Auf Thema antworten

[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Verwaltungsbezirk | Residenz des Moff | Barnips Büro :||: Horatio Kraym, Moff Barnip, Lady Aren, Clerk Malric und zahlreiche andere Anwesende aus der Verwaltung :]


Bei dem sonst so selbstsicher und entschlossen wirkenden Horatio Kraym I. machte sich ein leichter Anflug von Unwohlsein bemerkbar als der füllige Moff des Jaso-Sektors beinah stolzierend zu dem Schreibtisch in der Mitte des weitläufigen Büros schritt. Genau wie die anderen Anwesenden hatte natürlich auch der adlige Imperiale schon bei dessen Ankündigung eine ordentliche Körperhaltung angenommen. Ordentlich jedenfalls im Hinblick auf die Ansprüche eines genügsamen Verwalters; nicht die eines pedantischen Offiziers. Sich in der Schönheit seiner rothaarigen Begleitung sonnend, ließ sich Heremus Barnip nach einer gefühlten Ewigkeit endlich auf seinem Stuhl aus bestem Nerf-Leder nieder, sprach dem anwesenden Witwer Calfan sein Beileid aus (ohne auf die Ankündigung von raschen Vergeltungsmaßnahmen zu verzichten) und wandte sich dann direkt dem amtierenden Governor der Bacta-Welt zu. 


Dem Impuls, kurz zu frösteln als der Moff zu ihm sprach, widerstand Horatio. Barnip schlug einen herablassenden Tonfall an als er sagte: Kraym … meine wirtschaftlichen Berater haben mir von den Einbußen berichtet, die uns Ihre Handelspolitik während der letzten Nachverhandlungen beschert hat und die Stellung Thyferras im galaxisweiten Pharmageschäft bedrohen. Manaan hat sich aus unserem Schatten hervorgewagt und droht unser wirtschaftliches Monopol mit seinem neuerdings in hoher Zahl produziertem Koltho streitig zu machen.“ Er pausierte kurz. „Nur eine Frage, Kraym: Wie konnte dies geschehen? Ich vermag keine Antwort zu finden, also helfen Sie mir doch auf die Sprünge.“


Weil der Sektorverwalter seinen für Thyferra zuständigen Statthalter schon zu anderen Anlässen – jedoch unter vier Augen – darauf angesprochen hatte, handelte es sich um eine reine Demonstration von Macht. Barnip wollte das Überunterordnungsverhältnis, das zwischen ihnen zweifellos bestand, in aller Deutlichkeit den versammelten Verwaltern aufzeigen. Bei Fehlern hatte man sich in erster Linie vor ihm zu rechtfertigen. Kurz krampfte Horatios Magen, wodurch sein Unwohlsein noch ein bisschen mehr zunahm. Genau genommen war es eigentlich allein seinem Handeln gegen sämtliche Widrigkeiten zu verdanken, dass das Galaktische Imperium auf der Bacta-Welt einen vollendeten Aufstand der Vratix hatte verhindern können. Sofern ihn der Moff nicht auf diese Weise erniedrigen wollte, weshalb hatte er sich dann erneut für alte Fehler zu rechtfertigen? Sich den aufmerksamen Blicken der anderen Anwesenden bewusst, setzte der adlige Governor zu einer Erwiderung an.


