Lianna

Polith-System - Lianna - Jedibasis - vor einem Trainingsraum - Tenia davor und Rosita darin

Tenia spürte ihre eigene Aufregeung überdeutlich, beinahe kam sie sich vor wie ein Kind, das schweren Herzens zu seinen Eltern ging, um ihnen etwas zu gestehen. War es nicht im Grunde etwas in der Art, was Tenia jetzt vor hatte? Bloß, dass sie nicht zu ihren Eltern ging, sondern zu Rosita? Sie wäre zu Anakin gegangen, wenn dieser nicht einfach verschwunden wäre. Immerhin, Rosita gehörte zu den Jedi, die sie wenigstens etwas kannte und der sie sogar vertraute. Und deswegen... deswegen würde sie mit der Meisterin sprechen. Am Ende konnte die Kushiban sie noch immer zu einem Rat schicken, auch wenn Tenia inständig hoffte, dass genau das nicht geschehen würde. Normalerweise gestand sie schließlich keine Fehltritte. Aber das hier war zu wichtig und sie wusste, nicht erst seit dem Rückflug, dass sie dringend mit jemandem sprechen musste. Rosita würde ehrlich und direkt sein und auch wenn Tenia sich genau deswegen insgeheim fürchtete, war es das beste, zu ihr zu gehen. Akani war nur ihr Padawan, er hatte Witze über die Sache gemacht. ihr Vater würde erst morgen kommen und war nun einmal kein Jedi. Nei war nicht da, Steven war der letzte, mit dem sie überhaupt noch sprechen würde und so lag Tenias Hoffnung in der kleinen Jedi Meisterin.

Kaum, dass Tenia geklopft hatte, kam auch schon die positive Antwort, die der Nullianerin Einlass gewähren würde und so wartete sie nicht, als sie nach dem 'Ja', den Trainingsraum betrat, in dem Rosita gerade offensichtlich mit vier anderen trainierte. Wahrscheinlich Padawane, zumindest wirkte ihre Ausstrahlung in der Macht längst nicht stark genug, um einen anderen Schluss zuzufassen. Aber das spielte keine Rolle. Sie war nicht deswegen hier.

"Meisterin Rosita,"

sagte Tenia also und verbeugte sich vor der Meisterin, nickte den Schülern zu. Es schien ihr, als wäre es gestern, als sie selbst noch eine Padawan gewesen war.
"Ich hoffe, ich störe nicht,"

lächelte sie schließlich.

"Ich bräuchte dringend den Rat einer Jedi, die schon über zehn Jahre dem Orden angehört,"

wurde Tenia schließlich direkt und lächelte, zwecks der Analogie zu ihrem ersten Gespräch, in dem Roista sie so kurz, aber umso treffender analysiert hatte.

"Jetzt oder später, ich habe Zeit. sobald Ihr welche habt."

Denn es stand wohl fest, dass Rosita darüber entschied, wann sie Zeit hatte. Schließlich war Tenia nicht mehr die junge, arrogante Padawan von damals. Zumindest... hoffte sie das.

Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Roista, NPCs, Tenia

 
Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita


Die Person, welche die Tür öffnete war zu Rositas Überraschung die zu klein geratene Nullianerin, welche die Kushiban natürlich trotzdem weit überragte. Aber von der anfangs der Jedi-Meisterin gegenüber so überheblichen jungen Frau war offenbar nicht viel übrig geblieben, denn die braunhaarige Jedi-Ritterin fragte äußerst höflich und bat sogar um ihren Rat. Es tat der kleinen Jedi überaus gut von der einst so schnippischen Padawan so respektvoll behandelt zu werden. Vor Wohlbehagen verfärbte sich daher ihr Fell honigfarben. Sie überlegte nur kurz.


"Padawananwärter, macht für einen Moment ohne mich weiter. Ich bin nur kurz mit dieser Jedi vor der Tür",


gab sie ihren Schützlingen die Weisung weiterzumachen. Das traute sie ihnen schon zu. Immerhin wollte keiner der oder die Letzte in der Gruppe darin sein, die Macht bewusst fühlen zu können. Daher erhob sich die Jedi-Meisterin auf zwei Beinen, wodurch sie Tenia allerdings auch nicht höher als bis zur Hüfte reichte. Als die Tür hinter ihnen geschlossen war wandte sich Rosita an die Nahmenschenfrau.


"Für Jedi, die ernsthaft meinen Rat suchen, habe ich immer Zeit, Tenia",


erklärte sie nachsichtig. Nur bei Arroganz reagierte die kleine pelzige Jedi ziemlich allergisch.


"Worum geht es? Wie ich mitbekommen warst du seit einiger Zeit unterwegs auf einer Mission. Bezieht sich deine Frage hierauf?"


Dabei musste die kleine Jedi ihren Kopf weit in den Nacken legen, um der Nullianerin in die Augen zu sehen. Wenn sie höflich war, dann würde sie in die Hocke gehen, denn auf Dauer war dies für die Nackenmuskeln der Kushiban anstrengend. Jedoch hatte sich Rosita bei weniger höflichen Zeitgenossen auch schon mit Hilfe der Macht auf deren Schultern gesetzt, um ihnen in die Augen schauen zu können. Schwer war das kleine Pelzwesen ja nicht. Man musste sich nur zu helfen wissen.



Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita
 
Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Roista, NPCs, Tenia

Die Fellfarbe von Rosita veränderte sich. Schon damals war Tenia diese Veränderung aufgefallen und zu jener Zeit war eindeutig gewesen, was es damit auf sich hatte. Jetzt hingegen war Tenia unsicher. Sie spürte nichts, was darauf schließen ließ, dass Rosita verärgert war. Auf der anderen Seite war Tenia längst nicht mehr arrogant genug, davon auszugehen, dass die Kushibsn ihr früheres Verhalten vergessen und vergeben hatte. Sicher erinnerte die Jedi sich gut genug an dieses Treffen. Und es war töricht zu glauben, ein Lächeln würde wettmachen, was damals geschehen war, auch wenn sie sich im Nachhinein bei Rosita entschuldigt und diese ihre Entschuldigung angenommen hatte.

