Bastion

~ Weltraum Richtung Bastion - Eulysia - Cockpit - Steven und der Pilot (NPC) ~

Der weitere Flug verlief ruhig, fast schon zu ruhig, um nicht davon auszugehen, dass nicht irgendetwas schief gehen sollte.
Der Baron suchte nach einer Gelegenheit, seine Beine auszuruhen und fand diese auch in dem äußerst bequemen Sitz, der sich hinter dem Piloten befand. Nun konnte er die Ruhe genießen und etwas Kraft für die bevorstehende Gala und vor allem für den bevorstehenden Auftrag sammeln.
Es ging zwar keine direkte Gefahr aus, doch die subtile Bedrohlichkeit die über Bastion, dem Herzen des Imperiums, lag sollte selbst ein Bantha spüren können. All diese Sorgen, all diese Gedanken ermüdeten den Baron zusehend. Er tastete in der Macht voraus, erfühlte das Schiff und seine Besatzung und konnte seinen Padawan als schimmerndes Licht in dessen Kabine ausmachen.
Normalerweise durchaus ein Grund zur Freude, denn aus dem kleinen Lichtlein ist eine, mittlerweile doch schon, ansehnliche Flamme geworden, was nur bedeuten konnte, dass
Michaels Fertigkeiten in der Macht wuchsen. Doch dieses mal war es nicht "normalerweise". Sie frischten noch einmal die Technik der Machtverschleierung auf, Michael sollte also gar nicht zu sehen sein, nicht zu spüren und noch nicht mal zu erahnen, jedenfalls nicht als Machtnutzer. Es war doch nur eine Wiederholung! Aufgrund des Misserfolges seines Schülers, schüttelte der Ritter enttäuscht den Kopf und versank in Meditation, die irgendwann dazu führte, dass er einnickte.


"Verstanden. CIEU03091993."

"...Einen Moment, bitte, wir überprüfen die ID.."

Durch das Gespräch des Piloten mit der unbekannten Stimme auf der anderen Seite der Leitung erwachte der adlige Jedi-Ritter. Steven öffnete immer noch etwas verschlafen die Augen, doch musste er sich zuerst die Augäpfel reiben um gänzlich zu Bewusstsein zu kommen.

"Gibt es irgendein Problem, Captain?"

fragte der Ritter lieber noch einmal nach, bevor sie ihre Reise vorzeitig abbrechen mussten. Er hatte gar nicht daran gedacht, dass das Imperium in seiner Grenzenlosen Paranoia jegliches Schiff gründlich untersuchen würde.

"Nein, Mylord, eine standardmäßige Überprüfung unserer ID, dass ist..."

"..Yacht "Eulysia", Sie erhalten Landeerlaubnis in Bastion Center. Bitte begeben Sie sich nach der Landung umgehend zum Sicherheitsterminal. Wir wünschen angenehmen Aufenthalt auf Bastion und eine sichere Landung."

"..so üblich beim Imperium, Mylord. Selbst nach dem Friedensvertrag ist es schwierig auf imperiale Planeten zu gelangen, unsere cirresischen Händler können ein Lied davon singen."

noch bevor Steven auf die Aussage des gesprächsfreudigen Piloten antworten konnte, spürte er eine Hand auf der Schulter. Nach dem Umdrehen stellte Steven überrascht die Anwesenheit seines Padawans fest. Nach einer Überprüfung in Meditation, in der Steven ebenfalls die Abwesenheit seines Schülers in der Macht feststellte, legte der Meisten seinem Schüler ebenfalls die Hand auf die Schulter.

"Gut gemacht."

Der Baron forderte seinen Padawan anschließend dazu auf, sich in Schale zu werfen, was für den heutigen Anlass bedeute "Black Tie". Weißes Hemd, schwarzer Anzug und schwarze Fliege. Sowohl der Ritter als auch der Padawan sollten passende Kleidung in ihren Kabinen finden. Die Lichtschwerter würden beide irgendwo anders verstauen müssen, der Anzug war sicherlich schon auffällig genug.
Steven knöpfte sich gerade das weiße Hemd zu, als er ein Geräusch vernahm, welches aus seiner Tasche kam, die - von ihm selbst - mit den restlichen Kleidungsstücken einfach auf sein Bett geworfen wurde. Das Geräusch welches der Jedi sofort als Klingelton seines Comlinks erkannte, verstummte nur wenige Sekunden später wieder.

Durch das Fenster in seinem Zimmer konnte der Ritter nun schon die Skyline von Bastion Center erkennen. Ein weiterer Planet, den er zuvor nie besucht hatte und den er als Jedi wohl am liebsten gemieden hätte, immerhin war das Herz des Imperiums der Sitz der Sith, dem negativen und hasserfüllten Pendant der Jedi.

Steven knöpfte noch sein Hemd zu bevor er sich der Nachricht auf seinem Comlink widmete. Sofort erkannte er von wem die Nachricht war, doch spätestens als sein Gesicht von einem Lächeln heimgesucht wurde, war alles klar. Tenia.

Steven wusste nicht, wie er die Nachricht der Jedi-Ritterin interpretieren sollte. Besonders der letzte Satz, bereitete ihm doch ein paar Sorgen. Nicht der, in dem Tenia gestand ihn endlich wieder sehen zu wollen, viel mehr der in dem beide unter vier Augen einige Dinge zu bereden hatten. Steven konnte aus seiner bisherigen Erfahrung mit weiblichen Wesen schließen, dass nicht viele gute Unterhaltungen so begannen..


*** Verschlüsselte Com-Nachricht an Tenia Lumiran ***
* HOHE VERSCHLÜSSELUNG *

Hallo Tenia,
ich muss mich entschuldigen, dass ich nicht früher auf deine Nachricht antworten konnte, wir befanden uns im Hyperraum auf dem Weg nach Bastion. Und da wären wir schon beim Thema, wir sind selbst nicht mehr auf Cirrus, sondern auf einer Veranstaltung von Graf Sturn. Es ist schade das du nicht hier sein kannst, obwohl du weißt ja was das letzte mal auf einer solchen Veranstaltung passiert ist. ; )
Ich hoffe dir geht es gut, besonders nach deiner anstrengenden Reise mit Nei...
Ich denke, ich werde mit Michael nach dem Besuch der Benefizgala erst einmal zurück "nach Hause" reisen, dort werden wir dann sicher auch Zeit füreinander finden.. Du hast definitiv Recht, es fühlt sich viel zu lange an, dass wir uns nicht gesehen haben!
Grüß' die Anderen von uns.


S.

*** ENDE Verschlüsselte Com-Nachricht an Tenia Lumiran ***
* HOHE VERSCHLÜSSELUNG *
Auch wenn Steven die Nachricht verschlüsselte, war er sich nicht sicher, ob sie ohne vom Imperium abgefangen zu werden bei Tenia ankam, deshalb verzichtete der Jedi auf Schlagwörter und nannte auch Lianna nicht. Tenia kannte diese Art zu reden, immer hin hatte auch sie die Unterdrückung der Jedi und das Leben im Untergrund erlebt.

Der Ritter steckte das Comgerät in seine Smokinghose und zog sich sein Sakko über das Hemd. Seinen Padawan auf der Rampe der Yacht erwartend, blickte er in die Landebucht.

Hier sah Bastion aus, wie jeder andere Planet. So fortschrittlich wie die Technologie auch sein mochte, Landebuchten sahen immer so aus, als ob man so schnell wie möglich wieder abreisen sollte.
Wenige Minuten später fand sich Michael auf der Rampe ein und wollte den Plan wissen.

"Nun es hatte einen Grund, warum du es noch einmal geübt hast, deine Präsenz in der Macht zu verstecken.. Wir werden nicht öffentlich als Jedi vorgehen und dennoch ein Auge über die republikanischen Anwesenden auf der Gala eines Sith namens Janus Sturn haben. Also reiß dich zusammen und fall' nicht groß auf."

Mehr passiv und ungewollt als alles andere, gerieten sowohl Michael als auch Steven in eine homogene Masse von Wesen, die sich konstant auf die Sicherheitskontrolle zubewegte. Das Imperium würde Stichprobenartig IDs und Personen kontrollieren und der Jedi hoffte darauf, dass sie nicht in das Raster fielen.
Doch durch ihren schwarzen Smoking hoben sie sich mehr als deutlich von dem Rest der Besucher ab und wurden so natürlich von den Sicherheitskräften herausgezogen.

"Willkommen auf Bastion, Sir. Dürfte ich bitte ihre ID sehen? Grund des Aufenthalts?"

Steven blickte zu seinem Padawan, dieser war in einer ebenso bescheidenen Lage. Steven hatte vor zu improvisieren und so wollte er gerade die Hand erheben um die beiden Sicherheitsbeamten mit Hilfe der Macht zu verwirren.

"Wissen Sie nicht, wen Sie hier vor sich haben!? DAS ist ja wieder einmal typisch für diese einfachen Sicherheitsbeamten! Sie wollen wirklich die ID dieses Herren sehen? Ist das etwa nötig? Es handelt sich hier um Lord Warrington, seines Zeichens Diplomat des Planeten Cirrus und seinen geschätzten Kollegen Lord Forrester!"

erklärte eine empörte Stimme zwei Personen hinter Steven, die sich nun nach vorne drängelte und den Steven als Piloten der "Eulysia" erkannte. Der Ritter war sichtlich erstaunt und musste sich daran erinnern, dass er ja bei dem Spiel mitmachen musste um nicht aufzufliegen.
Doch der Sicherheitsbeamte war ähnlich überrascht, über die Einmischung einer dritten Person und musste sich kurz Zusammenreißen um nicht vom Protokoll abweichend zu handeln. Einen Moment glaubte Steven, ohne ID hier durchzukommen.

"...Uhm..Dennoch benötige ich die ID der Herrschaften.."

Dem Ritter blieb die Luft im Halse stecken, der Pilot schien alles nur noch schlimmer gemacht zu haben, nun blickten mehr Leute hier her, der Trick mit der Gedankenkontrolle würde also auffliegen. Ein ernster Blick richtete sich zu seinem Padawan.

"Wenn es denn unbedingt nötig ist, hier. Aber ich werde Ihren Vorgesetzten darüber informieren, wie hier mit Würdenträgern umgegangen wird."

Der Pilot zeigte dem Sicherheitsbeamten drei ID Karten. Dieser blickte kurz hinüber, scannte sie mit einem eigentümlich aussehenden Gerät und winkte die 3 durch die Absperrung. Unglaublich, sie hatten es tatsächlich geschafft!
Die Drei, die jemand anderes waren, als sie vorgaben, verließen das Terminalgebäude und blickten sich nach einem Gleiter um.

"Beeindruckend. Wirklich gut."

erklärte Steven und reichte dem Piloten zum Dank seine Hand. Michael rief in der Zwischenzeit ein Gleitertaxi zu der kleinen Gruppe, immerhin wollten sie so schnell wie möglich zu der Gala.

"Zweieinhalb Jahre Schauspielkurse auf der Akademie der Künste in Ciran haben sich doch recht bezahlt gemacht." grinste der Pilot verstohlen und öffnete dann seine schwarze Jacke. "Achja und die hier habe ich mir erlaubt mitzunehmen. ich bewahre sie für euch auf, Mylord, während ihr auf der Gala seid."

Steven traute seinen Augen kaum, der Pilot hatte es tatsächlich geschafft durch die ganze Aufregung und das übertriebene Schauspiel durch die Kontrolle zu kommen und zwar mit den Lichtschwertern der beiden Jedi. Steven gab ihm die Anweisungen in der Nähe des Gebäudes zu bleiben, in der die Gala stattfinden würde. Mit hinein würden sie die Waffen nicht nehmen können.

Die Fahrt dauerte eine Weile, sowohl Michael als auch der Pilot und sogar Steven bewunderten die bauten der Imperialen. Ganz anders als in seinen Vorstellungen war Bastion nicht übersät mit dunklen, böse aussehenden Gebäuden. Einzig allein die Pyramide des Sith Ordens strahlte eine dunkle Bedrohlichkeit aus.
Doch auch irgendetwas mystisches, welches zum Näherkommen aufforderte, umgab den Tempel des Sith-Ordens.

man konnte es schon vom weiten erkennen, das imposante Gebäude, welches die Gala beherbergte. Eine kurze Weile später hielt auch schon der Gleiter an seinem Ziel: Der Darth-Arthious-Gedächtnishalle.
Das riesige Gebäude wurde von einer Kuppel bethront und vor dem Haupteingang befanden sich imposante Figuren, die wohl den Namensgeber und ehemaligen Imperator darstellen sollten.
Die Scheinwerfer, die nicht nur den Abendhimmel sondern auch die monumentalen Statuen beleuchteten, vermittelten den Eindruck, einer mystischen Veranstaltung.
Steven und Michael verließen das Gleitertaxis, der Pilot blieb in dem Fahrzeug und würde eine Straße weiter anhalten und sich eine Auszeit gönnen, bis er gebraucht werden würde.
Der ausgerollte rote Teppich, hatte genug Platz für Prominenz von A bis Z, womit nicht nur der Name, sondern auch deren Stellung in der inoffiziellen Rangliste bekannter Persönlichkeiten gemeint war. Fotografen erhellten neben den kräftigen Scheinwerfer mit ihrem Blitzlichtgewitter den Abendhimmel. Steven und Michael konnten nur hoffen, nicht erkannt zu werden, immer hin waren viele neutrale Presseleute auch auf Dac, während der Siegesfeier, anwesend.

Die imposante Marmortüren öffneten sich und gaben den Blick auf einen ebenso, wenn nicht sogar imposanteren, Innenraum preis. Hell erstrahlten die weißen Marmorwände in funkelnden Lichtern. Der Fußboden würde wohl für den ein oder anderen Damenschuh zu einer rutschigen Eisfläche werden, so sehr glänzte der aufwendig verlegte Bodenbelag. Doch der Blickfang schlechthin war die gigantische Kristallformation, die sich unmittelbar unter der Glaskuppel befand. Sie war wunderschön. Stevens Angewohnheit bei kostbaren Glas und Kristallformationen immer an das Unheil zu denken, wenn sie herunterkrachten wurde jäh unterbrochen, als sich eine junge Frau mit blauem Kleid in den Blick zwischen ihm und der Formation stellte. Der Ritter a.k.a. Würdenträger von Cirrus überreichte die Einladung, die ihm vom Jedi-Rat geschickt worden war. Um es der Dame leichter zu machen, stellte sich der Jedi vorsichtshalber noch einmal vor. Nicht das es nötig gewesen wäre.

"Lord Warrington und Lord Forrester von Cirrus."

Freundlich hieß die junge Dame die beiden Ritter auf der Benefizgala von Graf Sturn willkommen. Vorsichtig begaben sich beide Jedi in Richtung des Saals.

"Denk immer daran, deine Tarnung aufrecht zu halten. Habe keine Angst, nicht einmal vor irgendwelchen Sith."

viele Gäste waren schon anwesend und vertieft in Gespräche. Stevens blickte gleitete über die verschiedenen Köpfe, die alle eine gepflegte Kleidung krönten. Er entdeckte einige Sturmtruppen, die unverwechselbar mit ihren weißen Rüstungen im wahrsten Sinne des Wortes glänzten. Ein Mann betrat das Podest, erklärte warum sie hier waren und wer die ganze Farce veranstaltete. Wieder dieser Name. Graf Janus Sturn. Der Redner prostete einem Mann zu, nannte erneut den Namen. Er war also dieser Sith.
In unmittelbarer Nähe zu dem Sith, erkannte Steven eine Frau, die mit eben diesem im Gespräch war. Steven erkannte sie wieder, es war die Zielperson die es zu schützen galt. Er erklärte seinem Padawan die Situation und begab sich dann in Richtung des Siths und der Frau.

Bewegen war auf solchen Anlässen immer etwas schwierig. Man musste die Leute manchmal sogar etwas härter beiseite schieben um zu seinem Ziel zu gelangen, doch irgendwann stand er dann mit seinem Padawan in unmittelbarer Nähe zu Graf
Sturn.



~ Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Zoey, Sane, Janus, Kevora, Saphenus, Voth, Michael und Steven ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | Kristallformation, vor dem Podest | Voth Terrix, in der Nähe: Janus Sturn, Jorax Kevora, Chronor Tallax und Saphenus, unter den übrigen Gästen: Zoey Liviana, Sane alias Krayne

Lächelnd beobachtete Voth, wie die Sturmtruppen unter Sergeant Kevora vor dem Podest Stellung nahmen. Ein perfekt koordiniertes, aufs Detail abgestimmtes Beispiel für die tödliche Effizienz und Disziplin des Imperiums. Zufrieden blickte er Kevora und dem zweiten Sturmtruppler nach, als sie sich aus der Formation lösten und auf die Bühne stiegen. Er war stolz, ein Teil des Imperiums zu sein.

Die Rede des Sergeants konnte sich durchaus sehen lassen, fand
Voth. Zwar konnte der Sturmtruppler nicht wirklich mit der Eloquenz und sprachlichen Finesse des Grafen mithalten, dennoch hätte der Twi'lek Kevora eine solche Ansprache nicht unbedingt zugetraut. Offensichtlich richteten die Worte des dunkelhaarigen Mannes, der zu Beginn seinen Helm abgenommen hatte, worauf Voth eine leichte Überraschung in der Menge gespürt hatte, sich zwar an eine Bestimmte Zielgruppe beziehungsweise deren Geldbörsen, doch diese Aufgabe meisterte der Soldat mit Bravour. Wenn Voth einer der reichen Schnösel gewesen wäre, er wäre fast geneigt gewesen, Anleihen zu erwerben. Bei der wirklichen High Society meinte er, dementsprechend eine größere Sympathie als zu Beginn der Rede des Sergeants wahrzunehmen.

Auf einmal fiel
Voths Aufmerksamkeit wieder auf Janus, der plötzlich einen nicht mehr ganz so zufriedenen Gesichtsausdruck hatte und einen Punkt weiter hinten in der Menge zu fixieren schien. Der Twi'lek drehte sich um und versuchte, die Ursache zu erspähen. Zu dicht standen allerdings die Menschen hinter ihm, sodass er wenig erkennen konnte.

Als
Voth sich wieder umwandte, konnte er den Grafen auf der Bühne nicht mehr sehen. Er musste sich von Podest zurückgezogen haben, eventuell sogar, um dem unbekannten Störfaktor nachzugehen, der ihm das selbstzufriedene Lächeln gestohlen hatte.
Eine Weile blickte
Voth im Publikum umher, während er mit einem Ohr dem Geschehen auf der Bühne zuhörte, konnte seinen Meister aber nicht erblicken. Dann, nach wenigen Minuten, erspähte er die charakteristischen Weißen Haare in seine Richtung wandern. Unter gemurmelten Entschuldigungen bahnte der Twi'lek sich einen Weg durch die Massen um ihn herum und traf am Rand des Publikums kurz darauf auf Janus.

Sein Meister begrüßte ihn mit einem höflichen Lächeln und erkundigte sich, ob
Voth etwas gespürt hatte, während er in der Menge stand.


"In der Tat, Meister. Ich konnte deutlich einige Gefühle wahrnehmen, Neugier, Aufregung, vor allem aber Wohlwollen und Sympathie. Bei solch einer gelungenen Rede aber kein Wunder, wenn die Bemerkung mir gestattet ist",

antwortete er ebenso höflich und lächelte dabei leicht verschmitzt.
Nun bat
Janus ihn, ihn zu begleiten. Scheinbar wollte er dem Twi'lek eine alte Bekannte vorstellen. Offenbar hatte er diese aber nicht erwartet. War sie der Grund für das entgeisterte Gesicht des Grafen? Wenn ja, konnte das Wort "beglücken" im Bezug auf ihre Anwesenheit nicht so ganz passen. Bestätigend nickte Voth und war neugierig auf diese Person.

Die beiden Sith bewegten sich durch die Menge weiter nach hinten, wo eine Reihe von Stehtischen aufgebaut war. An einem von ihnen konnte
Voth eine Frau erkennen, die durch mehrere Punkte aus dem übrigen Publikum herausstach. Erstens war sie eine der wenigen, die nicht in kleinen Grüppchen irgendwo herumstand und sich unterhielt beziehungsweise der Rede der Sturmtruppen lauschte. Zweitens war die Dame in ihrem auffällig blauen Kleid, welches, wie Voth bemerkte, sehr elegant geschnitten war aber trotzdem ihre Figur betonte, eine durchaus sehr ansehnliche Erscheinung. Der größte Unterschied zur restlichen Menge war wohl aber der schockierte, zu Tode erschrocken wirkende Blick, mit dem sie Janus entgegenstarrte, bevor die Frau zu versuchen schien, ihre Emotionen mit einem gezwungenen Lächeln zu verbergen.

Als sie den Tisch und die Dame in hellblau erreicht hatten, begrüßte
Janus diese als Dr. Liviana.
Doktor? War sie eine der wenigen Intellektuellen, die tatsächlich der Kunst und Kultur wegen hergekommen waren und nicht nur, weil es die Gepflogenheiten der High Society vorschrieben und um der Gratishäppchen Willen?
Voth konnte nur raten. Er sah jedoch, dass vor der Frau auf dem Tisch ein Buch lag, dessen Titel er nicht erkennen konnte, bevor er die Person selbst musterte.

Dr.
Liviana schien sich zu bemühen, ihre Mimik unter Kontrolle zu behalten, auch ohne Machtsinne konnte man dies erkennen. Als Voth probehalber die seinen nach der Dame ausstreckte, glaubte er aber, etwas wie Angst zu verspüren. Und zwar nicht nur einen kurzen Schock, sondern wirkliche Angst. Etwas an Janus - denn Voth glaubte eher weniger, dass er die Ursache war - musste ihr wirklich zu schaffen machen. Fußte diese "Bekanntschaft" möglicherweise auf eher negativen Ereignissen?

Mit leicht zittriger Stimme erwiderte sie die Begrüßung des Grafen und reichte ihm galant ihre Hand, welcher der Graf einen Kuss schenkte, allerdings ohne die Haut zu berühren.
Das sie überrascht war, glaubte
Voth ihr aufs Wort, wenn auch diese Überraschung kaum positiv zu sein schien. Kurz darauf war allerdings der Twi'lek derjenige, der überrascht war, als Dr. Liviana verkündete, Teil der republikanischen Gästedelegation zu sein.

Wie bitte?
Voth zwang sich, die aufgerissenen Augen ein wenig zu schließen und sich zu beruhigen. Aber was um alles in der Galaxie machte denn eine Republikanerin hier? Auf Bastion, dem Zentrum des Imperiums, noch dazu auf einer Benefizgala zu Ehren der imperialen Kriegsopfer? Diese Aktion musste ja wohl Teil des Friedensvertrages zwischen Imperium und Republik sein, anders konnte Voth sich nicht erklären, warum diese Frau sich hier aufhielt und noch am Leben war.

Zwar musterte
Voth die Bekannte des Grafen nun um einiges kritischer als vorher, bemühte sich aber unwahrscheinlich stark, sich nichts anmerken zu lassen. Er würde es so handhaben wie sein Meister. Dessen Einstellung der Republik gegenüber kannte Voth eindeutig, dennoch blieb der Sith freundlich und verbarg negative Emotionen wie ein Profi. Der Twi'lek setzte ein leichtes, freundliches Lächeln auf - versuchte es zumindest - und verfolgte die weiteren Entwicklungen mit Spannung.

Einen Augenblick später stellte sich auch heraus, welche Rolle Dr.
Liviana auf dieser Gala spielte. Sie war Autorin und wollte offenbar ein verfasstes Buch vorstellen. Als sie erwähnte, dass sie auf ihrer Lesereise bereits Ryloth besucht hatte, wurde Voth hellhörig. Wie es dort wohl so war? Ein wenig beneidete er Dr. Liviana um diese Erfahrung. Irgendwann würde auch er seinen Heimatplaneten besuchen.

Nun überreichte die Autorin dem Grafen eine Ausgabe ihres Buches; dieses war es auch gewesen, welches bisher auf dem Tisch gelegen hatte.
Voth erhaschte einen kurzen Blick auf den Titel, wurde daraus aber nicht schlauer als zuvor. Auch die Information, dass darin von Erlebnissen auf Theartherra die Rede war, sagte ihm wenig. Bei diesem Namen handelte es sich offenbar um einen Planeten, doch wusste Voth weder, wo dieser lag, noch, was sich dort abgespielt haben könnte. Die Tatsache, dass Janus sofort wusste, worum es ging, machte aber deutlich, dass beide offenbar auf Theartherra aufeinandergetroffen waren. Es wäre zu vermuten, dass Janus die Autorin daher kannte. Unter Umständen waren ebenjene Erlebnisse auch der Grund für Dr. Livianas Angst.

Offensichtlich bemüht, das Thema zu wechseln, kam die Frau auf ein Gemälde zu sprechen, nachdem sie eine Leseprobe aus dem Buch angekündigt hatte. Dabei ging es wohl um das Bild eines bestimmten Malers, das Janus gegenüber Dr.
Liviana schon einmal erwähnt hatte. Kurz darauf erfuhr Voth, dass dieses "Kugel der tausend Blitze" genannt wurde und sich in dieser Halle befand. Interessant...

Nachdem die beiden eine kurze Unterredung über den Fakt, dass
Janus politisch engagiert war, gehalten hatten, bei der Voth sich nicht ganz sicher war, ob es die ganze Zeit wirklich nur um Politik ging, wandte die attraktive Autorin sich auch dem Twi'lek zu. Höflich bekundete sie ihre Freude des Kennenlernens und stellte sich ausführlich als Dr. Zoey Liviana, Autorin und Archäologin vor. Also war sie doch nicht nur Autorin. War sie wegen ihrem Beruf als Archäologin auf Theartherra gewesen?

Voth zwang sich, für einen Moment die Tatsache, dass Dr. Liviana Republikanerin war, zu vergessen und rang sich eine Portion Höflichkeit ab. Die Autorin hatte ihm nicht die Hand zum Handkuss gereicht, doch hatte er das auch nicht erwartet. Stattdessen verbeugte Voth sich leicht, schenkte der Frau ein höfliches Lächeln und stellte sich seinerseits vor.


"Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Dr. Liviana. Wenn ich mich vorstellen darf: Ich bin Voth Terrix, Mitglied des Ordens der Sith und Schüler Graf Sturns."

Voth konnte sich nicht erinnern, sich schon einmal so förmlich vorgestellt zu haben. Es war doch erstaunlich, welche Manieren er sich in der bisherigen Zeit mit Janus angeeignet hatte. Doch unter Umständen konnte er damit zu einem positiveren Bild des Imperiums und im Speziellen der Sith bei Dr. Liviana beitragen. Zwar wusste er nicht, warum dies ein Ziel sein sollte, aber Höflichkeit konnte nie schaden. Auch nicht über die Grenzen des Imperiums hinaus.

Nachdem
Voth sich vorgestellt hatte, bot Janus der hübschen Archäologin seinen Arm und machte ihr das Angebot einer kleinen Führung, welches die Autorin scheinbar erfreut annahm. Ob diese Freude echt oder gespielt war, konnte er spontan nicht sagen.

Der Twi'lek hatte das Gefühl, als sollte er
Janus und Dr. Liviana begleiten, betrachtete es aber als unangemessen, direkt neben ihnen zu gehen und eventuell private Unterhaltungen zu stören. In einem Abstand von etwa zwei Metern folgte er den beiden deshalb.

Einige Blicke richteten sich unverblümt auf den Sith und die Republikanerin, die als ungleiches Paar durch den Saal schlenderten.
Voth bemerkte die gesammelte Aufmerksamkeit und war froh, dass sie nicht ihm zuteil wurde. Nebenbei erhaschte er einen Blick auf die Bühne. Wie es schien, hielt mittlerweile der Corporal des Squads eine kleine Ansprache. Voth hörte jedoch nicht wirklich zu und konzentrierte sich eher auf Janus und Dr. Liviana.

Der Twi'lek konnte sich kein Grinsen verkneifen, als sie bei beschriebenem Gemälde angekommen waren und die beiden sogleich ins Schwärmen kamen, wobei dies eher von der Autorin ausging. Hätte jemand ihm erzählt, dass
Janus Sturn einmal mit einer republikanischen Autorin und Archäologin quer über eine imperiale Benefizgala flanieren würde, er hätte vermutlich laut losgelacht. Aber in der Tat spielte sich genau das gerade ab. Voth konnte nicht sagen, ob die Antipathie zwischen den Beiden von jetzt auf gleich verflogen war oder nur gut verborgen, auf jeden Fall führten beide aber ein angeregtes Gespräch.

