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Gleichermaßen misstrauisch wie neugierig sah sich Janus in dem mit Nestern und Eiern gefüllten Raum um. Der schlanke, hochgewachsene Mann mit der hellen Haut und dem silberfarbenen Haar fühlte sich nicht nur wegen des bestialischen Gestanks in diesem Raum unwohl. Er hatte das Gefühl, dass jederzeit etwas übles passieren konnte, und der Graf hatte für seinen Geschmack heute bereits genug Unannehmlichkeiten erlebt. In Momenten wie diesen fehlte im sein geschmackvoll eingerichtetes Büro auf Taris. Eine Tasse Tee, etwas klassische Musik zur Entspannung, vielleicht eine Massage, das wäre jetzt genau das richtige.
Ein dünnes Lächeln huschte über Janus Gesicht, der Sith-Krieger unterdrückte ein Seufzen. Wenn man Macht wollte, so wie er es tat, dann musste man dafür auch Opfer bringen. Noch besser war es allerdings, wenn andere diese Opfer für einen brachten. Rasch kalkulierte der blasse Fastmensch durch, was es ihn gekostet hätte, eine archäologische Expedition auf diese Welt zu finanzieren, und er verzog für einen Moment missmutig das Gesicht. Vermutlich hätten die Forscher keine zehn Minuten auf dieser ungastlichen Welt überlebt und er hätte eine beträchtliche Summe Credits vergeudet gehabt.
Nun, es war nicht zu ändern, also würde er das Beste aus der Situation machen. Seine Ausgangslage war nicht einmal schlecht, er gehörte wohl den Anwesenden, die bis jetzt am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Zwar konnte er die Macht nicht einsetzen, aber er hatte noch immer sein Lichtschwert und wusste sich zu wehren. Allerdings erlebte er in rascher Reihenfolge gleich zwei Überraschungen, erst tauchte unvermittelt das Droidenmädchen Yui wieder auf, die sich dann zusammen mit Zoey auf einen kleinen Ausflug begab und in Begleitung des Nautolaners Q´Tahem zurückkehrte.
Neugierig und zugleich etwas verärgert verfolgte der Sith wie die Jedi ihren verloren geglaubten Mitstreiter freudig begrüßten und sich dann der Behandlung der gebissenen Elise widmeten. Zwei Widersacher mehr, das verkomplizierte die Lage. Allerdings konnte der Graf auch zufrieden feststellen, dass die Jedi-Gruppe sehr erschöpft und mitgenommen aussah. Wie ein Raubtier hatte auch Janus einen Instinkt für Schwäche, aber auch eine geschwächte Gruppe Jedi war nicht einfach aus dem Weg zu räumen. Ganz besonders die beiden Jedi-Meister waren ein Problem, das man nicht einfach loswerden konnte. Dafür brauchte es Raffinesse und einen wirklich günstigen Moment. Q´Tahem warf ihm einen wütenden Blick, worauf Janus mit einem höflich-spöttischen Lächeln reagierte. Die Jedi waren wirklich ganz schön angespannt.
Noch bevor sich der drahtige Halbechani mehr Gedanken machen konnte überschlugen sich die Ereignisse. Erst brach Elise zusammen und beendete so den Versuch von Markus, der alle zum Weitergehen angetrieben hatte, dann begann sich der Körper der Padawan zu verändern, erschrocken und zugleich fasziniert verfolgte Janus die Wandlung, die ihn an die Rakghoul auf Taris erinnerte. Wie ein zorniges Tier stieß die Padawan einen markerschütternden Schrei aus, fegte Markus mit überraschender Kraft zur Seite und rannte dann los. Offenbar hatte der Biss des Mutanten sie infiziert und eine Transformation verursacht.
Diese Erkenntnis führte dazu, dass der Sith-Krieger gebührend Abstand zu der mutierten Padawan wahrte. Sollten sich doch ihre Freunde darum kümmern und sich selber Bisse einfange, Janus hatte daran kein Interesse. Zufrieden über die Ablenkung lächelte er Arica schelmisch zu und lachte leise.
„Sieht so aus, als würden die Jedi ihre Freundin nun selber töten müssen. Das muss ja schrecklich für unsere empfindsamen Freunde sein.“
Der Graf war so zufrieden über das Geschehen, dass er den ekelhaften Gestank und das Geräusch hinter ihm erst im letzten Moment bemerkte. Gerade noch rechtzeitig drehte sich Janus um und sah erschrocken, wie sich eine sicherlich vier Meter lange K´lor-Schnecke aus einem der Eier zwängte, sich zu ihrer vollen Größe entrollte und zischend ihr vor spitzen Zähnen wimmelndes Maul öffnete, zwei weitere dieser ekelerregenden Kreaturen krochen gerade aus ihren Eiern.
Janus reagierte instinktiv und sprang zurück, riss sein Lichtschwert vom Gürtel und aktivierte es.
„Vorsicht!“
Rief er Arica zu und musste im selben Atemzug einem der Giftstacheln der Schnecke ausweichen, die ihn offenbar appetitlich fand. Nur haarscharf verfehlte der Stachel den Grafen und sein Rückzug ließ ihn über einen Stein stolpern. Schmerzhaft fiel er auf den Rücken und sah entsetzt, wie sich das Biest vor ihm auftürmte. Nur eine schnelle Rolle zur Seite rettete ihm das Leben. Wütend rappelte sich Janus auf und ließ sein Lichtschwert vorschnellen, einer der Giftstachel der Schnecke fiel qualmend zu Boden und der Schmerzensschrei der Kreatur sorgte für ein Grinsen bei Janus, aber ihm wurde rasch klar das er schnell hier weg musste.
„Ich weiß nicht, wie es Euch geht, aber mein Tagespensum an mutierten Kreaturen ist voll. Wir sollten hier weg, bevor noch mehr auftauchen.“
Meinte Janus in Richtung Arica, ließ sein Lichtschwert kreisen um die Schnecke etwas zurückzuhalten und sah sich suchend um. Rasch überlegte er, ob die andere Sith vielleicht als ablenkendes Futter taugte, entschied sich dann aber dafür sie lieber nicht dafür hintergehen zu wollen. Zum einen wäre es wirklich schade um die hübsche Frau, zum anderen konnte sie in Zukunft vielleicht noch eine nützliche Verbündete sein, und wenn sie den Versuch bemerken oder überleben würde, dann würde er reichlich Ärger und einen weiteren Feind. Janus war vieles, aber hauptsächlich war er Pragmatist und Opportunist, und bis jetzt war die Zusammenarbeit mit der anderen Sith recht erfolgreich und für beide Seiten nützlich gewesen. Er sah keinen Grund, das zu ändern.
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