Ansichtssache. PJs LotR-Trilogie hat meiner Meinung nach einen großen Makel, den du allerdings als Pluspunkt darstellst: die Durchkonzeptionierung in einem Stück. Ok, die Trilogie hat damit einen durchgehenden Stil, aber die Kehrseite der Medaille ist folgendes: hat man einen LotR-Film gesehen, hat man alle gesehen. Designtechnisch und stilistisch ist da einfach keine Entwicklung drin. Alles sieht gleich aus. RotK enthällt absolut nichts, was in FotR und TTT nicht auch schon enthalten wäre, nur daß die Bilder mit noch mehr Orks usw. vollgepresst sind, um keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Da ist mir der Entstehungsprozess von SW eindeutig lieber. GL steckt drei Jahre Arbeit in zwei Stunden Film, und spielt bis kurz vor Kinoveröffentlichung mit Ideen rum. Ok, vielleicht verliert er sich da hier und da ein bisschen in den Details, aber es kommt unterm Strich ein viellseitigeres Werk heraus. PJ dagegen musste ständig 12 Stunden Film am Stück im Kopf haben, und das Design von LotR weißt damit irgendwie innerhalb des Films keine große Fallhöhe auf. SW ist, was Bilder und Entwürfe angeht, einfach um ein vielfaches vielseitiger. Und das hängt schlicht und ergreifend damit zusammen, daß die Story portionsweise vorangetrieben wird, und die Designer sich nur mit einem überschaubaren Projekt auf einmal befassen müssen, und dementsprechend viel erfolgreicher rumspinnen können.
Gleich mehrere Teile eines Filmprojekts am Stück zu drehen, tut einem Film nicht gut. Das hat man bei Matrix gemerkt, ebenso bei Back to the Future 3, und jetzt bei LotR.