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[Hyperraum, Glory, Pierres Suite]- Pierre


Der Stoß an Dokumenten auf seinem Schreibtisch hatte Pierre nur geringfügig abgelenkt ? die Bactapreise waren gefallen, zumindest für Abnehmer auf imperialen Planeten, was darauf zurückzuführen war, dass das Bactakartell sich angesichts der zunehmenden Dominanz des Imperiums hütete, imperiale Funktionäre zu verärgern. Und Leute wie Nereus Kratas waren nicht nur äußerst mächtige Persönlichkeiten, sondern zudem gute Kunden des Kartells, schließlich führten sie einen Krieg, der den Bedarf an der Heilflüssigkeit explosionsartig ansteigen ließ. Pierre war versucht, selbst in das Geschäft um diese Substanz einzusteigen, unter imperialer Protektion, doch letztendlich waren es seine Bevollmächtigten, die diese Entscheidung treffen würden. Die Menge eingesetzten Kapitals war bei weitem nicht groß genug, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu finden ? besonders, da es so viele akute Dinge gab, über die er nachdenken musste. Und die meisten hatten mit der ersten Frau zu tun, die ihm überhaupt derartigen Aufwand abverlangte.

Frustriert warf er einen Blick auf den Statusbericht ihrer Reise. Es waren noch ein paar Stunden bis Coruscant, doch was brachte ihm diese Information ? Chesara war nicht mehr bei ihm, hatte ihn alleine gelassen, und er war nicht bereit, ihr ihre Macht über ihn dadurch zu verraten, dass er ihr augenblicklich nachstellte wie ein pubertierender Schuljunge.

Doch in seiner luxuriösen Suite wollte er ebenso wenig bleiben ?alles hier erinnerte ihn noch an sie, besonders das Bett und die zerwühlten Laken, die er selbst ? natürlich ? nicht wieder in Ordnung gebracht hatte. Dafür hatte er seine Bediensteten, wie er überhaupt für jede lästige Pflicht einen Bediensteten hatte. Schließlich konnte er mit seinem Geld alles erwerben. Nun? fast alles.

Aufseufzend erhob Pierre sich, schaltete seinen Computer mit einer achtlosen Handbewegung aus und schickte sich an, sein Quartier zu verlassen. Er würde einfach die Brücke aufsuchen und sich mit einer Rekonstruktion dessen befassen, was die Glory auf Ord Biniir erlebt hatte. Es war immer von Vorteil, über imperiale Militäraktionen und deren Resultate informiert zu sein, wenn man diesen Krieg mit üppigen Profiten hinter sich bringen wollte.

Er verriegelte die Tür zu seiner Suite hinter sich und ging den Korridor in Richtung des Turbolifts herunter, ein Weg, der ihn zwangsläufig an den Gästequartieren vorbeiführte. Wenig später verlangsamten sich seine Schritte ? Chesara stand auf dem Korridor, allerdings nicht vor der Gästesuite, die Pedetsen nach seinen Informationen Loana zugeteilt hatte, sondern jener, die der anderen Cousine ? Azgeth ? gehörte.

Pierre bemühte sich, seine leichte Verärgerung mit einem aufblitzenden Lächeln zu kaschieren. Vermutlich dachte sie jetzt erst recht, dass er ihr willenlos überall hin folgen würde und es keine Stunde ohne sie aushalten konnte? vielleicht stimmte das ja sogar.


?Ah, Chesara? ich war gerade auf dem Weg zur Brücke.?


Sie wirkte immer noch wie jemand, auf dessen Schultern etliche Lasten lagen. Vielleicht hatte sich der Zustand ihrer Cousine verschlimmert? Und dann waren da auch noch ihre Sorgen bezüglich der Stiftungen, die sie auf Coruscant versucht hatte zu unterstützen? ganz abgesehen von der Erfahrung, imperialen Truppen bei ihrer täglichen Unterdrückungsarbeit zu beobachten.


?Du wirkst bedrückt?, stellte er fest und streckte seine Hand aus, um ihre Wange zu streicheln. Er tat das mit erkennbar weniger Zögern als zuvor, da er sich sicher war, dass sie eine so harmlose Berührung nach dem, was in seiner Suite passiert war, bestimmt nicht abwehren würde.


?Geht es deiner Cousine schlechter? Glaub mir, die Glory bringt sie so schnell wie möglich nach Coruscant ? ihr Hyperraumantrieb entspricht militärischen Standards und wir haben die nötigen Freigaben, um nicht weit entfernt vom Planeten aus dem Hyperraum fallen zu müssen.?


Er zuckte mit den Achseln.


?Es wird trotzdem noch etwas länger als eine Stunde dauern, bis wir den Planeten erreicht haben. Aber deshalb solltest du dich nicht grämen ? du hast für deine Cousinen alles getan, was du konntest.?


Langsam, doch bestimmt zog er sie an sich und küsste ihre Wange knapp unterhalb ihres Ohres.


?Und nicht nur für deine Cousinen??, flüsterte er mit einem viel sagenden Lächeln auf den Lippen.


?Weißt du, dass ich dich schon vermisst habe??


Nun redete er also doch wie der Schuljunge ? aber was sollte es. Pierre hatte es auf einmal satt, in einer Welt des Trugs und der vorgetäuschten Gleichgültigkeit zu leben. Chesara schien ihn beinahe durch ihre Anwesenheit zu zwingen, seine Gefühle in ehrliche Worte zu fassen. Vielleicht betäubte ihre berauschende Nähe auch ganz einfach seine Wachsamkeit?


?Aber sag mir? was hast du eigentlich vor, wenn wir auf Coruscant angekommen sind??


Im nächsten Moment ärgerte Pierre sich darüber, dass er diese Frage gestellt hatte ? nicht etwa, weil sie überflüssig gewesen wäre. Nein? er fürchtete sich vor ihrer Antwort. Was, wenn sie sagte, dass es für sie nun an der Zeit war, Coruscant zu verlassen? Wenn sie ihm sagte, dass sie ihn nie wieder sehen wollte?

Doch die Frage war gestellt. Er würde Gewissheit haben ? so oder so.


[Hyperraum, Glory, Korridor]- Chesara, Pierre


Gib den dritten Namen ein: skywalker yoda vader kenobi
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