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[The Wheel, Restaurant „Straßenkrieger“] Stryka, Raven, andere Gäste


‚Aha, jetzt hat er mich bemerkt’, dachte Stryka und ein mulmiges Gefühl machte sich in ihr breit. Es kam nicht oft vor, dass sie jemanden traf, der im Bürgerkrieg Stellung bezogen hatte. Die meisten Veteranen hielten sich diesbezüglich eher bedeckt. Ray’buir hatte manchmal davon erzählt und auch Bekannte erwähnt, die im Bürgerkrieg gekämpft hatten und gefallen waren. Dazu kamen noch die vielen Patienten, welche sie in den letzten Jahren versorgt hatte, die wenigsten kamen ein zweites Mal – Durchreisende. Es war gut möglich, dass er (Raven) einer der Bekannten des Vaters war oder ein Patient. 


Stryka grübelte, schloss einen Moment die Augen, ignorierte den Lärm und Rauch in der Kneipe, dann hatte sie es. Ein zögerliches Lächeln erhellte kurz ihr Gesicht, dann zwang sie sich wieder zu einem neutralen Ausdruck. Entschlossen, es jetzt auf einen Versuch ankommen zu lassen, stand sie auf. ‚Warum bin ich so nervös? Der Mann kann mir nicht viel tun – nicht mehr als jeder andere. Ich bin stark’, sprach sie sich Mut zu, verfluchte sich weiter wegen ihrer Unsicherheit, stellte das Teller auf die Tasse, schnappte den Rucksack und balancierte alles vorsichtig zum Tisch des großen Mando’ad (Raven). Ohne lange Rede schob sie mit einem Fuß einen Stuhl zurecht, und ließ sich darauf nieder. Erst als sie ihre Sachen abgestellt hatte, schaute sie auf. Stumm beobachtete er ihre Bewegungen. Er schien eine Reaktion von ihr erwartet zu haben, aber nicht so ein offensives Vorgehen. Seine Körperhaltung deutete Distanz an und war eine einzige Warnung vor jeder falschen Bewegung ihrerseits. Stryka fühlte einen Kloß im Hals sitzen, dann schluckte sie bewusst und sagte schnell, bevor sie der Mut verließ: „Su cuy’gar, ner vod. Weit weg von zuhause sehen wir uns wieder. Sind deine Wunden gut verheilt? Du bist doch Raven Galar?“ Nun hatte sie ihn überrumpelt, sie sah es an seinem erstaunten Gesichtsausdruck, der sofort wieder eine Maske eiserner Gelassenheit annahm. Um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, trank sie den Cahv aus, dabei schielte sie über den Becherrand und beobachtete seine Bewegungen, die sehr sparsam waren. 

Jetzt wo sie ihn aus der Nähe betrachten konnte, ihm in die Augen sah, wusste sie, dass es sich um Raven Galar handelte, handeln musste. Nur wenige trugen offen die Insignien der Death Watch. Ihr war das egal, sie war Heilerin und deshalb neutral. 

Vor einigen Jahren war es gewesen, sie war noch nicht fertig mit dem Studium, da war er ihr quasi über den Weg gefallen, sie hatte ihn nachhause gebracht und wieder zusammengeflickt, es war keine großartige Sache gewesen, aber seit dem waren immer wieder Söldner bei ihr in Behandlung gewesen – sie machte gute Nähte, selten entzündete sich eine Wunde und der wichtigste Punkt überhaupt, sie war diskret und realistisch in der Preisgestaltung, außerdem war sie Mando'ad was für Viele den Kontakt erleichterte.

Fest schaute sie ihm nun in die braunen Augen und wartete auf eine Antwort, die in Form einer hochgezogenen Augenbraue kam. „Ich bin Doktor Uj“, fuhr sie fort, als er nichts sagte. 

Gründlich musterte er sie nun und in Stryka kam wieder das unangenehme Gefühl der Unzulänglichkeit hoch, wenn sie von einem Mann taxiert wurde. In solchen Situationen sah sie sich mit den Augen des Vaters und jeder ihrer Mängel kam ihr doppelt so schlimm vor als er tatsächlich war. Dennoch hielt sie den Blick fest auf Raven gerichtet und wartete. Vielleicht bot sich jetzt eine Möglichkeit von diesem Ort weg zu kommen und genug zu verdienen, um Rache an Tafo zu nehmen.


[The Wheel, Restaurant „Straßenkrieger“] Stryka, Raven, andere Gäste


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