Galantos (Utos-System)

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, imperialer Verwaltungskomplex, Büro des Garnisonskommandanten]- Tom West, Colonel Hobarth

Second Lieutenant Tom West ergriff die Hand der Colonels und schüttelte diese. Wieder einmal wünschte sich Tom er hätte eine Hand aus Fleisch und Blut gehabt, um diesen Mann zu danken. Er fühlte sich berauscht von der Nachricht, eine Chance bei den Sturmtruppen zu erhalten. Er würde nach Carida fliegen! "Danke Colonel Hogbarth. Sie wissen gar nicht was für einen gefallen sie mir damit erwiesen haben." und sah den Mann ernst an dabei. Tom meinte gleichzeitig die Versetzung und die Möglichkeit die Leiche des Captains in Sicherheit bringen zu können. Ein Ziviles Schiff sollte nicht das Problem werden überlegte er. Irgendwo fand sich immer ein Platz, für einen Imperialen Offizier, wenn man nur genug druck machte und das konnte Tom.

"Passen sie auf sich und ihre Leute gut auf Sir" und war schon fast dabei sich herum zu drehen und die Tür zu öffnen, da hielt Tom noch einmal inne. "Ich vermute mal, sie haben die Informationen über die Yevethaner und Koornacht, von der Flotte erhalten, oder sonst einer Quelle" es war gar nicht so einfach das folgende zu sagen, weil dieser Mann sofort wissen würde, was es für ihn und Galantos bedeuten würde. Aber Tom konnte ihn nicht einfach Blind in den Untergang rennen lassen. Auch wenn dies vielleicht gnädiger gewesen wäre. Aber der Colonel hatte die Wahrheit verdient. Von den fünf Kilometer langen Schlachtschiff durfte er wohl nichts erzählen, das war leider Geheimsache.

"Sir, die Imperialen Schiffe, die bei N`Zoth lagen, sind nicht vernichtet, sondern überrannt worden. Genauso wie die Werften" Er hoffte der Colonel besaß genug Vorstellungskraft, um sich auszumalen über wie viel Kriegsschiffe die Yevethaner jetzt wohl verfügten. Mit der Flotte über ihren Köpfen, war Galantos zu einer Bedrohung geworden, die man nicht einfach Ignorieren konnte. "Ich würde diesmal nicht auf unsere Flotte setzen, wenn ich dabei wetten müsste Sir." Jetzt fühlte sich Tom doch ein Stück weit mitgenommen. Wie gerne hätte er etwas anders gesagt zum Abschied. Aber mehr als eine Warnung konnte er nicht geben. Bedauernd und ein wenig schuldbewusst senkte Tom den Blick und ging leise hinaus. Vor der Tür blieb Tom einen Moment lang stehen und atmete einige male tief durch.

Es war ein merkwürdiges zerreißendes Gefühl, das Tom in sich kämpfen spürte. Er wusste das alles was er sah, in ein paar Tagen, zum Schlachtfeld werden würde. Trotzdem freute er sich unheimlich darüber das er Befördert werden konnte, wenn er den Test bestand, auf Carida. Das war eine Chance , mit der er nicht mehr gerechnet, in seinem Leben. Es war auch seine Chance hier lebend heraus zu kommen. Tom lächelte, vor nicht mal einer Stunde wäre er noch fast gestorben, vielleicht sollte er solange er noch am Leben war, das beste aus dieser Zeit machen. Noch immer ein wenig zwiegespalten setze sich Tom in Bewegung. Es dauerte seine Zeit bis Tom einen Ausgang aus dem Verwaltungsgebäude gefunden hatte. Leider war die Imperiale Architektur nicht immer ganz leicht zu durchschauen. Den Tom verirrte sich mehr als einmal in den Gängen des riesigen Gebäudes.

Vor der prächtigen Eingangstür sah er sich kurz um und ging dann zielstrebig auf eine Gruppe Gleiter zu und bestieg einen bunt angemalten davon. "Zur nächsten Bar!" befahl er einen einheimischen Fia, der hinter dem Steuer saß. "Eine mit Menschen" setzte Tom zur Vorsicht lieber noch hinzu. Er traute diesen kleinen viechern einfach keine große Intelligenz zu. Die fahrt war seines Erachtens zu gemächlich, es hätte deutlich schneller gehen können. Ein großes Fahrerisches Können traute Tom dieser unscheinbaren Rasse irgendwie nicht zu. Ein Trinkgeld bekam der Fia nicht von Tom, als er anhielt und Tom ausstiegen lies. Tom sah eine Hell erleuchtete Straße entlang. Eine Reklameschild leuchtete grell, neben dem anderen und machten für die unterschiedlichsten Dinge Werbung. In den kleinen Seitengassen, sah man weitere kleine Läden. Von Wahrsagern bis hin zu Körperkunstläden, schien hier alles vertreten zu sein.

Je weiter Tom die Straße entlang lief, begannen sich auch die Gehwege immer mehr zu füllen. Viele Fia, zu viele nach Toms Geschmack trieben sich hier herum. Aber es gab auch einige Menschen zwischen ihnen, zu entdecken. Eine Davon sah sogar gar nicht mal schlecht aus. Sie war Rothaarig und kam Tom entgegen. Tom blieb kurz stehen und sah der aufregenden Rothaarigen einen Moment lang entgegen und drehte sich um, damit er auch ihre Rückansicht bewundern konnte. Natürlich Blickte Tom auf ihren Hintern! Sie war eine dieser Frauen, die ihre Hüfte wirklich sensationell bewegen konnte, beim laufen. Das es schon fast ein Schande gewesen wäre, wenn man diesen Anblick nicht mit offenen Augen ausgekostet hätte.

Nach dieser angenehmen Ablenkung lief Tom weiter, jetzt würde niemand mehr ihn davon abhalten einen Bissen zu essen und sich ordentlich zu betrinken. Bis alle schlechten und negativen Gedanken vom Alkohol davon getragen worden waren. Da hörte er auf einmal , leise zwar noch, annehmbare Musik, die genau richtig danach klang ausgelassen zu Feiern.
Der Eingang zu der Bar lag in einer der kleinen Seitengassen und war nur schwer einzusehen. Über dem Eingang flackerte die Reklame mit dem Namen der Bar "Tellmemore" Drinnen herrschte ein Augenschonendes angenehmes Halbdunkel, das eine durchaus edle Inneneinrichtung erkennen lies, für eine Bar. Tom hatte nicht mal eine Ahnung, wie spät es gerade war, aber eigentlich war im das auch egal. Zielstrebig ging er auf die Theke zu und lies sich halb auf einem der Barhocker nieder. Tom konnte kaum glauben das er wirklich wieder in der Zivilisation war und nicht mehr panisch auf der Flucht. Es war ein wenig unwirklich hier zu sitzen. "Zwei Kühle Gizer Bier" Tom bestellte lieber schnell, bevor dieser Traum platze und er noch irgendwo aufwachte, wo er nicht sein wollte.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi,Tellmemore ]- Tom West, NPC
 
[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi,Militärbasis]Gwenn und ihre fleißigen Helfer

Mehr als ein Dutzend Militärstiefel hallten im Laufschritt durch den Gang, ihre Besitzer waren verdreckt und verschwitzt, aber es half alles nichts. Da musste man jetzt durch, ganz gleich, ob man eine Spur aus Erde und Staub hinter sich herzog. Die Gruppe aus zehn Soldaten, davon neun Unteroffiziere und eine Offizierin waren bis eben bei einem Trainingseinsatz, aber ein Dringlichkeitsbefehl vom Kompanieführer hatte das dritte Platoon zurückberufen. Noch dazu mit einem ominösen Unterton. Man hatte sich zu einem Briefing bezüglich einer sich jüngst ergebenen Bedrohungssituation einzufinden. Captain Logalo Ganvan drückte sich üblicherweise nicht so umständlich aus, was für Gwenn bedeutete, dass es vermutlich um was Klassifiziertes ging. Und alles was klassifiziert sein könnte, nahm man lieber ernst. Das Leben der Kameraden, als auch das eigene konnten davon abhängen.

Als die Zugführerin die Türen zum Besprechungsraum aufstieß, drehten sich einige der bereits sitzenden Offiziere und Unteroffiziere nach den Neuankömmlingen um. Gegensätzlicher hätte das Bild kaum sein können, die Angehörigen des dritten Platoons wirkten wie frisch aus dem Felde, wohingegen die anderen Anwesenden einen makellosen Eindruck machte, aber wohl zu spät. Auch der Anführer der B-Kompanie, Captain Ganvan kam nicht umher den markanten, weißen Haarschopf umgehend wahrzunehmen.


"Schön, dass sie es rechtzeitig schaffen konnten. Lieutenant Fillion. Nehmen sie mit ihren Leuten Platz, dann fangen wir umgehend an."

"Jawohl, Sir."

In dem Auditorium schienen alles Personal der Kompanie ab dem Rang eines Corporals anwesend zu sein, mit dem Supportpersonal und den Piloten waren somit etwas mehr als 60 Personen anwesend. Bereits während man sich zu den noch freien Stühlen begab, krammte Gwenn aus einer ihrer Hosentaschen einen kleinen Block und einen Stift. Dabei kam sie nicht umher wieder einmal zu bemerken was ein seltsamer Haufen B-Kompanie war. Menschen, Nichtmenschen und Frauen. Oh und die Fastkrüppel durfte man auch nicht vergessen. Kurzum, alles was irgendwann mal in Ungnade gefallen oder nie sonderlich erwünscht war. Die Kompanie trug daher auch ihren Spitznamen: Bad Company.

Unabhängig von den eigentlichen Fähigkeiten der Anwesenden. Die waren soweit es der Zugführerin bekannt war, durchwachsen. Aber dafür konnte sie dem Captain wohl kaum was ankreiden. In ihrem eigenen Zug gab es auch einige Kandidaten die wenig vertrauenswürdig waren. Hooch war eindeutig verrückt. Ace ständig betrunken und auf der Jagd nach Schürzen, zumindest wenn es nichts zu tun gab. Aber er war ein verdammt guter Soldat und vielleicht ihr kompetentester Truppführer. Lucky hatte einfach mehr Glück als Verstand, aber was sollte man auch sonst von jemandem erwarten der in seiner Laufzeit auf zwei Landminen getreten war ohne dass auch nur eine davon hochging. Und dann war da noch Dusty, gesegnet mit dem Mut einer agamarischen Feldmaus. Eigentlich eine Zumutung, denn so musste ständig entweder Gwenn selbst oder ihr Platoon Sergeant Mad Dog bei ihr Babysitten. Dabei war die Kleine taktisch und in der Soldatenführung nicht schlecht. Aber wenn es an den Echtfeuereinsatz ging war sie wie gelähmt. Eindeutig ein Fall für den Kompanieshrink. Der wiederum, Gerüchteweise, keine Scheu hatte seine Patientinnen flachzulegen und das viel eher zu seiner Berufung machte als seine eigentliche Verwendung vorsah.

Glücklicherweise verfügte Colonel Geoff Hobarth nicht nur über Truppen wie die 222.te, sondern auch über reguläre Truppen. Möglicherweise durch den ruhigen Alltag etwas eingerostet, aber verlässlich. Auf der anderen Seite musste das Personal der mobilen Infanterie wohl etwas außergewöhnlich sein. Es bedarf schon eines ganz besonderen Schlages Menschen und Nichtmenschen, um im Feindfeuer aus einem Laat/i zu stürmen oder sich abzuseilen. Einige waren mutig, andere so dumm, dass sie die Gefahr nicht erkannten. Dazu gab es die Adrenalinjunkies und diejenigen die es nicht zu den Sondereinsatztruppen oder dem Sturmtruppenkorps geschafft hatten und sich einredeten, dass die mobile Infanterie sowieso die Königin des Schlachtfeldes und somit Angehörige dieser Truppengattung die wahre Elite der imperialen Armee war. Zum größten Teil also entbehrliche Psychopathen.


"Ladies und Gentlemen, ich befürchte das einfache Leben ist vorbei. Es wird Zeit, dass sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir sehen uns einer Bedrohung aus dem Koornacht-Sternenhaufen gegenüber. Die vorläufigen Daten implizieren, dass der Feind es ernst meint. Zu allem Entschlossen und bereit jeden toten Imperialen notfalls mit einem Dutzend ihrer eigenen Leute zu bezahlen."

"Dann werden denen schnell die Leute ausgehen.", scherzte irgendjemand aus der vorderen Reihe, ob Nervosität oder dem verzweifelten Versuch witzig zu sein heraus, konnte Gwenn nicht beurteilen. Ein paar der Anwesenden lachten, doch die steinerne Miene des Captains ließ sie schnell verstummen.

"Das mag auf Dauer sicherlich stimmen. Aber das wird ihnen nur ein geringer Trost sein, sollte der Feind uns hier überrennen und ihnen die Gedärme herausschneiden. Die Brutalität und Entschlossenheit der Yevethaner darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Um ihnen das zu vermitteln, werden wir uns eine kleine Propagandaaufzeichnung der yevethanischen Liga ansehen."


Gwenn beugte sich nun doch interessiert etwas vor, den Notizblock bereit, um jede noch so kleine Erkenntnis zu notieren.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi,Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, darunter Gwenn
 
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[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi,Tellmemore ]- Tom West, NPC

Tom öffnete die obersten Knöpfe seiner Uniform und atmete befreit durch. Auch seinen Gürtel wurde ein Loch weiter geschnallt. Da wurden auch bereits die beiden Bierflaschen vor ihm abgestellt. Zufrieden griff Tom gleich nach der ersten Bierflasche. Das war das einzigst gute, an seinen künstlichen Armen. Er konnte mit einem Finger schnipsen einen Bierflasche problemlos öffnen. Ihm hohen Bogen segelte der Kronkorken davon, als Tom bereits die Bierflasche an die Lippen gesetzt hatte. Es war ein unbeschreibliches gutes Gefühl, wie die kalte Flüssigkeit belebend seine Kehle hinab lief. Wirklich von dem Geschmack des Bieres bekam Tom erst bei den letzten Schlücken mit. "AHHHHhhhh" Stieß/Stöhnte er zufrieden danach aus.

Mit einem zufriedenen lächeln stellte er die leere Bierflasche wieder auf der Theke ab. Das war jetzt dringend notwendig gewesen und sah zur zweiten, noch vollen, Bierflasche. Er würde morgen nach Carida aufbrechen, rief er sich zufrieden ins Gedächtnis. Ohne es zu merken schlich sich ein immer breiter werdendes Lächeln auf sein Gesicht. Tom Griff nach der zweiten, noch vollen Bierflasche. Diesen Schluck, des erfrischend süffigen Getränkes, trank er nun wirklich mit Genuss. Langsam drehte sich Tom ein wenig auf dem Barhocker und besah sich die anderen anwesenden Gäste der Bar. Es waren zum Glück auch einige Menschen anwesend.

Wie es leider nicht anders zu erwarten war, lungerten auch hier welche, von diesen obskur aussehenden Fia herum. Tom versuchte sie, so gut es ging, einfach zu ignorieren. Zumindest stand hinter der Theke, ein wirklicher Mensch und schenkte Getränke, an die Kunden, aus. Der Barman, wirkte schon etwas älter, Toms Schätzung nach, war er so etwa Anfang vierzig. Mit 1,90 Meter war er recht großgewachsen. Er war nicht direkt Fett, was vielleicht mit an seinen breiten Schultern lag, aber sein Körperumfang, ließen ihn doch gemütlich erscheinen. Seine braunen Haare hatten bereits eine kahle stelle auf seinem Kopf hinter lassen. Vielleicht zum Ausgleich dazu, hatte er einen gepflegten Oberlippen und Kinnbart. Auf seinem schwarzen Hemd, war ein Namensschild angebracht. "Matthias, ich brauche unbedingt etwas essbares. Bevor mein Magen die Scheidung einreicht" sprach Tom ihn an. Der hob nur etwas zweifelnd eine Augenbraue ein wenig an und griff dann tiefer, hinter der Theke, in ein Fach und holte eine Schüssel mit irgend welchen Nüssen hervor.

Missmutig starrte Tom auf die Nüsse, irgendwie hatte er sich etwas herzhafteres gewünscht zum Essen. Aber immer noch besser als sich wieder von Notrationsriegel ernähren zu müssen, sagte sich Tom. Hungrig schaufelte er gleich eine ganze Hand Nüsse in seinen Mund hinein. Tom schnappte sich schnell sein Bier und trank einen tiefen Schluck aus der Flasche. Die Nüsse waren leider ein wenig Salzig. Sein Blick blieb kurz, an einer Ecke des Raumes hängen, wo eine exotische Twilek Tänzerin, ihr Können beeindruckend vorführte. Es war schon wirklich erstaunlich, wie beweglich und verknotbar manche Wesen, in dieser Galaxis doch waren. Die Musik war nicht Schlecht, aber Tom ging dabei lieber kein Risiko ein.

Er winkte Matthias wieder heran, der gerade zwei junge hübsche Damen bediente, die ein paar Stühle weiter gerade platz genommen hatten. Tom zog seinen Player aus der Tasche und reichte sie dem Barmann. "Wenn sie die Private Playliste herunter laden" Auf Todes bejahende Lieder hatte Tom jetzt gerade nicht unbedingt mehr Lust. "und heute Abend ausschließlich abspielen würden." Tom zögerte kurz nachdenklich "Und mir zusätzlich noch etwas richtiges anständiges zum Essen besorgen lassen." er musste an die Fia Bediensteten denken und sagte lieber noch dazu "Echtes Fleisch, gegrillt wenn es irgendwie geht! Das wäre mir auch glatt, auf die schnelle hundert Credits Wert" Heute wollte Tom nicht kleinlich sein und Feiern, dabei kam es ihm nicht wirklich auf Credits an. Hauptsache er amüsierte sich. So kam er vielleicht doch noch zu etwas anständigem zum essen und schob das Geld über die Theke. Matthias, der Barmann zuckte nur leicht lächelnd mit den Schultern und steckte die Credits erfreut ein und kümmerte sich gleich darum.

