Bastion

-NPC-POST-

- Lord Warrington, Diplomat von Cirrus -

[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Lord Forrester und Lord Warrington (beides NPC), Zoey Liviana, Steven und Michael, Janus Stun, Voth Terrix, Sane alias Krayne, Chronor Tallax und Saphenus, Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif]



Von oben herab behandelt zu werden war durchaus nichts Neues für Jonathan Forrester und Edor Warrington, die dies von ihren cirresischen Vorgesetzten bereits zur Genüge kannten. Doch dieser Graf war anders. Er setzte es bewusst als Mittel ein. Die meisten Adeligen die Edor kannte, taten dies eher instinktiv. Wohl etwas unbewusster wandte der Graf einen schulmeisterlichen Ton an, der wohl Tadel ausdrücken sollte, die beiden Diplomaten aber beinahe zum lachen brachte.

Wäre die Situation nicht so angespannt und gefährtlich würde Warrington sich sogar ein Lächeln gestatten, hielt es aber ratsamer höflich und mit unberührter Miene an die Sache heran zu gehen.


"Seid gegrüßt Euer Durchlaucht", er deutete eine Verbeugung vor dem weißblonden Grafen an, "Euer herzögliche Hoheit, Master Aeren", er verneigte sich vor Steven und dessen Begleiter.

Dachte der Baron wirklich es wäre in irgendeiner Weise verständlich, dass er und sein Begleiter sich für zwei Diplomaten, welche im Auftrag des Planeten unterwegs waren, den er - mit viel Glück - eines Tages beherrschen würde, ausgaben und sich damit auf einer Gala des Galaktischen Imperiusm herumtrieben? Zwar war er der Thronfolger und konnte sich durchaus einiges herausnehmen, aber für Edor ging diese Dreistigkeit zu weit. Hätte sich Steven Crant wirklich für seinen Planeten und dessen Bewohner eingesetzt, hätte die Aufgaben die ihm zugewiesen waren zuverlässiger erledigt, so hätte er bei einem solchen Bubenstreich - eine andere Bezeichnung fand der erfahrene Diplomat dafür nicht - durchaus ein Auge zudrücken können. Nachdem er sich allerdings zuerst mit seinem Vater zerstritten und dann die Bedürfnisse seines Volkes im Stich gelassen hatte, war Warrington nicht geneigt dies ungehört durchgehen zu lassen.

"Mit allem Respekt, Sir, ich kann unter keinen Umständen nachvollziehen was Euch zu diesem Schritt gedrängt haben möge. Ich denke, ich muss Euch nicht an die eventuellen Konsequenzen erinnern, welche ein solchen Handeln für das Herzogtum, für uns beide als offizielle Vertreter und Euch selbst haben kann."

Er neigte respektvoll den Kopf in Richtung des Barons
.

"Nichtsdestotrotz steht es mir nicht zu, Euch dafür zurechtszuweisen, Sir. Dies ist eine Angelegenheit für den Kronrat und die Regierung."

Nun stellte der Thronfolger eine fadenscheinige Ausweichfrage nach der Religionspolitik die auf Cirrus praktiziert wurde. Hätte sich der junge Adelige einmal etwas mehr mit seinem Planeten auseinander gesetzt, würde er die Antwort selbst wissen. Warrington sah sich nicht in der Verantwortung ihm diese Lektion beizubringen und bemerkte nur:


"Mylord, ich bin nicht weiter in der Religionspolitik bewandert als Ihr als Thronfolger es sein werdet."

Neben ihnen hatte sich der Gastgeber der Gala aufgerichtet um eine beeindruckende Figur abzugeben. Dies mochte ihm vielleicht gelingen, aber der Ton den er dazu anschlug passte überhaupt nicht zu seiner Außenwirkung. Wieder blieb dem cirresischen Diplomaten nichts anderes übrig als mit steinerner Miene zu antworten.

"Mein Kollege und ich fühlen uns geehrt, Mylord", er deutete eine Verbeugung an, "das Ihr so auf unsere Weitsicht vertraut. Wohl tut Ihr darin, aber darin mögt Ihr nur für Euch selbst sprechen. Meine Vorgesetzten haben mit strikte Anweisung erteilt den Baron auf kürzestem Wege in den Schoß seiner Familie zurückzubringen."

Dies war die Anweisung die Forrester vom Hofamt erhalten hatte. Man hatte ihnen ausdrücklich mitgeteilt, dass diese Nachricht zu überbringen sei und die beiden Gesandten sich keienerlei Spielraum verschaffen durften. Die Angelegenheit war, zumindest sahen es Hof und Regierung so, delikat genug um Probleme mit dem Imperium heraufzubeschwören. Da wollte man nicht noch Andere in interne Angelegenheiten einbeziehen.

"Mylord, ich weise Euch daraufhin, dass mir für den Fall Euerer Weigerung aufgetragen wurde Euch mitzuteilen, dass Euch in diesem Fall Besuch ins Haus steht. Mehr kann ich Euch dazu nicht mitteilen, Mylords.".


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Orbit von Bastion, Landeanflug, Shuttle: Darth Sikarius und Adria



Fel meinte “schon!?” und wollte dann erst einmal duschen. Duschen? Das könnte Adria eigentlich auch mal!? Nun ja, sie war nicht so ein Dreckspatz und Stinkstiefel wie Billy auf Noe, aber auch sie hätte eine Dusche dringend nötig und hätte auch von selbst mal drauf kommen können! Allerdings war sie bisher nur im Dreck groß geworden, ob nun im versifften Labor in den untersten Katakomben des Sith-Tempels oder in der Gruft, die tatsächlich noch eine Etage tiefer lag oder im Dschungel dieses Drecksplaneten mit diesen Fühlerköpfen und Damon!

Allerdings stürzte Adria noch mal schnell vor ins Cockpit, da Fel gemeint hatte, dass sie alles fertig machen sollte. Vielleicht hätte sie besser nachfragen sollen, was er überhaupt damit gemeint hatte!? Doch er war nun schon beim Duschen!


“Bordcomputer, läuft die Landung jetzt von selbst? Muss ich noch etwas machen? Warum haben wir gestoppt?”

“Nein, die Landung läuft vollkommen laut Plan und automatisch ab, da der Autopilot an ist. Wir mussten zwecks Überprüfung unserer Schiffs-ID stoppen und warten auf die Landeerlaubnis!”

“Dauert das lange?”

“Das könnte ein Weile dauern! Wenn man die Schiffe hier betrachtet und aus den durchschnittlichen Erfahrungswerten lässt sich eine Dauer bis zu 6 Stunden berechnen!”

“Danke, Computer!”

Adria lief zu den Kabinen und beschloss sich auch ein wenig frisch zu machen und aufzuhübschen! Extra für Bastion! Ehe sie begann, durchstöberte sie erstmal `zig Schränke, denn es wäre unpassend, über einen frisch geduschten Körper nochmal dieses elende stinkende verschlissene Hemd zu ziehen. Es war merkwürdig! Sie fand eine Kiste mit seltsamen Dingen und komischer Kleidung für Frauen, doch Adria konnte sich weder mit einem zu kurzen Schwestern-, noch mit dem Rotkäppchen- oder dem Stubenmädchenkostüm anfreunden. Wollte Damon mit seinen Dienerinnen Fasching spielen? Sie wühlte weiter. Dann kam doch eigentlich ziemlich normale Frauenkleidung zum Vorschein und Damons Dienerinnen hatten zufällig alle eine gute schlanke Figur so wie Adria! Das Sith-Mädchen hielt sich ein aufreizendes, enges anliegendes schwarzes Mini-Lederkleid an, welches viel Haut zeigte. Schick! Viel besser als das Hemd von Fel! Sie suchte noch nach schwarzen Stiefeln dazu und war dann äußerst zufrieden mit dem Fund.

Zuerst ging es aber unter die Dusche. Adria spielte eine Weile entzückt mit der Wärmeeinstellung herum und genoss dann eine schöne warme Dusche und ein wundervoll frisches Duschbad. Auch ihr Haar wurde kräftig eingeschäumt und bekam sogar eine Glanzspülung! Ein frisches weiches Handtuch fühlte sich wundervoll auf der Haut danach an! Dann schlüpfte sie in schwarze Unterwäsche und dann in das tolle Kleid. Zuletzt kamen die Stiefel dran. Doch als sie sich im Spiegel betrachtete, gefiel es ihr doch nicht wirklich. Sie suchte weiter zwischen all`den Klamotten herum und fand eine weinrote Hose, die ihr, wie für sie genäht, passte und wie eine zweite Haut saß. Dazu zog sie die schwarzen Stiefel wieder an, die ihr bis unter die Knie reichten und Lederbänder drumherum hatten, so dass sie wie gebunden aussahen. Dazu fand sie ein schwarzes Top, worüber sie ein kurzes halblanges Jäckchen aus feinstem hauchdünnem Leder zog, welches offen blieb und nur bis kurz unter ihr Schulterblatt reichte und eine Kapuze aufwies, die sie hochmachen könnte. Auch fand sie einen wundervollen schwarzen breiten Gürtel, den sie richtig eng umlegte. Das gefiel ihr wesentlich besser. Dann wurde ihre Mähne gut durchgebürstet und dabei brach wirklich fast die Bürste ab! Diese Zieper! Ihre Haare waren im Dschungel seit ihren Besuchen bei Sylvia und Damon nie gekämmt worden! Gewachsen waren sie aber wie Unkraut! Aber, Adria bändigte ihr Haar! Glatt und glänzend fielen sie nun über ihre Schultern und reichten bis fast zu den Hüften. Sie machte sich einen frechen hohen Pferdeschwanz mittels weinrotem Haargummi. Adria griff in ihre Handtasche, kippte den Staub aus, der einmal Geld gewesen war, griff nach dem guten Parfüm, dass sie in Damons Schlafzimmer im Dschungel unterm Gotteshaus gefunden hatte, nebelte sich tüchtig ein, und tat es zum Totenschädel zurück. Dann lief sie in die Bordküche und griff sich ein gutes Messer, packte es hinzu und verschloss das gute Stück und hängte sich die hellbraune Tasche um. Die Überreste vom Trank ließ sie im Kühlschrank und die Frage war eh, wie es um die Haltbarkeit bestellt war, doch hier war er noch am sichersten verwahrt. Und, dann lief sie zu Fel. Ihr Meister sah richtig gut aus. Sie aber auch! Stolz ging sie auf ihn zu und drehte sich einige Male hin und her.

“Sieht gut aus, oder?!”

Er fragte, ob sie fertig sei und sie antwortete:

“Ja, sind wir etwa gelandet?”


Bastion, Center, Raumhafen, Shuttle: Darth Sikarius und Adria (16)
 
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Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif


Hinter ihrem Gesprächspartner (Wilks) meldete sich ein Weiterer (Dante) zu Wort und gratulierte ihr über seine Schulter hinweg zu ihrem Vortrag! Das hörte natürlich die Archäologin mehr als gerne und es war wie Musik in ihren Ohren! Ihr charmantes Lächeln wurde breiter. Er stellte sich selbst vor, da sein Partner sich nicht die Mühe gemacht und es beharrlich unter den Tisch fallen lassen hatte.

“Oh, sehr erfreut, Chief Dante!”

Zoey reichte ihm auf Grund seines Lächelns ihre Hand zum Kuss und er schlabberte jene auch wirklich ab, bis Zoey sie ihm entrüstet und leicht angewidert weg zog, was jener nicht einmal bemerkte! Er war gerade dabei, sich als Kleingeist zu bekennen, der noch nie den Planeten verlassen hatte! Zoey, die weltenoffen war, konnte so etwas nicht verstehen! Doch er war nett und war ein offensichtlicher Fan! Deshalb blieb Zoey freundlich!

“Reisen erweitert den Geist, sagt man und ich denke, es entspricht der Wahrheit! Sie sollten sich dringend dort draußen mal etwas Nettes anschauen! Ryloth zum Beispiel ist so anders als Bastion! Ich komme gerade daher!”

Ihre Reiseroute war offiziell bekannt! Das musste sie nicht verheimlichen!

“Schon das ganze Klima! Die, dem Klima angepasste Bauweise! Das Essen!”,

erklärte sie simple. Der Andere fragte indes wegen ihrem Zuhause nach! Hatte sie das fallen lassen?! War das gut oder schlecht? Lianna? Hm, diese Frage war nicht einmal leicht zu beantworten?

“Ich stamme von Naboo! Dort forsche und lehre ich an der königlichen Universität! Mein Zweitwohnsitz ist Lianna. Von dort brach ich auch ins Imperium auf!”

Wozu wollte er das wissen? Unbehagen machte sich in ihr breit. Wieso schnüffelte er so herum? Was bezweckte er damit? War ihre Antwort klug gewählt? Eigentlich entsprach sie sogar der Wahrheit! Schnell schickte sie ihr charmantes Lächeln hinterher und vergaß auch nicht, Dante ebenfalls eines zu schenken. Letzterer sprang gut darauf an. Er lächelte wie ein Honigkuchenpferd! Aber, der Andere (Wilks) war ein gefährlicher Mann! Das spürte Zoey! Sie besaß ein gutes Bauchgefühl!


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[Weltraum | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sithtempel | Domäne der Lernenden | Großer Trainingsraum ] Sharoh, Rake, Hybris (Aethernitas)

Die Antwort auf den Bericht des Trandoshaners war vorhersehbar. Rake gab ein röcheln.. oder lachen.. oder husten von sich. Es wurde aber deutlich, dass sein Mitschüler nicht im geringsten Sympathie für ihn empfand. Wie auch. Anscheinend war er erst nach geraumer Zeit zum Anwärter geworden, während Sharoh einfach in den Tempel rienspaziert und sofort "entdeckt" worden war. In der Anwesenheit von Hybris hatte der Feeorin sich jedoch nicht getraut etwas negatives zu sagen. Wahrscheinlich hatte dieser Angst erneut bestraft zu werden, was auch immer genau vorher der Grund gewesen war, Hybris würde es wohl nicht billigen, würden sich seine Schüler gegenseitig umbringen. Auch wenn im Moment Rake wohl die besseren Karten hätte. Eine Lektion die ich beim Speeder-Bike fahren gelernt habe: Überhole aus dem Windschatten. Und genau das würde er tun. Sollte sich der Feeorin aufbauschen denken er sei überlegen. Es würde ihm hinterher nichts bringen. Und so quittierte er die Antwort des Feeorin auch nur mit einem überlegenem Lächeln, als hätte man gerade einem kleinen Kind den Lolli weggenommen. Als nächstes keifte er auch noch den Medidroiden an, der offensichtlich seine Arbeit tat und die komplexen Fußknochen mit Präzision und Geschick zusammenfügte. Anstatt die Maschine machen zu lassen wozu sie programmiert wurde versuchte er sie anzuheben und loszuwerden. Ganz das Gegenteil war der Fall, der Droide verlängerte die Arme und und machte einfach weiter. Sharoh konnte nur mit unglaublicher Selbstbeherrschung ein Lachen unterdrücken und sagte stattdessen:

"Nun wenn du den direkten Befehl unserer Meisters ignorieren willst, kannst du natürlich gerne hier bleiben."

Blitzschnell hatte sich der Feeorin umgedreht und hatte mit der Hand in Sharohs Richtung gezeigt. Irgentetwas hatte sich für einen kleinen Moment um seinen Hals gelegt, jedoch war es wieder verschwunden. Anscheinend dauerte es bei dem anderen Anwärter ein wenig, bis die Informationen vom Gehör in das Gehirn gewandert waren. Er schien einlenken zu wollen, spuckte den Medidroiden an, warum auch immer, ließ ihn seine Arbeit verrichten. Anschließend gab er noch in bestialisch schlechtem Basic wieder, dass entweder Hybris oder noch besser er ihn häuten würde, sollte er lügen. Rake war schon deutlich länger mit Hybris zusammen gewesen, jedoch hatte dieser anscheinend trotzdem nicht verstanden, wie er oder im allgemeinen überhaupt jemand um ihn herum tickte. Wenn er lügen würde, würde Hybris ihn wohl nicht physisch häuten, das wäre nicht sein Stil, und noch weniger würde er die Aufgabe in die Hände eines Anwärters legen. Nachdem der Droide fertig war, und Rake vollkommen ignorierte was der Droide ihm über das schonen und behandeln der Wunde erzählte, machten sie sich auf den Weg. Hat er mich gerade Zischel genannt ? Erneut war ein Lachen nur sehr schwer zu unterdrücken. Zischel. Das klang wie der Name des Haustieres eines Kleinkindes. So gesehen war es weit gedacht doch eine gute Beleidigung, ihn so zu nennen wie ein Haustier, jedoch bezweifelte, dass der Feeorin so weit gedacht hatte. Nun zum ersten mal merkte Sharoh, wie sehr Rake sich zusammengerissen hat, während Hybris in der Nähe war. Auch ohne zu sondieren merkte der Trandoshaner, wie sehr Rake ihn hasste. Der Machtsinn war immer noch keine Selbstverständlichkeit für ihn, jedoch während sie so daher liefen und nicht redeten war er wie von alleine "angesprungen". Rake war wie ein riesiges Zentrum an Hass und Niedertracht. Solche Rivalitäten hätte ich mir von Kerberos erhofft nicht von diesem Tölpel. Kerberos wäre immerhin eine Herausforderung geworden. Dachte er trotz der Vorführung, die Rake in der letzten Trainingsstunde geliefert hatte. Sharoh hielt sich selbst alles andere als für ein Genius, jedoch war dagegen Rake eher . . . der Bodensatz einer der Essensbehälter in der Kantine.

Als sie dann den Trainingsraum betraten wurden sie überrascht. Oder eher Sharoh wurde überrascht, so wie es aussah hatte Rake von vorne herein erwartet, dass Hybris noch im Raum war. An der Sache war etwas komisch, es hatte sich angehört, als würde Hybris mit dem Imperator etwas länger brauchen, immerhin waren die Geheimnisse der dunklen Macht nicht in einem Nachmittagsseminar zu erlernen. Und vor allem hörte der Executor auch nicht mit dem meditieren auf , als die beiden den Raum betraten.
Wahrscheinlich war das Gespräch mit dem Imperator nicht wirklich gut verlaufen. Obwohl selbst dann würde sich Hybris wohl abreagieren. Jedoch war das ganze jetzt nicht von Bedeutung, denn Rake war nun, auch ohne Sondierung, ganz offensichtlich ein Quell der unendlichen Wut geworden. Der Feeorin forderte ihn auf anzufangen, während er selbst sein Lichtschwert zog. Der Griff des Trainingsgerätes gab unter der brachialen Kraft Anomanders nahezu nach. Das könnte eine schmerzhafte Angelegenheit werden. Dachte Sharoh schon fast reumütig. Seine Miene bliebt jedoch starr und er ging zu dem Ständer mit den verschiedenen Trainingslichtschwerter, suchte sich eines mit längerem Griff und einer etwas längere Klinge aus und brachte sich in Position. Bleib auf der Seite seines verletzten Beins und hoffe, dass es nachgibt. Im schlimmsten Fall muss er kürzere Schritte machen und du kannst ihn auf Distanz halten!. Sprach er mit sich selbst innerlich, während er sich mit einigen Hüpfern und Grund Übungen warm machte. Arrogant wie der Feeorin war tat er es ihm nicht gleich. Sharoh würde jeden Vorteil nehmen, den er kriegen kann.

Mit einem sirren aktivierte sich das längere Lichtschwert des Trandoshaners und hielt es hoch erhoben über seinem Kopf, so wie er es auf Dosha gelernt hatte. Er eröffnete, ein Schritt mit links ein Hieb, der wohl nicht pariert die Schulter des Feeorin zerschmettert hatte. Jedoch einfach bereit und sofort kam die Antwort Rakes. Schmetternd prallten die Trainingswaffen aufeinander.
Ein Glück. Er ist so sehr von sich überzeugt, er fängt gar nicht an ganz ans Limit zu gehen. Bis zu dem Punkt, an dem er im Kampf gegen Hybris gekommen war würde Sharoh nicht durchhalten können. Zu schnell waren die Hiebe gekommen, und zu untrainiert war er mit der Macht. Jedoch bis dahin würde er immerhin defensiv gegen Rake vorgehen können. Auch wenn das nicht seine Art war, wenn Rake deutlich schneller werden würde, gab es keine Möglichkeit einen Konter zu setzen. Einige Hiebe wurden ausgetauscht, Sharoh musste die Klinge seines Kontrahenten immer abstreifen lassen, konnte nicht frontal dagegen halten, Rake war zu kräftig. Langsam war ebenfalls nicht aber er hing sich noch nicht voll und ganz herein. Die Taktik auf der Seite des verletzten Beines ging auf, immer wieder musste der sein Gegner einen Schritt nachsetzen, da der betäubte Fuß nicht ganz das tat, was Rake wollte. Es war kein durchkommen durch die Wand aus Lichtschwertern, die dem Trandoshaner entgegen geworfen wurden. Aber eine Möglichkeit gab es noch. Mit einer plötzlich schnellen Hieb Kombination brachte Sharoh den Trandoshaner dazu sich einen Schritt zurückziehen zu müssen und er trat auf seinen verletzten Fuß. Nur für eine Sekunde rutschte Rake weg und bot eine offene Stelle. Sharoh schlug zu, jedoch zu langsam für den Machterfahrenen Anwärter. Dieser riss seinen Arm hoch und das Schwert des Trandoshaners traf auf die nun unsicher einhändig geführte Waffe. Diesen Moment musste er nutzen. Da die Lichtschwert idiotischer Weise keinen Handschutz bieteten wechselte der Reptiloid die Richtung der Bindung und das Trainingsgerät landete schmetternd auf den Fingern seines Kontrahenten. Ein ekelhaftes Knacken war zu hören und Rake ließ die Klinge los. Im gleichen Moment riss er jedoch den anderen Arm hoch und entlud einen Machtstoß. Sharoh hatte es noch gespürt, hatte ausweichen wollen, aber hatte ihn die Kraft trotzdem gepackt und nun flog er routierend quer durch den Raum. Direkt auf den meditierenden Hybris zu.

