$$ Hyperraum $ auf dem Weg nach irgendwohin $ an Bord der Fighter $ Lexa $$
Schweigend hüllte die Dunkelheit sie ein, zog sie in ihre Tiefen hinab um sie sich zu eigen zu machen. Einzureihen bei ihres gleichen. Ein Geschöpf der Unterwelt, des Zorns und Hasses. Abgeschnitten von allem wirklich lebenden, wartete sie im dunklen auf den richtigen Augenblick. Ein einziger Moment, um zuzuschlagen, um Schrecken zu verbreiten, Fürchten zu lehren und alles zu verdammen. Still saß sie in ihrem Sitz, die Augen geschlossen, die Hände auf den Armlehnen ruhend, als sie sie mit ihrem Schiff, der Fighter, durch den Hyperraum jagte. Ihr langes blondes Haar hatte sie geflochten und über die Schulter gelegt. Ihre Kleidung war schwarz gehalten, bis auf eine weiße Bluse. Wohin ihre Reise sie führen würde war noch unklar, doch eines war gewiss, der Ort, an den sie gelangen würde, dieser würde ihre Natur kennen lernen. Ihr Wesen als Profikillerin.
Dahin folgen die Sterne, wie die Fetzen eines abgerissene Bandes. Kein wirkliches Licht und keine wirkliche Dunkelheit. Eine Mischung, unergründlich und dennoch ihrem Wesen ähnlich. Die Finsternis des Alls beunruhigte viele, machte einigen Sogar Angst, denn die Ungewissheit war es, die einige plagte. Was tun, sollte der Antrieb versagen? Würde das All einen verschlucken? Würde man zurück finden? Fragen, welche durchaus des Öfteren gestellt wurden. Banale Sorgen von einfachen Wesen, welche fast schon lachhaft waren. So vieles war einfach nur ein einziger Witz in den Augen der Killerin, welche mit solcherlei nichts anfangen konnte. Eines von mehreren Dingen.
Die Augen noch immer geschlossen haltend lauschte sie den dumpfen Geräuschen der Fighter. Ihr Gehör war gut geprägt worden, so dass sie jede kleinste Veränderung wahrnahm. Jede noch so kleine Abweichung viel ihr auf. Eine Fähigkeit, welche von Nöten war, wenn man jagt auf Gesindel machte, Abschaum. Ihre Liste an Toten war gewachsen. Ihre Aufträge hatte sie bis heute stets erfüllt. Jedes noch so kleinste Detail hatte gestimmt, nichts war dem Zufall überlassen worden, so wie sie nie etwas dem Zufall überließ, wenn es sich um ihren Job drehte.
Lexa öffnete die Augen, warf einen Blick auf die Konsolen vor sich, auf das Chrono, welches ihr klar machte, dass noch einige Stunden vergehen würden, ehe sie ihr Ziel erreichen würde. Stunden, die sie weit aus bequemer würde verbringen können, als auf ihrem Pilotensessel. Zudem fühlte sie, wie sich der Hunger in ihrem Magen breit machte. Langsam räkelte sie sich nach oben, um sich aus ihrem Sitz zu erheben und das Cockpit zu verlassen. Dabei ließ sie sich allerdings alle Zeit des Universums. Erst als sie wirklich gerade stand verließ sie das Cockpit ihres Schiffes, um nach hinten in die Kochnische zu gelangen, in der ein Replikator stand. Lex entschied sich für ein Manaloriansiches Gericht, sowie einem passenden Getränk, dann setzte sie sich an eine Tisch, um es sich schmecken zu lassen. Währenddessen griff sie nach ihrem Datapad, um sich eine Liste anzusehen, auf welcher vermerkt war, welche Aufträge es gab. Fraglich war allerdings, ob sie sich für einen davon entscheiden würde oder ob sie alle in den Wind schlagen würde. Immerhin konnte sie in ihrer Position durchaus schnäubisch sein.
Nachdem Lex zum Ende der Seite gelangt war, hatte sie sich für keinen der Aufträge entschieden. An jedem hatte sie etwas zu kritisieren. Für Lau würde sie nicht arbeiten. Kleine Gangster, Kriminelle und Halunken brachten nicht viel ein. Drecksarbeit, die für Anfänger gut war, mit denen sie sich allerdings nicht mehr abgeben würde. In dieser Position befand sie sich nicht mehr, und dies obwohl sie erst dreiundzwanzig war. Kleine, unbedeutende Arbeiten, die weder das Adrenalin in die Höhe trieben – wenn dies überhaupt noch möglich war – noch sich wirklich lohnten. Im nächsten Schritt checkt sie ihr Kom, um zu sehen ob irgendwelche Nachrichten vorhanden waren und in der Tat, es existierten einige. Kollegen, welche man am Rande kennengelernt hatte, Bekannte, die einem Waffen besorgten und zuletzt sogar eine Nachricht ihres Vaters. Ein Wunder! Sie hatte schon eine ganze Weile nichts mehr von ihm gehört. Lexa öffnete die Datei, um die Nachricht lesen zu könne.
****Com Nachricht an Lexa Price ****
Absender: Jack Price
Empfänger: Lexa Price
Verschlüsslung: Mehrfach verschlüsselt
Su cuy`gar kleines,
ich weiß, es ist eine ganze Weile her, dass ich mich zuletzt gemeldet habe. Aber du kennst das Geschäft. Große Aufträge bedeuten viel Arbeit, sehr viel und es gibt keinen Aufschub.
Ich hoffe, deine eigenen Geschäfte laufen ebenso glänzend wie die meinen. Unser alter Waffenfreund Noren teilte mir mit, dass du vor einer ganzen Weile bei ihm gewesen und neues Equipment erstanden hast. Viel wollte er mir allerdings nicht preisgeben. Der Kerl hängt immer noch an dir, obwohl ihm klar sein sollte, dass du nicht das geringste Interesse für ihn hegst. Irgendwann sollte ich ihm vielleicht den Kopf spalten, damit er es kapiert.
Wie auch immer, in den nächsten Wochen werde ich noch immer unterwegs sein Lex und demnach auch nicht erreichbar sein. Um deine Sorge zu mildern wollte ich dir mitteilen, dass dein alter Herr noch lebendig ist.
Ret`
Jack Price
**** Com Nachricht Ende ***
Lexa seufzte innerlich. Besser als gar keine Nachricht, was ihr Vater sehr gut zustande brachte und dies über Monate hinweg. Allerdings war sie selbst nicht wirklich besser, wodurch sie ihrem Vater keinen wirklichen Vorwurf machen konnte und so schaltete sie das kleine Gerät ab und widmete sich dann ihrem Essen.
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