Rosita verließ den Raum und als sie einen eher leeren Flur betraten, beschloss Tenia, dass dieser so gut war, wie jeder Raum. Auch wenn sie eine privatere Atmosphäre bevorzugt hätte, vielleicht war es besser so. Langsam aber sicher musste Tenia ihre Angst davor, bei anderen ein schlechtes Bild zu hinterlassen, verlieren. Freilich, damals hatte sie alles dafür getan, dieses schlechte Bild zu schärfen. Heute hingegen? Heute lag ihr etwas daran, ein anderes Bild zu zeichnen.

"Ihr seid zu gut informiert. Damals wusstet Ihr um meine Beförderung, heute um meine Mission..." Am Ende wusste Rosita sogar schon, was geschehen war.
"Aber Ja, genau das ist der Grund, der mich zu Euch führt. Aber vielleicht setzen wir uns?" Tenia wusste, wie unangenehm es war, jemandem, der einen wirklich überragte, auf die Dauer von unten ansehen zu müssen. Also setzte Tenia sich in den Schneidersitz, um besser auf einer Ebene mit Rosita zu sein.

"Ich war auf einer Mission und bin gerade zurückgekehrt. Und diese Mission war..." Katastrophal? "Katastrophal." Alles zu umschreiben würde sie nicht weiter bringen und warum nicht die Worte nutzen, die ihr sofort in den Sinn kamen? Sie musste ehrlich sein. Viel mehr wollte die Nullianerin ehrlich sein

"Akani, mein Schüler und ich, sind nach Thyferra aufgebrochen, unsere Aufgabe dort war es, nach Kolazhi zu suchen. Einer Pflanze, die vielleicht helfen könnte, gegen das C-Virus. Wir sind auf die Ureinwohner getroffen und sie haben vorerst ihre Hilfe verweigert. Das... ich hatte Mühe ihnen das nicht übelzunehmen und noch größere Mühe, nicht in alte Muster zurückzufallen." Dabei war es, nachdem sie ihre Hilfe verweigert hatten, so viel einfacher gewesen, sie zu verachten. "Die Vratix waren verärgert, weil sie glaubten, die Republik lasse sie im Stich und sehe ihr Leid nicht, wir sollten ihnen helfen, sich gegen das Imperium zu behaupten und dann würden sie überlegen, zu helfen." Sollte sie nun direkt mit Steven weiter machen? Oder schneller zum Wesentlichen kommen? "Wir haben überraschend Unterstützung bekommen, von Ritter Crant und seinem Schüler. Aber..." Sie konnte das nicht. Sie konnte nicht über Steven als Täter sprechen, ihm in den Rücken fallen. "Rosita, ich habe diese Mission so schlecht vorbereitet und so wenig bedacht, ich habe keine klaren Regeln aufgestellt und am Ende ist alles schiefgelaufen." Jetzt durfte sie bloß nicht anfangen zu heulen und so atmete die Nullianerintief durch und riss sich zusammen. Oder versuchte es zumindest. "Wir..." Aber es waren nicht sie und Akani gewesen, sondern Steven und Michael. So wenig sie Steven verpetzen wollte, so wenig wollte sie sich einen Mord eingestehen, den sie nicht begangen hatte. "Ein imperialer Soldat ist bei dieser Mission gestorben. Weil..." Michael ihn ermordet hatte! Weil Steven ihn nicht davon abgehalten hatte! Weil... Weil sie diese Mission nicht richtig geleitet hatte!

"Meisterin Rosita, dieser Mann ist gestorben, weil ich zu schlecht vorbereitet war und weil ich den anderen kein Vorbild sein konnte. Sie... ich... ich hätte vorher alle Regeln festlegen müssen, aber das habe ich nicht. Es war... furchtbar. Ich dachte, ich gehe auf diesen Planeten, hole diese Pflanze und... ich war dumm. So wie schon am Anfang oder vielleicht schlimmer. Wir haben eine Plantage in Brand gesetzt aber auch hier, ich habe geglaubt, wir könnten mit einer Bündelung der Macht einfacher das Wetter kontrollieren. Aber es ist mehr verbannt als die Plantage. Die Vratix waren sehr wütend, aber sie haben uns am Ende doch geholfen. Nur..." War die Mission kein Erfolg und überhaupt, wie konnte sie von Erfolg oder Misserfolg sprechen? Als wäre es darum gegangen. Als wäre es eine Mission gewesen, mit der sie am Ende hätte prahlen können. Tenia biss sich auf die Innenseite ihrer Lippe, andernfalls hätte sie ihre Tränen nicht länger zurückhalten können. Sie schluckte einmal schwer, aber sie hatte begonnen und nicht mal alles gesagt.
"Aber das ist nicht das einzige," fuhr sie dann fort und wandte erstmals den Blick von der kleinen Meisterin ab, da sie sich zunehmend zu schämen begann. "Nicht nur diese Mission ist schiefgelaufen. Ich bin es davor auch schon. Ihr habt einst gesagt, dass ich hier nicht finden werde, was ich woanders vergeblich gesucht habe und ihr hattet recht. Was ich stattdessen gefunden habe, sind Fehler. Ich... Rosita, ich bin eine furchtbare Jedi, die zwar den Weg der Jedi gehen wollte, aber nicht ohne ab und zu eine kleine Abkürzung zu nehmen. Einen Trampelpfad der Sith." Ganz offensichtlich hätte schließlich nicht sein sollen, wie sehr eben dieser Weg der Sith sie faszinierte, sie anzog. Rat. Sie hatte einen Rat gewollt und überhaupt noch um keinen gebeten!
"Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, Rosita." Und jetzt lief doch eine Träne, die Tenia sofort weg wischte, die völlig verzweifelt war.