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- Chief Clerk Zander Wilks, COMPNOR, Coalition for Progress –

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen]- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif

Wilks war sich nicht ganz sicher, was ihn mehr störte – Dantes Unterwürfigkeit dieser Zivilistin, dieser… Republikanerin gegenüber – wie höflich sie auch sein mochte – oder ihre Art, frech anzudeuten, dass ein Funktionär der Kommission zur Erhaltung der Neuen Ordnung es nötig hatte, seinen Geist zu erweitern. Spöttisch kräuselten sich seine Lippen bei Livianas Erwähnung des Planeten Ryloth, offenbar ihrer letzten Station (Fawkes hatte den Planeten ebenfalls erwähnt). Nach allem, was er in den Archiven der COMPNOR gelesen hatte, war Ryloth ein erbärmliches Drecksloch, das nur durch die Präsenz des Imperiums noch halbwegs vor dem endgültigen Kollaps bewahrt wurde. Ohne die Zügel der Neuen Ordnung würden die Twi’lek vermutlich wieder in eine Art Steinzeit zurückfallen… permanenter Ryll-Rausch inklusive. Doch Wilks behielt seine Gedanken für sich – wenn er sich Liviana gewogen halten und ihr weitere Informationen entlocken wollte, dann war wohl kaum angebracht, ihr auseinanderzusetzen, für wie naiv er ihre Ausführungen hielt. Indes hatte sie eigentlich nur gesagt, dass Ryloth anders war als Bastion… vielleicht meinte sie schlicht und ergreifend mit anders „unzivilisiert“, in welchem Fall sie den Nagel ungeachtet ihrer territorialen Herkunft auf den Kopf getroffen hätte.

Dante jedenfalls war bei den Worten der Autorin still geworden. Vielleicht schämte er sich jetzt dafür, dass er nicht ebenfalls jeden Schmutzklumpen der Galaxis besucht hatte… Idiot.

Zumindest interessant indes erschien ihm, dass ihr Gegenüber bereitwillig auf seine Frage bezüglich ihrer Herkunft geantwortet hatte – Naboo also. Natürlich, Es gab nur wenige Planeten, die nervtötender… die republikanischer waren als diese Ansammlung fehlgeleiteter Künstler und Schöngeister. Soweit er sich erinnerte, hatte die imperiale Flotte den Planeten dereinst bombardiert, um den dort tagenden republikanischen Senat zu treffen – gerne wäre er dabei gewesen. Ob Liviana sich an diesen Tag erinnern konnte?

Auch Lianna wurde in der Antwort der Autorin erwähnt, als Ausgangspunkt ihrer Reise auf imperiales Hoheitsgebiet. Konnte sich hinter diesen Worten bereits die Erklärung für die Comnachrichten verbergen, die das ISB nachverfolgt hatte? Natürlich hatte Commander Fawkes von mehreren Comgeräten gesprochen, die auf die überlichtschnellen Kommunikationskanäle zugegriffen und mit dem republikanischen Planeten – beziehungsweise irgendeiner dort befindlichen Person – kommuniziert hatten. Kurz fiel Wilks‘ Blick auf den Begleiter der Autorin. Womöglich war er mit seinen Auftraggebern in Kontakt? Das würde auch die Verschlüsselung erklären. Private Sicherheitsunternehmen verfügten vermutlich über die dazu nötige Technologie, auch wenn imperiale Behörden wie das ISB es vermutlich nicht gerne sahen und für gewöhnlich auch nicht gestatteten…

„Sehr interessant, Dr. Liviana, erwiderte der Chief Clerk schließlich, mehr, um das Schweigen zu brechen, als aus Überzeugung.

„Ich bin mir sicher, dass Sie von Bastion einige… interessante Eindrücke mit in Ihre Heimat nehmen werden.“

Im Grunde konnte der Kommission die Anwesenheit der Autorin nur recht sein, wenn sie tatsächlich empfänglich für neue Eindrücke war. Ganz offenkundig war sie eine Person mit gewissen Multiplikatoreigenschaften und wenn sie die Kunde davon verbreitete, wie überlegen das Imperium und die Neue Ordnung funktionierten… dann würde das die verweichlichten Demokraten auf Mon Calamari womöglich sogar unter Druck setzen. Ein erfrischender Gedanke.

„Doch ich möchte Sie nicht weiter belästigen.“

Wilks lächelte, was ihm nicht mehr so schwer fiel wie noch zu Beginn der Unterhaltung.

„Falls ich und mein Partner Ihnen also nicht mehr mit Informationen zum Imperium dienen können, bleibt mir nur, Ihnen noch einen wundervollen Abend hier auf der Gala zu wünschen.“

Er hatte seine Antworten für das ISB. Vielleicht genügte das ja, ihn in Assistant Secretary Wellbacks Augen ein wenig respektabler erscheinen zu lassen.

[Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen]- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif
 
Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif


Auf ihre Antworten gab es nur immer ein schweigsames Lächeln und Zoey hätte zu gerne Gedanken lesen können. Während Dante schweigsam blieb und die Archäologin förmlich mit den Augen verschlang und vermutlich gleich mit Sabbern beginnen würde, erwiderte Wilks wenigstens auf ihre Antwort, auf seine Frage, woher sie stammte und wohnte, dass es interessant wäre. Wirklich interessiert schien das weniger! Scheinbar wollten die Zwei nur so Smalltalk betreiben und sie nicht aushorchen. Eigentlich müsste den Behörden dies auch bekannt sein und in ihrem Buch stand es ebenfalls! Es begann schließlich mit dem Brief von der Jedimeisterin Kestrel, den sie bekommen hatte und in ihrem Büro auf Naboo gelesen hatte. Natürlich hieß sie in ihrem Buch anders! Aber, den Planeten hatte sie erwähnt! Ein Wunder, dass sie nicht lapidar übers Wetter sprachen?! Obwohl das ein sehr ausgiebiges Thema sein könnte, wenn man das Wetter von Naboo, Lianna, Bastion mit dem von Ryloth vergleichen würde! Und, wenn sie dann den Planeten Thearterra, den Planeten der Wetterextreme, hinzunehmen würde, hätte zumindest sie etwas zu erzählen! Die Archäologin fühlte sich gleich nicht mehr so angespannt.

Wilks meinte nun, dass sie ganz sicher interessante Eindrücke mit nach Hause nehmen würde. Nach Hause!? Wenn der wüsste!?


“Auf jeden Fall! Vielleicht landen meine Eindrücke in meinem nächsten Buch oder in einem Zeitungsartikel!?”,

und musste selber über ihre Antwort grinsen. Natürlich würde man interessiert an ihren Erlebnissen und Eindrücken hier, von Bastion und der Gala, sein! Doch, da war dieser Lord Saphenus, der am Ende der Gala eine Antwort verlangen würde, die im Grunde von Anfang an bereits fest stand!

Doch dann verabschiedeten sich Wilks und sein Partner von ihr und meinten, wenn sie keine weiteren Fragen hätte, dann müssten sie wieder… ! Der Archäologin war das nur mehr als recht! Sie würde sich sonst noch in Schwierigkeiten bringen und etwas heraus hauen, was sie in Teufels Küche bringen könnte! Außerdem machte es keinen Spaß, jedes Wort, was man sagte, vorher auf die Goldwaage legen zu müssen! Solche Gespräche waren einfach nur nervig und höchst gefährlich! Sie hatte schließlich schon mehrere Champagnergläser getrunken, denn das Getränk war hier kein billiger Fusel, sondern schmeckte vorzüglich und ihre Zunge saß schon fast zu locker und sie könnte sich wie vor Warrington und Forrester um Kopf und Kragen reden! Zum Glück hatten Wilks und Dante nicht irgendwelche Politikthemen angeschnitten! Und, sie schienen bisher auf Ryloth nicht Yui`s Eltern zu vermissen, noch ihre Leichen gefunden zu haben, noch schienen die Bastioner Behörden über die Geschehnisse auf Ryloth informiert worden zu sein, obwohl es der Archäologin schien, als würde dies auch keiner von dort nach Bastion weiter melden wollen, denn sie sollte es ja auch nicht an die große Glocke hängen und so fragte sie auch niemand nach der merkwürdigen Kreatur (Yui), mit der sie unterwegs gewesen war und die seltsame Straßenschluchten übersprungen hatte und als Kind oder in jener Gestalt mal ganz schnell jemanden mit ihrem Schwanz enthauptet hatte. Sie hätte echt nicht gewusst, was sie dazu hätte sagen sollen!? Mit größtem Wohlgefallen verabschiedete sich daher die Archäologin schnell und wünschte ihnen ebenfalls einen schönen Abend:


“Ganz meinerseits!”

Man war sie froh, die los zu sein! Sie warf Sane ein frohes Lächeln zu und wandte sich wieder der großen Gesprächsrunde zu. Sie wusste immer noch nicht, um was es hier ging!?


Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif
 
~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ vor dem Lagerraum ~ Baron Steven Crant und Michael Aeren, Janus, Voth Terrix, Iriye, original Lord Forrester und original Lord Warrington; in der Nähe: Sane alias Krayne mit Zoey Liviana; weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~

Der Jedi-Orden war wahrlich selbstlos. Dies bekam man besonders als Mitglied dieses Ordens immer wieder zu spüren. Wo war die Unterstützung, der Rückhalt, die Absicherung? Zwei Jedi alleine auf Bastion, mit der Mission eine x-beliebige republikanische Bürgerin zu schützen!? Aber wovor denn überhaupt schützen?
Steven war wütend. Auf die Republik im Allgemeinen und im Besonderen auf den Jedi-Orden. Wieder einmal hatte man ihn und seinen Padwan im Stich gelassen. Dieses mal in einer auswegloseren Situation denn je.
Nun waren sie hier, im Herzen des Imperiums, ohne jegliche Unterstützung oder Verstärkung, in den Fängen und der Gewalt eines blondierten Sith, der sich als freundlicher herausstellte, als anfangs gedacht.
Doch natürlich konnte dies nur eine Finte sein. Nein, es war definitiv eine, lediglich gespielte Freundlichkeit. Janus war Sith durch und durch, dies spürte man nicht nur an seiner Aura, man sah es in seinen Augen. Da war ein finsteres, zynisches, ja fast schon abgrundtief, abartig böses Funkeln in diesen gewissen Situationen.

Doch viel mehr als Janus störte den Baron zur Zeit etwas, das mehr mit seiner Person zu tun hatte, als mit allem Anderen. Die zwei cirresischen Lordschaften waren, im Gegensatz zu Janus, nicht angenehmer, als Steven im ersten Moment glaubte. Nein sie waren sogar viel unangenehmer. Warrington und Forrester waren wie ein großer Haufen Banthascheiße. Doch das allein reichte nicht aus, um zu erklären, warum der Thronfolger nur mit halben Ohr hinhörte, wenn die beiden sprachen.
Die Lordschaften waren Banthascheiße, die unter Stevens Stiefeln klebte. Selbst wenn er sie loswurde, der Gestank würde noch ein paar Stunden an ihm haften. Doch je eher er sie los wurde desto besser.

"Es hat seine Gründe warum Ich der Thronfolger bin, Lord Warrington."

sagte Steven - zugegebenermaßen - etwas undiplomatisch. Dieser Warrington war ihm nicht wirklich sympathisch, mehr noch, er mochte diesen *rschkriecher von Diplomaten nicht. Überhaupt, diese Person hatte keinerlei Ahnung, wie man sich auf dem diplomatischen Parkett bewegte. Gut, der Gedanken kamen von jemandem, der ihn eben noch vor allerlei Leute bloßstellte, dennoch durfte sich Steven ein Urteil erlauben, er war Thronfolger und zukünftiger Botschafter von Cirrus. Warrington wahrte keinerlei Etikette, immerhin ging er hier seinen zukünftigen Souverän an, vor Fremden!

"Nun, Lord Warrington, dann verstehe ich nicht, wie es Euch dennoch passieren kann."
stellte Steven auf die Demut Warringtons fest. Diesen Kerl hatte er ja jetzt gefressen.

"Versteht mich nicht falsch, aber auch Ihr Werft kein gutes Licht auf das Diplomaitsche Korps von Cirrus. Ein Diplomat, der seinen künftigen Souverän vor exoplanetarischen Würdenträgern zurechtweist und es dann doch nicht getan haben will. Lord Warrington, Ihr müsst Euch schon entscheiden."
Steven wusste, dass sein Handeln ebenso undiplomatisch und feinfühlig war. Doch es tat ihm gut, er nährte sich aus den Schuldgefühlen und den Gedanken, die durch Warringtons Kopf schwirrten. Er sah den Blick des Diplomaten auf sich haften und es war kein freundlicher. Er konnte die Abneigung gegenüber seiner Person deutlich spüren, doch die sollte wie ein Spiegel auf Warrington zurückfallen.
Wenn Steven Konsequenzen zu erwarten hatte, würde es Warrington als auch Forrester genauso treffen. Sie waren nicht nur schlampig mit ihren IDs umgegangen, nein sie missachteten die diplomatische Etikette.

"Ich werde es mit dem Herzog als auch mit dem Kronrat persönlich klären und für etwaige Konsequenzen die Verantwortlichen finden. Aber nun, werte Lordschaften, Graf Sturns Entscheidung ist gefallen. Der Gastgeber dieser Gala ist ein Mann des Wortes und steht zu dem was er sagt, also würde ich Euch nicht nur bitten, sondern als Euer zukünftiger Souverän auch befehlen, genießt die Kunstwerke und Schönheiten Bastions."

Steven breitete seine Arme weit aus und deutete auf die Gemälde und Skulpturen die den Raum schmückten. Gerne würde er sich noch die Kristallformation zeigen lassen. Als ihm noch etwas einfiel, womit er Warrington erneut sticheln konnte. Steven wusste ganz genau, dass der Diplomat jetzt nichts dabei hatte. Immerhin waren seine Arme leer. Fast wie das innere seines Kopfes..

"Apropos Gala! Lord Warrington, Ihr habt doch sicherlich ein Gastgeschenk für das Imperium, im speziellen für Graf Sturn, ganz so wie es sich für die cirresische Etikette gehört und wie es die Vorschrift in der Diplomatenverordnung ist? Immerhin ist dies hier eine Benefizgala zu Gunsten von Opfern dieses schrecklichen und sinnlosen Krieges und Cirrus möchte seinen Beitrag zum Wiederaufbau leisten."
Und apropos sinnlos. Aus dem Augenwinkel konnte der Ritter erkennen, wie die Zielperson, Dr. Zoey Liviana mit ihrem Sicherheitsbeamten auf die Gruppe um Janus zu kam.
Allerdings kam es nicht so weit, dass die Archäologin in die Nähe des Sith kommen konnte, denn sie wurde von jemanden abgefangen, der eine Uniform trug. Kurz spannten sich alle Sinne in Stevens Körper an, doch als er erkannte, dass Zoey kein Zeichen von Unwohlsein hatte und die vier sich nur zu unterhalten schienen, entspannte sich die Lage. Dennoch konnte es nicht falsch sein, die Situation genauer zu beobachten. Es sollte jemand in Zoeys Nähe sein.


"Michael, dort drüben ist Dr. Liviana, wolltest du dir nicht noch ein Autogramm geben lassen?"


~ Bastion ~ Bastion Center ~ Darth Arthious-Gedächtnishalle ~ vor dem Lagerraum ~ Baron Steven Crant und Michael Aeren, Janus, Voth Terrix, Iriye, original Lord Forrester und original Lord Warrington; in der Nähe: Sane alias Krayne mit Zoey Liviana; weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax ~
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, , Saphenus, Yui (getarnt als Frau), Sane alias Krayne, in der Nähe: Chronor Tallax, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, im Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

In der Gegenwart der beiden Diplomaten von Cirrus achtete Janus genau sowohl auf seine eigene Gestik und Mimik als auch die der beiden Abgesandten und von Steven. Genaue Beobachtung war ebenso nützlich wie notwendig, wenn man auf dem diplomatischen Parkett Erfolg haben wollte, und das funktionierte in beide Richtungen. Schon früh hatte der blasse Graf gelernt, sich nach außen zu präsentieren und zu erkennen, wie andere auf ihn reagierten oder mit delikaten Situationen umgingen.

Und diese Situation war in der Tat delikat. Es war nicht zu übersehen und zu überhören, dass Lord Warrington keine hohe Meinung von dem Thronfolger hatte und diese Abneigung schien gegenseitig zu sein, trotz oder gerade wegen aller zur Schau getragenen Höflichkeit. Streng taxierte der Diplomat den Baron und meinte tadelnd, dass er die Beweggründe des Barons nicht nachvollziehen konnte, und erinnerte an die Konsequenzen für ihn und Cirrus. Janus unterdrücke ein Lächeln. Steven hatte ganz eindeutig nicht nur Freunde auf seiner Heimatwelt. Vielleicht etwas, das der Graf nutzen konnte.

Warrington ließ sich nicht beirren und überging die ablenkend gemeinte Frage des Barons nach der Religionspolitik von Cirrus. Steif und mit steinerner Miene erklärte er nun Janus nach einer respektvollen Verbeugung, dass er strikte Anweisungen hatte, den Jedi-Ritter zu seiner Familie zurückzubringen, der Diplomat machte durch die Hintertür deutlich, dass er in dieser Angelegenheit keinen Spielraum besaß oder nicht gewillt war, den geringen Spielraum zu nutzen, um dem Baron einen Gefallen zu tun.

Der cirresische Abgesandte schloss seine Ausführungen mit dem Hinweis, dass Steven für den Fall, dass er sich weigern sollte, Ärger ins Haus stand. Für einen kurzen Moment funkelten die grünen Augen von Janus amüsiert. Wollte man den Baron wirklich zwingen und ihn für den Fall des Falles sogar bestrafen? Das Verhältnis zwischen dem Thronfolger und der Regierung seiner Heimatwelt, seinen herzoglichen Vater eingeschlossen, schien wirklich sehr zerrüttet zu sein. Nein, mehr als das. Geradezu feindselig.

Der Sith-Krieger entschied, vorerst abzuwarten. Nun war es an Steven, auf diese Worte zu reagieren, und entsprechend giftig fielen die Antworten des Barons aus. Wenig feinfühlig erinnerte er den Diplomaten daran, dass er der Thronfolger war und kritisierte das Verhalten des Mannes, noch dazu vor einem imperialen Würdenträger. Deutlich konnte Janus Wut spüren und ein schmales Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln. Für einen Jedi besaß der Baron nicht die größte Gelassenheit und Selbstkontrolle.

Interessiert hörte der weißhaarige Fastmensch zu, als der Baron unmissverständlich klar machte, dass er die Angelegenheit zu seinen Bedingungen klären würde, und meinte dann, dass die Entscheidung von Janus schon gefallen war und er wies die Diplomaten an, die Kunstwerke zu genießen und ihn nicht weiter zu behelligen. Eine letzte gezielte Provokation folgte und der Jedi-Ritter erkundigte sich spitz, ob der Diplomat denn wie es sich gehörte ein Gastgeschenk für den Grafen bei sich hatte.

Mit einem schmalen, amüsierten Lächeln, das es schaffte, zugleich höflich und gefährlich zu wirken, richtete Janus seinen Blick auf den cirresischen Lord.


„Ich nehme an, dass diese Angelegenheit damit geklärt ist. Nur äußerst ungern würde ich erleben müssen, dass diese dem Geist der Kultur und Versöhnung gewidmete Gala zum Austragungsort für Konflikte wird. Konflikte, die für keinen der Beteiligten von Nutzen sind.“

Das Lächeln des schlanken Sith wurde eine Spur breiter und seine grünen Augen glitzerten für einen Moment in schwachem goldenen Glanz.

„Cirrus besitzt eine faszinierende Kultur und zählt ohne Zweifel zu den Welten, auf denen die Zivilisation ein besonderes Niveau besitzt. Es wäre mir eine Ehre, ein Objekt von dieser Welt in meine Sammlung aufnehmen zu dürfen.“

Aus den Augenwinkeln bemerkte Janus, dass sich Zoey der Gesprächsrunde näherte, begleitet von ihrem Leibwächter. Der Graf lächelte der Archäologin kurz zu und nickte knapp, doch bevor sie die Gruppe erreichen konnten, wurde sie von zwei Männern in ein Gespräch verwickelt, deren Uniformen und Abzeichen sie als Mitglieder der COMPNOR auswiesen. Welches Interesse hatte die Kommission an ihr? Der Sith-Krieger bezweifelte, dass es nur um ihre Bücher ging. Gewiss wollte man mehr über diese Bürgerin der Neuen Republik erfahren, die sich hier so frei und sicher auf der imperialen Zentralwelt aufhielt. Wollte man sie für die Zwecke des Imperiums einspannen oder bloß aushorchen?

Eine Bedrohung schien jedenfalls nicht vorzuliegen, die Autorin machte nicht den Eindruck, als fürchtete sie angesichts der beiden Uniformierten um ihre Sicherheit. Als das Gespräch, das allem Anschein nach gesittet und höflich verlaufen war, zu Ende war, meinte Steven an seinen Begleiter respektive Padawan respektive Schüler gewandt, dass er doch an einem Autogramm von ihr interessiert war. Ein bloßer Fan? Nein, daran glaubte Janus nicht. Die beiden waren Jedi, so sehr sie angeblich auch vom Orden abgewichen waren, und daher war es schwer vorstellbar, dass sie aus einem so trivialen Grund Interesse an der Archäologin hatten. Schließlich waren sie bereits zuvor in ihrer Nähe gewesen und der Graf wusste von den Verbindungen der Forscherin zum Jedi-Orden.

Mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen richtete sich Janus etwas auf, blickte in Richtung der Brünetten und lächelte ihr zu, dann hob er seine Stimme etwas.


