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[Vortex - an Bord der Rampant - Quartier des Captains] Konteradmiral Ga'lor



Die Zeit an Board der Rampant verging für den Konteradmiral so langsam, wie eine twi'lekische Khan'di-Echse kriechen konnte. Seit mehr als einer Woche arbeiteten die Techniker der Cleaver nun schon an den fünf Victory-Klasse Sternenzerstörern, doch die Ergebnisse fasste Jart in dem neu begonnenen Logbuch als mager zusammen. Lediglich vier der mächtigen Schiffe hatten wieder Hauptenergie und auch die gigantischen Repulsorsysteme funktionierten noch nicht so, dass sie die stählernen Kolosse aus dem Steinbruch drücken konnten. An vielen Stellen mussten Brüche in der Außenhaut geflickt, Wartungsarbeiten durchgeführt und personaltechnische Fragen erklärt werden, obwohl Jart sich aus diesen Angelegenheiten heraus hielt. Die Tatsache, dass er überhaupt ein Logbuch führte, so vermutete der Twi'lek zumindest, war ehr eine Frage der Tradition, die er nicht brechen wollte. Die Tatsache, dass der Name Jart Ga'lor nun unter dem ersten Eintrag stand, der seit zwanzig Jahren in dieses Logbuch verfasst wurde, hingegen zementierte seinen Erfolg.

Schon zufriedener blickte der Konteradmiral auf die beiden Kampfdroiden, die links und rechts von der Tür Stellung bezogen hatten und nur durch ihre rot funkelnden Augen verrieten, dass sie aktiviert und voll einsatzbereit waren. Weitere Droiden hatten sich auch auf den anderen Schiffen befunden und alle waren deaktiviert gewesen, was Jart angesichts des heftigen Widerstandes der anderen Droiden zuerst ungewöhnlich vorkam. Auch hier halfen die Logbucheinträge seines Vorgängers, der die gut 500 Droiden als reguläre Einheiten und nicht als Sicherheitsdroiden deklariert hatte. Die meisten dieser leblosen Kreaturen waren Super-Battledroids. Nur ein gutes Dutzend waren IG-100 Series MagnaGuards und zwei von diesen hatte er direkt als seine Eskorte behalten, auch wenn der Captain dies mit Argwohn betrachtet hatte. Zwei Krieger, dessen Loyalität durch nichts zu erschüttern war, stellten jedoch ein gutes Argument dar, den Einwand Winuuks schlicht zu übergehen.


Von diesen Dingen jedoch abgesehen, sah Jart keinen großen Handlungsbedarf und verbrachte die meiste Zeit des Tages in seinem Quartier, welches er zunächst etwas seinen Vorlieben entsprechend umgestaltet hatte. Die abgescheuerte und von der langen Speederbike-Fahrt verschmutzte Flechtentunika, war direkt, nachdem er die Ausrüstungskammer des Kampfschiffes besucht hatte, verschwunden. Eine dunkelrote Uniform, mit einem breiten, beigefarbenen Streifen in der Mitte und Admiralsabzeichen auf der Schulter, nannte er nun sein Eigen, gleichwohl diese Uniform genauso alt wie das Schiff selbst sein mochte. Ihr Zustand war jedoch tadellos.

Auch trainierte Jart in dieser Zeit viel, erinnerte sich der Lehren Meister Komads und vage auch an die Impressionen, die er von Darth Croon empfangen hatte. Die Tradition der Sith wollte Jart sich nie wieder zu eigenen machen, selbst wenn dieser dunkle Lord ihm eine nicht unbedeutende Zukunft vorausgesagt hatte. Irgendwie jedoch fand Jart dessen Sicht belustigend engstirnig und dies war letztlich auch der Grund, warum er die Macht nur als Mittel zum Zweck sah, zumindest dann, wie sie seinem Werben nachgab. Dies war allerdings nur sehr selten der Fall, sodass er sich lieber auf sein K'thri und seine Reflexe verließ.


Gerade war Jart im Begriff, das hölzerne Datapad auf den großen Schreibtisch zurück zu legen, als ihn über das bordinterne Com-Netz Captain Winuuk zu sprechen gedachte. Der Konteradmiral gab sein Einverständnis, indem er einen Knopf betätigte:


"Konteradmiral, uns erreichte soeben eine Nachricht von der Wachtor.. Captain Laarik meldet Einsatzbereitschaft."


Neben Laarik hatte er noch weitere Offiziere in die Position gehoben, eines der Schiffe zu kommandieren. Er hatte sich in dieser Hinsicht die Erfahrung des Captains zu Nutze gemacht, obwohl er die Entscheidung letztlich selbst traf und einige, in Jarts Augen zu rebellische Individuen dann einfach ohne Begründung ablehnte.


"Sehr gut, Captain! Schließen Sie alle Arbeiten ab und schicken Sie die Männer auf die Gefechtsstationen. Ich bin unterwegs",


beendete er das kurze Gespräch und zögerte nicht, sich auf den Weg zur Brücke zu machen, um die Startvorbereitungen persönlich zu koordinieren. "Nun ist der Zeitpunkt also gekommen", zischte Jart leise, während er schnellen Schrittes sein Quartier verließ. Ohne Kommentar verließen auch die beiden metallischen Wächter ihre Position und folgten dem Konteradmiral in den Gang. Dieser war bereits in ein wechselhaftes Rot getaucht, während er Winuuks Worte durch die Lautsprecher sagen hörte, dass dies keine Übung sei.