Die Twilek Tänzerin, wirkte ein wenig überrascht als plötzlich die Musik wechselte, aber Tom war sichtlich zufrieden. Ganz langsam fing er an sich auch innerlich zu entspannen und nippte an seinem Bier. Der Song versetzte Tom, ein wenig, in seine Kindheit zurück. Er hatte dieses Lied bestimmt Millionen mal gehört, wenn nicht sogar noch öfter, über die Jahre hinweg. Jedes mal wenn er am Fenster gesessen hatte und die Straße entlang gesehen hatte und auf die Heimkehr seines Vaters Arestus West gehofft hatte. Hatte Tom genau dieses Lied gehört, das ihm mittlerweile in Fleisch und Blut übergangen war. Es war das Lieblingslied seines Vaters gewesen und die Hoffnung/Erinnerung, eines kleinen Jungen, an seinen Vater, ihn lebend wiedersehen zu können, an die sich Tom damals so verzweifelt geklammert hatte. Das Lied, war zu einem Symbol geworden während sein Vater im Dienste des Imperators, in die Schlacht gezogen war. Vielleicht war dies einer der Gründe warum Musik so wichtig in Toms leben geworden war.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi,Tellmemore ]- Tom West, NPC
 
- Colonel Geoff Hobarth, kommandierender Offizier der Garnison von Galantos –

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, imperialer Verwaltungskomplex, Büro des Garnisonskommandanten]- Colonel Hobarth

Einen kurzen Moment verharrte Hobarths Blick auf der Tür, die sich soeben hinter Lieutenant West geschlossen hatte, bevor er sich wieder auf den Haufen Verwaltungsarbeit konzentrierte, den er viel zu lange vor sich her geschoben hatte. Er vermochte die Worte des anderen Offiziers nicht ganz einzuordnen – mit Sicherheit verfügte dieser über Informationen aus erster Hand, schließlich war die Predator bei N’zoth gewesen, als die Katastrophe ihren Lauf genommen hatte. Doch bedeutete das, automatisch, dass ein relativ rangniederer Offizier die gesamte strategische Lage überblicken konnte, inklusive möglicher Reaktionen des Flottenkommandos auf Bastion und des Admirals der Sektorflotte? Wenn die Lage sich tatsächlich so darstellte, wie West es augenscheinlich vermutete, rechtfertigte das in Hobarths Laienaugen die Entsendung einer ganzen Gefechtsflotte – und bedingt durch den Frieden mit der Republik dürfte es bestimmt die eine oder andere geben, die zur Verfügung stand. Vielleicht würde er darüber mit Rear Admiral Prokith persönlich sprechen müssen. Oder mit Brakken – schließlich ging es um „seinen“ Planeten und wenn er sich beim Moff auf Widek Gehör verschaffte, sollte dieser entsprechend auf wiederum seinen Vorgesetzten und damit mittelbar auf das Flottenkommando Einfluss ausüben können. Dass eine Horde Yevethaner in gekaperten imperialen Schiffen Galantos überrannte und einen Brückenkopf außerhalb des Koornacht-Sternenhaufens errichtete konnte in niemandes Interesse liegen.

Ein kräftiges Klopfen an der Tür des Büros ließ Hobarth aufblicken.

„Herein.“

Es war sein Stellvertreter, Lieutenant Colonel Yasper Brooklaw, ein Mensch, bedeutend jünger als Hobarth selbst, der sich relativ schnell in seinen verhältnismäßig hohen Rang innerhalb der imperialen Armee hochgearbeitet hatte, aber eigenartigerweise zufrieden gewesen war mit seinem beschaulichen – und wenig karrierefördernden – Posten auf Galantos. Hobarth hatte stets spekuliert, dass Brooklaw sich damit zufrieden geben würde, seinen eigenen Posten zu übernehmen, sollte er selbst dereinst den Ruhestand wählen. Die aufziehende Bedrohung durch die Yevethaner änderte natürlich alles und es entging dem Colonel nicht, dass der andere wirkte, als wäre er aus dem Gleichgewicht.

„Lieutenant Colonel. Die Bataillonskommandeure sind informiert?“

Der kahlköpfige und stämmig gebaute Offizier nickte leicht.

„Zumindest soweit wir selbst informiert sind, Sir. Vermutlich halten die Kompaniechefs derzeit erste Briefings ihrer Leute ab.“

„Ich kann nicht sagen, wann wir genaueres erfahren…“

Nachdenklich kratzte Hobarth sich am Kinn.

Prokith hat allem Anschein nach sogar Brakken außen vor gehalten, als es darum ging, die genauen Details der Bedrohungssituation zu besprechen. Wir sind also auf die Flotte angewiesen.“

Brooklaw wirkte, als habe er auf irgendetwas Saures gebissen – oder seine eigene Zunge.

„Vielleicht wäre es ein guter Anfang, die Bataillone von seiner Ever Vigilant auf die Oberfläche zu verlegen. Im Bauch eines Venators nützen die uns nicht viel.“

„Das ist eine Sache, die ich noch mit ihm zu besprechen gedenke…“, stimmte Hobarth zu.

„Und natürlich darüber, inwiefern ein Evakuierungsplan der Flotte vorliegt. Das Gespräch, das ich gerade mit einem der überlebenden Offiziere von N’zoth hatte, war alles andere als beruhigend.“

Brooklaws Miene verdüsterte sich weiter.

„Ich habe die Holoaufzeichnung aus Giat Nor gesehen.“

„Nun… dort war man unvorbereitet. Wir werden das nicht sein.“

„Was auch immer uns das bringen mag… mit zwei Bataillonen, die im Kern höchstens als Polizeihilfstruppen durchgehen würden… und dem 222sten.“

Hobarth wölbte seine Augenbrauen.

„Sie glauben, dass das 222ste Ärger machen wird?“

„Sie kennen die Disziplinarberichte ebenso gut wie ich, Sir. Jede Kompanie dieses Bataillons bringt ihre eigenen Probleme mit sich… einige mehr als andere.“

Der Colonel schüttelte mit dem Kopf.

„Wir brauchen jeden Mann und jede Frau, Yasper, wenn die Yevethaner hier auftauchen sollten. Ob Mensch oder nicht. Wenn ich mich derzeit nicht voll und ganz auf dieses Bataillon verlassen kann, dann muss ich daran etwas ändern.“

„Sie wollen ihnen einen Besuch abstatten, Sir?“

„Vielleicht. Zunächst möchte ich, dass Sie alle Bataillone in volle Alarmbereitschaft versetzen. Und die Kommandeure sollen sich Gedanken darüber machen, wie sich eine Evakuierung von Galantos bewerkstelligen lässt. Wenn es zum Äußersten kommt.“

Brooklaw schüttelte mit dem Kopf.

„Die Antwort wird Ihnen nicht gefallen, Sir.“

Darauf konnte der ergraute Colonel nur ein Seufzen erwidern.

„Ich weiß. Aber ich glaube nicht, dass wir eine Wahl haben, wenn wir uns nicht blind darauf verlassen wollen, dass die Flotte für uns die Vweilu-Nüsse aus dem Feuer holt.“

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, imperialer Verwaltungskomplex, Büro des Garnisonskommandanten]- Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw
 
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[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, B-Kompanie, darunter Gwenn

Gwenn musste sich eingestehen, dass die Hinrichtung des imperialen Gouverneurs gut inszeniert war. Der Darama wusste es geschickt sein Volk aufzupeitschen und große Reden zu schwingen, um ihnen noch mehr Blut schmackhaft zu machen. Aber die Reaktion der Menge war viel bezeichnender als die Taten des Anführers. Fanatische Loyalität. Diese wiederum resultierte im Kampf in Rücksichtslosigkeit, gleich der erhaltenen Verluste. Das eigene Überleben stand nicht im Fokus, sondern der Tod der Feinde. Bei so einer Truppe konnte man die Moral nicht brechen, was wiederum blutige Kämpfe bis zum bitteren Ende bedeutete. Unabhängig, ob Imperium oder der Aggressor einen Kampf am Boden gewann, würde die andere Seite die überlebenden Feinde jagen und bis auf den letzten Mann niedermachen. So oder so keine schöne Feierabendbeschäftigung. Insbesondere da aufgeben keine Option war. Was die Yevethaner mit Gefangenen machten hatten sie auf N'Zoth demonstriert und wer meinte sie würden hier anders auftreten musste schon ziemlich weich in der Birne sein.

Aber es war der Sporn der insbesondere Gwenns Interesse auf sich zog. Die Länge musste in etwa um die dreißig Zentimeter legen und stellte anscheinend nach eine effiziente, natürliche Bewaffnung der Yevethaner dar. Unheimlich scharf und spitz, war es sogar möglich mit einem einzigen Hieb einen menschlichen Kopf abzutrennen. Mit so einer kurzen Waffe eine beachtliche Leistung, denn ohne Vibrowaffe jemanden zu enthaupten war gar nicht so einfach wie es das moderne Holokino gerne darstellte. Zum Einen war es ne verdammte Sauerei, weil man die Halsschlagader durchtrennte und durch die Wirbelsäule zu kommen war ein verdammter Kraftakt. Die Lieutenant könnte so niemanden benennen, der mit einem einfachen Kampfmesser jemand enthauptet hatte. Mit Schwertern war es schon viel eher möglich, die Waffe hatte mehr Gewicht und der Griff war in der Regel lang genug, dass man beide Hände verwenden könnte. Dadurch ließ sich die Schadenseinwirkung so erhöhen, dass Masse und Beschleunigung, also die daraus resultierende Kraft einen Schädel vom Rumpf trennen oder ihn schlicht einschlagen konnte. Also würde er mit genügend Kraftaufwand vermutlich auch die übliche imperiale Kampfpanzerung durchschlagen können. Vergleichbar mit Vibrowaffen.

Kurzum, diese Yevethaner waren im Nahkampf gefährlich. Im Häuser- oder Grabenkampf konnte es also ungemütlich werden. Aber womöglich gab es hier auch einen Punkt, den man nicht unter den Tisch fallen lassen durfte. Die Reichweite dieser Handsporne schien extrem begrenzt. Mit Vibrobayoneten auf den Langwaffen dürfte man einen nützlichen Reichweitenvorteil haben, auch wenn die Soldaten über jedes Gramm mehr, dass sie in ein Gefecht tragen mussten murrten. Gwenn konnte sich schon jetzt ausmalen wie irgendjemand im Platoon anbringen würde, dass man zur mobilen Infanterie, mit dem Fokus auf mobil gehörte und nicht etwa zur Lastesel Infanterie.


"Das sollte Ihnen einen kleinen Vorgeschmack geben. Unterschätzen sie diesen Feind auf keinen Fall und verlassen sie sich nicht darauf, dass die Flotte uns die Arbeit abnimmt. Der Feind scheint eine simple Taktik zu bevorzugen. Die Distanz überwinden und den Gegner in Nahkämpfe zu verwickeln. Es ist also durchaus denkbar, dass Truppen landen während im Orbit noch gekämpft wird.", erläuterte der Kompanieführer, nachdem der Holoprojektor wieder verstummte und das Bild einfror. Der yevethanische Anführer präsentierte bezeichnenderweise der Menge den Kopf des imperialen Gouverneurs.

"Wissen wir was zur Widerstandsfähigkeit und körperlichen Limitierungen des Feindes, Sir?", fragte Gwenn, als Captain Ganvan einen Schluck Wasser nahm.

"Soweit wir wissen sind sie für Blasterfeuer genauso anfällig wie die meisten Lebewesen und besitzen eine Toleranz für Hitze und Kälte dem Menschen ähnlich. Abgesehen davon sind sie meist etwas größer, die Durchschnittsgrößte liegt bei einsneunzig und haben somit eine höhere Reichweite im Nahkampf. Einige Exemplare der Spezies können eine Körpergröße von bis zu zwei Meter fünfzig erreichen. Die körperliche Stärke und Beweglichkeit liegt ebenfalls im menschlichen Rahmen. Ihre Sporne sind wie sie alle sehen tödlich."
Gwenn hakte nach. "Also sollten wir annehmen, dass der Großteil der yevethanischen Angreifer imperiale Ausrüstung verwenden könnten?"
"In der Tat. Wenngleich ihnen die entsprechende Ausbildung und das taktische Verständnis fehlen dürfte ihr volles Potenzial zu nutzen."

"Pfffft...", schnaute Lieutenant Mark Eltsen, der Führer des zweiten Platoon. "Die haben genau eine Taktik Fillion. Anstürmen und aufschlitzen.", dabei präsentierte er ein gewinnendes Lächeln. Gott wie sie seine Sonnyboy-Art hasste. "Es wäre ziemlich vermessen anzunehmen der Feind wäre nicht lernfähig. Immerhin haben sie es geschafft die Flotte, Sturmtruppen und die lokale Garnison zu überwältigen.", erinnerte ihn Gwenn. "Sie können sich gerne irgendwo verstecken Schätzchen, das zweite Platoon wird ihren hübschen Hintern schon retten." Gwenns Blick wechselte von neutral zu angepisst, dementsprechend fand ihr Ärger auch den Weg in die Stimme. Ohne es wirklich zu bemerken war sie dabei auch aufgestanden. "Vollidiot. Die haben dem Sturmtruppenkorps den Arsch versohlt und da glauben sie wirklich ihre paar Zinnsoldaten könnten den ganzen verdammten Planeten retten...", bei ihren Worten waren sowohl die anwesenden Soldaten des zweiten Platoons bereits mit ausgestoßenen Protesten und Beleidigungen, als auch ihre eigenen Begleiter aufgestanden. Beide Seiten waren einer Eskalation der Situation nicht abgeneigt.

"Alle setzen!", bellte es von Vorne. Captain Ganvan. Gwenn blieb dennoch trotzig stehen, ebenso wie Eltsen, mit dem sie sich ein Blickduell lieferte, die Augen andeutungsweise zusammengekniffen und das Gesicht in einer steinernen Mimik. "Lieutenant Fillion, setzen Sie sich!", danach schoss sein wütender Blick zu Eltsen. "Und sie Eltsen, nehmen Fillions Warnung lieber ernst. Die da oben haben die Hosen voll. Wir sind in ständige Alarmbereitschaft versetzt worden und die Generalmobilisierung läuft an. Daher habe ich weder die Zeit, noch die Muße mich mit ihren Konflikten herumzuschlagen. Haben sie Beide das verstanden?" Es hatte Seltenheitswert, dass 1st Lieutenant Eltsen und 2nd Lieutenant Fillion der gleichen Meinung waren, dennoch kam das "Ja, Sir." wie aus einem Mund und nach einem weiteren zornigen Blick des Kompanieführers setzten sich die beiden Streithälse auch wieder.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, B-Kompanie, darunter Gwenn
 
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- Colonel Geoff Hobarth, kommandierender Offizier der Garnison von Galantos –

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Hauptstraße, gepanzerte Gleiterlimousine]- Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw


„Wenn Sie mich fragen, Colonel, sollten Sie die Blasterschwinger von der mobilen Infanterie gar nicht erst in etwaige Evakuierungspläne einbeziehen…“

Die gepanzerte Gleiterlimousine, die er kommandierende Offizier der imperialen Garnison auf Galantos zur Fortbewegung innerhalb der Hauptstadt zu verwenden pflegte, bahnte sich, eskortiert von zwei Speeder Bikes, ihren Weg durch den dünnen Verkehr Gal’fian’deprisis und machte dabei erwartungsgemäß gute Fahrt. Im Passagierabteil hatten Hobarth und sein Stellvertreter Platz genommen, da erster – nachdem die letzten Befehle an die einzelnen Bataillone weitergeleitet worden waren und er zu verstehen bekommen hatte, dass Rear Admiral Prokith noch nicht für eine Besprechung zur Verfügung stand – beschlossen hatte, tatsächlich der Militärbasis, in der das 222ste Armeebataillon untergebracht war, einen unangekündigten Besuch abzustatten.

„Wenn Sie ihre Sache gut machen, halten sie die Yevethaner lange genug zurück, um uns das schwere Gerät und die übrigen Soldaten verladen zu lassen. Wenn nicht, dann verschwenden diese Bestien hoffentlich genug Zeit damit, jeden so zu köpfen wie Gouverneur Kerrigan…“

Trotz des Ernstes der Lage kräuselten sich Hobarths Lippen bei den Worten seines Stellvertreters amüsiert. Er wusste, dass Brooklaw sie nicht gänzlich ernst meinte – doch gleichzeitig kannte er auch den täglichen Aufwand, den einige Soldaten des Bataillons dem Lieutenant Colonel bescherten. Während die anderen zwei imperialen Bataillone auf Galantos größtenteils mit Polizeiaufgaben und der Wahrung der öffentlichen Ordnung beschäftigt gewesen waren, hatten sich einige Soldaten des 222sten regelmäßig bemüht, selbst die imperialen Arrestzellen zu füllen. Mehrmals hatte Brooklaw Hobarth daher ersucht, im Sektorhauptquartier anzufragen, warum Galantos überhaupt Stützpunkt eines Bataillons der mobilen Infanterie sein musste. Einmal hatte der Colonel es tatsächlich getan – und in der wortkargen Antwort des zuständigen Generals zwischen den Zeilen gelesen, dass man das 222ste auf Widek erst recht nicht haben wollte.

„Die Luftlandekapazitäten des 222sten könnten von hoher Bedeutung für Notfallextraktionen und rasches Reagieren auf yevethanische Frontverlagerungen sein“, erwiderte der Colonel schließlich ernst.

„Aber wenn der Pilot und die Truppen eines LAAT/i das Gefühl haben, eher ihre eigene Haut retten zu müssen, als sich für uns den Allerwertesten aufzureißen, dann haben wir ein Problem.“

Ganz schuldlos sah der Colonel sich in der Frage ebenfalls nicht. In seiner Funktion als oberster Polizist von Galantos hatte er sich zwar bemüht, seinen Truppen eine gewisse Routine einzubläuen, hatte das 222ste dabei aber eher stiefmütterlich behandelt. Schlägereien in Bars wurden nicht mit schwer bewaffneten Landungsbooten gelöst und selbst für solche Überschreitungen der imperialen Gesetze waren die unterwürfigen Fia in den meisten Fällen viel zu zahm gewesen. Diese trügerische Ruhe rächte sich jetzt.

„Wir können wohl nur froh sein, dass ein LAAT/i über keinen Hyperantrieb verfügt“, kommentierte Brooklaw trocken.

Unterdessen war die Gleiterlimousine am Posten am Zugang der Militärbasis angekommen, der immerhin vorschriftsmäßig besetzt war. Der Soldat, der sich dem Fahrzeug näherte, wirkte ein wenig gelangweilt, doch das änderte sich schnell, als er die erhebliche Anzahl an roten, blauen und gelben Quadraten auf den Uniformen der beiden Offiziere im Passagierabteil erblickte.

„Colonel Hobarth, Sir!“

Mit einer gewissen Lässigkeit erwiderte der Angesprochene die stramme Ehrenbezeichnung des sehr jungen Postens.

„Corporal. Wenn Sie dafür sorgen würden, dass Major Lascelle von meinem Besuch erfährt, wäre ich Ihnen sehr verbunden.“

Der Soldat nickte hastig.

„Natürlich, Sir!“

Hektisch winkte er in Richtung seiner Kameraden an der Absperrung.