„Dr. Liviana, bitte gesellen Sie sich doch zu uns. Es wäre uns allen eine Freunde.“

Die Stimme des Grafen war für einen kurzen Moment von anspielungsreicher Art, und er warf einen kurzen, wissenden Blick auf die beiden Jedi.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | , Saphenus, Yui (getarnt als Frau), in der Nähe: Chronor Tallax, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, vor dem Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael, Lord Forrester und Lord Warrington, Zoey, Sane
 
Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Graf Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif


Zoey machte einen letzten Schritt nach vorne, um nun in gleicher Runde und Höhe wie alle übrigen Gesprächspartner des Grafen zu stehen. Sie bekam ein charmantes einladendes Lächeln von Seiten des Grafen geschenkt, welches sie sofort erwidern musste, auch wenn sie dabei ein wenig verlegen war und kurz beschämt auf den Boden schauen musste, um darauf einen hinreißenden Augenaufschlag hinzulegen. Dazu sein Satz, sie solle sich zu ihnen gesellen und die Betonung dabei! Flirtete er mit ihr? Zoey fühlte sich wie etwas Besonderes, so bevorzugt. Sie genoss es, ohne Frage und der Graf hatte heute Abend im Sturm ihr Herz erobert. Nicht verliebt, nein, so war das nicht gemeint, sie war schon lange kein Teenager mehr, aber sie flirteten ganz schön und viel fehlte nicht mehr dazu.

Der Schüler von Warrington tauschte seltsamer Weise die Plätze und mühte sich, in ihre Nähe zu kommen. Was sollte das schon wieder? Noch ein Test? Oder, war der erste Test noch nicht beendet?!

Sane hatte gesagt, sie solle den Grafen nochmal in ein kurzes unverfängliches Gespräch verwickeln, dann sollten sie sich verabschieden, die Anstandsregeln würden somit gewahrt bleiben und sie könnten versuchen zu verschwinden. Zoey war sich immer noch stark unsicher, ob dieser Plan klug war, wollte sich aber alle Optionen offen lassen und jetzt, wo alle sie so anstarrten, hatte sie eh das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Natürlich warf sie erst dem Grafen und dann einem nach dem Anderen ein hübsches Lächeln zu.

“Aber überaus gerne, Graf Sturn!”

Das Wetter, sie könnte einfach jetzt die Wetterkarte ziehen! Nur, wie am besten beginnen?!

“Hier auf Bastion herrscht so eine köstliche Kühle, nach der Hitze auf Ryloth! Allerdings auf Thearterra herrschten ja noch ganz andere Wetterextreme! Im Vulkantempel schmolz ich fast dahin und dachte , dass ich eigentlich längst gar sein müsste…”,

sie lachte auf und fuhr fort.

“....und im Eistempel herrschten minus 50 Grad Celsius und davor wehte ein brutaler eisiger stürmischer Wind! Da weiß man die angenehmen Temperaturen wie auf Bastion wieder zu schätzen!”

So ein blödes Thema! Jetzt wo sie es ansprach, fand sie das Thema doch nicht mehr so toll.


Braxant-Sektor, Sartinaynian-System, Bastion, Center, Darth Arthious-Gedächtnishalle, unter den Gästen- Zoey Liviana, Sane Kath alias Krayne, Chief Clerk Wilks, Clerk Jay Dante bei Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, Steven Crant, Michael Aeren, Lord Forrester, Lord Warrington, Yui alias Mara Sakiko (etwas entfernt), verteilt auf den Rest der Gala Saphenus, Chronor Tallax, Sergeant Kevora, Edgar, Shadif
 
Während der Imperator den erneuten Ausführungen Hybris' lauschte, fragte er sich warum er erneut so schleierhaft bei seinen Erläuterungen blieb. Als ob Allegious ihm nicht deutlich gemacht hätte in welcher Art er einen Informationsfluss erwartete. Es war vollkommen unerheblich ob der Sith- Lord Pläne hatte oder nicht, wenn gleich er auch durchaus sehr verworrene Andeutungen zu jenen Umständen gemacht hatte, wichtig war einzig und allein dass Hybris lieferte und seine Gedanken offen lag. Ob Allegious sie aufnahm oder verwarf lag ganz allein in seinem Ermessen. Hybris musste sich doch des Umstandes bewusst sein, dass er nicht in der Position war und auch niemals sein würde mehr zu fordern als zu geben, schließlich hatte sich das Gespräch bis dato doch genau darum gedreht. Dann offenbarte Hybris seine eigene Unzulänglichkeit, also eben nicht stets auf aktuelle Umstände vorbereitet zu sein. Ein Sith war nur deshalb ein Sith weil er über das um ihn herum Geschehende stets auf dem Laufenden war. Daran schieden sich Sith von dunklen Machtnnutzern. Erneut wurde dem Imperator damit vor Augen geführt dass Hybris nie ein wirklicher Sith sein könnte. Aber das lag auch gar nicht in den Absichten des Herrschers des Imperiums. Solange er sich im Orden aufhielt, umso mehr gelangte er zu der Überzeugung dass nur sehr wenige innerhalb dieser Mauern dazu imstande waren einst seinen Platz einzunehmen. Die einzigen eigentlich waren seine Schüler. Draconis war fort, er schien noch am Vielversprechendsten. So gab es keine Konkurrenz. Zumindest keine vor der er sich unmittelbar fürchten müsste. Er würde natürlich stets alle im Auge haben. Auch Hybris, dessen Arroganz langsam sauer aufstieß. Wer war er dass er mit seinem Herrscher solcherlei Spielchen versuchte? Auch die Erwähnung hochrangiges Personal oder jemand aus seiner Nähe auszuquetschen trug nicht zu der Entspannung dieses Gespräches vorbei. Hybris mochte Potential haben, aber er verspielte so eben alles davon. Die Demonstration seines Wissens über die Macht, die er ihm gestattete, bewirkte in Allegious nichts. Es war sicherlich nicht uninteressant, er bezweifelte aber schlicht dass hier ausschließlich um das Wirken der dunklen Seite der Macht ging, als vielmehr um einen simplen Trick. Wenn Hybris damit beeindrucken wollte, scheiterte er auch hier.

Hybris fuhr fort. Die Beweggründe di er als Ysim besessen hatte, waren für ihn nicht von Belang. Er war nicht mehr jener der er damals gewesen war, das war mittlerweile mehr als offensichtlich geworden. Dann sprach er im Prinzip von einer Kosten-Nutzen-Rechnung, nicht ohne erneuten Seitenhieb. Es wäre egal ob er ihm offenbaren würde was er vorhabe oder nicht, dabei war es ihm natürlich nicht egal. So extrem ungeschickt. Pathetisches Gesäusel. Als ob er den Schlüssel für alle Wahrheiten und Geheimnissen erkunden würde können. Wozu forschen, wenn er doch zu all den Dingen imstande war, von denen er berichtete? Etwas daran konnte nicht stimmen. Er fühlte keine Lüge aber er hörte sie in den Worten seines Gegenübers. Sein Gegenüber gab vor, all dies zum Wohle des Imperiums zu tun aber in Wahrheit ging es ihm nur um die Verwirklichung und Perfektion der eigenen Macht. Sie waren in der Hinsicht dann doch alle gleich. Und ihr Verlangen machte sie anfällig für Fehler und ließ sie teilweise wie ungestüme Kinder wirken. Da vermochten sie es noch so gut, ihre Wünsche und Absichten in Worte zu verpacken, es war für ihn immer noch zu offensichtlich.


Du willst gar nichts davon Hybris. Du lügst wie ein kleines Kind. Bloß weil man selber an die Wahrheit der eigenen Lüge glaubt, ist sie immer noch das, eine Lüge. Alles was du willst ist dir selber nutzen. Du versuchst es zu verbergen. Das ist wie bei einer Affenechse. Sie hält sich die Hände vor die Augen und glaubt dass an es deswegen nicht mehr sehen würde. Aber ich sehe dich. Ich erkenne was du wirklich bist. Das was dein innerstes Selbst ausmacht. Etwas das du niemanden sehen möchtest. Dennoch strahlt es von dir ab wie ein Leuchtturm. Selbst der schlechteste Ysim hätte es verstanden mehr von dem zu verbergen was niemand hätte sehen sollen. Das ist ein weiterer Fehler, weißt du? Du erinnerst dich nicht. Nur wenn du weißt wer du warst, wirst du wissen wer du bist und vor allem wer du sein kannst. Ein Mann ohne Vergangenheit ist als habe könne er auch keine Zukunft haben.

Er sammelte die Macht. Als wenn er Flüssigkeiten um sich herum sammeln würde, wie im Auge eines Wirbelsturms, diese Massen künstlich in die Höhe um sich herum heben würde...

Wenn ihr wirklich wollte, dass meine Macht sich vermehrt, wenn ihr wirklich wollt dass das Imperium stärker wird, dann tut ihr das indem ihr euren Zirkel zusammen haltet. Sorgt dafür dass die Intrigen gegen andere Zirkel aufhören. Unterstützt einander. Wenn ihr als einer der Ersten erkannt haben wollt, dass die einander andauernden Konflikte kontraproduktiv seien, dann stellt euch dem entgegen.

Zeigt jenen die dem Kodex meiner Art folgen dass miteinander förderlicher sei als ein gegeneinander. Sorgt dafür dass eure freien Kapazitäten Missionen zum Wohle des Imperiums nachgehen. Und um es ganz klar zu sagen, Hybris. Ihr seid mein Werkzeug. Kein Arzt, kein Wissenschaftler, sondern stets immer das was ich in euch für nützlich erachte. Eure eigene Erkenntnis spielt für mich keine Rolle. Und wenn ihr jemanden heilen wolltet, dann solltet ihr zunächst bei Ysim anfangen. Heilt ihn. Lasst ihn wirklich zu einer Hybris werden. Ohne Ysim seid ihr nichts. Und lernt eure Gefühle besser zu verbergen. Ihr vermögt die Wahrheit in eurer Aura zu verbergen, nicht aber in euren Worten. Ein Diener der dunklen Seite der nicht sprechen kann... wird niemals Zirkelmeister. Solche wie du sind das wirkliche Hindernis des Imperiums. Wenn sie nicht die für sie erdachten Bahnen annehmen, werden sie Ballast und vernichtet. Du bist entlassen.


Und damit ließ er die Macht um sich herum los, imaginäre angehäufte Wogen schlugen mit aller Macht hernieder. Der Machtstoß öffnete die Tore des Thronsaales und schleuderte Hybris, seine Arroganz quittierend, aus dem selbigen. Jeder normale Mensch hätte beim Aufschlag gegen eine Wand das Brechen seiner Wirbelsäule vernommen. Allegious war sich sicher dass Hybris den Aufschlag überleben würde und sicherlich einige seiner Verhaltensmuster überdenken würde. Wenn es zu einem nächsten Gespräch kam, müsste er sich besser seiner Stellung bewusst sein. Allegious war hier das Raubtier, niemand sonst.

Taral schlief. Er glaubte wohl nicht dass Allegious in Schwierigkeiten kommen konnte, so dass er sich gar nicht erst die Mühe gemacht hatte weiter aktiv zu werden. Ähnlich verfahren war er ja auch auf Korriban. Allegious fühlte dass sein Schüler im Ordensbau unterwegs war. Jagd. Ruhm Tod. Die Aussicht darauf waren unglaubliche Motivatoren für den Lamproiden. Jolina war nicht zugegen auf Bastion. Und wenn dem so gewesen wäre, glaubte er kaum dass sie lange gezögert hätte zu ihm zu kommen. Sie kam immer. Das Schüler-Meister-Band war in der Regel immer ein starkes, solange es durch andauernde, gemeinsame Zeit geschmiedet und verstärkt werden konnte. Er wandte sich von dem gewaltigen Bauplatz in der Ferne ab, was auch symbolisch eine Abkehr von dem Orden selbst darstellen sollte, und öffnete an seinem Thron den Geheimeinschub und nahm sich den Folianten vor. Er war beinahe so als spüre er das Pulsieren in der Macht in dem Buch in dem Moment als er es in die Hand nahm. Es war als wenn das Buch selbst aus Leben bestand. Das war ein interessanter Eindruck und steigerte die Neugier des Imperators nur noch weiter. Das Buch war in einem uralten Akzent der Sith geschrieben. Es brauchte einige Minuten um sich mit der ungewöhnlichen Adaption der Sith-Sprache zurechtzufinden. Dann aber gelang es ihm...


Einige Zeit später

Allegious hatte die ersten zwei Kapitel beendet. Es war dunkel geworden. Er nahm nur noch die künstlichen Lichter um die Baugrube in der Ferne wahr. Wie viele Stunden waren vergangen? Er hatte sein Zeitgefühl verloren und vielleicht war Zeit künftig auch kein ausschlaggebender Faktor mehr! Wenn das was in dem Buch stand, wirklich stimmte, war er am Geheimnis ewigen Lebens viel näher dran als er bisher selber zu glauben vermochte. Er hatte gehofft in dem Buch Nützliches zu finden, durchaus. Techniken von denen bisher keiner mehr wusste, auch das. Aber eine wirklich konkrete Aussicht auf Unsterblichkeit, daran hatte er nicht glauben können. Nun schien er eines Besseren belehrt. Er wusste ja gar nicht über wieviel Wissen die alten Sith verfügten. Warum wusste davon heute niemand mehr etwas? Was war mit all dem geschehen. Jetzt dachte er doch noch einmal über die Wörter des Beförderten nach. Vielleicht gab es dahingehend doch eine Legitimation Neues zu erschaffen, um vielleicht so auch wieder zu altem, verlorenem Wissen zu gelangen. Allerdings konnte er das niemandem außer sich selbst anvertrauen. Einigen Ordensmitgliedern, weit unterhalb seiner Macht stehend würde es vielleicht sogar erlauben darüber zu forschen, um sie zu einem geeigneten Zeitpunkt zu ermorden und die Früchte ihrer Arbeit einzusammeln. Dieses Vorhaben schob er auf den Zeitpunkt hinaus da er mit diesem Buch fertig war. Es würde nicht schwer fallen einige Adepten des Ordens über sein Netzwerk aus Jüngern aufzutreiben die empfänglich für eine Mission des Imperators waren. Sein Netzwerk funktionierte immer noch hervorragend. Er wusste über den Orden bescheid. Das Flüstern der Niedrigsten war stetig und gewiss. Er blätterte zur ersten Seite des Kapitels drei. Erstaunlicherweise war das Buch erstaunlich gut erhalten. Die Schrift, offensichtlich niedergeschrieben mit einer Feder und roter Farbe, war erstaunlich scharf und eloquent. Beinahe hatte er das Gefühl das Buch sei mit Blut geschrieben worden. Wahrscheinlich war dem auch so. Vielleicht hätte Hybris sogar etwas mehr zu den Ritualen die dabei gewirkt worden waren, sagen können, aber verständlicherweise behielt er sich das Wissen um die Existenz eines solchen Buches sich selber vor. Er las weiter, die ganze Nacht lang...
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne des Imperators - Thronsaal - Darth Allegious,Taral (NPC) und Hybris]

Nicht ganz so elegant wie er es gerne hätte, aber nichtsdestotrotz butterweich, landete Hybris schließlich ein paar Meter von den Toren des Thronsaals entfernt auf dem Boden und schaffte es dabei nicht zu stürzen. Natürlich wurde er von den Elitewachen des Imperators angeschaut – obschon man das auf Grund ihrer Rüstung nicht sehen konnte -, doch was in Hybris vorging, entging ihnen natürlich. Beinahe sofort nach seinem Rausschmiss hatte er sich wieder in der Macht verborgen und sein Gesicht zeugte von absolut gar nichts. Völlig gleichgültig starrte er auf die inzwischen wieder geschlossenen Torflügel und drehte sich schließlich auf dem Absatz um. Dem Schein nach hatte sich gerade nichts nennenswertes ereignet, die Realität sah natürlich anders aus.
Der Imperator hatte es ihm schon leicht gemacht und seinen Machtstoß relativ früh angekündigt. Doch was ihn dann schließlich getroffen hatte, war zwei Nummer härter gewesen als in seiner Vorstellung. Sein Machtschild hatte die Hauptwucht des Angriffs abgewehrt und ihn somit davor bewahrt zerschmettert zu werden, doch das was mit der Machtwelle mit ausgestoßen worden war, das hatte Hybris nur gerade so eben abwehren können. Es war verdammt knapp gewesen. Sein Lunge schmerzte als würde sie brennen und es fiel ihm im Augenblick unheimlich schwer sich zu konzentrieren.
Der Bastard hat mir beinahe meine Lunge mit meinem eigenen Blut geflutet.
Die Lungenbläschen hatten so kurz davor gestanden kollektiv den Geist aufzugeben und ihn hier, weit ab vom Wasser, mitten im Orden an seinem eigenen Blut ertrinken zu lassen, das Hybris für einen viel zu lang währenden Augenblick echte Todesangst verspürt hatte. Er bezweifelte das er die Zeit gehabt und die Konzentration hätte aufbringen können um seine komplette Lunge generieren zu können. Die Schockwelle, die quasi im Schatten eines jeden Machtstoßes daher kam, hatte einfach seinen Körper durchdrungen und seine schwächsten Teile angegriffen. Wäre er nicht auf den Angriff gefasst gewesen, er wäre selbst dann nicht wieder aufgestanden wenn er nicht zerschmettert worden wäre.
So viel dazu Allegious gewachsen zu sein. Eine direkte Konfrontation überlebe ich alleine niemals.

Hybris brauchte gut eine viertel Stunde um die Schäden des Machtstoßes zu heilen, konnte danach aber immerhin sagen das er zumindest in diesem Punkt etwas dazugelernt hatte. Der Imperator war tatsächlich das mächtigste Wesen in der Galaxie und der Glauben, ihm dennoch gewachsen zu sein, war so töricht, das es beinahe körperlich schmerzte. Aber das war glücklicherweise nicht die einzige Erkenntnis des Tages.

Das Gespräch zwischen Imperator und frischgebackenem Sith Lord hatte nicht sonderlich lange gedauert und doch genügend Zündstoff enthalten. Wie Hybris das Ergebnis jedoch zu werten hatte, war ihm noch nicht so ganz klar. Er hatte zum Teil Erfolg gehabt, etwas dazugelernt, aber auch Fehler gemacht und befand sich nun in einer Situation, die ihn zwang seine Pläne zu verwerfen oder zumindest anzupassen.

Er war nicht so gut vorbereitet in das Gespräch gegangen wie er es gerne gehabt hätte, hatte dann aus seiner Sicht aber das Beste daraus gemacht. Vor allem wenn man bedachte, dass Hybris es gar nicht gewohnt war mit jemandem zu interagieren der offensichtlich über ihm stand. Auf Thearterra waren weder Arica, noch dieser Jedi Anakin ihm so deutlich überlegen gewesen wie Allegious. Und sie hatten auch keine solche Macht, also Einfluss, besessen. Seit ein bisschen mehr als zwei Jahren existierte Hybris nun in der jetzigen Form und er hatte sich nie ernsthaft mit jemandem wie dem Imperator anlegen müssen. Seine Strategie war daher nicht so wirklich zu 100% aufgegangen. Die Frage nach dem wieso stellte sich aber nicht, denn das war offensichtlich. Hätte man ihrem Gespräch nämlich einen Titel verpassen müssen, so wäre der Hybris gewesen. Nicht weil er sich so nannte, sondern wegen dem Hochmut und der Überheblichkeit.

Allegious hatte ihm vorgeworfen, dass er sich nicht genug informiert, nicht genug recherchiert hatte. Und doch hatte der Imperator Hybris zu sich geholt ohne den zukünftigen Lord überhaupt richtig zu kennen. Natürlich hatte er die billige Ausrede mit dem „ich vergleiche es mit meinen Informationen“ gebracht, doch das war genau so billig und kindisch wie das was Allegious Hybris vorgeworfen hatte. Während des Gespräches hatte sich recht schnell gezeigt, dass keiner den jeweils anderen so gut kannte wie es hätte möglich sein können, wäre beide bereit gewesen mehr Zeit dafür zu investieren. Als nächstes dann die Behauptung des Imperators, Hybris würde seiner Vergangenheit aus dem Weg gehen bzw. sie ignorieren und deshalb stets unvollständig und schwach bleiben und aus diesem Grund auch Fehler machen. Dabei machte Allegious genau dasselbe. Er wiederholte die Fehler früherer Sith, früherer Herrscher und die Fehler früherer Imperatoren des Imperiums. Nicht das sich Hybris so gut in Geschichte auskannte, als das er ihn jeden einzelnen Fehler hätte vorhalten können, doch es gab genug, und die waren offensichtlich, das man es erkennen konnte. Die nach wie vor existierende Republik, der ebenso noch vorhandene Jedi Orden und dann natürlich der chaotische Sith Orden. Wie viele Tausend Jahre mochten noch vergehen müssen bis irgendwer mal dazulernte? Aus den Fehlern der Vergangenheit lernte und es besser machte? Allegious würde es nicht tun. Hybris hatte schon erkannt, dass sich sein neuer Verbündeter genau so an altbackene Vorstellungen und Fantasien klammerte wie seine Vorgänger. Er war genau so ein Sith wie all die anderen Idioten und verblendeten Machthungrigen. Er würde das von ihm regierte Imperium weder seiner eigenen Macht opfern – was Hybris nachvollziehen könnte -, oder es auf die selbe Weise zu regieren versuchen wie all die anderen gescheiterten Imperatoren. Das diese kurzsichtigen Idioten sich aber auch nie zu fragen schienen wieso die Herrscher des Imperiums kaum ein Jahrzehnt herrschte und dann fielrn. Hybris eben. Ein Jeder mit deutlich mehr Macht als der Durchschnitt wurde davon infiziert, der Sith Lord Darth Hybris eingeschlossen. Und Allegious war natürlich bis ins Mark verseucht. Er warf Hybris so einiges vor und erkannte doch nicht seine eigenen Schwächen, ganz so, als ob es unmöglich wäre das beide Gesprächspartner so überheblich sein konnten wie sie es gerade im Thronsaal gewesen waren. Natürlich zählte Hybris nicht wirklich dazu. Er kannte seine eigenen Schwächen und wusste das auch er hin und wieder der Hybris anheimfiel, aber im großen und ganzen kam er klar. Denn er war ja kein echter Sith. Er stand außerhalb dieser Sphäre und beobachtete die irrwitzigen Gestalten, wie sie sich in ihrer Arroganz suhlten und dabei dem jeweils anderen das vorwarfen was sie selber auszeichnete. Einfach nur lächerlich. Und genau das war der Punkt, genau deshalb nannte sich Hybris wie er sich nannte. Nicht weil er Selbstironie schätzte, sondern weil er jenen, mit denen er zu tun hatte, einen Spiegel vorhalten wollte. Aber er wusste das sie, obwohl auf diesem Spiegel groß Hybris stand, hindurch oder dran vorbei sahen, egal wie nah sie dran standen. Es war Hybris Art sich über sie lustig zu machen und sich über sie zu stellen. Er war besser als sie, denn er erkannte was sie niemals sehen würden. Und deshalb würde er ein Gott werden und all die kleinen sterblichen Insekten, ob nun Sklave oder König, würden zu seinen Füßen kriechen und zu nicht weniger als Staub zerfallen...

