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[Hyperraum Richtung Trandosha - Hybris Fury - Aufenthaltsraum - Sharoh und Hybris]


Die Tage vergingen und ihr Training schritt voran. Nicht jeden, aber mindestens jeden zweiten Tag änderten sie etwas an den Übungen, sei es nun das sie einfach nur schwerer wurden, weil Hybris mehr Macht nutzte oder härter zuschlug oder sie erhöhten die Frequenz, kürzten also die Pausen. Voraussichtlich zwei Tage vor ihrer Ankunft hatte Hybris einen Ruhetag angesetzt. Eigentlich hatte er diesen passenderweise am letzten Tag ihres Fluges ansetzen wollen, doch die eigentlich Planung hatte sich am Ende dem Training anpassen müssen und nicht andersherum. So gesehen war der Lord zufrieden und am morgigen Tag würden nur noch ein bisschen Theorie und exotischere Übungen durchgenommen werden. Wobei „freier Tag“ nicht ganz richtig war. Ohne es Sharoh direkt zu sagen, hatte er vor ihn auf die eine oder andere Weise zu prüfen.


Die Räume der Fury waren inzwischen alle größtenteils stockfinster. Sharoh als Trandoshaner machte das wenig aus und Hybris mochte die Dunkelheit ohnehin lieber. In der Hinsicht hörte er auf seine Augen, die jeden noch so winzigen Lichtstrahl als Angriff auf sich werteten. Beide saßen wieder im Aufenthaltsraum, nur durch die Lichter an den Konsolen und den Tisch vor ihnen beleuchtet. Besagter Tisch war eigentlich nur der Holoprojektor, nur das dieser nun keinen Planeten, Schiffe oder irgendwelche Tabellen anzeigte, sondern ein Sabacc-Spielfeld. Der Projektor konnte kein echtes Spielbrett darstellen, weshalb er zum Beispiel relativ einfach manipuliert werden konnte, doch hier ging es ja eh um keine echten Einsätze. Hybris seinerseits kannte das Spiel, wusste auch wie man es spielte, doch in über dreißig Jahren seines Lebens hatte er es wie lange am Stück gespielt? Einmal eine halbe Stunden vielleicht? Wenn überhaupt. Der Zufallsgenerator, welcher ihnen ihre geplanten Züge eins ums andere mal verhauen würden, war Hybris liebstes Werkzeug. Wie auch bei einem Auftrag konnte es passieren das man trotz Planung nicht die richtigen Werkzeuge dabei hatte, es mehr Gegner gab oder ein schwerer zu knackendes Sicherheitssystem existierte. Auf der anderen Seite konnte es jedoch auch passieren das einer der Wachleute einen schlechten Tag hat, nachlässig wird oder unkalkulierbare Faktoren einem in die Hände spielten. Das Spiel sollte dem Lord also zeigen, wie gut Sharoh mit solchen Ereignissen umgehen konnte. Er selber wusste das er dieses Spiel und seine Mechaniken hasste. Überraschungen hasste Hybris nämlich so sehr wie fast nichts anderes. So gesehen testete er also auch sich selber. Wie gut konnte er damit umgehen, dass eine verdammte Maschine seine Pläne sabotierte. Kartengeber war Rope. Der stand rechts von Hybris und zwischen ihm und Sharoh. Aus Gründen besaß der Droide sogar ein Sabacc-Programm, welches ihn sogar dazu zwang die Klappe zu halten. Er überwachte auch beide Spieler, sodass keiner betrügen konnte, auch wenn das nicht geschehen würde. 23 Punkte oder die Idiotenreihe. Damit gewann man sofort, ansonsten der mit den höchsten Punkten. Negative Punkte, genau Null oder über 23 Punkte bedeuteten eine Niederlage. Simple Regeln, schnelle Spiele. Rope hatte ihnen gleich ein paar speziellere Spielvarianten genannt, doch das wäre dann wieder zu viel des Guten gewesen. Sie spielten die klassische Version. Nun ja, quasi.