Nachdem man ausführlich die "Kugel der tausend Blitze" betrachtet hatte, ein Gemälde, dass zugegebenermaßen wirklich kunstvoll gefertigt war und einiges hermachte, war Dr.
Liviana auf einige Bücher aufmerksam geworden, die sich weiter entfernt in einer Vitrine befanden und Voth bisher noch gar nicht aufgefallen waren. Hatten Autoren ein Gespür für so etwas?

Auch die Bücher durften auf der Führung natürlich nicht fehlen. Diesmal wurde aber auch
Voths Interesse geweckt, als die Archäologin die Werke als einige Jahrtausende alte Schriftstücke identifizierte, die in alter Sith-Schrift geschrieben waren. Fasziniert betrachtete der Twi'lek die Bücher. Papier war heutzutage durchaus selten geworden und längst durch Datapadbildschirme oder Holos ersetzt worden, sodass hier eine wirkliche Rarität lag. Nur zu gern hätte Voth die Schrift lesen können, doch die Runen und Schriftzeichen sagten ihm ebenso viel wie die Kritzeleien eines Kleinkindes. Schade.

Während
Janus und Dr. Liviana sich an kleinen Köstlichkeiten bedienten und bei scheinbar bester Laune noch ein wenig weiter plauderten, sah Voth sich in der Halle um. Er wollte die beiden ungern stören, darum besah er sich die Bücher noch einmal genauer. Sie stammten von Korriban, hatte Janus erwähnt, eine Welt, die Lord Saphenus vorhin kurz beschrieben hatte, wie er sich erinnerte. Da fiel Voth ein, der Sith befand sich doch sicher in der Nähe. Was er wohl gerade tat? Suchend sah der Twi'lek sich im Raum um und fand eine kurze Weile später den Zabrak, wie er sich noch immer mit dem fremden Jünger und dem beleibten Mann unterhielt. Die Frau schien mittlerweile verschwunden zu sein.

Ein leises Klirren ließ ihn den Blick wieder auf
Janus und die Autorin richten. Offenbar stießen sie gerade auf etwas an. Von Antipathie war hier keine Spur mehr. War es tatsächlich möglich, dass... oder?... dass sein Meister sich gerade mit einer Republikanerin anfreundete? Eine zugleich abwegige als auch wahnwitzige Vorstellung. Aber... warum eigentlich nicht? Mussten Zugehörigkeiten immer im Vordergrund stehen? Basierte die gesamte Existenz der Republik nicht auf den schwachsinnigen Ideologien einiger Heuchler, ganz vorn dabei die Jedi, und nicht andersherum? Es war ein verwirrender Gedanke, fand Voth, und er wusste nicht genau, was er davon halten sollte.

Nun schienen die beiden Gesprächspartner tatsächlich den Weg zu Lord Saphenus gefunden zu haben. Eilig folgte der Twi'lek ihnen und gesellte sich dazu.


"Lord Saphenus",

begrüßte er den Zabrak rasch mit einer angedeuteten Verbeugung, bevor Janus schließlich die Autorin vorstellte. Allerdings klang es so, als würde er Dr. Liviana nicht allzu gern für längere Zeit bei Lord Saphenus verweilen lassen. Wie der wohl darauf reagieren würde, dass die Archäologin Mitglied der Republik war? Ob er auch so solidarisch eingestellt war oder wenigstens so tun würde, wie Janus?

Ein weiteres Mal fiel
Voth auf, wie vielseitig und facettenreich diese Gala war. Nie im Leben hätte er sich vorgestellt, dass er einmal eine Republikanische Autorin und Archäologin kennen lernen würde, vor allem nicht hier. Allein von den Erfahrungen, die er hier im Umgang mit vielfältigen Persönlichkeiten gemacht hatte als auch vom Wissen, das er sich an diesem Abend bereits angeeignet hatte, würde er lang zehren können. Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht des Twi'lek. Von ihm aus konnte die Gala noch ewig dauern.


[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadîf
 
[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hotel Grand Imperial, Legatensuite]- Aviendha, Legat Drayd

Instinktiv war Aviendha einen Schritt zurückgewichen, als Legat Drayd auf den Schreibtisch zugetreten war und seinen Koffer abgestellt hatte, fast so, als wäre seine Anwesenheit in diesem Raum – einer Legatensuite des Grand Imperial, des edelsten Hotels in Center also – das selbstverständlichste in dieser Galaxis. Ihr allerdings schwirrte der Kopf, denn an Stelle von Antworten hatten sich nur noch mehr Fragen ergeben.

„Jaso-Sektor…? Ich verstehe nicht ganz…“

Hektisch kramte sie in den Tiefen ihres im Laufe ihrer Ausbildung angehäuften Wissens um imperiale Geopolitik nach Informationen über den Jaso-Sektor, ehe ihr die Details langsam einfielen… Innerer Rand, auf der dem Koornacht-Sternenhaufen angewandten „Seite“ des Tiefenkerns, weit von N’zoth und noch weiter von Bastion entfernt… ein Sektor, in dem die medizinische und pharmazeutische Wissenschaft gedieh wie an wenigen anderen Orten der Galaxis… bekanntester und wohl wichtigster Planet: Thyferra, Heimat der in allen Winkeln der Galaxis berühmten Substanz Bacta.

„Warum setzen Sie sich nicht, Miss Cain?“

Höflich – aber mit einer Spur Ungeduld – deutete Drayd auf den Formsessel neben Aviendha und setzte sich selbst auf den zweiten, ohne auf ihre Reaktion zu warten – die sie aber hastig nachschob und sich ebenfalls setzte. Sie konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen, was einen Funktionär des fernen Jaso-Sektors nach Bastion verschlug… oder zumindest in die Suite, in der sie nach ihrem Verhör durch das Imperiale Sicherheitsbüro wieder aufwachte.

„Ich denke, was Sie zunächst verstehen sollten, ist, dass Sie sich in einer äußerst prekären Lage befanden… und immer noch befinden. Schließlich haben Sie vermutlich gemerkt, dass Sie an einem gänzlich anderen Ort aufgewacht sind…?“

Aviendha nickte mechanisch. Also hing das alles doch auf irgendeine Art und Weise zusammen…

„Doch. Doch, natürlich.“

Drayd zeigte wieder sein distanziertes Lächeln.

„Gut. Dann werden Sie auch zu schätzen wissen, welche Mühen Sektoradjutant Semur auf sich genommen hat, um den Director General des ISB davon zu überzeugen, dass seine Untergebenen auch nach fünf weiteren Tagen intensivster Befragung keine nennenswerten Informationen aus Ihnen herausbekommen werden, schon gar nicht zu einer… angeblichen Verschwörung im Koornacht-Sternenhaufen.“

Ungläubig starrte sie den Legaten an. Beim besten Willen konnte sie sich nicht vorstellen, dass ein einzelner Sektoradjutant über ausreichend Einfluss verfügte, um dem Director General des Imperialen Sicherheitsbüros auch nur einen winzigen Gefallen abzunötigen. Moffs, vielleicht sogar Großmoffs zitterten vor der Aufmerksamkeit dieser Behörde. Doch womöglich wurde dieser Semur von einer mächtigeren Figur im Hintergrund protegiert? Wenn ihr der Name doch nur etwas sagen würde! Ihr Wissen um die Machtspielchen auf Bastion und zwischen den einzelnen Supersektoren hatte mit ihrer Versetzung nach N’zoth erheblich abgenommen…

„Sie wollen damit sagen, dass ich dem Sektoradjutanten zum Dank verpflichtet bin…?“, tastete Aviendha sich vorsichtig heran, auch wenn sie das düstere Gefühl hatte, dass die Sache damit nicht zu Ende sein würde. Abwesend massierte sie ihre malträtierten Unterarme.

Drayd spitzte amüsiert seine Lippen.

„Das… könnte man wohl so ausdrücken, denke ich. Ich muss Sie darauf hinweisen, dass das ISB für den Moment außerdem sämtliche Ihrer Konten und sonstigen Vermögenswerte auf unbestimmte Zeit eingefroren hat. Eine kleine… hm… Rückversicherung, vermutlich.“

Der Legat zuckte nonchalant mit den Achseln.

„Aber auch das ist kein unüberwindbares Problem.“

„Darf ich fragen, wie Sektoradjutant Semur auf mich aufmerksam geworden ist?“, fragte Aviendha matt. Ihr gefiel ganz und gar nicht, dass sich die Entwicklung, die dieses Gespräch nahm, mehr und mehr nach einem Erpressungsversuch aussah. Oder nach schlimmerem.

„Ihre Akte ist bemerkenswert, Cain. Und ein wenig bedauerlich. Sie sind auf viele Füße getreten, auf Bothawui, sogar schon auf Bakura. Ab und an waren es die falschen Füße – sonst wären Sie wohl kaum auf N’zoth gelandet – und selbst dort konnten Sie es nicht lassen. Den Gerüchten nach zu urteilen ließ Gouverneur Kerrigan kein gutes Haar an Ihnen in seinen Berichten an den Moff auf Widek. Und dann sind da natürlich noch die kompromittierenden Sicherheitsberichte, die in Ihrem Namen verfasst wurden und die das ISB auf den Plan gerufen haben, als das Pulverfass Koornacht explodierte.“

Sie konnte nicht fassen, mit welcher Gleichgültigkeit der kahlköpfige Legat auf die Katastrophe im Sternenhaufen Bezug nahm. Doch andererseits… hier auf Bastion zählten andere Dinge. Die Yevethaner, ihre mit dem Blut ihrer Opfer glänzenden Klauen, waren hier weit weg. Und der fatale Fehler des einen war die Aufstiegsmöglichkeit des anderen, die Gelegenheit, Spielfiguren auf dem galaktischen Spielfeld in bessere Positionen zu manövrieren.

„Und darum erschien es dem Sektoradjutanten vorteilhaft, seinen guten Namen beim ISB für mich zu verwenden?“

Ein wenig war sie stolz darauf, dass sie es schaffte, ungeachtet ihrer Lage einen gewissen Sarkasmus in ihre Worte einfließen zu lassen. Nicht ohne Erfolg – Drayds Lächeln verschwand für einen Moment.

„Natürlich nicht. Aber wie sie viele hier auf Bastion und andernorts kann Semur zwischen den Zeilen lesen. Und die Inkompetenz des Gouverneurs ist für die Ereignisse im Sternenhaufen doch eine viel plausiblere Erklärung als eine unnötig komplizierte Verschwörung mit seiner Stellvertreterin als offensichtlichem Sündenbock, finden Sie nicht?“

Das Lächeln war auf die Züge des Legaten zurückgekehrt.

„Auch wenn ich das dem ISB gegenüber natürlich niemals offen aussprechen würde.“

„Und was möchte der Sekoradjutant von mir?“

„Ihnen ermöglichen, Ihre vielversprechende Karriere fortzusetzen, natürlich!“

Drayd breitete in großer Geste seine Arme aus.

„Sehen Sie, Sie haben das Talent, Probleme zu erkennen und auch anzugehen, die andere wissentlich übersehen. Auf N’zoth hat Ihnen das nicht geholfen – dort standen Sie auf verlorenem Posten – doch andernorts wird das nicht so sein. Und deswegen ist Sektoradjutant Semur bereit, Ihnen einen Posten auf einem der wichtigsten Planeten des Imperiums anzubieten. Auf Thyferra.“

„Thyferra…“, wiederholte Aviendha leise. Der Bacta-Planet. Ein auch in einer durch Frieden gekennzeichneten Galaxis – oder gerade in einer solchen – unermesslich wichtiger Machtfaktor und vermutlich Quell unvorstellbarer Reichtümer.

Drayd nickte.

„Ich weiß nicht, wie viel man im Koornacht-Sternenhaufen mitbekommt… aber es hat in jüngster Zeit… Umwälzungen auf Thyferra gegeben. Das Bacta-Kartell existiert nicht mehr und an seine Stelle ist ein Unternehmen getreten, das die Produktion des Heilmittels anders gewährleistet. Und im Einklang mit imperialen Interessen… zumindest in der Theorie.“

Der Legat legte eine seiner Hände auf seinen Metallkoffer.

„Diese Entwicklung hat den Gouverneur von Thyferra zu einem mächtigen Mann werden lassen. Aber wir beide wissen, welche Versuchungen mit wachsender Macht einhergehen… insbesondere ohne angemessene… Kontrolle.“

Langsam verdichtete sich das Bild. Es würde Aviendha nicht überraschen, wenn Semur in diesem Gouverneur der wichtigsten Welt des Sektors einen Rivalen, vielleicht sogar eine ernstzunehmende Gefahr sah. Ihre Erfahrungen mit Kerrigan jedenfalls verrieten ihr, dass derartige Befürchtungen nicht immer vollkommen aus der Luft gegriffen waren.

„Die Nützlichkeit des Vieraugenprinzips in derartigen Angelegenheiten ist offensichtlich“, stimmte sie daher vorsichtig zu, was ihr ein enthusiastisches Nicken Drayds einbrachte.

„Exakt. Und genau aus diesem Grund hält Sektoradjutant Semur es für eine ausgezeichnete Idee, Gouverneur Kraym eine tüchtige Stellvertreterin zur Seite zu stellen. Damit er sich den… Herausforderungen seines Amtes entsprechend stellen kann.“

Kraym?“

Damit, dass Sie auf den Namen reagierte, hatte Drayd offenbar nicht gerechnet.

„Sie kennen ihn?“

„Flüchtig… wir sind uns nur einmal begegnet…“

Kurz schweiften ihre Gedanken ab, hin zu einer Veranstaltung, auf der sie als Vertreterin N’zoths zu Gast gewesen war und in deren Rahmen sie Kraym getroffen hatte. Sie hatten nicht viel gesprochen – damals war Kraym noch Statthalter auf Coruscant gewesen und er hatte sie indirekt spüren lassen, dass zwischen seiner Ausbildung und Stationierung in den Kernwelten und ihrer Herkunft von Bakura (oder Stationierung im Koornacht-Sternenhaufen) Welten standen, die durch ihre unterschiedlichen Ränge nicht einmal im Ansatz abgebildet wurden. Jetzt war Coruscant Teil der Republik… und Kraym hatte sich einen der attraktivsten Planeten des verbliebenen Imperiums sichern können. Offenkundig ein findiger Mann.

Drayd nutzte indes ihre kurze geistige Abwesenheit für ein leichtes Achselzucken.

„Nun, dann sind Sie für ihn zumindest kein vollkommen neues Gesicht, nicht wahr?“

Der Legat schob seinen Koffer über den Schreibtisch, nachdem er dessen Deckel mit einem Handgriff geöffnet hatte. Im Inneren befanden sich – wie Aviendha jetzt erkennen konnte – ein Abzeichen, ein Rangzylinder und ein Datenblock. Doch es war nicht das Abzeichen, das sie auf ihrer Flucht von N’zoth getragen hatten…

„Sobald Sie diesen Raum verlassen, wird das ISB auch Ihr Vermögen wieder freigeben. Wie Sie sehen, ist der Sektoradjutant ein großzügiger Mann… Vizegouverneurin Cain.“

Aviendha konnte nicht anders, als ihre Finger langsam über das Abzeichen gleiten zu lassen. Vor wenigen Stunden noch – zumindest vor wenigen bewussten Stunden – hatte sie am Rande des Abgrunds gestanden, die Pistole eines ISB-Folterknechts am Hinterkopf. Und jetzt… wartete hier eine Beförderung auf sie… und die Aussicht auf einen Posten weitab des Terrors der Yevethaner oder anderer rebellischer Urvölker, die nichts mehr hassten als das Imperium und jene, die seine Uniform trugen.

Natürlich war ihr die Kehrseite ebenso bewusst – sie war jetzt eine bessere Marionette, eine jener Spielfiguren, die auf dem Feld nach Belieben bewegt und, wenn nötig, geopfert werden konnten. Sobald ihr Nutzen für ihn verschwunden war, würde Semur vermutlich nicht zögern, sie wieder dem ISB vorzuwerfen… doch die Alternative war, sich dieser Zukunft jetzt gleich zu stellen. Ein Schaudern durchlief sie, als sie plötzlich wieder das Surren des Verhördroiden hören konnte. Im Grunde gab es nur eine Option.

„Bestellen Sie Sektoradjutant Semur, dass mich sein Angebot ehrt“, sagte sie leise und verdrängte das Gefühl, dass sie mit diesen Worten gerade ihre Seele verkaufte.

„Ich werde mein Bestes geben, sein Vertrauen nicht zu enttäuschen.“

Zufrieden nickte Drayd und klatschte einmal gedämpft in die Hände, bevor er sich aus seinem Sessel erhob.

„Ausgezeichnet.“

Er entnahm die Gegenstände aus dem Koffer, legte sie auf dem Schreibtisch ab und nahm ihr Gefäß wieder an sich.

„In dem Datenblock finden Sie nützliche Dossiers zu Thyferra, den dortigen Persönlichkeiten sowie einen ausgearbeiteten Plan für ihren Flug ins Polith-System. Leben Sie wohl, Vizegouverneurin. Ich bezweifle, dass wir uns wiedersehen werden.“

„Warten Sie!“

Bevor der Andere drei Schritte hatte machen können, war sie ebenfalls aus ihrem Sessel hochgefahren. Drayd hielt in der Bewegung inne und warf ihr einen misstrauischen Blick zu, doch Aviendha ignorierte diesen. Da war noch diese eine Sache… diese eine Sache, die ihr nicht ganz in den Kopf wollte.

„Woher wussten Sie, dass das ISB mich hierher nach Bastion zum Verhör gebracht hatte? Und zwar gerade jetzt?“

Drayd schüttelte leicht mit dem Kopf.

„Das wird Ihnen jemand anderes erklären. In Kürze.“

Und mit diesen Worten ließ er Aviendha allein.

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hotel Grand Imperial, Legatensuite]- Aviendha
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth, weiter weg: Saphenus, Jorax, Ghost(NPC), Chronor, Sane, Steven und Michael, Edgar und Shadif und weitere Gäste


Zoey dachte an ihr Versprechen und obwohl es sich um Imperiale handelte, gedachte sie es zu halten, denn diese Personen hatten ihr auf Ryloth geholfen und waren auch recht freundlich und geradezu sympathisch gewesen, wenn sie insbesondere an den Offizier dachte. Jetzt, wo Ryloth gerade Thema war, setzte sie es nun in die Tat um und sie hätte nie geglaubt, dass sie diese Namen ausgerechnet an Graf Janus Sturn weiter reichen würde:

“Auf Ryloth war alles wirklich ausgezeichnet organisiert gewesen und ich wurde sogar eskortiert, damit ich hier pünktlich zur Gala erscheinen würde und muss dabei zwei Personen besonders hervor heben: Leutnant Dreyf von der Sicherheit und Mister Polson einen Beamten oder besser gesagt einen Präfekten.”

Ok, das war nicht ganz die Wahrheit, aber sie wollte von der Entführung nicht sprechen. Sie hoffte, dass er davon und dem ausgesetzten Kopfgeld nichts wusste und sollte er es wissen, wollte sie ihn nicht daran erinnern, sie Arica Kolar auszuliefern.

Fast glaubte die Archäologin den Grafen so zu verstehen oder verstehen zu wollen, dass der Graf sich selber auch zu den reichen Mäzen, wie er mögliche zukünftige Förderer ihrer Ausgrabungen und Missionen nannte, zählte. Sie war deutlich überrascht! Positiv überrascht! Sie stand politisch gesehen zwar auf Seiten der Republik, in der sie aufgewachsen und erzogen worden war, doch was ihre Förderer betreffen würde, da wäre sie nicht besonders wählerisch. Was kümmerte es sie, woher das Geld stammte?! Hier ging es ausschließlich um die Forschung und um Ergebnisse, die zählten. Nachdem sie auf Thearterra die ersten Sith-Tempel ihres Lebens betreten hatte, hätte sie selbst mit weiteren Ausgrabungen und Forschungen auf imp. Gebiet keine Probleme. Sie war eigentlich durch Thearterra erst so richtig auf den Geschmack gekommen. Man konnte sich an den Nervenkitzel gewöhnen. Ungelogen waren die Tempel überaus interessant gewesen. Außerdem konnte man die Mission als bedingt erfolgreich bewerten. Ok, es hatte zwei bedauerliche Todesopfer unter den Soldaten gegeben. Aber, Soldaten kamen selbst im Manöver oder im Straßenverkehr um. Es gab Verletzte! Aber, es traf zum Glück nicht sie! Ok, der Gedanke war etwas gefühlskalt, aber umgekehrt hatten sich die Jedi doch auch nur bis knapp nach dem Missionsende um sie geschert. Sie konnte doch ihre eigenen Interessen nicht völlig verleugnen und komplett vergessen und dennoch gab man ihr auf ihre Lesereise keinen Jedi als Begleitschutz mit. Um so mehr Sympathie kam in ihr bezüglich Sane hoch. Er war als Nichtmachtnutzer überaus mutig! Die Artefaktausbeute war jedenfalls phänomenal gewesen!

Allerdings wollte Zoey auf den Ruhm dennoch nicht verzichten. Es gefiel ihr, durch ihre Bücher zu einer öffentlichen Person und Berühmtheit zu werden. Sie genoss es sehr! Sicherlich genauso stark wie es dem Grafen gefiel, so im Rampenlicht zu stehen! In dem Punkt waren sie sich wohl sehr ähnlich! Die Nachteile hatte sie durch die Entführung jedoch auch mittlerweile mit bekommen. Ein Kopfgeld war nicht nur auf sie ausgesetzt worden! Dennoch hatte es sie sofort und scheinbar zuerst erwischt! Ok, der Umstand, dass sie mal quer durchs Imperium reiste, war wohl dem förderlich gewesen und aber auch in erster Linie die Tatsache, dass sie sich selber nicht ausreichend schützen konnte. Das war ärgerlich und einfach ein bedauerliches Übel. Sie wünschte, dem wäre nicht so! Doch sie vermied es, ihm ihre Gedanken zu äußern. Noch nicht!

Als sie dann vor den alten Büchern standen und er von Korriban sprach und meinte, dass es ihr dort gefallen würde, weckte er ein Feuer der Leidenschaft in ihr und sie hielt sich nicht länger zurück.


"Von Korriban!? Das Tal der Sith! Die Pyramiden! Ich schätze, Korriban ist der Traum aller Archäologen und ich würde lügen, wenn ich jetzt sagen würde, dass ich nicht gerne mal meinen Fuß nach Korriban setzen würde!"

Und, da sie merkte, in welche Richtung das Gespräch gerade lief, fasste sie die Gelegenheit beim Schopfe und fügte hin zu:

"Ich würde alles dafür geben, um dort mal nach Artefakten zu suchen!"

Zoey würde ihre eigenen und beruflichen Interessen immer über die Politik stellen. Aber, gerade war Frieden! Wie nützlich!? Niemand wusste, wie lange er andauern würde?! Man musste schnell seine Interessen wahr nehmen!

Als Zoey ihm nun offen von der Jedi-Bibliothek berichtete, die durch die Artefakte, die sie von Thearterra mitgebracht hatten, aufgestückt worden war, wurde sein Lächeln schmaler, auch wenn er es bei behielt. Sollte sie es lieber lassen, davon zu berichten?! Doch nun sprach er davon, ziemlich abschätzig genauer gesagt, was er davon hielt. Zoey konnte sich kein Urteil darüber bilden. Sie kannte nur die stark gebeutelte Bibliothek auf Lianna, weder die damalige von Coruscant, noch die Sith-Bibliothek auf Bastion. Dennoch war sie schwer von der Jedi-Bibliothek beeindruckt gewesen! Doch er fuhr fort und sprach nun über Kestrel. Die Archäologin musste erstmal kurz überlegen, auf was er so anspielte, bis ihr die Sache im Holo-Net einfiel! Diese Verleumdung! Dieser halbnackte Tanz auf dem Tisch eines Nachtclubs! Sie wollte ihn nicht verärgern und beschloss ihm nicht zu widersprechen. Doch sie wusste nur zu gut, dass man Kestrel damit übel mitgespielt hatte. Kestrel war in Quarantäne gewesen. Seine Augen funkelten belustigt. Oh je, hatte dies Kreise gezogen?! Bis hier her!? Sie antwortete darauf zweideutig, nachdem er versicherte, dass die Bibliothek auf Bastion besser als die der Jedi wäre:


"Üble Sache im Holo-Net!"

Doch hakte sie rasch bezüglich der Bibliothek nochmal nach.

"Ich kenne ja nur die Jedi-Bibliothek auf Lianna. Meinen Sie, ob es möglich sein könnte, dass ich mir mal die Bibliothek in ihrem Orden anschauen könnte? Sie verstehen und verzeihen doch sicherlich meine Neugierde? Ich bin interessiert an ihrer Welt!",

gab sie unverblümt ihre Wünsche preis. Man konnte in der Galaxis nur Jedikunde studieren, was sie ausgiebig getan hatte. Es faszinierte sie, dies nun in der Jedi-Parallelwelt vielleicht pünktchenhaft tun zu dürfen. Ihr war bewusst, dass die Sith sich bedeckt halten würden. Ihre Philosophie verbat sich zu viele Einblicke!

"Wissen Sie, auch Sie hatten außerordentliche Wissenschaftler! Gelehrte! Das ist mir als Wissenschaftlerin sehr wohl bewusst! …”,

und meinte damit die Sith.

“...Das Buch, welches mich auf Lianna in meinen Bann gezogen hatte, handelte von Korriban und war von Darth Sik. Ich habe keine Ahnung, wie es in die Jedi-Bibliothek gelangt war!"

sprach sie fast aufgeregt und voller Enthusiasmus weiter. Ihre Augen leuchteten und ihre Wangen begannen vor Aufregung zu glühen. Die Archäologin hatte sehr wohl eine Ahnung! Ähnlich, wie es die Artefakte von Thearterra dorthin geschafft hatten, was sonst?! Dieses Buch hatte sie ins Reich der Träume gezogen, nach Korriban! Es war doch dumm, dass es zwei unterschiedliche Systeme in der Galaxis gab und einem stets ein Teil verwehrt blieb, je nach dem, zu welchem Teil man gehörte. Als Forscherin wollte man grenzenlos forschen! Diese Einschränkungen waren doch nicht schön!

“Ich hasse die Einschränkungen, die die zwei Systeme uns Forschern auferlegen. Und daher genieße ich es in vollen Zügen die Vorteile nutzen zu können, die der derzeitige Frieden mit sich bringt.”,

antworte sie ihm auf seine Zweideutigkeiten diesbezüglich, auch wenn er jetzt vordergründig vom guten Essen und dem Handel durch den Frieden sprach. Doch dann hielt er auch seinen Champagnerkelch in die Höhe und sprach es direkt aus, dass er auch ihre Gesellschaft damit meinte. Zoey strahlte und als er ihr dabei sehr tief in ihre Augen schaute, war es Zoey fast so, als würde er mit ihr flirten. Sie begann heftig mit ihren Augenlidern zu klimpern und lächelte süß. Ihr Puls schnellte dabei deutlich in die Höhe! Dies passierte von ganz alleine und war nicht zu verhindern! Zoey zupfte verlegen an ihrem dunkelblauen Kleid.

Er sprach nun weiter vom guten Essen und dass man dies erst nach dem Verzicht zu schätzen wusste. Er schien nicht nur an den Krieg und die Blockaden, sondern auch an die Hölle Thearterras zu denken, wo sie schon einen Energieriegel zu schätzen gewusst und alle mächtig gehungert hatten.

“Besonders nach Thearterra!”,

Zoey lächelte ihn verschwörerisch an, da sie ein gemeinsames Erlebnis teilten, auch wenn sie sich da spinnefeind gesinnt waren.
Der Graf teilte ihre Meinung, was die Bedeutung von Vergangenheit und Zukunft betraf und nun erwähnte er ihr gemeinsames Erlebnis Thearterra, ohne welches sie sich nicht kennen und wohl vielleicht sonst nie begegnet wären.