"Ich habe versagt und ich habe verloren, was mir wichtig war." Steven zum Beispiel... "Ich war viel zu arrogant und zu selbstsicher, völlig überzeugt von allem, was ich tue. Aber jetzt fühlt es sich an, als müsste ich meinen Rang abgeben, weil..." Bei den Wäldern Nulls, auch dieses Eingeständnis hatte sie nun zu machen, "weil ich mich wenig wie eine Jedi verhalten habe und weil ich, wenn Akani all das getan hätte, ihm sicher gesagt hätte, das er nicht länger mein Schüler sein darf."
So jemanden ausbilden? Viel zu gefährlich.
"Ich habe mich geirrt, in Bezug auf mich, in Bezug auf Steven und... ich hab uns beide verloren." Das Schlimme daran war, dass sich beide Verluste gleich anfühlten.
Sich selbst verlieren und den Menschen, von dem man irgendwie... in den man irgendwie...
"Das war keine Bitte um einen Rat", gab sie schlussendlich zu, den Kampf gegen die Tränen halb verloren. "Tut mir leid." Und das tat es wirklich.
Aber ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll. Bitte... helft mir." Tenia sah Rosita nun doch wieder entgegen und hoffte, auf was wusste sie nicht einmal genau.

Polith-System - Lianna - Jedibasis - Flur - Roista, Tenia



 
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[Orbit von Lianna / „Wirbelsturm“ / gemeinsames Zimmer] mit Ribanna, Sarissia und Kestrel

Die Reise verlief glücklicherweise ohne Komplikationen. Nachdem Kampf und den nicht sonderlich schwachen Stürmen auf Ilum hatte das Schiff schon einiges abbekommen. Aber es hatte, genau wie Sarissia sagte, keinen allzu großen Schaden davongetragen. Daher flogen sie seelenruhig durch den Hyperraum.
Q’Tahem hatte die erste Zeit der Rückreise schlicht und ergreifend einfach nur geschlafen. Der Aufstieg auf den Berg, die Machtprüfung, der Abstieg und zuletzt der Kampf mit den Asharl Panthern hatte den Nautolaner so einiges seiner Kraft genommen! Dass er überhaupt so gekämpft hatte, war ein Wunder gewesen. Diese 100 bis 120 Kilowesen durch die Gegend zu schleudern wie Puppen… Vielleicht war es doch nicht nötig seine Reserven zu verbessern?
Er hatte sich den Großteil der Reise damit beschäftigt sich über Niman zu informieren. Praktisch hatte er jedoch noch keinerlei Erfahrung sammeln können. Es war schwer gewesen hilfreiche Informationen über Niman zu finden. Viele Quellen stützten sich darauf, dass Niman eine Mischung aller Lichtschwertformen war, was für Q’Tahem den Anschein machte, als müsste man alle Formen gleichzeitig lernen… Wie sollte das jedoch dafür sorgen, dass man sich mehr auf die Macht stütze? In wie weit die jeweiligen Formen zum Einsatz kamen, war auch nicht herauszufinden…
Außerdem fand er lediglich zwei typische Niman-Lichtschwertangriffe den „Stoß-Schnitt“ und den „Zug-Schnitt“, was scheinbar genau gegensätzliche Angriffe waren. Es war wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
All das Suchen sorgte jedoch dafür, dass die Reise verging wie im Fluge. Auf einmal kam Sarissia Stimme im Schifflink, mit der Nachricht, dass sie da waren und sie nun den Landeanflug auf den Jedi Tempel anginge.
Sein Herz begann schneller zu schlagen, denn er war sehr nervös was Lianna nun für ihn bereithielt.


[Lianna / „Wirbelsturm“ / gemeinsames Zimmer] mit Ribanna und Kestrel; Sarissia im Cockpit
 
[Polith-System - Lianna - Luftraum über der Jedi-Basis - Yacht Eulysia - Michael und Steven; ein paar NPC (Schiffsbesatzung)]


"Landung in 3". Captain Todd fing mit dem Countdown an. Aus den großzügigen Fenstern des Cockpits konnte man die weitläufigen Anlagen der Jedi-Basis erkennen. Nebenher wogten die grünen Wälder in einer sanften Brise, welche das gesamte Bild sehr ruhig und natürlich wirken ließ. Ruhig war allerdings nicht das richtige Wort für Michaels Gemütszustand. Er war in heller Aufregung. Zwar ging er davon aus, dass er nicht noch am heutigen Tage geprüft werden würde, immerhin war es schon Nachmittag und ihm war nicht einmal klar ob sich derzeit ein Jedi-Rat auf Lianna aufhielt. Dennoch hatte ihn das - ihm bereits aus seiner Schulzeit, welche Millionen von Jahren zurückzuliegen schien, bekannte - Lampenfieber bereits jetzt schon fest im Griff. Mit einigen Atemübungen versuchte er sich zu beruhigen und das Ziel nicht vor lauter Aufregung zu aus den Augen zu verlieren.

"2"

Auf einem der Monitore, welcher eine Kamera an der unteren Seite des Schiffs übertrug, war zu erkennen, wie eine Schar an Mechanikern gemächlich den Landeplatz räumte. Manche Leute hatten Nerven, dachte sich Michael. Die Eulyisia konnte kaum mehr 30 Meter über ihnen sein, doch die Gestalten dort unten bewegten sich so langsam, als würden sie einen Schaufensterbummel machen. Doch ihr Pilot würde nicht zulassen, dass es später in der Jedi-Kantine pürierten Blaumann mit etwas Wookieehaar gab. Dafür mochte er, wie Jedi-Schüler mittlerweile herausgefunden hatte, die cirresische Yacht zu gern.

"1"

Michael umfasste eine der, auf der Brücke verteiliten, Haltestangen. Zwar war die Landung bisher sehr ruhig und unturbulent verlaufen, allerdings verspürte er nicht das Verlangen mit seinem Schädel auf dem harten Metallboden der Yacht aufzuschlagen oder - ganz nach Art der gerade aktuellen Holofilme - kopfvoran in die Steuerkonsolen stolpern.