Jeder bekam eine Million Credits gutgeschrieben. Beim Sabacc ging es meist um weit mehr. Raumschiffe, Stationen, ja angeblich sogar ganze Planeten. In diesen Spielen würde das Geld jedoch für etwas anderes stehen, nämlich die Lebenspunkte, Machtenergie und allgemeine Kraft. Sharoh war in Hybris Phantasie – und nur in der, denn was er damit genau bezweckte erzählte er dem Trandoshaner nicht – der Angreifer, er selber der Verteidiger. Deshalb gab es auch noch eine weitere abweichende Regel. Normalerweise veränderte der Zufallsgenerator alle Kartenwerte, hier nun aber immer nur ein paar. Mal von jedem Spieler ein oder zwei, mal aber auch nur alle von einem Spieler. Außerdem war er nicht ganz so unfair eingestellt worden, sprich aus einer Zwei konnte keine Zehn werden, weil im realen Leben meist aus einer 5 Mann-Sicherheitstruppe auch keine dreißig Elite Söldner wurden. Und die letzte Änderung betraf die Strafe bei einer Niederlage. Man verlor nicht nur den Einsatz, sondern musste auch ein Glas Hochprozentiges kippen. Wie leicht man als Alchemist doch aus eigentlich tödlichen Chemikalien und Getränken so etwas mischen konnte. Nur das Hybris in diesem Punkt nicht fair spielen würde. Er hatte das Zeug nicht nur selbst zusammengemischt, er hatte seinen eigenen Körper auch sogleich dagegen immunisiert. Der Alkohol sollte Verletzungen simulieren. Da dies der freie Tag war, wollte er Sharoh nicht bei jeder Niederlage ein Loch in den Panzer brennen, dafür aber eben auf andere Weise schwächen. Die ersten sechs Spiele verliefen relativ ruhig. Jeder gewann drei mal und das auch immer abwechselnd, doch dann schlug das Pech zu und Sharoh verlor vier mal hintereinander. Keiner von beiden war wirklich gut, zumindest sah Hybris das so, doch der Zufallsgenerator, und sei er noch so schwach eingestellt, war ziemlich fies. Obwohl der Trandoshaner nicht immer etwas dafür konnte, schaffte er es einfach nicht. Mal rutschte er ins Minus, mal kam er zwar auf 21 Punkte, doch Hybris auf 22 und so weiter. Metaphorisch gesehen war er gerade gut, er war ungesehen in die Basis eingedrungen, hatte Wachen geschickt und leise getötet, doch kurz vor seinem Ziel tauchte ein unüberwindbares Energiefeld auf und er musste sich zurückziehen. Manchmal wurde er aber von Anfang an gesehen und musste sich einen blutigen Weg durch die Reihen der Gegner bahnen. Er wurde verletzt, die Erschöpfung ließ ihn Fehler machen, er war zu ungeduldig. Nicht das man so ein Spiel eins zu eins auf einen echten Einsatz übertragen konnte, doch es zeichneten sich gewisse Dinge ab. An sich blieb Sharoh jedoch gelassen. Er kam sehr viel besser damit klar, dass er manchmal einfach nur Pech hatte, eine Einstellung die Hybris ja so gar nicht hatte. Jede auf Zufall zurückzuführende Niederlage war für ihn wie ein Dolchstoß ins Herz. Er neigte nicht dazu mit Kraftausdrücken um sich werfen, doch immer dann wenn Rope Sharoh zum Sieger erklärte, spürte er die dunkle Seite in sich aufflammen. Äußerlich gelassen, die Gefühle in weiser Voraussicht abgeschirmt, konnte sein Schüler nicht erkennen wie leicht man einen Darth Hybris auf 180 bringen konnte. Wer gab auch schon gerne zu dass er eine derart leicht zu bedienende Schwäche besaß?


Nach vier aufeinander folgenden Niederlagen schien Sharohs Körper den Alkohol nicht länger von seinem Hirn fernhalten zu können. Drei Gläser, kein Problem, keine nennenswerte Veränderung. Bei sieben wurde das humanoide Reptil dann doch ein wenig ungehalten. Die ersten Beleidigungen, wenn auch nicht an Hybris gerichtet, entkamen seiner Mundsperre. Der Lord ignorierte es und konzentrierte sich lieber auf das Spiel. Da er den Zufallsgenerator mit einkalkulieren musste, musste er viel zu viel nachdenken, ohne damit wirklich etwas brauchbares zu erreichen und doch wollte er eine Niederlage um jeden Preis verhindern. Konnte er bei den nächsten zwei Spielen jedoch nicht, beim Dritten dann aber wieder. Sharohs Frustlevel stieg an, wobei Hybris inzwischen kaum mehr sagen konnte weshalb. Eigentlich hatte das Spiel ab diesem Punkt seinen Zweck bereits erfüllt, doch der Meister wollte wissen wie viel sein Schüler vertrug, bevor er die Kontrolle verlor und sich gar gegen seinen Herren auflehnte. Bei den nächsten Spielen schien es dann wieder so, als müsse Sharoh gewinnen, doch der Alkohol zeigte seine Wirkung und er machte Fehler, die er bei den ersten Spielen nicht gemacht hatte, vergleichbar mit einem Angriff, den er wegen seiner Schmerzen nicht blocken oder ausweichen konnte. Nun ja, die Vergleiche passten nicht immer, aber was auch immer. Irgendwann hatte der Trandoshaner dann genug und der Lord sah ein, das es keinen Sinn mehr hatte weiterzumachen. Am Ende hatte Hybris sechs von zehn Spielen für sich entscheiden können, doch wenn man nun beide Männer betrachtete, dann sah es eher so aus als hätte er fast jedes Spiel gewonnen. Das fiel wohl auch seinem Schüler auf, doch obwohl er am Ende geflucht hatte, als wäre dies die Währung im Spiel gewesen, war er immer noch klar genug im Kopf um Hybris als den zu erkennen wer er war. Gut, sehr gut. Selbst in Situationen, die man einfach nur noch als Katastrophe bezeichnen konnte, durfte man bestimmte Dinge nicht aus den Augen verlieren. So gesehen war Hybris also zufrieden. Er hatte bekommen was er wollte und schickte seinen Schüler daher in sein Quartier. Trandoshaner seines Alters heilten sich selber, ob dies wohl auch bedeutete das sie Alkohol schneller abbauen konnten? Auch das würde er schon bald herausfinden.