Dann bot er ihr wieder seinen Arm an und sie wurde zu dem Sith geführt, der in der Nähe stand, immer seinen Schüler, der sich als Voth vorgestellt hatte, im Schlepptau. Er folgte ihnen wie ein Schatten. Sie brachte einen Hauch ihres Millablumenparfüms mit dorthin. Zoey war wieder ein ganz klein wenig aufgeregt. Sie wusste nicht, ob sie dies gut heißen sollte, dennoch war es ja überaus spannend. Der Graf sprach den Sith mit Lord Saphenus an und nannte ihren Namen samt Doktortitel und bezeichnete sie als reizend, als Koryphäe auf ihrem Fachgebiet, aber auch als begabte Autorin und ja, Zoey fühlte sich geschmeichelt und dankte innerlich dem Grafen Sturn dafür. Es erleichterte ihr ungemein das Wandeln auf völlig unbekanntem Terrain! Zoey lächelte überaus charmant und zufrieden den Lord Saphenus an und war etwas neugierig gestimmt, warum ihr Janus diesen Sithlord als ersten vorstellte? Vielleicht, weil er hier daneben stand?! Oder, weil nur wenige Sithlords auf dieser Gala zu Gast waren?! Eine ganz kleines ängstliches Kribbeln war auch in ihr, denn er war ein Sith! Sie streckte ihm ihre rechte zierliche wohlmanikürte Hand zum Handkuss zur Begrüßung laut der Etikette entgegen. Er war ein Zabrak und wirkte sehr hager und ausgemergelt. Anders als der Graf und sie selbst hielt er scheinbar nicht viel von guter Kleidung, denn sein Umhang war recht abgewetzt. Er war nicht der erste Sith, aber der erste Zabrak, dem Zoey in ihrem Leben begegnete. Zabraks galten als ehrgeizig und zielstrebig! War er ebenso ehrgeizig wie Zoey und der Graf? Sie sagte nach seiner Begrüßung:

“Ich bin sehr erfreut, Sie kennen lernen zu dürfen, Lord Saphenus! Ich fühle mich geehrt”

Doch der Graf entschuldigte sie beide auch sogleich wieder, da er ihr noch unbedingt die Tedo Gog Gemälde zeigen wollte, die Zoey nur zu gerne sehen wollte.


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth bei Saphenus; desweiteren Jorax, Ghost(NPC), Chronor, Sane, Edgar und Shadif, Steven und Michael und weitere Gäste
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Steven, Michael

Zufrieden hatte Janus zur Kenntnis genommen, dass sich sein Schüler genau entsprechend der Etikette verhalten hatte und sich gegenüber der Archäologin keine Blöße gegeben hatte, die sowohl auf ihn als auch auf seinen Meister negativ abgefärbt hätte. In der Macht ließ der Graf dem Twi´lek ein kurzes Gefühl des Lobes zukommen und Voth folgte den beiden auch danach in angemessen diskretem Abstand. Ja, der Sith-Schüler passte sich gut an die Situation an und hatte auch die kleine Übung zuvor mit Bravour gemeistert. Janus hatte das Gefühl, dass der rothäutige Nichtmensch eine gute Investition war.

Der schlanke Fastmensch richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Zoey, die hübsche Autorin erzählte gerade von den Ereignissen auf Ryloth und hob dabei einen Sicherheitsmann und einen Präfekten der Verwaltung lobend hervor. Janus hatte den Eindruck, dass noch mehr dahinter steckte, zog es aber für den Moment vor, nicht tiefer zu graben. Vielleicht gab es später dafür noch Gelegenheit.


„In diesem Fall bin ich den beiden Herren zu Dank verpflichtet.“

Kommentierte er höflich und lächelte dabei. Janus hatte den Eindruck, dass die Archäologin seinem angedeuteten Angebot, ihre Forschung finanziell zu unterstützen, nicht abgeneigt war. Sie legte damit eine ideologische Flexibilität an den Tag, die der pragmatische Graf zu schätzen wusste und wohlwollend notierte. Ob es möglich, ihre Talente dauerhaft zu nutzen? Ihre Bindung an die Neue Republik und die Jedi schien jedenfalls nicht unumstößlich zu sein.

Und nicht zuletzt hatte Janus den Eindruck, dass es Zoey gefiel, im Rampenlicht zu stehen, eine Eigenschaft, die man ausnutzen konnte. Er hatte ein Gespür die Schwächen und Laster anderer Lebewesen entwickelt, es waren Bruchpunkte, die man, mit etwas Geschick und Talent, dazu nutzen konnte, um andere zu beeinflussen und zu manipulieren. Eine weitere Schwäche der Forscherin war ihre Begeisterung für ihre Arbeit, die unübersehbar aufflammte, als Korriban ins Spiel gebracht hatte. Passioniert und wohl ohne großes Nachdenken verkündete sie, dass sie unbedingt einmal die alte Welt der Sith besuchen wollte und alles dafür geben würde.

Der Sith-Krieger schenkte ihr ein schmales, nachdenkliches Lächeln.


„Ihre Begeisterung für Ihre Arbeit ist ansteckend, Dr. Liviana. Ich würde gerne später mit Ihnen nochmal über dieses Thema sprechen.“

Meinte er verheißungsvoll. Ihr Gespräch wandte sich kurz dem Skandal um Kestrel zu, den die Autorin nur knapp und ausweichend kommentierte, dann wechselte sie rasch das Thema und fragte ganz direkt, ob es möglich war, die Bibliothek des Sith-Ordens besuchen zu dürfen und fügte hinzu, dass sie sich für die Welt der Sith und deren Gelehrte und Wissenschaftler interessierte, sie berichtete auch von dem Buch, das sie auf Lianna entdeckt hatte, offenbar von einem gewissen Darth Sik verfasst.

„Die Jedi haben die lästige Gewohnheit, sich der kulturellen Güter des Sith-Ordens zu bemächtigen, alles unter dem Deckmantel der guten Sache natürlich. Es ist eine bedauerliche Verschwendung, denn ich versichere Ihnen, kein Jedi wird jemals ein Artefakt der Sith wirklich vollständig verstehen können. Ein großer Verlust für die Wissenschaft, wenn Sie mich fragen. Die Jedi sind einfach viel zu sehr von Ideologie und Angst geblendet.“

Der Kommentar des Grafen war voller Herablassung und spöttischer Verachtung für die Jedi, gleichzeitig appellierte er an die Wissenschaftlerin in Zoey um sie dazu zu verleiten, ihm zuzustimmen. Janus legte eine Kunstpause ein, um die Spannung zu steigern, und legte nachdenklich den Kopf schief.

„Ihre Neugier und Ihr Forschergeist sind sehr beeindruckend. Sie werden verstehen, dass wir Sith streng darauf achten, was mit unserem gesammelten Wissen geschieht und wir nicht jedem Zugang gewähren.“

Erneut machte der Graf eine kleine Pause, damit Zoey erst einmal enttäuscht war, dann lächelte er und hob den Kopf, seine grünen Augen funkelten und seine Stimme war zu einem vertraulichen leisen Ton gewechselt.

„Allerdings...könnte ein einflussreicher Sith gewiss dafür sorgen, dass Ihr Zugang zu Teilen der Bibliothek oder zumindest einigen ausgewählten Werken außerhalb des Tempels erhalten könntet. Wenn Sie dies denn wirklich wünschen.“


Der Köder war ausgeworfen, nun war Janus sehr gespannt, wie die Archäologin darauf reagieren würde. Zoey meinte, dass sie die Einschränkungen leid war, die der Kampf der beiden Systemen Forschern auferlegte und sie vorhatte, die Vorteile des Friedens in vollen Zügen zu genießen.

„Ganz Ihrer Meinung. Es ist an außergewöhnlichen Wesen wie uns, diese Einschränkungen zu...überwinden.“

Erwiderte Janus, lächelte und sah ihr in die Augen, was die Archäologin ebenfalls lächeln und verlegen an ihrem blauen Kleid zupfen ließ. Wie überaus interessant...Sie wandten sich dem weniger verfänglichen Thema des Essens zu und Zoey lächelte ihm verschwörerisch zu, eine Geste, die der Graf erwiderte.

„Ganz besonders nach Thearterra.“

Bekräftigte er und lachte leise. Nachdem er ihr seinen Arm gereicht, sie zu Saphenus geführt und dem Zabrak vorgestellt hatte und die beiden einige Worte gewechselt hatten, nickte Janus dem Einäugigen höflich zu und entfernte sich mit Zoey wieder, gefolgt von Voth. Es dauerte nicht lange, bis sie den Weg zu den drei Gemälden Tedo Gogs zurückgelegt hatten, die man nebeneinander an einer großen Wand aufgehängt hatte.

Die drei großen, detailreichen Bilder ergaben von links nach rechts gesehen ein Gesamtkunstwerk. Ganz links war ein junger, kräftiger und gut aussehender Mann zu erkennen, der in einem Feld aus Blumen und Gras gegen einen Baum lehnte, seine rechte Hand umfasste eine Art Lanze oder Speer. Auf dem Bild in der Mitte war der selbe Mann abgebildet, nun in der Mitte des Lebens, stolz aufgerichtet in voller Rüstung, umgeben von Kriegern und an seiner Seite eine wunderschöne Frau, die ihm einen Lorbeerkranz auf das Haupt legte. Doch eine halb abgebrannte Kerze ließ bereits erahnen, dass dieses Glück nicht ewig dauern würde.

Das letzte Bild ganz rechts zeigte den Mann, nun gealtert und schwach, im Sterbebett liegend, umgeben von seiner Frau und einer Schar jugendlicher oder erwachsener Wesen, die wohl seine Kinder waren. Ein Totenschädel lag neben einen aufgeschlagenen Buch und kündigte unmissverständlich das nahende Ende an.


„Tedo Gogs größtes Werk. Eine Darstellung der Vergänglichkeit der menschlichen Existenz...“

Meinte Janus leise und ehrfürchtig, als er die Gemälde zusammen mit der Archäologin betrachtete. Er ließ ihr etwas Zeit, um die Gemälde in Ruhe anzusehen, dann wandte er sich zu ihr um und lächelte.

„Ich hoffe, Sie gefallen Ihnen. Diese Gemälde und das der Blitzkugel sind mein ganzer Stolz, auch wenn ich noch viele weitere große Kunstwerke besitze. Es würde wohl mindestens einen Tag dauern, sie alle in Ruhe zu betrachten.“

Erklärte der Sith-Krieger, seine grünen Augen funkelten stolz.

„Was mich zu unserem vorherigen Thema führt. Was würden Sie davon halten, wenn ich Ihnen nicht nur eine kleine Führung durch meine persönliche Sammlung biete, sondern auch Zugang zur Bibliothek des Sith-Tempels oder einiger ausgewählter Werke? Dafür müssten Sie Ihren Aufenthalt natürlich etwas verlängern. Es wäre mir ein Vergnügen, für diesen Zeitraum Ihre Unterbringung und Verpflegung zu übernehmen. Bastion bietet neben vielen Sehenswürdigkeiten auch ausgezeichnete Hotels.“

Das charmante Lächeln des Grafen wurde eine Spur breiter.

„Natürlich wäre dies auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, um über die Förderung Ihrer Arbeit und eine mögliche Expedition nach Korriban zu sprechen. Und nicht zuletzt genieße ich Ihre Gegenwart sehr und würde mich freuen, wenn Sie mir noch etwas länger Gesellschaft leisen würden. Eine so besondere Frau wie Sie verdient auch besondere Aufmerksamkeit.“

Nun war Janus allerdings gespannt, wie die Archäologin darauf reagieren würde.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Steven, Michael
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Hybris und A (NPC)]

Niemand würde Hybris soziale Kompetenzen nachsagen, am wenigsten noch er selber, und doch überraschte ihn seine Fehldiagnose. Dieser kleine maskierte Wurm war ihm doch tatsächlich ähnlicher als er es für möglich gehalten hatte. Einem hochrangigen Sith kam es ohnehin so gut wie nie in den Sinn, dass Leute wie dieser Clown ihn nicht fürchteten, sie gingen einfach davon aus und diese Annahme wurde so häufig bestätigt, das es quasi schon volle Einhundert Prozent waren. Waren es aber eben nicht. Er konnte in dem jungen Mann vor sich nur eine oberflächliche Angst feststellen, eine Angst die Hybris zuvor als Ergebnis von Unwissenheit interpretiert hatte – weil das einfach mehr Sinn ergab als alles andere -, doch sie hatte sich nach seiner Machtdemonstration nicht nennenswert gewandelt. Todesangst fühlte sich ganz anders an. Es war auch nicht so das er seine Emotionen verbarg, dafür gab es zu viele Anzeichen dafür das dem nicht so war, also fühlte er genau so wie er behauptete. Und in seinen Worten konnte der Executor auch keine Lüge, keine Täuschung feststellen. Zumindest keine die ihn auf eine Weise betraf, dass er sich die ganze Sache überlegen musste. Jedes normale Wesen log hin und wieder, hatte Geheimnisse und vertraute nur wenigen. Sofern also dieser verborgene Teil des Maskierten nicht zu einer Gefahr wurde oder er es zu offensichtlich machte, da er dann wohl fahrlässig und dumm war, konnte er ihn gewähren lassen.

A schien sich für die Attacke rächen zu wollen, denn die Muskeln für Fortbewegung und in den Armen wurden angespannt und mit dem bisschen Macht durchflutet die ihm zur Verfügung stand. Der Clown mochte ziemlich gut mit Schmerz und Erschöpfung klarkommen – Hybris konnte sich somit schon mal eine Prüfung sparen -, doch gegen einen mordgierigen und hungernden A kam auch er nicht an. Deshalb packte Hybris ihn auf der Hälfte des Weges am Mal in seinem Gehirn und ließ ihn somit straucheln und schließlich zusammen brechen.

„Deine Einstellung ist förderlich für unsere Zusammenarbeit und kommt mir insofern entgegen, dass ich mir das meiste meiner nun folgenden Ansprache ersparen kann. A , er ist nun kein Futter mehr. Halte dich von ihm fern und bringe Rake her. Er soll etwas für mich erledigen. Er soll bewaffnet erscheinen.“

A buckelte kurz, verbeugte sich als hinge sein Leben davon ab – ahnte er schon etwas? - und verschwand dann durch die Tür durch die sie reingekommen waren. Nachdem sie geschlossen war, begann Hybris mit seiner nun sehr viel kürzeren Ansprache.

„Wir haben einen einfachen Vertrag. Du dienst mir und wirst dafür so weit ausgebildet, dass du in die höheren Ränge des Sith Ordens aufsteigen, eigene Schüler nehmen und sonstige Privilegien genießen kannst. Lügst, betrügst oder verrätst du mich oder sabotierst du fahrlässig und oder vorsätzlich meine Pläne, werde ich dich je nach deinen Fähigkeiten weder mit dem Schwert erschlagen oder deinen Geist ins Chaos stürzen und dich zu einem Bruder im Geiste von A machen. Haben wir uns verstanden?“

„Ja.“

„Nenne mich nicht Meister und behaupte nie wieder irgend ein Schüler der Dunkelheit zu sein. Für solchen Quatsch sind wir zu alt. Mein Name lautet Hybris, Darth Hybris und er existiert damit man ihn benutzt. Wie lautet dein Name? … Kerberos, hm. Wo kommst du her? … Dathomir?!“


Hybris Blick schweifte kurz ab. Er würde nicht drauf schwören, aber er hatte das Gefühl das irgendwo tief in seinem Gedächtnis verborgen etwas aufgeblitzt hatte. Als wäre eine Erinnerung kurz aufgeleuchtet und dann wieder in der ewigen Finsternis verschwunden. Was auch immer.

„Bis A mit Rake zurück ist, wirst du gleich mit der ersten Übung beginnen. Du hast … fünf Minuten Zeit Erkenntnisse über deine Verbindung zur Macht, der Macht im Allgemeinen, der dunklen Seite an diesem Ort und mich zu sammeln … sagen wir sieben Minuten. Bei deinem Potential und deiner Reaktion auf die Macht, kann ich davon ausgehen das du sie schon einmal in welcher Form auch immer genutzt hast. Du wirst nicht allzu weit kommen, doch ich brauche die Zeit genau so wie meine Diener. Fang an, Fragen werden später beantwortet.“

Er würde wahrscheinlich nicht weit kommen, doch es konnte ja nie schaden jemandem vor Augen zu führen, dass er bei der Macht ohne Anleitung nicht weit kam. Diesem unerfahrenen Clown Kerberos sieben Minuten zu geben war genau so sinnvoll wie ihm eine Stunde zu geben. Aber man sollte die Hoffnung ja nie aufgeben, oder so ähnlich. Wobei Hoffnung natürlich nur was für Normalsterbliche war, die sonst keine Chance auf Erfolg sahen.
Während Kerberos also ohne jeden Hinweis mit der Macht interagieren sollte, vertiefte sich Hybris ins ein Innerstes und analysierte die Hautzellen von seinem neuen Schüler. Wie schon bei Saphenus, würde er lernen wie der Körper des Apprentice aufgebaut war. Und das ihm das eine weitere mächtige Waffe gegen seinen Schüler in die Hand gab, war offensichtlich. Manche Techniken funktionierten einfach um ein vielfaches besser, wenn man wusste wie der Körper des Zielobjekts aufgebaut war.
Sieben Minuten waren wie zu erwarten zu wenig gewesen. Kerberos hatte nichts zustande gebracht und Hybris war gerade mal so weit gekommen, das er wusste wie ähnlich sich die Zellen von Menschen und Dathomirern waren. Das mochte daran liegen das sie den selben Ursprung besaßen, sprich die letztere Gruppe/Rasse nur auf einem anderen Planeten gelebt und sich deshalb marginal verändert hatte, da man sich ja an die Umgebung anpassen musste. Es würde nicht allzu schwierig sein das Mal, welches er A implantiert hatte, auch dem Clown zu verpassen.

Irgendwann zwischen der sechsten und siebten Minute öffnete sich das Tor erneut und A kam herein, gefolgt von einer imposanten Gestalt die selbst Hybris um einen Kopf überragte. Um die 2.30 Meter groß, dunkelblaue vernarbte Haut die über mächtige Muskeln gespannt war, rot glühende Augen und einem halben Dutzend Lekku auf dem Schädel die auf seinen Rücken fielen. Er trug nur eine schwarze Hose samt Gürtel und kam barfuß. Die einzigen weitere Ausrüstungsgegenstände waren gleich drei Lichtschwerter. An seinem linken Bein befand sich ein normales, befestigt an eine Art Manschette. Und im Gürtel, jeweils auf einer Seite eins, beide Teile eines Doppelklingenlichtschwerts. Mal von den Augen und seiner Haut abgesehen, war alles in schwarz gehalten. Hybris machte eine Geste in seine Richtung und der Feeorin kniete nieder indem er das linke Knie und die linke Faust auf den Boden aufsetzte und die rechte Hand flach ausgestreckt auf den selbigen drückte. Den Kopf gesenkt sagte er nichts, sondern atmete nur auf eine Weise die an einen lauernden Jäger erinnerte.
A verkrümelte sich nach einer weiteren von Hybris Gesten wieder und ließ das Trio somit alleine mit sich.

„Für all das was ich dir nicht beibringen kann, da es mich für unwichtig, für dich aber sehr wohl wichtig ist, ist Rake zuständig. Zeigst du ihm gegenüber Schwäche, wird er es ausnutzen und dich dafür bestrafen. Das fängt bei Körperteilen die er dir nimmt an und endet bei deinem Tod. Dein Machtpotential mag beachtlich sein, doch wenn du körperlich wie geistig nicht in der Lage bist dies auch auszunutzen, nützt du mir herzlich wenig.“

Hybris gestikulierte erneut und Rake erhob sich in einer einzigen flüssigen Bewegung, drehte sich ebenso geschmeidig um und warf den nur drei Meter entfernt stehenden Kerberos sein normales Lichtschwert zu. Wie auch Rakes anderes Schwert war dieses nur ein Trainingslichtschwert bzw. so eingestellt worden.


„Ich habe dich vorhin mit einem Lebensentzug getroffen. Der war stark genug um dich zwei Tage ins Bett zu befördern, doch du scheinst das ja locker wegstecken zu können. Statt dir also eine Pause zu gewähren, wirst du sofort gegen Rake antreten und der wird sich nur insofern zurückhalten das er dich nicht sofort tötet. Rake, wenn er sich gut schlägt, schlag ihn nur bewusstlos, sollte er zusätzlich zu seiner Erschöpfung weitere Schwächen zeigen, darfst du handeln wie es dir beliebt.“

„Gerne, Meister.“
"Kerberos. Du kommst mit Schmerz und Erschöfpung zurecht. Nun wird geprüft wie du reagierst wenn deine Grenzen erreicht sind. Schlägst du dich den Umständen entsprechend gut, wirst du mein Schüler."

Der Feeorin grinste Kerberos siegessicher an. Der gesamte Schädel und Oberkörper, also eigentlich jedes bisschen sichtbarer Haut war mit Narben bedeckt. Meist nur klein, wurden sie an den Armen und Händen immer größer. Von seiner Körpergröße und Muskelmasse her war er dem Clown deutlich überlegen. Auch war er schon sehr viel länger im Orden, kannte die Macht besser, konnte besser mit Lichtschwertern umgehen … nun, es sprach nicht viel für den durch den Lebensentzug geschwächten Maskierten...

„Fangt an.“

[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Hybris und Rake (NPC)]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Hybris und A (NPC)]

Das bösartige Wesen wollte sich Kerberos widersetzen und rauschte schon auf ihn zu, als plötzlich dieser einsackte, als ob diesem alle seine Sehnen durchgeschnitten wären. Sein Meister wendete sich nun um, und sprach endlich „normal“ mit ihm und die Demonstration war wohl endgültig - vorbei. A hieß also dieses Wesen und es sah so aus, als ob dieser seinem Meister gehorchte, da er sich leise entfernte, aber wer war Rake? Anschließend verstand sein Meister seine Anspielung auf die Vertrauensrolle Schüler - Meister und verzichtete darauf, was Kerberos nur zu gern hörte und leicht diabolisch lächelte. Anschließend erklärte sein Meister, dass sie wohl nun einen Vertrag hätten und dass Kerberos ihn nicht brechen sollte, wobei er sich fragte, wieso sollte er seinen Meister oder diesen Vertrag sabotieren, wenn er nur Nutzen davon trug. Auch hier bemerkte er Fehler in der Logik von diesem Da und fragte sich, ob die Galaxis sich gegen ihn verschworen hatte und sich dumm stellte oder waren sie alle wirklich so dumm. Vertrag oder kein Vertrag, jedenfalls würde er seinen Meister nicht betrügen, es sei denn, es musste getan werden, vielleicht weil er irgendwann seinen Meister überragen würde und dieser endgültig sein Ende finden sollte, da er offensichtlich nicht verstand, wie man sich Freunde machte oder logisch dachte. Auf jeden Fall wurde dieser Mann nicht mehr sympathisch als eine Wompratte, die sich an sein Bein machte ein Stück von ihm abzufressen. Es war eher so, dass dieser Mann ihn anfing zu nerven, da er selber auf kluge Individuen „stand“, weil er selber sich für nicht wirklich klug hielt, aber diese ihm sehr imponierten und wenn er weniger intelligente Wesen als er selbst traf, so war für ihn automatisch klar, dass dieses Individuum unter ihm war, egal was für Kräfte er hatte, so dass er ihn nun noch weniger respektierte, aber nicht sabotieren würde. Die ganze Analyse seines Gegenübers dauerte weniger als ein paar Sekunden, so dass er dann, als er diese Logik hörte, nur den Kopf schütteln konnte und diesen unklugen Menschen weiter reden ließ. Dieser hatte sich sogar die Antwort gegeben, weshalb er nun wieder geringschätzig grinste.
Dann fragte sich der Tätowierte, wer hier zu alt war, hatte er sich damit sich selber und seinen „geistreichen“ Begleiter gemeint oder auch ihn, war Darth Hybris leicht durch die Macht „beschränkt“ und hatte seine eigene Dämonen beschworen, mit denen er nun sprach und er ihn gar nicht meinte? Mit weit geöffneten Augen sagte Kerberos,

„ja...“

, wobei er wieder ablässig schnaubte und wieder geringschätzig grinste. Das Ganze war ihm langsam zu dumm, gut, irgendwie wusste Hybris wie er hieß und woher er stammte, aber bei der Macht konnte man sich das bestimmt irgendwie „heraussaugen“ und vielleicht die Macht ja auch danach befragen. In Kerberos‘ Augen war dies keine Leistung. Anschließend ergab sich seine Vermutung als bestätigt, dieser Typ war nicht nur dumm, er war auch faul. Wie zur Hölle sollte er Erkenntnisse daraus ziehen, was ihm sich als Instinkt zeigte und worüber er selber keine Macht hatte! Er antwortete genervt nur, wobei er es nicht zu laut sagte,

„su-per.“

Kerberos setzte sich auf einen der kalten Steine, wobei diese einige Stühle repräsentierten, schloss seine Augen und versuchte irgendwie Erkenntnise aus seiner instinktiven Nutzung der Macht zu sammeln. Das waren nicht gerade viele, da er sich schon früher damit befasst hatte und einiges versuchte, irgendwie Verbindung zu der Macht aufzunehmen. Aber auch jetzt, wo er etwas neues an sich spürte, sagte ihm nichts, was er schon wusste, es gab keine Macht, die mit ihm redete. Und auch wenn er anfing sich anders zu fühlen, es war eher ein Anzeichen für irgendwas, was Kerberos nicht kannte, es war als ob er eine neue Sorte Eis essen würde und sie zuvor nicht kannte. Er wusste nicht wie man es benennen sollte und nicht wie es aussah und so war dieses Gefühl jetzt. Diese sieben Minuten vergingen sehr zäh, da er nicht wusste, was er noch machen sollte, so dass er am Ende sich auf dem kalten Stein gemütlich machte und die letzten Minuten abwartete.
Dann aber, endlich, erschien eine Gestalt von pompösen Aussehen. Kerberos hatte keine Ahnung was das für ein Vieh nun war, aber es war groß und blau. Bald bestätigte es sich wieder, dass Hybris wohl für den Kampf nicht gemacht war und wieder nichts dafür tun wollte, sein Meister zu sein, vielleicht deshalb sollte er ihn nicht als Meister betrachten, denn Kerberos nahm an, Hybris würde ihn alles beibringen, aber er delegierte nur. Und dann kam die nächste Ansprache, jetzt aber über Schwäche, nun, er war nicht gerade schwach und würde sich auch nicht so schnell besiegen lassen, aber bei so einem Monster wie diesem blauen Ungeheuer, da konnte er so stark sein wie er wollte, er würde verlieren, was er brauchte waren genauso viele Muskeln wie dieser hatte, welche er zu gerne zur Schau stellte. Nun war es endgültig, er befand sich auf der Insel der Clowns und vielleicht mit seiner eigenen Tätowierung, würde er sogar zu dem Rest passen, wenn er sich selber nicht als „Clown“ bezeichnen würde. Kerberos hoffte inständig, dass die Ausbildung bald beginnen würde, denn bis jetzt war alles vergeudete Zeit, wo Hybris sich doch darüber ablässig äußerte. Anschließend sollte er Schüler des blauen Wesens sein, Kerberos schüttelte nur seinen Kopf und wusste nicht wie er darauf reagieren sollte, aber dass ihn das ganze Umfeld um ihn langsam derbe nervte sagte er laut,

„du wirst bald sehen, was Schmerzen und Erschöpfung sind, gib mir nur eine Waffe in die Hand!“

Dann streckte er seinen rechten Arm und schaute auf den blauen großen Wurm, der bald erfahren sollte, was Kerberos wirklich leisten konnte. Dieser gab ihm ein Lichtschwert, Kerberos schaute nur kurz auf das Ding runter, drehte es um und fand den Schalter. Vor einer Sekunde, als das Echo der Stille die Ohren betäubte, drückte er auf den Aktievierungsknopf seines Lichtschwerts. Im nächsten Moment gab es ein Geräusch, als ob Tausend Lebewesen ihr Dasein von einer Sekunde auf die andere enden würden. Ein beißender und grauenhafter Schrei empfing die Welt, während eine Supernova die Welt mit ihrem gleißendem Licht erhellte und ein Lichtstrahl aus purer Energie sich sein Weg bahnte und die Umgebung emotional zum Beben brachte. Merkwürdigerweise war dies für ihn selbstverständlich und er spürte nun, wie irgendeine Macht ihm mehr Stärke gab, als er je besessen hatte. Er schaute kurz auf das schöne und böse Rot und auf einmal lief er auf diesen blauen Wurf zu, wobei er das Lichtschwert schon erhob und einer seinen Spezialattacken durchführte. Er hatte schon viele Sequenzen gelernt, es waren schon Hunderte Stile, welche er immer wieder trainierte und immer neue lernte. Eigentlich war das mit dem Kämpfen mit einer Axt oder Schwert immer geheimnisvoll, da der Gegner immer einen anderen Stil oder Sequenz benutzen konnte und diese dann flüssig ineinander fließen konnten, so dass sie schon manchmal neue Stile draus werden konnten. In diesen Sachen war Kerberos ziemlich begabt, es war für ihn auch ein langer und harter Weg dahin und auf Dathomir trainierte man auch Tag für Tag, so dass er die Sequenzen perfektionierte und schon so gut war, jede Attacke zu kontern. Dieser große blaue Wurm mit seinen Tentakeln hatte wenig Chancen, hätte er seine körperliche Stärke nicht ausgenutzt, wäre er fast besiegt worden. Leider warf er ihn immer wieder um, als es so aussah, dass Kerberos ihn einen Schaden zufügen konnte.