„Das veränderte Verteilungsverhältnis der Bacta-Produktion lag an komplizierten Winkelzügen, die die Nachverhandlungen überraschend stark beeinflusst haben“, begann der planetare Verwalter mit seiner Rechtfertigung. Die eigene Stimme schien ihn dabei glücklicherweise zu gehorchen, weshalb man von seiner eigentlichen Gemütsverfassung nicht viel mitbekam. „Jedoch zeigen die Prognosen, die ein Meinungsinstitut im Auftrag von 'Imperial Bacta' erhoben hat, dass man diese Entwicklung im Zuge der Krise im Corusca-Sektor als Zugeständnis der Imperialen Regierung einordnet. Somit haben wir also zwar monetäre Einbußen zu verzeichnen, die ich natürlich nicht abstreiten möchte, aber gleichzeitig verzeichnen wir einen Imagegewinn. Bastion gab mir zudem diesbezüglich seinen Segen – höchstpersönlich durch Seine Eminenz Grand Vizier Draay.“ Der Reiz, ein triumphierendes Lächeln aufzusetzen, stellte sich bei ihm ein. Schließlich wog die Zustimmung der zweitmächtigsten Person im gesamten Galaktischen Imperium schwer, sehr schwer. Jedoch war Horatio klug genug diesem aufkommenden Höhenflug nicht zu folgen. „Manaan wiederum ist eine ganz andere Sache, Eure Exzellenz. Selbstverständlich fußt deren momentanes Selbstvertrauen besonders darauf, dass unsere Position durch Überfälle au Bacta-Konvois und den Vratix-Aufstand geschwächt ist. Ich kann mir aber auch gut vorstellen, dass die Politik im 'Rat der Moffs' eine Rolle spielt. Grand Moff Aboleth hat nicht sehr viele politische 'Zugpferde' in seinem Verantwortungsbereich … und sollten sich die Rebellen weitere Gebiete schnappen, könnte auch sein Supersektor in Gefahr sein.“ Dem kritischen Blick des Moff hielt der Adlige mit Bravour stand. „Sowohl der 'Imperial Bacta'-Vorstand als auch der für mich tätige Stab sind sich jedoch einig, dass unser technischer Vorsprung sowie die weitaus hochwertigere Qualität des Produkts ausreichend Barrieren auf dem Heilmittelmarkt darstellen, um es dem Koltho der Selkath schwer zu machen. Und da Thyferra nun wieder befriedet ist … und ein Teil der Vratix sogar eine noch engere Zusammenarbeit wünscht, könnten wir mit Sicherheit in der nächsten Zeit weitere Verbesserungen am Produkt veröffentlichen.“


Einen Augenblick lang herrschte in dem ganzen Büro eine unangenehme Stille. Neugierig wanderte der Blick der anderen Anwesenden immer wieder zwischen den beiden Verwaltern hin und her. Man war offensichtlich auf die Reaktion des Moff gespannt. Laut, äußerst laut schlug derweil das Herz in Horatios linker Brust. Hatte diese Rechtfertigung ausreichend Gewicht, um eine Versetzung auf eine abgelegene Welt wie Honoghr, Kessel oder Ryloth zu verhindern? Wollte man ihn noch immer nach Koornacht abordnen? Obwohl er die Hitze auf dem Friedhof zuvor als unerträglich empfunden hatte, kam ihm dieser Moment noch schlimmer vor. Denn anscheinend drang ihm der Schweiß nun viel stärker aus allen Poren. Gerade als der Governor seine Maske hatte fallen lassen wollen, indem er seine Erwiderung hektisch auszubauen gedachte, kam Barnip ihm zufälligerweise zuvor. Plötzlich schenkte ihm der beleibte Moff ein joviales Lächeln, erhob sich hinter seinem Schreibtisch und ging dann auf den perplexen Verwalter zu.


Ganz dem Habitus eines Gönners entsprechend schien sich der mächtige Mensch, der gebürtig von Metellos stammte, in seinem wohlwollenden Handeln zu sonnen. „Was mich allerdings nicht davon abbringt, Sie für Ihre überragende Arbeit bei der Beseitigung dieser bedauernswerten Revolte zu loben, die uns mitunter erst in diese Bredouille gedrängt hat. Sie haben Härte, Zielstrebigkeit und Scharfsinn bewiesen und Thyferra in dessen schlimmster Krise seit geraumer Zeit einen großen Dienst erwiesen. Ich möchte Sie nicht weiter auf die Folter spannen, Governor.“ Die Überraschung stand beinah allen Anwesenden ins Gesicht geschrieben. Niemand rührte sich. „Sofern Sie einwilligen, ernenne ich Sie hiermit zum Sector Adjutant im Ressort der Justiz und der Inneren Sicherheit. Aufgrund Ihrer Qualifikationen, die Sie innerhalb der letzten Tage einmal mehr in der Praxis bewiesen haben, werden Sie die Nachfolge von Sector Adjutant Semur antreten, der bedauernswerter Weise verschieden ist und dessen Posten bisher unbesetzt blieb.“