„Passieren lassen!“

Das Tor in die Militärbasis öffnete sich vor der Gleiterlimousine und der Fahrer lenkte sie in Schritttempo auf den Kasernenhof. Wieder musste Hobarth schmunzeln, auch, weil Brooklaw bereits sein extrem angesäuertes Standardgesicht aufgesetzt hatte. Die Show konnte beginnen.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis des 222sten, gepanzerte Gleiterlimousine]- Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw

- Yar Koorr, Primus der Dushkan-Liga -

[Hyperraum, imperiales Tankschiff IM-00987, Brücke]- Yar Koorr, yevethanische Soldaten, imperiale Besatzung

Noch immer brannte die Scham schmerzhaft in Yar Koorrs Kehle, dort, wo ihn die Klaue des Darama eigentlich hatte treffen sollen, als er sein Versagen bei Doornik-881 hatte einräumen müssen. Doch Kal Fraan hatte sein Geschenk, das Geschenk seines Blutes für die zahllosen Kinder des Erlösers von N’zoth, nicht annehmen wollen. Durch den Verlust mehrere Schubschiffe und das Entkommen des Ungeziefers von Kutag hatte der Primus sich zu sehr in Schande gestürzt.

Natürlich hatte man ihm die Executioner of Yevetha genommen und sie in würdigere Hände überführt. Alles, was ihm geblieben war, war ein letzter Auftrag, um sich doch noch als würdiger Vertreter der yevethanischen Rasse zu beweisen… sich reinzuwaschen mit dem Blut und den Schreien des imperialen Ungeziefers.

Jetzt stand er auf der Brücke eines Raumschiffes, das noch nicht einmal einen wohlklingenden Namen verdient hatte. IM-00987, so identifizierte der imperiale Transponder das Schiff, war ein Tanker, der üblicherweise zum Transport von Tibannagas genutzt wurde. Etliche dieser Schiffe waren Koorrs Volk bei N’zoth in die Hände gefallen – die schwächlichen Besatzungsmitglieder hatten sich kaum gewehrt und längst nicht alle waren getötet worden, da sie nach dem Wunsch des Darama noch eine Rolle in dem Konflikt gegen das restliche Ungeziefer zu spielen hatten. So wurden sie zum Werkzeug der glorreichen Dushkan-Liga.

Mit einem leichten Knurren starrte Koorr den Ungezieferkommandanten an, der auf seinem üblichen Kapitänstuhl im Zentrum der Brücke des Frachters saß. Der Mensch in seinem schmutzigen Overall schwitzte, er stank – Inbegriff all dessen, was am Ungeziefer verabscheuungswürdig war. Natürlich wusste er, dass er am Ende dieser Reise zu sterben hatte – doch anstatt sich stoisch seinem Schicksal zu fügen und letzten Widerstand zu leisten, tat der erbärmliche Mensch alles, was Koorr ihm auftrug, fast so, als erhoffte er sich von seinem Peiniger so etwas wie Gnade. Doch die würde es für ihn nicht geben.

„Wir… wir springen jetzt aus dem Hyperraum.“

Natürlich benutzte das Ungeziefer die Sprache des Ungeziefers und Koorr hatte keine andere Wahl, als sie selbst zu sprechen, seinen Mund zu beschmutzen. Das war es, was er durch sein Versagen verdient hatte, doch es würde alles vergessen sein, wenn er seinen Auftrag erfüllte, hier, in dem System, das nun vor ihnen durch die Sichtscheiben der Brücke des Tankers sichtbar wurde.

Galantos. So nannte das Ungeziefer den Planeten. Die erste Station in den Rest der Galaxis – so hatte er Darama ihn genannt. Galantos musste fallen, wenn die Yevethaner ihren rechtmäßigen Platz in der Galaxis einnehmen wollten. Und seine – Yar Koorrs – Aufgabe war es, den Truppen des Darama den Weg zu bereiten. Die Saat des Terrors zu säen. Und der Zerstörung.

„Da… da liegt ein Schiff auf unserem derzeitigen Kurs…“

Es war unerträglich, das Gewinsel des Ungeziefers. Koorr kniff die Augen zusammen, als er einen Blick auf die Auswertung der Sensordaten des Tankers warf – natürlich waren diese bei weitem nicht so geeignet wie auf einem Kriegsschiff, doch es reichte, um den Schiffstyp zu erkennen. Eine Schiffsklasse, die das Ungeziefer Sternenzerstörer der Vindicator-Klasse nannte. Eben so eines war bei Kutag dabei gewesen… Koorr knurrte und bleckte seine Zähne.

„Haben wir eine Identifizierung?“

„Seiner Majestät Vindicator-Klasse-Sternenzerstörer Takao….“

„Rufen Sie es.“

Wie er die Stimme des Ungeziefers hasste.

„Sie wissen, was Sie zu sagen haben.“

Beiläufig fuhr der Primus seine beiden Klauen aus. Das reichte, um jeden Widerspruch im Keim zu ersticken. hektisch nickte der Ungezieferkommandant seinem Kommunikationsoffizier zu, einem Ungezieferweibchen, die fast den gesamten Flug im Hyperraum über nervtötendes Schluchzen von sich gegeben hatte. Welche Wonne es Koorr bereiten würde, sie für immer zum Schweigen zu bringen…

„Achtung, imperialer Verband bei Galantos… hier spricht das Tankschiff IM-00987! Wir… wir kommen von N’zoth. Es hat einen Aufstand der Yevethaner gegeben und wir konnten nur knapp entkommen. Erbitten Anweisungen!“

Zufrieden blickte Koorr aus der Frontscheibe der Brücke hinaus.

Komm nur, Ungeziefer. Komm und empfange deinen Untergang.

[Farlax-Sektor, Utos-System, Rand, imperiales Tankschiff IM-00987, Brücke]- Yar Koorr, yevethanische Soldaten, imperiale Besatzung
 
[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Tellmemore, Hinterzimmer] Kytana Soutenne, Sal, weitere Fia

Erleichtert schaltete Kytana den Holoprojektor aus und sank zurück in den kleinen, eher spartanischen Stuhl. Ein letztes bläuliches Flickern, dann erstarb die schimmernde Figur und der Raum wurde wieder in ein angenehmes Halbdunkel getaucht.
Vorgesetzte. Inflexible Regeln, Epidemien und Vorgesetzte waren drei Geschwüre, die diese Galaxis plagten und mit zweien davon hatte sie es gerade zu tun. Beobachten, immer nur beobachten. Keine Kampfhandlungen, na klar…nur im absoluten Notfall handeln, natürlich...sie schnaubte.

Vorsichtig näherte sich Sal. ,,Ma'am, er steht nun unter Beobachtung, wie angeordnet." Die Fia warf ihr einen vorsichtigen Blick zu.

,,Danke, Sal. Wie geht's den Droiden?"

,,Sie sind in einwandfreiem Zustand, Ma'am" erwiederte Sal, nicht ohne einen ungewohnten Anflug von Stolz in der Stimme.

Die Agentin lächelte. ,,Du bist ein Schatz. Wegtreten." Und der kleine Nichtmensch verschmolz wieder mit den Schatten, die den engen Raum beherrschten.

Nicht vorschnell handeln. Der Militärische Geheimdienst hatte seine Ressourcen.

Kytana erhob sich und öffnete die Tür, die aus dem Hinterzimmer in den Rest der eher schäbigen Bar führte. Tellmemore. Allein der Name war doch schon mehr als geeignet für die Zwecke des IGD. Als sie das erste Mal davon gehört hatte, hatte sie sich ein Kichern kaum verkneifen können und auch ihre Vorgesetzten mussten doch sicher zugeben, dass dieser Name nicht sonderlich diskret war.


Doch etwas war anders. Sie hatte zwar noch nicht besonders viel Zeit hier verbracht, aber die Musik ging doch immer mehr oder weniger in die selbe Richtung. Dieses Lied passte einfach nicht so recht hier rein.
Sie drehte sich um. Rauch und Dämpfe zweifelhafter Herkunft vernebelten ihr Sichtfeld. Kyes Blick schweifte über die zahllosen Menschen und Nichtmenschen in der Bar und blieb plötzlich am Tresen hängen. Das konnte doch nicht…

Es gab auf diesem Planeten nicht besonders viele Soldaten ohne Arme…sofern man die örtliche Garnison denn überhaupt als Soldaten bezeichnen konnte. Bessere Hilfspolizisten.
Nicht dass sie für Soldaten irgendeine Form von Wertschätzung empfand, doch dieses Exemplar war eine Verschwendung als Kanonenfutter. Nicht dass Tom West nun besonders intelligent wäre, das nicht, auch machtsensitiv war er nicht und sicher keine Schönheit, zumindest in ihren Augen. Es fehlten die Hörner. Er war impulsiv und emotional - aber gleichzeitig auch unberechenbar und das machte ihn besonders.
Schon klar, wer für diese Musik verantwortlich war.


Kytana winkte Matthias unauffällig zu sich herüber, gab ihm einige geflüsterte Anweisungen und lehnte sich dann wieder an die Wand um genussvoll die Reaktionen abzuwarten.

Die Tänzerin, die vorher nur leicht irritiert gewirkt hatte, geriet nun völlig aus dem Konzept, als das Lied abrupt unterbrochen wurde und neue Musik erklang...

Genauso überrascht wirkte der eigentümliche halbautomatische Soldat am Tresen. Sie trat an ihn heran.

,,Tom West. Suchen Sie mich etwa?"


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Tom hatte noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen und lies sich ein kleines Computerpad, von dem Barmann geben. Er musste noch eine Nachricht schreiben, damit er morgen die Leiche auch ausgehändigt bekam. An wenn er diese Nachricht zu schreiben hatte, wusste er von Colonel Hogbarth. So schrieb er eine Nachricht an Captain Saverok um die Leiche von Captain Shepard nach Carida überführen zu dürfen. Es war unwahrscheinlich, das er persönlich mit diesem Mann sprechen konnte. Dafür gab es viel zu viel vorzubereiten, um den Yevethanern einen gebührendem Empfang zu bieten.

Hoffentlich verstand Captain Saverok seine Bitte und entsprach seinem schriftlichen Wunsch. Er übertrieb vielleicht ein wenig, sich als persönlichen engen Freund von Captain Shepard zu bezeichnen. Aber Shepard würde sich wohl kaum darüber beschweren können. Er schrieb auch das er dem Captain eine menge schuldete und verdankte, was ja auch irgendwie der Wahrheit entsprach. Das er Shepard mit sich nach Carida mitnehmen wollte um ihn dort beerdigen zu lassen. Er hatte fast eine Seite geschrieben und beendete seine Bittschreiben lieber. Das sollte ausreichen um zu zeigen, das es ihm wichtig war, aber noch kurz genug war, ohne zu nerven. Er beendete das ganze mit den üblichen Floskeln und schickte die Nachricht ab. Tom würde leider erst morgen Vormittag erfahren, ob man seiner Bitte entsprochen hatte. Ändern konnte er die Entscheidung von Captain Saverok eh nicht, sollte sie gegen seinen Wunsch ausfallen. Er war hier ganz auf das Verständnis dieses Mannes angewiesen und hoffte das seine Worte überzeugend genug waren.

Tom sah zu den beiden jungen Damen hinüber, nachdem er das Pad vor sich auf die Theke gelegt hatte. Schlecht sahen, die beiden Frauen ja nicht aus, eher das Gegenteil. Sie waren beide vielleicht Mitte zwanzig, schätzte Tom. Es war angenehm endlich wieder Frauen zu sehen, die keine Imperiale Uniform trugen. Besonders wenn sie, wie die beiden, sich heraus geputzt hatten. Eine von ihnen hatte kurze blonde Haare und war vielleicht einen halben Kopf kleiner als Tom. Sie hatte seiner Meinung nach einen scharfen, kurzen schwarzen Rock an und ein Bauch freies rotes Oberteil, das ihre Figur nur noch mehr Betonte. Ihr Freundin hingegen trug ein schön geschnittenes blaues Kleid, mit einem Ausschnitt, der bestimmt viele Männer glücklich machte. Sie hatte rote Haare, die ihr etwas über die Schulter reichten und war sogar noch einen Tick kleiner als ihre Freundin. Tom bemerkte nicht einmal wirklich, wie er nebenbei die zweite Bierflasche leerte und ungefragt, von Matthias, eine neue Flasche vorgesetzt bekam.

Umso überraschter war Tom als er plötzlich einen Kronkorken knutschte, anstatt einen Schluck Bier zu trinken. Leider bekamen dies auch die beiden jungen Frauen mit. Tom konnte ihr schmunzeln sehen und das sie amüsiert mit einander tuschelten. Kein besonders umwerfender Anfang, aber etwas worauf man vielleicht aufbauen konnte überlegte Tom zuversichtlich. Er wollte sich gerade erheben um sein Glück zu versuchen. Da fing die Blonde in ihrer Handtasche an, nach etwas zu kramen. Die Tasche war gut gefüllt und sie fand nicht gleich, was sie suchte und legte ein paar Dinge heraus, um mehr Platz zum suchen zu schaffen. Zuerst kam ein Kamm zum Vorschein, dann kam ein Lippenstift, Taschentücher, Bobbons. Tom war mittlerweile aufgestanden und ging neugierig die zwei Schritte zu den Damen hinüber, um sie anzusprechen. Weiter ging es mit Parfüm, Musikplayer, Schlüsselkarten, Schnuller, Portmonee, Abwehrspray. Tom stand direkt neben den Damen und fragte sich, was Frauen eigentlich noch alles mit sich herum schleppten, um ein paar Stunden außer Haus überleben zu können? Die Rothaarige hatte bemerkt das Tom bei ihnen stehen geblieben war und drehte sich neugierig in seine Richtung und betrachtete ihn. Als er sich spontan entschied, lieber doch zu verschwinden. Das war Tom gerade noch einmal so davon gekommen, ein Schnuller, in der Handtasche einer Frau, war niemals ein gutes Zeichen! Das brachte meist nur unnötige Probleme mit sich und von dehnen hatte er heute bereits deutlich zu viele erlebt. Da suchte er sich lieber leichtere weibliche Ziele aus, für diesen Abend.

Tom drehte sich auf der stelle um und setzte sich wieder auf seinen angestammten Platz zurück. Auf dem Schreck nahm er erst einmal einen weiteren tiefen Schluck aus der Bierflasche. Er wollte niemals wieder in Situation kommen, wie vor ein paar Jahren. Er war Aufgewacht und hatte direkt in das Gesicht eines kleinen Mädchen schauen müssen, das ihn neugierig lächelnd anstarrte. Er wusste damals nicht einmal genau wo er sich befand. Sie hatte ihn dann auch noch direkt nach dem Aufwachen fragen müssen "Bist du vielleicht mein Papa?" Das war so kurz, nach dem aufwachen, wie ein schlag in den Magen gewesen. Dabei hatte er sich nicht einmal wirklich an den Namen der nackten Frau neben sich erinnern können. Mit einen Schmunzeln erinnerte er sich zurück, wie er fast schon panisch, aus dem Haus geflüchtet war. Eine Wiederholung wollte er trotzdem nicht noch einmal erleben. So in Gedanken brauchte er ein zwei Sekunden um zu merken, das etwas nicht mehr stimmte. Wütend glitt sein Blick, die Theke entlang, auf der suche nach diesem Verdammten Barmann. Beim Imperator, er hatte ihm hundert Credits bezahlt! Doch dieser war leider nicht im Augenblick zu sehen, er wusste wohl warum. Hatte sich den alles gegen ihn Verschworen heute?

Dann hörte er eine weibliche Stimme hinter sich. Sie kannte sogar seinen Namen, was seiner Meinung nach, nie ein gutes Zeichen war. Die Stimme kannte er, aber konnte sie noch nicht genau zuordnen. Langsam drehte sich Tom West auf dem Barhocker um und sah Kye vor sich. Ihren vollen Namen hatte er schon wieder vergessen. Tom hatte ein wirklich schlechtes Namensgedächtnis. Ob die Musik wohl auf ihr Konto ging? Wenn er so darüber nachdachte, war das wohl wahrscheinlich. Ein wenig fühlte sich Tom sogar geschmeichelt, das sie ihm, bis hier her gefolgt war, um ihn wiederzusehen. Er hatte bei der Besprechung also richtig gelegen, die kleine Agentin, hatte sich in ihn verknallt. Ein wenig schüchtern war sie wohl auch, den sie verdrehte, etwas die Tatsachen, wer hier, wem gefolgt war. Aber Tom bohrte, da ihr zu liebe nicht weiter nach. "Eigentlich wollte ich hier meine Beförderung Feiern" gab er offen zu. "Für mich geht es morgen nach Carida, zur Ausbildung" und konnte nicht verhindern, das sein Lächeln noch ein wenig zufriedener wirkte dabei. "Setzten sie sich doch zu mir, ich Lade sie auch ein, wenn sie dem Barmann sagen, das er das, mit der Musik rückgängig macht" und schmunzelte ein wenig. Mit der Musik, hatte sie ihn wohl nur noch mehr auf sich aufmerksam machen wollen, wirklich übel nehmen durfte er ihr das wohl nicht.

[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Tellmemore] Kytana Soutenne, Sal, weitere Fia, NPCs, Lt. Tom West
 
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Ein bisschen enttäuscht war Kye schon. Sie schien keinen besonderen Eindruck gemacht zu haben, jedenfalls reagierte West erstaunlich gelassen auf ihr plötzliches Auftauchen. Das kam nicht oft vor. Andererseits lud er sie ein...wahrscheinlich wollte er keine schlechte Beziehung zum IGD, ein bisschen Schleimen konnte da nicht schaden. Wie oft sie das schon erlebt hatte - ein Grund, weshalb sie lieber anonym blieb. West kam ihr allerdings nicht wie ein Schleimer vor…
Sein Glück, denn Schleimer mochte Kye nicht. Meistens nahm sie ihre Geschenke an und fiel ihnen dann in den Rücken, falls sie nicht relevant waren. Nein, Arschkriecher, die nur an den eigenen Profit und eine schöne Karriere dachten konnte sie einfach nicht leiden. Und doch mochte sie sie, sie waren so wundervoll berechenbar. Was sie an Tom West beunruhigte. Wenn man meinte, ihn durchschaut zu haben, überraschte er einen dennoch. Wie konnte so jemand es nur in dieser inflexiblen Armee so weit bringen? Sie verstand es noch immer nicht und versuchte es auch gar nicht. Ihre Meinung vom Militär blieb unverändert.