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[Bastion | Anflug auf Center | Personentransporter 'Big Mama' | Kantine] Sharoh und andere Wesen

Bastion. Endlich lag es vor ihm. Durch die Fenster des Personen-Transporters erblickte Sharoh die so viel anders aussehende Oberfläche Bastions. Er war vorher noch nie auf einem anderen Planeten gewesen und so kannte er nur Trandosha und sogar davon kannte er nun den kleinen Teil um seine Heimatstadt. Sein Clan hatte immer ein großes Augenmerk auf seine Ausbildung gelegt, und deshalb nicht erlaubt, dass er einfach so verreist. Es hatte ihm nicht geschadet. Ganz im Gegenteil das ständige drillen und trainieren hatte aus ihm einen schon fast zu zielstrebigen jungen Reptiloiden gemacht.

Aufrecht saß
Sharoh in dem Sitz in der Kantine, aß den Fliegerfraß und nahm die Umgebung, an der sie immer noch mit rasender Geschwindigkeit vorbeiflogen, in sich auf und überlegte ob er Orte kannte die vergleichbar waren. Der Trandoshaner, ausgerüstet mit einer Jagdrüstung aus Durastahl lackiert in einem sandig gehaltenen Camo, einem Schwert in einer roten ledernen Scheide , einem silbrig glänzenden Griff und einem Häutemesser in einem Knochengriff, hob sich merklich von seiner Umgebung ab. Nicht nur, dass neun von zehn der Personen auf diesem Schiff Menschen waren, nein die wenigsten von ihnen waren mehr bewaffnet als mit einem zivilen Blaster. Diesen Unterschiede hatte er auch direkt zu Beginn zu spüren bekommen, als er in einen Flug Richtung Bastion umsteigen wollte, hatte der Captain des Schiffes erst gar nicht diese "Bestie" mit auf sein Schiff nehmen wollen. Das Datapad mit der "Einladung" in den Sith Tempel hatte ihn von anderem überzeugt aber Sharoh machte sich keine Illusionen. Er war sich ziemlich sicher, dass dieser Dreckssack deutlich mehr für seinen Flug an Credits genommen hatte, als für die ganzen Menschen die er mitnahm.

Auch in den Blicken der anderen Menschen und Fast-Menschen, die es dezent meideten sich auch nur an einen Tisch in seiner Nähe zu setzen, erkannte der Trandoshaner die Warnungen seines Onkels wieder.Das die menschliche "Elite", wie sich die humanoiden gerne betitelten ohne dabei in irgenteinem Sinne einer Elite zu entsprechen, im Imperium xenophob war, war also nicht neu für ihn. Jedoch sollte Bastion quasi das Zentrum der Phobie vor Nicht-Menschen darstellen. Zwar hatte es noch niemand gewagt gegen ihn das Wort ,geschweige denn die Hand zu erheben, konnte er die Verachtung quasi riechen.
Sharoh verstand vor allem nicht, warum sich diese schwache Rasse, die Menschen es sich heraus nahmen sich selbst über alles andere zu stellen. Das einzige was die Menschen und Fast-Menschen beherrschten, war es sich zu vermehren wie die Ratten. Vielleicht sollte einmal jemand diese Plage bekämpfen und diesen idiotischen Schwächlingen eine ordentlich Abreibung verpassen.

Der Trandoshaner musste bei diesem Gedanken lächeln. Auf Trandosha waren, zumindest in seiner Familie, alle Menschen, Fast-Menschen und Nicht-Menschen mit offenen Armen empfangen worden, solange sie sich nicht als vollkommene Schwächlinge herausstellten. Zusammenfassend wäre wohl niemand auf diesem Schiff bei ihnen auf Trandosha wohl aufgenommen worden, es waren alles Schwächlinge der eine mehr als der andere. Wohl gekleidet, herausgeputzt und Arme wie Zweige. Das war wohl der Standard hier auf Bastion. Mal wieder am heutigen Tage war
Sharoh froh darüber auf Dosha aufgewachsen zu sein.


Eine blinkende Meldung über dem Türrahmen gab zu verstehen, dass sie wohl bald landen würden. Da bemerkte der Reptiloide, dass sie wohl bereits über Center waren. Türme aus dunklem Dura-Beton kauerten sich aneinander und dazwischen waren irgentwo tief unten Straßenschluchten zu erkennen, in denen reger Betrieb herrschte. Eine Stadt dieser Größe hatte Sharoh noch nicht gesehen. Zwar beherbergte Trandosha auch eine große Bevölkerung, jedoch waren die Städte auf Großer glatter Fläche erbaut, und es war nicht nötig in solche Höhen zu bauen. Zumindest war dies in seiner Heimatstadt Varic der Fall gewesen. Mit einem metallischen Ächzen landete der Transporter auf einer Plattform und mit einem Zischen öffnete sie die Hydraulik der großen Ein- und Ausgangs Rampen. Ein Strom aus Wesen ergoß sich aus dem Schiff und strömte direkt zum großen Aufzug am Ende der Plattform. Natürlich schaffte es Sharoh in dem Gedränge nicht den ersten Aufzug zu bekommen und wartete also in der Menge von Menschen auf den nächsten.

Selbst in seinem jungen Alter konnte er über die Köpfe der meisten Anwesenden herüber schauen und hatte einen wunderbaren Blick auf den so verwirrenden Speeder Verkehr der Stadt. Es sah für
Sharoh so aus als würden die Fahrer dieser Fahrzeuge vollkommen ohne System fliegen, jedoch schien es, zumindest im Moment, keine Unfälle zu geben. Seine Heimatstadt war wohl im Vergleich zu Center wirklich ein ziemliches Kaff gewesen, wie der Trandoshaner ernüchternd feststellen musste. Vorsichtig legte er seine linke Hand auf den Griff des Schwertes und zog es ein Stückchen heraus. Ein Stück des silbrig glänzenden Chalon-Stahls kam zum Vorschein und Sharoh konnte ein weiteres Grinsen nicht unterdrücken. Ja er liebte diese Waffe, scharf wie ein Rasiermesser und stabiler als durchschnittlicher Stahl hatte diese Klinge durch den Reek geschnitten wie durch Butter. Leider war er sich vollkommen unsicher inwiefern er dieses Schwert überhaupt in seiner Ausbildung benutzen konnte. Einem Lichtschwert würde es nicht standhalten, und Sith waren nun einmal für ihren Kampf mit dieser eleganten Waffe bekannt.

Insgesamt, die ganzen Abschiedsgeschenke waren dem Trandoshaner ein wenig schleierhaft gewesen. Die Rüstung sah nett aus und gegen Hiebe und Stiche und Angriffe von Tieren bestimmt sehr nützlich, jedoch würden einige wenige Blaster Schüsse sie wohl dahin raffen und ein Lichtschwert, naja ein Lichtschwert würde sich gar nicht dafür interessieren, dass diese Rüstung überhaupt existierte.
Sharoh beschlich nicht das erste Mal das Gefühl, sein Clan hätte die Sith-Ausbildung mit einer imperialen Militärschule verwechselt. Er wusste auch nicht viel besser was passieren würde, wie sein Ausbilder wohl sein würde und was es zu lernen gab, jedoch war er sich ziemlich sicher, dass die wenigsten dieser Geschenke ihm auch nur das geringste bringen würden.

Endlich öffnete sich der Aufzug ein zweites und diesmal passten auch alle restlichen Menschen, Fast-Menschen und Nicht-Menschen hinein. Die Tür schloss sich und der Aufzug, vollkommen aus Glas hergestellt, bewegte sich Richtung Boden. Obwohl sich im Aufzug die Wesen eng an eng drängte, versuchte keiner in die Nähe des Trandoshaners zu kommen. Auf eine Gewisse Weise gefiel das
Sharoh . Besser sie haben Angst vor ihm als das er irgenteinem dieser Würmer noch die Kehle aufschlitzen muss, weil er ihn beleidigt hat, und er dann Probleme mit dem Sicherheitspersonal bekommt. Menschen waren wirklich vergleichbar mit Nutztieren, eine Horde von einhundert Menschen brauchte nur einen Wachhund und sie fühlten sich bereits sicher genug, um unbewaffnet aus dem Haus zu gehen.

Mit einem weiteren Zischen öffnete sich die Tür und draußen zu sehen waren eng bevölkerte Straßen, mit vielen blinkenden Laden Schildern auf Basic. Schon sah der Trandoshaner was er suchte ein Taxi, er hatte zwar nicht mehr so viele Credits die er ausgeben konnte, jedoch sollte es noch für eine Taxifahrt reichen. Außerdem hatte er alles andere als Lust durch diese Mengen zu irren, und auf Hilfe konnte er auch nicht wirklich hoffen. Er suchte sich einen Twi'lek der mit einem gelben Speeder fast am Ende der langen Reihe der Taxen stand.

"Ich muss zum Sith-Tempel."

sagte Sharoh kurz und knapp. Für eine Sekunde blitzte Interesse in den Augen des Twi'lek auf, aber nachdem er einen weiteren Blick auf die Bewaffnung des Fremden gelegt hatte wollte er wohl nicht weiter fragen und öffnete die Tür. Der Reptiloid setzte sich hinein. Wirklich Beinfreiheit bot der Speeder nicht, aber immerhin fiel er nicht halb heraus. Mit einem aufheulen der Repulsoren erhob sich die Maschine in die Höhe und gliederte sich in den Verkehr ein. Anscheinend machte der Twi'lek diesen Beruf schon einige Zeit, denn er flog behände durch kleinere Gassen die wohl Abkürzungen darstellten. Nach einigen Minuten verließen sie die Straßenschluchten und eine große Freifläche kam in Sicht. Sie befanden sich nun auf einer Straße, gesäumt von Statuen in Umhängen, es handelte sich wohl um Gedenkstatuen von Mitgliedern des Sith Ordens aufgrund der schwarzen Mäntel und der Schwerter in ihren Händen.

Vor ihnen erhob sich eine großes schwarzes Gebilde empor, ein Konstrukt aus Pyramiden, dass unheilvoll das Licht der Umgebung einsaugte. Ein Schauer lief
Sharohs Rücken hinunter, er war sich noch nicht einmal sicher warum. Es handelte sich nur um ein Gebäude und trotzdem strahlte es eine solche Macht aus, wie es kein anderes, dass er jemals gesehen hat, tat. Immer näher kamen sie der Pyramide und sie schien nach ihm zu greifen, als wollte es ihn verschlucken und nie wieder loslassen. Einige Statuen-Reihen vor dem Tempel endete die Straße und der Twi'lek blieb stehen und deutete auf den Preis Anzeiger in der Konsole des Speeders. Immerhin hatte er nicht mehr berechnet, wie der Captain, also zahlte Sharoh ihn aus, nickte ihm noch einmal zu und stieg aus.

Nun stand er genau vor dem schwarzen Ungetüm. Er verspürte tief in sich Angst, jedoch rang er diese schnell nieder, setzte ein mürrisches Gesicht auf, platzierte seine Hand auf dem Schwert und machte sich festen Schrittes in die Richtung der Treppe auf, die in einem großen Tor mündete. Aller spätestens jetzt war er sich sicher, dass sein Clan das mit der Ausbildung vollkommen missverstanden haben. Es handelte sich hierbei um keine Militärakademie oder sonst etwas. Und diese Waffen die er bei sich trug würden ihm wohl auch nichts bringen.
Nun das ist dann jetzt wohl so. Beschloss Sharoh und versuchte weitere Gedankengänge in dieser Richtung auszublenden. Desto näher er dem Gebäude kam, desto mehr fühlte er etwas. Es war ein nicht beschreibbares Gefühl, dass er bereits in kleinerem Ausmaße empfunden hatte, als der Rekrutierer in seiner Nähe gewesen war. Es fühlte sich an wie eine Präsenz, etwas, was man nicht anfassen konnte, und ihre Quelle lag wie es scheint in diesem Tempel. Wie ein Herz Blut in den Blutkreislauf pumpte so schien der Tempel Energie in die Luft zu pumpen, nur war sich Sharoh vollkommen unsicher, ob es das Gebäude selbst oder seine Bewohner waren.

Die Treppe war erreicht und der Trandoshaner begann sie zu erklimmen. Das Tor war schon in Sichtweite und schien von ungefähr einem halben Dutzend Wesen bewacht zu werden. Neben diesen Lebewesen schienen ihn ebenfalls die Statuen zu beobachten, zu bewerten und abzuwägen ob er passieren dürfe. Hin und wieder hörte der Reptiloide ein Murmeln, ein Rascheln aus der Richtung der Statuen, jedoch würdigte er diesen keines Blickes, keiner Aufmerksamkeit. Er musste die Fassung bewahren und wollte nicht wie ein ängstlicher Idiot dastehen ,indem er paranoid in der Gegend nach Dingen suchte, die gar nicht da waren. Endlich war am Ende des Weges, es schien ihm als hätten die paar Schritte an den Statuen länger gedauert als der Flug mit dem Speeder hier her. Die Wachen, allesamt bewaffnet, richteten fragende Blicke in seine Richtung also sprach
Sharoh :

"Ich bin Sharoh Gorash, ein Sith-Anwerber hat ein Macht-Begabung bei mir entdeckt und sagte ich solle mich hier im Tempel melden für eine Ausbildung."

und zeigte das Datapad mit der Bestätigung. Ihm kam diese Ansprache komisch steif vor, aber er hatte nicht gewusst wie er es besser hätte ausdrücken können. Außerdem war es besser ein wenig seriös zu bleiben, er wollte sich ja nicht zum Affen machen. Als er das Wort "Ausbildung" in den Mund nahm hatten sich zwei der Wachen gegenseitig ein Grinsen zugeworfen. Was das zu bedeuten hatte wusste Sharoh nur zu gut. Er hatte die Gerüchte gehört, dass viele die den Tempel betraten ihn nie wieder verließen. Diese Gerüchte mochten wohl stimmen, aber genauso stimmte es, dass jeden Tag Menschen und Nicht-Menschen zu Hunderten an ihrem eigenen Abendessen erstickten. Wer sagte denn, dass diese so genannte "Macht" ein verlassen des Tempels benötigte ? Einige Sekunden später kam ein Schwarz bemantelter Mensch aus einem Wach Häuschen, schaute sich das Datapad an und nickte. Anscheinend durfte er passieren aber vorher sagte die gestallt in schwarzem Mantel:

"Du solltest dich erst einmal bei der Verwaltung melden immerhin wollen wir wissen wer genau in den Katakomben verreckt. Achja und deine schönen Waffen darfst du hier lassen."

In Folge war ein kichern der Wachmannschaft zu vernehmen. Seine Waffen abgeben. Das war das letzte was er wollte, jedoch hatte er eine Wahl ? Nein nicht wirklich. Er schnallte also sein Schwert und sein Häutemesser ab und drückte sie dem nächst besten Wachmann in die Hand. Der betrachtete die Waffen gierig, jedoch nach einem strafenden Blick des schwarz Gewandeten huschte er in eines der Kontrollhäuschen hinein und schien die Waffen zu verstauen. Der offensichtliche Sith tat noch einmal genau das, was der Rekrutierer getan hatte, er nahm ihm Blut ab und dann wurde er angewiesen hinein zu gehen . Also betrat er die Eingangshalle. Hohen decken gesäumt von Säulen erwarteten ihn. Bereits in diesem Moment war ihm klar, dass er wohl etwas laufen würde bevor er fand nach was er suchte, jemanden der ihm sagte wo er hin musste.


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Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth bei Saphenus; desweiteren Jorax, Ghost, Chronor, Sane, Edgar und Shadif, Steven, Michael und weitere Gäste


Zoey hörte sich an, was der Graf für eine Sicht auf die Dinge hatte, nachdem sie das wertvolle Buch eines Sith in der Jedi-Bibliothek erwähnt hatte und so tat, als könnte sie sich nicht vorstellen, wie es dorthin geraten war. Es war nicht so, dass sie seine Sicht der Dinge verblüffte, sondern eher, dass er es so unverhohlen aussprach, es waren die Worte, die er wählte und wie er sich ausdrückte und seine Betonung, seine Mimik und Gesten dabei. Sie erwischte sich insgeheim, ihm irgendwie Recht zu geben und ihm innerlich zu zu stimmen, wenn man sich in ihn hinein versetzte und es aus seiner Position heraus, von seinem Standpunkt aus, betrachtete. Sith-Artefakte gehörten den Sith. Jedi-Artefakte den Jedi. So einfach könnte das sein! Es war gut möglich, dass die Jedi nicht viel mit jenen Sith-Artefakten anstellen konnten?! Auch, dass ihnen ihr Nutzen wenig brachte, schon alleine, weil es ihrem Jedi-Kodex widersprechen könnte, was wohl schon häufig der Hauptgrund alleine war. Doch Zoey vergaß nicht, was so ein Artefakt in den Händen eines Sith anrichten könnte! Sie dachte nur an das Anti-Macht-Virus und an die Anweisung auf der Alchemistenrolle, vielleicht auch auf dem Holocron dazu. Ein Sith hätte vermutlich alle anderen Machtnutzer in der Galaxis ausgelöscht, egal ob Jedi oder Sith und sich zum Alleinherrscher erkoren. Vielleicht noch einen Schüler dazu genommen!? Beide hätten das Gegenmittel genommen. Zoey sah in ihren Gedanken den Grafen samt Voth herrschen. Die Jedi retteten damit ˋzig Machtnutzern das Leben und bewahrten die Republik vor der Sith-Herrschaft und hatten das geborgene Serum und das dazugehörige Artefakt einfach nur in den Hochsicherheitstrakt gebracht und verwahrten und schützten es gut, vielleicht vernichteten sie es auch professionell, aber würden es umgekehrt nie so einsetzen.

Der Graf machte eine Kunstpause und er erwartete jetzt eine Antwort von ihr. Es war fast so, als hing das große Fragezeichen, was sie wohl hierauf antworten würde, zwischen ihnen in der Luft. Zoey konnte ihm unmöglich ihre wahren Gedanken mitteilen. Doch was konnte sie sagen, dass es ihn zufriedenstellend stimmen würde? Sie musste eine diplomatische Antwort finden! Obwohl sie von klein auf darauf getrimmt worden war, war sie hierin grottenschlecht, da sie zu temperamentvoll und leidenschaftlich, war. Nervös spielte sie an ihrem Täschchen in ihrer Hand. Zoey versuchte Zeit zu schinden, um noch Überlegungen anstellen zu können, denn schließlich hatte er gesagt, dass er nochmal mit ihr über ihre Arbeit als Archäologin reden wollte und Zoey wusste, dass er gut betucht war und genügend Geldmittel besaß, um ihre Arbeit fördern zu können und ihr vielleicht auch einen Weg nach Korriban bescheren könnte und so zog sie ihre Worte und dachte hierbei noch weiter nach:


"Interessante Überlegungen. Ähm..., nun jaaaa, ich denke, dass die Artefakterschaffer von Sith-Artefakten ihr Wissen für zukünftige und würdige Sith, die in ihre Fußstapfen treten könnten und ihnen ähnlich wären, auf diese Weise konservierten, damit dieses Wissen wieder zur Anwendung kommen könnte. Ich denke, nur ein Sith kann wie ein Sith denken und verstehen. Für Jedi sind Sith-Artefakte wohl kaum hinterlassen worden. Doch, was meinen Sie damit speziell, die Jedi wären von ihrer Ideologie und Angst geblendet? Ich weiß nicht, was sie damit meinen? Ich bin politisch nicht so bewandert. Ich muss zugeben, da ich in der Republik aufwuchs, studierte, dort erzogen wurde und speziell Jedi-Kunde studierte, weiß ich wenig von der anderen Seite, ihrer Seite. Ich sehe sicherlich vieles einseitig. Bislang sah ich mich auch noch nie veranlasst, mich mit ihrer Sichtweise zu beschäftigen. Ich habe da lediglich meine persönliche Sicht der Dinge, die meiner beruflichen Leidenschaft unterliegen.",

gab Zoey ehrlich zu. Wieso hatten die Jedi Angst? Und in puncto Ideologie, war es dabei nicht so, dass beide Seiten diese Phrasen sich gegenseitig um die Ohren schlugen? Zoey hatte es bisher nur so betrachtet und keinen tieferen Sinn darin gesehen. Sie war aber auch bislang nicht sonderlich an Politik interessiert gewesen! Mal sehen, wie er überhaupt ihre Antwort aufnehmen würde!? Zoey wollte auch nicht lügen. Machtnutzer konnten so was spüren. Sie fühlte sich so schon unbehaglich genug, dass sie jetzt ausgerechnet dieses Thema hatten, wo Zoey schließlich auf seiner Gegenspielerseite die Artefakte von Thearterra holte. Und, sie waren als Jedi-Truppe in feindlichem Gebiet unterwegs gewesen und hatten besagte Sith-Artefakte aus Sith-Tempeln mehr oder weniger geplündert. Ja, sie hatten geplündert, auch trotz eines guten Zweckes, war es plündern! Und, sie war dabei gewesen! Irgendwie sah sie unmerklich dabei beschämt zu Boden. Sie hasste solche Gesprächswendungen! Noch dazu, da die Jedi-Truppe sie benutzt und dann unbeschützt auf Lesereise geschickt hatte! Durch diese Mission war sie nun ständig in Gefahr! Sie war so froh Sane zu haben! Doch von allˋdem konnte der Graf nichts ahnen! Ihre Gefühle liefen in ihr gerade kurz Amok! Sie war aufgebracht! Besonders Wut stieg in ihr auf! Niemand aus der Gruppe hatte sich mal bisher nach ihrem Befinden erkundigt! Niemand! Und alle wussten, dass sie unterwegs war! Alle wussten, dass Kopfgelder auf alle ausgesetzt worden waren! Auch auf sie als Nichtmachtnutzerin! Niemand hatte sich aus der Thearterra-Truppe für ihr Buch bedankt und ihr eine gute Reise gewünscht! Niemand! Tolle Freunde! Und, der Jedirat Solo hatte sie weder beachtet und noch nicht einmal gegrüßt!

Leider sah es so aus, als wenn es mit dem Besuch der Sith-Bibliothek schlecht bestellt stand. Offensichtlich enttäuscht blickte Zoey den Grafen an, als er bedauerlicherweise ihr diese Hoffnung nahm. Sie hatte sich mehr erhofft und es dennoch geahnt. Die Sith waren anders als die Jedi. Sie fasste sich schnell, überspielte sogleich ihre Enttäuschung und lächelte wieder.

Doch nun lächelte der Graf sie einnehmend an und sagte zu ihr leise und vertraulich, dass es da dennoch eine Möglichkeit gebe, die darin bestand, dass ein Sith ihr diese Möglichkeit außerhalb des Tempels auf einen Blick in einige ausgewählte Werke verschaffen könnte. Ihr Antlitz erhellte sich. Er meinte sich.


"Sie meinen..., Sie würden...., Sie würden mir eine unglaubliche Freude damit machen. Ich würde dieses Angebot gerne annehmen. Das wäre einfach wunderbar. Ich würde Ihnen sehr dankbar sein!"

Zoey strahlte übers ganze Gesicht und konnte es kaum glauben. Dieses Angebot war wirklich überaus freundlich und sie würde es unter gar keinen Umständen ablehnen. Warum machte er das? Sympathie?

Nachdem sie dem anderen Sithlord vorgestellt worden war, führte sie der Graf zu den drei Gemälden, denen sie schon mit Spannung entgegen fieberte. Auf Naboo gab es kaum eine Person, die den schönen Künsten nicht erlegen war. Die Naboo waren ein Volk von Schöngeiste. Wie hatte sie es im Eistempel bedauert, diese Gemälde, von denen er gesprochen hatte, niemals zu Gesicht zu bekommen. Nun war es doch anders gekommen. Wie das Leben so spielte!? Und, er nahm sich für sie die Zeit, ihr diese Bilder zu zeigen, obwohl hier unzählige Gäste aufgetaucht waren und es schienen immer mehr zu kommen!? Sie fühlte sich großartig, diese Aufmerksamkeit und Bevorzugung zu bekommen!


Dann standen sie davor. Der Graf ließ es sich nicht nehmen und erklärte ihr hierzu, um was es sich handelte und dass die drei Bilder zusammen gehörten. Sie lauschte angetan seinen Worten und musste erkennen, dass er so gänzlich anders war, als auf Thearterra und das dies wohl dort so eine Art Kriegssituation und Ausnahmezustand gewesen war. Er war so sympathisch, zuvorkommend, galant, charmant und charismatisch, aber auch sein Verstand war messerscharf. Eine tolle anziehende Mischung! Das er auch mutig und kämpferisch war, wusste sie ebenso und das man ihn nie unterschätzen durfte, ebenfalls!. Außerdem sah er auch wahnsinnig gut aus! Kein Wunder, dass die Frauen auf ihn standen! Zoey musste an die Streitgespräche zwischen ihm und Kestrel im Eingangsbereich des Eistempels denken, als es um seine Verführung ihrer Padawan ging. Langsam konnte Zoey verstehen, wie so was passieren konnte.

"Sehr beeindruckend. Auch das Thema! Es stimmt einen irgendwie so traurig! Wenn man nicht acht gibt, ist das Leben ohne große Höhepunkte vorbei! Es gibt viele, die ein normales einfaches Leben wollen. Ich gehöre nicht dazu. Ich verlange mehr vom Leben! Sie können sich glücklich schätzen, Mylord, diese Gemälde ebenfalls in ihrer Sammlung zu wissen. Sie können stolz auf den Besitz dieser Kunstwerke sein! Sie sind tatsächlich ein ambitionierter Sammler, wie ich sehen kann, so wie sie erzählten."

Es erschien Zoey direkt etwas komisch, dass sie tatsächlich auch über ihn bei ihrem gemeinsamen Erlebnis einiges erfahren konnte. Sie hatte ihn auch in ihrem Buch als einen Mann mit Kunstverständnis bezeichnet, weil ihr dies aufgefallen war. Sie musste darüber schmunzeln.

"Das sie etwas von Kunst verstehen, nun, so beschrieb ich sie auch in meinem Buch. Sie werden sich erkennen, trotz des anderen Namens.",

verriet sie ihm zuzwinkernd und leicht schelmig. Leider standen auch noch andere Beschreibungen zu ihm drinnen, aber zum Glück nicht in der imperialen Ausgabe, dachte sie erleichtert.

Er sprach davon, dass er auch stolz auf seine gesammelten Werke sei, aber noch etliche mehr besaß, wofür man wohl einen Tag bräuchte, um jene anzuschauen. Er hatte einen stolzen Zug im Gesicht, als er davon sprach und lächelte äußerst charmant, als er mit einem besonders eigenwilligen Funkeln in den Augen weiter sprach. Zoey traute ihren Ohren nicht! Träumte sie gerade oder hatte er das tatsächlich gerade gesagt? Er lud sie ein, länger auf Bastion zu bleiben!? Er sprach von Sehenswürdigkeiten, den Bibliothekschätzen, seiner Sammlung und eröffnete ihr die Möglichkeit, sich noch vieles mehr mit und durch ihn anzuschauen! Bastion! Bastion hatte garantiert mehr zu bieten als nur diese erstklassige Gala! Schon die Skyline von Bastion war dermaßen atemberaubend gewesen und widersprach jedem Klischee, welche man sich über Bastion erzählte und wie sie sich Bastion vorgestellt hatte. Und, er wollte mit ihr über ihre berufliche Zukunft sprechen. Über Korriban! Vor wenigen Minuten war dieses Ziel unerreichbar für sie gewesen und plötzlich war es zum Greifen nahe! Innerlich war sie natürlich halb erschlagen von so einem tollen Angebot, so überrascht war sie und das sah man ihr auch an. Doch, durfte sie dies annehmen? Er war ein Sith! Ein Feind! Aber, war er wirklich ihr Feind? Nervös spielte sie an einer Haarsträhne, die sie mit Absicht herausgezupft hatte und ihrer Frisur etwas Weicheres und Verspieltes verlieh, herum, ohne sich dessen bewusst zu sein. Sie hatte genug damit zu tun, nachzudenken, ob sie dieses Angebot annehmen dürfte. Sie wusste, dass es unzählige Leute im Imperium gab, die Nichtmachtnutzer waren und mehr oder weniger direkt mit oder für die Sith arbeiteten. Wie sie sehen konnte, wurde Janus Sturn gefeiert und hoch gejubelt. Die Nichtmachtnutzer verehrten und schätzten ihn offensichtlich. Die Leute wohnten hier auf Bastion in einer modernen Welt und nicht in schäbigen Hütten, wie man ihnen das immer auf Bastion weis machen wollte. Ihr Herz schrie die ganze Zeit bejahend zu dem Angebot und ihr Verstand warnte sie. Es warnte sie wegen ihrer gemachten Erfahrungen. Doch, vielleicht würde sie ja auch noch andere Erfahrungen sammeln?! Das Feuer ihrer Leidenschaftlichkeit für alles Neue und Unbekannte kam tief aus ihrem Herzen und siegte nach einer kurzen Pause. Schließlich entsprach doch alles ihren sehnlichsten Wünschen!

