Darth Mornabin
Botschafter
Mir ist das in Summe lieber als eine bemühte Dekonstruktion wie beispielsweise in "The Last Jedi".
Bei mir hängt diese Rechnung leider nicht nur davon ab, wie gut bestimmte Summanden sind.
Manche Aspekte haben für mich eine höhere Gewichtung als Andere.
Favreau und Filoni haben für mich folgende Stärken: Regie, Drehbuchumsetzung und alles, was auch in diese Richtung geht. Da machen sie wirklich professionelle und hochwertige Arbeit. Und sie können sich gut in die Fans hineinversetzten und wissen, was für bestimmte Szenen diese Zielgruppe sehen will.
Wie es aber öfters mal vorkommt: Profis bilden sich zu oft ein, auch Dinge zu können die nicht Teil ihrer erfolgreichen Arbeit waren. Bei Filoni und Favreau ist das für mich Stories zu schreiben. (Bei Filoni habe ich aber auch schon manchmal eine positive Ausnahme gesehen.)
Der Kern, was einen guten Film für mich ausmacht, sind die Figuren und Story. Damit steht und fällt für mich meistens der ganze Film.
Bei Filoni und Favreau sehe ich das Problem bezüglich der für mich wichtigsten Punkte hierbei:
- Sie nehmen sich zu wenig Zeit fürs Drehbuch (bezweifle auch, dass sie ausreichend Skript doctoring betreiben)
- Ihre Geschichten wirken auf mich oft sehr uninspiriert. Sie bedienen sich mir zu oft an Standart-Rezepten des Standard-Autors, womit man schnell Konflikt und Handlung aufbauen kann (Wie bei klassischen Daily Soaps wie GZSZ)
- Sie übernehmen auch gern mal Storys aus anderen Filmen und Serien, was aber nicht immer auf Star Wars übertragbar ist. Der Grund dafür ist der folgende Punkt.
- Sie denken zu wenig mit ihren Figuren mit. Vielmehr lasssen sie ihre Figuren nach bestimmten Stereotypen handeln anstatt nach Logik und Vernunft. (Je nach dem müsste sich die Handlung anders entwickeln, als die Schablone eines anderen Films das eigentlich vorgibt.)
Und die Stärken von Filoni und Favreau hat Johnson meiner Meinung nach auch. Sogar verstärkter, da er sich auch da neue Sachen ausdenken kann. Bestes Beispiel: Holdo-Manöver, da gibt es einen Moment im Film wo gar kein Ton zu hören ist, einfach Null-Dezibel. Das gab es, soweit ich weiss, vorher in keinem Film. Auf die Idee musst du auch erst kommen. (Storytechnisch ist das Holdo-Manöver fragwürdig, ja. Ich finde den Buhai darum aber übertrieben, weil selbst die OT schon inkonsistent war, ob man Objekte im Hyperraum rammen kann oder nicht.)
Ich finde schon Gefallen an der Arbeit von Favreau und Filoni. Ihre positiven Aspekte sind nur leider nicht immer die, auf die ich am Grössten wert lege. Deshalb ist meine Euphorie dann öfters mal auch nicht so gross wie diejenige der Mehrheit.