,,Ich trinke nicht." antwortete sie schlicht, etwas zurückhaltender. Im Dienst schon gar nicht, dachte sie. Wobei ihr einfiel, dass sie ja eigentlich gar nicht im Dienst war. Sie hatte ihren Bericht abgegeben und alles für ihre nächsten Schritte vorbereitet. Sie hatte absolut überhaupt gar nichts zu tun. Und ein Verbündeter in der Armee konnte auf keinen Fall schaden, vor allem im Sturmtruppenkorps, das ja noch nicht einmal der Militärische Geheimdienst in der Hand hatte und das ISB schon gar nicht...ja, das gefiel ihr. Ein Kontaktmann in den Sturmtruppen. Eine Win-win Situation. Und ganz unsympathisch war er ja auch nicht...

Kye setzte sich. ,,...aber ich kann auch eine Ausnahme machen. Was trinken Sie überhaupt?" Sie betrachtete die Flüssigkeit, die vor dem Lieutnant auf dem Tisch stand, neben Nagerfutter. Mit ziemlicher Sicherheit alkoholisch. Kytana trank selten Alkohol. Zum einen hatte sie dafür zu viel zu tun, zum anderen war sie auf den Straßen Coruscants aufgewachsen. Sie kannte die Wirkung von Ethanol. Sie wusste, wie es sich anfühlte, zu trinken um sich wärmer zu fühlen und zumindest eine Zeit lang der Realität zu entschwinden.

Forschend sah sie West an. Er behauptete zwar, ihr nicht gefolgt zu sein, aber andererseits war er intelligenter als er aussah…und der Militärische Dienst hatte seine Präsenz bereits gezeigt. Vielleicht hatte West den Auftrag, sie zu überwachen. Vielleicht sollte der Alkohol Informationen aus ihr herauslocken. Die sollten ihr blaues Wunder erleben! Kye drehte den Spieß um. Mal schauen, was sie aus ihm herauskriegen konnte…wenn er denn überhaupt vom MGD beauftragt worden war. Aber der Zufall war doch zu groß. Agentin Soutenne unterlag ihrer Neugier.


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[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Gouverneurspalast] Gordon Aaronson; Rear Admiral Prokith, Lieutenant Saretti (NPCs)

Gordon Aaronson war nicht glücklich darüber, dass Admiral Prokith offenbar bereit war, die Exogorth abzuschreiben. Er hatte gehofft, wenn erst einmal die Zweifel über ihre Identität beseitigt waren, würde man jemanden losschicken, um nach Commander Campton und ihrem Schiff zu suchen. Dass es nun nicht danach aussah, erklärte er sich damit, dass jedes noch so kleine Schiff und jeder einzelne Matrose benötigt wurde, um Galantos für den Sturm zu wappnen, der sich im Cluster zusammenbraute. Stumm nahm er das Urteil des Muun hin. Noch einmal nachzuhaken, hätte nichts gebracht: Die Entscheidung war gefallen. Prokith bekleidete nicht nur den höheren Rang, so dass Gordon ohnehin kein Widerspruch zustand, er hatte auch noch über die Zukunft des Commanders zu urteilen. Als er betonte, dass er mit Gordon noch nicht fertig war, nickte der grauhaarige Mann und zwang sich, dem Nichtmenschen in die Augen zu sehen, um aufrechten Hauptes seinen Richtspruch entgegenzunehmen.

Zuerst ging es nicht um seine Person, sondern um sein Schiff. Gart Prokith entschied, dass die Volcanic nach Bilbringi gebracht und dort instand gesetzt werden sollte.

»Danke, Sir!« antwortete Gordon darauf.

Dass sein Kreuzer und die Mannschaft Galantos verlassen sollten, um ihre Kampfkraft wiederherzustellen, entsprach ganz seinem Wunsch. Man konnte ihnen wirklich nicht noch ein Gefecht zumuten - sie hatten genug geleistet und erlitten. Eine Frage nach der Reparatur der Volcanic hätte er dem Admiral ohnehin noch gestellt, nun bekam er die Antwort schon im Voraus. Die Flüchtlinge sollten ebenfalls nach Bilbringi verlegt werden und damit das Krisengebiet verlassen. Auch darüber freute sich der Mygeetaner. Es war sicher eine große Belastung für die Menschen, wenn sie nun noch eine weitere Reise antreten mussten, aber es war ihnen nur zu wünschen, dass sie in Sicherheit waren. Er hätte sie ungerne aus ihrer Heimat weggebracht, nur damit sie auf Galantos von dem Schicksal eingeholt wurden, dem sie auf N'Zoth oder Kutag nur knapp entkommen waren.


Doch der Commander würde nicht an Bord sein, wenn die Volcanic das System verließ. Sorgenfalten bildeten sich auf Gordons Stirn und er biss sich unwillkürlich auf die Lippen. Er hatte es kommen sehen: Man beließ ihn nicht auf seiner Brücke. Dies konnte das Ende seiner Karriere und der Anfang eines Kriegsgerichtsverfahrens sein. Gebannt hing er an den unansehnlichen Lippen des Muun, während dieser die nächsten Worte formulierte. Darin war nicht die Rede von Entlassung oder Arrest. Im Gegenteil: Prokith betonte, dass er Aaronson und dessen Erfahrung mit den Yevethanern benötigte. Dieser glaubte, nicht richtig zu hören, als er erfuhr, dass er ein anderes Kommando bekommen sollte: Das Flaggschiff von Commodore Sayer, dem Stellvertreter Prokiths. Und als dann auch noch von einer Beförderung die Rede war, war die Verblüffung komplett. In diesem Augenblick machte Gordon wohl keinen sonderlich intelligenten Eindruck, denn er brauchte einen Moment, um seine Überraschung zu überwinden und den Mund wieder zuzumachen. Er, ein Captain... so kurze Zeit nach seiner Beförderung zum Commander erklomm er schon wieder eine Stufe auf der Karriereleiter! Endlich nahm seine Offizierslaufbahn, die so viele Jahre in Stagnation verfallen war, richtig Fahrt auf! Das klang so gut, dass er sich sofort fragte, wo der Haken war. Doch er konnte keinen finden. Es war nichts Schlechtes daran, Captain zu werden. Größeres Ansehen, besserer Sold, mehr Privilegien und nicht zuletzt die Chance, mehr zu bewirken. Zudem war damit beinahe klar, dass es keine Anklage gegen ihn geben würde. Mit der Ernennung zum Captain sprach der Admiral ihm ein hohes Maß an Vertrauen aus. Das tat man nicht mit jemandem, den man kurz danach vor Gericht stellen oder unehrenhaft entlassen wollte. Jede Maßnahme, die sich nun gegen Gordon Aaronson richtete, würde auch auf Prokith ein schlechtes Licht werfen, denn der hatte ihn befördert, obwohl er gewusst hatte, was im Sternhaufen alles vorgefallen war und der Mygeetaner keinen Hehl aus seiner Verantwortung gemacht hatte. Kam es doch zur Anklage, würde Prokith schon aus eigenem Interesse gezwungen sein, sich auf seine Seite zu stellen. Es schien, als hätte er endlich so etwas wie einen Unterstützer gefunden. Dass dieser ausgerechnet ein Muun war, stellte eine so gigantische Ironie dar, dass man fast darüber lachen musste.

»Sir, ich danke Ihnen!« sagte der frisch gekürte Kapitän, nachdem er seine Verblüffung überwunden hatte. »Ich weiß Ihr Vertrauen zu schätzen und werde es nicht enttäuschen.«

Währenddessen dachte er über das Angebot nach, Leute von der Volcanic mit auf die Nova zu nehmen. Es gab mehrere Personen, von denen er eine hohe Meinung hatte und die er in der kommenden Zeit gerne an seiner Seite wüsste. Dennoch lehnte er ab:

»Ich denke, es wird das Beste sein, wenn beide Besatzungen auf ihrem jeweiligen Schiff bleiben, Admiral. Meine Leute sind mit dem Stand der Umbauarbeiten vertraut und haben einen Überblick über die erlittenen Kampfschäden. Die Wiederherstellung wird mit ihnen an Bord schneller gehen. Und die Nova wird vielleicht bald kämpfen müssen, da sollte die gewohnte Kommandohierarchie nicht stärker verändert werden als nötig. Mit Ihrer Erlaubnis werde ich also alleine auf die Nova wechseln. Und, Sir... wenn meine Aufgabe erfüllt ist und ich dort nicht länger benötigt werde, würde es mich freuen, auf die Volcanic zurückkehren zu dürfen.«

***

Nur kurze Zeit später saß der Mensch wieder in dem Shuttle, das ihn zum Gouverneurspalast von Gal'fian'deprisi gebracht hatte. Nun flog es ihn zurück zur Volcanic, doch die befand sich nicht mehr im Orbit. Die Zeit, die während der Besprechung vergangen war, hatte für den Kreuzer und die Flüchtlinge an Bord nicht ungenutzt verstreichen müssen. Mittlerweile war er gelandet, auf einer kargen Ebene außerhalb der Hauptstadt, wie Gordon es vorgeschlagen hatte. Der Landeplatz wimmelte von Personen und Fahrzeugen. Die tausenden Kolonisten von Kutag und diejenigen, die sich von der Werft auf die Volcanic gerettet hatten, wurden versorgt, geordnet und abtransportiert. Das ging nicht sehr schnell vonstatten und wirkte zum jetztigen Zeitpunkt noch sehr chaotisch. Unterdessen waren Arbeiter und Droiden damit beschäftigt, den Bereich weiträumig mit Zäunen abzusperren. Offenbar wollte man nicht, dass sich Unbefugte dem Schiff näherten oder dass die Flüchtlinge unkontrolliert in die umliegenden Siedlungen strömten. Vielleicht war man doch noch nicht bereit, die Hoffnung aufzugeben, dass man die Geschichten von Blut und Tod sowie die Gerüchte über die Subjugator einigermaßen in Zaum halten könnte.

Die ganze Szenerie wurde aber von dem Dreadnaught-Kreuzer überragt. Voll Sorge betrachtete Gordon den zernarbten Rumpf, den er nun erstmals seit Beginn des Aufstandes von außen sah. Seine Volcanic sah wirklich schrecklich aus. Es grenzte an ein Wunder, dass die Kutag-Kolonisten bereit gewesen waren, an Bord dieses Wracks zu gehen, denn selbst ein Laie musste bemerken, dass ein flug- und kampftaugliches Sternenschiff so nicht aussehen sollte. Wie lange sie wohl in der Werft liegen musste? Und ob er anschließend wieder ihr Kommandant sein würde? Admiral Prokith hatte ihm diesbezüglich keine Versprechungen gemacht. Aber solange die Krise nicht bewältigt war, sollte man sowieso nicht zu weit in die Zukunft planen. Auf Bilbringi war die Volcanic sicher. Für Aaronson, der in diesem System blieb, galt das jedoch nicht. Vielleicht war es das letzte Mal, dass er den Kreuzer sah. Doch irgendwie hatte er nicht das Gefühl, dass dies ein Abschied für immer war.


Er schritt auf die Absperrung zu, doch zwei menschliche Wachmänner verstellten ihm den Weg.

»Ihren Passierschein bitte, Sir«, forderte der Kleinere der beiden.

»Ich habe keinen.«

»Bedaure, Sir, dieses Gelände darf nur mit Sondererlaubnis betreten werden.«

»Gilt das auch für die Besatzung des Kreuzers? Ich bin Gordon Aaronson, Kommandant der Volcanic, und möchte gern auf mein Schiff zurück.«

Nein, er brauchte keinen Passierschein, allerdings mussten die Wachleute ihre Vorgesetzten anfunken, bevor sie das mit Sicherheit wussten und ihm den Weg freigeben konnten. Der Captain schob sich durch eine Gruppe von Flüchtlingen hindurch, die darauf warteten, dass Droiden ihre Personalien zu Protokoll nahmen, und anderen, die an einer Essensausgabe anstanden. Der Bereich um die Volcanic herum war fast menschenleer, allerdings wurde auch er überwacht. Hier konnte er es sich jedoch sparen, sich auszuweisen und einen nicht vorhandenen Passierschein vorzulegen. Die weiß gepanzerten Sturmtruppler, die hier mit schussbereiten Karabinern standen, erkannten ihn sofort. Es mussten diejenigen sein, die bei N'Zoth an Bord gekommen waren und bei der Säuberung des Schiffes geholfen hatten. Sicher konnte Gordon jedoch unmöglich sein. Die Rüstungen und Helme machten es unmöglich, jemanden wiederzuerkennen.

Der Kommandant stieg die Rampe empor und machte sich auf die Suche nach seinem Stellvertreter. Malcolm Wood hatte sich mittlerweile zur verdienten Ruhe gelegt. Es gefiel Aaronson nicht, ihn wecken zu lassen, doch er hatte keine Zeit zu verlieren und musste Sorge tragen, dass sein Schiff sauber übergeben wurde.


»Commander! Schön, Sie wohlbehalten wiederzusehen«, sagte der junge, dunkelhäutige Mann, als er mit schlampig zugeknöpfter Uniform und schlaftrunkenem Blick aus seiner Kabine trat. »Ihr Schiff erwartet Sie bereits. Die Flüchtlinge sind von Bord; wir warten noch auf ein paar Vorräte und einen Lotsen von der hiesigen Flugüberwachung, dann können wir wieder starten.«

»Danke, Lieutenant Commander. Ich dachte mir schon, dass ich die Volcanic in fähigen Händen zurück lasse, und bin froh, dass Sie trotzdem etwas Ruhe gefunden haben. Aber Sie irren sich gleich zweifach. Erstens ist die Volcanic nicht mehr mein Schiff...« Nun war Wood wach. Der Schrecken war ihm anzusehen. Er schien nun zu glauben, dass Gordons Befürchtung gerechtfertigt gewesen war und man ihm das Kommando entzogen hatte, weil man seine Entscheidungen im Sternhaufen für falsch hielt. »...zweitens bin ich kein Commander mehr.«

Bevor der XO sich in Beileidsbekundungen oder Ähnlichem ergehen konnte, erklärte Gordon, wie seine (absichtlich zweideutig formulierte) Aussage zu verstehen war. Dabei schwieg er sich über den Verlauf der Besprechung natürlich aus: Solche Dinge waren geheim. Deshalb würde Wood auch nicht von ihm erfahren, dass Aviendha Cain verhaftet und Captain Shepard getötet worden war. Auch darüber, welche Vorbereitungen zur Verteidigung von Galantos getroffen werden sollten, und dass es sich bei dem übergroßen Schiff tatsächlich um die Subjugator handelte, musste er vorerst im Dunkeln bleiben. Der Captain erwähnte nur das, was für die Volcanic und ihren Ersten Offizier von unmittelbarer Bedeutung war: Dass Reparaturarbeiten bei Bilbringi ausstanden und dass dazu ein anderer Kommandant den Befehl übernehmen würde, während Gordon hier auf Galantos blieb.

Die beiden Offiziere kannten sich erst seit einigen Wochen. Zu kurz, um eine echte Bindung aufzubauen. Dennoch bemerkte Gordon Aaronson, dass Wood es ehrlich meinte, als er seinen Vorgesetzten beglückwünschte und zugleich sein Bedauern ausdrückte, dass dieser von Bord gehen musste. Gordon fühlte ähnlich. Auch sie waren durch die Ereignisse bei Koornacht zusammengeschweißt worden. Der Mygeetaner ließ es jedoch nicht auf eine lange Abschiedsszene ankommen. Sobald alles Nötige besprochen war, schickte er den Lieutenant Commander ins Bett zurück. Er wollte als nächstes zu seiner Kabine gehen, um seine persönlichen Besitztümer abzuholen.

»Sir, Ihre Sachen befinden sich nicht mehr in Ihrer Kabine«, erklärte Wood und schien dabei Mühe zu haben, die richtigen Worte zu finden. »Sie wurden in einem Depot auf Deck Neun weggeschlossen.«

»Wieso das denn?« wollte der Captain wissen.

»Weil es leider eine Sicherheitsverletzung in Ihrer Kabine gab. Jemand ist eingebrochen und hat verschiedene Dinge gestohlen. Ähnliches ist leider auch in anderen Bereichen des Schiffes passiert. Es waren zu wenige Sicherheitsleute an Bord, um so viele Zivilisten im Auge zu behalten. Manche sind uns durch die Lappen gegangen, aber derjenige, der Ihre Kabine ausgeräumt hat, ist gestellt. Ihr Eigentum wurde daraufhin sicherheitshalber weggeschlossen. Ich hoffe, es ist noch vollständig.«

Seufzend machte Aaronson sich auf den Weg, um das zu überprüfen. Ausgeraubt zu werden von den Leuten, die er unter Einsatz seines Lebens gerettet hatte, fühlte sich sehr unangenehm an. Er musste sich vor Augen halten, dass es sich bei den Plünderern nur um vereinzelte schwarze Schafe handeln konnte, um nicht zu riskieren, dass seine Meinung über die Rettungsaktion dadurch verändert wurde.

Das Depot wurde von einem Flottensoldaten in schmutziger Uniform bewacht. Einer von zahlreichen Leuten an Bord, die noch keine Zeit zum Umziehen gehabt hatten oder einfach nichts Sauberes mehr besaßen. Der Mann holte Aaronsons Sachen und es stellte sich heraus, dass abgesehen von ein paar Creditchips und unbedeutenden Kleinigkeiten tatsächlich nichts fehlte. Im Gegenteil: Es war noch etwas dazugekommen. Bei dem Dieb hatte man auch einen militärischen Blaster gefunden; er hatte ausgesagt, diesen im Gang vor dem Quartier des Kommandanten gefunden zu haben, zusammen mit einem Flachmann. Gordon betrachtete diesen von allen Seiten: Ihm gehörte er nicht. Auf dem Boden waren Schriftzeichen eingraviert: ›T.West‹ stand da. Das konnte entweder ein gewaltiger Zufall sein, oder das Fläschchen war Eigentum von Lieutenant Tom West.

»Ich glaube, ich weiß, wem es gehört«, sagte der Mygeetaner. »Ich werde dafür sorgen, dass er es zurück erhält. Kümmern Sie sich darum, dass meine Sachen verpackt und nach draußen gebracht werden. Ich wechsle in wenigen Stunden auf ein anderes Schiff und möchte nichts zurücklassen.«

[Utos-System | Galantos | außerhalb von Gal'fian'deprisi | karge Ebene | DRD Volcanic] Gordon Aaronson
 
[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Tellmemore] Kytana Soutenne, Sal, weitere Fia, NPCs, Lt. Tom West


Tom runzelte ein wenig die Stirn, als sie zuerst ablehnte, mit ihm zu trinken. Das verwunderte ihn schon ein wenig, so verknallt wie die Kleine scheinbar in ihm war. Dann kam zum Glück das berühmte aber von ihr. Anscheinend wollte sie es einfach nur spannend machen. "Es Freut mich, das ich eine Ausnahme Wert bin" sagte Tom Schmunzelnd. "Ich trinke zur Zeit Gizer Bier" und sah kurz die Bar entlang und nahm warf den Barmann, der wieder aufgetaucht war, einen kurzen bösen Blick zu und hob zwei Finger. Zumindest reagierte er sofort und die Musik wechselte wieder, als das Lied von ihr zu ende war, zum Toms Playlist zurück. Mit einem tiefen Schluck trank Tom seine angefangene Flasche leer und stellte sie ab.

