Das ist schon seit Jahren ein Kritikpunkt unter den EU-Fans. Es ist halt die Frage, ob man deshalb fordert, dass alles annulliert wird, oder dass es in Zukunft besser gemacht wird.
Das müsste ich nachlesen, ist zu lange her...
Viele könnten aber auch nur "5-Minuten-Fans" sein, die 1-2 Jahre später dem nächsten Phänomen hinterherrennen. Fans zu gewinnen und insbesondere dauerhaft zu binden, ist in der heutigen Zeit, wo es so viele konkurrierende Franchises gibt und man ständig mit einem neuen Hype bombardiert wird, schwieriger als 1999-2005 und erst recht im Vergleich zu den 70ern/80ern.
Es ist daher immer die bessere Lösung, wenn man eine langjährige Fanbasis pflegt und neue Fans gewinnt als wenn man den Verlust von Teilen der Fanbasis riskiert. Und das ist keine schwarz/weiß-entweder-oder-Sache, es ist eine sowohl-als-auch-Geschichte.
Mit einer klug auf das EU aufsetzenden ST könnten sowohl die EU-Fans gehalten als auch neue Fans gewonnen werden.
Den Star Trek-Reboot kann man natürlich auch kritisch sehen, aber immerhin gibt es dort eins: Eine in-universe-Erklärung für den Reboot, die innerhalb der Regeln dieser Welt plausibel ist. Der alte Zeitstrahl ist nach wie vor passiert, denn sonst hätte der alte Spock nicht von dort in die Vergangenheit reisen und den alternativen Ereignisverlauf auslösen können. Das funktionierte und wurde von vielen Altfans akzeptiert, weil ST von Anfang an immer wieder mit der Zeitreise-Thematik gespielt hatte.
Bei SW sind Zeitreisen jedoch ein absoluter Fremdkörper. Selbst die vorsichtigen Ansätze des Flow-Walkings, das nur einen "Besuch" ohne Beeinflussung von Vergangenheit oder Zukunft ermöglichen soll, wird kontrovers gesehen. Ein mit einer Zeitreise begründeter Reboot würde deswegen wahrscheinlich kaum besser aufgenommen als ein "danke-für-das-Geld-das-ihr-uns-über-die-Jahre-gegeben-habt-aber-wir-haben-jetzt-keinen-Bock-mehr-das-zu-berücksichtigen"-Reboot.
Und die Dallas-Variante kann ja wohl auch keiner ernsthaft wollen. 
Darum geht's mir doch auch gar nicht. Ich habe von Anfang an gesagt, dass eine ST, die Luke, Han und Leia als Anknüpfungspunkt nimmt, die allgemeine Situation in der Galaxis zum "aktuellen" EU-Zeitpunkt berücksichtigt und ansonsten nur neue Charaktere verwendet und nichts aus dem EU erwähnt, in Ordnung geht. Auch über kleinere Widersprüche zum bestehenden EU, die mit Retcons ausgebügelt werden können, würden sich nur die wenigsten aufregen. Solche Widersprüche passieren ja sogar zwischen Romanen.
Der Punkt ist, dass vermutet und von einigen gewünscht wird, dass das komplette EU annulliert und gelöscht wird, was schon durch relativ kleine, aber tiefgreifende und unkittbare Widersprüche passieren kann. Das würde dann auch bedeuten, dass die Charaktere und Ereignisse zumindest nicht in der bekannten Form existiert und stattgefunden haben.
Falls z.B. Geists Wunsch erfüllt wird, dass Luke über die Jahre nur seine Familienmitglieder und bestenfalls eine Handvoll weiterer Jedi ausgebildet hat, sind die Romane spätestens ab der JAT obsolet.
Falls beschlossen wird, dass Han und Leia statt Jaina, Jacen und Anakin Drillinge namens Tick, Trick und Track
haben, die zudem noch 5 Jahre später geboren sind, kann alles ab der Thrawn-Trilogie nicht stattgefunden haben.