"Graf Sturn, Sie überraschen mich! Dazu kann ich unmöglich nein sagen! Ich bin hoch erfreut und kann mich glücklich schätzen, Sie nochmal getroffen zu haben! Auch ich weiß Ihre Gesellschaft und ich weiß Ihre Großzügigkeit zu schätzen. Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll!? Ich nehme Ihr umwerfendes Angebot dankend an und verlängere gerne meinen Aufenthalt hier. Allerdings müsste ich dies dann nochmal mit den Behörden klären, da meine Aufenthaltsgenehmigung morgen Abend endet.”

Und, sie schenkte ihm ein charismatisches und äußerst charmantes glückliches Lächeln. Was für ein toller Abend!


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth; Saphenus, Jorax, Ghost, Chronor, Sane, Edgar und Shadif, Steven und Michael und weitere Gäste
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Eingangshalle ] Sie

Es hatte keinen Namen. Es war weder Individuum, noch wirkliches Wesen. Und doch lebte es. Es wäre falsch gewesen der Kreatur die kognitiven Fähigkeiten eines minderintelligenten Tieres zuzuschreiben, doch wäre es auch nicht richtig zu behaupten, es sei schlauer als eines. Manche konnten sie – denn sie war einmal eine Sie gewesen – mit einem Zombie vergleichen, wie er in diversen Elementen der Popkultur beschrieben wurde. Doch auch dies wäre nicht korrekt. Zwar korrelierten gewisse Aspekte ihres Daseins mit dem der Rakghoul auf Taris, doch war sie kein Mutant.

Die größte Ähnlichkeit wies sie noch mit den Drohnen auf, jenen Monstern die durch die Katakomben des Sithtempels wanderten und alles fraßen was nicht bei drei auf den Bäumen war. In Ermangelung an Bäumen in den Eingeweiden des Tempels ist ihre Effizienz einfach zu erkennen. Dennoch war sie effektiver und in eigentlich allen Aspekten besser als die alchemistisch erschaffenen Kreaturen – behauptete zumindest ihr Schöpfer. Darth Aeratus, vollwertiges Mitglied im Zirkel der Technomanten.

Sie war eine Technobestie. Einst war sie eine Echani gewesen, doch das lag soweit zurück, dass selbst ihre neuen Eingeweide zu rosten begonnen hatten. Von den siebzig Kilo lebender Materie, Fleisch, Knochen, Venen, Blut, waren vielleicht noch zweihundert Gramm übrig, die noch nicht von mechanischen und elektronischen Bauteilen ersetzt worden waren. Ihr ganzer Körper war ein Gewirr aus Kabeln, Schläuchen und Hydraulik, das von einem Exoskelett zusammengehalten wurde. Lediglich ein Teil ihres Hirns und der untere Teil ihres Gesichtes, bestand noch aus gräulichem, schwammigem Gewebe.

Mit laut wiederhallenden Schritten stieg sie die Treppe empor. Tief unter ihr erstreckten sich die Katakomben. Es war ein langer Weg gewesen aus der pechschwarzen Finsternis aufzusteigen, die nur hier und dort von spärlichen Fackeln erleuchtet wurde, doch sie spürte die Erschöpfung nicht. Alles was sie tangierte, war die Aufgabe auf die man sie eingeschworen hatte. Beute machen. Individuen vernichten und mit dem Technovirus infizieren, damit sie so wurden wie sie. Ein geistloses Monster perfekter technischer Effizienz. Doch es war nun schon so lange her, seit der letzte Narr sich in den Bereich nahe der Pyramide der Technomanten vorgewagt hatte…und nichteinmal Drohnen waren ihr in die Falle gegangen. Und so war sie, stumpf seinem anerzogenen Instinkt folgend, von ihren regulären Jagdgründen abgewichen.

Lange hatte er gebraucht um aus den Katakomben zu finden, doch nun stand sie hier. Am Rande der Eingangshalle. Die zerfetzte Robe, die sie beinahe komplett einhüllte, flatterte leicht in dem kühlen Wind, der wie der Atem einer gigantischen Bestie durch das Portal eindrang und mit geruchsloser Fäulnis wieder ausgestoßen wurde. Klickend drehte sich das was von ihrem Kopf noch übrig um die eigene Achse und betrachtete nach einander die Ziele, die sich nun – Endlich! – wieder boten. Viele Menschen, noch mehr Fastmenschen und alle waren sie in Gruppen unterwegs. Sie wusste, dass sie alleine keine Chance gegen eine ganze Gruppe von Wesen hatte. Sie würde noch nichteinmal einen erfolgversprechenden Lockruf ausstoßen können. Grade wollte sie sich schon abwenden und in einen Nebengang schlurfen, da entdeckten ihre Videosensoren doch noch etwas.

Der Trandoshaner war alleine. Langsam schritt er voran, sich rechts und links umschauend und den Blick bis hinauf zur im Schatten liegenden Decke der Halle wandern lassend. Ihre einprogrammierten Instinkte gaben gleich doppelt Alarm. Zum einen würde der Reptiloid dank seiner speziesbedingten Kraft ein guter Zusatz in die Armee der Technobestien sein und zum anderen war er aller Wahrscheinlichkeit nach neu. Das hieß er würde sich ködern lassen. Doch womit? Das war die Frage. Im halb verrotteten Hirnrest der Technobestie verbanden sich einige Synapsen neu und spielten Erinnerungen über die Spezies der Trandoshaner ab.

Langsam trat sie vor. Schon lange durch Mechanik ersetzte Stimmbänder erzeugten ein Geräusch, das mit viel Fantasie als Räuspern interpretieren war. Der Kopf des Echsenwesens fuhr herum und fasste die finstere Gestalt vor ihm ins Auge. Irgendetwas zischte der männliche (oder weibliche) Reptiloid, doch ihr war die Bedeutung vollkommen egal. Sie musste nicht registrieren was gesagt wurde. Alles was relevant war einen Köder auszulegen und die letzten Synapsen ihres Hirns suggestierten, dass der Stolz der Trandoshaner das Mittel der Wahl war.

„Trandoshaner?“

Sagte sie mit einer Stimme, die an jedem anderen Ort vermutlich lächerlich geklungen hätte, an diesem Ort jedoch mit einer derartigen Bosheit von den schwarzen Steinen wiederhallte, dass es jedem auch nur halbwegs zur Empathie fähigen Wesen kalt über den Rücken laufen musste. War Ihre Stimme vor so langer Zeit als Alt klassifiziert worden, so hatte sie nun allerhöchstens noch Ähnlichkeit mit einem pfeifenden Sopran. Ein Sopran in dem ein Geräusch mitschwang, das genauso angenehm war, wie Fingernägel die über eine Schiefertafel kratzen.

„Schwache Spezies. Zu nichts zu gebrauchen. Fußabtreter der Galaxis. Wookieefutter. Beute.“

Murmelte sie vor sich hin, leise, jedoch laut genug um sicher zu sein von dem Reptiloiden gehört zu werden. Sie hatte keine Ahnung was der andere sagte. Ihre degenerierte Persönlichkeit hatte keine Möglichkeit mehr Sprache sinnvoll zu verarbeiten. Was sie an Anweisungen bekam, bekam sie über die Macht. Doch was sie wusste, was sie spüren konnte, war, dass er den anderen beleidigt hatte, dass dieser wütend wurde. Beinahe schon lässig zuckte ihr Oberkörper nach hinten und wich einem Prankenhieb aus, der auf ihr Gesicht gezielt gewesen war.

„Schwächling. Nichtskönner. Willst du mich töten? Selbst dafür bist du schwach. Man sollte dich häuten. Eine Schande.“

Jetzt konnte sie wirklich Wut in dem anderen Wahrnehmen. Der Köder war gelegt. Schnell wie ein Gedanke drehte sie sich um, beließ sein Gesicht unter der Kapuze jedoch an Ort und Stelle. Er machte einen Satz nach vorne und wich einem weiteren Angriff aus. Grade schnell genug um außerhalb der Reichweite des Trandoshaners zu bleiben ging sie los. Der Reptiloide zögerte merklich, schien etwas dagegen zu haben den oberen Treppenabsatz zu betreten, doch auch dagegen hatte sie ein Mittel.

„Zu langsam. Nur Feiglinge zögern vor dem Gegner. Feigling. Feigling. Feigling. Schwächling. Schwächling. Schwächling.“

Schließlich hatte sie Erfolg. Der Trandoshaner ließ jede Vorsicht fahren und spurtete los, die Treppe hinab auf sie zu. Doch auch sie rannte nun los, während sie ihn weiter verspottete, ihm immer ihr Gesicht zugewandt. Ihre Verbesserungen machten sie schneller als den anderen, doch sie wollte garnicht entkommen. Nur auf richtiges Gebiet locken und dann… Hin und wieder nahmen ihre Sensoren Drohnen wahr, die auf sie aufmerksam wurden.

Wie auch zwischen Alchemisten und Technomanten, so existierte auch unter Drohnen und Technobestien eine immerwährende Feindschaft. Gelegentlich kam es zu kleinen Scharmützeln wenn Technobestien versuchten die andere Gruppe zu infizieren und die Drohnen im Gegenzug ihren Selbsterhaltungstrieb spielen ließen. Bestien auf Drohnengebiet ‚lebten‘ meist nicht lange und umgekehrt. So begannen auch jetzt bereits degenerierende Jäger den Rennenden zu folgen, doch noch schaffte sie es mit einem fiependen Audiosignal schaffte sie auf Abstand zu halten.

Doch natürlich hielt das nicht lange. Es kam wie es kommen musste. Genau vor einer schweren Metalltür hinter der Kampfgeräusche hervordrangen, blieb sie urplötzlich stehen und drehte sich zu dem Trandoshaner um. Beinahe hektisch sendete sie Signale an ihre Geschwister in Technik ab. Immerhin war die Pyramide der Technomanten nicht fern, aber dennoch… Aus der Dunkelheit schälte sich die erste Drohne. Mit einem wahnsinnigen Glimmen in den Augen und weißen Sabberfäden am schuppigen Kinn, trabte das Vieh, das einmal ebenfalls Trandoshaner gewesen sein mochte auf allen Vieren auf sie zu. Doch es blieb nicht alleine. Ihm folgten weitere Monster und auch von der anderen Seite traten nun Dinge aus der Dunkelheit, die der bisher unberührte Reptiloid wohl noch nichteinmal in seinen schlimmsten Alpträumen gesehen hatte.

Der bisher unberührte Reptiloid. Schnell fuhr sie die Injektionswerkzeuge aus und trat auf ihn zu. Wenn sie ihn rasch genug mit dem Virus infizierte, würde er zwar verzehrt werden, jedoch trotzdem zu einem Diener der Technomanten gewesen waren. Irgendwo aus der Entfernung drang das Klicken metallener Füße an ihre Audiosensoren…


[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Katakomben | Bereich der Alchemisten nahe dem der Technomanten ] Sie, Sharoh und diverse blutrünstige Drohnen; hinter der Tür Hybris mit Kerberos, Rake und A
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Steven, Michael

Ein jedes Lebewesen besaß eine Schwachstelle, einen wunden Punkt, und mochte dieser noch so klein sein. Niemand war frei davon, auch Janus nicht. Doch besaß der blasse Graf ein Talent dafür, die Schwachpunkte anderer zu finden und auszunutzen. Das war keinesfalls immer leicht und schnell zu bewerkstelligen, nicht wenige schafften es, ihre Schwächen und Laster recht gut zu verbergen. Doch früher oder später verriet sich jeder. Wer geduldig wie eine Spinne im Netz abwartete und beobachtete, wurde dann mit dem Wissen um die Fehler und Unzulänglichkeiten seines Gegenübers belohnt und konnte dieses Wissen nutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.

Nicht anders verhielt es sich auch im Gespräch des schlanken Fastmenschen mit Zoey. Sorgfältig und subtil hatte er Köder ausgeworfen und kleine rhetorische Fallen aufgestellt, um sich ein Bild von der Archäologin machen zu können, schließlich war dies eine viel bessere Umgebung für solche Spielchen als Thearterra, wo er die meiste Zeit damit beschäftigt gewesen war, sein nacktes Überleben zu sichern und die Artefakte des Tempels an sich zu bringen. Nun, ein einer sicheren und stimmungsvollen Umgebung, bot sich dem Grafen die Gelegenheit, das Spiel in aller Ruhe zu spielen und in vollen Zügen zu genießen.

Umso mehr amüsierte es ihn, Zoey mit seiner impliziten Frage nach ihrer Meinung zu der Rechtmäßigkeit der Aneignung von Sith-Artefakten durch die Jedi ins Schwitzen zu bringen. Nach außen hin scheinbar völlig ruhig und geduldig wartete er ab, während die hübsche Autorin nach einer Antwort suchte, die ihn nicht vor den Kopf stieß. Als sie sich schließlich zu einer Aussage durchrang, geschah dies zögerlich und vorsichtig und wünschte zu wissen, was genau er meinte, bevor sie damit schloss, dass sie gewiss in ihrer Sichtweise von ihrer Erziehung und Herkunft beeinflusst war.


„Die Jedi fürchten sich vor Emotionen und Techniken, die ihnen zu mächtig oder destruktiv erscheinen. Sie sehen nur die Risiken, nicht das Potential, und glauben, dass alles, was mit der dunklen Seite zusammenhängt, per se negativ ist. Eine sehr schädliche Sichtweise für Forschung. Aber es freut mich, dass Sie sich um eine objektivere Perspektive bemühen, Dr. Liviana.“

Erwiderte Janus mit einem höflichen Lächeln und einem gönnerhaft-lobenden Tonfall. Ihm entging nicht, dass kurz Wut in seiner Gesprächspartnerin aufflackerte, allerdings nicht auf ihn bezogen. Seine überraschende Ankündigung, ihr Zugang zu einigen Werken aus der Sith-Bibliothek zu gewähren, ließ Zoey dafür umso mehr strahlen und sie bedankte sich überschwänglich dafür.

„Sehen Sie es als meinen bescheidenen ersten Beitrag zur Unterstützung Ihrer Arbeit und als Zeichen meiner besonderen Wertschätzung für Sie.“

Meinte der Graf galant und mit einem Lächeln. Vor den Gemälden stehend unterhielten sie sich weiter und Zoey zeigte sich beeindruckt, lobte den Geschmack des schlanken Fastmenschen und verkündete, dass das Leben kurz war und sie mehr davon wollte als bloße Normalität. Anerkennend nickte Janus ihr zu und seine grünen Augen funkelten, seine Stimme hatte einen warmen, freundlichen Klang.

„Vielen Dank. Wie ich sehe, wissen Sie sowohl die Kunst als auch die angenehmen und besonderen Aspekte des Lebens ebenso zu schätzen wie ich.“

Mit einem Augenzwinkern erklärte Zoey, dass sie ihn auch in ihrem Buch als Mann mit Kunstverständnis beschrieben hatte und er sich trotz eines anderen Namens darin wiedererkennen würde. Janus lachte leise und nickte der hübschen Archäologin zu.

Der elegant gekleidete Graf genoss die Verwirrung, in die sein großzügiges Angebot Zoey gestürzt hatte, selbst ohne die Macht konnte man erkennen, wie sie hin- und her überlegte, ob sie es annehmen sollte. Gewiss machte sie sich Sorgen, doch die Versuchung war schlussendlich zu groß und sie willigte ein, nahm sein Angebot an und erklärte sich bereit, ihren Aufenthalt zu verlängern, ihr Lächeln war geradezu strahlend. Zufrieden lächelte Janus ebenfalls und sah ihr dabei mit einem erfreuten Funkeln in die Augen.

„Ausgezeichnet. Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen Großes bewirken können.“

Kurz pausierte der Graf.

„Oh, die Behörden dürften Ihnen keine Schwierigkeiten machen, schließlich stehen Sie unter meiner Protektion. Einem Sith schlägt man so schnell nichts ab.“

Das Lächeln des Grafen wurde ein Spur breiter und stolz hob er den Kopf.

„Wenn Sie mich weiterhin mit dem Privileg Ihrer Gesellschaft erfreuen, wäre dies schon Dank genug. Umso mehr würde es mich freuen, wenn Sie meiner Einladung zum Dinner morgen Abend zusagen würde. Es wäre mir ein Vergnügen, Ihnen das wohl beste Restaurant Bastions näher bringen zu dürfen. Nun, Dr. Liviana...auf uns. Auf die Zukunft und all die Annehmlichkeiten eines besonderen Lebens.“

Höflich hob der elegant gekleidete Graf sein Glas, seine grünen Augen funkelten in goldenem Glanz und sein charmantes Lächeln verriet seine Zufriedenheit.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Steven, Michael
 
[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hotel Grand Imperial, Legatensuite]- Aviendha

Wieder alleine in der Legatensuite des Grand Imperial stand Aviendha schweigend vor dem Schreibtisch, auf dem Drayd die ihr zu überantwortenden Gegenstände liegengelassen hatte, und streckte ihre Hand zögernd nach dem Rangabzeichen aus. Das Metall fühlte sich kühl an ihren Fingerkuppen an, als sie es langsam ergriff und zur näheren Betrachtung ein wenig abhob. Acht perfekt polierte, leicht glänzende Quadrate, vier davon rot, drei blau, eines gelb… das Symbol für ihren unerwarteten Aufstieg in der Hierarchie der Sektorverwaltung, für die Tatsache, dass sie dem Tod und einer weiteren Befragung durch das Imperiale Sicherheitsbüro gerade so von der Schippe gesprungen war.

Sie legte das Abzeichen wieder auf den Tisch, wandte sich um und trat mit quälend langsamen Schritten an das die gesamte Höhe des Raumes ausfüllende Fenster der Suite. Zu ihren Füßen erwachte Center langsam – zumindest ging die Sonne auf. Schlafen tat die Hauptstadt des Imperiums vermutlich nie und während da draußen Tausende, Millionen von Individuen ihrem Alltagstrott nachgingen, wartete man auf Galantos vermutlich darauf, dass die Yevethaner den Koornacht-Sternenhaufen verließen und mit einem Angriff auf das System ihren ersten Schritt in die große Galaxis machten.

Hatte sie sie alle im Stich gelassen? Commander Aaronson, Lieutenant West…? All die Soldaten, die ihr Leben riskiert hatten, um das, was von der Verwaltung N’zoths übrig geblieben waren, in relative Sicherheit zu bringen? Immerhin hatte sie ihnen wohl eines erspart – das ISB war mit ihr als Gefangener abgezogen und hatte die übrigen Anwesenden vermutlich nicht mehr behelligt. Bis auf Captain Shepard, der seine Loyalität ihr gegenüber mit dem Tod bezahlt hatte. Aviendha schloss die Augen und fühlte sich plötzlich elendig schwach. Verdiente sie eine solche Aufopferung, wenn sie selbst bereit war, für ihr nacktes Leben und ein paar schnöde Privilegien zum willigen Werkzeug im Spiel eines anderen zu werden?

Sie hörte erst nicht, dass die Tür der Suite sich öffnete – tatsächlich hätte sie vermutet, dass sie nach dem Auftritt des Legaten und Sendboten Semurs die einzige war, die Zutritt hatte. Erst, als sie vom weichen Teppich fast vollständig verschluckte Schritte vernahm, sah sie sich um… ihr ihr Herz machte einen Sprung.

Nylar…!“

Die Chiss, ebenfalls gekleidet in ihre Verwaltungsuniform, lächelte.

„Sie hätten vermutlich nicht damit gerechnet, mich noch einmal zu sehen, was?“

Stumm schüttelte Aviendha den Kopf und bevor sie etwas sagen konnte, hatte Präfektin die Distanz zwischen ihnen überwunden und sie in den Arm genommen. Etwas überrumpelt von dieser plötzlichen Geste der Vertrautheit brauchte sie ein wenig, ehe sie reagieren konnte – erwiderte die Umarmung dann jedoch umso heftiger. Es tat gut, die Nähe eines anderen Lebewesens zu spüren… so gut…

Als die beiden Frauen sich wieder normal gegenüber standen, schüttelte Aviendha ungläubig mit dem Kopf.

„Als… als Delvarus davon sprach, dass er Sie hat festnehmen lassen, ging ich vom Schlimmsten aus…“

„Ja, seine CompForce-Lakaien erwarteten mich und 15t88 bereits am Landefeld. Ich fürchte, unserem Droiden sind vor Aufregung ein paar Schaltkreise durchgebrannt…“

Die Präfektin schmunzelte.

„Zu Ihrem Nachteil wirkte sich allerdings aus, dass sie es nicht für nötig hielten, mich gründlich zu durchsuchen… außer nach Waffen. Als wir also auf Bastion ankamen und sie mir ein paar amateurhaft formulierte Fangfragen gestellt hatten, hatte ich immer noch mein Comlink… und Kontakte.“

„Sie waren das?“

Nylar zuckte mit den Achseln.

„Ich kannte Legat Drayd von früher und wusste, dass er im Auftrag einflussreicher Personen arbeitete. Es war einen Versuch wert… und es hat sich ausgezahlt.“

Die Miene der Chiss wurde ernster.

„Ich konnte allerdings nicht wissen, ob meine Intervention rechtzeitig ihre Früchte tragen würde… während ich von der CompForce festgehalten wurde, die durch einen Zug Armeesoldaten… überredet werden konnte, mich freizulassen, hat man Sie direkt in eine Hochsicherheitsanlage des ISB gebracht. Auf konventionellem Weg war kein Herankommen.“

„Sektoradjutant Semur scheint einflussreiche Freunde zu haben“, bestätigte Aviendha leise. Wollte sie wirklich wissen, wie weit nach oben der Einfluss dieses mysteriösen Funktionärs aus dem Jaso-Sektor reichte?

„Und bemerkenswerte Interessen.“

Die Präfektin war an den Schreibtisch getreten und warf einen neugierigen Blick auf das Abzeichen und den Datenblock, den Drayd Aviendha übergeben hatte.

„Thyferra also? Das Klima soll ganz angenehm sein… wenn man nichts gegen schwüle, drückende Hitze hat.“

„Ja.“

Aviendha nickte leicht und wandte sich wieder dem Ausblick aus dem Fenster der Suite auf des morgendlichen Centers zu. Die vermutlich sicherste Welt des Imperiums… fernab vom Überlebenskampf, den sie hatte miterleben müssen und den die meisten Verwaltungsbeamten in der Regel vermeiden konnten. Fast wäre sie gestorben.

„Woran denken Sie?“

Natürlich war Nylar ihre Abwesenheit aufgefallen und ohne die wieder leicht versetzt hinter ihr stehende Chiss ansehen zu müssen, konnte sie sich die wachsame Sorge im Gesicht der anderen gut vorstellen.

„An N’zoth. Kutag. Galantos. Commander Aaronson, Lieutenant West…“

Sie schluckte.

Shepard.“

Für einen Moment gestattete sie sich, die Augen zu schließen und verbarg ihr Gesicht hinter ihren Händen. Das Geräusch, das der Schuss aus Delvarus‘ Waffe gemacht hatte, hatte sich ebenso in ihr Gedächtnis gebrannt wie das Surren der Repulsoren des Verhördroiden.

„Hätten Sie nicht alle ihr Leben aufs Spiel gesetzt, wäre ich jetzt nicht hier… und Shepard hat es tatsächlich mit seinem Leben bezahlen müssen…“

„Das ist nicht Ihre Schuld…“, antwortete Nylar sanft. Plötzlich spürte Aviendha, wie vorsichtige Finger ihr Haar beiseiteschoben und so die Narbe offenlegten, die sie damit verborgen hatte. Als die Fingerspitzen der Präfektin ihren Hals berührten, war da kein Schmerz… nur ein leichtes Prickeln.

„Sie haben den letzten Tag in einer Verhörzelle des ISB verbracht“

Die Stimme der Chiss stockte.

„Ich… ich habe versucht, mir auszumalen, was man Ihnen… was man dir dort angetan hat… und das war schlimm genug…“

Aviendha sah Nylar einfach nur an, deren Hand ihre Wange nun auf eine Art und Weise berührte, die mit bloßem Trost nicht mehr zu erklären war. Sie wollte irgendetwas sagen, doch die rotglühenden Augen der Chiss schienen jeden bewussten Gedanken aufzulösen. Eigentlich hätte die Farbe sie an das Leuchten des Verhördroiden erinnern müssen, doch sie empfand gänzlich andere Dinge als Furcht beim Anblick dieser Augen, die näher zu kommen schienen…

Als Nylar vorsichtig ihre Hände um ihren Kopf legte, sie an sich zog und sie küsste, wehrte Aviendha sich nicht.

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Aviendha lag auf dem Rücken im großen – ausreichend für zwei Personen, wie sich nur herausstellte – Bett der Suite und starrte mit weit geöffneten Augen an die Decke. Die selbst dort dezent eingelassenen imperialen Wappen schienen sie zu verhöhnen, während sie schwer atmend ihr Blut in ihren Ohren rauschen spürte und ihr Verstand aussichtlos versuchte, die vergangenen Minuten irgendwie zu verarbeiten.

In ihrem Leben hatte körperliche Nähe, hatten Verlangen und Leidenschaft bisher keine ausnehmend große Rolle gespielt. Ob in zwischen den zerbombten Häusern Drev’starns oder in den Paranoia erzeugenden Sicherheitsbauten Giat Nors, nirgendwo war Platz für derlei Dinge gewesen, für Ablenkung… Zerstreuung.

Jetzt lag sie hier und spürte, wie Nylar neben ihr sie beobachtete und vorsichtig ihren Arm streichelte, dort, wo die einzigen sichtbaren Spuren zu finden waren, die das ISB an ihr hinterlassen hatte. Es war einfach passiert… sie hätte es verhindern können, schon früher unterbinden können… doch sie hatte es nicht getan. Und jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Du musst dich nicht schämen für das, was passiert ist…“

Das Flüstern der Chiss ließ sie ihren Kopf leicht zur Seite drehen. Immer wieder machte sie das… immer wieder hatte es den Anschein, als könnte sie Aviendhas Gedanken lesen. Vielleicht war es aber einfach nur zu offensichtlich, was jetzt in ihr vorging, da das Adrenalin ihren Blutkreislauf langsam wieder verließ.

„Ich schäme mich nicht…“, widersprach Aviendha schwach.

„Es ist nur…“

Es war falsch, wollte ihr eine Stimme entgegenschreien. Nylar war eine Untergebene, ein Nichtmensch… eine Frau! Hier war sie, den düstersten Konsequenzen ihres Handelns gerade erst entkommen, und stürzte sich Hals über Kopf in ein potentiell noch viel fataleres Desaster.

Doch sie konnte es nicht bereuen. Jede Berührung Nylars hatte den Schmerz ein wenig gelindert, den Erinnerungen ihren Schrecken genommen, der Geschmack und der Geruch der Anderen hatten die Angst, die Verzweiflung vertrieben. Wie konnte sie etwas so wunderbares bereuen? Verdammen, weil es nicht opportun war?

„Ich weiß…“

Nylar rutschte näher an sie heran und strich ihr langsam eine verirrte Strähne ihres Haares aus dem Gesicht.

„Da draußen ist das hier nie passiert.“

Die Augen der Chiss, ihr Mund waren ihr jetzt so nahe…

„Aber du kannst mich haben, wenn du mich brauchst.“

Aviendha spürte, wie ihr das Herz bei diesen Worten bis zum Hals schlug.

