Auf Thema antworten

[Tatooine System| im Anflug auf Tatooine | Deck 4 | Krankenstation] Jart Ga'lor, Orus Wilm, Doc Wonkitz, Irys Krel, zwei Magna Guards



Versunken in ein abgenutztes Datapad, das seine besten Zeiten schon hinter sich hatte und auf einem regulären Kriegsschiff längst ersetzt worden wäre, betrat Jart mit zwei metallischen Wächtern und seinem ersten Offizier, Cmdr. Orus Wilm, im Schlepptau die Krankenstation, die nach wie vor nicht ordentlich gesäubert war, sondern mehr an ein Schlachthaus erinnerte, als an ein Zentrum für präzise medizinische Eingriffe. Den Bericht des pflichtbewussten Wilm - er zählte an Bord zu den wenigen Ex-Republikanern, die sich nach wie vor penibel an das Protokoll hielten - hatte Jart nur überflogen, denn mehr ließ sein enger Zeitrahmen nicht zu.


"In ihrem Bericht schreiben Sie, Cmdr., dass die Situation an Bord nach den letzten 'Ereignissen' sich soweit heruntergekühlt hat, dass keine Gefahr einer weiteren Meuterei besteht. Wie kommen Sie zu der Ansicht?"


Orus Wilm nahm mit Jarts Einverständnis das Datapad an sich und betätigte einige Knöpfe darauf, um die entsprechenden Passagen noch einmal zu markieren, auf die er sich berufen wollte.


"Hier, Admiral!" , erklärte der schnauzbärtige Commander leicht angespannt und reichte seinem Vorgesetzten das Datapad zurück, bevor er mit neuem Elan, ohne eine Spur Verdruss darüber, dass Jart es gar nicht richtig gelesen hatte, dem Pateessa aufzeigte: "Was die Brückencrew angeht, so hatte ich jeden einzelnen von ihnen die letzten Tage gut im Blick. Nun ja, und dann hab ich einen von Tryykuurs Leuten, einem jungen Mann namens Moonings, den Befehl gegeben, sich in die private Kommunikation zu hacken." Das erste Mal, nach all den Jahren Dienstzeit zusammen, setzte sein XO zu so etwas, wie einem verschmitzten Lächeln, an. Jart war ehrlich erstaunt und hob interessiert die linke Augenbraue. "Ehrlich gesagt, Sir, hab ich damit gerechnet, dass Sie wissen wollen, wie es aussieht."


"So, so ... haben Sie das, Commander?" Jart fiel in das Lächeln ein, auch wenn das seine deutlich heimtückischer war und einer tiefen, finsteren Überzeugung entstammte. "Mir scheint fast, Orus, als wären Sie endlich bei der Schwarzen Sonne angekommen. Ich hab mir schon Sorgen gemacht. ... Fahren Sie fort!"


Der Commander nickte knapp und zog nachdenklich, fast melancholisch die Schulter hoch, während sich ein ein vor sich hin brabbelnder Besalisk, bewaffnet mit allerhand Putzequipment, an beiden ehemaligen Offizieren vorbei mogelte.


"Ehrlich, Admiral, wirklich ankommen werde ich hier wohl nie, doch mich treibt die geringe Hoffnung, aus diesem Saustall noch ein richtiges Schiff zu machen." Commander Wilm deutete mit der rechten Hand dem Besalisken mit zusammengekniffener Miene hinterher: "Und mit dem sollte ich wohl anfangen, schleicht sich einfach am Captain vorbei, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Gibts sowas? ... Ah, richtig, der Bericht!",


erinnerte sich sein fahnentreuer Stellvertreter und erklärte dann in aller Ausführlichkeit, dass die neu eingetroffenen Quarren in der Tat gewillt waren, an Bord zu bleiben, so man sie fair an den ergatterten Prisen teilhaben lassen würde. In gewisser Weise stellten diese Tentakelköpfe - so WilmsUrteil - einen gewissen Gegenpart zu jenen subversiven Kräften auf der Fast Fortune dar, die nach wie vor gegen ihn zu opponieren wünschten, doch erfreulicher Weise hatte der Erfolg bei Shinbone und der blutige Niederschlag der Meuterei den ein oder anderen doch zu der Einsicht gebracht, dass nur ein starker Anführer so etwas vermochte. "Stärke und Erfolg", so dachte Jart verächtlich, während Wilm weiter über die Loyalität der Söldner dozierte, "dass sind die einzigen Dinge, die auf dieses Piratenpack überhaupt Eindruck machen. Doch immerhin kämpfen Sie, und das nicht mal schlecht." Nach wie vor, dies musste er sich doch eingestehen, bemaß er Schiff und Besatzung noch immer nach republikanischen Maßstäben, doch obwohl es keinen Sinn machte, tat er es doch und erwartete Disziplin, wo nur Gier vorherrschte, erwartete Fachwissen, wo nur Herumprobieren existierte und Ergebenheit, wo nur persönliche Interessen dominierten. "Vielleicht ist es an der Zeit, dass ich doch ein Stück weit versuche, mich in die Gedanken der Crew hineinzuversetzen", mutmaßte Jart im Stillen, auch wenn sich alles in ihm dagegen sträubte, denn das Selbstbild eines Jart Ga'lor war heliozentrisch und Jart war die Sonne. Man hatte sich nach ihm zu richten!


Nachdem Commander Wilm seinen Bericht abgegeben hatte, gingen beide Offiziere weiter in die Krankenstation hinein. Bereits von der Tür her hatte Jart das aufgeregte Geplapper von Doc Wonkitz vernommen, doch egal, wie unbeholfen der rundliche Toong auch daher kam, für Jart zählte nur, dass er sich bei seiner Arbeit nicht von irgendwelchen, ethischen Dogmen auf die Füße treten ließ, sondern tat, was man ihm sagte. Und das hatte Wonkitz bewiesen, oder war gerade dabei. Wilm schockierte, was da gerade auf dem Operationstisch geschah, obwohl er es versuchte zu verbergen, doch sein XO war einfach kein geborener Lügner. Seine zitternden Hände und der bleicher werdende Taint verrieten den schnauzbärtigen Mittfünfziger. Jart hingegen war sehr erfreut, und musterte interessiert Irys Krels kahlrasierten Schädel.



[Tatooine System| im Anflug auf Tatooine | Deck 4 | Krankenstation] Jart Ga'lor, Orus Wilm, Doc Wonkitz, Irys Krel, zwei Magna Guards


Gib den zweiten Namen ein: leia chewbacca han
Zurück
Oben