Aber der Imperator hatte noch einen Fehler gemacht. Er war nicht auf Hybris Geschichte angesprungen. Zugegeben, er hatte ein wenig zu viel geredet – den Fehler konnte er sich eingestehen -, doch die Weigerung des Herrschers sich damit zu befassen war vermutlich sein Todesurteil gewesen. Nicht das er Hybris verraten würde, sollte er tatsächlich darüber nachdenken oder es gar schon solche Forschungsstationen oder Pläne geben, doch sein ganzes Verhalten deutete eben darauf hin, dass er den klassischen Herrscher-Fehler gemacht hat. „Ich bin der König. Ich habe immer recht und mache was ich will. Und wenn mir wer was anderes sagt und das passt mir nicht, dann hat er unrecht.“ - Wie viele Milliarden Leben, wie viele Ressourcen mochten deshalb schon verbrannt worden sein? Der Imperator war uneinsichtig und warf einfach so Hybris Überlegungen über Bord. Er war sich inzwischen beinahe sicher, der Imperator plante etwas übles mit dem Orden. Nicht zwangsläufig seine völlige Zerstörung, doch eine Säuberung wäre möglich und Hybris konnte gut und gern dabei sein. Allegious vierter Fehler war nämlich der gewesen, das er seine eigenen Gefühle nicht vor Hybris verborgen hatte. Wenn der Sith Lord etwas gesagt oder getan hatte, dann hatte man in der Macht deutlich spüren können was in dem Herrscher vorgegangen war. Und er war sich Hybris Loyalität, oder wie man das auch immer nennen wollte, nicht annähernd so sicher wie er anfangs gesagt hatte. Er wusste oder ahnte zumindest das Hybris nicht weniger gefährlich war als irgend ein anderer Sith Lord aus dem Rat oder sonst wo. Anders gefährlich, aber gefährlich. Er würde ihn wohl nach erledigter Arbeit abservieren. Sobald die Zirkel zusammenarbeiten und alle verräterischen Elemente beseitigt sein würden, wäre Hybris nicht länger von Nutzen. Beziehungsweise wäre der Nutzen die potenzielle Gefahr nicht wert. Und aus diesem Grund musste Hybris nun handeln. Sein zuvor als sicher geglaubte Position an der Spitze des Ordens glich inzwischen eher einer riesigen Zielscheibe und der Imperator warf nicht mit Pfeilen oder Messer, sondern benutze die Turbolaser eines Sternzerstörers. Und dafür hasste er Allegious aus tiefstem Herzen. Dieser irre Sith hatte ihm gehörig die Suppe versalzen. Er gab ihm die Macht, den Einfluss, die Position und gleichzeitig eine Zeitbombe die man nicht wegwerfen konnte. Das Problem war aber eben auch das Hybris die Uhr der Bombe nicht lesen konnte. Er wusste nicht wann sie hochging. Er konnte nur davon ausgehen, das Allegious irgendwann die Geduld verlor und man die Neuordnung der Zirkel nicht ewig in die Länge ziehen konnte. Er würde also nach außen hin so tun müssen als arbeite er aktiv und mit allen Ressourcen daran, doch in Wirklichkeit musste er seine Unabhängigkeit behalten und sich auf das Ende der gefährlichen Elemente des Ordens oder des gesamten Imperiums vorbereiten. Und das machte er, denn in dieser Hinsicht brauchte er sich keiner Illusion hingeben. Allegious war bereits Jahre im Amt, sein Netzwerk komplexer als Hybris es in den nächsten Jahren aufbauen könnte. Er würde niemandem trauen können den er nicht persönlich durchleuchtet hatte. Und das würde natürlich dauern. Oh ja, dafür hasste er Allegious wirklich. Er hatte ihm Zeit gestohlen und setzte ihn brutalst unter Zugzwang. Und dabei wusste er nach wie vor nicht wie viel Arbeit die Zirkel wirklich machen würden...


Du wirst schon sehen was du von deiner Überheblichkeit hast, Allegious. Du hast dir gerade selber einen Feind geschaffen, der dich zuvor eigentlich als Verbündeten hatte gewinnen wollen!

Und dann natürlich der Vorwurf Hybris lüge wie ein Kind, arbeite nur daran seine Macht zu vergrößern und wäre nicht in der Lage im Sith Orden zu überleben, weil er dafür zu viele Fehler machte, weil er einfach nicht rein passte. Was für ein sinnentleertes Geschwafel. Man brauchte Typen wie den Imperator nur ein paar Happen Schwäche hinwerfen und schon wurden sie derart überheblich und besserwisserisch, das ihr darauf folgende Ansprache vorauszusehen war. Und Allegious war da kein deut besser. Hybris, von vorn bis hinten, von oben bis unten, bis in die letzte Zelle. War dieser Mann tatsächlich so dämlich und glaubte das der Mensch, den er grade zum Sith Lord gemacht hatte, nicht in der Lage sein würde sich auf seine Weise durch den Orden zu schlagen? Dämlich vermutlich nicht, aber eben in alten Denkweisen gefangen. Fortschrittsfeindlich traf es wohl besser und Hybris empfand eine tiefe Abneigung solchen Gestalten gegenüber. Er würde es dem Noch-Herrscher schon zeigen. Und ihn irgendwann töten. Nicht in einem Duell, sondern durch eben jene Macht die er gerade abgelehnt hatte!
Hybris war inzwischen tief in der Domäne der Herrschenden, hatte sich bereits erklären müssen, sinngemäß: - „Fragt doch den Imperator, wenn ihr mir nicht glaubt das ich Sith Lord bin“ - und hatte sich dann zur Bibliothek begeben. Dort würde er das Wissen nicht finden was er brauchte, denn das besaß er schon. Er kannte nicht alle Details, doch rein theoretisch war er schon jetzt in der Lage dieses Sternsystem auszulöschen. Wenn es soweit war, würde der Imperator keine Chance haben seinem Schicksal zu entgehen.
Ich werde dir keine noch so winzige Chance lassen es zu überleben. Meiner Macht bist du nicht gewachsen du erbärmlicher Wichtigtuer.

In der Bibliothek gab es hauptsächlich Werke die Hybris nicht kannte, für ein Gerücht gehalten hatte oder nicht lesen konnte. Nicht wenige Bücher, Schriftrollen und ganze Berge von losen Blättern waren in einer Sprache verfasst, die er nicht kannte, wahrscheinlich aber die der alten Sith war. Falls er dann doch einmal einen Titel fand der in Basic geschrieben worden war, stellte sich meist heraus, das es sich um eine deutlich ältere Version des Galactic Basic Standard handelte und so anfühlte, als hätte man es früher mit huttisch oder dergleichen vermischt. Einige Worte ergaben keinen Sinn, andere nicht in dem Kontext und wieder andere schienen falsch bzw. anderes geschrieben worden zu sein, sodass sich ihre Bedeutung womöglich von der heutigen unterschied. Leider war die Schriftrolle, für die er sich schließlich entschied, in dem selben grauenhaften Schreibstil geschrieben worden. Obwohl er Geduld haben wollte, merkte er recht schnell wie nervenaufreibend es werde würde, sollte er länger in dieser Bibliothek bleiben wollen. Was er prinzipiell wollte. Am liebsten sogar eine ganze Woche – Hybris Augen leuchteten ob dieses geballten geheimen Wissens nicht nur metaphorisch -, doch das konnte er sich nicht leisten. Also studierte er nur diese eine Rolle und musste sich dabei ganze vier mal daran hindern, irgendwen zu fragen wie er diesen furchtbaren Text übersetzen konnte. Niemand, auch kein noch so loyaler Diener, sollte wissen was er hier tat.
Als er nach einer Stunde relativ sicher war es verstanden zu haben, legte er sie wieder zurück ins Regal und verließ dann die Domäne der Herrschenden in Richtung Alchemisten-Pyramide...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Herrschenden - Bibliothek - Darth Hybris und manch anderer Sith und Diener]
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Irgendwo in der Pyramide - Darth Hybris und viele andere Alchemisten in der Nähe]

Bei der Pyramide angekommen, begab er sich ohne Umwege in eines der leeren Labore. Hier gab es alles was das Giftmischer-Herz begehrte, sodass auch der Sith Lord den Raum nicht wieder verlassen musste um alles zusammen zu kriegen. Zu allererst brauchte er ein Fläschchen und entschied sich für einen zylindrischen Kolben welchen man auch in eine Injektionspistole laden konnte. Diesen in die dafür gedachte Halterung eingespannt, sammelte er Reihe von an sich unscheinbaren Ingredienzien zusammen. Meist handelte es sich nur um geringe Mengen eines geruchlosen Pulvers und verblasster farbiger Flüssigkeiten, am Ende jedoch kam noch ein exotisch anmutendes Kraut dazu. Exotisch deshalb, weil es tot aussah, sich tot anfühlte, aber sich dennoch noch bewegte. Der Vorteil an diesem Elixier war die simple Herstellung der Trägerflüssigkeit. Also wirklich von Vorteil. Denn Hybris hatte sich bisher nur marginal mit der Alchemie auseinandergesetzt und wäre die ganze Sache komplizierter geworden, er hätte womöglich doch einen anderen Alchemisten um Rat fragen müssen. Dazu kam es aber nicht. Er stellte – vielleicht ein wenig zu optimistisch gedacht – nur drei Ladungen her. Die trübe, vielleicht gelbe, vielleicht aber auch sandfarbene Flüssigkeit, die je nach Lichteinfall anders aussah, war leicht zähflüssig und war nach dem Mischprozess von unzählbar vielen Luftblasen durchsetzt. Als Hybris den Kolben in die Hand nahm und schüttelte, veränderte sich leicht die Farbe, kaum ruhte das Zeug aber wieder, wurde es erneut blass. Er zuckte innerlich mit den Schultern. Was auch immer.

Nun zu dem schwierigen Teil.

Um sicher zu gehen das ihn niemand beobachtete, schloss er die Tür ab, sorgte dafür das die wenigen Fenster des hauptsächlich in grau gehaltenen Labors verhangen waren und sondierte dann die nähere Umgebung mit der Macht. Erst als sich in einem Umkreis von fünfzig Metern niemand mehr befand und er auch keine Sondierung spürte, begann er mit dem letzten Schritt. Dafür streckte er seine rechte Hand aus, legte sie oben auf den offenen Kolben und schloss dann die Augen. Beinahe sofort pulsierte die Macht durch seinen Körper, trat an der Handinnenfläche aus und strömte danach in das Elixier. In den ersten Sekunden geschah gar nichts, sodass Hybris sogar die abgegebene Menge an Macht zuerst verdoppelte und dann verdreifachte. Dann ging aber irgendetwas schief und eine so nicht gewollte Reaktion setzte völlig ohne Vorwarnung ein. Die Flüssigkeit dehnte sich aus, machte sich gar nicht die Mühe nach oben hin hinauszuschießen, sondern sprengte einfach das Glas und verteilte sich dann nach einer kleinen Explosion über den gesamten zentralen Tisch. Und Hybris Kleidung. Der kniff leicht die Augen zusammen, starrte zuerst auf die Sauerei und dann auf einen Punkt an der Wand in dessen Richtung die geheime Bibliothek lag. Also doch. Der Verfasser der Schriftrolle hatte ziemlich penibel dargelegt wie man genau vorgehen sollte und das man vor allem Geduld haben musste, doch der feine Herr Hybris hatte sich natürlich nicht daran gehalten. Als ob man alles beschleunigen könnte, wenn man nur mehr hineinsteckte als angedacht war.
Und natürlich war Allegious schuld, denn der trieb ihn ja gerade zur Eile an.
Beim zweiten vorbereiteten Kolben war er dann geduldig und schaffte es auch bis zur dritten Minute nichts falsch zu machen. Dann kam aber der Übergang von Phase 1 zu 2. In diesem Moment musste man der investierten Macht eine Art Programm injizieren. Zuvor hatte er einfach nur seine komprimierte Macht in den Trank gegeben, doch nun sollte er ihr vorschreiben was sie wann tun sollte. Und das war hohe alchemistische Kunst, denn es ging nicht darum die richtigen Bestandteile zu finden und zu mischen, sodass diese sich nach einem vorgegebenen Zeitplan irgendwo im Körper an die richtigen Stellen hefteten und dort ihre Arbeit verrichteten. Dieser Trank zielte auf etwas ab das allein mit der Macht zu tun hatte und dementsprechend ganz anders funktionierten musste.
Seine „Programmierung“ schlug also fehl und das Zeug im Kolben war plötzlich weiß und damit unbrauchbar geworden. Er konnte sogar in der Macht spüren wie die einzelnen Verbindungen zerbrachen und seine eben noch hineingepumpte Macht sich nicht mehr halten konnte und sich daher in Luft auflöste. Ein kurzer Seitenblick zu dem letzten Fläschchen und Hybris ahnte schon das er wohl doch hätte mehr machen sollen. Tatsächlich brauchte er zwanzig weitere Fläschchen und deutlich mehr Geduld als er hätte aufbringen wollen. Sein Wissen und seine Kombinationsgabe brachten ihn nur wenig wenn er bestimmtes alchemistisches Wissen und Kniffe nicht besaß oder kannte. Wenig, aber am Ende schaffte er es, weil das Elixier dann doch nicht zu kompliziert gewesen und er ja immerhin ein Sith Lord war. Aber leicht sah anders aus. Und sauber sah das Labor auch nicht mehr aus, aufräumen würde er es aber natürlich nicht. Dafür gab es schließlich die niederen Diener.

Mit der Injektionspistole samt Elixier darin bewaffnet, schritt er durch den Pyramide der Alchemisten und suchte nach einem niederen Alchemisten. Einer der so aussah als hätte er grade eh nichts zu tun und tatsächlich fand er ein Exemplar in der Nähe einer der oberirdischen Ausgänge.
Der junge Mann sah aus wie ein Mensch, war aber keiner. In der Macht konnte man die Korruption seiner Zellen wahrnehmen. Tumore und körperfremdes Gewebe befand sich überall darin. Merkwürdigerweise sah man ihm das aber nicht an. Sein Gesicht war sogar noch relativ glatt und besaß nur einen leichten Bartschatten über der Oberlippe. Die braunen Augen wirkten wachsam, sein kahlgeschorener Kopf mit all den Narben schon eher typisch. Als Hybris sich ihm nähere und schließlich klar war das er zu ihm wollte, drehte sich der – seiner Präsenz in der Macht nach – Jünger um und verneigte sich etwas zu tief für Hybris Geschmack. Ihr Gespräch war kurz, natürlich war es das, und am Ende führte der Diener ihn aus der Pyramide heraus zu dem öffentlichen Hangar des Ordens, also dorthin wo Hybris Fury stand. Den Weg selber hätte er zwar gefunden, aber der junge Alchemist mit den spitz zugepfeilten, grün und gelb gefärbten Zähnen sollte ihn ja eigentlich zu Saphenus bringen. Und ihm überhaupt erzählen was sich dort befand wo sein ehemaliger Schüler steckte. Es stellte sich heraus das er auf einer Wohltätigkeitsgala befand, eine, die die niederen Alchimisten ursprünglich sogar hatten sabotieren wollen. Nachdem ein Vorgesetzter das aber mitbekommen hatte, war daraus nichts mehr geworden. Der junge Diener ärgerte sich wirklich sehr darüber, war ansonsten aber vor allem damit beschäftigt über alles und nichts zu reden. Dennoch stellte sich erst am Ende heraus das er den Lord für einen Executor und Pseudo-Kumpel gehalten hatte. Als er ihm dann aber eröffnete kein „einfacher“ Sith mehr, sondern ein Sith Lord zu sein, änderte sich sein Verhalten von jetzt auf gleich. Hybris hatte das Gefühl das man viel über ihn, den Executor im Rang eines niederen Alchemisten, geredet und spekuliert hatte. Und womöglich zu dem Schluss gekommen war, dass er dann vielleicht umgänglicher war als andere Executoren. Bei einem Sith Lord schien das anders zu sein, auch wenn ihm nicht so ganz klar war wieso. Sith Lords waren noch mächtiger und besaßen noch mehr Einfluss, außerdem standen sie den Imperator näher, ja, aber noch war er schließlich nicht Zirkelgroßmeister. Hybris konnte es nicht nachvollziehen. Nicht wirklich.
Die Fury wurde von Yelm so nah wie möglich an der Gala abgestellt und den Rest lief das ungleiche Duo dann. Währenddessen gab Hybris seinem temporären Diener die entsprechenden Anweisungen.


„Ich werde außerhalb der eigentlichen Gala warten. Lass Lord Saphenus herauskommen, sag ihm aber nicht meinen Namen, sondern nur das ihn ein Sith Lord sprechen will.“

„Wie ihr wünscht.“


Der Diener, der auf den klangvollen Namen Risp Zrikah hörte, war ein wenig verwirrt. Er wusste wie die beiden Sith zueinander standen, offensichtlich aber nicht was sich zwischen Meister und ehemaligem Schüler anbahnte. Gut so, denn ansonsten hätte er die Fury nach dem Treffen nicht mehr lebend verlassen.
Auf der Gala angekommen, wartete Hybris wie besprochen vor einer der Zugänge, ein wenig zur Seite versetzt. Die Sicherheitsvorkehrungen waren … nun, angemessen? Übertrieben? Der Lord wusste nicht wirklich was dort vor sich ging, wusste aber sehr genau das er nicht hineingehen würde. Auch wenn die Begegnung mit dieser Archäologin reizvoll klang, die Auren auf dieser Gala waren … sie ließen seinen Nacken kribbeln. Irgendwas stimmte da nicht, irgendwer verbarg sich dort und konnte womöglich seine eigene Tarnung auffliegen lassen. In der Macht war er gar nicht mehr zu spüren, dafür hatte er nach der Machtdemonstration des Imperators gesorgt. Selbst andere Sith Lords würden seine Verschleierung nicht mehr durchdringen können.
Risp ging also hinein und kam einen Augenblick später wider heraus, gefolgt von Saphenus. Dieser sah zuerst in die falsche Richtung, bemerkte dann aber schließlich doch den an der Wand lehnenden Hybris. Die Überraschung war ihm anzusehen und zu spüren, doch er fasste sich schnell und war nach ein paar Sekunden eher neugierig und misstrauisch als ängstlich oder verwirrt. Gut.
Der Lord stieß sich ab, gab dem Diener mit einer Geste zu verstehen das er weggehen sollte und stellte sich dann auf einen Meter an Saphenus heran. Beide Hände erhoben, gestikulierte er ein weiteres mal und plötzlich verstummten alle Geräusche um sie herum, die Welt wurde trübe und ein merkwürdiges Kratzen schien direkt aus ihren Ohren zu kommen.

„Ich hatte soeben eine Unterredung mit dem Imperator. Er hat mich zum Sith Lord gemacht und mir einige Dinge aufgetragen. Damit hat er meine … oder unsere Pläne deutlich schneller voran gebracht als gedacht, wieso ich aber eigentlich hier bin hat einen anderen Grund.“
Hybris griff in seinen Anzug – die Sith Robe hatte er in der Fury gelassen – und nahm die Injektionspistole heraus, welche er Saphenus reichte und die dieser annahm. Hybris Blick schweifte kurz ab.
„Ich weiß nicht warum der Imperator es angedeutet hat, aber es scheint das er etwas mit dem Sith Orden vorhat. Es wird noch eine Weile dauern, sonst hätte er mir nicht entsprechende Aufgaben zugeteilt oder mich überhaupt erst befördert, doch du musst dich bereit machen.“
Wieder ein Blick zur Seite, nun in Richtung Gala.
„Was machst du hier überhaupt? Was sind deine Pläne für die nahe Zukunft?“
Er sagte es ihm, was den Lord ein paar Sekunden lang nachdenklich stimmte.
„Gut, das passt. Folgendes. Wir können uns nicht mehr ewig viel Zeit mit allem lassen und uns sicher fühlen. Es kann gut sein das der Imperator eine weitere Säuberung, eine die auch den Orden miteinbezieht, vorbereitet und auch uns, unsere Diener und damit unsere Machtbasis erwischen könnte.“
Er deutete auf die Pistole.
„Ich sagte dir das, weil ich nach wie vor davon überzeugt bin das wir einander helfen können. Das Elixier in der Spritze dort kann das von mir geschaffene Siegel zerbrechen und dein Bein wieder genesen lassen. Nutze es wann immer du willst, doch sei gewarnt. Ich habe das Siegel damals mit einer Sicherheitsvorkehrung versehen. Sollte man es brechen, und das selbst wenn ich es tue, wird es deinen Geist auf eine Weise vernebeln, dass du die Macht nicht mehr nutzen kannst. Beziehungsweise glaubst das du es nicht mehr kannst und selbst der Umstand, dass ich es dir gerade gesagt habe, wird dann nichts daran ändern. Nutzt du das Zeug ohne weitere Vorbereitung, wirst du auf Korriban nicht mehr als ein verkrüppelter Politiker sein, angreifbar für die dunkle Seite und wer weiß was noch. Du kannst das aber verhindern indem du deine Verbindung zur Macht stärkst. Sorge irgendwie dafür das du für einen Augenblick die Macht des Imperators besitzt und die Nebenwirkungen des Bruches des Siegels werden nur Minuten andauern, ansonsten vielleicht Monate.“

Eine kleine Kunstpause um das Thema zu wechseln.