"Schön das sie bleiben und mir ein wenig Gesellschaft leisten wollen Kye. Das bedeutet mir viel." Tom bemerkte zufrieden, wie die beiden Bierflaschen vor ihnen beiden auf die Theke gestellt wurden. Mit einen Finger schnipsen öffnete er die Bierflaschen und reichte ihr eine. "Lassen sie uns zusammen anstoßen Kye." und sah in ihre Augen. Kye hatte hübsche Augen musste er feststellen, oder lag das schon am Alkohol? " Auf eine neue Freundschaft! Auch wenn die umstände nicht ganz so glücklich ausgingen" Einen kurzen Moment wurde Tom still und nachdenklich, als er an Captain Shepard denken musste. aber zum Glück war er nicht alleine. Er freute sich wirklich, das Kye sich entschieden hatte zu bleiben, auch wenn sie Hörner hatte. Er Proteste ihr lächelnd zu und trank dann zusammen mit ihr einen tiefen Schluck.

Ein wenig bedauerte Tom, das Gordon Aaronson nicht auch hier sein konnte. Aber die Verteidigungsvorbereitungen, würde ihm wohl kaum eine Ruhepause gönnen. Obwohl er sich diese, mehr als nur verdient hätte. Nur zu gerne hätte er sich noch persönlich, von ihm verabschiedet. Aber die Chancen vor der Abreise noch einmal auf ihn zu treffen, standen wohl nicht sehr gut. Ein Teil von ihm bedauerte es komischer weise auch, von Galantos weg zu müssen. Aber die Chance war zu einmalig, als das Tom sie verstreichen lassen konnte. Vielleicht würde er Aaronson ein paar Worte schreiben, wenn er auf Carida angekommen war. Langsam spürte Tom auch wie der Alkohol Wirkung bei ihm zeigte. Wo blieb eigentlich das verdammte Essen?

"Auf Commander Aaronson! Einen Mann der noch richtige Eier in der Hose hat" und hob ein weiteres mal seine Bierflasche und Proteste Kye zu. Die beiden jungen Frauen neben ihnen kicherten ein wenig, als sie das mitbekamen. Tom wusste leider noch nichts von seiner Beförderung zum Captain. Ohne das er es bewusst steuerte trommelte Tom leicht mit seinen Fingern im Takt der Musik, auf der Theke. Durch den Alkohol wurde Tom erst jetzt bewusst was er da gerade eben gesagt hatte und hoffte wirklich, das Kye, die menschliche Anatomie nicht so genau kannte um zu wissen, auf was er da ansprach. Erstaunt stellte er fest, das sein Bier schon wieder halb leer war.

"Wie war eigentlich das Respekt für die Respektlosigkeit gemeint?" fragte er neugierig nach. Er wusste immer noch nicht genau ob er es als Tadel oder als Anerkennung von ihr sehen sollte. Wieder Trank Tom einen Schluck und lies ihn langsam die kehle runter laufen. Eigentlich sah Kytana Soutenne sogar ganz schnuckelig aus, musste er zugeben. Das Blau störte Tom mittlerweile gar nicht mal mehr so sehr. Ihr Gesicht wirkte fast sogar ein wenig menschlich, mit ein wenig Fantasie. Tom hob seine Hand und zeigte Matthias, wieder mit zwei Fingern an, das er Nachschub brauchte.

[Utos-System | Galantos | Gal'fian'deprisi | Tellmemore] Kytana Soutenne, Sal, weitere Fia, NPCs, Lt. Tom West
 
- Rear Admiral Gart Prokith (Muun), Flaggoffizier Aufklärungsflottille Cresh-8 –

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, imperialer Verwaltungskomplex, Besprechungsraum]- Rear Admiral Prokith, Lieutenant Saretti

Die Tür hatte sich hinter Captain Aaronson geschlossen und Prokith war mit Saretti alleine. Falls der Lieutenant jedoch mit ein paar deutlichen Worten rechnete, wurde er enttäuscht – der Rear Admiral hatte keine Zeit, das Engagement beim militärischen Nachrichtendienst mit seinem Adjutanten zu erörtern und konnte nur hoffen, dass dieser verstanden hatte, dass angesichts der Krise im Sternenhaufen absolute Transparenz jetzt das Gebot der Stunde war, zumindest dem Muun gegenüber.

„Nun, Lieutenant, ich denke, es ist an der Zeit, auf die Ever Vigilant zurückzukehren. Ich vertraue darauf, dass Sie sich um die Details von Captain Aaronsons Beförderung und seine Versetzung auf die Nova kümmern…?“

„Natürlich, Sir!“

Doch dann zögerte Saretti.

„Sir, ich kann mir durchaus vorstellen, dass der Colonel der Garnison ein paar Worte mit Ihnen zu wechseln wünscht bezüglich unserer Verteidigungsstrategie…“

„Was auch immer es ist, kann auch per Hologramm erörtert werden“, wehrte der Admiral ab.

„Mein Platz ist jetzt auf dem Flaggschiff. Ich will nicht am Boden festsitzen, wenn die Yevethaner im System auftauchen.“

Da der Tonfall des Muun keinerlei Widerspruch duldete, blieb Saretti nichts anderes, als stumm zu nicken und sich Prokith anzuschließen, als dieser sich erhob und den Raum verließ – allerdings nicht, ohne einen wehmütigen Blick auf das so gut wie nicht angetastete Büffet zu richten, das Brakken für sie aufgefahren hatte.

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Zurück auf der Ever Vigilant verschwendete Lieutenant Saretti keine Zeit damit, die Nova über die jüngsten Entwicklungen zu informieren – Prokith selbst war froh darüber, sich nicht mit Commodore Sayer herumschlagen zu müssen, da dieser im Umgang zuweilen recht schwierig sein konnte – und den Stab zusammenzurufen, während der Rear Admiral selbst den Kommunikationsoffizier des Venator-Sternenzerstörers anwies, eine gesicherte Verbindung zum Sektorhauptquartier auf Widek herzustellen.

Es dauerte über Gebühr lange, doch schließlich erschien das Hologramm des Admirals der Sektorflotte, Kiran Wessex, im gesonderten und abgeschirmten Kommunikationsabteil der Brücke des Flaggschiffes, vor Prokith. In der Mimik des Admirals war exakt jener Missmut zu erkennen, den er immer an den Tag gelegt hatte, wenn er mit seinem nichtmenschlichen Untergebenen konferierte.

„Prokith. Mein Adjutant meldete mir, dass Sie mich sprechen wollten…?“

Der Muun straffte seine Körperhaltung. Jetzt war keine Zeit, die gegenseitige Abneigung zwischen ihm und dem älteren Menschen weiter zu kultivieren. Wessex mochte ein imperialer Chauvinist sein, wie er im Buche stand – doch die Bedrohung durch die Yevethaner war viel zu ernst, als dass dies ihn jetzt hätte beeinträchtigen dürfen.

„Das ist richtig, Admiral. Die Operation meiner Flottille hat beunruhigende Erkenntnisse zu Tage gefördert.“

Misstrauisch kniff Wessex‘ Hologramm die Augen zusammen.

„Erläutern Sie das.“

Prokith holte tief Luft.

„Das Schweigen des Koornacht-Sternenhaufens ist nicht auf einen technischen Defekt zurückzuführen. Wie wir jetzt wissen, hat es einen koordinierten Aufstand der Yevethaner gegeben. Nach unseren bisherigen Erkenntnissen wurde die Garnison von N’zoth überrannt und die Kolonie von New Brigia vollständig zerstört. Kutag konnte evakuiert werden, doch schon jetzt sind zahlreiche Todesopfer zu verzeichnen, unter ihnen der Gouverneur N’zoths, Livius Kerrigan. Ich habe eine Aufzeichnung seiner Exekution, die dies und den Ernst der Lage bestätigen wird. Lediglich ein Dreadnaught und ein Sternenzerstörer der Gladiator-Klasse konnten bisher aus dem Sternenhaufen entkommen. Wir müssen davon ausgehen, dass alle anderen imperialen Schiffe entweder vernichtet, oder vom Feind übernommen worden sind.“

Für eine ganze Weile schwieg der Admiral, sodass Prokith fast befürchtete, dass die Verbindung unterbrochen worden war. Dann jedoch schüttelte Wessex langsam mit dem Kopf.

„Ganz Koornacht… verloren? Von jetzt auf gleich?“

„So sieht es aus, Sir.“

„Wer weiß noch davon?“

Prokith zuckte leicht mit den Schultern.

„Ich denke, die Nachricht wird schon bald auf Bastion ankommen – falls man dort nicht bereits mit einer solchen Entwicklung gerechnet hat. Anders kann ich mir nicht erklären, dass sowohl Elemente des ISB, als auch des IGD vor Ort waren, als ich die Nachricht von den überlebenden Offizieren erfuhr. Die Legatin von N’zoth wurde durch das ISB verhaftet und vermutlich nach Bastion gebracht. Ob man außerdem beabsichtigte, das Flottenkommando zu informieren, kann ich nicht sagen. Vielleicht sollten Sie das besser ebenfalls tun.“

„Danke, Prokith, das weiß ich selbst“, erwiderte der Admiral gereizt.

„Wie ist die Lage im Utos-System?“

„Noch unter Kontrolle, Sir. An Bord des flüchtigen Dreadnaught – der Volcanic unter Commander Aaronson – befanden sich zahlreiche Flüchtlinge von Kutag. Da das Schiff in keinerlei Verfassung für einen Kampf ist, habe ich angeordnet, es mit den Flüchtlingen zur Instandsetzung nach Bilbringi zu verlegen. Aufgrund seiner Erfahrungen mit den Yevethanern habe ich Aaronson zudem zum Captain befördert und hier im System behalten. Mein Adjutant wird sich mit dem Ihren bezüglich einer Bestätigung dieser Beförderung in Verbindung setzen.“

Prokith beugte sich leicht vor.

„Außerdem ist da noch etwas… Aaronson berichtete mir, dass die Exogorth den Flüchtigen bei Kutag zur Flucht verhalf.“

Wessex zuckte zurück.

„Die Exogorth?“

„Mein Adjutant unterrichtete mich, dass das Schiff eigentlich als verschollen gilt…?“

„Ja.“

„Ich werde Ihnen die Aufzeichnungen der Volcanic zukommen lassen, inklusive des Funkverkehrs zwischen Aaronson und Commander Campton und der Sensoraufzeichnungen von der Exogorth. Ein gewisses Misstrauen angesichts dieses plötzlichen Auftauchens scheint angebracht, allerdings gehört die Exogorth bisher nicht zu den Schiffen, die bei Galantos aufgetaucht sind.“

Alles, was Prokith zunächst als Antwort bekam, war ein schweigendes Nicken von Wessex. Der Muun konnte es seinem Vorgesetzten nicht einmal verübeln – die Dinge, die er ihm erzählt hatte, mussten erst einmal verarbeitet werden. Quasi binnen weniger Sekunden stand die Sicherheit des gesamten Sektors auf dem Spiel.

„Admiral, ich muss Sie nachdrücklich um Verstärkung für meine Flottille bitten“, fuhr Prokith schließlich vorsichtig fort.

„Wir haben unsere Bedrohungsanalyse noch nicht abgeschlossen, doch ich glaube, dass ich das Utos-System andernfalls nicht halten kann, sollten die Yevethaner in voller Stärke angreifen.“

„Also wollen Sie von mir, dass ich Wideks Verteidigung entblöße?“

Wessex verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sie wissen so gut wie ich, wie schlecht es um die Ausstattung der Farlax-Sektorflotte bestellt ist, Prokith. Das Sektorhauptquartier muss um jeden Preis gehalten werden!“

„Sir, das Utos-System ist das nächste logische Ziel, sollten die Yevethaner außerhalb des Sternenhaufens einen Brückenkopf etablieren wollen!“

„Das vermuten Sie. Und ich soll dem Moff anhand Ihrer Vermutungen erklären, dass ich seine Welt einem potentiellen Angriff schutzlos ausliefere?“

Der Admiral schüttelte mit dem Kopf.

„Ich werde Bastion darum ersuchen, Ihnen Verstärkung zu schicken, Prokith. Aber von Widek wird keine kommen.“

Fassungslos konnte Prokith seinen Vorgesetzten nur anstarren, während er panisch zu kalkulieren versuchte – ehe das Ersuchen auf Bastion angekommen war, diskutiert worden war und eine entsprechende Verstärkung in Marsch gesetzt worden war, konnten Tage, wenn nicht Wochen vergehen… und dann musste diese Verstärkung immer noch die Distanz von ihrem derzeitigen Standort ins Utos-System überbrücken…

„Sir…!“

„Das ist mein letztes Wort, Prokith. Warten Sie auf die Verstärkung, die Bastion Ihnen schickt. Und bis dahin halten Sie das System – um jeden Preis!“

Das Hologramm des Admirals erlosch und Prokith war alleine. Alleine mit der tonnenschweren Last, sich mit einer Hand voll unzureichend ausgerüsteter Schiffe der yevethanischen Horde entgegenstemmen zu müssen…

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, VEN Ever Vigilant, Kommunikationsabteil]- Rear Admiral Gart Prokith
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Apartmentkomplex 21-B, oberstes Stockwerk] Corporal Sorel Zakev, Private 1st class Kir Rone (NSC)

Apartmentkomplex 21-B war so schmucklos und funktionell, wie sein Name vermuten ließ. Viereckig, grau und von einer Höhe, die auf Coruscant oder Bastion nur für ein müdes Lächeln gesorgt hätte, war das Hochhaus kaum geeignet, um für Begeisterung bei Architekturliebhabern oder Touristen zu sorgen. Nicht, dass sich von diesen Leuten viele in die Hauptstadt von Galantos, Gal’fian’deprisi, verirrten. Das funktionelle Design des Gebäudes war in gewisser Weise sinnbildlich für die Lage des Planeten, auf dem es stand. Die Nähe zum Koornacht-Sternhaufen war wohl der einzige Grund, warum der zum Großteil von einer grünen, klebrigen Masse bedeckte Planet und seine friedlichen, ruhigen Bewohner, die Fia, überhaupt die Aufmerksamkeit des Imperiums erregt hatten.

Das Imperium war es auch gewesen, das den Bau des Apartmentkomplexes veranlasst hatte. Ursprünglich war das Gebäude dafür angelegt worden, um die Familienangehörigen der planetaren Verwaltung unterzubringen. Aufgrund von Fehlern bei der Verkabelung der Stromzufuhr, wohl ausgelöst durch schlampige Arbeit und Material von geringer Qualität, war es kurz vor der Fertigstellung zu einem Brand gekommen, der das Gebäude nicht zerstört hatte, aber so sehr durch Rauch, Feuer und Wasserschaden verunstaltet hatte, dass man es aufgab und die Familien der Verwalter anderweitig unterbrachte. Schlussendlich war Apartmentkomplex 21-B nichts weiter als eine teure Fehlplanung.

Und eine ausgezeichnete Position für Scharfschützen, dachte sich Corporal Sorel Zavek und justierte geduldig und mit routinierten Bewegungen das Visier an seinem E-11s neu. Als er mit den Einstellungen zufrieden war, blickten die wachen hellblauen Augen der Mann, dessen kurzes braunes Haar unter seinem grauen Helm verborgen war, noch einmal durch das Visier. Flach auf dem Boden liegend, die Beine etwas auseinander gespreizt, hatte er aus dem obersten Stockwerk des Gebäudes eine hervorragende Sicht. Es gab in der unmittelbaren Umgebung keine ähnlich hohen Gebäude, die die Sicht versperrt hätten. Zudem hatte er seine Blickrichtung gemäß der Laufbahn der Sonne von Galantos gewählt und hatte diese nun im Rücken, was zwei Vorteile bot. Zum einen schien ihm das Sonnenlicht nicht in die Augen, zum anderen vermied er so auch Reflexionen an seinem Visier, die seine Position hätten verraten können.

Mit ruhigen, sparsamen Bewegungen sah sich der grau uniformierte Scharfschütze durch sein Visier um. Nur ganz knapp ragte der Lauf der Waffe über den Rand des Lochs, das in die Wand unter die Fenster gebohrt worden war, gerade genug, damit das E-11s ausreichend bewegt werden konnte. Ein entdeckter Scharfschütze war oft sehr schnell ein toter Scharfschütze. Ruhig und beinah unbeweglich lag Sorel am Boden, sein Atem war gleichmäßig und ein zufälliger Beobachter hätte ihn wohl für einen Stein gehalten.


„Ich sehe einen Truppentransporter auf 3 Uhr, Entfernung 2500m, bei dem gelben zweistöckigen Gebäude. Er fährt in Richtung Garnison.“

Die leise Stimme, die in diesem Moment an Sorels Ohr drang, gehörte seinem Beobachter, Private 1st class Kir Rone, der auf kleinem Stuhl saß und mit seinem Elektrofernglas über den Fensterrand blickte. Sorel sah in die angegebene Richtung.

„Bestätige.“

Meinte er knapp und sah zu, wie der Truppentransporter beschleunigte und die Straße in Richtung der imperialen Garnison entlang fuhr, dann konzentrierte er sich wieder auf sein ursprüngliches Beobachtungsgebiet.

„Schon der zweite Transporter innerhalb der letzten Stunde. Scheint was an dem dran zu sein, was man sich erzählt. Kein Wunder, dass man uns in ständige Alarmbereitschaft versetzt hat.“

Kommentierte Rone das Geschehen nachdenklich. Sorel murmelte lediglich leise ein zustimmendes Ja. Die Gerüchteküche innerhalb der auf Galantos stationierten imperialen Soldaten brodelte bereits seit einer Weile. Man munkelte von einem Ausfall der Kommunikation mit N´zoth und dass die Yevethaner dafür verantwortlich waren, und dann hatten sich die Ereignisse überschlagen. Ein mit Rone befreundeter Unteroffizier der 222.ten Mobilen Infanterie hatte ihm von einem Briefing erzählt, bei dem grauenhafte Bilder von einem Aufstand der Yevethaner gezeigt worden waren. Angesichts der Nähe von Galantos zum Koornacht-Sternhaufen war es nur logisch, dass man sich Sorgen machte und die Alarmbereitschaft erhöhte. Trafen die Berichte über den Aufstand wirklich zu, stand Galantos ganz oben auf der Liste möglicher Ziele.