Falls man beschließt, dass es mit dem Imperium nie einen Friedensvertrag gab und die Kämpfe seit Endor immer weitergingen, wäre mit der Thrawn-Duologie Ende.
Natürlich kann man das machen und wenn es so kommt, werde ich natürlich damit leben.
Aber muss man das machen?
Und wäre es wirklich besser und klug, es so zu machen?
Ja, so hatte ich vor ein paar Seiten auch schonmal argumentiert. Die ST wird das EU toppen müssen, ob sie es nun annulliert oder nicht, denn die Geschichten von geklonten Imperatoren, Yuuzhan Vong und Abeloths sind nun mal in der Welt und werden durch ein Reboot nicht einfach "vergessen".
Der größte Widerspruch war vielleicht die Stagnation, bedingt durch die unkoordinierte Aneinanderreihung und z.T. nicht chronologische Erscheinungsabfolge. In den Büchern passierte jede Menge, aber im nächsten Buch hatte sich nichts geändert. Ansonsten ist es einfach zu lange her, als dass ich Details nennen könnte.
Deine Ausführungen zu Buchverfilmungen sind sehr interessant, und im wesentlichen kann ich mich dem auch anschließen, aber leider ist das für das hier diskutierte Problem nicht relevant.
Wie ich schon in einem meiner ersten Beiträge geschrieben habe: Keine Buchverfilmung, so abweichend, verkürzt und ggf. sogar grob verfälschend sie war, hat je das zugrundeliegende Buch ausgelöscht. Verfilmungen sind immer nur eine mögliche Umsetzung und Interpretation, vielleicht sogar nur frei erzählt "nach Motiven von". Aber das Buch bleibt immer das Original, in dem steht, wie es "wirklich passiert" ist bzw. wirklich gedacht war.
Hier geht es aber nicht um eine Verfilmung / Neuinterpretation, sondern darum, dass möglicherweise große Teile einer bereits erzählten Fiktionshistorie tatsächlich ausgelöscht werden. Übertragen auf beispielsweise Harry Potter ist das nicht etwa mit den Verfilmungen und den dortigen Änderungen zu vergleichen, wie dem Weglassen der Hauselfenrebellion oder dem Dazuerfinden einer Drachenverfolgungsjagd über die Dächer von Hogwarts.
Ein besserer Vergleich wäre es, wenn J.K. Rowling jetzt ankäme und sagen würde, mir ist eingefallen, dass ich euch HP ab Band 3 falsch erzählt habe. Die Geschichte erscheint noch einmal neu, und dann wird Harry eine kleine Schwester haben, von der niemand außer Sirius (der sie vor seiner Verhaftung an einen sicheren Ort brachte) wusste. Sie ist die eigentliche Auserwählte, die Prophezeiung über Harry (und/oder Neville) ist ein Fake des Phönixordens, um sie zu schützen. Dumbledore ist in Wirklichkeit ein Verräter, der den zum Glück nur vermeintlichen Auserwählten Harry an Voldemorts Zauberstab liefern will. Durch dieses unabsichtliche Ablenkungsmanöver erhält die richtige Auserwählte - Ginny
- die Chance, Voldemort zu töten.
Natürlich wäre es JKRs gutes Recht, das zu tun. Ob sie es tun sollte ist aus einer Reihe von Gründen stark anzuzweifeln.
Das ist eine berechtigte Frage, allerdings ist es schon interessant, dass den neuen Filmen ohne weitere Hinterfragung eine vom kreativen Standpunkt her sinnige Fortsetzung zugetraut wird, obwohl sie auch nicht mehr viel Neues machen können, weil das EU schon so viel gemacht hat...
Das ist natürlich ein "hausgemachtes" Problem, das man hätte vermeiden können...
Es gibt doch immerhin die YJK-Serie, die die Teenie-Jahre der Zwillinge recht gut abdeckt.
