Teth-Peroon-Seitengasse bei einer Fabrikhalle- mit Ferak
Ferak gab sich damit zufrieden, dass die Rumpel-Sache unter ihnen blieb. Wahrscheinlich hatte er da eh Glück und Sahra hatte die Sache in ein paar Tagen wieder vergessen. Zu den Fokussierungsübungen meinte er, dass sie ihm nicht fremd wären. Er erinnerte sich an die Atemübungen, die er vor seinem Sprung gemacht hatte und Sahra nickte bestätigend.
„Sehr gut. Meditation gehört zum Jedi-Sein dazu wie das Atmen...auch wenn viele, viele Padawane eher mit Unlust auf diese Übungen reagieren. Viele bevorzugen aktive Übungen wie mit Trainingslichtschwertern oder das Üben von Machtfähigkeiten. Wobei man auch die Meditation als Machtfähigkeit betrachten kann- selbst wenn viele Nicht-Machtsensitive ebenfalls meditieren. Aber es gibt zum Beispiel Jedi, die mächtig genug sind allein mit Hilfe einer Meditation, mit den Gedankenbildern während dieser, den Ausgang einer Schlacht manipulieren können. Allerdings hab ich von sowas bisher nur gelesen, getroffen hab ich so jemanden noch nie. „
Ihre Kontakte zu anderen Jedi waren sowieso rar, seit der Sache mit Radan. Und das Erlebnis auf Taris war auch nicht besser gewesen, auch wenn es um einiges harmloser war als Eriador damals. Ihr Padawan holte sie in die Gegenwart zurück und schlug eine Variante einer „perfekten Meditation“ vor. Sahra lachte laut auf.
„Entweder es ist die perfekte Meditation oder ein medizinischer Notfall. Ohnmacht, Koma, schon tot?“
Sie grinste frech. Wenn jemand einen Wassereimer zur Hilfe nahm, um einen anderen aus der Meditation zu holen, dann musste es wirklich dringend sein. Wenn man selbst das denn nicht mehr wahrnahm, war man wohl sehr sehr weit weg. Sahra hätte sich in den vergangenen 9 Jahren niemals erlaubt, sich so weit von der Aussenwelt zu entfernen. Selbst im Schlaf war ein Teil von ihr stets wachsam gewesen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs im Hyperraum verschwindend gering war.
Nach ihrer Meditation und der Heilung von Feraks Auge nahm ihr Padawan das Angebot an, sie auf ihr Zimmer zu begleiten. Sahra nahm das nickend zur Kenntnis und machte sich auf den Weg zurück zum Hotel. Ferak fragte, ob sie sein Auge geheilt hätte und Sahra lächelte erneut.
„Ja, das habe ich. Wie gesagt, ich möchte nicht schräg angeguckt werden, weil du mit nem Blinker rumläufst. Das zusätzliche Horn mag ja nicht so auffallen, aber dein Auge sah wirklich böse aus.Also: Gern geschehen.“,
Als er dann erwähnte, dass er sich die Blutung hatte aufschneiden wollen, blieb sie wie angewurzelt stehen, dann drehte sie sich zu ihrem Padawan um.
„Bitte versprich mir, dass du zu mir kommst, bevor du dir warum-auch-immer was-auch-immer womit-auch-immer aufstocherst. Möglicherweise habe ich die eine oder andere Methode, das Problem zu lösen ohne das Risiko einer Infektion und dem – in diesem Fall- möglichen Verlust eines Auges.“
Während sie weiter ging, konnte man sie leise murmeln hören.
„Blutung aufschneiden. Wo sind wir denn hier?“
Als sie in die Strasse einbogen, an deren Ende das kleine Hotel lag, in dem die beiden Jedi untergekommen waren, setzte Sahra ihre Erklärung fort.
„Das du die Heilung als „kühl“ empfunden hast, hatte wahrscheinlich mehr mit der Verletzung selbst zu tun. Ich hab an mir selbst die Erfahrung gemacht, dass die Machtheilung stehts wohltuend ist. Sprich bei Verletzungen, Entzündungen, Verstauchungen...also quasi allem, wo ein Eispack auch gut tun würde, erscheint die Heilung auch kühl. Wohingegen ich bei meinem Sohn schon beobachten konnte: Wenn eine fiebrige Erkrankung mit Schüttelfrost vorliegt, wird es eher als angenehm wärmend empfunden. Es liefert also eigentlich genau das, was benötigt wird. Das, was du getan hast,geht übrigens in eine ähnliche Richtung. Nur ist es da eher auf seelischer Ebene. Auch wenn Geistheilung noch mal ne andere Etage ist, so ist das „Reinigen“ was du gemacht hast, die Basis. Und ich habe den Eindruck, dass du auch da Erfolg hattest, oder? Wie geht es dir?“
Sie lächelte und betrat das Foyer des Hotels. Ein Protokoll-Droide hatte wohl die Nachtschicht des Empfangs, was Sahra allerdings weniger störte.
„Die Code-Card für Raum 171 bitte. Mein Freund hier wird mich auf mein Zimmer begleiten.“
Sie erwähnte es extra, damit es keine Missverständnisse gab. Aber den Droiden interessierte wohl eigentlich nicht, wer mit wem auf welchem Zimmer verschwand. Er reichte Sahra einfach die Code-Card und kehrte in seine Wach-Position zurück. Langweilige Gesellen, diese Droiden. Sahra lud Ferak mit einer Geste ein, ihr zu folgen und sie fuhren mit dem Lift in den vierten Stock. Die Jedi öffnete das Quartier, in dem lediglich ein Rucksack von ihr stand. Sie hatte nicht vor gehabt, sich ewig auf Teth aufzuhalten. Es gab ein Doppelbett im Zimmer und darüber ein einzelnes Hochbett. Eigentlich perfekt für Familien mit einem Kind.
„Wenn du magst, kannst du auch hier schlafen. Mir reicht das Bett da oben. Du bist länger, drum würd ich dich im grossen Bett schlafen lassen. Da kannst du dich mal so richtig ausstrecken.“
Gut, Sahra hatte auf der StarExplorer auch richtige Betten. Das hatte sie nachgerüstet, nachdem feststand, dass sie mehr Zeit als ein paar Tage auf dem Schiff verbringen würde. Aber sie wusste auch, dass die meisten Schiffe eben lediglich relativ kleine Kojen hatten. Wie das auf Ferak´s Schiff war, konnte sie natürlich nicht wissen.
„Die Handtücher da sind frisch. Nimm dir einfach eins, da ist das Bad.“
Um zu unterstreichen, dass sie Ferak seine Privatsphäre lassen würde, setzte sie sich mit dem Rücken zum Bad an den einzigen Tisch im Raum und drehte den kleinen Computer, welcher zum Zimmer gehörte, in Sichtweite. Sie würde solang eine Nachricht an ihre Schwester verfassen und auch eine an Ty. Sie war froh, das Firedevs bei Ty war. Der Kleine war noch nie „allein“ gewesen. Auch wenn er auf Haruun Kal sicher nicht allein war. Aber es war gut, dass zumindest ein vertrautes Gesicht da war.
Teth-Peroon- Hotel- Zimmer 171- mit Ferak