Horatio war erstaunt. Man gewährte ihm die nächste Sprosse auf der Karriereleiter zu erklimmen – und überantwortete ihm gleichzeitig ein Ressort statt ihm die Verantwortung über einen regionalen Verwaltungsbezirk zu geben. „Justiz und Innere Sicherheit“ – Damit hatte er sich bislang immer nur am Rande beschäftigt, da ihm höchstens die planetaren Sicherheitskräfte unterstanden. Nun musste er jedoch über die Interessen und Zuständigkeiten der hiesigen Sector Ranger, lokalen Zolleinheiten und hier stationierten Bodentruppen entscheiden. Des Weiteren unterstand ihm in diesem Amt nun nicht nur die Sektorstaatsanwaltschaft, sondern auch der Sektorgerichtshof. In Absprache mit dem Justizministerium auf Bastion würde er künftig Richter und Staatsanwälte ernennen. Von der großen Machtfülle ganz überrascht, fand der frisch ernannte Sector Adjutant erst einmal keine Worte. Dass er Barnips Handschlag erwiderte, war in diesem Augenblick bloß reiner Automatismus. Ebenso das Lächeln in seinem Gesicht.


Doch allzu lang schien sich der Vorgesetzte damit nicht aufhalten zu wollen. Kaum trug der Adlige das neue Rangabzeichen an seiner Brust, ging der Moff zum alltäglichen Prozedere über: „Mister Malric wird sich in Kürze mit Ihnen in Verbindung setzen, um die Räumung ihres momentanen Amtes zu organisieren und alles für Ihre Nachfolge vorzubereiten. Gratulation, Kraym, ich bin mir dessen bewusst, dass Sie hervorragende Arbeit leisten werden.“


Zügig kehrte der Sektorverwalter anschließend zu seinem Schreibtisch zurück und gab dann die aus dieser Beförderung resultierenden Veränderungen bekannt. Meldam, der den Moff schon bei seinen Besuchen auf Coruscant begleitet hatte, sollte das Polith-System übertragen bekommen. Missmutig zeigte sich der Sector Adjutant ob dieser Ankündigung zwar nicht, aber ein ganz leichter Knicks in dessen Haltung war dennoch zu erkennen. Denn obgleich das Polith-System Thyferra beherbergte, waren die Ressortposten im Sektorkapitol doch mit mehr Prestige verbunden. Hier sammelte man die nötigen Erfahrungen für das Verwalten eines Sektors. Der adlige Imperiale ließ seinen Blick nur solange auf dem nun gleichrangigen Kollegen ruhen bis er die Grenze der akzeptablen Höflichkeit zu überschreiten drohte. Als neugierig wollte er in diesen Kreisen nicht gelten. Auf gar keinen Fall.


Danach folgten noch ein paar andere Tagespunkte. Da mit Lady Aren jedoch ein Gast anwesend war, der nicht zur hiesigen Sektorverwaltung gehörte, beschränkte sich die Informationen ausschließlich auf frei zugängliche Dinge. Sicherheitsrelevante Themen, die es aufgrund des überstandenen Vratix-Aufstandes eigentlich gab, kamen nicht zur Sprache. Nach gut einer knappen Standardstunde schien aus diesem Grund dann auch die Besprechung an ihr Ende angelangt zu sein. Der eine oder andere anwesende Verwalter gratulierte Horatio zwar noch persönlich, bevor er die Residenz verließ, aber dem schnellen Auflösen der Versammlung tat das keinen Abbruch. Das Gefühl der Erleichterung bei sich tragend, wandte sich auch der Adlige nach ein paar Minuten zum Gehen. Jedoch wurde er kurz davor noch von Barnips Privatsekretär, Gaen Malric, aufgehalten. Dem Klischee des gewöhnlichen, rangniederen Lakaien entsprechend, wanzte sich der Clerk förmlich an ihn.