Einen Moment später setzte die Eulysia mit einem vernehmbaren Ton und dem dazugehörigen Wackeln auf dem Landeplatz der Jedi-Basis auf Lianna ab. Aus dem Fenster des Cockpits konnte man einige der Mechaniker mit Werkzeug und einem Betankungsschlauch zurückkommen sehen. Langsam machte sich der Padawan auf in Richtung der Laderampe, lies aber in der Küche noch zwei seiner Lieblings-Nahrungsriegel mitgehen. Die Basis hatte zwar eine gute Versorgung mit Holobüchern, Trainingsanleitungen und kompetenten Bibliotheksdroiden, aber die hiesige Essensversorgung ließ stellenweise mächtig zu wünschen über. Zudem würde es sicher hilfreich sein einen klaren Kopf zu behalten und bei der Sache zu bleiben, was ihm immer leichter fiel, wenn er etwas gegessen hatte.

Mit einem Knarzen öffnete sich die Rampe und ließ einen schwall frischer Luft in das Innere des Schiffes. Bisher war ihm noch gar nicht aufgefallen, wie sehr er richtige, atembare Luft vermisst hatte. Auf Thyferra war das Gasgemisch, dass die Reiseführer als Atemluft auswiesen, beinahe so gut schneidbar gewesen wie ein zähes Nerfsteak. Und mit der aufbereiteten Luft von Raumschiffen war er noch nie wirklich gut ausgekommen.

Nachdem sie sich von der Schiffsmannschaft verabschiedet hatten, machten sich Meister und Padawan auf den Weg zu den Gebäuden. Allerdings schien der Ritter, entgegen Michaels Erwartung, nicht den Haupteingang anzusteuern, sondern eine, etwas versteckt liegende, Seitentür. Sie traten in einen langen Flur und standen kurz darauf vor einer schlichten Zimmertüre.

Steven hob die Hand und klopfte.



[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Vor der Tür des Privatgemachs von Rätin - Michael und Steven]
 
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Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita


Nachdem sie den Trainingsraum verlassen hatten dauerte es nicht lange bis sich die aus Rositas Sicht große Nullianerin in den Schneidersitz setzte, damit sie auf Augenhöhe waren, wie sie zufrieden bemerkte. Die Kushiban nahm die Einladung sich einfach auf den Boden das Gangs zu setzen schweigend an, um die junge Jedi nicht zu unterbrechen. Ihre Umgebung ignorierte sie, aber die Gänge waren derzeit ohnehin eher leer. Im Verlauf ihres Gesprächs brach ziemlich viel aus der braunhaarigen Frau hervor, was ihr auf dieser Mission und auch davor widerfahren war und es klang wirklich nicht gut. Es schien wohl letztlich eine ziemlich verkorkste Mission gewesen zu sein, an deren Folgen sie noch lange würde zu beißen haben. Dabei kämpfte Tenia sogar mit ihrer Fassung, wie Rosita diese Reaktion menschlicher oder nahmenschlicher Wesen richtig zu interpretieren gelernt hatte. Kushiban drückten ihre Gefühle ja überwiegend über ihre Fellfarbe und die Haltung ihrer Ohren aus. Als Tenia fertig war sah sie ihr ruhig mit ihrem großen Kulleraugen ins Gesicht.


"Ich verfolge wie du dir wahrscheinlich denken kannst seit unserem ersten Aufeinandertreffen deinen Werdegang bei den Jedi. Ich bin daran interessiert, wie es dir mit den Vorurteilen deiner Heimat hier bei den Jedi ergeht. Ich habe schon Padawane daran zerbrechen sehen. Du hast das besser gemacht, glaube mir. Du bist eine Kämpferin."


Das kleine Lob für Tenia ließ Rosita jedenfalls so stehen ehe sie sich den Geschehnissen auf der Thyferramission zuwandte.


"Aber lass mich mal überlegen. Ist das deine zweite oder dritte Mission? Du erwartest jetzt schon alles Ernstes, dass immer alles perfekt abzulaufen hat? Wir sind alle nur fühlende, denkende Wesen mit unseren Vorlieben und Fehlern. Ja, du hättest so wie ich das sehe die Lage der Vratix besser verinnerlichen sollen, denn abwägig klingt es in meinen Ohren nicht, dass sie sich von allen im Stich gelassen fühlen, auch von der Republik. Aber aus diesem Fehler kannst du lernen, Tenia - und das solltest du auch. Mit anderen Geduld zu haben und sie von der eigenen Meinung nicht durch Gewalt, sondern durch Argumente und aktives Vorleben zu überzeugen, das sollte dein Ziel sein."


Dabei blickte die kleine Jedi Tenia kurz verschmitzt an und ihr Fell färbte sich kurz dunkler als sie an eine Begebenheit aus ihrer Padawanzeit zurückdachte.


"Auch ich musste diese Lektion lernen, denn ich konnte früher Witze oder Sticheleien anderer über meine Körpergröße ebenfalls nicht gut wegstecken. Dies ging so weit, dass ich einen anderen Padawan ernstlich verletzt habe. Wir alle machen Fehler. Mir war das eine Lehre und ich möchte, dass dir das Verhalten der Vratix auch eine Lehre ist. Denke über sie nach, meditiere darüber, damit du weißt, wie du in Zukunft mit solchen Situationen umgehen kannst. Ich habe es gelernt und du kannst das auch, Tenia. Und vor allem beachte die Informationen, welche dir die Jedibibliothekare vor jeder Mission auf Wunsch zusammenstellen. Wir Jedi haben hier so viel Wissen angesammelt, nutze es, denn es kann dich vor vielen Irrtümern oder Schwierigkeiten bewahren oder dir deine Aufgabe zumindest erleichtern."


Dann schwieg die Kushiban kurz, wobei sich ihre Fellfarbe wieder auf honigfarben einpendelte.


