Ich weiß, viel zu spät geguckt, aber nie hatte es sein sollen.
Da hier schon so viel geschrieben wurde, nur eine Kurzkritik:
Kritik: Ich war positiv überrascht. Hatte mich angesicht der limitierten Fähigkeiten eines Regiesseurs Brett Ratner auf das schlimmste, nämlich die filmische Zerstörung des vlt. gelungendsten Film-Franchises eines Comic vorbereitet. Aber die Vorarbeit zu diesem von Bryan Singer und seinem Stab haben sich ausgezahlt. Dennoch sind gewisse Elemente absolut haarsträubend und von einem rundum gelungenen Film darf nicht die Rede sein...
Gut: - Mut, wichtige Charaktere weiterzuentwicklen und realistisch auch mal Protagonisten krepieren zu lassen und nicht dauernd makellos das Gute siegen lassen. Dabei kam die Spiellaune von den bekannteren Schauspielern zu Gute.
- die CGIs waren nicht von schlechten Eltern. Kompliment an WETA!
Schlecht: - vollkommen hirnrissiges, vorher unbekanntes Einstufen von Mutantenfähigkeiten. Wenn von Stufe 3 bis 5 gelabert wird, komme ich mir vor wie ein 10jähriger beim Autoquartett...
- dauernd wird von Krieg gesprochen. Blödsinn. Man sah eine wichtige Schlacht, ein Scharmützel. Das epische Ausmaß globaler Bedeutung wird in keinster Weise deutlich, trotz sinnleerer Prahlerei mit der GoldenGate-Bridge.
- vollkommene Überfrachtung mit Mutanten. Gerade die Einfühlsamkeit bei den bisher bekannten Charakteren sind die Stärken des Films, da braucht man keine tätowierten Vollspacken, mit denen evtl. man superheftigteure Actionfiguren auf den Markt bringen kann.
ABER NUN DAS DEBAKEL: Die Hauptmessage der gesamten X-Men-Saga (egal ob Film oder Comicvorlage) wird in diesem Trilogieabschluss zur Gänze ad absurdum geführt. Dieses Universum war stets als Allegorie konzeptioniert. Mutanten sind geleichzusetzen mit real existierenden Minderheiten, wie Homosexuelle, kleine Ethnien, etc.
WIE kann dann eine Protagonistin im Film sich von ihrer Mutation freiwillig "heilen" lassen. Also die bewusste Assimilation hin einer zu von der Mehrheit bestimmten Norm??? D.h. das also das Signal wäre: "Oh ich bin schwul und werde permanent von den Heteros gedisst, Bischof/Psychologe/Hexenmeister, bekehre mich zur wahren sexuellen Neigung". Diese Message des Films ist ein Desaster. Jedoch bezweifle ich, dass pubertierende Bengel mit einem Faible für Stufe-5-Mutanten dies bemängeln werden.
6 von 10 Genomprojekten...
EDIT: Meine Wertungen der vorherigen X-Abenteuer waren 7/10 (1. Teil) sowie 8/10 bei X²...