„Bereite dich darauf vor von deinen Truppen verraten zu werden, traue niemanden den du nicht bis ins kleine Detail durchleuchten kannst. Und noch etwas. Auf dieser Gala befindet sich jemand an den ich interessiert bin. Eine Archäologin namens … ah … wie ich spüren kann, kennst du sie bereits, gut. Ich will das du sie mit dir nach Korriban nimmst und am Leben erhältst, wenn es sein muss dadurch das du sie in ein Stasefeld sperrst. Ansonsten nutze ruhig ihre Fähigkeiten und Wissen, aber passe auf sie auf. Wenn du mir diesen Gefallen tust, werde ich dir einen kleinen Einblick in das geheime Wissen des Ordens gewähren, eines welches nur den Sith Lords und dem Imperator vorbehalten sein sollte. Überlege es dir also gut.“
Und damit ließ Hybris die Machtblase, welche sie vor Mithörern, Abhörtechnik und Machtnutzern geschützt hatte, zerplatzen.
„Viel Erfolg auf Korriban. Und sei stets wachsam, denn die dunkle Seite kann dich dort sehr viel leichter überwältigen als hier auf Bastion.“
Hybris wand sich ab und ging seinem Diener hinterher. Saphenus war gewarnt, ihm ein Mittel gegen das Siegel überreicht worden und er hatte von Hybris Wunsch erfahren. Nun musste er reagieren. Und das hoffentlich so wie der Sith Lord es sich vorstellte.

Hybris schmiss den jungen Diener im Sith Orden wieder heraus, ließ die Fury dann in der Domäne der Herrschenden landen und begab sich dann endlich zurück zu dem Trainingsraum in dem er Sharoh zurückgelassen hatte.

Als er auf der Türschwelle des Raumes stehen blieb, war er einen Augenblick lang irritiert. Aber nicht allzu lange. Rake war gerade dabei sich mit Sharoh zu duellieren und seinen Emotionen nach zu urteilen war er ziemlich sauer. Gelinde ausgedrückt. Die wirklich irritierende Sache an dem Raum war jedoch die Gestalt an der Wand. Sie sah exakt so aus wie Hybris und zwang den Sith dazu sich so weit der Macht zu öffnen, dass er die Gestalt näher sondieren konnte. Eine Illusion. Und zwar eine sehr gute. Bevor er den Raum aber richtig betreten und von seinen Schülern bemerkt werden konnte, sorgte ihr Kampf dafür das Sharoh schließlich durch die Luft auf den Illusionskünstler zuflog. Zeit einzugreifen. Die Macht erstrahlte plötzlich in ihm, streckte sich aus und packte Sharoh noch im Flug, ließ ihn abrupt abbremsen und dann zurück zu Rake fliegen. Der hatte sich bei Hybris Offenbarung schlagartig umgedreht und sah den Trandoshaner deshalb nicht kommen, wurde von diesem direkt an der Brust getroffen und umgeworfen. Die beiden Apprentice schlitterte noch ein paar Meter weiter und kamen schließlich an der Wand zum liegen. Hybris trat vollständig ein und schritt auf den unbekannten Mann, der genau so aussah wie er selber, zu. Dabei gestikulierte er in die Richtung seiner Schüler und einen Augenblick später standen sie wieder.

„Erklärt euer Handeln“ sagte er trocken, die Drohung, die dahinter steckte war aber natürlich offensichtlich. Er hatte weder sein Seelenschwert, noch sein Lichtschwert gezogen. Doch seine aus ihm herausquellende Macht war sowieso viel effektiver als jede Waffe die man erst ziehen musste.
Sollte der Executor – oder einfach nur sehr talentierte Warrior - vor ihm keine gute Ausrede haben, er würde ihn wohl umbringen. Oder zumindest das eine oder andere Körperteil an sich nehmen...

[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Lernenden - Großer Trainingsraum - Sharoh, Rake (NPC) , unbekannter Illusionskünstler (NPC) und Darth Hybris]
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; Marava und Shera (NPCs); in der Nähe: Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Die beiden hübschen Dienerinnen des Grafen blieben ihm eine Antwort schuldig. Noch während er sie grimmig anschaute und sie mit seinem einäugigen Blick taxierte, im Unklaren darüber was dieser in ihnen auslöste, näherte sich jemand. Auf den ersten Blick nicht weiter beachtenswert blitzten durch schmale Lippen spitz zugepfeilte Zähne durch. Die Macht verriet ihn als einen Jünger des Tempels, der nun mit einem klaren Ziel durch die Massen ging und dieses Ziel war niemand anderer als Saphenus. Nachdenklich legte dieser die Stirn in Falten. Zu viele Jünger, zu viele Sith trieben sich mittlerweile auf dieser Gala rum, stellte er fest, sich selber mit eingeschlossen. Gehörte dieser Jünger ebenfalls zu der Gefolgschaft Sturns? Doch wieso sollte der blasse Graf einen weiteren seiner Diener zu seiner Unterhaltung schicken, standen ihm doch schließlich schon die beiden Damen zur Verfügung? Nein, entschied sich Saphenus. Dieser Jünger wurde von jemand anderem geschickt. Er streckte seinen Rücken durch und machte sich bereit, in der realen Welt als auch in der Macht. Er spürte, dass der Jünger keine Gefahr für ihn darstellte, doch er musste sichergehen. Er konnte sich auch als ein Diener Halberds entpuppen, der schließlich herausgefunden hatte, wer nun im Besitz seiner ehemaligen Gefangenen war. Schließlich stand der Jünger vor ihm.

„Entschuldigt uns beide.“,


sagte Saphenus an Marava mit einem angedeuteten Lächeln gewandt. Noch bevor der Jünger etwas sagen konnte, wurde er von Saphenus an den Schultern gepackt und in eine etwas ruhigere Ecke der Gedächtnishalle bugsiert.


„Wer zur Hölle bist du und was willst du?“,


zischte er und unterlegte seine Worte in der Macht mit einem drohenden Unterton. Einem Unterton, der den Jünger in keiner Weise einzuschüchtern schien. Er verbeugte sich angemessen und sah dem Zabrak direkt in sein Auge.


„Mein Name ist Risp Zrikah, ich wurde geschickt um Euch nach draußen zu begleiten.“

Saphenus traute seinen Ohren nicht. Was wagte es dieser Wurm so anmaßend mit ihm zu reden. Mental bereitete er sich darauf vor ihm die Kehle bis zur Bewusstlosigkeit zu zudrücken.


„Und wieso wenn ich fragen darf?“,


zischte er und dachte fieberhaft nach. Was ging hier vor, verdammt nochmal?


„Dort draußen wartet ein Sith-Fürst, der eine Unterhaltung wünscht. Er duldet keine Ablehnung.“

Risp sprach die Worte trocken und neutral, doch in Saphenus brodelte es nur noch mehr. Dennoch gesellte sich auch ein Stück Misstrauen darunter. Ein Fürst, hier? Er kannte niemanden mit diesem Rang. Unweigerlich musste er an Hybris denken, der mit seinen gelben Augen die Dunkelheit durchschnitt und direkt in seine Seele sah, doch er spürte seinen Meister nicht. Zumal Hybris Exekutor und kein Fürst war. Fieberhaft nachdenkend raste seine Hand über sein Bein. Sein Griff hatte sich von seinem Lichtschwert gelöst, es war nun klar, dass zumindest der Jünger nichts weiter als ein Bote war. Doch wer wartete dort vor der Tür auf ihn? Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken als er daran dachte, dass Halberd ebenfalls einem Meister dienen musste. Jemandem, der vielleicht einen solchen Rang bekleidete. Doch wieso wünschte derjenige nur eine Unterhaltung und brachte ihn nicht direkt in die Katakomben? Zumal es an einem Ort wie diesem geschah und sich der Sith offenbar nicht die Mühe machen wollte persönlich auf der Gala in Erscheinung zu treten.


„All das Grübeln bringt mich nicht weiter.“,


flüsterte er schließlich zu sich selber und sah Risp geradewegs an.


„Gut, führ mich zu ihm!“


So schnell wie er konnte folgte er dem fremden Jünger und würdigte den beiden Damen keines Blickes mehr. Wortlos ließ er sie zurück, sie waren unwichtig geworden. Er ignorierte den Schmerz, der sein Fleisch bei jedem Schritt durchfuhr. Ohne Rücksicht auf andere Gäste bahnte er sich seinen Weg und ignorierte die erbosten Blicke. Frische Luft schlug ihm entgegen als er durch die Türe nach draußen trat. Ein schummriges Licht herrschte durch die Scheinwerfer, die das Gebäude erleuchteten und imposant in Szene setzten, auch wenn der Zabrak im Moment keinen Blick dafür übrig hatte. Er sah sich um und entdeckte niemanden. Erst ein Blick in die andere Richtung offenbarte einen Albtraum, gekleidet in einen feinen Anzug. Sofort spürte er den altbekannten Blick auf sich liegen, er unterdrückte den Instinkt er Furcht, der seinen Körper beherrschen wollte. Sein erster Gedanke war lauf, der zweite greif an, erst der dritte war vernünftig. Er zwang seine Angst in die Tiefen seines Unterbewusstseins und erwiderte den Blick seines Meisters so gut er konnte. Als er merkte, dass seine Hand noch immer seinen Schenkel umklammerte, ließ er schnell los und überkreuzte die Arme vor der Brust. Er biss die Zähne zusammen. Hybris hatte ihm also die Entscheidung abgenommen sich von sich aus bei ihm zu melden. Ihm wurde klar, dass er niemals die freie Wahl gehabt hatte sondern immer noch die Schachfigur seines Meisters war. Seine Paranoia war also begründet gewesen, zumindest den Erfolg konnte er für sich verbuchen. Er wusste, dass Hybris keinen Wert auf Titel oder Verbeugungen legte, also ließ Saphenus diese Geste direkt weg. Der Albtraum kam auf ihn zu und er widerstand der Versuchung zurück zu weichen. Seine Knie wurden weicher, doch noch hielten sie sein Gewicht. Keiner von beiden sagte ein Wort, stattdessen vollführte Hybris ein paar Gesten und ließ alle Geräusche um sie herum verstummen. Eine Vorsichtsmaßnahme, also musste es um etwas wichtiges gehen. Neugierde machte sich in dem Zabrak breit, Aufmerksamkeit gewann die Oberhand. Ohne eine Begrüßung, ohne einleitende Worte kam Hybris direkt zum Punkt: der Imperator selbst hatte den ehemaligen Exekutor befördert und damit in die oberste Riege der Sith erhoben. Saphenus biss sich auf die Zunge. Damit verfügte sein Meister über noch mehr Wissen, noch mehr Macht als vorher. Er würde sich ihm nun unmöglich widersetzen können. Weiter sprach der Albtraum davon, dass ihre gemeinsamen Pläne, er hätte auch einfach bei seinen Plänen bleiben können, beschleunigt worden wären und man sie zum Handeln zwingen würde. Noch immer schwebten in Saphenus‘ Kopf mehr Fragezeichen als Ausrufezeichen. Was waren denn ihre Pläne genau gewesen? Er sollte seinem Meister dienen und bekam dafür Brotkrumen zugeworfen? Hybris griff in seine Tasche. Sofort konzentrierte sich Saphenus auf seinen Schild, wob alle Energie in ihn hinein, wohlwissend, dass es ihm nichts nützen würde. Hybris förderte eine Injektionspistole zu Tage und sprach davon, dass der Imperator etwas mit dem Orden vorhatte. Etwas, das noch nicht klar war, sie aber dazu zwang schneller zu handeln als sie wollten. Saphenus entging nicht wie sein Meister den Blick auf das dekadente Gebäude warf.


„Ich verfolge eigene Ziele.“,


antwortete Saphenus offen auf die Frage des Fürsten. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte zu lügen.


„Der Gouverneur von Korriban hat sein Erscheinen angekündigt. Ich habe vor dorthin zu reisen und sah es als eine gute Gelegenheit um…“,


ja, warum eigentlich?,


„Kontakte zu knüpfen. Dieser Planet birgt mehr Geheimnisse als bisher gelüftet worden sind, das weiß ich. Sie sind einen Versuch wert.“


Plötzlich ärgerte er sich darüber, dass er instinktiv versuchte sich zu rechtfertigen. Doch Hybris nickte seine Pläne nur ab. Nun erwähnte Hybris erstmals eine Säuberung, die bevorstehen und ihnen beide ihre Diener oder aber ihr Leben kosten könnte. Zum ersten Mal wurde er konkret und ein kalter Schauer fuhr über Saphenus‘ Rücken. Welchen Grund mochte der Imperator haben um sich der Sith zu entledigen? Janus schien mit seinen Worten immer mehr Recht zu haben. Stand Allegious etwas mit dem Rücken an der Wand, verzweifelte er über den Zustand des Imperiums? Saphenus wurde aus seinen Gedanken gerissen als Hybris auf die Injektionspistole deutete, dann weitete sich sein Auge vor Überraschung. Darin war das Heilmittel? Hybris verschaffte ihm die Möglichkeit sich von den Schmerzen zu befreien? Doch all die Freude, all die Hoffnung auf ein normales und genesenes Bein wurden mit einem Male zerschlagen als man ihm eröffnete welchen Preis das haben würde: den Verlust der Macht. Kummer und Wut drohten ihn zu übermannen, er kämpfte es zurück. Hier stand der Albtraum, bot ihm die Möglichkeit sich von den Schmerzen zu befreien und forderte als Gegenleistung das eine, das ihn zu etwas besonderem machte. Die dunkle Seite war sein Garant für Macht, ohne sie wäre er genau so bedeutungs- und nutzlos wie all die anderen Gäste. Noch hinzukam war, dass er auch noch mittellos sein würde. Glaubte Hybris wirklich er würde sich das Mittel injizieren, wollte man ihn so loswerden? Er konnte die Nebenwirkungen zwar neutralisieren, doch es klang wie ein Scherz: woher sollte er die Macht des Imperators bekommen? Vor lauter Zorn drangen die nächsten Worte wie durch Wasser an seine Ohren, verzerrt und kaum verständlich. Hybris warnte ihn eindringlich davor jemandem zu vertrauen und riet ihm dazu sich auf Verrat vor zu bereiten. Saphenus konnte nichts weiter als stumm nicken. Schließlich bekam er noch einen letzten Auftrag von seinem ehemaligen Meister. Offenbar kannte dieser Zoey bereits und hatte ein eigenes Interesse an ihr. Saphenus sollte auf sie aufpassen und mit nach Korriban nehmen, notfalls auch einsperren solange sie in seiner Obhut war. Im Gegenzug versprach er ihm Wissen, das sonst den Fürsten und dem Imperator vorbehalten war. Was wie ein fairer Deal klang musste einen Haken haben. Unfähig zu denken stand Saphenus nur da und nickte. Dann zerplatzte die stumme Blase, die ihr Gespräch vor den neugierigen Ohren anderer abgeschirmt hatte und der Albtraum wandte sich zum Gehen. Noch eine letzte Warnung vor der Kraft Korribans verließ Hybris Lippen, dann verschwand der Fürst so schnell wie er gekommen war. Noch einige Minuten starrte Saphenus auf die Stelle an der sich eben noch die gelb leuchtenden Augen des Albtraums befunden hatten, dann brüllte er seinen Zorn heraus. Gepaart mit Verzweiflung wollte er etwas kaputt machen, zerstören und vernichten, doch nichts befand sich in seiner Nähe. Die Wachen am Eingang bekamen seinen Ausbruch zwangsläufig mit, blieben aber professionell. Ein Wort und Saphenus hätte beiden den Kopf abgeschnitten. Ohne ein Ziel, auf das er seine Verzweiflung richten konnte, dachte er für einen Moment nach die für ihn nutzlose Injektionspistole gegen die Wand zu werfen. Er konnte ohnehin nichts damit anfangen. Es dauerte Minuten bis er sich wieder so weit im Griff hatte und bei Sinnen war, dass er über sein Kom Lom Fey zu sich rief. Offenbar irritiert fragte der Pau’aner ob es Probleme gab, doch Saphenus unterbrach einfach die Verbindung.


Tief ein- und ausatmend sog er die erfrischende Luft in seine Lunge ein. Es dauerte mehr als eine halbe Stunde bis ein nahendes Taxi die Ankunft seines Dieners verriet. Zu dessen Glück konnte sich der Zabrak in der Zeit wieder beruhigen, nur seine zitternden Finger deuteten noch auf seinen Gefühlsausbruch hin. Mit seinem widerlich gerade durchgedrückten Rücken kam Lom Fey auf ihn zu und deutete eine Verbeugung an.


„Mylord, wie kann ich Euch helfen, was ist passiert?“,

fragte er nun wieder neutral und tonlos. Wortlos hielt Saphenus ihm die Pistole hin.


„Verwahr sie sicher.“,


sagte er nur und drehte sich dann um.


Was ist denn damit, wenn ich fragen darf, Mylord?“

Die Stimme des Pau’aners klang nach als sich Saphenus anschickte wieder in die Gedächtnishalle zu gehen.


„Nein, darfst du nicht.“,


antwortete er grimmig und verschwand wieder in der Menge der Reichen und Schönen.


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester
 
[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Saphenus, Marava und Shera (NSC), Yui (getarnt als Frau), Wilks und Dante (NSC),Chronor Tallax, Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, vor dem Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael, Lord Forrester und Lord Warrington, Zoey, Sane

Während Janus mit der für einen Gastgeber und Mann seines Ranges angemessenen Ruhe und Höflichkeit darauf wartete, dass sich die lästige Angelegenheit mit den beiden Diplomaten von Cirrus nach seinen klaren Worten und denen des Barons erledigen würde, wurde ihm die Wartezeit versüßt, als Zoey seinen Blick und sein Lächeln bemerkte, es erwiderte und darauf peinlich berührt kurz zu Boden sah, nur um ihm kurz darauf einen bezaubernden Augenaufschlag zu senken. Ein amüsiertes, einladendes Lächeln legte sich auf die blassen, vornehmen Gesichtszüge des schlanken Grafen, und seine wachen grünen Augen funkelten.

Die Archäologin war eine überaus angenehme Ablenkung und hob sich dadurch wohltuend von den anderen Gästen ab, dass sie keine Anstalten machte, für irgendwelche Probleme zu sorgen. Trotz des grimmig dreinblickenden Personenschützers an ihrer Seite wirkte sie inzwischen so, als würde sie sich auf der Gala recht sicher und heimisch fühlen, auch wenn der Sith-Krieger bei ihr eine gewisse Unsicherheit spüren konnte. Hatte das etwas mit ihren Gesprächspartnern zu tun?


„Wie schön, dass Sie sich wieder zu mir gesellen, Dr. Liviana. Ihr Gegenwart hat mir bereits gefehlt.“

Meinte Janus galant und schenkte ihr ein charmantes Lächeln. Mit freundlichen Worten und einem Lächeln gesellte sich Zoey zu der Gruppe und für einen Moment herrschte betretenes Schweigen, dann kam die hübsche Brünette auf das Thema zu sprechen, das man immer ansprach, wenn man über eine unverfängliche Sache reden wollte: Das Wetter. Die Autorin lobte die im Vergleich zu der Hitze auf Ryloth angenehme Kühle und meinte dann, dass es auf Theataerra noch weitaus extremer gewesen war, von der furchtbaren Hitze im Vulkantempel bis hin zur erbarmungslosen Kälte im Eistempel.

Der sportliche Fastmensch reagierte mit einem leisen Lachen und einem zustimmenden Nicken.


„Ich fürchte, die klimatischen Bedingungen dort machen den Planeten nicht unbedingt zu den Welten, auf denen man seinen Urlaub verbringen möchte. Es sei denn, man hat ein Faible für Extremsituationen.“

Meinte der Graf trocken und nippte kurz an seinem Glas Champagner.

„Andererseits...kann ich der Welt nicht einen gewissen Reiz absprechen. Gefährlich und doch auf eine raue Weise von faszinierender Schönheit. Finden Sie nicht auch, Dr. Liviana?“

Fügte der Graf nach einer kurzen, wohl kalkulierten Pause hinzu und sah der Forscherin lächelnd in die Augen.

„Oh, wo bleiben nur meine Manieren?“ Darf ich vorstellen: Dr. Zoey Liviana, Archäologin, Autorin, und eine der talentiertesten Forscherinnen in der Neuen Republik.“

Erklärte Janus den Angehörigen der Gruppe, die Zoey noch nicht getroffen hatte, und überließ es ihnen, sich vorzustellen. Es würde gewiss interessant werden, wie sie auf die Forscherin reagieren würde, und umgekehrt.

