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[ Outer Rim - Telos – Thani - Haus der Dices (Garteneingang) - Torryn – Ian – Iouna - viele Dices mit Anhang (Minus: Halven, Will, Nigel) (NPCs) ]


Ungerührt betrachtete Ian den auf dem Boden liegenden Bruder (Nigel), der sich vor Schmerzen krümmte. Nigel wimmerte herzzerreißend, zitterte vor Angst und versetzte alle Beteiligten damit in Angst, auch Iouna. In dem gleichen Moment als die dunkle Kralle des jungen Sith (Torryn) ihn berührt hatte, verstand er wohl, wie unmittelbar nah sein Tod bevorstand. Iouna blickte ihn angewidert an. Der zweitjüngste Sohn der Dices. Nur ein wenig älter als Ian. Sie erinnerte sich an diesen Jugendlichen gut, an seine außergewöhnliche Aggressivität, die sich in ihm manifestierte. Die Dunkelhaarige wandte sich von ihm ab und ließ den Blick über die anderen Brüder von Ian gleiten. Die Frauen und Kinder waren bereits weggegangen. Gut.


Vier Brüder standen da noch, dicht beieinander, verängstigt und stumm vor Schreck. Gordon, Crix, Bruce und… James. James! Ein Hauch von gemeinem Lächeln huschte durch Iounas Züge. James bemerkte ihren Blick sofort, und dann bewegte er seine Lippen. Die Botschaft, die er an sie richtete, verstand sie ganz deutlich, fast so als ob er ihr diese Worte direkt ins Ohr geraunt hätte „Was geht hier ab?“ Was ging hier ab? Gute Frage, James! Schnell setzte sie sich in Bewegung, ging auf ihn zu und auf dem halben Weg ihr ließ sie ihren Arm an der Körperseite hängen. Fassungslos starrte er auf die Pistole in ihrer Hand. Dann riss er den Kopf hoch, zog die Brauen zusammen und sah sie fragend an. 

Als die Telosianerin vor ihm stehen blieb und die Blasterpistole auf die Höhe seiner Kehle ausrichtete, drehte sich James um und lief schnell zum Gartentor. Erst als er sich kurz davor befand, senkte sie den Lauf der Pistole, und zielte auf seinen linken Oberschenkel. Dann drückte sie ab. Ein leises, dumpfes Plopp schoss durch die Luft, und gleich wirbelte James herum, riss die Arme hoch, und wie in einer Pirouette stürzte schwerfällig zum Boden. Am Gartentor angekommen sah Iouna nun eine Weile zu, wie James hilflos stöhnte, sich zum Schluss vor Schmerzen zusammenrollte. Gleich aber bäumte er sich wieder auf und schnappte nach ihrem Bein. Verfehlt!

Iouna ging vorsichtshalber einen halben Schritt zurück und richtete die Pistole auf seine Schläfe. 

„Töte mich nicht, Iouna!“ rief James. „Bitte, bitte, hilf mir, hilf mir…!“

 „Du stirbst für das, was du Ian angetan hast.“,  verkündete Iouna trocken und fixierte den Lauf jetzt auf seine Stirn.

„Nein, bitte Iouna, denk doch mal, es ist lange, Iouna…bitte…!“, seine Stimme schlug in ein Raunen um. „Ich habe dich so geliebt, es tut mir Leid, weiß du noch, wie du und ich…“ 

Seine Angst und Verzweiflung traf sie mit einer Wucht, selbst schon mit Angst der anderen bis zum Rand gefüllt, strauchelte die junge Telosianerin, völlig überwältigt von dem Ausmaß der Emotionen. 

„Iouna, bitte, hilf mir, bitte! Bitte...“ 

„Sei still!“ schrie Iouna, senkte die Pistole, griff tiefer in die Macht und wehrte mit einem kraftvollen Stoß seine Emotionen ab, doch alles misslang, die Emotionen schwappten plötzlich auf sie über, und ergossen sich völlig unkontrolliert über andere Bereiche ihres Geistes. Verdammt! Warum ließ sie sich so schnell aus der Fassung bringen? Warum konnte sie sich nicht abgrenzen? Warum war sie so schwach? So schwach!


James stöhnte laut, sein Körper schien zu krampfen, sein Hosenbein färbte sich rot, verfärbte das Gras und zusätzlich wirkte etwas auf sein Atemzentrum, er atmete schwer. „Denke an die Zeit als wir miteinander glücklich waren…“, wisperte James.

„Warum hast du Ian, deinen Bruder, gequält? Warum hast du ihm niemals geholfen? Warum, James?“ 


James zog die Brauen zusammen, dann sagte er. „Du warst doch dabei, Iouna. Was willst du von mir? Auch du hast dich an seinem Leid gelabt. Ich habe es gesehen! Ich habe es gesehen! Wir alle waren dabei. Du hast dich uns angeschlossen! Wir haben dich dazu nie gezwungen. Du wolltest das so. Niemand hat dich dazu eingeladen! Es mag sein, dass es ein Fehler war. Ein dummer Fehler.“


„Ich…? Ein dummer Fehler?“, mit einem Mal überfiel die Telosanerin eine bleierne Erschöpfung. Die Schuld. Sie bemühte sich die Pistole in ihren Händen zu fixieren, sie drückte die Finger auf sie so fest, dass ihre weißen Knöchel hervortraten und versuchte jetzt auf James Mund zu zielen, doch ihre Hände zitterten so stark, dass sie das Ziel verfehlte und der Schuss knapp an seinem Kopf fiel und das Gras verbrannte.