„Ich brauche dich…“, flüsterte sie und zauberte damit ein Lächeln auf das Gesicht der Anderen.

„Dann werden wir es schaffen… irgendwie…“

Ihre Münder verschmolzen zu einem langsamen, nicht enden wollenden Kuss, ehe Nylar sich sanft, aber bestimmt aus Aviendhas Armen befreite. Wenige Minuten später stand sie wieder in ihrer Uniform und mit geordneten Haaren am Schreibtisch und warf einen letzten Blick auf den Datenblock.

„Die Constancy wird in anderthalb Stunden nach Thyferra auslaufen“, sagte sie leise.

„Beeil dich besser, damit du das letzte Shuttle nicht verpasst.“

Ein leichtes, wehmütiges Lächeln huschte über die Züge der Chiss.

„Ich sehe dich dann an Bord.“

Die Tür der Suite schloss sich. Aviendha war wieder alleine.

Es dauerte ein wenig, bis sie es schließlich schaffte, sich aus dem Bett aufzuraffen und die Nasszelle anzusteuern. Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegenblickte, wirkte erschöpft, ihr zerzaustes Haar verlor sich in alle Richtungen… doch gleichzeitig hatte sie das Gefühl, als wäre ein Funken Leben in ihre Züge zurückgekehrt.

Sie benetzte ihr Gesicht mit einer Hand voll Wasser und stützte sich schwer auf das Waschbecken auf. Was vor ihr lag, war eine Hyperraumreisen von beträchtlicher Länge, vermutlich auf einem imperialen Kriegsschiff, und danach die erste Konfrontation mit Kraym, dem Gouverneur Thyferras. Sie würde all ihre Sinne bei sich haben müssen, um gegen den Mann bestehen zu können, zu dessen Kontrolleurin sie Semur bestimmt hatte. Und doch waren da zu viele Dinge in ihrem Hinterkopf, die permanent an ihr nagten… N’zoth, Galantos… das Schicksal der Flüchtlinge aus dem Koornacht-Sternenhaufen…Nylar… Doch es half alles nichts. Der Weg war eingeschlagen, die Würfel gefallen.

Eine kurze Dusche später hatte Aviendha sich ihre Uniform angelegt und die neuen Rangabzeichen sowie den Rangyzlinder daran befestigt. Ihr Haar war zu einem strengen Knoten nach hinten geflochten, auch wenn dies einem jeden Beobachter freie Sicht auf ihre Narbe gestattete. Womöglich war dies für das, was sie jetzt vorhatte, sogar förderlicher – eine Sache gab es nämlich noch, die sie auf Bastion angehen konnte – musste!

Es kostete sie eine beträchtliche Zeit, die sie am Comterminal der Suite verbrachte, doch schließlich, nach Dutzenden Nachfragen, Weiterleitungen und Gesprächen hatte sie den Kontakt, den sie gebraucht hatte. Irgendwo im nicht weit vom Grand Imperial entfernten Komplex der Imperialen Streitkräfte befand sich das Büro eines Offiziers des Flottenkommandos, dessen explizite Aufgabe es war, Mitgliedern der Sektorverwaltung zu militärischen Belangen bei Bedarf Rede zu Antwort zu stehen. Zweifelsohne war dieser Posten ein Abschiebeort für Offiziere, die keinen Schaden anrichten sollten – denn die meisten Gouverneure und Moffs verkehrten in erster Linie mit den jeweils ranghöchsten Offizieren ihrer Systemverteidigung und Sektorflotten. Diese Option hatte Aviendha allerdings nicht – weswegen sie diesen anderen Weg gewählt hatte.

„Imperiales Flottenkommando, Commodore Thresher.“

Der menschliche Offizier, der vor ihr auf dem Bildschirm erschien, war deutlich älter als Aviendha, was nicht nur an seinem schwindenden Haaransatz zu erkennen war. Er wirkte ein wenig irritiert – vermutlich, weil es nicht oft vorkam, dass er auf seinem Posten tatsächlich gebraucht wurde. Vielleicht war der Zeitpunkt auch einfach nur ungünstig.

„Commodore Thresher, hier spricht Vizegouverneurin Cain. Ich benötige eine Auskunft.“

Der Commodore blinzelte überrascht.

„Welche Auskunft…?“

„Ich muss wissen, ob das Flottenkommando bereits Verstärkung in den Farlax-Sektor beordert hat, um der Bedrohung durch die aufständischen Yevethaner zu begegnen.“

Die Nachricht vom Aufstand der Yevethaner musste Bastion mittlerweile erreicht haben. Wenn das ISB nicht die zuständigen Stellen zumindest informiert hatte, dann musste doch mittlerweile Rear Admiral Prokiths Hilfeersuchen, das dieser zweifelsohne eingereicht hatte, eingegangen sein. Auch Gouverneur Brakken würde nicht untätig geblieben sein.

Thresher warf ihr indes nur einen ablehnenden Blick zu.

„Vizegouverneurin Cain, Ihre Daten weisen Sie als dem Jaso-Sektor zugeordnet aus… genauer gesagt nur dem Polith-System. Ich kann Ihnen keine Informationen über militärische Operationen im Farlax-Sektor liefern.“

„Meine letzte Tätigkeit war im Farlax-Sektor!“, erwiderte sie und merkte, wie ihre Stimme etwas lauter wurde.

„Im Koornacht-Sternenhaufen… hören Sie mir nicht zu? Dort hat man es mit einem handfesten Aufstand zu tun!“

„Das mag alles so sein, Miss Cain, aber nichtsdestotrotz berechtigt Sie Ihre derzeitige Stellung nicht, Informationen über den Farlax-Sektor einzuholen.“

Der Commodore lächelte schmallippig

„Bedaure.“

Frustriert ließ Aviendha zischend Luft zwischen ihren Zähnen entweichen. Es war nicht zu übersehen, dass Thresher es zumindest ein wenig belustigend fand, eine Angehörige der Sektorverwaltung abwimmeln zu können.

„Können Sie wenigstens eine Warnung an das Flottenkommando weitergeben? Es ist den Yevethanern gelungen, beträchtliche militärische Ressourcen in ihren Besitz zu bringen – und die werden sie zweifelsohne einsetzen!“

„Vertrauen Sie mir, Vizegouverneurin…“

Der Commodore lehnte sich ein wenig näher an die Kamera.

„Das Flottenkommando braucht keinen militärischen Ratschlag von der Sektorverwaltung. Wenn der Admiral der Sektorflotte von Farlax es für nötig hält, auf Bastion um Verstärkung zu bitten, wird er das tun. Ansonsten gibt es genügend andere Brandherde, die die Präsenz unserer Schiffe nötig machen. Guten Tag.“

Das Bild erlosch, da Thresher die Verbindung augenscheinlich an seinem Ende unterbrochen hatte. Aviendhas zum Protest erhobener Arm sank einem sterbenden Vogel gleich zurück an ihre Seite. Leicht benommen setzte sie sich auf einen der beiden Formsessel. Sie mochte überlebt haben... doch das bedeutete nicht, dass sie plötzlich in der Lage war, sämtliche Probleme mit einem Schlag zu lösen.

„Es tut mir Leid, Aaronson…“, flüsterte sie, an den ergrauten Kommandanten der Volcanic gerichtet, der sie indes natürlich nicht hören konnte.

Alles, was ihr nun blieb, war zu hoffen, dass irgendeiner der Hilferufe von Galantos doch die richtigen Ohren erreichen würde…


[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Hotel Grand Imperial, Legatensuite]- Aviendha
 
Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth, weiter weg Saphenus, Steven, Michael, Jorax, Ghost, Chronor, Sane, Edgar und Shadif und weitere Gäste


Was ihr der Graf auf ihre Frage zu den Jedi antwortete, hatte durchaus Hand und Fuß, dies war nicht ab zu streiten, fand sie zumindest. Es waren in der Tat Wahrheiten und keine üblen Parolen, um die Gegenseite zu diffamieren. Auch ihr war als Jedikundlerin natürlich bekannt, dass die Jedi ihren Gefühlen entsagten und ihre Gefühlsregungen verleugneten und versuchten, ihnen keinen Wert bei zu messen. In der Realität gelang dies den Jedi nur selten, wie sie es auf Thearterra beobachten konnte. Aber, sie versuchten es und strebten es an, doch nicht umsonst waren den Lebewesen diese Gaben von Natur aus gegeben worden! Die Jedi strebten die absolute Harmonie und Frieden an! Wie Roboter wollten sie ohne Wut und Angst durchs Leben gehen. Einige lehnten selbst die Liebe und Bindungen komplett ab. Für Zoey absolut unverständlich! Sie gab sich als Nichtmachtnutzerin gerne ihren Gefühlen hin und lebte sie leidenschaftlich aus und sie handelte auch gerne aus dem Bauchgefühl heraus und kam bisher gut damit zurecht. Das meinte also der Graf! Doch er erwähnte auch gewisse Techniken, Machttechniken, die sie sich wohl nicht trauten zu versuchen bzw. sich nicht wagten soweit in der Macht hinzugeben, da sie befürchteten, den Weg der dunkle Seite zu betreten. Jetzt verstand Zoey. Ja, das blockierte die Jedi natürlich! Es schränkte sie ein! Für die Forschung und auch die Erforschung von Sith-Holocronen war dies dann auch eingrenzend. Zoey empfand insgeheim, seitdem sie die Sith auf der letzten Mission kennengelernt hatte, die Sith als stärker. Sie verfügten über Machttechniken, die die Jedi nicht beherrschten. Sie fand dies im Kampf fatal. Sicher, die Sith setzten jene miesen Techniken auch gegen Zivilisten ein, was absolut daneben war, um sich zum Beispiel zu heilen. Niemals würde sie dieses entsetzliche Erlebnis vergessen können. Doch sie hatte genug erlebt, um ihr großes Wissen und ihre enormen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Gebrauch der Macht zu erkennen. Wenn ein Jedi voll im Geiste ein Jedi war, würde er diese Fähigkeiten nie missbrauchen, warum sich also denen nie öffnen und sie erlernen?! Sie empfand dies als eine Schwäche der Jedi!

"Ich stimme Ihnen zu! Ich, als Forscherin bin ja schließlich auch offen für alles! Ich bin der Meinung, man sollte seinen Feind gut kennen, auch seine Fähigkeiten und sie nach Möglichkeit selbst beherrschen und sich nicht selber einengen. Das Theater mit ihren Gefühlen halte ich auch für albern und teilweise merkwürdig. Ich persönlich höre gerne auf mein Bauchgefühl. In der Richtung halte ich die Jedi für naiv. Ja, sie wollen ohne ihre Gefühle das perfekte Gute sein, doch ich halte Gefühle für wichtig! Z.B. Angst halte ich für überlebenswichtig! Angst hat mich schon beflügelt und mich Dinge tun lassen, die ich mir selber nie zugetraut hätte. Für sie ist ja bereits Angst verwerflich und sie meinen, sie führe auf die dunkle Seite. Ich musste erfahren, dass auch Jedi wütend und unbeherrscht waren. Und sie sind nicht immer so perfekt gut, wie sie allen Glauben schenken wollen!"

Ihre Stimme war am Ende richtig anklagend. Diesmal hatte Zoey nicht den fehlenden Jedi-Personenschutz, sondern Yui vor Augen! Man hatte ihr als Nichtmachtnutzerin das Kind in einem Killerdroiden angehängt und die Sache war für die Jedi damit erledigt. Sie hatte unglaublich für Yui kämpfen müssen, dass man sie nicht einfach abgeschaltet hatte. Die Jedi hatten kaum ein Herz für das Kind in ihr, was erst zu dem gemacht worden war, was sie war. Sie sahen in ihr nur die Gefahr! Yui hatte um ihr schweres Schicksal nicht gebeten! Sie war schwierig, kompliziert und war damit eine schwer einzuschätzende Variable. Doch kein Jedi fragte am Ende der Mission nach ihrem Verbleib oder halfen ihr bei der Suche nach ihren Eltern, dabei hatte sich Yui auf der Mission bewiesen und war hilfreich gewesen. Ja, es gab auch Zwischenfälle! Dennoch! Zoey war es gewesen, die sich dem Droidenmädchen angenommen hatte! Zoey hatte genug Mitleid und Pflichtgefühl für eine Minderjährige aufgebracht, obwohl sie sonst weder etwas mit Kindern, noch mit Droiden am Hut hatte, und hatte die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Yui sich noch weiter entwickeln könnte, denn sie war erst elf und besaß nicht nur einen MCP, sondern ein Hirn, was noch reifen konnte! Yui konnte noch dazu lernen! Dabei hatte Zoey am meisten von ihr von allen einstecken müssen! Aber, Yui hatte ihr auch etliche Male das Leben gerettet! Zoeys Augen wurden kurz nachdenklich und traurig. Wo steckte die Kleine nur? Ging es ihr gut? Würde Zoey Yui je wieder sehen? Lebte sie noch? Ihr fehlte Yui! Wieder flammte kurz Wut auf den Jedi-Orden in ihr auf!

Der Graf versicherte ihr nun immer deutlicher, dass er daran dachte, sie zu fördern, ihr behilflich zu sein und das er sie wertschätzte. Es schien, dass er ihre Arbeit im Tempel als gut befunden hatte. Sie schienen in einigen Dingen sehr ähnlich zu denken. Er meinte, sie könnten zusammen Großes bewirken und der Zugang zu Teilen bzw. einzelnen Werken der Bibliothek sollte der Anfang sein. Die Behörden würden ihr keine Schwierigkeiten bereiten, versicherte er ihr ebenfalls. Zoey konnte nur immer wieder lächeln und ihm dankend zu nicken.

Auf die Frage wie sie es ihm danken könnte, erwiderte er charmant, dass sie ihn nur mit ihrer Gesellschaft beglücken sollte. Zoey fühlte sich in seiner Gesellschaft mittlerweile richtig wohl und genoss es, ihn an ihrer Seite zu haben. Verflogen waren anfängliche Ängste und Unbehagen. Wie schnell dies ging? Und, nun lud er sie morgen Abend zum Essen in ein nobles Restaurant ein. Zoey errötete leicht, klimperte mit ihren langen Wimpern und sagte zu:

"Sehr gerne, Graf Sturn! Sie dürfen mich um 19 Uhr im Arthious Inn abholen. Ich kann es kaum erwarten."

Dann hob er nochmals sein Glas und machte einen edlen Trinkspruch auf sie und ihre Zukunft. Plötzlich schob sich dann doch ein kleiner Zweifel dazwischen. Hatte sich Zoey mit dem Teufel eingelassen? Zoey wischte es leichtfertig weg. Wer nichts wagte, konnte auch nichts gewinnen und vorwärts kommen! Thearterra fand Dr. Smith auch zu gefährlich und leichtsinnig. Und!? Hier stand sie und hatte ein tolles Buch darüber geschrieben und vermarktete es gerade ausgezeichnet und befand sich auf Gesellschaften wieder, zu denen er nie eingeladen werden würde und plante ihre Zukunft auf Korriban. Zoey hob ihr Glas.

"Auf uns, auf eine erfolgreiche Zukunft!"

Sie schenkte dem Grafen Sturn einen wundervollen hinreißenden Augenaufschlag.


Bastion, Center, Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth, Saphenus, Steven, Michael, Jorax, Ghost, Chronor, Sane, Edgar und Shadif und weitere Gäste
 
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[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Hybris und Rake (NPC)]

Die Überheblichkeit des Clowns war schon jetzt nicht mehr amüsant, sondern Grund genug um seinen Geist sofort an den von A anzugleichen. Die Art wie er das Lichtschwert schwang deutete daraufhin das er schon Erfahrung mit normalen, stofflichen Klingen gesammelt hatte. Doch eine Lichtschwertklinge wiegt nichts, sie unterliegt weder der Schwerkraft, noch profitiert sie besonders von Beschleunigung oder sonstigen kinetischen Faktoren. Man konnte zwar mehr Schaden anrichten indem man härter zuschlug, doch wenn der Gegner genug Kraft hatte um mit einer einzigen Parade einem gleich drei Mal den Arm zu brechen, dann war das natürlich wenig sinnvoll es auf diese Weise zu versuchen. Und doch wollte der arrogante kleine Wurm es doch tatsächlich mit Rake aufnehmen als wäre er genau so stark...

Zu Kampfbeginn zückte der Feeorin nur das linke Lichtschwert, aktivierte die dämonische rote Klinge und hielt die Waffe in der rechten Hand haltend so, das die Klingenspitze gerade so eben über dem Boden schwebte. Wie ein Jäger, der sich absolut sicher war das seine Beute nicht fliehen und nicht genug Kraft aufbringen konnte um ihn auch nur zu kratzen, schritt er auf ihn zu und grinste dabei entsprechend siegessicher. Damals, vor mehr als einem Jahr, als er meinte entgegen der Anweisungen seines Meister Saphenus angreifen zu müssen, hatte er einen Weg eingeschlagen der ihn hier her geführt hat. Ja, er hatte ein Jahr in Stase verbracht, aber er hatte auch dazugelernt und war – das kann man kaum glauben - weder verstoßen noch, und das ist noch merkwürdiger, getötet worden. Ihm war eine weitere Chance gewährt worden, eine die er zu ergreifen gedachte. Nie wieder würde er seinen Meister enttäuschen, sich ihm nie wieder widersetzen, egal wie die Befehle auch aussehen mochten. Das wusste Hybris genau. Er konnte es in dem Geist, den Emotionen und sogar in den Bewegungen erkennen. Kerberos stand zwar technisch betrachtet weit über Saphenus, der damals körperlich ja nun wirklich die absolute Niete gewesen war – und es eigentlich immer noch ist, doch das war ein anderes Thema -, doch seine überzogene Überheblichkeit und nur marginal vorhandene Intelligenz blendete ihn. Was ihn normalerweise töten würde. Was ein Glück das Rake ihn nur bewusstlos schlagen durfte.

Rakes erster Angriff war zugleich ein Test. Ein schlichter Schlag von rechts nach links, auf der Höhe von Kerberos Schlüsselbein. Die in seinem Ober- und Unterarm hervortretenden Muskeln deuteten auf einen übertrieben starken und dank der Macht schnellen Schlag hin, sollten den Clown aber tatsächlich nur testen. Kein versierter Kämpfer, der etwas damit bezweckte, würde so plump angreifen. Der Maskierte konnte trotz seiner schwer angeschlagenen Muskeln ausweichen, schaffte es aber selber nicht noch irgendwas zu machen. Rake setzte nach indem er den linken Fuß nach vorne setzte, die Macht erneut in die Muskeln lenkte und dann gleich drei Hiebe so schnell hintereinander platzierte, das ein ungeübter Zuschauer darin nur einen oder höchstens zwei Schläge gesehen hätte. Die Geschwindigkeit war so enorm, das dem fünf Meter entfernt stehenden Hybris sogar ein paar Schweißtropfen entgegen geflogen kamen. Sie verfehlten ihn alle und wurden folgerichtig auch komplett ignoriert. Die Sith-Augen des Executors waren ganz und gar auf den Kampf gerichtet. Kampf, hah, als ob. Eigentlich zwang der Feeorin den Dathomirer nur dazu auszuweichen und vielleicht auch mal einen Schlag abzulenken, doch für einen eigenen Angriff war Rake zu übermächtig. Der trieb seinen Gegner weiter vor sich her und war dabei so siegessicher, das er ihm sogar zwei Schläge durchgehen ließ. Der erste traf ihn an der rechten Schulter, schaffte es aber kaum die vernarbte Haut zu röten und der zweite kam von links und schabte über seine Seite. Das Ergebnis war ebenfalls nur eine leichte Rötung. Der bullige Jünger lachte hämisch und drang dann weiter auf Kerberos ein. Ein Trainingslichtschwert konnte, sofern die Klinge lange genug am Körper war, Haut und Muskeln verbrennen und bei genug Krafteinwirkung sogar Knochen brechen. Der Feeorin brauchte sich jedoch keine Gedanken darum zu machen. Nun ja, es sei denn er wollte es seinem Gegner antun. Wofür er sogar den Segen des Executors hatte. Überhebliche Schüler überlebten nämlich nicht allzu lange. Trieb man Kerberos das also nicht relativ schnell aus, er würde im Orden keinen Tag überstehen.

Hybris erkannte in der Haltung seines Dieners schon was er gleich tun würde und wartete eigentlich nur noch auf die Bestätigung, da kribbelte plötzlich sein Nacken. Man merkte es kaum, doch das Gefühl war unverwechselbar und ließ den Blick Executor zur Tür wandern. Etwas näherte sich ihm und es war feindselig eingestellt. Ob diese Aggressionen ihm galten konnte er nicht sagen, doch es handelte sich um mehr als ein halbes Dutzend Individuen und sie kamen direkt auf ihn zu. Sie nutzten sogar den selben Weg wie er kurz zuvor. Hybris brauchte nicht lange um sie als Drohnen zu identifizieren und als er dann auch noch zwei weitere Subjekte ausmachte, welche den in der Macht mitschwingenden Emotionen nach von den Drohnen verfolgt wurden, konnte er sich ein halbwegs wahrscheinliches Szenario zusammenreimen. Einer der „Gejagten“ war eines dieser unsagbar widerlichen Technobestien, der andere eine Reptiloid, also ein Trandoshaner oder Barabel zum Beispiel. Um genaueres in Erfahrung zu bringen, müsste er seine Machtsinne ausweiten und zugleich fokussieren, doch wozu der Aufwand? Selbst alle zusammen waren ihm nicht gewachsen. Lediglich bei der Bestie könnte er sich genötigt fühlen doch noch etwas zu unternehmen. Er konnte sich noch sehr lebhaft an seine erste Begegnung mit einer dieser Viecher erinnern. Er war gerade von dem Machtbereich der Alchemisten zurück in die Katakomben gegangen, da hatte er plötzlich eine merkwürdige Anomalie erfühlt. Merkwürdig daran war der geringe Anteil an biologischem Material, dann das dieser kleiner Teil auch noch ein Gehirn bzw. ein Teil eines Gehirns war und zu guter Letzt das dieses Ding doch tatsächlich noch funktionierte. Ein Gehirn, das ohne Lungen, Herzen, Blut und Sauerstoff/andere für die Körperfunktionen notwendige Gase, funktionierte? Es hatte ihn anfangs neugierig gemacht, doch als er hatte feststellen müssen, dass die Technomanten dahinter steckten und diese Dinger genau so dämlich waren wie die Drohnen der Alchemisten, hatte er das Ding zerstört und kurz untersucht. Ob Hybris sich nun tatsächlich zu den Alchemisten zählte und ob er ihre Ideale verstand und zugehörig fühlte oder eben auch nicht, dieses Viecher gehörten verschrottet. Auf der instinktiven oder man kann auch sagen rohen, primitiven Eben seines Geistes fürchtete er sich vor ihnen und ihr unnatürlichen Art. Vor ihrem Anblick, den Geräuschen die sie machten, ihre Art sich zu bewegen und vor allem ihre Berührungen. So gut wie alles an ihnen fand er abstoßend. Nicht so sehr das sein Unterbewusstsein sein Bewusstsein überflügelte und eine ungewollte Reaktion zutage gefördert wurde, doch er spürte es. Und allein diese Tatsache reichte aus um den kühl berechnenden Hybris wütend zu machen. Ja, absolut. Diese Dinger musste man einfach zerstören!
Solange das Ding aber außerhalb des Raums blieb und von den Drohnen zerstört wurde, brauchte er ja nicht einzugreifen. Also zurück zum Kampf.

Just in diesem Augenblick begann Rake mit der nächsten Kombo. Ein von rechts kommender horizontaler Hieb leitete sie ein. Kerberos machte einen Schritt zurück um dem Angriff zu entgehen und wollte dann seinerseits zurück schlagen, kam aber keine zwanzig Zentimeter weit, da katapultierte sich der Feeorin bereits mit der Macht nach vorne und hätte dem Maskierten sicherlich die Nase mit dem Ellenbogen gebrochen, hätte der seinen Angriff nicht grade so eben noch abbrechen und sich fallen lassen können. So flog der Jünger regelrecht über den Dathomirer hinweg. Noch bevor er sich umdrehen konnte kassierte der dunkelblaue Riese einen Rückhandhieb von seinem Gegner am Rücken, doch der war so schwach das er ihn kaum bremste. Das er getroffen worden war entlockte ihm dennoch ein wildes Grinsen und er bedankte sich mit einer vier Sekunden andauernden Angriffsserie, die Kerberos von Hybris weg in Richtung Tor trieb. Noch ein letzter diagonaler Schlag, der eh viel zu kurz angesetzt gewesen war um tatsächlich treffen zu können – es sei denn man konnte sich gar nicht bewegen -, und es machte plötzlich Klick in Anomanders Schädel. Man konnte natürlich nicht wirklich etwas hören, doch Hybris spürte es deutlich. Die Zeit für Spielchen war vorüber, der Feeorin war offenbar zufrieden mit seinem Kontrahenten.
Rake nickte Kerberos kurz zu, blickte dann demonstrativ zu seinem Gürtel und nahm nun auch das zweite Lichtschwert zur Hand. Die Klinge war kaum aus dem Griff geschossen, da verband der Riese die beiden Teile auch schon und „erschuf“ somit die wohl anspruchsvollste aller Lichtschwertwaffen. Anspruchsvoll für den der es schwingt, aber auch schwierig zu durchschauen für den Gegner. Zumindest sofern man nicht clever genug war und den Umstand vergaß, das es kein Gesetz gab das den Kämpfer daran hinderte die Waffe wann immer er wollte wieder zu trennen. Und all die anderen Details nicht kannte.
Kerberos mustere kurz die Waffe, stellte sich auch anders hin, blieb aber trotzdem relativ gelassen. Was sollte er auch groß tun?

Der Dathomirer schaffte es weitere zwei Minuten, dann war das sehr nahe Ende abzusehen. Hybris hatte sich innerlich schon darauf vorbereitet – war also eine kleine Ansprache durchgegangen -, da klopfte es auf unkonventionelle Weise an dem Tor. Dieses war robust genug um selbst mittelschweren Machtstößen standzuhalten, sodass keine ernsthafte Gefahr bestand das die Drohnen, die Technobestie und die andere humanoide Echse auf diese Weise in den Raum gelangten, doch jetzt wo sie so nah waren das Hybris Machtsinne sie sehr viel leichter durchleuchten konnte, musste er erstaunt feststellen, das sich unter ihnen doch tatsächlich ein weiterer potentieller Diener befand. Die noch unveränderte Echse – die mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit ein Trandoshaner war – schien ebenfalls eine ordentliche Portion Macht in die Wiege gelegt bekommen zu haben.
Ein schneller Blick zu Kerberos und Rake, welche beide rechts von ihm an der Wand hockten, und Hybris öffnete mit einer Geste das Tor. Als es etwa halb auf war, stürzte diese unvorstellbar nervtötende Technobestie und eine trandoshanische Drohne in den Raum. Kurz darauf polterte auch der andere Trandoshaner hinein – also doch. So große Barabel gab es eben selten -, verfolgt von gleich vier anderen Drohnen und A. Letzterer hatte sich wohl der Jagd angeschlossen und blieb nun wie angewurzelt stehen als er sah wie Hybris nach hinten griff und das Schwert vom Rücken nahm.

A verfiel in seine für ihn typische Hysterie. Mit weit aufgerissenen milchig weißen Augen und einer Angst welche seinesgleichen suchte, stolperte er zurück in die Finsternis. Doch noch bevor er außer Reichweite war, griff Hybris mit Hilfe der Macht in seinen Geist, potenzierte die Furcht sogar noch und übertrug sie dann auf die anderen Drohnen. Diese war zuvor dank Unwissenheit immun gegen seine Drohungen gewesen, doch als sie nun, wie aus dem Nichts von der Todesangst angesteckt wurden, brachen sie weder zusammen oder verfielen in Schockstarre. Die beidem dem Trandoshaner am nächsten hockenden Drohnen fiel sprichwörtlich die Kinnlade herunter. Wie Laub im Herbstwind zitternd, krochen sie im Huttentempo zurück, kamen sich dabei jedoch in die Quere und begannen schließlich wie von Sinnen aufeinander einzuschlagen. Unnatürlich starke Klauenfinger gruben sich in fahles, kaum noch durchblutetes Gewebe und rissen es wie durchnässte Pappe von den Knochen. Die anderen beiden standen weit genug auseinander und konnten sich deshalb leichter zurückziehen, zuckten dabei aber genau wie A spastisch vor sich hin. Der Linke sogar so stark, das er beim Überqueren der Türschwelle einen Satz nach rechts machte, mit den Kopf gegen das gerade so eben noch herauslugen Tor schlug und sich so selber ausknockte. Ihre Schädel waren ebenfalls verstärkt worden, sodass dieser normalerweise Knochen zersplitternder Treffer ihn nicht wirklich schadete, doch der kam in der nächsten Stunde ohne Hilfe ganz sicher nicht mehr aus dem Raum. Hybris packte sie alle mit der Macht und schleuderte sie ohne zu zielen hinaus. Lediglich die Technobestie und sein Kampfpartner waren noch da. Letzterer flog den anderen sofort hinterher, der zu 99% aus Metall bestehende Cyborg hingegen musste sofort dran glauben. Hybris trat zu ihm, stellte den rechten Fuß auf den Teil des Körpers der bei Humanoiden die Brust darstellte, und setzte die Spitze seines Seelenschwertes auf der „Stirn“ des Dinges an.