Ich bin ganz froh, dass man hier eine kurze Ruhephase gelassen hat und mit der NJO nicht in noch früherem Alter eingestiegen ist; der "Kindersoldatenfaktor" war so schon widerlich genug. Man kann mit Kindern und Jugendlichen bis zu einem bestimmten Alter in einer Geschichte wie SW eben nur sehr beschränkt etwas anfangen, wie eigentlich alle mehr oder weniger misslungenen Beispiele in Film und Buch über das nervende Wunderkind Anakin Skywalker über 'zig Entführungen der Solokids bis hin zu der sich rapide zur Nervensäge entwickelnden Allana zeigen. Funktioniert hat es nur bei Ben Skywalker in DN.
Having said that... einen 1-2 Jahre vor der NJO spielenden Einzelroman, der Luke und Mara mit den Solokids als ihre "Padawane" (damals natürlich noch nicht so genannt!
) auf einem relativ unbeschwerten Abenteuer zeigt, das könnte ich mir gut vorstellen. Auch wenn es mit dem Wissen, was später mit ihnen passieren wird, natürlich todtraurig wäre...
Interessant, die Ausweitung auf ein anderes Medium kann nach einem Reboot also auch schiefgehen. Spricht umso mehr dafür, das EU zu "verschonen". Lieber Neufans abgreifen, die sich wie oben beschrieben für die "Origins" interessieren als gar nichts Gedrucktes mehr verkaufen zu können...
Aber das könnte doch gerade ein Alleinstellungsmerkmal sein, mit dem sich SW hervorhebt und zum Vorbild wird. Gerade weil es kein anderes Franchise geschafft hat, ist es doch ein Grund, stolz darauf zu sein und es nicht leichtfertig wegzuwerfen.
Hätte nicht gedacht, dass ich GLs Egomanie mal für etwas dankbar bin.
Bei aller Kritik an ihm - ein Abschiedstritt in den Hintern von GL wäre nun wirklich einer der letzten Gründe, aus dem ich mich für ein Reboot bzw. für eine Aufgabe der Kontinuität begeistern könnte. 
Genau, das habe ich auch schon angebracht. Solche Einwände überlesen die EU-Vernichtungswilligen aber irgendwie gerne. 
U.a. deswegen war mein Vorschlag ja auch ein Reboot nach der NJO. 
Nicht, dass ich in der Thematik groß drinstecke, aber vielleicht nennen die sich ja um in Alderaan? 
Ich finde für sowas das Konzept von Wraith nicht schlecht, alle Werke als Geschichtsschreibung aus der Sicht von subjektiven Autoren zu betrachten, die die Ereignisse unbewusst aufgrund ihres Erfahrungshorizontes oder u.U. eben auch gezielt als Propaganda verfälschen.
Das ist natürlich nur für kleinere Diskrepanzen oder einzelne aus dem Rahmen fallende Werke geeignet, einen Komplett-Reboot kann man damit nicht wegerklären.
War das in Bezug auf Luke als Frage oder als Feststellung gemeint? Ich zerbreche mir gerade den Kopf, wann Luke in der Mitte durchgeteilt wurde und in zwei Einzelteilen in einen bodenlosen Schacht gefallen ist. 
Ja, auf die Rückkehr von Mace Windu warte ich auch schon die längste Zeit. Aber vielleicht hat er sich dann doch als nicht cool / vermarktbar genug herausgestellt.
So etwas war und bleibt aber doch jederzeit möglich, auch ohne das der Kanon ganz aufgelöst wird. Wenn man eine gute Idee hat, die nur außerhalb der Kontinuität funktioniert, kann sie als AU oder Infinities herausgebracht werden.
So deklariert wäre ich übrigens auch offen für Buchexperimente in einem parallelen, alternativen Post-Endor-Universum. Wenn dort gute Ideen dahinterstecken, kann das eine interessante Sache sein. Aber wie gesagt als "was wäre wenn?"-AU, nicht als Ersatz für den bestehenden Kanon.
Wie stark werden Tode in der Fiktion relativiert, wenn man erstmal das Tor für Reboots geöffnet hat? Die gesamte Chronologie könnte jederzeit wieder rebootet werden, wenn einem ein Tod nicht mehr in den Kram passt (wie z.B. bei Chewie).
Micah