Ach ja? Sowohl Schröder als auch Merkel haben die Kernthemen der links- und rechtsextremen Parteien nicht gerade effektiv ausgegabelt, sei es nun eine restriktive Einwanderungspolitik oder mehr Sozialleistunge, trotzdem sind große Siege nicht zu verzeichnen, auch wenn Die Linke natürlich bei den letzten Wahlen etwas vom Frust der SPD-Wähler profitiert hat. Problematisch ist nur, dass, selbst wenn sie mal ein gutes Ergebnis einfahren, die Möglichkeit, politische Gestaltungskraft zu entwickeln, nicht sonderlich hoch ist. Schaue dir doch mal das Jahr 2010 an, wo waren da Die Linke oder die NPD? Man kann zwar derzeit den Berliner Senat zusammen mit der SPD verwüsten, aber sonst darf man sich Landes- und Bundesregierung immer von außen anschauen, Schlagzeilen macht man höchstens mit fragwürdigen Einkommen des Vorsitzenden und der Proklamation, man wolle den Kommunismus erreichen. Vom Frust über schwarz-gelb, vor allem wohl gelb, profitieren nur die "neogöttlichen" Grünen, während die SPD nicht weiß wohin (und entsprechend bei 25 - 27% herumgeistert) und die Umfragewerte der SED-Erben stagnieren. Es ist zwar nicht unmöglich, dass Die Linke in Zukunft zulegt, aber da es wohl kaum für eine absolute Mehrheit reichen wird, ist man auf Kompromisse angewiesen, mit denen man das reißerische Programm entschärft (und damit ehrgeizige Sozialisten u. Protestwähler enttäuscht). Ferner will derzeit noch keiner mit den blutroten Genossen koalieren, Berlin mal ausgenommen, und sollte sich nicht langfristig eine linkslastige Nahles-SPD durchsetzen und die liberalen Teile der Grünen schwinden, sieht es da recht düster für Gysi & Co. aus. Firmen verstaatlichen usw., das machen SPD u. Grüne nicht so einfach mit ...