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Was bitteschön soll der Mist?!


Nach einer ziemlich gelungenen zweiten Staffelhälfte endet DSC leider so wie die Serie begonnen hat: Mit einer dämlichen Aneinanderreihung von massiven Logik-Buggs.


Raumbasis 1 befindet sich also bereits im Sol-System. Warum haben die Klingonen dann nicht die Erde angegriffen? Muss Wochenende gewesen sein.

Phillipa hat man wozu nochmal das Kommando gegeben? Anscheinend hat sie ja keinen Plan wo sich die Schreine zum Höhlensystem befindet, braucht sie dafür L'Rell bzw Voq (der praktischer Weise kein Wort darüber verliert, dass die Vulkane noch aktiv sind).

Dafür, dass die Klingonen sich abkapseln wollen erscheint es völllig an den Haaren herbeigezogen, dass sich auf Kronos eine Orion-Kolonie befindet, auf der noch dazu Menschen (!) rumlaufen.

Eine kleine Rede von Burnham genügt und schon will die Föderation Kronos nicht mehr in die Luft jagen. Nicht nur das, man gibt die Massenvernichtungswaffe auch noch in die Hände von L'Rell (wann ist sie auf einmal zur Verbündeten und Pazifistin geworden?) und schon ziehen die Klingonen ab. Ääääääääh genaaaaaaau.

Und natürlich will Tylor am Ende bei den Klingonen bleiben? Warum nochmal? Und warum glaubt keiner der Klingonen, dass L'Rell nur blufft?


Wer bitteschön denkt sich diesen Schwachsinn aus und gibt es niemanden, der korrekturliest? Alles wirkt so als wäre die Serie spontan abgesetzt worden und deshalb musste man Husch pfusch alles schnell zu Ende bringen.

Selten eine derart konzeptlose Serie gesehen. Alles wirkt schnell und lieblos dahingeschustert. Massive Logiklücken in der Handlung. Dank der Fokusierung auf das Spiegeluniversum spielt der Klingonen-Krieg in der zweiten Hälfte so gut wie keine Rolle um ihn schnell lieblos zu beenden. Lorca wird binnen einer Folge vom zwielichtigen Captain zum Klischeeschurken und stirbt gleich mal den Schurkentod. Charaktere werden am laufenden Band eingeführt, gekillt, wieder eingeführt.


Ich hab keine Ahnung in wieweit der Abgang von Fuller für diese Konzeptlosigkeit verantwortlich ist. Die erste Staffel wirkt durchaus wie ne Staffel einer (von ihm geplanten) Anthology-Serie und ist eigentlich derart abgeschlossen, dass eine Fortsetzung nur schwer möglich ist. Allerdings ist Fuller schon ein Jahr fort, eigentlich genügend Zeit für Goldsmann eine anständige Serie auf die Beine zu stellen. Wobei Goldmann und Kurtzman insgesamt nur bedingt für ihre Qualität bekannt sind (Goldsmann hat zwar zu Recht nen Oscar für "A Beautiful Mind" bekommen, hat aber z.B. alleine dieses Jahr neben DSC "Transformers 5", "Rings" und "Der dunkle Turm" verbrochen, Kurtzman das unsägliche "Die Mumie" Reboot).


Ich will aber die Staffel nicht komplett schlecht reden. Denn die Folgen im Spiegeluniversum waren (trotz Verheizens des Lorca-Charakteres und des Arztes) ganz großes Kino. Zum Einen entfernte man sich hier von der konzeptlosen Haupthandlung und zum Anderen hat man dort weitaus mehr Freiheiten als im Prime-Universum.


Apropos, was die Macher geritten hat die Serie 10 Jahre vor TOS zu platzieren wissen sie selbst. Nicht nur, dass es dazu zu Unmengen nicht schönzuredenden Kontinuitätsfehlern kommt, würde die Handlung doch weitaus besser in die Post-Nemesis-Zeit passen:

Klingonen haben Angst Mitglied der Föderation zu werden und ihre Kultur zu verlieren, T'Kuvma ruft als "Klingon First"-Redner zum Krieg auf - haben halt mal wieder mit ihrer DNA experimentiert und ihre Schiffe optisch umgerüstet.

Elemente wie die Holo-Kommunikation usw würden hier weitaus besser passen.

Die Imperatorin könnte nach DS9 die Klingonen so gut wie vernichtet und das Terranische Imperium wiederhergestellt haben. Als große Kriegsführerin in einem fast verlorenen Krieg gegen die Klingonen würde ihre Ernennung zum Captain während der finalen Mission zumindest MINIMAL Sinn machen.


Um zu einem endgültigen Fazit zu kommen. Dank dem klasse Spiegeluniversums Teil, sehe ich sie als viert- oder fünftschwächste ST-Staffel (nach TAS, TOS3, TNG1, vielleicht sogar ENT2) an. An ihrem Status als (für mich) schwächste ST-Real-Serie gibt es allerdings nichts zu rütteln. Für Staffel 2 erhoffe ich mir, dass man nun, wo man keine Fuller-Altlasten mehr hat, etwas mehr vorausplant und nicht so konzeptlos agiert. Natürlich würde mir auch mehr Trekkigkeit gefallen und wenn man sich optisch etwas mehr den bisherigen Serien annähert.


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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