Scheinbar mühelos hielt der schlanke Angestellte mit seinem Schritttempo mit. Kein Ächzen war zu hören als er sagte: „Natürlich möchte ich Ihnen ebenso meine Glückwünsche aussprechen. Für diese Beförderung haben Sie hart gearbeitet. Sie war mehr als verdient.“ Er lächelte schief. „Um Ihnen gegenüber seine Wertschätzung für Sie noch mehr zum Ausdruck zu bringen, hat Seine Exzellenz, dass Ihnen zu Ihrer Beförderung noch ein einmonatiger Urlaub bewilligt wird.“


„Urlaub?“, hakte Horatio skeptisch nach. „Sollte ich mich jetzt nicht viel mehr um die Aufstellung meines neuen Verantwortungsbereichs kümmern? Es gilt Entscheidungen jetzt zu fällen, um meiner Meinung nach falsch laufende Prozesse zu berichtigen. Ein kompletter Monat in Abwesenheit wäre diesbezüglich gewissermaßen schädlich!“


Malric schmunzelte. „Mister Kraym, harte, arbeitsreiche Wochen liegen hinter Ihnen. Dank Ihrem politischen Engagement konnten die konterrevolutionären Vratix – sozusagen von Jetzt auf Gleich – in das hiesige Politiksystem integriert werden. Das steht außer Frage. Soweit es zu vernehmen war, haben Sie auch während des Militärschlags sowie in den beiden darauffolgenden Tagen nur äußerst wenig geschlafen. Sie waren in dieser Zeit quasi 'dauerpräsent'.“ Durch kurzes Drücken auf einen Knopf holte der Angestellte das Datapad in seiner Hand fix in den aktiven Zustand zurück. „Seine Exzellenz, Moff Barnip, ist der Ansicht, Sie für dieses Pflichtbewusstsein zu belohnen. Deshalb hat er für Sie eine Kreuzfahrt nach Fondor buchen lassen. Start: Morgen in der Früh.“


„Eine Reise nach Fondor?“, fragte der Sector Adjutant abermals nach. „Warum ausgerechnet nach Fondor? Verlangt Grand Moff Stadd nach einem Gespräch mit mir?“


Der Angestellte lachte gekünstelt auf, schnaubte belustigt und antwortete anschließend: „Nein, nein. Diese Kreuzfahrt dient einzig und allein Ihrer Erholung. Seine Exzellenz benötigt einen ausgeruhten Verwalter im Bereich 'Justiz und Innere Sicherheit'.“ Kurz vor dem Ausgang stand auf einmal Lady Aren. Die rothaarige Corellianerin schien auf jemanden zu warten. Malric, der Horatio anscheinend überaus genau beobachtete, schien offensichtlich diesen Gedankengang richtig zu erraten. Denn er schob plötzlich – mehr Schauspieler als Privatsekretär – nach: „Eine Kleinigkeit wäre mir doch fast entfallen, Sir. Seine Exzellenz wünscht Sie als Vertreter des Jaso-Sektors zum baldigen Stapellauf der 'Allegiance' zu entsenden. Das neuste Spielzeug unserer geliebten Flotte wird zur Zeit im Orbit von Fondor gebaut. … Und gewissermaßen als 'schmückendes Beiwerk' stellt er Ihnen Lady Aren zur Seite.“ Höflich verneigte sich der Clerk vor der Sith. „Mylady, soweit ich informiert bin, bedarf es in Ihrem Fall keinem gegenseitigen Vorstellen, richtig? Gut. Dann wünsche ich Ihnen hiermit einen guten Tag. Die Tickets für die 'Lagunes of Spira' erhalten Sie beide morgen am Raumhafen.“


[: Polith-System | Thyferra | Xucphra City :||: Verwaltungsbezirk | Residenz des Moff | Barnips Büro :||: Horatio Kraym, Moff Barnip, Lady Aren, Clerk Malric und zahlreiche andere Anwesende aus der Verwaltung :]


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
Zurück
Oben