So verblüffte es auch nicht, dass man mit großer Eile eine Übung der Scharfschützen der auf Galantos stationierten zwei Battailone regulärer Infanterie angesetzt hatte. Bis jetzt hatten die Mitglieder dieser Einheiten, Sorel eingeschlossen, lediglich Polizei- und Sicherungsaufgaben wahrgenommen, große Übungen oder Manöver hatten nicht stattgefunden und angesichts der friedfertigen und kooperativen Fia waren Barschlägereien unter betrunkenen Soldaten oft schon das größte Problem gewesen. Würde sich dies nun ändern, dann würden die Männer und Frauen der Imperialen Armee sich daran erinnern müssen, was Krieg wirklich bedeutete.

Dieses ruhige Leben war nun vorbei. Colonel Hobarth, der Kommandant der imperialen Garnison auf Galantos, hatte eine ständige Alarmbereitschaft angeordnet und man hatte damit begonnen, wichtige Positionen in der Hauptstadt zu sichern und die Truppen zu mobilisieren. Sorel und sein Beobachter hatten den Befehl erhalten, die Eignung des Apartmentkomplexes als Schützennest und Beobachtungsposition zu überprüfen, die anderen Scharfschützen der Einheit hatte ähnliche Anweisungen erhalten. Fast wie auf Stichwort knackte in diesem Moment das Funkgerät und die leicht nasale Stimme von Lieutenant Kahler ertönte, der das Rufzeichen „Zitadelle-1“ trug.


„Alle Sichel-Rufzeichen, hier Zitadelle-1. Statusbericht?“

Sorel neigte leicht den Kopf, um klar in sein Komlink sprechen zu können.

„Zitadelle-1, hier Sichel-1. Sind in Position. Status von „Krähennest“ ist grün. Wiederhole, „Krähennest“ ist grün.“

Auch die Funkdisziplin war erheblich verschärft worden. Hatte man während der ruhigen Besatzungszeit kaum darauf geachtet, so wurden nun überall Codes verwendet und sorgsam auf korrekte Rufzeichen und Identifizierungen geachtet, um das Abhören des Funks oder feindliche Täuschungsversuche zu verhindern. Auch die drei anderen Scharfschützenteams, Sichel 2 bis 4, gaben ihren Status durch und nachdem der Lieutenant alles bestätigt hatte und sich dafür zweifellos kräftig auf die Schulter geklopft hatte, herrschte wieder Ruhe im Funk.

„Aufgeblasener Idiot.“

Murmelte Rone und Sorel wollte ihm bei dieser Einschätzung nicht widersprechen. Lieutenant Kahler war nicht unbedingt inkompetent oder vollkommen verblödet, aber er überschätzte sich gerne und neigte dazu, sich mehr Sorgen darum zu machen, ob er vor seinen Vorgesetzten eine gute Figur machte, als um das beste Vorgehen. Ein Jäger wie Sorel war er nicht, das stand fest. Dem Lieutenant fehlten die Instinkte, die Geduld, die Ruhe und Kaltblütigkeit und der Wille, seine Beute genau zu studieren und ihre und die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen.

Sein Vater hatte Sorel gelehrt, sich niemals von Wunschvorstellungen leiten zu lassen oder ein Tier zu unterschätzen, wenn sie zusammen auf der Jagd gewesen waren, und er hatte sich diese Lektion zu Herzen genommen. Die Jagd war etwas gewesen, durch das sie sich verbunden gefühlt hatten, sein Vater und er, und der braunhaarige Soldat konnte sich noch genau an den Stolz in den Augen seines Vaters erinnern, als er zum ersten Mal ein Wildtier erlegt hatte und später, als er im Schützenverein alle Mitbewerber überboten hatte.

Die kühlen hellblauen Augen des Scharfschützen blickten durch das Visier auf eine kleine Gruppe Fia, die aus einer Seitengasse kamen. Es wäre ein leichtes gewesen, jeden einzelnen von ihnen zu erschießen, doch das wäre keine Herausforderung gewesen, keine Jagd, sondern bloß ein leeres Massaker. Sorel war ein Jäger, und als solcher hegte er für seine Gegner keinen Hass, er empfand aber auch keine Reue oder Mitleid für sie, wenn sie auf dem Schlachtfeld aufeinandertrafen. Es war der ultimative Test, ein Wettstreit um alles oder nichts, bei dem es nur einen Sieger geben konnte und nichts geringeres als Leben und Tod, Sieg oder Niederlage auf dem Spiel standen. Im Kampf gegen einen fähigen und geschickten Gegner, dem Aufeinandertreffen, bei dem alle Lügen, Halbherzigkeit und Heuchelei des Zivillebens fortgespült wurden und nichts mehr blieb außer Mut, Geschicklichkeit und dem nackten Willen zum Überleben, darin lag Ehre und Wahrheit, und ein Gegner, der diese Anforderungen erfüllte, verdienten einen schnellen, sauberen und ehrenvollen Tod, wenn dies möglich war.

In der Imperialen Armee hatte Sorel seine Berufung gefunden. Er kämpfte für eine gute Sache, doch was noch wichtiger war, er bekam Gelegenheit, sich mit den Besten der Besten auf dem Schlachtfeld zu messen und seinem Leben so einen Sinn zu verleihen, den er im Zivilleben nie hätte finden können. Die sechs Striche am Schulterstück seines Gewehrs, von denen jeder für einen getöteten Gegner stand, legten Zeugnis ab von dem, an das er glaubte und von seinem Talent. Sie waren der Beweis für die Richtigkeit seiner Entscheidung und mit jedem Strich war seine Zuversicht gewachsen. Sollten die Yevethaner tatsächlich nach Galantos kommen, so würde Sorel alles geben, um ihnen einen würdigen Empfang zu bereiten. Vielleicht würden sie sich als würdige Beute erweisen, oder aber als geschickte Jäger, durch deren Hand der Tod keine Schande war. Egal, wie es kommen mochte, Sorel Zakev würde gewinnen. Auf die eine oder die andere Weise.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Apartmentkomplex 21-B, oberstes Stockwerk] Corporal Sorel Zakev, Private 1st class Kir Rone (NSC)
 
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[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, darunter Gwenn

Galvan hatte das Briefing wieder in vollem Tempo aufgenommen, diesmal ohne weitere Zwischenrufe oder anderweitige Störungen.
"Derzeit ist noch kein entsprechender Befehl ausgegeben worden, aber richten sie sich darauf ein, dass wir in Kompaniestärke in den Vororten unterkommen werden, um eine Anordnung der mobilen Infanterie um die Hauptstadt herum zu ermöglichen. Ich gehe davon aus, dass Colonel Hobarth unsere Mobilität nutzen wird um dem Feind bei einer Luftlandeoperation einen Brückenkopf zu verneinen oder streitig zu machen, sollte dieser innerhalb urbanen Gebietes liegen. Stellen sie sich also darauf ein und geben die Anweisung raus, dass man sich auf eine schnelle, möglicherweise auch mittelfristig andauernde Verlegung aus dem Stützpunkt heraus bereithalten muss."

Gaptain Ganvan nannte es so lapidar wie das Lehrbuch, den Brückenkopf verneinen oder streitig machen. In der Realität war es jedoch oft der Fleischwolf, da beide Seiten alle möglichen Kräfte mobilisierten, Personal und Ausrüstung in ein sehr begrenztes Kampfgebiet schickten, um einen Brückenkopf zu errichten oder eben zu verhindern. Kämpfe auf nahe Distanzen, insbesondere wenn das Ziel der übergeordneten Führung auf Biegen und Brechen erreicht werden sollte, waren in der Regel Blutbäder. Der Angreifer versuchte genug Truppen zu landen um eine taktische Ausgeglich - oder Überlegenheit zu erreichen und der Verteidiger versuchte sich einzugraben und den Feind schneller zu töten, als er Nachschub anlanden konnte. Das oberste Ziel der angelandeten Truppen war auf einen entsprechenden Befehl hin die Verteidiger zurückzudrängen oder zu überrennen. So oder so ein Gefecht in dem keine Seite sich so recht zurückziehen konnte und dementsprechend blutig und verlustreich. Dementsprechend konnte Gwenn nur hoffen, dass der Feind weit genug außerhalb und in entsprechend großer Stückzahl landete, dass ein entsenden der mobilen Infanterie keinen Sinn machen würde. Auf der anderen Seite war diese Option für die imperialen Verteidiger nachteiliger, denn gerade in der Anlandephase war der Angreifer extrem verwundbar und man konnte hierbei großen Schaden anrichten, was bei nachgeordneten Gefechten von Vorteil sein konnte.

"Über die technischen Kapazitäten des Feindes ist uns nicht viel bekannt, gehen sie aber davon aus, dass er über das gleiche Gerät wie die imperiale Armee verfügt. Noch liegt kein entsprechendes Memo vor, aber ich werde bei Colonel Hobarth anfragen lassen, ob eine Liste der militärischen Mittel N'Zoths bekannt ist, denn ich gehe davon aus, dass diese auf der yevethanischen Seite zum Einsatz kommen werden."
Nicht gerade ein beruhigender Gedanke, dass der Feind möglicherweise AT-ATs und weiteres schweres Gerät landen könnte.
"Gehen sie weiterführend davon aus, dass Raumjägerunterstützung nicht zur Verfügung stehen wird. Die Flotte wird mit großer Wahrscheinlichkeit alle ihre Offensiv- und Defensivkapazitäten im Weltraum brauchen. Dementsprechend wird auch raumschiffgestützte Artillerie nicht oder nur extrem selten bereitstehen. Was bodengestützte Artillerie betrifft wird Colonel Hobarth die Entscheidung treffen müssen wie schnell er seine Karten entblößen will. Meiner jetzigen Einschätzung nach wird er diese Kapazitäten verdeckt halten, bis der Feind sich an einer Stelle massiert hat."

Bisher gab es keine wirklich gute Nachricht. Außer, dass man vielleicht schneller tot war als jede andere Truppengattung auf Galantos. 'Wer schneller stirbt ist länger tot...', kam es Gwenn in den Sinn. Auch wenn es durchaus Sinn machte, nicht alle seine Karten zu entblößen und insbesondere Artillerie konnte verheerende Schäden anrichten. Aber um eine wirkungsvolle Massierung der feindlichen Kräfte zu erwirken, mussten sie sich an einer Stelle die Zähne ausbeißen, so dass der feindliche Kommandeur gezwungen sah dort seine Kräfte zusammenzuziehen und sich nicht etwa entschied so eine Stellung zu umgehen, was durchaus seine ganz eigenen Risiken barg. Eine Stellung die man lange genug hielt setzte aber auch voraus, dass die Flotte den Feind im Orbit band, so dass dieser wiederum nicht einfach Tod von Oben regnen lassen konnte. Ein Haufen Voraussetzungen die jedoch weit über ihrem Dienstgrad erwirkt und umgesetzt werden musste.

Daher brauchte es Vertrauen in die übergeordnete Führung, und damit war nicht nur Captain Galvan, Kommandant der B-Kompanie gemeint, sondern auch Major Lascelle und Colonel Hobarth. Das Vertrauen in Galvan war definitiv vorhanden, er war gut in dem was er tat und nahm seine Aufgaben und Untergebenen ernst. Den Major hatte Gwenn nur ein paar Mal gesehen und nur ein einziges Mal gesprochen. Alles was sie daraus mitnehmen konnte war, dass Lascelle - zumindest für sie - undurchsichtig war. Das konnte gut sein, wenn der Feind ihn ebenso nicht durchschauen konnte, aber schlecht, wenn die Motivation für die Undurchsichtigkeit des Majors einzig darin liegen sollte eine mögliche Inkompetenz zu überspielen oder verbergen. Aber hier konnte Gwenn wirklich keine Einschätzung vornehmen. Es konnte gut, schlecht oder irgendwo dazwischen sein. Und dann war da noch Colonel Hobarth, kaum mehr als ein Name für sie. Und dementsprechend eine große Unbekannte.


"Im Grunde genommen wissen wir nichts, außer dass ein Angriff unmittelbar bevorstehen könnte.", fasste der Kompanieführer die Situation zusammen.
"Ich wünschte ich könnte ihnen mehr Fakten mitteilen. Sobald mir mehr bekannt wird, lasse ich ihnen entsprechende Memos zukommen."

Wenigstens hatte er keine Floskel wie 'Seien sie auf Alles vorbereitet!', parat, sondern nur die erschreckende Wahrheit. Vermutlich war Galvan deshalb hier. Er beschönigte die Dinge nicht, wie es andere Offiziere gerne taten, die von einem 'geordneten taktischem Rückzug', statt von 'heilloser Flucht' sprachen und somit die Entscheidungsrealität für übergeordnete Entscheidungsträger verzerrten. Aber das war nun einmal der Punkt in der Armee. Jeder musste seinen Job tun, damit die Rädchen der imperialen Kriegsmaschinerie ineinander übergreifen konnten.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, darunter Gwenn
 
[Kernwelten|Farlax-Sektor|Utos-System|Galantos|T4a|Cockpit]-Kyoshi Ichigû,Garen Mar,Pilot


Das T4a näherte sich immer weiter dem Vindicator. Seine leichte lilane Farbe ließ Kyoshis Augen funkeln, dieses Schiff war wirklich schön. Das blinken der Hangarlichter wieß darauf hin, dass sich das Shuttle in unmittelbarer Nähe befand.

"Hier spricht T4a-0012 erbitten Landeerlaubinss"

"Landeerlaubinss erteilt", kam von dem Holokanal.

Die Lambda-fähre fuhr ihre Flügel abermals um 90° nach oben und wurde dann vom Hangar-Traktorstrahl eingefangen. Zu erst durch den Hangar nach oben und dann nach rechts durch das Hangarschild. Anschließend landete die Fähre mit einem kleinen Ruckler auf dem Boden des Fährenhangars. Die Laderampe öffnete sich mit einem typischen Zischen. Abermals trat Kyoshi als letzter heraus.

Er wendete sich Khan zu.

"Captain, ich möchte das sie ihre Männer einsatzt bereit halten, ich weiß nicht was dort aus dem Hyperraum springen wird. Wenn wir Überhaupt etwas finden."

Danach machte sich der kleinwüchsige Kuati auf dem schnellsten Weg zu Brücke. Das ganze Schiff war in Bewegung, die Pause war vorbei. Alle laufen schön geordnet auf ihre Positionen. Manche in kolonen bis zu acht Mann, andere einzelt oder zu zweit. Das war wie immer ein Augenschmaus für Kyoshi, er liebte strukturielle Ordnung.


Er hatte vertrauen in den Dienstältesten Brückenoffizier der Takao. Auch wenn er kein Humanodi, geschweige denn ein Mensch war, war er ein sehr Kompetenter Mann.

Als Kyoshi vor der Brückentür ankam, öffnete sich diese mit dem typischen zischen, dass auf die Hydraulick funktion hinwies.

"Commander auf der Brücke!", ertönte der Ishi-Tib.

Kyoshi nahm das mit einem kurzen nicken zur Kenntniss.

"Commander nimmt wieder das Kommando über das Schiff. Sublichttriebwerke auf vollschub, wir werden nach überlebenden suchen.", befehligte Kyoshi.

Er war froh wieder auf seinem Schiff zu sein, da wo er die Zügel in der Hand hatte. Die Brücken besatztung machte sich an die Arbeit und tippte auf ihren Bildschirm herum. Die Takao begann sich zu bewegen. Von aussen sah der Kreuzer eindrucksvoll aus, als die Sublichttriebwerke in einem Blau erstrahlen. Und sich die Takao mit voller Geschwindigkeit auf den Rand des Systems zu bewegte. Lieutenant Lok war begutachtete den Sensorschrim der Takao und machte dabei einen interessanten Fund.

"Sir ein Tanker voraus!", teilte er Kyoshi mit freudiger Stimme mit.

Lt.Treehunter, der die Kommunikationsabteilung leitete trat an den Kuati heran.

"Sir, es werden Kommunikations versuche gemacht."

Kyoshi war überrascht das sie so schnell Überlebende fanden. Es hat ihn sogar gewundert das sie überhaupt jemanden finden.

"Gut stellen sie den anruf durch."

Kyoshi ging mit Lt.Treehunter hinter die Brücke, wo sich der Taktiktisch und die Kommunikationsabteilung befand. Mit leichter skepssis hörte der Kuati sich den anruf an. In der Stimme des Kommandanten waren eindeutig ein nervöser unterton zu erkennen und ein schlurzen hatte er auch gehört. Vermutlich war das wohl das erreigniss an sich. Kyoshi blickt zu George:

"Stellen sie ein Holokanal zum Tanker her."

"Hier spricht Commander Kyoshi Ichigû, Kommandant des Vindicator-Klasse Sternenzerstörers Takao. Ich bin froh das es Schiffe von N´zoth geschafft haben. Ich hoffe das sie Verständniss dafür haben, dass ich fragen an sie habe. Wir bereiten alles für ein andocken vor, einer meiner Offiziere wird sie empfangen."


Kyoshi drehte sich zum Lt. um und sagte ihm er solle Captain Khan Gul dur darüber in kenntniss setzten. Das tat er mit einem Augenzwinkern.

[Kernwelten|Farlax-Sektor|Utos-System|VIN-Takao|Hintere-Brücke]Kyoshi Ichugû, George Treehunter, Besatzung
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Imperiale Militärbasis, Baracke] Corporal Sorel Zakev

Mit ruhigen, routinierten Bewegungen baute Sorel sein E-11s auseinander. Vor ihm, auf dem Boden der Baracke der imperialen Garnison auf Galantos, lag ein sauberes Tuch, auf dem er nach und nach die Einzelteile des Präzisionsgewehrs in ordentlicher Anordnung ablegte und sich dann ihrer Überprüfung und Reinigung widmete. Zuvor hatte er das Energiemagazin entfernt und die Waffe gesichert, ganz so, wie man es ihm bei der Ausbildung beigebracht hatte. So oft hatte der der Soldat mit dem kurzen braunen Haare diese Tätigkeit schon verrichtet, dass er sie wohl auch mit verbundenen Augen hätte vollbringen können.

„Ein guter Jäger kennt und pflegt seine Werkzeuge“, hatte sein Vater ihm immer gesagt. Schon früh hatte Sorel den Umgang mit Waffen erlernt, damals noch mit einem Vergleich zu dem E-11s primitiven Jagdblaster. Jede Waffe hatte ihre speziellen Eigenschaften und man musste sich gründlich mit ihnen beschäftigen, sie verstehen, sie hegen und pflegen. Die Standardwaffe der imperialen Scharfschützen galt allgemein als zuverlässig und vergleichsweise einfach in der Wartung, doch hieß das nicht, dass man auf Überprüfung und Reinigung ganz verzichten sollte.