"Was das Regeln aufstellen betrifft, sollte dies unter ausgebildeten Jedi-Rittern eigentlich gar nicht nötig sein. Wir alle folgen einem Verhaltenskodex, der unser Handeln leiten soll. Wir schonen das Leben anderer wann immer dies möglich ist. Wir sind Jedi, keine Mörder. Wenn andere Jedi sich deiner Ansicht nach nicht danach verhalten oder nicht entsprechend auf ihren Padawan einwirken, so sprich sie in Ruhe in leisen Worten darauf an, wenn ihr unter euch seid. Das macht man nicht vor Padawanen, um den anderen Jedi nicht bloßzustellen. Aber wenn es sich um das Leben oder die körperliche Unversehrtheit eines anderen Wesens handelt, welches sich nicht wehren kann oder überrascht wird, würde ich nach Möglichkeit einschreiten und den anderen Jedi daran erinnern, warum wir Jedi sind."


So interpretierte zumindest Rosita Tenias Herumdrucksen bezüglich des Todes des besagten imperialen Soldaten. Jedi-Ritter Crant oder dessen Padawan waren vermutlich verantwortlich, aber Tenia war entweder nicht eingeschritten oder nicht konsequent genug eingeschritten.


"Aber glaube mir, wir alle machen Fehler und ohne sie könnten wir nicht lernen wie wir es besser machen können. Wenn dir Steven Crant wichtig ist, dann rede mit ihm, offen und ehrlich. Nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe so wie wir es hier gerade tun, denn niemand wird gerne wie ein Kind behandelt. Aber wenn dir mein Rat wichtig ist, dann denke darüber nach, was auf Thyferra schiefgelaufen ist, finde die Gründe dafür und überlege, wie du in Zukunft besser reagieren kannst. Ob du dich auf einem Trampelpfad zu den Sith befindest oder nicht, das hast du noch immer selbst in der Hand. Habe Geduld mit dir, denn sich gewisse Reaktionen abzugewöhnen kann lange dauern."


Dabei rollte Rosita wissend ihre Augen, denn ihr selbst war es ähnlich ergangen. Die kleine Kushiban war früher auch ein ziemlicher Heißsporn gewesen. Aber sich unter Kontrolle zu halten und zu lernen nicht gleich dem ersten Drang zurückzuschlagen nachzugeben war machbar, hatte sie gelernt.


"Es ist längst noch nicht alles verloren, Tenia. Also Kopf hoch. Respekt und Anerkennung kann man sich erarbeiten. Schau mich an, hm?"


Die körperliche Gestalt der Kushiban war schließlich auch alles andere als respekteinflößend. Dennoch wurde sie mittlerweile von allen, die sie kannten so behandelt.


Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita
 
Lianna - Jedi-Basis - Privatzimmer von Eleonore

Dokumente, Dokumente, Dokumente... Eleonore seufzte. Aber der Umzug in den Jedi-Tempel brachte nun einmal viel Organisation mit sich, besonders angesichts der Tatsache, dass viel Raum um Coruscant noch vom Imperium kontrolliert wurde. In Sarina hatte sie zwar eine fähige Stütze an ihrer Seite, aber die junge Ritterin würde sich nicht mehr lange von ihr einspannen lassen. Aber wer wusste es schon... vielleicht würde sich die Lage bald wieder ändern. Die Nachrichten von Coruscant waren keine guten, und bald würde die Situation in die eine oder andere Richtung kippen, vermutete die Cereanerin. Doch in welche, das würde man sehen, und bis dahin konnten sie ohnehin nicht viel tun.


Wenigstens war der Alltag nicht vollständig von dergleichen Dingen erfüllt. In den nächsten Tagen, vielleicht sogar schon heute, standen hoffentlich mehrere Beförderungen an, und dies waren die Momente, die Eleonore besonders schätzte. Die Rätin wandte sich dem nächsten Dokument zu, doch was darin stand, würde noch eine Weile warten müssen, denn es klopfte an ihrer Türe. Vielleicht schon einer der Kandidaten?
Sie erhob sich und öffnete die Tür, vor der sie zwei Menschen erblicken konnte. Steven Crant und sein Padawan Michael Aeren - wunderbar. Das war die Abwechslung, die sie nun in der relativ leeren Basis hier gebraucht hatte. Eleonore lächelte den beiden zu und nickte.

"Ritter Crant, Padawan Aeren - schön, euch beide gesund und munter zu sehen. Ich hoffe, eure letzte Mission hat euch nicht zu sehr erschöpft und ausgelaugt..." Es war geplant gewesen, dass die beiden heute ankamen, offensichtlich hatte Steven seinen Padawan direkt zu ihr gebracht. Aber an Bord von Stevens sicher hervorragend ausgestatteten Raumschiffes, von dem Eleonore schon einiges gehört hatte, war er sicher in der Lage gewesen, sich genug zu erholen, um seiner Prüfung nun gegenüberzutreten.
"Wenn ihr mir folgen würdet...?"

Die Cereanerin trat aus der Tür und machte sich auf den Weg in den Ratssaal. Eine Ritterprüfung in ihren eigenen Räumen - nein, es brauchte schon einen minimalen Rahmen, befand sie. Auch wenn ein zukünftiger Ritter nicht dem gesamten Rat oder mehreren von ihnen gegenübertreten musste.
Der Weg war nicht weit, und Eleonore öffnete für ihre beiden Begleiter die Tür zum Ratssaal, bevor sie sie mit einer Armbewegung hineinwies. Sie nahm elegant auf ihrem Sessel Platz, und betrachtete den Padawan für einen Moment. Er wirkte leicht nervös - was allerdings nichts ungewöhnliches war. Es würde sich zeigen, wie er nun auf ihre Fragen und Aufgaben reagierte, und wenn alles gutging, dann hatte der Orden bald einen Ritter mehr. Schließlich begann sie zu sprechen.