[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Saphenus, Marava und Shera (NSC), Yui (getarnt als Frau), Wilks und Dante (NSC),Chronor Tallax, Shadif, weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, vor dem Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael, Lord Forrester und Lord Warrington, Zoey, Sane
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - alleine am Rand stehed - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---

Die Gala war ein Witz, ein Scherz, eine Karikatur von etwas strahlendem und ruhmreichen. Ignavius unsteter Blick wanderte durch die Räumlichkeiten, über Gäste und Gastgeber hinweg, blieb kurz an besonders ansehnliche Vertreter des anderen Geschlechts hängen und kreiste im Prinzip um nichts und alles. Wieso war er überhaupt gekommen? Nun, es gab kostenlos Essen und vor allem zu trinken, außerdem hatte er auf ein wenig Aufmerksamkeit gehofft, doch irgendwie wollte es nicht so recht klappen. Lag das daran das er jeden, der ihn ansprach, erst einmal eine Weile lang stumm anstarrte und dabei versuchte durch den Nebel seines Verstandes zu blicken? Vielleicht. Oder weil er jeden vergraulte, der es dann dennoch mit ihm versuchte, meist dadurch das er nur über sich selbst redete? Auch möglich, doch was sollte er anderes tun? Darth Ignavius war nun mal die interessantes Person auf der Gala. Wieso sollte er über irgendwelche anderen Adligen, Sith oder irgendwelches Inzuchtpakt aus der Beamten- und Offiziersfamilien reden? Er war der Gouverneur von Korriban! Von. Korriban! Allein darüber konnte er Stunden reden und wenn er sich schon die Mühe machte seine Geschichten mit so vielen Details auszuschmücken, dann konnten diese hochnäsigen Emporkömmlinge wenigstens zuhören und so tun als wäre es interessant. War so viel Höflichkeit etwa unangebracht? Und dann die Tatsache das er ein reinblütiger Sith war. Als ob man die jeden Tag sehen würde und als ob die dann auch immer im Sith Orden wären. Sogar seine Ausbildung hatte er schon seit Jahrzehnten hinter sich gebracht. Er besaß Wissen, Erfahrung, Macht und Einfluss und war obendrein oberster Verwalter von Korriban. Und die sahen ihn an, als wäre er nicht mehr als ein Penner, mieden ihn wie einen Kranken und rümpften die Nase wie bei einem Gamorreaner. Ignoranten! Sie residierten hier auf Bastion, schwelgten in gestohlenen Erinnerungen, ergötzten sich an ebenso unverdientem Reichtum und erwarben sich Ehre, Ruhm und Macht. Nein. Nur den Schatten davon. Sie alle wussten doch gar nicht was all das bedeutet! Aber er, Ignavius, Sith Warrior des Ordens, er wusste es sehr genau...

Ignavius Augen ruhten schließlich wieder auf Janus Sturn. Nicht zum ersten mal an diesem Tag und sicherlich nicht zum letzten mal. Ihn konnte er so gar nicht leiden. So wenig das alle Anwesenden froh sein konnten das er schon zu tief ins Glas geschaut hatte und deshalb nicht mehr wirklich kampffähig war. Wie er ihn verabscheute, wie er ihn hasste und am liebsten tot sehen wollen würde. Seinen Quellen nach war dieser erbärmliche Menschling durchaus in der Lage ihn binnen weniger Monate oder eines Jahres zu überflügeln, weiter im Orden aufzusteigen und somit noch mehr Macht zu erlangen. Und was hatte er dafür schon groß getan? Nichts! Nichts hatte er getan um das zu rechtfertigen. Ignavius hatte sich alles hart erarbeiten, hatte viel studieren und – auch auf Korriban – Gefahren überwinden müssen. Aber dieser Sturn, der war noch nur ein gelecktes Äffchen, welches seinerseits alles und jeden leckte um weiter zu kommen. Diese Gala bewies es doch nur.


Man sollte dieses Pack ausrotten
, dachte der Warrior auch nicht zum ersten mal während der Gala. Adlige waren ihm ein Graus, waren wie ein Mückenstich unter der Kopfhaut. Für ihn, der von Geburt an nur mit der starken Verbindung zur Macht gesegnet worden war, hatte es keine Vergünstigungen gegeben. Er war machtsensitiv und sogar ein reinblütiger Sith? Na und, davon hatte er sich nichts kaufen können. Seine Eltern, Lehrer und Ausbilder hatten deshalb nur noch mehr gefordert und ihn schließlich auch überfordert. Und das schlimmste: Sie hatten in ihm Erwartungen geweckt. Hatten ihm suggeriert das er ein ganz großer werden konnte. Und wie sah es heute aus? Korriban war eine Sackgasse, nur noch ein Schatten seiner selbst, kaum einer Erwähnung wert. Lediglich Ziost war noch unbedeutender, doch das half dem Gouverneur kaum bis gar nicht. Wie hätte er aber auch ahnen können das Bastion und nicht Korriban plötzlich zum Zentrum der Sith werden würde? Wie hätte irgendwer das ahnen können. Dort lagen immer noch Schätze von unvorstellbaren Wert. Artefakte, Holocrons, Amulette mit daran gebundenen Geistern, alte Sith Waffen und andere Technologie. Und dann erst die starke Präsenz der dunklen Seite. Wieso im Namen des verfluchten Imperators wollten sie nur alle nach Bastion und nicht zu ihm? Er konnte oder wollte es nicht verstehen. Es ergab keinen Sinn.


Eine so aussichtsreiche Position und diese Schwachköpfe auf Bastion haben ihn in die Bedeutungslosigkeit abgedrängt!


Ignavius riss seinen Blick von Sturn los, denn er hatte bereits kurz davor gestanden doch noch seine Zurückhaltung zu verlieren. Für das Glas in seiner rechten Hand kam diese Entscheidung jedoch zu spät, denn in diesem hatten sich bereits Risse gebildet. Wäre es nicht längst leer, er hätte den kostbaren Wein verschüttet. So aber stellte er es einfach ab – und das so beiläufig das es sofort umkippte – und nahm sich dann einfach ein neues. Was darin war konnte er nicht sagen, denn Geschmacks- und Geruchssinn reagierten nicht mehr auf solch billigen Fusel. Natürlich gab es auf solch einer kleingeistigen Party keinen echten Alkohol über der 60% Marke. Nichts das sein inneres Feuer wieder entfachen könnte. Wie öde das hier doch alles war.

Nachdem er sich das neue Glas geholt und den halben Inhalt herunter gekippt hatte, sah er aus dem Augenwinkel diesen merkwürdigen Zabrak hinauslaufen. Merkwürdig deshalb, weil der sich ständig ans Bein fasste, das ihm ganz offensichtlich wehtat, wegen dem er aber nichts unternahm. Ignavius Geist war schon zu benebelt, als das er hätte irgendwas mit seinen Machtsinnen anstellen können, doch der Typ war nicht ganz normal. Es war mal eine angenehme Abwechslung einen ebenfalls rothäutigen Sith zu sehen, doch er gehörte der falschen Spezies an und war außerdem in irgend einer Form mit diesem Sturn zusammen.
Ansonsten schien er nicht so recht zu den anderen zu passen und war daher ein Mysterium für ihn. Aber was kümmerte es ihn. Wer etwas mit Janus zu tun hatte, konnte eh nicht sein Interesse wecken. Hier gab es wirklich niemanden der sich für Korriban und seine Erlebnisse auf dem ehemals so vielversprechenden Planeten interessierte. Niemanden der sich für IHN interessierte. Ignoranten, allesamt. Sollten sie doch auf Bastion verschimmeln, er würde Korriban schon seine Geheimnisse entlocken und für sich nutzen können. Er brauchte diese Leute nicht, brauchte nicht ihre Zustimmung oder ihr Geld. Und er brauchte auch keine Sith Orden, brauchte ihre Ränge und Spielereien nicht. Sie würden schon sehen was sie davon hatten, würde er erst einmal als beinahe allmächtiges Wesen, bestückt mit Dutzenden Holocrons und mächtigen Waffen, zurückkehren. Aber bis dahin … wo gab es denn nun den echten Alkohol? Al, Wein, was auch immer. Irgendwas das seine Kehle wiederbeleben konnte... irgendwo ...

---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - alleine am Rand stehed - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---
 
[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Michael Aeren und Steven Crant, Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, original Lord Forrester und original Lord Warrington; in der Nähe: Sane alias Krayne mit Zoey Liviana; weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax]


Die beiden Diplomaten ließen nicht locker. Als Gesandte eines, als rückschrittlich abgestempelten Planeten, mussten sie wohl einfach durchsetzungsstark sein um überhaupt wahrgenommen zu werden. Zudem hatte man ihnen ihre Befehle, in alter cirresischer Art, wohl mit solchem Nachdruck und unter Androhung entsprechender Strafen eingetrichtert, dass sie sich keinerlei Abweichungen von der offiziellen Mitteilung leisten wollten. Jedenfalls war es vermutlich sture Beharrlichkeit, zusammen mit der unterschwelligen Botschaft, das es auf Cirrus noch höhere Mächte als den Thronfolger gab, die Steven langsam auf die Palme brachten.

Allerdings fand Michael die Art und Weise, wie sein Meister mit den beiden Cirresen umsprang, seinem Rang als Thronfolger irgendwie unangemessen.

Er hatte zwar wenig Erfahrung mit dem Protokoll solch hoher Veranstaltungen, aber angesichts dessen, was er auf Cirrus beobachten konnte, schätzte er Stevens Verhalten als ettiketäre Entgleisung ein. Glücklicherweise war ihr Hauptgesprächspartner ein Sith, der - wenn man den Gerüchten über die Sith glauben mochte - keinerlei Abneigung dagegen hatte Ärger und Wut an Anderen auszulassen. Allerdings war der Baron of Cirrus kein Diener des Imperators, sondern ein Jedi. Ein Jedi der sich dem Kodex dieses Ordens unterworfen hatte, welchen er mit seinen Antworten nicht unbedingt wiederspiegelte.

Nachdem die beiden Cirresen ihr Höflichkeitsgeschenk - eine reich verziertes, goldbeschlagenes Schwert, bei welchem es sich, laut der Beschreibung Warringtons, um ein altes Erbstück des Herrscherhauses von Cirrus handelte - nach einer kurzen Verzögerung überreicht hatten - der Sicherheitsdienst hatte es zuvor beschlagnahmt und übergab es direkt an Graf Sturn - verabschiedeten sie sich beide mit einer übertrieben tiefen und spotttriefenden Verneigung vor Steven und einem angemessen ehrerbietigen Nicken in Richtung von Janus und verließen eiligen Schrittes die Halle.

Noch bevor sich Michael überlegen konnte, wie er einem kleinen Ausbruch seines Meisters zuvorkam, entdeckte er, dass Zoey Liviana samt Bodyguard auf die kleine, buntgewürfelte Truppe zuhielt. Doch bevor die Archäologin zu ihnen stoßen konnte, wurde sie von einer uniformierten Person abgefangen.


"Ich wollte ...", doch bevor er den Satz beenden konnte, wurde ihm klar, was Steven von ihm wollte. Er sollte Zoey in ein Gespräch verwickeln oder sie zumindest von ihrem derzeitigem Gesprächspartner ablenken. "... natürlich ein Autogramm von Dr. Liviana."

Doch noch bevor er sich in Bewegung setzen konnte, hatte Janus die Archäologin bereits darum gebeten sich ihrer kleinen, illustren Gesellschaft anzuschließen. Als sie in die Runde trat um sich mit dem Sith zu unterhalten, rückte Michael unauffällig näher zu ihr hin um die Chancen auf ein Autogramm zu erhöhen. Zwar wäre diese Ablenkung nun eigentlich nicht mehr von Nöten gewesen, dennoch wollte Michael das es zumindest so aussah als wollte er diesen Plan in die Tat umsetzen.

"Entschuldigt bitte, Dr. Liviana, aber wäre es möglich das sie mir ein Autogramm auf diese Eintrittskarte geben?"



[Bastion - Bastion Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - Michael Aeren und Steven Crant, Janus Sturn, Voth Terrix, Iriye, original Lord Forrester und original Lord Warrington; in der Nähe: Sane alias Krayne mit Zoey Liviana; weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, Shadif, Chronor Tallax]
 
[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus; in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Das Gesicht noch immer vor Ärger und Schmerzen verzerrt stand Saphenus im Eingangsbereich der Gedächtnishalle. Ihm brandete das an- und abschwellende Gemurmel all der Gespräche entgegen, die in diesem Moment geführt wurden. Manche davon waren wichtig, andere dienten nur dazu um die Muskeln im Gesicht nicht verkümmern zu lassen. Er sah die Reichen vor sich wie sie sich in dem Glanz dessen sonnten, was sie für Gold hielten obwohl sie nicht bemerkten wie sich stattdessen freudig in der Scheiße suhlten. Der Anblick machte ihn krank und ließ ihn sein Auge schließen. Er versuchte das Gewusel um sich herum auszublenden, spürte die dunkle Seite der Macht, deren Wellen vom Tempel der Sith über den Planeten brandeten und ließ sie auf sich wirken. Er war ein Sith und hatte dennoch gerade erfahren wie wenig das im Angesicht mancher Person bedeutete. Hybris stand so weit über ihm, dass er nicht einmal in der Lage sein würde ein wenig Schaden anzurichten sollte er ihn angreifen. Die Beförderung hatte ihn in die Spitze der Pyramide gehoben, im übertragenen wie auch im wortwörtlichen Sinne. Saphenus konnte sich denken, dass es Ausdruck von Macht und Einfluss war wie weit oben man seine Gemächer hatte, noch dazu war dem Albtraum eine Unterredung mit dem Imperator selbst vergönnt gewesen. Mehr noch, der Alleinherrscher hatte die Beförderung selbst vollzogen. Saphenus schnaubte als er daran dachte, dass es ihm nun möglich war das Siegel zu brechen. Er musste sich nur die Kraft des mächtigen Sith der Galaxis beschaffen und schon war er sein Leid los. Ein Kinderspiel. Wieder spürte er das Bedürfnis vor Verzweiflung Frustration zu schreien, doch er hielt sich zurück. Diese Aufmerksamkeit konnte er nicht gebrauchen. Ob die Wachen vor der Tür dem Grafen schon von seinem Ausbruch berichtet hatten? Saphenus konnte sich wohl kaum auf ihre Diskretion verlassen.

Der Schmerz in seinem Bein wummerte und pochte, kroch die Nerven hoch bis in sein Gehirn. Er hatte genug von dem Abend, sie konnten alle zur Hölle fahren. Er wollte niemanden mehr sehen, er wollte sich in die Dunkelheit seines Schlafzimmers verkriechen und alleine sein. Nun, fast alleine, korrigierte er sich als seine Gedanken zu Talitha abdrifteten. Sie gehörte ihm, sie würde immer an seiner Seite sein. Anders als Je’ana würde sie ihn niemals hintergehen, niemals bloßstellen. Davon war er überzeugt. Doch so gerne er auch auf der Schwelle umdrehen und in den nächsten Gleiter steigen würde, er war noch nicht fertig. Seine Pläne für Korriban wurden immer konkreter, sein Bedürfnis dorthin zu reisen immer größer und nicht zuletzt wusste er, dass ihm nun keine andere Wahl mehr blieb selbst wenn er sie gewollt hätte: sein Meister hatte ihm aufgetragen Zoey im Auge zu behalten und dafür musste er nach Korriban. Er musste unwillkürlich grinsen als er an sein Angebot dachte. Wo sie zunächst tatsächlich noch eine Wahl gehabt hatte war sie ihr nun abgenommen worden. Hybris‘ Auftauchen hatte alles verändert, sie würde mit nach Korriban kommen…ob sie es wollte oder nicht. Ein triumphales Gefühl durchschoss ihn und verdrängte kurz die Verzweiflung. Er schlug seine Augen wieder auf. Noch einmal glitt sein einäugiger Blick über die Menge und das Gemurmel der Leute wurde zu einem Geräusch, das sonst von einer Herde Banthas verursacht wurde. Eine Herde, die von Tuk’atas bedroht wurde.


Saphenus mobilisierte die letzten Reserven Geduld, die er noch sein eigen nennen konnte und setzte ein paar vorsichtige Schritte nach vorne. Mittlerweile schmerzte sein Rücken von seiner unnatürlich krummen Haltung. Die Hand auf seinem Bein zwang ihn dazu gebeugt und schief zu gehen. Ein Zustand, der so nicht lange haltbar sein würde. Mit neutralen Gesichtsausdruck zwängte er sich durch die Menge, wich den kleinen Grüppchen aus, die ihn manchmal fragend, dann irritiert und schließlich auch abwertend anschauten und begab sich zur Bar. Nur kurz wanderte sein Blick umher um ein bekanntes Gesicht zu entdecken, doch niemand war in seiner Nähe. Er spürte Janus und Zoey, die dicht beieinander standen, doch das war vorerst nicht von Belang. Es kümmerte ihn nicht was die Pläne des Grafen mit der Archäologin waren, der Auftrag eines Fürsten der Sith war unumgänglich. Zum ersten Mal an diesem Abend griff Saphenus nicht nach der blauen Milch, die er zuvor gläserweise getrunken hatte, sondern ließ sich tarisianisches Bier. Als er es in Händen hielt wurde ihm einmal mehr bewusst wie unterschiedlich Janus und er waren obwohl sie sich die gleiche Heimat teilten. Unwillkürlich glitten seine Gedanken zu seinen Eltern ab. Zoey kannte sie, war ihnen begegnet und von ihnen ausgebildet worden. Es wäre doch zu amüsant wenn sie mit ansah wie er sich liebevoll um sie kümmerte. Sein Lichtschwert würde vor Begeisterung schreien, dachte er und sah auf den Griff an seinem Gürtel. Ein Schluck des kühlen Biers ließ ihn sich daran erinnern wie wenig Alkohol er vertrug, trotzdem genoss er wie das Getränk seine Kehle hinunterglitt. So entspannt wie möglich sah er sich um und erblickte einen Sith. Nicht im Sinne von Machtnutzer sondern im Sinne von reinrassig. Saphenus kannte die Spezies, war aber noch keinem selbst begegnet. Ihre Verbindung zu Korriban war stark, die Sith hatten letztlich den Orden begründet. Nicht umsonst benannten sie sich nach ihnen. Die knallrote Haut stach heraus, umso mehr wunderte sich Saphenus wieso ihm dieser Mann noch nicht ins Auge gefallen war. Sein Gesicht war aufgedunsen, die Bäckchen hingen ebenso wie die Lider, die sich halb über gelben Auge schlossen. Gelbe Augen? Prüfend berührte Saphenus ihn in der Macht. Zuerst schien da nichts zu sein, doch etwas war merkwürdig. Es war nicht so als wäre da nichts sondern als wäre da etwas, das nur verborgen wurde. Nicht in letzter Perfektion, denn sonst würde er ihn ebenso wie Hybris überhaupt nicht wahrnehmen können. Ein weiteres Mitglied des Ordens, das sich bisher nur nicht offenbart hatte? Er wurde misstrauisch. Was hatte das zu bedeuten? Der betont würdevoll agierende Sith konnte nicht verstecken, dass ihm der Alkohol schon zu schaffen machte während er offensichtlich nach einem Getränk suchte, das ihn mehr befriedigen würde. Saphenus‘ Blick glitt über die Bar und schließlich zu einem Kellner.


„Etwas hochprozentiges, sofort.“,


wies er ihn an.


„Wenn ich Euch etwas empfehlen darf, Mylo…“,

„Bring mir irgendwas, beeil dich nur.“,


unterbrach Saphenus ihn wirsch und wedelte ungeduldig mit der Hand. Während er auf die Rückkehr des Kellners wartete behielt er den Sith im Auge, dessen Blick ab und an in die Richtung glitt in der sich Janus befand. Interessant, ging es dem Zabrak durch den Kopf als er durch den Kellner unterbrochen wurde. Ohne ein Wort des Dankes nahm Saphenus das Glas entgegen, das einen scharfen Geruch verbreitete. Langsam näherte er sich dem Unbekannten und räusperte sich als er nah genug bei ihm stand. Der Sith drehte sich um, mehr wankend als kontrolliert und versuchte den Ankömmling zu fixieren.


„Darf ich Euch ein Glas anbieten?“,


fragte Saphenus und hielt dem Sith das Getränk hin.


„Ich würde gerne mit einem weiteren Mitglied des Ordens anstoßen. Auch wenn Ihr es gut schafft Euch zu verbergen. Ich finde das beeindruckend.“


Er wusste selbst, dass sich unter ihm langsam eine Schleimspur ausbreitete, doch er zwang sich dazu das Spiel weiter zu spielen. Seine Neugierde war zu groß.


„Mein Name ist Saphenus, Krieger des Ordens. Darf ich fragen wer Ihr seid?"


[Bastion | Center | Darth Arthious- Gedächtnishalle] - Saphenus, Darth Ignavius (NPC); in der Nähe: Marava und Shera (NPCs); Zoey Liviana; Mara Sakiko (EVE Yui); Chronor Tallax; Janus Sturn; Voth Terrix; Jorax Kevora; Zoey Liviana, Sane, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester
 
---][Bastion - Center - Darth Arthious-Gedächtnishalle - alleine am Rand stehed - Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Sith Ordens. Ansonsten nur Schleimer und Kopf-in-den-Wolken-Adlige, Emorkömmlinge und anderes Beamtengesocks, Ignoranten und Bettler in Anzügen][---

Es war so offensichtlich. Es gab auf dieser Party doch Hochprozentiges, doch nicht einfach so. Man musste es bestellen. Doch die Kellner mieden ihn. Er sah es, konnte es so klar erkennen, als würde er seine zitternde Hand heben. Sie lächelten, nickten Gästen zu und taten so als würden sie jedem jeden Wunsch erfüllen. Doch Ignavius erkannte es. Ihn, den Gouverneur von Korriban, wichen sie aus. Sie passten sogar ihre Routen an sobald er sich bewegt hatte. Dem Sith bloß nicht zu nahe kommen, wie? Oh, er hatte sie alle durchschaut! Dabei hatte er sie höchstens zwei oder drei mal angeschnauzt oder angerempelt. War das etwa Grund genug ihn nicht mehr zu bedienen? Was waren das denn für Kellner? War das inzwischen Standard auf Bastion? Waren sogar die Diener so nutzlos geworden wie ihre adligen Herren? Ignavius wurde erneut wütend, schaffte es aber wieder nicht seine Macht auf sie zu fokussieren und ihre Gedärme zum platzen zu bringen oder Wirbelsäulen zu knacken. Seine Verschleierung raubte ihm die wenige Konzentration die noch aufzubringen er in der Lage war, als konnte er sich nicht einmal angemessen aufregen und abreagieren. Und sobald Ignavius sich dieser Tatsache stellen musste, wollte er wieder mehr trinken. Doch keiner bediente ihn!