„Lästiges Insekt!“

Er gab dem Ding noch zwei Sekunden, dann lockerte er einfach nur den Griff um das Schwert und es sank dank Schwerkraft von allein in den „Schädel“, durchbohrte das bisschen Gehirn was noch vorhanden war und beendete somit die Existenz des Dinges. Da es sich jedoch um eine Technobestie handelte und Hybris zu wenig von Technik verstand, als das er sich sicher sein konnte, dass dieses Ding nicht doch wieder aufstand, jagte er durch sein Schwert hindurch Machtblitze in die Konstruktion. Die normalerweise weiß bläulichen Kaskaden schienen durch das Schwert abgeschwächt zu werden, sodass den Rumpf der Bestie nur noch blasse, kaum noch blaue Blitze trafen. Das jedoch so lange, bis auch das letzte elektronische Bauteil weder explodiert, in Flammen aufgegangen oder einfach nur durchgebrannt war. Tot. Definitiv tot.
Der Executor zog sein Schwert wieder aus dem regungslosen Metallkörper, steckte es zurück an den Rücken und warf dann jedes noch so kleine Teil der Technobestie aus dem Raum. Sobald das erledigt war, schloss sich wieder die Tür und Hybris starrte in Kerberos und Rakes Richtung. Die beiden waren inzwischen fertig, der Feeorin offensichtlich Sieger, der Dathomirer dafür aber offenbar von Anomander als würdigen Kämpfer anerkannt worden. Mehr konnte man wohl nicht erwarten...

Hybris sah den nach wie vor auf dem Rücken liegenden Trandoshaner mit seinen leuchtenden Sith Augen an. Obwohl er das Bedürfnis verspürte die Echse auch noch umzubringen, widerstand er dem primitiven Gelüsten. Er war der Herr über die dunkle Seite der Macht, nicht anders herum. Das in ihm schlummernde Monster hatte gefälligst die blutverschmierte, nach verfaulenden Eingeweiden stinkende Fresse zu halten.

„Und was treibt dich hier her, Trandoshaner?“

Er sah ihn noch kurz an und wand sich dann ab um in die Richtung der anderen beiden Anwesenden zu gehen. Nach einer kaum sichtbaren Geste steckte Rake seine Waffen weg, nahm Kerberos das dritte Schwert wieder ab und setzte sich dann mit dem Rücken an die Wand gelehnt auf den Boden. Der Dathomirer schien stehen bleiben zu wollen, wurde von dem Feeorin aber in die selbe Position gezwungen. Hybris sah wieder die übergroße Echse an. Was kann ich wohl von dem erwarten, ging es ihm durch den Kopf...

[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake (NPC)]
 
[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Eingangshalle ] Sharoh

Immer noch desorientiert wanderte der junge Trandoshaner durch die Eingangshalle der schwarzen Pyramide. Musterte die Wände und suchte unstet nach möglichen Ausgängen oder immerhin nach einer Art Beschilderung. Vollkommen leer schien der Raum zu sein, jedoch wehte ein ruppig kalter Wind aus dem immer noch offenen Tor hinein, was seinen Geruchssinn nicht wirklich dabei half aus dem Raum kommende Gerüche zu registrieren. Auch war die Beleuchtung alles andere als optimal. Immerhin verfügte die Trandoshanische Rasse über eine Art "Infrarotsicht" und wenn sich jemand in der Dunkelheit der Säulen verstecken würde, ja Sharoh würde ihn erkennen.

Trotz der scharfen Sinne trat ohne, dass der Reptiloid es vorher bemerkt hatte eine in Stoff Fetzen gekleidete Gestalt hinter einer Säule hervor. Verwirrt blieb der Trandoshaner stehen. Die Person strahlte keinerlei Körperwärme aus zumindest nicht in dem Sinne, wie es ein lebendes Wesen tun würde. Es musste sich also um einen Droiden handeln. Als das Wesen die Stimme erhob und den Namen von Sharohs Rasse ausspuckte, lief es ihm kalt den Rücken runter. Diese Stimme war so kratzig wie die eines hundertjährigen mit einer ordentlichen Entzündung im Rachen.
War die Person da vor ihm bereits Tod und deshalb kalt? Schoss es ihm durch den Kopf. Zumindest die die Stimme ließ darauf schließen. Oder ist der Kommunikator nur ziemlich im Eimer?

Die Gestalt vor ihm ließ ihm keine weitere Zeit darüber nachzudenken, warf Sharoh Beleidigungen an den Kopf, die nicht unbeantwortet bleiben durften. Bei dem Wort "Wookiefutter" brannten bei Sharoh die Sicherungen durch. Wer dachte dieser Haufen Schrott wer er war? Sharoh fletschte die Zähne und gab eine Art Fauchen von sich stapfte auf den Blecheimer, oder herumlaufenden Toten, zu um in eine ordentlichen Erziehungsschelle zu geben, die ihm die Kabel wieder in eine angemessene Ordnung bringen würden. Dabei murmelte er Wütend.

"Wookiefutter? Wenn ich mit dir fertig bin verfütter ich dich an verkrüppelte Banthas!"

Der Hieb mit der starken Rechten des Trandoshaners hätte wohl den Kiefer jedes Menschen oder Nicht-Menschen gebrochen jedoch wich sein gegenüber ihm schon fast spöttisch aus. Das schürte Sharohs Wut nur noch mehr. Ja er war wirklich leicht auf die Palme zu bringen, jedoch hatte es bis jetzt nie eine Situation gegeben ,die er nicht mit reiner Körperkraft hätte regeln können. Weiter verspottete ,was auch immer da vor ihm stand. Die Wut brannte wie ein Höllenfeuer in Sharohs Schädel. Er würde was auch immer da vor ihm stand in Stücke reißen und sich ein feines Kettchen aus seinen Innereien machen. Ein weiterer Hieb, ein weiteres mal daneben da drehte sich die Gestalt um und rannte zu einem spärlich beleuchteten Ausgang des Raumes, der bei näherem betrachten eine Treppe darstellte. Die Gestalt hüpfte schon die ersten Treppenstufen hinab, da blieb der Reptiloid oben stehen, blickte hinab. Was zu sehen war, war eine noch spärlicher beleuchteter Treppenabgang. Nur einige Fackeln erleuchteten den sich windenden Weg. Warum sollte er ausgerechnet dorthin rennen? Der Raum ist riesig und ausgerechnet diese winzige Treppe? Der hat doch was vor.

Der Gedankengang wurde von einem weiteren Schwall von Beleidigungen unterbrochen. Vieles mal hatte sich Sharoh im nachhinein gewünscht, er würde nicht immer so instinktiv handeln. Jedoch war er einfach so gestrickt und wenn es um seinen Stolz ging, so würde er Neugeborene morden um diesen zu wahren. Also nahm er mehrere Stufen gleichzeitig und holte langsam auf. Ein fiependes Geräusch war von der Gestalt vor ihm zu hören. Nun war es klar, es musste sich um einen Droiden halten. Nur warum sollte ein Droide ihn auf solche Weise beleidigen? Die Treppe mündete in einem breiten Gang, immer wieder mit Nischen gesäumt, und der Trandoshaner nahm einen Geruch von Verwesung wahr. Immer wieder huschten warme Schemen durch die Dunkelheit. Wo zum Henker führte dieses etwas ihn hin ?

Vor einer großen metallenen Tür, aus der surrende Geräusche drangen blieb das etwas stehen. Ein klicken drang von dem Handgelenk und eine beeindruckend lange Nadel zerriss den Ärmel des Mantels.
Verdammte Scheiße! Wenn ich jetzt meine Waffen hätte! Dachte Sharoh, und in diesem Moment gesellten sich auch die anderen Wärme Signaturen in das Licht der Fackeln. Im ersten Moment hielt er das erste auch für einen Trandoshaner, doch waren die Körperteile komisch verzogen und Speichel rann dem Wesen aus dem Mund. Wie ein Tier saß es auf allen Vieren auf dem Boden und starte ihn mit hungrigen Augen an. Was ist denn mit dem falsch? Dachte sich der junge Reptiloid nervös als sich weitere solche Wesen in das Licht stellten. Ein Twi'lek mit unzähligen, verschieden farbigen Lekkus am Körper. Mehr Menschen, gebeugt, haarlos mit angespitzten Zähnen und Klauen statt Händen. Hatte ihn dieses Wesen in die Hölle selbst geführt? Sharoh beschlich die Angst und sie begann die Wut gegenüber den Beleidigungen nahezu zu übermannen. Dann hörte er noch metallisches Klicken hinter sich und plötzlich begann es. Der Trandoshaner auf vier Beinen sprang die Gestalt im Mantel und beide rollten kämpfend über den Boden. Der Twi'lek wurde von einem metallischen Wesen angesprungen, dass mit einer Kreissäge auf diesem einhackte. Besagte Gestalt hatte eine menschliche Körperform, jedoch schien er gänzlich aus Kabel und Mechanik zu bestehen. Lediglich der Rechte Arm war noch Teilweise die eines braun-häutigen Menschen.

Ein Gemetzel entstand um Sharoh herum. Er musste den Moment nutzen, also rannte er zu der Tür, hoffte die Geräusche stammten von etwas nicht so Furcht einlößendem wie dem, was sich grade um ihn herum gegenseitig tötete. Weitere Wesen beider Seiten tauchten auf, sprangen aufeinander, zerfetzten sich. Einer der Menschen schlich auf allen Vieren auf ihn zu, hungrig murmelte etwas :

"Echsenfleisch, lecker, saftig, jung. Fressen, fressen, fresssssseeeeeeeen."

Sharoh machte sich bereit einen Angriff des Wesens abzuwehren, da öffnete sich hinter ihm das Tor. Darin erblickte er zwei Menschen und noch ein Wesen, was er spontan nicht zuordnen konnte. Zwei trainierten gerade offensichtlicher Weise mit Lichtschwerter und der Dritte stand daneben und überwachte dies. Über ihn hinweg flogen der vermeintliche Trandoshaner und das Wesen im Mantel in einer Kugel verkeilt in den Raum. Sharoh folgte, suchte Zuflucht und hoffte auf Hilfe oder zumindest eine Waffe um diese Viecher selbst bekämpfen zu können. Noch während er Rückwärts den Raum gehen wollte, stürzte sich eines der Wesen auf ihn, sodass er hart auf den Rücken flog und halb in den Raum rutschte . Vor Schmerz rührte er sich erstmal nicht, blickte nur flüchtig in die Richtung seines Niederstreckers. Dieser war wie angewurzelt stehen geblieben und starrte auf die große Person mit silbernem Haar, die vorher den Kampf beobachtet hatte. Dieser hatte ein monströs großes Schwert auf dem Rücken, was alles andere als praktikabel für Sharoh aussah, und hatte eine beeindruckend attraktive Gestalt, die er hier unten neben den ganzen anderen Wesen nicht erwartet hatte. Plötzlich blieben alle der Wesen, außer die beiden immer noch kämpfenden, stehen und machten sich schlagartig auf den Weg zurück in die Dunkelheit. Sie hatten es so eilig, dass sie aufeinander los gingen um den Raum zu verlassen. Eines der Wesen sprang spastisch gegen die Tür, wurde anscheinend ohnmächtig, und wurde mit einer plötzlich Wucht, die anscheinend von dem Schönling stammte, aus dem Raum geworfen. Auch der vermeintliche Trandoshaner flog aus dem Raum, und das Metall Wesen wurde mit einem Stich mit Schwert und einem Sturm aus Blitzen aus dem Händen niedergestreckt. Warte mal Blitze aus den Händen !?

Vollkommen perplex blieb Sharoh erst einmal liegen, sammelte seine Gedanken, rekapitulierte was gerade geschehen war.
Also es haben sich grade komische Mutanten mit Cyborgs geprügelt und ich wurde von einem Mann gerettet , der einer Prinzessin aus den Holonet Kinderkanälen beeindruckend ähnlich sieht. Genau dieser Mann schießt mit Blitzen aus den Händen und wirft Sachen durch die Gegend ohne sie zu berühren. Habe ich heute zum Frühstück zu viel getrunken? Hat jemand mir Drogen ins Essen gemischt?

Kein anderer im Raum schien so perplex zu sein wie er, also schien das wohl der normal Zustand im Sithtempel zu sein. Sein Retter richtete nun das Wort an ihn, und deutete wohl den gerade noch trainierenden sich zu setzen. Sharoh musste erstmal schlucken und richtete sich auf nur um zu merken, dass das Wesen, dass ihn angesprungen hatte, ihn anscheinend mit den Klauen in sein Fleisch geschnitten hatte. Die Blutung war nicht besonders stark also hoffte der Trandoshaner, dass seine natürlichen Regenerationsfähigkeiten zunächst den Rest erledigen würden. Er räusperte sich, um die Stimme wieder zu finden und sagte bestimmt:

"Was mich hier hin treibt? Also eigentlich hab ich zunächst die Verwaltung gesucht um mich eintragen zu lassen. Dann hat mich dieses etwas -"

er deutete auf die Reste des Droiden? Cyborgs? Was auch immer.

"provoziert und ich musste den Punkt klar machen, dass man mich nicht als Wookiefutter bezeichnet. Nunja ich muss mich wohl inständig für die Hilfe bedanken. Ich bin Sharoh Gorash meines Zeichens Jäger aus Varic auf Trandosha. Ich strebe an eine Ausbildung zum Sith zu beginnen."

Er verbeugte sich in Richtung des Schönlings und erneut in Richtung der Sitzenden. Wenn es um Etikette ging trug er immer etwas dick auf, und die Ansprache klang auch etwas steif. Jedoch sollten das erstmal alle Informationen sein, die sein gegenüber brauchen würde.


[ Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Von Alchemisten benutzter Teil der Katakomben | ehemaliger Trainingsraum] Kerberos, Sharoh, Hybris und Rake (NPC)
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Von den Alchemisten genutzter Bereich der Katakomben - ehemaliger Trainingsraum - Kerberos, Hybris und Rake (NPC)]

Kerberos hatte nur ein Talent und dies war die bemerkenswerte Auffassungsgabe eines wilden Tieres, der mit Nahkampf-Waffen ein gemeinsames Bild der Zerstörung bildete. Er und die Axt, das Schwert oder was auch immer er in die Finger bekam, das war sein einziges Werkzeug, dass er sehr gut beherrschte - dies war nicht immer so. Aber, wenn man in einem Dorf lebte, wo man täglich nur das eine tat, wurde irgendwann klar, dass jeder dort diese Sache sehr gut beherrschen konnte, aber bei Kerberos war da noch etwas anderes, er hatte die Klarheit und das Wissen aus dem, was seine Meister ihn auf Dathomir gelehrt hatten, richtige Essenz daraus zu ziehen und darüber zu forschen, wie er seine Künste perfektionieren konnte. Natürlich war der Weg lang und hart, aber dafür war er seit seinem sechsten Lebensjahr bei den Nachtbrüdern, von da an konnte er alles lernen und hatte auch genug Zeit sein Wissen und seine Technik zu perfektionieren. Am Anfang waren es nur zig Sequenzen, die er tagtäglich immer wiederholte, da dies sich in seine Knochen und Bewegungen einpflanzen sollten, so dass er nicht nachdenken musste, wie er angreift, sich wehrt oder eine Gegenattacke vollführt. Diese Zeit war für ihn scher hart, da es nicht gerade einfach war, schon mal zehn Sequenzen so zu verinnerlichen, dass der Körper von selbst dies tat ohne, dass er daran denken musste. Außerdem waren die Sequenzen auch nicht einfach und man musste sie bis zu Perfektion kennen. Alles konnte falsch sein, der falsche Winkel des Schwerts, falscher Stand, falscher Fuss, ja sogar die falsche Atmung konnte ein Hindernis sein, wenn man ausdauernd und lange kämpfte. Es dauerte Monate bis er die zehn Sequenzen konnte und es dauerte weitere Jahre, bis er weitere hundert Sequenzen lernte, sie perfektionierte und weitere Stile lernte, welche er auch tagtäglich übte und jeden Fehler ausmerzte, bis er zu einer wandelnden Maschine wurde, die nur diese Sequenzen abfährt. Es war schon so, dass er neben einem Übungskampf, an andere Sachen dachte, weil sein Geist in dieser Zeit träge war und unbeschäftigt. So, dass er schon eine kleine eigene Fantasiewelt um sich erschaffen hatte, nur damit die Übung für den Geist nicht zu „langweilig“ wird. Für das alles hatte er auch genug Zeit und auch deshalb war er der beste in seinem Clan, weshalb sein Anführer ihn damals losschickte, wobei er leider oder oder zum Glück von den Sith entführt wurde, von denen er nun ausgebildet wurde.

Und nun stand so ein Fleisch gepackter Koloss vor ihm und dachte er hätte irgendwelche Chancen. Nun, das Ding in Kerberos Hand war leichter, was irgendwie alle seine Übungen zerstörte und er sich erst einmal darauf einstellen musste. So, dass das blaue Ungeheuer einen Vorteil hatte, denn es schien, dass dieser schon geübt mit dieser komischen Waffe war - er leider weniger. Deshalb konnte Kerberos so viel attackieren wie er konnte, irgendwie kam er nicht nah genug an das Wesen heran. Immer wehrte er seine Schläge ab, aber irgendwann gelang es ihm dieses Wesen doch leicht zu schneiden, worüber Kerberos sich freute. So langsam verstand er auch diese Waffe und konnte sich auch daran gewöhnen, dass diese Waffe leichter war und die Schläge andere Wirkung hatten. Irgendwie war es für ihn, als ob er mit Wattestäbchen angreifen würde, so leicht und so ineffizient. Der Tätowierte musste immer wieder, wenn er kurz ein paar Sekunden hatte, auf dieses Ding runter schauen, es in der Hand abwiegen und immer wieder staunend starren, was für ein Schrott man ihm nun gab. Ein kurzer Blick zu Hybris, welcher um eine echte Waffe bettelte, Hybris bemerkte dies nicht mal - so wie er war, bemerkte er überhaupt was? Immer wieder musste Kerberos verdutzt staunen, was für ein komisches Ding er in der Hand hielt und am liebsten würde er das Scheißding wegschmeißen und glatt mit den Fäusten kämpfen, wenn dies nicht so aussichtslos wäre. Bald wollte er schon aufschreien und sagen, dass man ihm lieber eine richtige Waffe geben sollte, aber er hatte eher zu wenig Zeit, um Hybris Aufmerksamkeit zu erregen und konnte man dies überhaupt? Hybris in Kerberos‘ Augen war eher eine Schlaftablette, welche er selber auf Dathomir immer mit seinen Psycho-Spielchen manipulierte und ihn zur Weißglut brach, könnte er dies auch mit diesem da tun? Und so gingen Kerberos die Gedanken durch den Kopf, als er angriff oder sich verteidigte. Eine lange Weile hatte es gedauert, aber als das blaue Monstrum nun das andere Ding aktivierte und es zusammen fügte, war Kerberos auch dafür bereit, denn das Trainingsschwert lag nun endlich sehr gut in seiner Hand und Kerberos hatte natürlich immer sehr starkes Interesse bewiesen, auf welche Waffen man in der Galaxis treffen konnte und so ein Doppel-Ding-Ding war eine klare Herausforderung an seine Kenntnisse über den Nahkampf, aber keine so starke, wie sein Gegner wohl glaubte. Gut, das Doppel-Ding war unberechenbar und doch berechenbarer als wenn man nur eine Klinge hätte, denn da wo eine war, war auch die andere, man musste nur geistig „hochleveln“ und sich von dieser Waffe nicht aufs Korn jagen. An dem Teil war nur eins unbeherrschbar, das fehlende Wissen über seine Attacken, aber Kerberos war natürlich auch darauf vorbereitet. Natürlich war das blaue Ungeheuer stärker, größer und nun hatte es eine Waffe, die unberechenbar war, aber insgesamt wollte und konnte sich Kerberos ohne einen Kampf gegen diese Waffe bewähren. Hätte Kerberos nicht all die Jahre trainiert, hätte er schon längst verloren gehabt, aber so, war es nicht ganz aussichtslos. Trotzdem, körperlich war er unterlegen, so dass die Attacken seines Gegenübers immer an Fahrt zunahmen und man sah auch immer ein Muster Kerberos‘ Versagens. Aber es war kein Versagen seiner Künste, sondern eher seiner Kräfte. Denn bald schwitzte er das längst ihm entbehrte Wasser und seine Stärke wurde immer kleiner, bis er auch bald das Ding nicht halten konnte. Aber zum Glück bemerkte sein Gegenüber dies und der Kampf hatte endlich ein Ende. Kerberos, der schwach auf den Beinen war, schaute wieder auf das Ding in seiner Hand und deaktivierte es. Die Klinge fuhr so schnell ein, wie sie ausgefahren war und hinterließ ein Geräusch als ob man rückwärts einen Bach rauschen hörte. Der Maskierte hob seine Brauen, wunderte sich und steckte es automatisch und mechanisch an seinen Gürtel, als ob das Lichtschwert schon längst zu seiner Standardausstattung gehörte - natürlich war diese Bewegung auch in sein Blut übergegangen.

Aber dann wurden sie auch gestört, Hybris? Hatte er war bemerkt? Doch, er tat die schwere Tür auf, wobei man dabei nicht von einer Tür reden konnte, es war eher ein Tor aus zwei Flügeln, welche unter einem Bogen aus Stein angebracht waren. Kerberos wunderte sich nicht, dass Hybris wohl die Macht benutzte, da er kaum glaubte, er könne sie selber aufmachen, so dürr er war, schon fast wie Kerberos, nur dass er größer war. Nun gab es eine weitere Show von Hybris den Seelensammler. Kerberos verdrehte die Augen, setzte sich anschließend herablassen auf einen Sessel aus Stein, lehnte sich zurück und genoss die künstliche Show. Ah, Kerberos hatte noch nie ein Theaterstück gesehen, hatte aber mal was davon gehört, wie auch einiges bei Lagerfeuer, als er bei den anderen nur „anwesend“ war. Ah war das schön, wie Hybris all seine Stärke demonstrierte, diese weiteren Viecher mit seiner starken Macht hinausbeförderte und einen sogar tötete, es macht dem Tätowierten regelrecht Spaß, wenn er Wesen sah, die bald ihr Ende hatten. Aber da dieses Ding mehr metallisch war, gab zu der Show ein Extra. Blitze schlugen aus Hybris‘ Finger! Das Schwert tief drin in dem Schädel oder was man als Kopf identifizieren konnte, den rechten Fuß seines Meisters auf der Brust des Dings und wo das Schwert noch so drin steckte, kamen die blauen Blitze aus den Fingern von Hybris - das Bild, die Szene war perfekt. Der Held des Tages, Hybris, sein Meister, zeigte nun war er für Kräfte ausrufen konnte und wie Hybris erniedrigend und herablassend auf das Ding nieder schaute, als er die Blitze blitzen ließ, ah, Kerberos genoss so sehr die Show, dass er aufstehen musste, zu klatschen anfing, mit vollem Enthusiasmus aus sich schrie,

„wunderbar! Wunderbar! „

Er stand dann auf, voller Kraft geschöpft aus dieser neuen Demonstration, schaute für paar Sekunden zu dem blauen verdutztem Ungeheuer und sagte weiter voller Empathie,

„ist er nicht wunderbar! Das ist - mein - Meister!“

Anschließend kam Kerberos näher und sagte zu seinem Meister,

„bravo! „

Dann dann sagte er,

„Hybris, du musst mir ein echtes Schwert geben, mit dem Ding kann man ja keinen töten und so wie ich es von dir sehe, macht töten mehr Spaß, wenn man selber tötet, gib mir eins und sagt mir, wenn oder was ich töten soll und ich mache es - ah, deine Show beflügelt meinen Geist! Und diese Blitze! Einfach her-vor-rag-end!“

Dann schaute er auf das andere Tier und sagte voller Elan und Mordgier dieses zu töten,

„und ich fange mit diesem da an!“

Anschließend streckte Kerberos seine Hand Hybris mit der Erwartung entgegen, ein echtes Schwert zu kriegen und wartete, wobei er auf das liegende Tier schaute und es schon mit seinem ätzendem Blick niederstrecken wollte. Aber es kam nichts, Hybris beschloss auf - ein - Mal, jemanden zu verschonen, verdammt, wo war er denn, im Theater oder bei den Sith, er wollte unbedingt bald jemanden töten, weil dieses Gefühl von Hass und Wut in ihm brodelte und als er
Hybris dabei zuschaute überkam es ihn einfach und eine Mordlust wurde in ihm entfacht. Aber leider wurde dies zunichte gemacht, als ob man Wasser ins Feuer gießen würde, Hybris und der Blaue hatten sich wohl gegen ihn verschworen, so dass er nun nachgeben musste und sich auch auf den Boden setzen musste, zuvor musste er auch das verdammt unnütze Ding abgeben. Kerberos überging diesen weiteren Typus von Wesen wie aus dem Film „100 Millionen vor Jahren als...“, welcher sich gnädigerweise erklärte, ah, wieder ein Schwächling! Einen Namen hatte er auch - Sharoh. Kerberos maß dieses neu dazugekommene Tier mit seinen Blicken von oben nach unten, fand die Schuppen ziemlich interessant und auch diese „Fresse“ war auch etwas anderes als die von Hybris. Anschließend musterte er das andere das blaue Tier und fragte sich, wie groß die Galaxis noch sein konnte und wie viele Spezies sie noch hervorbringen würde. Alle sahen humanoid aus, aber angepasst an ihre Umwelt. Auf diesem Gebiet wird es wohl nie langweilig und man paarte sich auch zu gerne mit anderen Spezies. Wieso sollen Menschen nur Menschen bevorzugen, wenn die Organe zum Kopulieren die gleichen waren. Und so grinste er leicht in sich hin ein, als er diese zwei da genauer begutachtete. Na ja, dachte sich Kerberos, er wollte kein Kameradenschwein sein und auf Außenseiter machen, auch wenn er es zu gerne war, deshalb stellte er sich auch vor, aufstehen wollte er nicht, das wäre auch zu viel Ehre für diesen da,

„ich bin Kerberos“

, sagte dann ruhig, langsam und betonte seine raue Stimme, und wurde wieder stumm und schaute sich die ganze Szene von „oben“ an, wobei er die anderen sah und sich nicht, er wollte über das Geschehen reflektieren, darüber nachdenken und sich fragen, was
Hybris nun machen wollte und ob er wieder ein Theaterstück aufführen wollte. Kerberos überlegte, wann es Zeit war, dass man richtige Lichtschwerter bekam und er sich seinen Rivalen stellen konnte und wollte. Dabei erinnerte er sich an seinen Blaster, der wohl im Sand langsam verrotte. Der Maskierte musterte Sharoh immer wieder und fragte sich, ob dieser einen Stock geschluckt hatte. Alles was Zeremonie oder Etikette war, das stand ihm weniger, er war ein stets brutaler, unterprivilegierter Humanoider, der fürs Feine zu schade war. Natürlich kannte er oberflächlich sich damit aus, aber benutzen wollte er es nicht, noch nie war er bei Adel oder besseren Leuten.

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~ Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Zoey, Sane, Janus, Kevora, Saphenus, Voth, Michael und Steven ~


Es war durchaus ein unangenehmes Gefühl, hier inmitten von imperialen Bürgern, Sith und Sturmtruppen zu stehen. Zwar gab es da diesen Vertrag, den beide Seiten als Friedensvertrag betitelten, doch gab es eindeutig, keine Spur von Frieden zwischen Neuer Republik und Sith-Imperium, jedenfalls nicht inoffiziell.

