[ im Orbit von Yaga-Minor | Mesh'lane | Lounge ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
Agustin vertiefte noch den Punkt, den Aren bereits angesprochen hatte, dass ihre beiden Frauen es nicht immer ganz leicht hatten. Das sie hier oben in einem quasi fremden Winkel der Galaxie waren, hatte er selbst kaum bedacht und dabei wusste er ja selbst, wie schwer eine Umgewöhnung von einer Ecke der Galaxie zur anderen sein konnte, selbst, wenn alles letztendlich doch zum großen, glorreichen Imperium gehörte. So etwas blieb bei einem solchen Megastaat wie dem Imperium wohl auch kaum aus, bedachte man die unzähligen Welten und gewaltigen Massen von Volksgruppen, die sich unter dem Dach des Imperiums versammelten. Die Unterschiede von Region zu Region, von Planet zu Planet konnten es einem durchaus erschweren, sich sofort hier oben heimisch zu fühlen, wenn man doch aus dem Süden, wie Adriana oder von Corellia wie Abella stammte. Gerade, wenn die einzigen Personen, die man wirklich gut kannte, so beschäftigte Männer wie Aren und Agustin waren, die selbst vielleicht nicht halb so viel Zeit mit ihnen verbringen konnten, wie sie es wollten. Wenn man dann noch den generell eher schwierigen Stand der Frau im Imperium bedachte, konnte man vielleicht nachfühlen, wie schwer es sein konnte, in einer völlig fremden Gegend im Imperium wirklich Fuß zu fassen.
,,Da sagst du was. Ich weiß ja aus eigener Erfahrung, wie schwer es sein kann, sich hier oben heimisch zu fühlen, wenn man doch aus einer vollkommen anderen Ecke des Imperiums stammt. Erst Bacrana, dann Bastion und dann noch Uyter und das nur während meiner Kindheit und Jugend. Wenn man seinen Lebtag nur auf einem einzigen Planeten verbringt, werden einem diese Unterschiede wahrscheinlich gar nicht wirklich bewusst. Wächst man auf einer Armeebasis auf Bacrana auf, die dann auch noch relativ abgelegen ist, wirkt die Hauptstadt des Imperiums doch sehr, sehr erschlagend; in vielerlei Hinsicht. Und wenn man danach noch auf Uyter mit seinen weiten Ebenen und alten, verträumten Städten landet, ist das nochmal etwas vollkommen anderes. Da hilft es wirklich außerordentlich, wenn man jemanden an seiner Seite hat, mit dem man sich beschäftigen kann. Und wir beide sind dann wohl doch zu sehr Verwalter mit Herz und Seele, als das wirklich ausreichend Zeit dafür aufbringen könnten. So gerne wir das vielleicht auch würden."
Wenn man ihren Job ernst nahm, war es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, wirklich viel Zeit in private Angelegenheiten zu stecken. Gerade in der jetzigen Situation. Pläne und Ränke wurden geschmiedet, über die es schwer viel, den ganzen Überblick zu behalten, selbst wenn man sich konzentrierte. Die Ablenkung privater Vergnügen konnte man sich einfach nicht großartig erlauben. Immerhin stand alles auf dem Spiel. Risiken, wie sie sie heute Abend bereit waren einzugehen, konnte man nicht wagen, ohne absolut alles zu geben. Dafür wäre ihre Belohnung dann umso süßer. Es war zwar bei weitem nicht so, dass man im Posten des Moffs die Beine hoch legen könnte, doch ein wenig Ruhe dürfte man sich dann gönnen. Ruhe, die aber in seinem Fall auch schon fast komplett vollständig durchgeplant war. Der Plan, welchen er mit Julius bezüglich der Firma geschmiedet hatte, musste in die Tat umgesetzt werden, das Bündnis mit den Figgs gestärkt werden. Vielleicht würde er sich im politischen Bereich kurz zurücklehnen können, wenn seine Vorarbeit für eine wirklich stabile Basis reichte, doch dann würden familiäre und unternehmerische Aspekte auf ihn einprasseln. Wenn die Wogen dort erstmal geglättet wären und er Familie wie Unternehmen fest in seiner Hand wusste, würden wohl die nächsten, großen politischen Herausforderungen bereits auf ihn warten. Er hoffte nur darauf, dass sein Neffe Justus die Prüfung mit Relby so bestritt, wie er es wollte, dass er sich dafür qualifizierte, ihm die Arbeit in der Fourb Gruppe abzunehmen. Justus vertraute er absolut und ohne Vorbehalte, wenn er sich nun bei Relby als fähig erwies, wäre es Aren eine Freude, ihm die wesentlichen Aspekte in der Fourb-Gruppe zu überlassen. Er war sich zu einhundert Prozent sicher, dass Justus in seinem Sinne handeln würde. Natürlich konnte man Loyalitäten vortäuschen, doch das Justus dies nicht tat und ihm vollkommen loyal war, daran bestand für Aren kein Zweifel.
Auch Agustins nächstem Punkt konnte Aren ohne Einwände zustimmen.
,,Da bin ich voll auf deiner Seite. Morgen werde ich einen Termin im Gradilis-Sektor festlegen lassen und dann die jeweiligen Legaten und zuständigen für die Sicherheit informieren, dass sie Bescheid wissen. Ich werde auch nochmal mit dem Moff sprechen. Wenn er dem ganzen dann nochmals sein Segen gibt, wird er noch weniger erwarten, dass dort etwas passiert, was sich im Endeffekt gegen ihn richtet. Vielleicht gelingt es mir sogar, uns den großen Sitzungssaal im House of Reign zu sichern, dem Sitz der Sektorverwaltung. Nicht nur, dass dies nochmals zu unserer glaubwürdig beitragen wird, es könnte auch der ganzen Veranstaltung einen ganz anderen Stellenwert bescheren und uns damit in unserer Position stärken. Für die Gespräche, von denen die Öffentlichkeit und der Moff am besten nichts erfahren, lassen sich dann ja auch noch andere Räumlichkeiten finden."
Vor den Augen des Moffs dessen Untergang vorzubereiten, hatte für Aren in diesem Moment einen ganz eigenen Reiz. Er würde dem ganzen seinen Segen geben und damit seinen eigenen Untergang unterzeichnen. Der Gedanke bereitete Aren eine schelmische Freude.
,,Wenn dir das allerdings zu riskant sein sollte, lässt sich mit Sicherheit sonst aber auch noch ein anderer Ort für die Veranstaltung finden. So oder so bin ich aber auch bei dir, das ganze so schnell wie möglich zu veranstalten. Vielleicht benötige ich ein wenig mehr, als ein paar Tage. Auf Nirauan werde ich wohl nicht drum herum kommen, Fourb-Colonies einen kleinen Besuch abzustatten und einmal mit dem Verantwortlichen zu sprechen, ein paar Bilder für die Presse und so weiter. Aber das dürfte auch recht schnell gegessen sein. Die wesentlichen Konzepte und Ideen, die bei der Konferenz präsentiert und diskutiert werden sollen, stehen aber bereits auch auf recht soliden Beinen und bedürften wenn überhaupt nur noch eines kleinen Feinschliffs. Also steht dem nichts entgegen, so schnell wie möglich zu beginnen."
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