Sein nebliger Blick fiel auf die Plörre in seiner rechten Hand. Wie konnte man seine Zeit überhaupt damit verschwenden solche billiges Zeug zu destillieren? Hatten die denn keinen Anstand, keinen Stolz? Wahrscheinlich nicht, doch länger konnte Ignavius sich nicht darüber aufregen, denn ein Räuspern lenkte ihn von seinen Gedanken ab. Räuspern? Wer machte denn so etwas unzivilisiertes und banales? Vermutlich ein Adliger, war sein letzter Gedanke bevor er sich beinahe geschmeidig umdrehte und den Räusperer fixierte. Er hatte kurz Probleme mit der Tiefenschärfe, doch schließlich schaffte er es in das Gesicht des Mannes zu schauen. Der merkwürdige Zabrak. Der Unnormale mit dem kaputten Bein.

Der blasse Zabrak bot ihm etwas zu trinken an und Ignavius linke Hand schoss vor und nahm das Getränk entgegen, als wäre sie Supermagneten die sich gegenseitig anzogen. Ohne aber auf den Inhalt zu achten starrte er ihn einfach nur an. Saphenus hatte er gesagt? Wer sollte denn Saphenus sein? Hatte Ignavius noch nie zuvor gehört. Oder sofort wieder vergessen. Also keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, was daran liegen mochte das der Krieger, wie er sich selber nannte, übertrieben bescheiden war. Oder angemessen? Nein, angemessen. Ja, denn wer war er schon, wenn er keinen Namen trug, den man sich merkte oder den man schon kannte, bevor die Person mit diesem Namen vor einem stand und sich vorstellte. Saphenus und Krieger des Ordens. Weder gab er mit Titel, mit seinem Meister, Errungenschaften oder seiner Stellung an. Er war sogar freundlich, doch Ignavius durchschaute das Einauge sofort! Die Art wie er sprach, das angebotene Getränk, sein Kompliment über Ignavius Fähigkeiten, all das deutete ganz offensichtlich daraufhin das er neidisch war und seine Nähe suchte! Und dann tat er auch noch so als würde er ihn nicht kennen! Lächerlich! Als ob nicht jeder Sith den Herrscher von Korriban kannte! Ignavius Gedanken kreisten darum das man ihn eigentlich kannte und ihn scheinbar doch nicht kannte, ihn ignorierte und dann doch wieder nicht, das er Saphenus wohl einen Augenblick zu lange stumm angestarrt hatte, denn der Zabrak schien langsam doch die Geduld zu verlieren. Als ob es die Wartezeit nicht wert war wenn Ignavius erst einmal mit seiner Vorstellung angefangen hatte. Das würde der Warrior vor ihm genau so sehen.

„Einfach nur Krieger und Saphenus, hm?!“

Er hatte die Worte des Warriors einfach nur wiederholt um nochmals Zeit zu schinden und ließ den Blick danach durch die Gala wandern. Niemand beachtete sie. Selber schuld!
Als er schließlich doch wieder Saphenus anschaute, hatte er einen gönnerhaften Blick aufgelegt und lächelte auf so wundervoll jovial weise wie es einem Manne seiner Größe angemessen war. Immerhin stand da vor ihm ein Bewunderer. Zugegeben, er hatte ziemlich offensichtlich und billig gebuckelt, aber er hatte es immerhin versucht. Deshalb drückte der Sith den Rücken durch und machte sich somit größer. Genauer gesagt schaffte er somit einen Meter, neunundsiebzig Zentimeter und ganze fünf Millimeter. Die fünf musste man betonen, denn so konnte er immer ruhigen Gewissens aufrunden und behaupten er wäre 1.80 groß. Und eine Acht hörte sich natürlich immer besser als eine Sieben an. Am Ende reichte es aber nicht, der Zabrak war dennoch größer, schaffte es wegen seines verbrauchten Äußeren aber nicht den Glanz von Ignavius zu überstrahlen. Ja, wenn man es genau nahm, standen sich hier eigentlich gerade ein auf Hochglanz polierter Spiegel und eine staubige Bodenfliese aus den Kellern des Ordens gegenüber. Ignavius konnte Saphenus Bedürfnis nachvollziehen. Niedere Kreaturen suchten immer die Nähe von jenen, nach dessen Beachtung sie sich sehnten.


„Ich bin natürlich Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban und Sith Warrior des Ordens. Mir allein unterstehen alle imperialen Kräfte auf Korriban, allein mir obliegt es die letzten, die wichtigsten Geheimnisse des Planeten zu offenbaren. Zweifelsohne habt ihr bereits zu tief ins Glas geschaut und mich daher nicht sofort erkannt. Doch ich vergebe euch, denn auch ich kann diese Gala nicht nüchtern ertragen. Wobei-“


Und Ignavius hob noch weiter den Kopf, sein Blick wurde noch überlegener und sein Kinn schien regelrecht die Flucht antreten zu wollen.


„- ich selbstverständlich nicht durch ein bisschen Alkohol aus der Bahn geworfen werden kann.“


Erst jetzt bemerkte er so ganz spontan, dass er doch eigentlich einen Drink spendiert bekommen hatte und blickte nun endlich auf das Glas in seiner Linken. Es war eines dieser unsäglichen hohen und schmalen Dinger, welche zwar vornehm aussahen, aber einfach viel zu wenig der kostbaren Flüssigkeit aufnehmen konnte. Noch so eine Sache die Ignavius nicht nachvollziehen konnte. Als ob dürr und groß immer besser war als die Alternative. Bei dem Gedanken glitt sein Blick nochmals kurz weg vom Glas und Saphenus hin zu der Archäologin. Ihren Namen hatte er nicht vergessen, doch das hatte andere Gründe. Er brauchte sie selbstverständlich nicht, denn er war ja ohnehin in jedweder Hinsicht besser als sie, würde selbst dann mehr Artefakte finden wenn er blind, taub und ohne Tastsinn und der Macht wäre. Dafür war sie aber ein recht ansehnliches Püppchen. Vielleicht noch ein bisschen zu dünn, vor allem um die Hüften herum, aber das konnte man ja jederzeit ändern. Sollte sie so dumm sein und sich mal nach Korriban verirren, sie würde seinen Amtssitz nicht mehr verlassen!
Bevor Ignavius aber ein dreckiges Lächeln aufsetzen konnte, fokussierte er wieder das Glas. Die Flüssigkeit war mehr oder weniger durchsichtig und war von purpurnen Bläschen und Schlieren durchzogen. Ignavius hob das Glas an die Lippen und roch erst einmal. Es verging nicht einmal eine Sekunde und er wusste das es sich um nichts reines handelte. Sein Gaumen protestierte und er kniff die Lippen zusammen. Gepanschter Alkohol! Wollte dieser dreiste Saphenus ihn etwa für dumm verkaufen?!

Ignavius drehte sich kurz zur Seite, stellte das Glas in seiner Rechten ab und drehte sich dann zu Saphenus um. Und zwar um ihm die siffige Gülle ins Gesicht zu schütten. Er hatte auch schon angesetzt, als ihn ein spontaner Geistesblitz davon abhielt. Dieser Saphenus sah eigentlich gar nicht so aus wie jemand der auf diese Gala gehörte. Zu allererst einmal sein verletztes Bein. Wer hatte es ihm angetan und wieso ließ er es nicht behandeln? War etwa dieser Janus dafür verantwortlich und Saphenus wollte sich keine Schwäche vor dem Lackaffen eingestehen? Gut möglich, auch wenn Ignavius bisher das Gefühl gehabt hatte das die beiden sich zumindest oberflächlich verstanden. Also dann vielleicht doch der nicht erwähnte Meister? Mochte auch sein, doch um das herauszufinden hätte er sich mehr für den Zabrak interessieren müssen. Sein Name war ihm nicht bekannt, also war auch dessen Meister unbedeutend. Es gab viele Warrior, viel zu viele, denn jede hirntote Ratte mit Beziehungen konnte es schaffen, bestes Beispiel erneut Janus Sturn. Also weiter. Der Zabrak war zwar groß, aber ziemlich dürr, geradezu drahtig, außerdem fehlte ihm ein Auge. Die dunkle Seite hatte ihn außerdem bereits einiges abverlangt, womit erneut bewiesen war, dass ausschließlich reinblütige Sith in der Lage waren mit ihr richtig umzugehen. Aber wo immer Macht war, in welcher Form auch immer, gab es stets zu jeder Zeit Unwürdige die sie ergreifen wollten. Saphenus war da keine Ausnahme. Was Ignavius an ihn aber zumindest marginal interessant fand war das Erscheinungsbild des Zabraks in Kombination mit der Gala und dem Getuschel zwischen ihm und Janus. Womöglich konnte es sich lohnen mehr über ihn zu erfahren. Und immerhin sah er trotz aller Makel nicht so aus wie einer dieser typischen Zabrak, wie es sie gefühlt zu hunderten im Orden gab. Groß, breit, tätowiert und mit dornartigen Hörnern bewehrt, der Intelligenz einer Wanze und die Aggressionen und körperliche Kraft einer wilden Bestie und all das kombiniert mit der Macht. Doch Saphenus war anders, erfrischend anders. Und das er ihm geschmeichelt hatte, war natürlich auch nicht schlecht. Er mochte grade zu viel intus haben und ihn deshalb nicht gleich erkannt haben, aber er wusste dennoch instinktiv was Darth Ignavius, Gouverneur von Korriban, zu leisten im stande war. Und hatte er sich nicht außerdem auch noch länger mit dieser Zoey unterhalten? Noch ein Pluspunkt. Ignavius Interesse war doch geweckt geworden, doch für den Moment musste er subtil vorgehen.

„Ich bin aber gerade in der Stimmung euch zuzuhören. Also erzählt mal, was tut ihr hier, was habt ihr mit diesem Sturn zu schaffen. Ihr scheint nicht so recht auf diese Gala zu passen. So wenig wie ich, aber wir haben sicherlich jeweils andere Gründe.“

Okay. Über 2 Promille im Blut und Subtilität vertrugen sich wohl nicht. Sei es drum. Immerhin schaffte er es noch sich relativ klar zu artikulieren. Zumindest solange er das Glas in seiner Linken nicht doch noch austrank...

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[Bastion | Bastion Center | Darth Arthious-Gedächtnishalle | unter den Gästen | Zoey Liviana, , Saphenus, Yui (getarnt als Frau), Sane alias Krayne, in der Nähe: Chronor Tallax, Shadif, Marava (NSC), weiter weg: Jorax Kevora, Ghost Squad (NSC), Edgar, im Lagerraum: Janus, Voth Terrix, Iriye, Steven und Michael alias Lord Warrington und Lord Forrester

Allumfassendes Gemurmel. Musik im Hintergrund. Leises Klirren von Glas, wenn ein Trinkgefäß auf eines der Tablette der Kellner gestellt oder zum Prosten erhoben wurde. Aus der Entfernung wahrzunehmende Diskussionen, vor allem aus Richtung der zahlreichen Kunstwerke. Allgemein ausgelassene Stimmung.
Die Gala war eine Welt für sich. Sie als bloße, belanglose Veranstaltung der High Society zu beschreiben wäre mehr als untertrieben. Dieser Ort war der bisherige Höhepunkt von Voths gesellschaftlichem Leben. Er traf Personen, zu denen er sonst niemals Kontakt aufgebaut hätte, erfuhr Dinge, die er niemals gewusst hätte und fühlte sich insgesamt, als wäre er noch direkt vor der Gala ein ganz anderer Twi'lek gewesen. Und was nicht alles passiert war: Er hatte einen anderen Sith-Krieger getroffen, hatte von mehr oder weniger hypothetischen Plänen zur "Ablösung" des Imperators erfahren, den Anführer eines Sturmtruppensquads kennengelernt, ebenso wie eine republikanische Autorin und Archäologin, die sich als erheblich weniger patriotisch der Republik herausgestellt hatte, wie Voth gedacht hatte. Und mitten in alledem war er: Er, ein Sith-Schüler, der vor gar nicht mal so langer Zeit noch ein simpler Jünger gewesen war, der von dieser Gala hier nicht einmal hätte träumen können. Die Gelegenheiten, die dieser Abend bot, waren unfassbar. Und die Nacht war noch jung.

Voths euphorische Gedanken wurden nicht unerheblich gebremst, als bei seinem Blick durch die Halle - die nebenbei bemerkt das wohl pompöseste Gebäude war, das er jemals gesehen hatte - der neben ihm stehende Jedi in seinen Augenwinkel rückte und er sich sofort erinnerte, in welch verabscheuungswürdiger Gesellschaft er sich befand. Noch immer kam er mit der Vorstellung zweier frei herumlaufender Jedi auf Bastion nicht wirklich klar. Doch er zwang sich, seinen finsteren Blick immerhin zu einer neutralen und nur leicht eisigen Miene zu bessern. Die Jedi sollten sehen, dass die Sith keinesfalls dem Bild entsprachen, das in der Republik höchstwahrscheinlich als propagandistische Lüge verbreitet wurde, und dazu würde er beitragen.

Gerade befanden sich der Jedi, der sich als Baron von Cirrus herausgestellt hatte und sein Schüler in einem nicht wirklich vor Sympathie strotzenden Gespräch mit den beiden tatsächlichen Lordschaften
Warrington und Forrester, den Diplomaten von Cirrus. Es wurde deutlich sichtbar, dass sowohl die beiden Diplomaten als auch der Baron voneinander keine wirklich hohe Meinung hatten. Die gegenseitigen subtilen Vorwürfe gipfelten darin, dass der Baron, Steven Crant hieß er, den einen Diplomaten auf das bisher fehlende Gastgeschenk aufmerksam machte, dass Voths Einschätzung nach gar nicht existierte. Zweifelsohne war dies gedacht, um die Diplomaten schlecht aussehen zu lassen, doch war diese Bemerkung so durchschaubar, dass Voths Meinung von dem Jedi sich eher noch weiter senkte.

Schnippisch dachte Voth an den Augenblick einige Minuten zuvor zurück, als der Baron ihn nach seinem offiziellen Titel gefragt hatte. Bis dahin hatte Voth sich noch nie wirkliche Gedanken gemacht, welche Anrede er als Sith-Schüler denn nun führte. Auf Sernpidal war er als "Lord" bezeichnet worden, doch das konnte er wohl beim besten Willen nicht verlangen. Stattdessen hatte er dem Baron eine angedeutete Verbeugung geschenkt und

"Ganz, wie es euch beliebt... mein Herr"

hinzugefügt, in der Hoffnung, dass man den Sarkasmus nicht allzu deutlich herausgehört hatte.

Der Twi'lek wurde aus seinen Gedanken gerissen, als
Dr. Liviana, die republikanische Autorin, sich dem kleinen Grüppchen näherte, begleitet von ihrem mysteriösen Bodyguard, dessen misstrauischer Blick festgewachsen zu sein schien. Sie hatte ihr Gespräch mit den beiden Uniformierten, die Voth zwar unbekannt waren, sich anhand ihrer Uniform der COMPNOR, deren Mitglieder Voth unter anderem auch auf der vergangenen Pressekonferent hatte treffen "dürfen", anscheinend beendet und wurde von Janus sogleich zur Gesellschaft hinzugebeten. Voth hatte keineswegs etwas dagegen, war sie für ihn schließlich weitaus sympathischer als die beiden Jedi.

Voth musste kurz schmunzeln, als die Archäologin begann, sich mit
Janus kurz und unverfänglich über das Wetter zu unterhalten. Scheinbar das Thema schlechthin, wenn es um belanglosen Smalltalk ging, allerdings fragte Voth sich, ob es im Moment nicht an Zusammenhang mangelte, als er zur Glaskuppel der Halle schielte und an Wetter nichts als den schwarzen Nachthimmel erkannte. Aber naja, was sollt's.

Als der grünäugige Graf die Autorin schließlich auch den Anderen vorstellte, war Voth neugierig. Wie würden die Jedi auf eine weitere Republikanerin reagieren? Obwohl er irgendwie das Gefühl hatte, dass die drei sich bereits kannten... Nun ja, er würde es vielleicht an den Reaktionen sehen können. Und wie würde
Iriye, die noch immer neben Voth stand, sich verhalten, die bei der Idee der Jedi als normale Besucher auf der Gala ja schon alles andere als begeistert war?


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Soo, nach einer gefühlten Ewigkeit nun endlich mal wieder ein Post von mir, um auch Voth mal wieder auf den neuesten Stand zu bringen :D
 
[Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Chiffiths Kammer] Chiffith

Chiffith ließ den Anblick seiner Kammer zunächst in Ruhe auf sich wirken. Äußerlich verändert hatte sich nichts, als er zum Imperator in den Thronsaal gegangen und dann mit ihm gemeinsam nach Korriban aufgebrochen war, ohne irgendwelche Vorbereitungen für die lange Reise zu treffen. Noch immer herrschte die gewohnte Unordnung. Ein paar Lumpen und Decken, zwischen denen der Lamproid sich zusammenrollte, um zu schlafen; ein Spind, in dem nichts aufbewahrt wurde, sondern der zwischen Tür und Lager lag, um eine Barriere gegen Eindringlinge zu bilden; lose herumliegende Gegenstände, die er zum Üben seiner Machtfähigkeit benutzte. Dazu gehörten ein paar zerknautschte Becher, ein Dolch, ein zertrümmerter Stuhl, eine Schüssel. Und dann war da noch das Comlink, das er so selten benutzte. Alles war, wie er es zurückgelassen hatte. Dennoch wusste er sofort, dass jemand hier gewesen war.

Bestimmt hatten sich die Eindringlinge, die ja ebenfalls machtsensitiv waren, irgendwie in der Aura des Raumes eingeprägt und auf diese Weise ihre Spuren hinterlassen. Doch Chiffith machte sich nicht die Mühe, seine Kammer mit Hilfe seiner Machtsinne so gründlich und detailliert zu sondieren, wie es nötig gewesen wäre, um diese minimale Manipulation zu entdecken. Stattdessen sprang einer seiner weltlichen Sinne sofort auf die Veränderungen an, die seine Feinde hinterlassen hatten: Unsichtbar, aber für jemanden wie ihn doch nicht zu ignorieren. Armselig waren sie, denn offenbar waren sie hier eingedrungen, ohne sich zuvor ausreichend darüber zu informieren, wozu ein Lamproid in der Lage war. Sonst hätten sie gewusst, wie gut sein Geruchssinn war und wie hervorragend dieser mit seinen Jagdinstinkten harmonierte. Seine gegabelte Zunge musste nur einmal aus dem schleimigen Schlund zucken, und schon wusste er, was los war. Jeder, der während seiner Abwesenheit die Kammer betreten hatte, hatte ein paar Moleküle zurückgelassen, die sich in der abgestandenen Luft erhalten und mit dem Staub auf dem Boden abgelagert hatten. Der Schüler des Imperators hatte keine Mühe, sie von den Gerüchen zu trennen, die normaler Bestandteil seiner Heimstatt waren.

Er identifizierte drei Wesen. Einer davon hatte einen besonders intensiven Geruch abgegeben: Er roch nach Wasser, Salz und Tran, dazu kam eine Note von Stim und Tabak und eine nicht unerhebliche Menge an Testosteron. Zusammengenommen formten sie das Bild eines männlichen Mon Calamari. Ihn im Ordensgebäude zu finden, war keine Herausforderung und würde wenig Spaß machen. Dass es sich um einen Anfänger handelte, war klar: Das Fischwesen hatte nahezu jeden Gegenstand in der Hand gehabt und überall seine Fährte hinterlassen. Dementsprechend erwartete Chiffith von ihm weder ausgefallene Tricks noch eine bedeutende Kampfkraft. Ihn auszuschalten war eine reine Notwendigkeit ohne jeden Reiz. Vielleicht sollte er ihn sogar verschonen - vorerst? Ein kleiner Vorsprung, um die Sache spannender zu machen? Natürlich war der Lamproid nicht blöd und wusste, dass es gefährlich war, einen potentiellen Mörder am Leben zu lassen - auch wenn dessen Fähigkeiten auf den ersten Blick nicht überzeugten. Aber er konnte sich dem Reiz einer echten Herausforderung einfach nicht entziehen, und der Drang, eine einfache Jagd spannender zu gestalten, war eine seiner Schwächen. Darüber würde er noch nachdenken müssen; er verschob die Entscheidung vorerst und widmete sich den anderen beiden Fährten.

Hier war es nicht ganz so leicht, auf die Identität des jeweiligen Urhebers zu schließen. Beide waren humanoid, vermutete Chiffith; jedoch hatten sie sich vorsichtiger verhalten und sich nicht so lange hier aufgehalten. Von ihren Ausdünstungen war nur eine feine Note geblieben. Er würde sie wiedererkennen, wenn er ihnen nahe genug kam, doch in gerader Linie durch den Tempel verfolgen konnte er sie anhand dieser allzu feinen Aromen nicht; zumal das ganze Gebäude voll war mit den Gerüchen von Menschen und Fastmenschen, die sich häufig nur in Nuancen unterschieden. Wenn er sie finden wollte, musste er sich Mühe geben. Das kam ihm spannender vor als die Jagd auf einen stümperhaften Mon Cal, weshalb er dieser Sache den Vorzug gab und den Fischmann vorerst vertagte.

›Was haben sie gewollt?‹ fragte er sich. Schon die erste oberflächliche Untersuchung seiner Unterkunft hatte gezeigt, dass keine Bomben, Waffen, Gifte oder ähnliche bösen Hinterlassenschaften installiert worden waren. Nichts lag herum, das er nicht selbst in die Kammer gebracht hatte. Auch Wände, Böden und Decke waren wohl unberührt. Aber die drei Eindringlinge hatten sich bestimmt nicht nur Zutritt verschafft, um sich einen Eindruck davon zu machen, wie ihr ›Opfer‹ lebte. Sie mussten etwas Konkretes bezweckt haben; zumindest musste er davon ausgehen. Die Unterstellung, dass das Handeln seiner Feinde völlig sinnlos war, hätte jede weitere Analyse unnötig gemacht und die Jagd allzu schnell und ergebnislos beendet.