Der Weg war kurz, sodass Jart nach weniger als einer halben Minuten samt seiner beiden Wächter die Brücke der Rampant betrat. Das Treiben der Offiziere und Crewmitglieder in den Brückengräben hatte deutlich zugenommen, ebenso der Takt der Befehle, die der Captain ausgab. Winuuk stand etwas abseits, die Hände hinter dem Rücken verschränkt auf der Brücke und war gerade damit beschäftigt, sich über den Zustand der Sensorbänke zu informieren.

Das dumpfe Pochen der MagnaGuards lenkte sofort die ganze Aufmerksamkeit auf den Konteradmiral, der Winuuk kurz zunickte und dann weiter auf das Zentrum der Brücke zusteuerte. All die Technik, die dunklen, glatten Formen und die funktional wie effektive Aufteilung der Brücke sorgten dafür, dass der Twi'lek sich ein zufriedenes Zähneblecken nicht verkneifen wollte. Die Sternenzerstörer waren Kriegsschiffe und würden niemals etwas anderes sein. Selbst nach all der Zeit hatten diese Waffen nichts von ihrer Eleganz und Macht verloren, stellte Jart fest und nahm auf seinem Kommandosessel platz. Beide Droiden bezogen neben diesem Position und verfielen wieder in die katatonische Bewegungslosigkeit, nachdem sie auf eine unmenschliche Weise mit ihren glühenden Augen die Brücke abgesucht hatten.


"Konteradmiral, bitte um Erlaubnis, mich zurück auf die Cleaver zu begeben, um von dort den Start zu beobachten",


fragte Winuuk schließlich, wobei Jart der bittende Tonfall in seiner Stimme nicht entgangen war.


"Meine Arbeit hier ist abgeschlossen. Mein Schiff wartet auf mich."


Jart legte gespielt dramatisch einen Finger auf den Mund und überlegte, ob er Winuuk gehen lassen sollte oder nicht. Der Mann war erfahren und wurde von der Crew vollständig akzeptiert, ohne vorher Strafmaßnahmen verhängen zu müssen, die aufkeimenden Ungehorsam unterbanden. Auf der anderen Seite konnte man so einen Mann nur mit Mitteln formen und seinen eigenen Wünschen entsprechend gestalten, die sofort eine Meuterei anzettelten. ... Jart nickte schließlich, wobei er an Winuuk gekonnt vorbei sah, als seien seine Gedanken bereits ganz woanders.


"Ich erwarte Sie dann in fünfzehn Minuten an Bord der Cleaver",


antwortete er darauf hin trocken, wobei er sich langsam mit der Zunge über die oberen Zähne fuhr, um sein Desinteresse noch zu bestärken. Junge, ergeizige Männer warteten bereits auf diesen Posten, dachte Jart amüsiert.


Es vergingen weitere Stunden, bis jeder der fünf Sternenzerstörer bereit war, die Hubgeneratoren zu aktivieren, um der Schwerkraft zu trotzen und letztlich Vortex zu verlassen. Captain Winuuk war inzwischen auf den Dreadnaught zurückgekehrt und hatte das große Schiff bereits aus dem Tal gehoben. Außer einem leichten Rütteln war davon auf der Rampant nichts zu spüren.

Jart trommelte etwas ungeduldig mit seinen Fingerspitzen auf der Armlehne herum. Ständig rollten neue Statusmeldungen, Berichte und Sichtmeldungen herein, bis schließlich ein junger Offizier das Wort an ihn richtete und mit gespannter Stimme verkündete:


"Startbereit, Konteradmiral! Alle Generatoren sind aktiv, Repulsortriebwerke wurden vorgeheizt."


"Starten!",


erwiderte Jart, ohne noch weiter Zeit verschwenden zu wollen, als ein heftiger Schlag folgte, der ihn fast aus seinem Sitz gerissen hätte. Ein tiefes, unbeschreibbar dumpfes Grollen erschallte, füllte die Brücke und auch das ganze Tal, als die mächtigen Hubgeneratoren das Repulsorkissen unter jedem Schiff aktivierten und an den stählernen Kolossen zerrte. Dampf stieg aus den vorglühenden Triebwerken, die langsam zu glimmen begannen, während die zunehmende Hitze bereits anfing das Gestein in unmittelbarer Umgebung zu schmelzen.

Der Victory-Sternenzerstörer bebte, als das Repulsorkissen weiter mit Energie direkt aus dem Hauptreaktor versorgt wurde und sich verstärkte. Dann urplötzlich gab es einen weiteren, mächtigen Ruck, der diverse Warnleuchten und -signale auslöste, doch mit einem Mal war die Rampant frei. Von überall fielen schwere Felsbrocken den Rumpf herunter und donnern in das Loch, das der Sternenzerstörer hinterlassen hatte. Orangefarbenes Licht flutete die Brücke und offenbarte hinter dem Hauptfenster einen perfekten Sonnenuntergang. Unter der Rampant verwandelte sich alles in ein Feuermeer, das zudem fest in den Boden gedrückt wurde, sodass die Fläche absolut eben war, aber feurig rot funkelte. Auch die anderen Schiffe hatten den Start unbeschädigt überstanden, selbst wenn sie noch mit soviel Schutt beladen waren, dass der Kommandoturm nur wenige Meter herausragte. 

Die Schiffe gewannen bereits langsam an Höhe, die Cleaver dem frisch entstandenen Kampfverband voraus.



[Vortex - an Bord der startenden Rampant - Hauptbrücke] Konteradmiral Ga'lor


Gib den ersten Begriff ein: klon sith jedi
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