Während Sorel damit beschäftigt war, das Visier und den Lauf des Blasters zu säubern, wanderten seine Gedanken zu seinem Beobachter Kir Rone. Die Überprüfung von Apartmentkomplex 21-B war ein voller Erfolg gewesen, doch auf dem Rückweg zur Basis hatte sich der Private 1st class am Kopf verletzt, als er einem zu schnell fahrenden Truppentransporter ausgewichen war, der ihn um ein Haar überfahren hätte. Nun lag der Beobachter mit einer Gehirnerschütterung, Prellungen und einem leichten Bruch des rechten Handgelenks im Lazarett der Garnison. Die Ärzte dort hatten darauf bestanden, ihn für mindestens eine, wohl aber eher zwei Wochen dort zu behalten.

Verärgert verzog Sorel die Mundwinkel. Sein Beobachter war ein fähiger Soldat, und nun musste er ohne ihn auskommen, weil irgendein nervöser Private seinen Fuß nicht rechtzeitig vom Gaspedal genommen hatte. Der Vorfall war symptomatisch für die Zustände in der regulären Infanterie hier auf Galantos. Zu lange hatte Ruhe geherrscht, und nun, da Alarmbereitschaft galt und alle äußerst angespannt waren, gingen gerade bei den unerfahrenen, an den ruhigen Besatzungsdienst gewöhnten Soldaten die Nerven durch.

Der Scharfschütze war davon nicht überrrascht. Die Ausbildung konnte noch so viel bewirken, aber die Angst und Nervosität konnte sie einem nicht vollständig nehmen. Sorel konnte sich noch gut daran erinnern, wie aufgeregt er bei seinem ersten Kampfeinsatz gewesen war. Es war die natürliche Reaktion auf drohende Gefahr, die ständige Gegenwart des Todes und die Ahnung, dass jeder Atemzug der letzte sein konnte. Je öfter man diesem Gefühl ausgesetzt war, desto weniger schlimm wurde es, doch gerade am Anfang konnte es überwältigend sein.

Mit der Zeit hatte er sich daran gewöhnt und in den hellblauen Augen des Soldaten war keine Furcht zu erkennen. Er hatte akzeptiert, dass der Tod nichts war, vor dem er sich fürchten musste, solange es der Tod eines Jägers war, ein Tod auf dem Schlachtfeld, nicht durch Krankheit, Alter, Gebrechlichkeit oder einen Unfall. Doch hieß das nicht, dass er nicht alles tun würde, um zu überleben. Ein knappes, schmales Lächeln huschte über die harten Gesichtszüge des Scharfschützen. Niemand hatte gesagt, dass man es dem Tod leicht machen musste. Die Jagd ging weiter.

Nachdem er die Reinigung des E-11s zu seiner Zufriedenheit abgeschlossen hatte, baute Sorel es wieder zusammen, verstaute die Utensilien und verschloss die Waffe in einem für diesen Zweck vorgesehenen gesicherten Waffenschrank beim Büro des Quartiermeisters, der für die Verwaltung und Überwachung des Waffenarsenals der Garnison zuständig war. Seine Pflichten waren erfüllt, und wie so oft war trotz seiner Gründlichkeit überpünktlich. Da er bereits die letzten Tage auf dem Schießstand verbracht hatte und er spürte, dass er nun etwas Essen zu sich nehmen sollte, machte sich Sorel auf den Weg zur Kantine der Baracke. Dort angekommen holte er sich einen Teller voll mit gesunder, energiereicher Kost und ein Glas Wasser, setzte sich und begann zu essen. Man konnte nie wissen, wann sich die nächste Gelegenheit dazu ergeben würde.


[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Imperiale Militärbasis, Kantine der Baracke] Corporal Sorel Zakev
 
Galantos/ Gal'fian'deprisi/ imperiale Militärbasis/ Werkstatt/ Sam

Sam schnippte ihre Zigarettenkippe weg und schiebte sich einen Kaugummi in den Mund, noch während der Zigarettenstummel seinen Weg auf den Boden der Werkstatt suchte. So gut wie es eben ging machte sie es sich auf dem Geschützturm des kaputten 2-M Repulsorpanzers kaugummiekauend gemütlich. Sie hatte noch eine Stunde Zeit, bis der Wachoffizier, der für die Werkstatt zugeteilt wurde, seine Runde hier beendete. Bis da hin konnte sie die Ruhe genießen und wurde von niemandem genervt. Sie war vor ihren Zimmerkameraden geflohen. Allesamt jämmerliche und weinerliche Waschlappen. Seit bekannt wurde, dass Galantos von irgendwelchen Außerirdischen bedroht wurde, kannten sie kein anderes Thema mehr. Sam hatte die Wahl gehabt: Entweder, sie setzt sich für ein Weilchen von ihren Leuten ab oder sie poliert ihnen die Fresse. Falls sie hier erwischt wurde, könnte sie das sicher als Argument benutzen, welches für sie sprach. Ihre Vorgesetzten waren sicher dankbar, dass sie nicht schon wieder für Unruhen gesorgt hat.

Die kleine, blonde Frau machte sich bezüglich der Alarmbereitschaft und der wilden Gerüchte keine Sorgen. Warum zeigte auf dieser verdammten Basis eigentlich niemand, dass er ein wenig Grips besaß? Was sollte es denn da draußen geben, dass ihnen hier gefährlich werden könnte? Nichtmenschliche Eroberer mit Raumschiffen aus Pappe und großen Äxten? Das klang doch sehr unwahrscheinlich. Die meisten Rassen hatten es eingesehen, dass es sinnlos war, sich gegen das von Menschen dominierte Imperium zu stellen. Diejenigen, die es nicht taten, spürten die Konsequenzen.

Hinzu kam, dass Sam lediglich zu der Reserve der Scharfschützengruppe gehörte. Zwar war sie schnell und durch ihre Körpergröße bedingt eher unauffällig, doch sie war bei weitem nicht die beste Schützin. Auch das strategische Verständnis schien bei ihr dürftig zu sein, zumindest behaupteten das die Simulatoren, weswegen sie auch für den zweiten Schützen, den Beobachter oder Spotter, eher die zweite Wahl war. Doch Sam war das ganz recht. Es bedeutete, dass es weniger Stress für sie gab. Hin und wieder Wachdienst, dann eine Übung, dann irgendwo etwas putzen. Genug Zeitraum blieb übrig, um sich ordentlich zu besaufen oder die Kameraden beim Kartenspielen über den Tisch zu ziehen. Deutlich angenehmer als für die Hutten zu arbeiten. Deren Jobs waren nicht immer einfach und meistens gefährlich. Hier dagegen war die größte Gefahr, dass man besoffen von der Stadtinsel ins Gallertmeer fällt. Die Fia waren jedenfalls keine Bedrohung für die Garnison. Die kleinen Scheißer mit ihren komischen Köpfen und Trampelfüßen würden heilfroh sein, dass das Imperium hier war, falls es tatsächlich ernst werden sollte. Diese Dinger konnten sich vermutlich gegen gar nichts verteidigen.

Fünfzig Minuten später musste Sam sich leider nach draußen schleichen. Wenn der Diensthabende sich ansatzweise an seine Gewohnheiten hielt, würde er hier bald aufkreuzen. Sam war dann lieber woanders.
Sie verließ die Werkstatt und konnte gerade noch rechtzeitig beobachten, wie ein Soldat auf einer Repulsortrage liegend über den Exerzierplatz der Militärbasis geschoben wurde. Was war denn da passiert? Sie zuckte mit den Schultern und ging weiter. Es war ihr egal. Wenn die Typen hier nicht auf sich aufpassen konnten, war das nicht ihr Problem.

Immer noch kaugummiekauend begab sie sich zurück in die Baracke. Der Magen knurrte nicht und für das Abendessen war noch genug Zeit. Ihre täglichen Aufgaben hatte sie alle erledigt. Ein Nickerchen wäre da wohl eine hervorragende Idee. Doch als sie die Baracke betrat, hatte sie schnell das Gefühl, dass daraus nichts wurde. Die Tür glitt zur Seite und direkt vor ihr stand Staff Sergeant Gleo.

"Da sind Sie ja, Cochran. Wo waren Sie?"

"Ähm, auf dem Klo, Sir?"

Der Mann musterte sie eindringlich. Gleo hatte das undankbare Talent, schlechte Lügner schnell zu entlarven. Doch vorerst beließ er es dabei.

"Es ist ihr Glückstag, Private. Einer unserer Beobachter fiel heute nach einer Übung aus. Sie werden ihn ersetzen. Das heißt, sie arbeiten ab sofort mit Corporal Zakev zusammen."

Galantos/ Gal'fian'deprisi/ imperiale Militärbasis/ Baracke/ Sam, Staff Sergeant Gleo (NPC)
 
[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Imperiale Militärbasis, Kantine der Baracke] Corporal Sorel Zakev

Satt und gestärkt hatte Sorel in der Kantine Zeit, sich etwas über die Yevethaner zu informieren. Ein guter Jäger musste die Gewohnheiten, Schwächen und Stärken seiner Beute kennen, wenn er Erfolg haben wollte. Konzentriert blickten seine kühlen hellblauen Augen auf das Datenpad, das auf dem Tisch lag. So gut es ging hatte er Informationen über diese gefährliche Spezies gesammelt. Viel war es nicht, und man musste davon ausgehen, dass die offiziellen imperialen Informationen über die Yevethaner aus propagandistischen Gründen nicht vollkommen mit der Realität übereinstimmten, zudem hatten die Yevethaner es offenbar geschafft, alle zu täuschen, was zu Vorsicht mahnte.

Was er über die Yevethaner in Erfahrung bringen konnte, nötigte Sorel einen gewissen Respekt ab. Die zwischen 1,5 und 2,5m großen, grauhäutigen Nichtmenschen waren ebenso brutal wie gerissen, ihre ganze Gesellschaft schien auf Blut zu beruhen und der Einzelne zählte bei ihnen nichts. Ihre Grausamkeit und Hass auf alle, die keine Yevethaner waren, verhießen für den kommenden Konflikt auf Galantos Kampf bis zum bitteren Ende, ohne Aussicht auf Gnade. Der Scharfschütze hatte das Gefühl, dass dies für die Imperialen ein Kampf ums Überleben sein würde. Es war gefährlich, die Yevethaner zu unterschätzen.

Doch Sorel zog Zuversicht aus dem Wissen, dass die Yevethaner nicht unbesiegbar waren. Sie bluteten genauso wie Menschen, und wenn sie bluteten, dann konnte man sie töten. Er würde sein Bestes geben, um Galantos mit den Leichen dieser grausamen Nichtmenschen zu bedecken. Ohne Zweifel waren sie würdige Gegner, stark, gerissen und skrupellos. Ihre Vorliebe für den blutigen Nahkampf, den ihr Sporn am Körperbau offenbar schon biologisch begünstige, machten sie in gewisser Weise zur Antithese des Scharfschützen, der seine Ziele oft aus mehreren hundert oder gar tausend Metern bekämpfte. Zwei Kampfphilosophien würden hier aufeinandertreffen.

Nachdem er seine Lektüre beendet hatte, wollte Sorel gerade aufstehen, als ein Unteroffizier die Kantine betrat und sich dem Tisch näherte, an dem der Scharfschütze saß. Staff Sergeant Vomer war zusammen mit einigen anderen Unteroffizieren für die Scharfschützen der Einheit zuständig. Der gedrungene Mensch, dessen Haar sich schon vor vielen Jahren der Schere hatte beugen müssen, steuerte zielstrebig auf Sorel zu. Als er den Tisch erreichte, stand Sorel auf und nahm Haltung an. Da sie beide innerhalb des Gebäudes waren und keine Kopfbedeckung trugen, war kein Salut vorgeschrieben, aber die tadellose Haltung des Scharfschützen kam dieser Ehrenbezeichnung sehr nah.


„Stehen Sie bequem, Zakev.“

Meinte Vomer mit einer Handbewegung, die nahelegte, dass er keine Zeit fürs Protokoll hatte. Sorel kam der Aufforderung nach und stellte die Beine etwa schulterbreit auseinander, während er die Arme hinter dem Rücken verschränkte. Der Staff Sergeant warf einen kurzen Blick auf seinen Datenblock, den er in der Hand hielt.

„Staff Sergeant Gleo und ich haben einen Ersatz für Ihren Beobachter gefunden. Tut mir übrigens leid wegen Rone, er ist ein guter Mann. Verdammter Idiot am Steuer, ich hoffe, sie lassen ihn den Rest seiner Dienstzeit Toiletten schrubben.“

Sorel blieb ruhig und ließ sich äußerlich nichts anmerken. Man hatte einen Ersatz für seinen Beobachter gefunden? Viele Scharfschützen gab es auf Galantos nicht, er war neugierig, für wen man sich entschieden hatte.

„Ihr neuer Beobachter ist Private 1st Class Sam Cochran. Gleo weist sie gerade ein, sie erwartet Sie am Eingang der Baracke. Für 15:00 Ortszeit wurde eine Übung in Distrikt A-11 angesetzt, also holen Sie Ihre Ausrüstung und setzen Sie sich in Bewegung, Corporal. Weitermachen.“

Sorel nickte knapp und nahm wieder Haltung an, was Vomer, wohl froh darüber, dass ihn der braunhaarige Mann nicht mit vielen Worten aufhielt, ebenfalls mit einem Nicken quittierte und sich dann rasch auf den Weg machte. Schnell packte der Scharfschütze sein Datenpad in die Tasche und setzte sich in ebenfalls in Bewegung. Vom Quartiermeister erhielt er sein E-11s sowohl einige Energiemagazine und weitere Ausrüstung ausgehändigt, er hängte sich das Gewehr über die Schulter und verstaute den Rest in einem Armeerucksack.

Da er die Baracke wie seine Westentasche kannte, dauerte es nicht lange, bis er sich dem Eingang näherte. Dort entdeckte er Staff Sergeant Gleo, der offenbar gerade ein Gespräch beendet hatte und nun die Baracke verließ. Am Eingang stand eine Frau, mit der er sich gerade noch unterhalten hatte. Das musste Sam sein. Als er sich der Beobachterin näherte, geschah dies äußerst leise, Sorel hatte die Angewohnheit, dass seine Schritte kaum zu hören waren. Es war etwas, das sein Vater ihm beigebracht hatte und auch außerhalb der Jagd zur Gewohnheit geworden war.

Neugierig musterte Sorel seine neue Beobachterin. Sie war deutlich kleiner als er, wohl um die 1,63m groß, hatte blondes Haar und blaue Augen. Sam machte einen flinken und beweglichen Eindruck, Eigenschaften, die für einen Scharfschützen äußerst nützlich waren. Der braunhaarige Soldat war sich sicher, dass einige seiner Kameraden ihn in diesem Moment beneideten, aber er ließ sich von der Tatsache, dass sie recht hübsch war, nicht ablenken. Sorel war ein Jäger und ein Profi, keiner dieser drittklassigen jungen Soldaten, deren einzige Jagd die Schürzenjagd war.


"Private 1st Class Sam Cochran."

Die Begrüßung des Scharfschützen war eine Feststellung, keine Frage. Seine kräftige Stimme war ruhig und gleichmäßig und vermittelte einen Eindruck von der hochkonzentrierten Persönlichkeit, die dahinter stand. Selbst jetzt, in einer sicheren Umgebung und im Kreis anderer Soldaten, waren seine Instinkte wachsam, seine Haltung die eines Mannes, der nie das Wesentliche aus den Augen verlor.

"Ich bin Corporal Sorel Zakev. Staff Sergeants Gleo und Vomer haben Sie mir als Beobachterin zugewiesen. Gleo hat Sie über die bevorstehende Übung in Distrikt A-11 informiert, nehme ich an. Machen Sie sich bereit, wir brechen so bald wie möglich auf."

Die nüchterne, sachliche Erklärung des Scharfschützen wurde unterstrichen von seiner ausdruckslosen Miene und auch seine kühlen hellblauen Augen verrieten nicht, ob er nun über Zusammenarbeit erfreut war oder nicht. Sam würde zeigen müssen, was sie drauf hatte und ob sie die Fußstapfen ihres Vorgängers ausfüllen konnte. Daher wollte Sorel zunächst einmal in Erfahrung bringen, wie sie reagierte.

[Kernwelten | Farlax-Sektor | Utos-System | Galantos | Gal’fian’deprisi | Imperiale Militärbasis, Baracke] Corporal Sorel Zakev, Private 1st Class Sam Cochran
 
- Colonel Geoff Hobarth, kommandierender Offizier der Garnison von Galantos –

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis des 222sten, gepanzerte Gleiterlimousine]- Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw


Der Posten musste sich wirklich beeilt haben, seine Meldung über die Ankunft des Colonels weiterzugeben. Kaum waren Hobarth und Brooklaw aus der Gleiterlimousine ausgestiegen, nachdem der Fahrer sie auf dem Kasernenhof geparkt hatte, näherten sich bereits zwei weitere imperiale Offiziere. Einer von ihnen war, wie der Colonel mühelos erkannte, Major Lascelle, bei dem zweiten – einem Captain – musste es sich wohl um seinen Stellvertreter handeln, den Kommandanten der Aurek-Kompanie des Bataillons, Jax Molari. Beide Offiziere legten vor Hobarth und Brooklaw eine tadellose Ehrenbezeichnung ab und bekamen sie ebenso präzise erwidert. Ab und an half es, sich in verlässliche Rituale zu flüchten.

„Colonel. Welch unerwarteter Besuch.“

Lascelle lächelte, doch es lag eine gewisse Wachsamkeit hinter dieser mimischen Gemütsregung. Natürlich wusste der Major selbst am besten um den Stand seiner Einheit – und er hatte wie die anderen Bataillonskommandeure auch die jüngsten Neuigkeiten erfahren.

„Heute sind so einige unerwartete Dinge geschehen, Major“, erwiderte Hobarth daher trocken.

„Und deswegen bin ich hier.“

„Natürlich, Sir.“

Lascelle nickte in Richtung des Offiziers neben ihm.

„Ich bin mit Captain Molari soeben über den bisherigen Stand unserer Informationen gegangen und bin zuversichtlich, dass seine Männer Sie nicht enttäuschen werden.“

Auf diese Bemerkung hin musste Hobarth schmunzeln, auch weil er sich bereits denken konnte, dass Lascelle auf seine nächsten Worte nicht sehr begeistert reagieren würde.

„Das glaube ich ungesehen, Major. Wo befindet sich die Besh-Kompanie derzeit…?“

Der Major hatte sich gut unter Kontrolle, das musste man ihm lassen. Nur ein kleines Zucken seiner Augenbrauen verriet, dass Hobarth exakt die Stelle getroffen hatte, die er wohl zu gerne vermieden hätte. Die Reaktion Molaris war da bereits deutlicher – der Captain der Aurek-Kompanie hatte bei der Erwähnung der zweiten Kompanie des Bataillons die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Lascelle räusperte sich.