Abermals züngelten die beiden feuchten, schwarzen Spitzen seines Riech- und Schmeckorgans über den Boden, diesmal länger und intensiver. Sie nahmen neben den Düften auch die leichten Temperaturunterschiede im Raum wahr. Wärmesignaturen hatten die ungebetenen Gäste nicht hinterlassen, denn sie waren vermutlich schon vor einem Tag oder länger hier gewesen. Als seine Sondierungen mit den weltlichen Sinnen keine neuen Erkenntnisse brachten, schaltete er auch seine Machtsinne mit ein und begann, den Raum systematisch abzutasten. Dabei rückte vor allem ein Objekt in seinen geistigen Fokus: Der kleine Computer, der in die Wand eingelassen war. Er hatte das dringende Gefühl, dass dieser seiner Aufmerksamkeit bedurfte.

›Ausgerechnet!‹ zischte er verärgert in seiner Muttersprache. ›Wo ich Computer doch so liebe! Aber immerhin machen sie es mir damit nicht unnötig leicht.‹

Er kroch ans andere Ende des winzigen Raumes und ließ die Zunge über den Computer gleiten. Ja, hier hatten die Eindringlinge ihre Spuren hinterlassen, zumindest die beiden Menschenähnlichen; der Mon Calamari schien die Flossen von Tasten und Bildschirm gelassen zu haben. Was der Lamproid nicht witterte, waren chemische Stoffe, die auf eine Bombe oder dergleichen hindeuteten; der Computer würde ihm beim Aktivieren also nicht gleich um die Ohren fliegen. Er hob die Krallen und drückte ein paar Knöpfe. Der Bildschirm aktivierte sich und zeigte den üblichen Desktop an, der Zugang zu Datenbanken des Tempels, öffentlichen Teilen des planetaren Netzwerks und Chiffiths persönlichem Datenspeicher bot. Ihm wurde bewusst, dass auch die Fremden Zugang zu all seinen Daten erhalten hatten: Sie waren nicht mit Passwörtern oder anderen Hürden gesichert. Allerdings war der Speicher so gut wie leer; etwas Nützliches gefunden hatten sie dort sicherlich nicht. Dennoch zog er die Lehre daraus, dass er künftig vorsichtiger im Umgang mit seinen Daten sein musste.

Welche Art von Manipulation stattgefunden hatte, konnte er nicht feststellen. Dafür kannte er sich einfach zu wenig mit der Hard- und Software aus. Er hätte natürlich einen Experten hinzuziehen können, doch das wollte er vorerst nicht; fremde Hilfe hätte ihm einen Teil der Freude an der Jagd genommen. Am liebsten wollte er selbst darauf kommen, wie seine Feinde ihn bekämpfen wollten, und ihnen aus eigener Kraft das Handwerk legen. Also rollte er sich auf dem Boden ein, starrte den Computer streng an und dachte angestrengt darüber nach, welchen Nutzen ein Mörder davon hatte, sich dieses Rechners zu bedienen - von der Suche nach nicht vorhandenen Informationen abgesehen.

Er kam schließlich auf drei Möglichkeiten, die er anhand seiner begrenzten technischen Fähigkeiten für sinnvoll und machbar hielt. Erstens konnten sie versucht haben, die Kontrolle über die kleine Kamera an sich zu bringen, die zur Bildkommunikation angebracht war. Falls ihnen das gelungen war, konnten sie womöglich aus der Distanz beobachten, was in der Kammer vor sich ging. Sie wussten also, ob er zuhause war oder nicht, ob er schlief oder wach war, ob er Besuch hatte oder mit jemandem kommunizierte. Möglichkeit zwei war, dass sie Nachrichten, die er über seinen Computer verschickte, empfingen, um herauszufinden, was er tat und plante, vielleicht um ihm irgendwo aufzulauern. Sie konnten möglicherweise auch Nachrichten blockieren, verfälschen oder an andere Stellen weiterleiten, um sich einen Vorteil zu verschaffen, ihm fehlten allerdings Kenntnisse und Phantasie, um sich alle Möglichkeiten vorzustellen, die damit einhergingen. Drittens wurde Chiffith bewusst, dass der Computer auch mit seinem Comlink verbunden war. Und das hieß, dass man nicht nur seine Gespräche mithören, sondern ihn womöglich auch orten konnte. Welche dieser Maßnahmen ergriffen worden waren, konnte er derzeit nicht wissen. Aber wenn er unterstellte, dass seine Feinde ihr Handwerk einigermaßen beherrschten, dann musste er davon ausgehen, dass sie all diese Register und vielleicht noch weitere gezogen hatten. Sie hatten sich einen ganz ordentlichen Vorteil gegen ihn verschafft. Ja, das wurde tatsächlich spannend.

Und plötzlich verlor er das Interesse daran, ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem Mon Calamari zu führen. Der Fischmann hatte vermutlich nichts weiter getan, als sich hier einzuschleichen und bewaffnet auf Chiffiths Rückkehr zu warten, aus Langeweile mit den Gegenständen herumgespielt und sein Vorhaben nach einer Weile aufgegeben. Er war nicht halb so gefährlich wie die beiden Menschen oder Fastmenschen und es nicht wert, viel Aufmerksamkeit an ihn zu verschwenden. Dieses Gegners würde er sich rasch entledigen und sich dann auf die beiden anderen konzentrieren; und auf eventuelle weitere Gegner, die es vermieden hatten, ihre Fährte in seinem Zimmer zu hinterlassen und von denen er daher noch nichts wusste.

Der Schüler des Imperators verließ sein Quartier wieder. Dabei nahm er ganz bewusst sein Comlink mit, obwohl er vermutete, dass es seine Ortung möglich machen würde. Vielleicht lauerten ihm die beiden Computerhacker unterwegs auf; er fühlte sich vorbereitet, auch ohne Waffen, und hatte nichts dagegen. Auf verschlungenen Wegen eilte er durch die Domäne der Lernenden und suchte nach dem intensiven Aroma des Fischwesens. Wie erwartet, war das keine echte Herausforderung. Er nahm die Witterung in einem der Trainingsräume auf, wo noch Schweiß an einem vor kurzem benutzten Trainingsgerät klebte. Von dort verfolgte er die Spur zu einer Kantine, wo der Gesuchte längere Zeit an einem Tisch gesessen haben musste, wo er aber nun nicht mehr vorzufinden war. Die Spur, die von dort weiter führte, war so frisch, dass sie wirklich nicht zu verfehlen war. Das Ziel war eine unauffällige Tür drei Ebenen tiefer, die offenbar die Unterkunft eines Sith-Schülers gehörte. Die intensive Duftspur führte hinein, aber nicht wieder hinaus. Dort drin war der Gesuchte!


Ohne lange zu fackeln, verschaffte Chiffith sich Zutritt. Dazu benötigte er die Macht nicht: Seine Körperkraft reichte aus, denn der Zugang war nicht besonders gesichert. Die beiden Riegel des Schlosses brachen aus dem Rahmen und die Tür sprang auf. Sofort schlug ihm Fischgestank entgegen, zusammen mit dem Geruch einer großen Menge Blut. Er erwartete, drinnen auf den Mon Calamari zu stoßen, und das tat er auch. Allerdings war er sehr überrascht darüber, in welchem Zustand er ihn vorfand. Das hässliche, fischähnliche Wesen war an einen Stuhl gefesselt, seine Kehle war durchschnitten worden.

›Falle!‹ zuckte es durch Chiffiths Hirn. Mit einer Reaktionsgeschwindigkeit, die kaum einem anderen Wesen angeboren war, bremste er seinen Sprung und schnellte sich zur Seite, in eine dunkle Nische neben der Tür. Keinen Moment zu früh. Über der Tür detonierte mit dumpfem Knall ein Sprengsatz, scjharfkantige Splitter durchbohrten den Körper des Mon Calamari. Auch Chiffith wurde getroffen. Heiß bohrten sie sich in seine dicke Haut, doch die Wunden, die er davon trug, waren nicht gefährlich. Die Bombe war relativ klein und hatte wohl nicht darauf abgezielt, ihn zu töten. Dass sie vielmehr einen weiteren Versuch darstellte, ihn abzulenken, wurde offenbar, als zwei dunkel gekleidete Gestalten durch den Staubschleier am Eingang sprangen und Waffen auf ihn richteten. Der Lamproid hörte und spürte Stunner-Treffer und sofort erschlaffte seine untere Körperhälfte. Doch die lähmenden Energien reichten nicht aus, um seinen ganzen muskelbepackten Fünf-Meter-Leib mit nur einem Treffer auszuschalten. Sein Hals und Oberkörper schnellten nach vorn und bekamen einen der Vermummten zu fassen. Er riss ihn zu sich heran, wobei sich die Fänge mit dem giftigen Speichel tief in das Fleisch schlugen. Im selben Moment erkannte er den Geschmack eines der Humanoiden, der sich an seinem Computer zu schaffen gemacht hatte. Dessen Schrei verstummte, als ein Schuss seines Komplizen ihn in den Rücken traf. Der Schüler des Imperators hatte ihn erfolgreich als Schutzschild eingesetzt. Nun schleuderte er ihn kraftvoll von sich, so dass er gegen den anderen Gegner prallte und diesen gegen die Wand stieß. Der nächste Schuss ging dementsprechend fehl; er entlud sich wirkungslos an der ausgebluteten und von Schrapnell durchlöcherten Leiche des Mon Calamari, der sich natürlich nicht mehr daran störte.

Ohne die Kraft seines Schwanzes konnte der Lamproid sich nicht nach vorne schnellen und auf den Gegner werfen. Doch das bedeutete nicht, dass sein verbliebener Feind außerhalb seiner Reichweite war. Denn die Macht war Chiffiths Diener. Er ließ seinem Zorn freien Lauf, entfesselte einen heftigen Machtstoß und schleuderte ihn noch einmal gegen die Wand. Ein krachendes Geräusch wies darauf hin, dass dieser erneute Aufprall nicht ohne Auswirkung auf das Skelett des Menschen geblieben war. Dieser ließ die Waffe fallen und sank ächzend auf die Knie. Doch der Lamproid setzte noch einmal nach, wieder mit einem Stoß - es war die Disziplin, die er am besten und instinktivsten beherrschte. Nun krachte der Kopf des Menschen an die Wand und schickte ihn ins Reich der Träume, vielleicht auch darüber hinaus. Nach wenigen Sekunden war der Kampf gewonnen und Chiffith konnte durchatmen und sich umsehen. Ihm wurde bewusst, dass weder das Einrennen der Tür noch die Explosion der kleinen Bombe einen Alarm ausgelöst hatte. Auch schien niemand von dem Kampflärm alarmiert worden zu sein. Das war ungewöhnlich; vermutlich hatten seine Gegner die Tempelwachen auf ihrer Seite oder sie abgelenkt. Es wurde immer offensichtlicher, dass sie ihm eine überaus gut geplante Falle gestellt hatten. Hätten sie nicht seine Bewegungs- und Reaktionsgeschwindigkeit überschätzt, dann hätten sie Erfolg gehabt und er wäre jetzt ihr Gefangener. So jedoch verhielt sich die Sache umgekehrt.


Mit den Klauen zog er seinen halb gelähmten Körper über den Boden bis hin zu seinem zweiten Feind, der mit geöffneten Augen an der Wand lehnte. Es handelte sich um eine ziemlich junge Menschenfrau mit martialischen Tätowierungen im gesamten Gesicht. Ihr Schädel war beim dritten Aufschlag gegen die Wand gebrochen, Kapuze und Kragen seiner dunklen Kutte sowie das braune Haar sogen sich mit seinem Blut voll. Sie war ebenso tot wie der Mon Calamari. Nur der, den ihr Stunner niedergestreckt hatte, war noch am Leben. Chiffith hätte ihn jetzt allzu leicht töten können, doch das tat er nicht. Noch nicht. Zwar war das Schicksal seines Angreifers längst besiegelt, doch zuvor konnte er noch nützlich sein. Der Lamproid wollte wissen, wie es den dreien gelungen war, ihn dermaßen in die Falle zu locken. Noch hatte er ihre Winkelzüge nicht ganz durchschaut. Vor allem, welche Rolle der Mon Cal dabei gespielt hatte, war ihm nicht klar.

Noch immer kam keine Patrouille vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Der Apprentice nahm das zum Anlass, geduldig abzuwarten. Langsam kehrte das Gefühl in seinen Hinterleib zurück, begleitet von dem unangenehmen Stechen und Kribbeln eingeschlafener Füße. Ebenso langsam kam auch sein Gefangener wieder zu sich. Erst stieß er ein Seufzen aus, dann flackerten seine Lider, und plötzlich, noch bevor er die Augen aufschlug, griff er nach seinem Gürtel. Doch da war nichts mehr, was ihm helfen konnte. Um sicherzustellen, dass sein Feind ihn nicht noch einmal austricksen konnte, hatte der Lamproid ihn nicht nur aller Waffen, sondern auch der Kleidung entledigt. Nackt und hilflos lag der blauhäutige Fastmensch in einer Lache aus dreierlei Sorten Blut. Hasserfüllt starrte er seinen Bezwinger aus karamelgelben Augen an.

»Du hast verloren«, triumphierte Chiffith. »Die Falle war gut, aber nicht gut genug!«

»Widerliche Missgeburt!« fluchte der Humanoide. »Qualvoll verrecken sollst du!«

Darauf ging der Apprentice nicht ein. Stattdessen forderte er seinen verwundeten Gefangenen auf, ihm die Pläne der kleinen Gruppe darzulegen. Seine Neugier deutete der andere offenbar als Gelegenheit, Ansprüche zu stellen.

»Du bekommst keine Antworten von mir, es sei denn, du lässt mich frei und gibst mir meine Waffen zurück!«

»Unsinn!« tat Chiffith die Forderung ab. »Du kriegst nix und kommst auch nicht frei. Du stirbst, so oder so. Aber ich hab' noch nicht entschieden, wie du stirbst!«

»Aha, also der Klassiker: Tu was ich sage, dann schenke ich dir einen kurzen, schmerzlosen Tod. Für wen hältst du dich, du abartige... Argh!«

Den Schmerzenslaut stieß der Fastmensch aus, als Chiffiths Giftstachel sich in seine Leistengegend stach. Nicht sehr tief, aber tief genug. Mit einem leichten Druck seiner Giftdrüsen injizierte der Lamproid ihm eine kleine Dosis seiner tödlichen Sekrete. Die Menge konnte er aufgrund der abklingenden Lähmung nicht ganz genau dosieren, doch er achtete darauf, dass sein Opfer nicht augenblicklich starb. Es sollte langsam gehen. Denn er kannte die Qualitäten seines Giftes: Es wirkte gegen die meisten Wesen zuverlässig, richtete verheerenden Schaden am Gewebe an und war dazu noch ungemein schmerzhaft. Wie erwartet, unterbrach der Humanoide nicht nur seinen Satz, sondern krümmte sich augenblicklich vor Schmerz. Die Häme in seinem Gesicht war der Agonie und der Überraschung gewichen. Offenbar hatte er tatsächlich geglaubt, noch einigermaßen heil aus seiner misslichen Lage zu entkommen.

»Gift. Es löst dein Fleisch auf. Zersetzt deine Nerven. Verseucht dein Blut. Du wirst im Grunde verdaut, wie ein Stück totes Fleisch im Magen. Nur bist du noch am Leben. Wenn dich das nicht umbringt, dann der Biss. Fühlt sich die Stelle taub an? Das hört gleich auf. Dann wird der Schmerz noch schlimmer!«

Ein wenig bedauerte der Lamproid, dass seine Sprachkenntnisse nicht ausreichten, um die Wirkung des Gifts ausführlicher und in blumigeren Worten zu beschreiben. Aber die Substanzen selbst sagten mehr als tausend Worte. Geduldig wartete er ab und betrachtete, wie seine Sekrete ihre Wirkung entfalteten. Von der Bissspur am Rumpf des Mannes breiteten sich langsam rötliche und blasse Linien aus und zeichneten die Blutbahnen unter der Haut nach. Dieses Gift war das weniger tödliche, es wirkte vor allem auf die Nerven. Das Muskelgewebe in diesem Bereich begann zu zucken und sich zu verkrampfen. Chiffith hoffte, dass Lunge und Herz nicht allzu rasch davon beeinträchtigt wurden. Umso länger würden die Qualen anhalten, die sein Schwanzgift auslöste. Dieses begann bereits damit, die Zellen des Blauhäutigen zu Millionen zu zerstören. Die Stelle rund um den Einstich verfärbte sich dunkel, als Haut und Muskulatur abstarben. Der Schmerz, der damit einherging, steigerte sich und bald konnte das Opfer seine Schreie nicht mehr zurückhalten. Krämpfe begannen, seinen Körper durchzuschütteln, und jede Bewegung machte es nur schlimmer. Der Apprentice wartete, bis er glaubte, dass eine weitere Steigerung dem Mann die Möglichkeit nehmen würde, auf seine Fragen zu antworten.

»Letzte Chance!« drohte er. »Rede, solang's noch geht, dann kürze ich das ab. Wer bist du?«

Der Humanoide zischte einen kaum verständlichen Nahmen zwischen den zusammengebissenen Zähnen hindurch.

»Ihr habt mein' Computer verändert? Wozu?«

»Um dich... zu beobachten und über das Comlink deine Position... zu verfolgen!« bestätigte der Mann ächzend Chiffiths Vermutungen.

»Das war'n du und die Frau. Was hat der Calamari gemacht?«

»Nichts. Der war... nur... unser Köder!«

Stockend breitete der blauhäutige Fastmensch nun seinen Plan vor Chiffith aus. Fast schien er stolz darauf zu sein und der Lamproid kam nicht umhin, die Rafinesse, mit der seine Feinde vorgegangen waren, zu bewundern. Sie hatten sich gründlich über seine Spezies und ihn selbst informiert und es tatsächlich geschafft, sein Handeln richtig vorherzusagen und ihn zu manipulieren. In dem Bewusstsein, dass er sich vor allem mit dem Geruchssinn orientierte, hatten sie den Mon Calamari ausgewählt, um ihn hierher zu führen; er war der Jünger mit dem intensivsten Eigengeruch gewesen, den sie auf die Schnelle hatten aufspüren können. Sie hatten ihn überwältigt und gezwungen, sein Aroma in Chiffiths Kammer zu hinterlassen. Dann hatten sie ihn über mehrere Stationen hierher gebracht, in das Zimmer der Menschenfrau, die Apprentice eines Mitglieds des Assassinenzirkels war. Dass sie ihn begleitet hatten, war dem Lamproiden deshalb nicht aufgefallen, weil der Fischgeruch und die Fährten der tausenden anderen Humanoiden ihre Spur übertüncht hatten. Sie hatten das Fischwesen in die Kammer gesperrt und getötet und sich dann auf die Lauer gelegt. Um ungestört zu bleiben, hatten sie eine Wachpatrouille mit einer mutwillig angezettelten Schlägerei in einem nahen Gemeinschaftsraum weggelockt und eine andere hinterrücks ermordet. Die Sprengfalle über der Tür hatte Chiffith benommen machen sollen, bevor sie ihn mit Stunnern ausschalteten. Ihr Auftraggeber hatte sie geschickt, um ihn zu töten; ihn stattdessen gefangenzunehmen, war ihre eigene Idee gewesen, weil sie sich davon die besondere Gunst ihres Herrn erhofften. Das war im Grunde der einzige echte Fehler ihres Plans gewesen: Sie hatten ihm die Gelegenheit gegeben, sich zu verteidigen.

Natürlich fragte Chiffith, wer ihr Auftraggeber war und ob sie weitere Verbündete hatten. Doch darauf bekam er keine Antwort mehr. Der Mann konnte nur noch krächzen und wimmern, artikulierte Laute kamen nicht mehr über seine Lippen. Flehend richtete er seinen Blick auf seinen Bezwinger, der ihm versprochen hatte, sein Leiden zu verkürzen. Ein Wort, das dieser nicht aus Ehrlichkeit halten wollte, sondern aus einem viel pragmatischeren Grund.

»Jetzt darfst du sterben«, sagte er und biss dem Mann die Kehle durch. Er trank sich an dem Blut satt, das von dem Lamproidengift, gegen das er selbst immun war, bitter schmeckte. Dann bohrte er seine Krallen in die Brust, brach mehrere Rippen und riss das Herz heraus. Dasselbe tat er mit der Frau. Kurz überlegte er, ob er auch das entsprechende Organ des Mon Calamari mitnehmen sollte, entschied sich dann aber dagegen: Den hatte er nicht selbst getötet und er war auch eher ein zufälliges Opfer als ein Mittäter seiner Feinde gewesen. Also waren es zwei blutige Trophäen, die er sich aneignete.

Mit diesen in den Klauen machte er sich auf den Weg in die höheren Gefilde des Tempels. Natürlich war es nicht gerade leicht, als blutverschmierter Riesenwurm mit zwei tropfenden Menschenherzen in den Krallen durch die Sicherheitsschleusen zu kommen, doch seine Berufung darauf, dass er Schüler des Imperators war und in dessen Auftrag handelte, öffnete ihm die Türen. So gelangte er schließlich bis hinauf in die Domäne der Herrschenden, in die große, respektgebietende Empfangshalle vor dem Thronsaal. Er trat zu einem der rot uniformierten Wächter und sagte:

»Sag dem Imperator, sein Schüler ist da. Ich will zu ihm, wenn er mich empfangen will.«

[Bastion Center | Sith-Tempel | Domäne der Herrschenden | Empfangshalle vor dem Thronsaal] Chiffith
 
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