Diese Gala, wäre sie durch die Anstrengung der Machtverschleierung nicht schon anstrengend genug, ermüdete den adligen Jedi-Ritter zunehmend. Diese ganzen teuren Bilder, waren zwar wirklich schön anzusehen, dennoch gehörten sie in die Sammlung eines Mörders. Bei jedem Blick auf jeden noch so kleinen, unschuldigen Farbklecks, musste Steven darüber nachdenken, mit welchem Blutgeld sich der Sith das Kunstwerk wohl erkauft haben mochte.
Wäre das nicht schon Grund alleine, aus der Rolle des cirresischen Würdenträgers ohne Verbindung zur Macht, herauszufallen, dudelte im Hintergrund dieser "Party" diese schreckliche was-auch-immer-für-ein-Instrument-Musik. Dieses Gedudel erinnerte den Baron an eine bestimmte Fahrstuhlmusik von Coruscant.


Stevens Blick schweifte von den Bildern in die Menschenmenge, jedenfalls waren die Gäste hier zum Größtenteils Menschen, eine der wenigen Punkte in der Politik des Imperiums, die der Baron als positiv empfand. Doch diese Menschen hier waren der Höhepunkt einer dekadenten Gesellschaft. Diese typischen Personen mit Zylinder und Monokel mit ihren dicklichen Damen mit quietschender Stimme und viel zu engem, aber dafür umso teureren, Kleid. Der Baron, der glücklicherweise nicht in einer solchen Gesellschaft groß geworden ist, schüttelte resigniert den Kopf. Es war schwierig, sich im angesicht solcher Wesen daran zu erinnern, das man sie akzeptieren sollte, wie sie sind, jedenfalls so lange sie keinem anderen Schaden zufügten.
Wie viel angenehmer wäre es jetzt wohl gewesen, sich in der Gegenwart von
Tenia zu befinden. Bald schon würde er sie wiedersehen..

Der Jedi-Ritter wollte sich nun aber lieber wieder auf seine Aufgabe konzentrieren, schließlich konnte er erst zu der Nullianerin, wenn das hier erledigt war, doch plötzlich wurde er von einer jungen Dame abgelenkt, die ihm, zuzwinkernd, ein Glas Champagner überrichte. Auch seinem Padawan
Michael überrichte sie ein Glas, ihm jedoch ohne das zwinkernde Auge. Vielleicht mochte sie aber auch diese Musik nicht und wurde einfach irgendwie nervös.
Bewaffnet mit dem Glas voller Champagner, bewegte sich Steven näher an die Archäologin und den Sith ran, Michael immer wenige Zentimeter hinter ihm wissend.

Der Ritter hatte kaum etwas von dem Gespräch zwischen
Zoey und dem Veranstalter der Gala mitbekommen, ob es jetzt daran lag, das sich zu viele Leute unterhielten oder die nervtötende Musik zu laut spielte, konnte er nicht sagen.
Doch wie dem auch sei, hatte Steven noch so viel mitbekommen, dass die Forscherin auf den Sith und ihre "gemeinsame Zukunft" anstieß.
Was war denn hier los? War er hier vollkommen fehl am Platze? Steven blieb ein kleiner Kloß im Hals stecken. Handelte es sich bei der Buchautorin etwa um eine Kollaborateurin!?
Er war doch extra mit
Michael hier her gekommen, um sie vor den Sith und ihren dunklen, okkulten Machenschaften zu schützen, hatte dafür die gemeinsame Zeit mit Tenia vorerst aufgegeben und nun stieß sie mit diesem dunklen Lord auf eine gemeinsame Zukunft an?
Steven versuchte sich zu beruhigen. Er durfte nicht auffliegen und wenn es zu Gefühlsausbrüchen kam, würde er sich nicht genug konzentrieren können um die Verschleierung aufrecht zu erhalten. Er hoffte nur, dass diese überhaupt etwas Sinn hatte und ihn niemand erkannte.

"Dr. Liviana?"

fragte Steven erstaunt und ging mit weit aufgerissenen Augen auf die Autorin zu. Er musste irgendetwas unternehmen, sich zwischen die Republikanerin und den Sith stellen, zumindest in deren Gespräch. Er musste irgendwie herausfinden was hier vor sich ging.

"Es freut mich Sie leibhaftig zu sehen! Ich habe einige Freunde die ihre Vorlesungen auf Naboo besucht haben und von Ihnen nur so schwärmen. Ich selbst warte gerade auf ein Exemplar Ihres Buches."

Steven blickte Zoey tief in die Augen, vielleicht konnte er so schon etwas über diese Frau in Erfahrung bringen. Ob sie bemerken würde, das Michael und er nicht von hier kamen oder gar jemand anderes waren, als sie vorgaben zu sein?

"Ahhh..wo bleiben meine Manieren? Lord Warrington vom Planeten Cirrus und mein geschätzer Kollege Lord Forrester.."

Nachdem Steven seine Hand auf Michael gedeutet hatte, deutete er für sich eine leichte Verbeugung an.
Steven vermied es bewusst, den Sith persönlich zu begrüßen. Zweierlei spielte dabei eine Rolle, zum einen würde er vielleicht eine Enttarnung riskieren und zum anderen, konnte er diesen Sith nicht ausstehen. Nicht das er überhaupt irgendeinen Sith mochte, vielleicht mit Ausnahme von Alisah, doch dieser hier, mit seinen Wasserstoffblond gefärbten Haaren und dem aufdringlichen Grinsen, schoss den Mynock ab.
Doch so sehr sich der Baron auch eine offene Konfrontation mit diesem da wünschte, hatte die Mission Vorrang und so lange er nicht provozierte, durfte der Ritter nichts unternehmen..



~ Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Zoey, Sane, Janus, Kevora, Saphenus, Voth, Michael und Steven ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif

Das angeregte Gespräch zwischen dem Sith und der Archäologin ging munter weiter und wohl niemand hätte bei diesem Anblick vermutet, dass sie vor noch nicht allzu langer Zeit auf ganz verschiedenen Seiten gestanden und sich sogar gegenseitig bekämpft hatten. Aber das war eine der Wendungen, die das Spiel um die Macht mit sich brachte. Anders als Schachfiguren besaßen Lebewesen einen freien Willen und ihre eigenen Ziele und Wünsche. Man konnte ihnen nicht einfach nur Befehle geben, gewisse Ausnahmen ausgenommen, sondern man musste herausfinden, was sie antrieb und womit man sie locken konnte.

In vielen Fällen reichten Credits, doch andere wiederum hatten sich bestimmten Ideologien verschrieben oder handelten allein in eigenem Interesse. Nicht selten gab es auch Überlappungen und Widersprüche, so waren Lebewesen nun einmal. Vielschichtig und kompliziert, doch wenn man wusste, wo man den Hebel ansetzen musste, oft erstaunlich leicht zu beeinflussen.

Janus glaubte, die Schwachstellen von Zoey gefunden zu haben. Archäologie war ihre Leidenschaft und ihre Gefühle gegenüber den Jedi keineswegs rein positiv. Zudem genoss die hübsche Frau es, bevorzugt behandelt und bewundert zu werden. Alles Dinge, die der Graf ausnutzen konnte. Zufrieden lauschte er der gegen Schluss wirklich wütenden Tirade der Autorin die Jedi betreffend und lächelte dann wohlwollend.


„Sie sind weitaus klüger als die meisten Lebewesen in der Neuen Republik und auch klüger als so mancher Jedi. Weil Sie sich ein offenes Denkmodell bewahrt haben, können Sie die Heuchelei und Doppelzüngigkeit der selbsternannten Richter über Gut und Böse erkennen und nicht zuletzt haben Ihre eigenen Erfahrungen Sie gelehrt, was es mit den Jedi wirklich auf sich hat.“

Kommentierte Janus die Aussage der Autorin, die ihm mehr und mehr zugetan zu sein schien und sich offenbar in seiner Gegenwart nicht mehr bedroht fühlte. Die grünen Augen des Grafen musterten seine Gegenüber. Sie war ohne Zweifel äußerst attraktiv, noch dazu klug, aber nicht so klug, dass er sie nicht manipulieren konnte. Ihre fachlichen Fähigkeiten standen außer Frage, aber warum nicht noch einen angenehmen Bonus einstreichen?

Die Zusage zu seiner Einladung ließ den schlanken Fastmenschen lächeln.


„Das Gefühl ist ganz meinerseits.“

Meinte er mit einem charmanten Lächeln und nach einem kurzen Zögern hob die Archäologin ihr Glas und stimmte in seinen Trinkspruch ein, was dessen Augen umso mehr funkeln ließ, ihr reizender Augenaufschlag tat sein übriges. Doch das vielversprechende Gespräch wurde just in diesem Moment unterbrochen, als sich zwei Männer (Steven und Michael) ihnen näherten und einer von ihnen mit vor Erstaunen großen Augen aufgeregt Zoey ansprach. Ein Fan?

Besagter Mann plapperte auch sogleich los und mischte sich damit in ein privates Gespräch ein, was der Graf als grob unhöflich empfand. Offenbar handelte sich bei dem Fremden um einen aufdringlichen Fan oder Verehrer, den Manieren nach offensichtlich ein Mann von niederer Geburt und miserabler Erziehung. Er hatte offenbar über Freunde von Zoey und ihrem Buch gehört.

Janus blieb ruhig und hielt seinen Ärger im Zaum, auch, als der fremde Mann sich und seinen Begleiter vorstellte und es offenbar nicht für nötig hielt, auch den Grafen zu begrüßen. Lord Warrington und Lord Forrester von Cirrus? Die Aristokratie dieses Planeten musste ja über eine schreckliche Kinderstube verfügen, wenn sie repräsentativ waren. Schon lange war der weißhaarige Fastmensch der Ansicht, dass der Adel von Taris und selbstverständlich hauptsächlich seine eigene Familie den meisten anderen Titelträgern weit überlegen waren, dieses Ereignis bestätigte ihn in dieser Ansicht. Vielleicht handelte es sich auch um Personen, die ihre Titel schlicht gekauft hatten?

Nun, es war jedenfalls nicht angemessen, auf diese Vorstellung mit einer Szene zu reagieren. Jemand von Janus´ Stellung ließ sich von so etwas nicht aus der Fassung bringen, aber ohne Zweifel war es nötig, darauf zu reagieren und die beiden Herren, die auf den Grafen mehr wie Mitglieder einer mittelmäßigen Boygroup wirkten als Lords, seine Herablassung spüren zu lassen.


„Nun, Dr. Liviana, wie es scheint, bin ich nicht der Einzige, der Ihre Gesellschaft so reizend findet. Bitte entschuldigen Sie mich für einen Moment. Ich bin mir sicher, die beiden...Gentlemen werden viele Fragen an Sie haben.“

Herablassend verzogen sich die Lippen des Grafen zu einem indignierten Grinsen, nickte der Archäologin dann höflich zu und entfernte sich zusammen mit Voth von den Gemälden. Er hatte es gewiss nicht nötig, sich mit solch unkultivierten und unhöflichen Kreaturen herumzuplagen, die ohnehin nur an der Archäologin interessiert waren. Er würde ihr etwas Zeit mit diesen Fans lassen, gewiss würde sie danach umso mehr auf seine Gegenwart hoffen.

„Ein interessanter Abend, nicht wahr? Sag mir, mein Schüler, was haltet Ihr bis jetzt von unseren Gästen?“

Janus war ehrlich an der Meinung des Twi´lek über die Personen interessiert, denen sie bis jetzt begegnet waren. Es schadete nicht, eine zweite Meinung einzuholen.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen, vor den Gemälden | Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Janus Sturn, Voth Terrix, Zoey Liviana, in der Nähe: Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Steven, Michael

Mit zusammengekniffenen Augen blinzelte Voth zur Decke der Darth-Arthious-Gedächtnishalle, von der die zahllosen Lampen unermüdlich die rege Gästeschar beleuchteten. Durch die riesige Glaskuppel konnte man den Bastioner Nachthimmel erkennen; hin und wieder meine Voth sogar, einen Stern aufblinken zu sehen.

Der Abend zog sich. Leicht abwesend tastete der Twi'lek unter seiner Robe nach dem Trainingslichtschwert, das er noch bei sich trug. Wie gern er es aktiviert und ein wenig damit trainiert hätte! Doch besser verwarf er diesen Gedanken sofort wieder. Aus verständlichen Gründen konnte er dies nicht tun.
Nicht, dass der Sith-Schüler sich langweilte. Nein, er fand es sogar interessant, ein paar Schritte entfernt von
Janus und Dr. Liviana zu stehen und die Menge zu beobachten. Gelassen konnte er seinen Blick über die verschiedenen Menschen und andere Lebewesen schweifen lassen, die herumstanden und sich unterhielten, unterschiedliche Getränke aus langstieligen Gläsern tranken, die zahlreichen Kunstwerke bewunderten oder alles auf einmal taten. Hin und wieder musste der Twi'lek grinsen, wenn er einen besonders kitschig herausgeputzten Besucher sah, der fast eher in einen Zirkus als auf eine Benefizgala gepasst hätte. Nun ja, zum Glück waren Geschmäcker verschieden.

Jedenfalls empfand
Voth keinerlei Langeweile. Er wurde lediglich nicht ganz schlau aus der momentanen Situation.

Irgendetwas war passiert, seit
Janus und Voth die republikanische Autorin begrüßt hatten. Er hatte es nachvollziehen können, dass sie sich gefürchtet hatte und vor Angst sogar zitterte. Doch nun? Jetzt schmiegte die Archäologin sich an Janus und himmelte ihn ja beinahe schon an! Es war nicht die geringste Spur von Furcht oder Abneigung vorhanden. Selbst, als Voth seine Machtsinne einsetzte, um Dr. Livianas Gefühle zu erkennen, war er nicht in der Lage gewesen, irgendetwas Negatives zu spüren.

Janus hingegen hatte seine höfliche, zuvorkommende Art beibehalten. So langsam glaubte Voth auch, zu verstehen, warum er sich so bereitwillig und freundlich mit der Autorin abgab, obwohl sie aus der Republik stammte. So hatte sich herausgestellt, dass Dr. Liviana keinesfalls unbedingt begeistert von den Jedi zu sein schien. Zwar versuchte sie, die Worte des Grafen gegen die Jedi, in denen seine Einstellung ihrem Orden gegenüber deutlich sichtbar wurde, ein wenig zu entschärfen und gab vor, Janus nicht ganz zu verstehen, aber dennoch schwang in ihrer Stimme eine gut erkennbare Portion Wut mit, als sie ihrerseits über die Jedi sprach.

In
Voths Gehirn vervollständigte sich allmählich das Bild der Autorin und Archäologin. So schien die Politik Dr. Liviana nicht unbedingt allzu sehr zu liegen. Stattdessen hing ihr Herz an der Forschung, wie glasklar deutlich wurde, als sie die Einschränkungen durch die Disparitäten zwischen Republik und Imperium verurteilte. Manche würden diese Einstellung sicherlich als naiv abtun, dennoch erkannte Voth die Leidenschaft der Archäologin, welche auf diese Art nur in wenigen Menschen zum Vorschein kam.

Als der Graf jedoch anbot, Dr.
Liviana ausgewählte Werke aus der Sith-Bibliothek zur Verfügung zu stellen, glaubte Voth erst, er höre nicht ganz recht. Ob innerhalb oder außerhalb des Tempels, sollte es nicht als absoluter Frevel gelten, einer Republikanerin die Geheimnisse des Sith-Ordens anzuvertrauen? Bloßes Interesse an der Forschung und nicht an der Politik hin oder her, das konnte Janus doch nicht machen!

Oder... oder war alles nur ein umfangreicher Plan des Sith zur Täuschung und Zufriedenstellung der Autorin? Spielte
Janus den Gönner, um Dr. Liviana freundlich zu stimmen? Dies wäre jedenfalls eine vernünftige Erklärung dafür, dass der Graf bisher so ausdrücklich höflich und nett gewesen war. Sicher nützte eine zufriedene republikanische Autorin mehr als eine, die Angst hatte und ausschließlich Negatives zu berichten hatte. Schließlich würde sie in ihrer Heimat zweifelsohne von dem freundlichen Grafen erzählen, der ihr all dies ermöglicht hatte. Doch war die Herausgabe ordensinterner Werke und Informationen dies wert? Als Voth noch einmal zu Janus und der Archäologin blickte, kamen ihm doch Zweifel an seiner Theorie. Entweder war Janus ein verflixt guter Schauspieler, oder... er meinte es ernst.

Der Twi'lek hatte einen Teil des Gesprächs zwischen den beiden nicht ganz mitbekommen. Als der Sith die Autorin nun aber einlud, noch einige weitere Tage auf Bastion zu verbringen und sich die Sehenswürdigkeiten der imperialen Hauptwelt anzusehen, hob
Voth die Augenbrauen; vor allem, als Janus Dr. Liviana nach einer euphorischen Zustimmung ihrerseits zu einem Dinner am morgigen Abend einlud. Zweifellos fuhr der Graf einige Geschütze auf, um die Archäologin gnädig zu stimmen. Mit vollem Erfolg, musste Voth zugeben, als die hübsche Brünette ihm einen aufreizenden Augenaufschlag schenkte, bevor sie sich zuprosteten.

Aus dem Augenwinkel konnte
Voth zwei Personen erkennen, die sich der Gruppe näherten. Entweder wollten die zwei Menschen zufällig in genau diese Richtung, oder ihr Ziel war entweder Janus oder Dr. Liviana.
Wie sich herausstellte, war es Zweitere. Recht unhöflich unterbrach einer der Herren die Konversation und begrüßte - ausschließlich - die Autorin. Erst danach stellte er sich als Lord
Warrington von Cirrus und seinen Begleider als Lord Forrester vor.

Routinemäßig - jedenfalls hatte
Voth sich vorgenommen, jeden Fremden sicherheits- oder wenigstens der Übung halber auch in der Macht zu überprüfen - streckte der Twi'lek seine Machtfühler in die Richtung der beiden Lordschaften aus, erkannte jedoch nichts besonderes. Es schien sich hierbei tatsächlich nur um zwei gewöhnliche Adelige zu handeln, die Interesse an Dr. Liviana zeigten, aus welchem Grund auch immer.

Janus schien keinesfalls erfreut darüber, dass man sein Gespräch so rüpelhaft gestört hatte. Dennoch behielt er problemlos die Fassung und entschuldigte sich dafür umso höflicher von der Szene.
Und da sollte noch jemand behaupten, Sith konnten keine Gentlemen sein.

Gemächlich schritt der Graf zu
Voth herüber und entfernte sich gemeinsam mit dem Twi'lek. Dieser vernahm noch kurz unverständliche Gesprächsfetzen von hinten, konzentrierte sich aber eher auf seinen Meister.
Interessiert fragte dieser nun, was
Voth von den bisherigen Gästen hielt. Eine eigentlich recht einfache Frage, dennoch musste er kurz überlegen, vor allem, um sich an sämtliche heute getroffenen Personen zu erinnern.


"Nun..., ich muss sagen, ich bin ein wenig überwältigt", begann er. "Ich hätte niemals erwartet, so viele verschiedene Persönlichkeiten zu treffen. Noch nie habe ich beispielsweise eine so... interessante... Unterhaltung mit gleich zwei Kriegern der Sith geführt." Die Stimme des Twi'lek nahm einen leicht verschwörerischen Tonfall an, als er an die verräterische Unterredung mit Lord Saphenus zurückdachte. "Auch hat es mich gefreut, die Bekanntschaft eines Sergeants zu machen. Ein wirklich gelungener Auftritt, übrigens." Sicher würde es Janus freuen, wenn er Kevora und dem Squad ein Kompliment machte, hatte er doch den Eindruck einer guten Bekanntschaft zwischen den beiden gehabt.

"Auf keinen Fall hätte ich aber gedacht, eine republikanische Autorin hier, auf Bastion, zu treffen. Um ehrlich zu sein, war ich zuerst sehr skeptisch, doch denke ich, ist es durchaus nützlich, auch einmal eine andere Sichtweise kennen zu lernen. Selbst wenn man anderer Meinung ist.
Bisher konnte ich an diesem Abend jedenfalls außerordentlich viele nützliche Erfahrungen machen, denke ich."


Noch immer brannte Voth die Frage auf der Zunge, die zu fragen er jetzt die Möglichkeit hätte. Doch sollte er? Kurz dachte er nach, dann siegte jedoch seine Neugier.

"Etwas verstehe ich aber nicht ganz. Die Republikanerin... Dr. Liviana... Ist sie euch wirklich so sympathisch oder, nun ja, war die Zuneigung nur gespielt, um ihre Angst zu vertreiben? Wenn ihr versteht, was ich meine..."

Voth war durchaus bewusst, dass er eine recht riskante Frage gestellt hatte. Zwar wusste er, dass Janus in vielen Personen nicht viel mehr als Schachfiguren sah, doch gehörte die Autorin ebenso dazu? Wenn nicht, wenn er tatsächlich Sympathie ihr gegenüber empfand und Voth dies nicht richtig erkannt hatte, würde ihn nun vermutlich eine ziemlich negative Antwort erwarten. Neugierig sah er seinen Meister an und versuchte, den Blick des Grafen in diesem Augenblick zu deuten.

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Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, auf der Benefiz-Gala zu Ehren der imp. Kriegsversehrten und Vertriebenen: Zoey mit Janus und Voth, nahe Saphenus, Chronor und Sane undercover, desweiteren: Jorax, Ghost, Edgar und Shadif, Steven und Michael undercover und weitere Gäste




Oh ja, Zoey wusste jetzt, wie die Jedi tickten! Es war etwas anderes gewesen, mit ihnen so lange gemeinsam in einer Gruppe zusammen zu arbeiten, als sie nur aus Büchern zu kennen. Sie waren normaler, als in Büchern beschrieben. Mit Fehlern, Ecken und Kanten! Aber, Zoey wusste auch wie die Sith tickten! Da die Archäologin klug genug war, um dies nicht zu vergessen, wie könnte sie dies auch nach ihren schlimmen Erfahrungen, und hier heil und unbeschadet bleiben wollte, aber gewillt war, ihre eigenen Interessen zu verfolgen, ließ sie von Letzterem nichts verlauten. Sie war froh, dass der Graf so angetan von ihr war und sie sogar für ihre Klugheit lobte. Natürlich hörte sie so was gern! Und, der Abend verlief angenehmer, als erst gedacht. Es hätte auch anders kommen können! Und, er konnte wirklich unglaublich charmant sein! Wer hätte das gedacht!? Auch die Möglichkeit auf Korriban archäologisch tätig zu werden! Dies war ihr lieber, als wenn er ihr Ableben planen würde!

Sie hatten kaum ihre Gläser gehoben und nach dem Trinkspruch einen Schluck von dem gewiss teuren Champagner gemacht, der auf ihrer Zunge jedesmal eine Geschmackexplosion verursachte und so angenehm prickelte, als sich plötzlich jemand hinzu gesellte und die Archäologin überschwänglich und lautstark begrüßte. Zoey blickte in ein ihr fremdes Gesicht. Der dunkelhaarige gut aussehende, aber unbekannte Mann (Steven) war auf sie euphorisch zugestürmt, ohne dem Grafen jegliche Beachtung zu schenken, was durchaus ungewöhnlich war, da der Graf der Schirmherr der Gala und damit die präsenteste Person hier war. In Anbetracht der Tatsache, dass er auch noch ein Sith war, den man wohl lieber wie ein rohes Ei behandeln und nicht ignorieren sollte, da die Auswirkungen ansonsten lebensgefährlich werden könnten, ließ Zoey nicht nur überrascht, sondern auch ein wenig erschrocken zu dem Fremden hinschauen. Aufschauen konnte man auch sagen, denn die Archäologin war nicht sehr groß.


Er plapperte schnell und ungeniert immer weiter und hatte sich damit in das Gespräch zwischen dem Grafen Sturn und ihr gedrängt. Zoey hielt ihm ihre Hand zum Kuss entgegen, während jener ihr tief in die Augen schaute.

"Sehr erfreut, Lord Warrington."

Hm, sein Akzent entsprach seiner Heimatwelt! Sie nickte seinem Kollegen zu.

"Darf ich Ihnen Graf Sturn vorstellen!?",

flötete sie schnell, die prekäre Lage zu glätten und dachte dabei, dass er sich für einen Lord ziemlich plump und daneben benahm und wenig Taktgefühl aufwies! Vielleicht hatte er bereits zu viel getrunken?! Diese Unverschämtheit schien auch der Graf Sturn als solche zu empfinden und jener zog sich schnell zurück und ließ sie mit ihrem offensichtlichen Fan und seinem Kollegen alleine. Zoey lächelte entschuldigend zum Grafen hin und zuckte leicht wegen ihrem Fan und seiner unverfrorenen dreisten Art und Weise, ihr Gespräch zu stören, beschämt und verständnislos mit den Schultern und wandte sich dann ihrem Fan und seinem Kollegen zu. Es war ihr wirklich peinlich! Das Verhalten des Lord Warrington war derart daneben gewesen, dass sie sich nur schwer geschmeichelt fühlen konnte, dass ein Fan sie hier so überfiel, ja überfiel, so konnte man es wohl nennen! Sie war ein wenig wütend, dass sie in eine solche Situation gebracht wurde! Dennoch lächelte sie charmant und sagte zu ihm freundlich, da man seine Fans immer gut behandeln sollte:

"Ach, Freunde von Ihnen sind in meinen Vorlesungen auf Naboo?! Na, so ein Zufall! Die Galaxis ist doch recht klein! Vielleicht kenne ich ihre Namen!? Sie selbst stammen also von der Welt mit den golden schimmernden Meeren und den zwei goldenen Sonnen. Was treibt Sie und ihren Kollegen denn hier nach Bastion? Geschäfte? Ach, und man muss mein neuestes Buch bereits vorbestellen?! Das hätte ich nicht angenommen. Kommen Sie!"

Zoey lief zum Stehtisch, auf dem noch das zweite Buch, das zweite Gastgeschenk lag, da Zoey schließlich nicht genau wissen konnte, ob sich ihr zwei Personen als Schirmherren vorstellen würden, ein Ehepaar oder so und überreichte ihm lächelnd das Buch mit Widmung und Autogramm.

"Für meinen offensichtlichen Fan, damit Sie nicht länger warten müssen, das Buch lesen zu können. Bitte sehr, für Sie!"

Plötzlich wurde ihr charmantes Lächeln zu einer entsetzten erschrockenen Grimasse! Nachdem das Buch in seinen Händen lag, fiel ihr auf, dass es sich um die Republikausgabe handelte. Im Klartext hieß das, dass auch der Graf von ihr eine Republikausgabe aus Versehen überreicht bekommen hatte, anstatt der zensierten Ausgabe fürs Imperium. Wie hatte dies nur geschehen können?! Sie konnte weder ihrem Fan, der vielleicht auch ein Sith war, das Buch wieder entreißen, noch dem Grafen das Buch wieder wegnehmen, noch dazu sie hier keine Imperiumsausgaben hatte, um sie austauschen zu können! Außerdem war sein Buch nicht mehr auf dem Stehtisch. Entweder hatte er es vorhin mitgenommen und weiter gereicht oder wie auch immer, wo sein Geschenk von ihr verblieben war! Mist, verfluchter! In dieser Ausgabe hatte sie unverblümt kein Blatt vor den Mund genommen und alles so nieder geschrieben, wie sie die Dinge erlebt und wahrgenommen hatte! Hier im Imperium wollte und durfte sie nur die Imperiumausgabe verteilen! Zoey war jetzt völlig aufgelöst und verunsichert und ihre Augen suchten hektisch die von Sane, den sie nach einer halben Drehung nahe hinter sich stehen sah. Sie warf ihm einen Blick zu, der aussagen sollte, dass etwas nicht in Ordnung wäre und sie unbedingt mal einige Worte mit ihm wechseln müsste. Sie drehte sich dann wieder diesem jungen Lord zu und versuchte ihren besorgten Gesichtsausdruck mit einem charmanten Lächeln zu überspielen.

“Gefällt Ihnen Bastion? Ich habe bisher nur einen Blick aus dem Taxigleiter werfen können, aber war von dem, was ich sehen konnte, schwer beeindruckt. Auch diese Gedächtnishalle ist unvergleichlich! In welchem Hotel sind Sie hier unter gekommen?”,

versuchte sie ein unverfängliches Gespräch zu führen, während ihren Gedanken ganz anderen Dingen nach hingen. Sie hatte die Bücher aus dem falschen Koffer genommen! Fataler Fehler!


Bastion, Bastion Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, vorm Stehtisch unweit der Gemälde: Zoey Liviana, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester, in der Nähe: Janus Sturn, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad, Edgar, Shadif
 
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