„Soweit ich weiß unterrichtet Captain Ganvan zurzeit seine Offiziere und Unteroffiziere.“

„Ausgezeichnet.“

Hobarth nickte gespielt enthusiastisch.

„Dann begleiten Sie mich doch zu dieser Besprechung.“

Dafür, dass er keine Wahl hatte, trug der Major sein Schicksal mit Fassung. Unter seiner Führung steuerten die vier Offiziere das Hauptgebäude der Basis an, in der das 222ste einquartiert war, eingezwängt zwischen zwei vom Boden sehr beeindruckend wirkenden Turbolasertürmen, die Teil des Luftabwehrnetzes der Hauptstadt waren. Alleine Molaris etwas steife Fortbewegung mochte dem genauen Beobachter dabei auffallen, doch Hobarth schenkte dem Kompanieführer keine weitere Beachtung. Es nützte ihm herzlich wenig, wenn eine Kompanie von vieren eines Bataillons ihren Job richtig machte – und die Besh-Kompanie war der Aktenlage nach eher eine Kompanie, wegen derer er froh sein musste, dass das kurze Gastspiel des Imperialen Sicherheitsbüros auf Galantos bereits wieder beendet war.

Als sie den Besprechungsraum schließlich betraten, war es Zeit für das übliche Schauspiel. Captain Molari hatte es sich nicht nehmen zu lassen, als erster einzutreten, Haltung anzunehmen und die anwesenden Offiziere verbal auf die Ankunft des Regimentskommandeurs, seines Stellvertreters und des Kommandeurs des 222sten einzustellen:

„Aaaaaachtung!“

Hobarth verzog keinerlei Miene, sondern marschierte zielgerichtet, begleitet vom hektischen Stiefelscharren der sich in Position bringenden Soldaten, ans Kopfende des Raumes, wo er schließlich dem Captain der Kompanie stellvertretend für alle anderen Anwesenden mit einer zackigen Handbewegung seine Ehrenbezeichnung abnahm.

„Captain Ganvan. Verzeihen Sie die Unterbrechung.“

Sein Blick wanderte ins Plenum.

„Setzen Sie sich bitte.“

Unterdessen hatten Brooklaw, Lascelle und Molari neben ihm im Hintergrund Stellung bezogen, wobei auch ein kurzer, fast unbemerkbarer Blickkontakt zwischen den beiden Captains nicht ausblieb. Der Colonel unterdrückte ein Seufzen. Vermutlich hätte er diesem Bataillon wirklich viel früher seine volle Aufmerksamkeit schenken sollen, anstatt sich in der Rolle des nominellen Polizeipräsidenten von Galantos zu gefallen.

„Wie Sie vermutlich von Captain Ganvan bereits erfahren haben, ist es im Koornacht-Sternenhaufen zu einem Aufstand der einheimischen Yevethaner gekommen, der mit beachtlicher Koordination an mehreren Punkten gleichzeitig erfolgte. N’zoth ging verloren, New Brigia wurde vollständig ausgelöscht und Kutag musste evakuiert werden. Über die restlichen imperialen Kolonien und Außenposten fehlen jedwede Informationen, doch was wir von den Überlebenden wissen, lässt uns das Schlimmste befürchten. Wie die Dinge stehen befindet sich der gesamte Sternenhaufen nicht mehr in imperialer Hand.“

Der Colonel verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ließ seinen Blick über die Anwesenden schweifen, bis er kurz bei einer Gruppe innehielt, die im Gegensatz zum gesamten Rest wirkte, als hätte sie Minuten vor Beginn der Besprechung noch voller Freude im Schlamm gespielt. Kurz wölbten seine Augenbrauen sich – was dafür sorgte, dass Major Lascelle betreten zu Boden blickte – ehe er ungerührt fortfuhr:

„Wenn Sie vermuten, dass ich hier bin, um Ihnen detaillierter Informationen zu liefern, dann muss ich Sie enttäuschen. Was der Captain Ihnen vermittelt hat ist so gut wie alles, was wir über die Lage wissen. Wir wissen nicht, wie viel Gerät die Yevethaner unbeschädigt in ihre Gewalt bringen konnten, oder wie viele der Raumschiffe, die im Sternenhaufen stationiert waren, jetzt unter ihrer Flagge fliegen. Der Geheimdienst hat sich also dazu entschlossen, noch nutzloser zu sein als üblich.“

Eine glatte Untertreibung. Wenn man bedachte, welchen Aufwand die Yevethaner für ihre Operation betrieben haben mussten, um ihre Erstschläge vorzubereiten und zu koordinieren, war es ein Wunder, dass das ISB die Legatin nach Bastion geschleift hatte und keinen Repräsentanten genau der Behörde, die eigentlich dazu da war, derlei Katastrophen zumindest rechtzeitig anzukündigen, wenn nicht gar zu verhindern.

„Diese Affäre hat bereits Ihre Kreise gezogen. Vielleicht haben Sie Gerüchte darüber gehört, dass Agenten des ISB sich in der Hauptstadt befanden, begleitet von einer Einheit der CompForce – diese Gerüchte stimmen. Allerdings sind die fraglichen Personen bereits wieder aufgebrochen, nachdem es zur Festnahme einiger Mitglieder der Sektorverwaltung gekommen ist. Nicht von Gouverneur Brakken, falls ich Ihnen jetzt Hoffnung gemacht habe.“

Ein dürftiger, fast jämmerlicher Scherz, doch womöglich reichte es, um die Stimmung ein wenig aufzulockern.

„Trotzdem befürchte ich, dass Galantos auf mittlere Sicht alleine stehen wird. Bis der volle Umfang der Lage auf Bastion erkannt wurde und Verstärkung aus dieser Richtung hier eintrifft, kann einige Zeit vergehen. Und was zusätzliche Truppen vom Sektorhauptquartier angeht… Widek grenzt ebenso an den Sternenhaufen wie Galantos. Dort wird man gar nichts tun, außer sich so gut verschanzen wie nur irgend möglich.“

Die Miene des Colonels wurde ernster.

„Das, meine Damen und Herren, bedeutet, dass zwischen uns und einer Invasion der Yevethaner nur die aus zwei Kampfgruppen bestehende Aufklärungsflottille steht, die Rear Admiral Prokith ursprünglich im System zur Erkundung der Lage im Sternenhaufen zusammengezogen hat. Auf dem Flaggschiff des Admirals sind meines Wissens glücklicherweise nicht nur die Spielzeugsoldaten vom Flottenregiment stationiert, sondern ebenfalls ein richtiges, mit schwerem Gerät ausgestattetes Armeeregiment. Das ist die einzige Unterstützung, mit der wir bei der Verteidigung von Galantos zu rechnen haben.“

Erneut ließ der Colonel seinen Blick durch den Raum schweifen.

„Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Sollte es zu einem Angriff der Yevethaner kommen, werden die Verteidiger von Galantos erheblich von der Leistung des 222sten abhängig sein – von jeder seiner Kompanien. Das sind keine Fia, die beim ersten Anblick einer imperialen Uniform ihre eigene Mutter denunzieren würden. Sie haben die Holoaufzeichnung von N’zoth gesehen. Sie haben gesehen und gehört, was mit den Kompanien des Sturmtruppenkorps passiert ist. Und mit dem Gouverneur.“

Plötzlich fixierte der Blick des Colonels die ranghöchste Person aus der Gruppe (Gwenn), die ihm zuvor wegen ihrer schmutzigen Kleidung aufgefallen war, von der er mittlerweile annahm, dass sie (hoffentlich) von einer abgebrochenen Übung herrührte und nicht von katastrophaler Nachlässigkeit. Etwas überrascht nahm er dabei zur Kenntnis, dass es sich um eine Frau handelte.

„Sagen Sie mir, Lieutenant…“

„2nd Lieutenant Fillion, Sir“, warf Lascelle hilfreich ein.

„2nd Lieutenant Fillion. Ausgehend von dem, was Sie nun über die Yevethaner wissen – welchen Unterschied macht das Ihres Erachtens für unsere Situation im Vergleich zu, sagen wir, einer regulären Angriffsstreitmacht der Republik?“


[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis des 222sten, Besprechungsraum]- Gwenn, Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw, Major Lascelle, Captain Molari, Captain Galvan, Offiziere und Unteroffiziere der Besh-Kompanie


- Yar Koorr, Primus der Dushkan-Liga -

[Farlax-Sektor, Utos-System, Rand, imperiales Tankschiff IM-00987, Brücke]- Yar Koorr, yevethanische Soldaten, imperiale Besatzung

Yar Koorr zischte lautlos, als er die Antwort des imperialen Schiffes hörte. Eigentlich hatte er das Ungezieferweibchen angewiesen, jedwede Kommunikation mit außen über reine Audiokanäle laufen zu lassen, doch aus irgendeinem Grund war eine Holoverbindung aufgebaut worden. Ein letztes Aufbäumen? Möglicherweise. In dem Fall würde es ihm noch mehr Freude bereiten, das Leben dieses wertlosen Geschöpfes qualvoll zu beenden. Nicht, dass es einen Unterschied machte – natürlich standen er und seine Soldaten außerhalb des Aufnahmebereichs der Kamera, die das Bild der Frau an den Kreuzer namens Takao übermittelte. Alles, was man dort sah, war eine sichtlich gezeichnete Menschenfrau – verständlich nach all dem, was bei N’zoth geschehen war.

Der Blick des Primus fiel einmal mehr auf die Auswertung der Sensordaten, die die krude Ausrüstung des Tankers hatte sammeln können. Es war nicht genug – noch hatten sie nicht sämtliche Bereiche des Systems abgetastet und verfügten daher nicht über genug Daten, die an den erbeuteten TIE-Avenger übermittelt werden konnten, der im Hangar des Frachters wartete, um nach Erfolg der Mission in den Sternenhaufen zurückzukehren und dem Darama die wertvollen Informationen über die Verteidigung des Utos-Systems zu liefern. Wäre dieser Auftrag nicht, Koorr hätte mit Freude ein Andocken an den Vindicator-Sternenzerstörer zugelassen. Die Tanks von IM-00987 waren zum Bersten mit Tibannagas geführt und nur ein Knopfdruck, verbunden mit einer Reihe günstig platzierter Detonitladungen, hätte nicht nur den Tanker, sondern auch das angedockte Schiff in einen lodernden Feuerball yevethanischer Glorie verwandelt. So würde er sich seine Absolution verdienen – doch erst, nachdem die Informationen, die er sammeln sollte, sicher im Hyperraum waren.

Der Yevethaner bleckte die Zähne und schüttelte energisch mit dem Kopf, als die Kommunikationsoffizierin hektisch über ihre Schulter blickte. Eine seiner Klauen ruhte dabei gefährlich nahe an der Kehle des Schiffskommandanten, der es kaum wagte, zu atmen. Rasch wandte das Ungezieferweibchen sich wieder ihrem Gesprächspartner am anderen Ende zu.

„Negativ, Takao! Wir haben Schäden an unseren Andockvorrichtungen zu verzeichnen, die verursacht wurden, als wir einen Notstart von den Werften N’zoths durchführen mussten! Wir müssen unbedingt sofort auf Galantos landen, um diese und andere Schäden zu beheben! Bitte bestätigen Sie!“

Koorr nickte zufrieden. Also war das Weibchen doch nicht gänzlich nutzlos. Und mit jeder verstreichenden Sekunde schob sich der Tanker tiefer ins System und sammelte mehr und mehr Daten…

[Farlax-Sektor, Utos-System, Rand, imperiales Tankschiff IM-00987, Brücke]- Yar Koorr, yevethanische Soldaten, imperiale Besatzung
 
[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis, Besprechungssaal]Offiziere und Unteroffiziere des 222.ten Infanterie Bataillon, darunter Gwenn

Gwenn hatte sich bereits zahlreiche Notizen gemacht, auch Vermerke, was sie für den Fall der Fälle noch unbedingt in Erfahrung bringen musste. Allem voran Kartenmaterial, für den Fall, dass ihr robustes Datapad was abbekam. Es war zwar unheimlich praktisch, aber wer sich auf elektronische Speichermedien verließ konnte schnell merken wie unzuverlässig sie bei Schäden sein konnten. Ein Datapad mit einem Loch in der Mitte war in der Regel nicht mehr zu gebrauchen. Bei einer Flimsiplastkarte musste man drauf hoffen, dass man nicht ausgerechnet die Informationen im durchgeschmorten Bereich brauchte, auch wenn das in neunzig Prozent der Fälle immer der Fall war. Sie sichtete gerade ihre Aufzeichnungen und bemerkte erst durch ein lautes „Aaaaaachtung!“, dass mehr Personen eingetreten waren. Wie im Reflex schnellte sie in die Höhe und nahm Haltung an. Dem Geräuschpegel nach, geschah das gerade im gesamten Auditorium. Der Grund dafür wurde auch schnell gewahr. Colonel Hobarth, samt Gefolge, hatte der Kompanie einen Überraschungsbesuch abgestattet. 'Wirklich hervorragend.', fluchte Gwenn innerlich. Hier saß sie mit Matsch in Haaren, Dreck und Staub komplettierten das Stadttarnmuster ihrer Uniform. 'Großartig.' Aber der Colonel hatte allem Anschein nach größere Sorgen als verdreckte Untergebene und griff geschickt die Fäden des Briefings auf. Auch er beschönigte nichts, etwas das Gwenn ihm ebenso anrechnete wie Captain Ganvan. Er machte sogar einen verdammten Scherz, der für Auflockerung in der Runde sorgte. Aber dennoch lag er mit seinen Worten verdammt richtig.
Vertraue nie auf die militärische Aufklärung, war genauso eine Weisheit wie, dass die eigene Artillerie immer zu kurz schoss, insbesondere wenn man in der Rolle eines vorgeschobenen Beobachters war.
Aber dieser Besuch musste einen weiteren Zweck haben. Er wollte sich wohl einen Überblick verschaffen, ein beschäftigter Mann wie der Colonel würde kaum zu einem Höflichkeitsbesuch vorbeischauen. Als der Kommandant aller planetaren Streitkräfte Galantos sie fixierte, machte sich ein ungutes Gefühl bei Gwenn breit und er tat ihr nicht den Gefallen seinen Blick weiterschweifen zu lassen, sondern wandte sich mit seiner Fragestellung direkt an sie.


"Der größte Unterschied dürfte wohl sein, dass die Kontrolle über den Planeten nur ein untergeordnetes Ziel ist. Das Primärziel ist die Eliminierung aller Nicht-Yevethaner. Kollateralschäden sind für sie daher großer Wahrscheinlichkeit nach nicht von Bedeutung.", eröffnete die 2nd Lieutenant bedächtig, möglicherweise eine verbale Falle hinter den Worten Colonel Hobarths vermutend, fand aber nach den ersten Worten mehr und mehr Sicherheit.
"Aber da sie, Colonel, mit einer Invasion rechnen und nicht einfach einem flächendeckenden Bombardement, gehen sie wohl davon aus, dass die Yevethaner zumindest einen Teil unserer Infrastruktur übernehmen wollen und somit nicht einfach mit einem Base Delta Zero aufwarten werden. Galantos ist das Tor zum Koornacht-Cluster und dürfte somit für die Yevethaner als auch für uns eine besondere Bedeutung haben."
Sie konnte nicht erahnen, ob sie mit ihrer Einschätzung richtig lag, denn Hobarth wirkte zwar fast etwas unscheinbar, bedingt dadurch, dass er etwas untersetzt, trotzdem keinesfalls dick oder außer Form war, aber seine Mimik beherrschte der Kommandant der planetaren Einheiten perfekt.

"Was die Kämpfe allgemein betrifft gehe ich für den Moment davon aus, dass die Ausbildung der Yevethaner weder mit unserer, noch der Republikanischen mithalten kann, zumindest auf Distanz. Im Nahkampf werden sie wegen ihrer natürlichen Bewaffnung äußerst gefährlich sein. Dazu muss man auch bedenken, dass sie auf N'Zoth und wahrscheinlich im gesamten Koornacht-Cluster die Flotte, das Sturmtruppenkorps und auch die Armee überrumpelt haben. Zugegeben hatten sie dort das Überraschungsmoment auf ihrer Seite, das hier entfallen wird, dennoch darf man sie nicht unterschätzen. Talentierte Amateure würde ich sagen. Was sie eigentlich nur umso gefährlicher macht. Bei einem Berufssoldaten kann man einschätzen was seine Handlungen sein werden, aber bei einem Amateur ist das nur schwer möglich, weil er selbst kaum weiß was er tut. Noch dazu sind sie hoch motiviert, gleich wie hoch ihre Verluste sind, ihre Moral wird nicht brechen, das Wort Rückzug scheinen sie nicht zu kennen und deshalb werden sie bis auf den letzten Mann kämpfen. Sie sehen Nicht-Yevethaner als Ungeziefer an, dass ausgerottet werden muss, deshalb kommt Aufgeben kommt für uns genauso wenig in Frage wie für sie." An dieser Stelle begriff Gwenn warum der Colonel hier war. Er wollte sicher stellen, dass die Moral in Ordnung und die Truppe sich ihrer Loyalität bewusst war. Die 222.te genoss nicht unbedingt einen guten Ruf, insbesondere B-Kompanie nicht. Wo gefühlt jedes Mitglied mindestens einmal von den Ordnungshütern der anderen Bataillone aus einer Bar oder Schlägerei 'losgelöst' und zum 'ausnüchtern' in eine Zelle gesteckt worden war. Gwenn konnte sich dabei nicht einmal selbst ausschließen. Manche Provokationen verdienten einfach eine entsprechende Antwort.

"Kurzum wird es wohl ein ziemliches Blutbad. Dennoch haben wir ein paar Vorteile die entscheidend sein können. Ausbildung, Taktik und das Zusammenwirken der einzelnen Kräfte. Solange die Flotte im Orbit präsent ist, sollte es möglich sein wirksame Verteidigungslinien vorzubereiten und zu halten. Aber das ist weit über meinem Dienstgrad und ich spekuliere hier größtenteils auf eine Bestätigung ihrerseits.", gab sie dem Colonel mit einem Schmunzeln die Möglichkeit hier nochmals die Moral der Truppe zu untermauern und das Vertrauen in die Führung und seine Person zu festigen.

[Kernwelten, Farlax-Sektor, Utos-System, Galantos, Gal’fian’deprisi, Militärbasis des 222sten, Besprechungsraum] Gwenn, Colonel Hobarth, Lieutenant Colonel Brooklaw, Major Lascelle, Captain Molari, Captain Galvan, Offiziere und Unteroffiziere der Besh-Kompanie
 
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