Während Sharoh also seinen Rausch ausschlief, bereitete Hybris sich sitzend auf die nächsten Übungen vor. Er dachte also nach. Unter anderem wollte er wissen welch hohen G-Kräften sein Schüler standhielt, bevor er ohnmächtig und damit wehrlos wurde. Dann noch ein paar Drogen die man über den Mund aufnehmen konnte, sollte man ihn also über die Luft dieses oder jenes verabreichen wollen. Bei dieser Gelegenheit konnten sie dann auch schauen wie lange er die Luft anhalten und wie er die Macht nutzen konnte, um diese Zeitspanne zu verlängern. So gesehen würden der morgige Tag sich hauptsächlich um Dinge drehen, mit denen er sich nicht wirklich oft auseinandersetzen musste, wo es aber auch nicht schaden konnte wenn er selber wusste wie gut er war. Luft anhalten, sich bewegen oder gar kämpfen, während die Trägheitsdämpfer nicht voll oder gar nicht hoch gefahren waren und ob ihn häufiger eingesetzte Gifte und Gase etwas anhaben konnten. In den nächsten Minuten blieb Hybris weiter sitzen, ließ Rope aber die entsprechenden Dinge bereitstellen. Es handelte sich dabei um fast ein Dutzend kleinerer und größerer Kanister und einer Apparatur, mit der man diese ganz einfach mischen konnte. Ein Standardwerkzeug der Alchemie eigentlich, doch die mobile Variante kostete ein wenig mehr. Der Droide baute es auf, stellte die entsprechenden Behälter auf ihren Platz und entfernte sich dann. Im Prinzip konnte er sie auch mischen, doch so gelassen der Zirkelgroßmeister der Alchemisten auch mit Droiden umging, alles machen lassen wollte er sie nicht. Raumschiffe fliegen und Drecksarbeit ja, mit solchen unter Druck stehenden Flüssigkeiten und Gasen arbeiten nein. Etwa eine halbe Stunde brauchte der Sith Lord dafür und als er fertig war, standen vier kleinere Behälter für den Einsatz bereit. Sie besaßen nur genug Gas um einen Raum zu füllen und selbst diesen nicht vollständig. Es war in allen vier Fällen schwerer als Luft, doch solange Sharoh nicht ständig herum sprang und den Kopf so aus der nebligen Suppe heraus hielt, würde es schon reichen. Danach bereitete er mit Hilfe von Yelm ein paar einfache Konsolenbefehle vor. Da sie sich im Hyperraum befanden, würde es herzlich wenig bringen die Trägheitsdämpfer auszuschalten, weshalb sie diesen Part mit den Schwerkraftgeneratoren simulieren mussten. Eigentlich erledigte der Pilotdroide die ganze Arbeit und sein Herr erzählte ihm nur wie er sich das alles vorstellte. Der Programmcode lief zwar über die Bildschirme, doch verstand der Sith davon so wenig, als wäre es eine andere Sprache gewesen. Als auch diese Vorarbeit erledigt war, sah Hybris auf den Chronometer. Der heutige Tag war eigentlich so gut wie um. Den Großteil der Zeit hatten sich beide Machtnutzer nur ausgeruht. Machtreserven aufgefüllt, Wunden versorgt und endlich mal etwas richtig gutes gegessen. Nun da sie bald auf Trandosha ankommen und dort ihre Vorräte auffüllen konnten, aßen und tranken die beiden ohne auf die limitierten Vorräte achten zu müssen. Sie würden ja ohnehin niemals fett und träge werden oder auf Grund von falscher Ernährung erkranken. Der einzige Grund, weshalb Hybris sich essenstechnisch nie etwas gönnte, war der Preis. Gutes Essen kostet einfach zu viel und die Zunge hatte nicht allzu lange etwas davon, doch wenn es ohnehin bald schlecht werden oder kostenloser Nachschub zu erwarten war, konnte man zuschlagen. Sie waren also topfit, gut genährt und ausgeruht gewesen und dann hatte Hybris seinen Schüler mit Selbstgebranntem abgefüllt. Nicht wirklich optimal, doch einen Tag würde der Trandoshaner den schweren Kopf schon mit sich herumschleppen können. Sofern seine Spezies in dem Alter überhaupt einen Kater haben konnte...


[Hyperraum Richtung Trandosha - Hybris Fury - Cockpit - Hybris und Yelm (NPC)]



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