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Sie hatten den realen Raum mit einem kräftigen Ruck, der durch das ganze Schiff ging, verlassen. Der Pilot, ein Schmuggler von Dorin, hatte mit viel Ruhe und Routine die gefährlichen Passagen, riesige schwarze Löcher, dieses Systems umflogen, um dann den ramponierten Frachter in den Hyperraum zu befördern. Für eine gelassene Stimmung trug auch der Umstand bei, dass sie von keiner imperialen Patrouille, die auch diesen Sektor überwachten, aufgehalten wurden. Dorin genoss einen sonderbaren Status, denn offiziell war auch dieser Planet vom Imperium besetzt. Nur anscheinend betrieben die Kel’Dor eine spezielle Politik um den Eroberer auf Distanz zu halten. Utopio und die Jedi, die sich auf diesem Planeten im Namen der Neuen Republik befanden, machten sich diesen Umstand zu Nutzen, indem sie ein Schmugglernetzwerk - zur Versorgung der gebeutelten Bevölkerung - ins Leben riefen. In naher Zukunft sollte eine Versorgungsbrücke, die aus Schmugglerschiffen bestand, die Neue Republik mit diesem Planeten verbinden.
Im Passagierraum hatten es sich Crado und Antillis etwas gemütlich gemacht. Sie teilten sich die Räumlichkeiten mit ein paar Kollegen des Piloten, denen man ihre Herkunft und sozialen Status ansehen konnte. Es waren schlichte Kleinkriminelle - nicht besonders gefährlich, dafür kreativ in ihrer Tätigkeit und meistens freundlich. Dennoch saßen die beiden Jedi etwas abseits. Immer wieder schnellte ein Blick des Cathar zu den Gestalten. Die Kollegen hatten eine Partie Sabacc begonnen. Hin und wieder konnte man Flüche und Freudenschreie in ihrer Muttersprache hören. Crado störte sich an diesem Umstand nicht. Für ihn frischte diese Situation alte Erinnerungen an seine Heimat, den Schmugglermond Nar Shaddaa, auf.
“Wir können uns ja spielerisch in der Macht trainieren”, schlug der junge Kel’Dor vor. “Jeder denkt sich einen Gegenstand aus und der, der dran ist, muss es mit Hilfe der Macht erraten. … Ich fange an.”
“Eine sehr gute Idee”, entgegnete das Katzenwesen begeistert.
Behutsam streckte Crado seine Machtfühler nach seinem Begleiter aus. Feinfühlig tastete er nach den Gedanken im Kopf von Antillis. Es war keine leichte Aufgabe für ihn, denn Mike hatte ihn in diesem Bereich kaum unterrichtet. Nur auf dem Flug von Nar Shaddaa nach Ossus hatten sie sich damit beschäftigt. Aus diesem Grund war es ein kleines Experiment im Selbstversuch für ihn. Spannung machte sich bei dem Padawan breit. Ganz langsam gab er sich der Macht hin um nach diesen Gedanken zu greifen. Bei dem jungen Kel’Dor konzentrierte sich die Gedankenwelt an manchen Stellen in seinem Kopf. Ein Bild zeichnete sich im Hinterkopf von Crado. Es war ein Lichtschwert. Das Heft war aus einem glänzenden Metall mit dem Auslöser in der Mitte. Am Ende befand sich ein Henkel und die Klinge besaß einen sanften lila Farbton.
“Du denkst an ein Lichtschwert”, sagte der Padawan nach einer Weile.
In wenigen Worten erklärte er das Bild, welches nun in seinem Kopf schwebte. Danach verblasste es und das Spiel ging in die nächste Runde. Dieses Mal war Crado an der Reihe. Gelassen schloss er seine Augen und ließ seine Gedanken schweifen. Sollte er es dem Neuling einfach machen? Die Fähigkeiten von Antillis waren noch nicht sehr gut ausgebildet, weshalb der Cathar einen klaren Vorteil hatte. Aus diesem Grund entschied er sich für den leichten Weg. Vorsichtig legte er seinen Schutz in manchen Bereichen seines Geistes ab. Danach stellte er sich den Frachter vor, in dem sie gerade saßen. Die Hülle war aus einem dreckigen Grau, sowie einigen Dellen und Spuren von Laserschüssen. Ein Lächeln zeigte sich auf dem katzenhaften Gesicht.
“Soll ich dir erklären wie du in den Geist einer anderen Person eindringen kannst oder willst du es selbst probieren?”, fragte er freundlich.
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