"Nun, Michael... ich schätze, du weißt, weshalb du hier bist." Die Rätin lächelte leicht. Selbst wenn nicht, dann war die Vermutung nun sehr groß. "Dein Meister", sie wies kurz auf Steven, "hat mich ein wenig über deine Ausbildung informiert, und wir sind der Ansicht, dass das Ende jener bald erreicht sein könnte, aber davon will ich mich nun noch selbst überzeugen." Spätestens jetzt war Michael klar, wieso er hier war. Der Moment, auf den er so lange hingearbeitet hatte, war gekommen, und Eleonore wusste genau, wie viele Padawane sich nun fühlten. Sie versuchte, nicht allzu furchteinlößend zu sein, jedoch würden der zukünftige Ritter auch später noch Situationen erleben, die ihn nervös machten - und dennoch würde er souverän reagieren müssen.

"Ich würde gerne zu Beginn von dir eine Einschätzung deiner Ausbildung hören - wie ging sie voran, was hast du gelernt? Und, ich gebe zu, die Frage ist ein wenig ausgelutscht, aber sehr wichtig für mich - wo würdest du deine Stärken und Schwächen sehen?"
Interessiert beobachtete Eleonore den jungen Mann. Besonders die letzte Frage war wichtig, vielleicht wichtiger, als der noch-Padawan sie empfand. Aber man konnte viel daraus lesen - und Eleonore befördete niemanden leichtfertig zu einem Ritter. Ein Ritter trug viel Verantwortung, er war dazu befugt, seinerseits einen Padawan auszubilden, er brauchte das Vertrauen des Ordens dafür. Es war wichtig, dass er wusste, wo er stand, und was er in seinem weiteren Wirken tun konnte - oder auch nicht.

Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal, Eleonore, Michael, Steven
 
[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]

Michael war etwas überrumpelt. Nun würde er doch gleich an Ort und Stelle geprüft werden. Seine Hände wurden feucht und er war sich sicher das ihm eine Menge Blut aus dem Gesicht gewichen war. Und gleich zu Beginn dieses Meilensteins seiner Jedi-Karriere stellte ihm Rätin Eleonore eine der schwierigsten Aufgaben die es im Universium gab. Sich selbst, seine Ausbildung, Stärken und Schwächen einzuschätzen. Irgendwie hatte er mit vielem gerechnet, ohne das ihm jetzt einfallen würde womit er überhaupt gerechnet hatte, aber nicht mit dieser Frage, welche einem klischeehaften Vorstellungsgespräch beim Bankhaus seiner Eltern entsprungen sein sollte. Doch im Gegensatz zu einem Vorstellungsgespräch würde er sich mit einem auswendig gelernten Satz und einem gutartigen Lächeln nicht in die nächste Runde retten können.

Das würde nur mit Ehrlichkeit und Selbsteingeständnis möglich sein, er hoffte allerdings das seine Prüferin diese Einschätzung teilte. Er räusperte sich.


"Es war eine sehr lehrreiche und aber auch turbulente Zeit, da mein Meister und ich waren einen großen Teil der vergangenen Ausbildungszeit in vielen Ecken der Galaxis unterwegs. Dabei habe ich einiges über Diplomatie und den Umgang mit anderen Wesen gelernt."

Das hatte auf jedenfall zu sehr nach floskelbelastetem Einstellungsgespräch geklungen, allerdings war er sich in seiner derzeitigen Aufregung nicht sicher ob er wirklich so frei reden konnte wie er wollte ohne zu stottern anzufangen. Dies wäre vermutlich keine allzu große Blamage, dennoch würde ihn dies unter Umständen ganz aus dem Konzept bringen.

"Das Wichtigste, dass ich in meiner Ausbildung gelernt habe, ist wie gefährlich und unberechenbar es sein kann, sich von Gehorsam und Gefühlen leiten zu lassen."

Diese Erfahrung hatte er auf Thyferra machen müssen. Er hatte auf der Reise nach Lianna Zeit gehabt über seine Aktionen in dieser misslungenen Mission nachzudenken. Er hatte im Moment in dem er den Abzug gedrückt hatte keine Alternative gesehen. Das war, hatte er gefolgert, darauf zurückzuführen das er in seiner Zeit im corellianischen Widerstand erst schießen und dann denken musste um am Leben zu bleiben, denn sein Gegenüber - das Imperium - machte es genau so.
Allerdings war er nun auf dem Weg ein Jedi-Ritter, eine Person mit großer Verantwortung und Vorbildfunktion zu werden und seine bisherige Ausbildung hätte ihn eigentlich in die Richtung bringen sollen, erst zu denken und einen anderen Weg als einen todbringenden Schuss zu finden. Ein Wesen zu töten sollte immer die letzte Instanz sein, denn es war - wie ihm aufgegangen war - der direkte Weg zur dunklen Seite.
Nach längerem Überlegen und einigen wirklich unschönen Einsichten über sich selbst und sein Verhalten war er zu dem Schluss gekommen das das Scheitern dieser Mission seine Schuld gewesen war. Dies und die Gewissheit das er es gewesen war, der verhindert hatte das ein eventuelles Heilmittel für das Virus auf Coruscant gefunden werden konnte und damit viele Menschen zu Leid oder Tod verurteilt hatte, lastete schwer auf ihm.


"Es hat mir vor Augen geführt, dass ich besser zur Macht finden muss als ich es bisher getan habe."

Das war das für ihn persönlich erstaunlichste Resultat seiner Gedanken gewesen. Er hatte bisher immer mit der Macht gehadert und sich mehr oder weniger über Ansichten von Jedi-Lehrern, deren Beschreibung von der Macht und die Bindung der Jedi an die Selbige sich oft mehr nach einem billigen Erotikroman, denn nach etwas so Unfassbarem und Unsichtbarem wie dieses übernatürliche Kraftfeld angehört hatte, lustig gemacht. Doch bei seinen Überlegungen war ihm aufgegangen, dass er die Entscheidungen die er treffen musste oft nicht alleine treffen konnte. Die Macht aber würde ihn leiten und zu einer besseren Lösung führen können.

