Auf Thema antworten

[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper


Paloo registrierte den skeptischen Blick, den die Chiss ihm zuwarf. Er konnte sich denken was er bedeutete. Vermutlich glaubte sie nicht, dass das was sie erlebt hatten sonderlich vergleichbar war. Möglicherweise glaubte sie sogar dass sie es schlimmer gehabt hatte. Doch konnte man Leid gegeneinander aufwiegen. Eher nicht. Sie waren beide durch die Hölle gegangen und sollten eher die Gemeinsamkeiten suchen anstatt den Unterschieden. Doch konnte er ihr auch keinen Vorwurf machen. Dem Ewok half der Abstand den er zu den Ereignissen hatte gewinnen können. Für sie waren es vielleicht ein paar Jahre oder sogar nur Monate…für ihn war es mehr als eine Dekade.


Weniger grafisch als Paloo und mit mehr Fokus darauf was sie nicht sagte, begann nun auch Spectre zu erzählen. Sie sprach von einem Tonband dass man den ‚Schattenkindern‘ jede Nacht vorgespielt hatte. Ideologische Gehirnwäsche, ein Eid auf das Imperium, das volle Programm. Was auch immer man ihnen sonst noch angetan hatte, viele waren daran zerbrochen. Das Projekt hatte schließlich damit geendet, dass einer von ihnen den Leiter getötet hatte. Sie schloss damit, dass sie Paloo trotz allem ob seiner Erinnerungen beneidete. Paloo brummte und zuckte mit den Schultern.


„Mhh. Auf der anderen Seite ist das Gras immer Grüner. Ich zum Beispiel wünschte mir ich hätte mich nicht daran erinnert dass der Typ den ich vom Kasernenhof wischen musste mein Bruder war. Aber das ist auch eigentlich unwichtig. Was zählt ist, dass wir leben. Wir können uns neue Erinnerungen schaffen wenn wir das wollen. Mol ist mein Freund. Die Eisenheim meine Familie.“


Kurz pausierte er um einen weiteren Schluck seines Tees zu nehmen, der sich mit beeindruckender Geschwindigkeit seinem Ende näherte, und fuhr fort:


„Ich nehme nicht an dass du deinen echten Namen kennst? Ich kenne meinen auch nur weil mein älterer Bruder sich noch daran erinnerte. Wenn nicht das, dann würdest du mich jetzt Boulder 12 nennen. Wenn ich du wäre, würde ich ‚Spectre‘ ablegen. Es gibt so viele schöne Namen in der Galaxis und wenn du dich an deinen schon nicht erinnerst, wähl‘ einen Neuen. Das Imperium hat keine Macht mehr über dich, zeig es ihnen.“


Spectre fuhr fort und stellte eine Frage, von der Paloo sich nicht sicher war wie er sie beantworten konnte. Wie sollte sie heilen? Wie konnte sie jemals wieder normal werden?


„Ich kann dir nicht sagen wie du an deine Heilung kommen wirst. Ich kann dir nur sagen, dass es bei mir funktioniert hat. Nicht nahtlos. Meine Seele ist noch vernarbter als mein Körper, aber es kann funktionieren. Was du brauchst sind Wesen die dir helfen. Die dir einen neuen Halt in deinem Leben geben. Du bist jetzt wie alt? Zwanzig? Die Imps haben dir deine Kindheit geraubt, doch was du mit dem Rest anstellst ist deine Sache. Das ist der beste Rat den ich dir geben kann: Lebe! Bau dir bei der Black Sun was auf, such‘ dir einen Partner, zieh Kinder auf. Und vielleicht wird der vergangene Schrecken dir eines Tages nicht mehr so groß erscheinen.“


Schmerzhaft wurde Paloo bewusst, dass auch er noch ganz am Anfang des von ihm beschriebenen Prozesses stand. Er wollte eine Familie, Kinder…doch sah er – genau wie es Spectre gehen musste – aktuell keine Basis dazu in seinem Leben. Vielleicht würde er eines Tages nach Endor zurückkehren, doch nicht solange das Imperium den Mond kontrollierte.


„Warum wir dir geholfen haben? Mädchen stell mir einfachere Fragen!“


Paloo lachte und lächelte sie erneut an


„Fangen wir simpel an. Yannic…er wurde erzogen in dem Glauben das Imperium sei böse. Dein Übertritt bestätigt das Bild, also steht er dir freundlich gegenüber. Bei Mallory kann ich nur spekulieren. Das ihm alles so egal ist wie er immer tut kann ich mir nicht vorstellen, aber ich kenne ihn nicht gut genug um ihn einschätzen zu können. Mol…“


Mit einem letzten Zug leerte der Ewok seine Tasse


„…ist ein guter Kerl. Hoffnungsloser Idealist und furchtbar naiv aber trotzdem ein echt super Typ. Damals auf Taris war er ein begnadeter Anführer. Hat uns einfache Soldaten behandelt wie seine Kinder und alles getan um unser Leben so gut wie möglich zu machen. Er hatte diese komische Marotte nachts vorm Schlafen die Namen von denen aufzusagen, die unter seinem Kommando gestorben sind. Er hat damit aufgehört als ihm letztlich die komplette Garnison unter den Fingern verreckt ist. Die Desertion hat ihm nicht gut getan. Er hat keinen moralischen Kompass mehr der ihm sagt, dass sein Verhalten richtig ist. Vielleicht hast du es mitbekommen, aber die Sache auf der Dawn of Destiny hat ihm arg zugesetzt.

Jedenfalls. Er versucht immer noch seine Leute beisammen zu halten. Dir hilft er aus schlichter Empathie. Er weiß dass du eine Menge Scheiß mitgemacht hast. Hinterfrag‘s am besten nicht.

Und warum ich hier sitze? Ich mag dich. Außerdem tut es gut mal drüber zu reden.“


[ Mittlerer Rand / Maldrood-Sektor / Besh-Gorgon-System / The Wheel / Raumhafenviertel / Schmuddelige Bar ] Paloo und Spectre, sowie ein Barkeeper


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
Zurück
Oben