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[Taris | Planetare Stadt | Sektor 52 | Ebene 241 | Industrieruine | Seitengasse] Chiffith, Janus Sturn, Brianna Kae, Talery It'kles, Leto Fel; Darth Malace und Kaan Vos in der Nähe


Während Chiffith voller Mordgier hinter dem flüchtenden Leto Fel herwetzte, blieb ihm doch die Zeit, sich kurz über die Geschwindigkeit von Brianna Kae zu wundern. Die Humanoide war nach ihm gestartet, doch überholte sie ihn bereits nach wenigen Sekunden. Sie musste für eine Menschenähnliche eine beachtliche Muskelkraft besitzen und sicherlich nahm sie auch die Macht zu Hilfe, um ihr Tempo zu steigern. Eine Beobachtung, die sich sofort in dem Teil seines Hirns einspeicherte, der für die Einschätzung der Fähigkeiten potentieller Gegner bestimmt war. Jedenfalls sah es so aus, als würde die Jedi den Gesuchten vor ihm erreichen. Das ärgerte ihn zwar, aber da sie unmöglich mit der Beute verschwinden konnte, blieb die Option, sie ihr abzujagen. Auch ein reizvoller Gedanke.


Doch auch ein erfahrener Jäger musste ab und zu daran erinnert werden, dass es unklug war, die Beute zu verteilen, bevor sie erlegt war. Der Würger hatte nicht vor, sich gefangen nehmen zu lassen. In rascher Folge warf er runde Gegenstände über die Schulter, zwischen sich und seine Verfolger. Noch bevor ihm ganz klar war, worum es sich handelte (und bevor er eine Idee entwickeln konnte, wie man mit der neuen Bedrohung umging), explodierten die Granaten und füllten die enge Gasse mit glühendem Tod. Instinktiv warf sich Chiffith zur Seite und presste seinen flachen Körper dicht in den Winkel zwischen Straße und Wand. Auch Brianna wich aus, doch unternahm sie noch mehr, um der Gefahr zu begegnen: Ein großer Teil der tödlichen Energien verpuffte an einer Art unsichtbarer Barriere. Der Apprentice erinnerte sich daran, wie Darth Draconis in ihrer Übung im Jeditempel seine Machtstöße mit einer Wand aus Macht abgehalten hatte. Dies schien eine ähnliche Technik zu sein, doch stark genug, um auch physische Energie aufzufangen. Zu seinem Ärger musste er sich eingestehen, dass die Jedi geistesgegenwärtiger gewesen war als er und er auch nichts annähernd Vergleichbares zustande gebracht hätte.


Noch bevor Qualm und Staub sich verzogen hatten, entdeckte Chiffith ihre Beute: Licht konnte die Schwaden nicht durchdringen, Infrarotstrahlung aber konnte es, und sie war für den Lamproiden ebenso deutlich sichtbar. Der Würger lag, von den eigenen Waffen niedergestreckt, am Boden. Da in diesem Moment Janus Sturn zu ihnen aufschloss, überließ der Apprentice ihm bereitwillig den Vortritt. Sie hatten sich im Vorfeld darauf verständigt, dass Leto Fel dem Sith-Warrior gehörte, und daran hatte sich nichts geändert.


Ganz Chiffiths Erwartung entsprechend, konnte Sturn sich einen selbstgefälligen Kommentar nicht verkneifen. Er beglückwünschte sich und sie alle zu der erfolgreichen Jagd. Dabei tat er nichts, um einen weiteren Fluchtversuch von vornherein zu unterbinden. Nach ihrer peinlichen Schlappe im ›Drunk Wookiee‹ hätte der Lamproid Fel augenblicklich einen Fuß gebrochen oder eine ähnlich gründliche Vorsichtsmaßnahme getroffen.


»Lasst ihn diesmal nicht entkommen!« fauchte er. Es war durchaus auch als leichte Drohung zu verstehen.


Plötzlich hörte und spürte er etwas im Beton. Entweder ließ ein dumpfes Grollen den Boden leicht vibrieren oder die Vibration erzeugte das grollende Geräusch. Einem Gefahreninstinkt folgend, nahm Chiffith eine Abwehrhaltung ein und wandte sich der rechten Wand zu. Vor dem inneren Auge sah er zwei Objekte rasend schnell auf sich zu fliegen, nur eine Millisekunde lang. Dann erfolgte eine zweite Explosion, mindestens so heftig wie die erste. Die Betonwand - oder die Decke? - platzte in die Gasse hinein. Chiffith wurde zum zweiten Mal an diesem Tag mit Trümmern und Splittern beschossen und von einer Druckwelle erfasst. Zuerst wurde es völlig schwarz um ihn, als alle Sinnesorgane gleichzeitig der Überlastung nachgaben und ausfielen. Dann jedoch setzte seine Wahrnehmung wieder ein - auf eine merkwürdig veränderte Weise. Alles schien in extremer Zeitlupe abzulaufen. Sein Blick konnte die dichte Staubwolke durchdringen und die Betonbrocken erkennen, die, langsam um die eigene Achse rotierend, auf ihn zu trudelten. Zwar war er nicht in der Lage, etwas gegen sie zu unternehmen, aber er konnte mit einiger Faszination dabei zusehen, wie sie immer näher kamen, seine dicke, zähe Haut tief eindrückten und dann von ihr abprallten, um in veränderter Richtung weiterzuschweben. Ihre Berührung verursachte ein dumpfes, unangenehmes Pochen, aber keinen richtigen Schmerz. Chiffith dachte darüber nach (er schien alle Zeit der Welt zu haben, um zu einer Entscheidung zu kommen) wie er dem Problem begegnen konnte und wollte gerade versuchen, ebenso wie zuvor Brianna eine Schutzwand zu projizieren, als plötzlich ein größeres Objekt in Sicht kam. Aus diesem Blickwinkel war der massive, meterlange Stahlträger, der aus der berstenden Wand platzte, nur als faustgroßes H zu erkennen. Ebenfalls ganz langsam und gemächlich, aber mit der Wucht eines Geschosses, trieb das Metallteil auf ihn zu. Der Apprentice wusste, dass er handeln musste, und setzte alle Muskeln seines Körpers in Bewegung. Sein Schlangenleib krümmte sich, manövrierte Kopf, Hals und Rumpf aus der Flugbahn des Trägers.


Als dieser schließlich die Distanz überbrückt hatte, befand sich nur noch Chiffiths mittlere rechte Klauenhand zwischen ihm und der Rückwand aus Beton. In dem Moment, als Knochen brachen und sich ein Sprühnebel aus rotvioletten Blutströpfchen in den Rauch mischte, erlosch plötzlich die seltsame Wahrnehmungswelt wieder. Die Ereignisse liefen erneut in Normalgeschwindigkeit ab und die gewöhnlichen Sinneswahrnehmungen waren wieder da. Insbesondere das Schmerzempfinden. Der Lamproid stieß einen heiseren Schrei aus, während sein Schlangenleib sich um den blutenden Stumpf schlang.


Er hatte über die Jahre schon unzählbar viele Verletzungen davongetragen. Narben aller Formen und Größen legten Zeugnis davon ab: Manche als fast verblasste Linien, andere wulstig, da sie aus jüngeren Tagen stammten. Aber noch nie in all den Kämpfen hatte er ein Körperteil eingebüßt. Der Schmerz und das Entsetzen lähmten ihn noch immer, als die letzten Betonstücke zu Boden polterten. Die plötzliche Stille wurde von seinem gequälten Stöhnen durchbrochen, bis der dichte Staub ihm den Atem raubte.


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