„Stop!“, Schrie James, „Wenn es dein Anliegen und dein Wunsch ist, werde ich mich bei Ian entschuldigen!“ Er grinste schief. „In Wirklichkeit tut es mir furchtbar Leid, weiß du? Wir waren wirklich böse. Jetzt sind wir aber groß und vernünftig. Mir tut es so leid, so furchtbar leid, wie es dir wahrscheinlich Leid tut, nicht wahr? Du kennst mich doch, dass ich ab und an etwas ungestüm war. Aber jetzt tut es mir richtig furchtbar Leid. Ian war wirklich ein bedauernswerter Kerl, das gebe ich nun zu.“


Während es schluchzte in der jungen Frau, verlor sie allmählich die Kontrolle über ihren Körper und begann zu zittern. „Es ist zu spät James, zu spät… Ich muss dich töten! Sei froh, dass du nicht von Ians Hand stirbst, sei nur froh!“ 

Den Lauf der Pistole auf James’ Gesicht ruhig zu halten, war für die Dunkelhaarige nicht mehr möglich. Verdammtes Schlottern! Bitte, Hilfe, hilft, hilft mir doch jemand… sie konnte nicht, sie konnte seine Angst, die sie spürte, die auf sie einwirkte, nicht ertragen, sie konnte sich nicht abschirmen. Und was wenn er doch die Wahrheit sagte, wenn er eine ehrliche Reue empfand, wenn er sich bei Ian doch entschuldigen würde. Was wenn! Wie wäre es für Ian, wenn Einer, wenigstens dieser Eine sich entschuldigen würde. Es hätte nichts, gar nichts wieder gut gemacht, aber es wäre wenigstens ein einziger Mensch unter den so vielen, der bereute! Aber doch nicht James, nicht James, kannte sie ihn noch nicht genug, wusste sie nicht, wie manipulativ und auf eigenen Vorteil bedacht er war? James, dem sie sich einst hingab. Sich diesem Täter hingab. Ians Mörder. Ihm ihren Körper geschenkt. Ihn geküsst. Etwas dabei empfunden. Mit Ians Mörder…was empfand sie? Erniedrigung? Selbsthass. Eine gute, gerechte Empfindung. 


James log! Sie spürte deutlich, wie seine Angst auf sie einwirkt, sie empfing aber keine Reue. Nicht von ihm. Nicht mal eine Spur davon. Sie verstand, dass er sich bei Ian niemals entschuldigen würde! Er musste sterben. Jetzt, sofort. Aus ihrer Hand. Nur aus ihrer Hand! Sie hielt den Atem an und versuchte das Schlottern erneut zu unterdrücken, entschlossen legte sie den Finger auf den Auslöseknopf, um den Schuss endlich auszulösen.  Hatte sie wirklich das Recht ihn zu töten, ihn, den Zeugen ihrer Taten? Ihre Hand fühlte sich paralysiert an, versteift, erfroren, fremd, tot… James wimmerte jämmerlich. „Bitte, bitte Iouna, ich flehe dich an…hab Erbarmen mit mir!“


Ein kalter Hauch prallte plötzlich gegen ihren Rücken, dann überwältigte er ihren Körper,  und während sie den Lauf der Pistole auf James Gesicht, auf seinen Mund, gerichtet hielt, drang dieser Hauch mit einer harten Kraft direkt in ihre Arme, in ihre Muskeln und stellte das Zittern gänzlich ab, streifte dann über ihre Hände und sanft berührte ihren Zeigefinger: ein heftiger Schuss ging los! Erschrocken fuhr die Frau zusammen und wandte ihren Blick von James’ Gesicht ab. Er war tot. Iouna schlug ihre Hand gegen die Augen und schluchzte laut auf. Nicht weinen, du Blöde! Nicht zittern! Nicht eisig kalt Schwitzen! Nicht schwach werden! Beinahe hätte sie versagt. Aber es war vorbei! Irgendwie hatte sie es geschafft! James war tot. Ians Peiniger war tot. Sie hatte Ians Peiniger getötet. Wie konnte sie nur einen einzigen Augenblick gezögert haben! Sie zog die Luft scharf ein, dann blickte sie sich um, dort, hinten im Schatten, stand der junge Sith (Torryn) und starrte sie an. Du? Verlegen, verwirrt strich sie sich eine Haarsträhne vom Gesicht, dann versuchte sie noch zu lächeln, aber der Sith wandte sich von ihr gerade ab.


Als ein eindringlicher Schrei dir Luft erfüllte zuckte die hübsche Dunkelhaarige zusammen. Sie kehrte sich von James ab und suchte verzweifelt Ian. Sie entdeckte ihn, er stand immer noch in der Nähe seiner Eltern. Vor seinem Vater Jerome Dice, der so gellend schrie. Von der Seite aber näherte sich ein fremder Mann (Dan Valkon) der Familie. Er gehörte nicht zur Familie. Iouna steckte die Pistole in den Gürtel und ging zurück zu Ian.


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