"Das ich in die Macht schwer Vertrauen fasse ist wohl eine meiner größten Schwächen. Obwohl mir die Macht nun durch die Ausbildung und die Visionen die sie mir beschert nichts Fremdes und Unbekanntes mehr ist, fällt es mir dennoch nicht leicht blind auf sie zu vertrauen."

Er machte eine kurze Pause.

"Aber daran werde und muss ich immer weiter arbeiten, denn nur dann kann ich Eins mit ihr werden."

Als er endete fiel ihm auf, dass er Rätin Eleonore bei seinen letzten Worten direkt in die Augen geschaut hatte. Hastig senkte er den Blick.



[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]
 
Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Eleonore, Michael, Steven

Aufmerksam hörte Eleonore zu, wie Michael von seiner Ausbildung berichtete und betrachtete ihn dabei genau. Der Noch-Padawan wirkte durchaus noch immer nervös, aber in einem angemessenen Maß. Interessant war, was er als große Schlussfolgerung aus seiner Ausbildung zog. Das Leiten von Gehorsam und Gefühlen war sicher etwas, das ein Jedi eher vermeiden sollte, und so war Michaels Erkenntnis keine Schlechte. Ein Jedi sollte in der Lage sein, auf Grund von Fakten und der eigenen Wertung Entscheidungen zu treffen, immer geleitet von der Macht, selbstverständlich.
Ehrlich, außerordentlich ehrlich, war aber sein Eingeständnis, dass eben jene Machtverbindung vielleicht noch nicht ganz so ausgereift war, wie er dachte, was Eleonore zu einem kleinen Lächeln brachte. Die Jahre als Padawan... bei ihr waren diese Jahre recht spät in der Lebenserfahrung gewesen, was ihr den Vorteil gebracht hatte, früher als andere einzusehen, dass nicht immer alles reibungslos funktionierte. Aber Michael war jung, und auch er würde irgendwann begreifen, dass die perfekte Fassade, die so manch einer aufrecht hielt, vielleicht gar nicht so souverän war. Jeder Jedi musste seinen eigenen Weg zur Macht finden, und dieser Prozess war mit der Würde der Ritterschaft bei Liannas Sonne bei weitem noch nicht abgeschlossen. Gut, wenn er das erkannte.

Genau dies dann auch als seine Schwäche anzuführen, war wohl nur konsequent, und Eleonore nickte. Sich auf die Macht zu verlassen war für jemanden, der logisch und rational dachte, nicht immer einfach. Aber es brauchte meistens eine sehr lange Zeit, bis dieses Loslassen vollständig erreicht werden konnte. Nicht so ungewöhnlich, wie Michael vielleicht dachte, und eine Schwäche, die angegangen werden konnte.
Interessant war, dass Michael seine Stärken nicht erwähnte, zumindest nicht besonders hervorhob. Dass er ein besonderes Talent für Visionen hatte, war Eleonore bekannt, wäre es das nicht gewesen, so hätte seine beiläufige Bemerkung vielleicht übergangen werden können. Ebenso interessant war sein Ausweichen ihres Blickes. Nervosität? Sie war nun eigentlich nicht dafür bekannt, jemanden mit ihrem Blick einzustampfen, das dachte sie zumindest. Es war die erste Sache, die ihr ein wenig missfiel, denn ein Jedi sollte durchaus in der Lage sein, hinter seinen Worten zu stehen und diese auch durchzusetzen. Doch sie waren erst am Anfang der Prüfung - es konnte sich noch vieles zeigen.

"Danke für deine Einschätzung, Michael. Sie klingt... interessant." Eleonore lächelte. "So ähnlich habe ich es auch von deinem Meister gehört." Sie nickte Steven zu. "Auch wenn ich zugeben muss, dass mich nicht nur deine Schwächen, sondern auch deine Stärke mehr interessiert hätte, aber was nicht ist, kann ja noch werden, nicht wahr?" Amüsiert grinste Eleonore. Vielleicht würde es Michael ein wenig von seiner Nervosität nehmen. "Dass du deine Verbindung zur Macht als deine Schwäche einordnest, ist interessant, aber ich möchte dir auf den Weg mitgeben, dass dies keine Sache ist, die man in wenigen Monaten oder Jahren erlernt." Eleonore beugte sich ein wenig vor und sah Michael ernst an. "Habe Geduld mit dir selbst. Sich der Macht zu übergeben, sich von ihr leiten und führen zu lassen, ist nicht immer einfach, und es braucht viel Arbeit, bis wir dieses Ziel erreichen. Arbeite daran. Du bist auf einem guten Wege, indem du dieses Problem erkannt hast, und nun ist es deine Aufgabe, auch über deine eventuelle Beförderung hinaus, dich stetig zu verbessern. Man lernt nie aus, denke daran."

Eleonore lehnte sich wieder zurück und betrachtete Michael einen Moment. Es gab mehrere Möglichkeiten, nun mit der Prüfung fortzufahren, und sie musste sich für eine entscheiden. Praxis? Theorie?
"Zur Ausbildung eines Padawan gehört für gewöhnlich der Bau eines Lichtschwertes dazu." Fragend sah Eleonore Michael an. "Hast du eines konstruiert? Wenn ja, kann ich es bitte sehen, und kannst oder möchtest du mir darüber etwas berichten? Wenn nein, gibt es dafür einen besonderen Grund? Keine Sorge..." Eleonore lächelte erneut. "Für manche Jedi ist ein Lichtschwert nur ein simples Werkzeug, der Bau eine Pflichtaufgabe, wenn dies für dich der Fall ist dann ist dies in Ordnung. Außerdem würde ich aber gerne wissen, worin du deine Aufgabe als ein Jedi sehen würdest. Weshalb hast du dich für diesen Weg entschieden? Was ist dein Ziel?"

Nun warf Eleonore auch einen Blick auf Steven, der der Prüfung bisher stumm beiwohnte. "Und vielleicht, wenn dein Meister möchte, kann er auch noch etwas zu deiner Ausbildung sagen, wenn er etwas hinzuzufügen hat. Manchmal ist ein externer Blick hilfreich."

Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Eleonore, Michael, Steven
 
Ilum, im gestarteten Schiff “Wirbelsturm” im Cockpit: Ribanna, Sarissia, Q`Tahem und Kestrel


Q`Tahem konnte Ribanna beruhigen, dass nichts Wichtiges im Rucksack gewesen war. Außer sein Labyrinthwürfel, doch auch der schien es heil überstanden zu haben. Ribanna fragte sich, was das für ein Würfel war?!

Auch Kestrel beruhigte Ribanna bzw. versuchte es. Die Schülerin war innerlich stark aufgewühlt und verängstigt und das ließ sich nicht von jetzt auf gleich ändern. Ribanna fiel auf die Knie und musste vor Erleichterung heulen. Ihre ganze Anspannung löste sich so. Kestrel munterte sie wieder auf. Bei den Jedi wurde es nie langweilig? Meinte sie stets solche schlimmen Abenteuer wie soeben mit den Panthern oder auf Coruscant mit den Rasenden? Hoffentlich nicht! Ok, auf Chalakta war es vielleicht zu langweilig und eintönig gewesen, wie sie rückblickend fand, doch zu viel Action war auch nichts! Doch dann fing Ribanna ein zustimmendes Lächeln von Sarissia auf und begann spätestens jetzt daran zu glauben, denn wie könnte man es nach diesem Blick nicht! Kestrel versuchte es nun auf die komische aufmunternde Tour und Ribanna versuchte zu lächeln und ließ sich von ihr hoch helfen. Ja, es war alles gut gegangen und sie würde nun auch etwas zu erzählen haben.

Doch Ribanna hatte noch ein anderes Problem. Kestrel lächelte warmherzig und verständnisvoll. Sie sprach beruhigend auf Ribanna ein und tröstete sie, dass sie ihr Verhalten verstehen könnte und auch noch nichts anderes von ihr erwartete hätte, im Gegensatz zu ihren beiden anderen Schülern. Ob Ribanna je so sein und handeln könnte wie sie? Diese würden bald Ritter werden! Ribanna sah zu Q`Tahem und Sarissia und sah auch deren Verwunderung, die eher bei Q`Tahem zu finden war, bzw. Freude darüber. Deshalb sollte es nun nach Lianna gehen! Sari sollte den Kurs umgehend ändern und kam dem sofort nach. Ribanna war froh, nicht nach Coruscant zurück gebracht zu werden.


Doch Ribanna hatte noch etwas auf dem Herzen, die Sache mit dem verlorenen Trainingslichtschwert, doch auch hierbei reagierte Kestrel gelassen und milde. Sie atmete auf. Ribanna fiel ein Stein vom Herzen!

Doch Kestrel hatte auch ein Problem, ein Gesundheitliches! Sie hatte eine ausgerenkte Schulter und sie sprach Sari, zum Glück nicht sie, an, sie ihr wieder ein zu renken. Zwar hatte sie allgemein gefragt, doch war gleich auf Sari zugegangen. Pragmatisch machte sich Sari ans Werk. Ribanna staunte über ihre Art. Jene forderte alle auf, besser nicht hin zu hören, doch wie sollte man da weghören?! Es machte wirklich ein schreckliches Geräusch, als die Schulter eingerenkt wurde, als Knochen auf Knochen schabte. Ribanna stellten sich die Nackenhaare auf. Das musste schrecklich weh getan haben!? Doch Kestrel war unglaublich tapfer! Es schien, als hätten die Zwei derartiges schon öfters durchgestanden.


Kestel erkundigte sich nun nach der Unordnung auf dem Schiff. Sari begann zu erzählen, was sie erlebt und weshalb sie alles stehen und liegen lassen hatte. Ribanna staunte nicht schlecht. Es war eine lange und emotionale Geschichte! Die Prüfung war hart gewesen, da schließlich ihr Vater und so darin vorgekommen waren.

"Ich gratuliere dir zum Kristall!"

Dann kümmerte sich Sari darum, Ordnung zu schaffen. Ribanna fragte hingegen Q`Tahem:


“Zeigst du mir mal diesen komischen Würfel in deinem Rucksack und erklärst mir mal, was man damit anstellen kann? Was soll das nur sein, ein Labyrinthwürfel?”

Während sie sich die Zeit damit vertrieben und Q`Tahem so dafür gesorgt hatte, dass Ribanna den Schrecken vergaß bzw. verdaute, der sich an Bord zugetragen hatte, sorgte Sari dafür, dass die Tür repariert wurde, denn dafür hatte sie ein besonderes Geschick. Und somit wurden auch die Spuren des Schreckens beseitigt!

Die Stunden an Bord reihten sich wie im Fluge zu Tagen und schon kamen sie im Orbit von Lianna an. Selbst Ribanna hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen.



Weltraum, Orbit von Lianna, an Bord der “Wirbelsturm” beim Landeanflug auf Lianna: Kestrel mit ihren Schülern Ribanna, Sarissia und Q`Tahem
 
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[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]

"Ja, Rätin Eleonore. Ich werde es nicht vergessen."

Er sah ihr wieder in die Augen. Was hatte er sich eigentlich dabei gedacht den Blick zu senken? Das wirkte einerseits unehrlich und andererseits verdammt unprofessionell. Vermutlich saßen die kulturellen Lektionen, welche er im elterlichen Haushalt bekommen hatte, zu tief um sich innerhalb weniger Jahre vollkommen und rückstandslos zu verflüchtigen. In Situationen, in welchen man aufgeregt war, fiel man einfach viel zu oft in alte Denkmuster.

Seine Mutter hatte ihn immer getadelt, wenn er höhergestellten Personen in die Augen schaute. Es würde sich nicht gehören, wenn sich jemand aus seinem Stand dazu aufschwang höheren Klassen in die Augen zu blicken. Er konnte seine Frau Mama beinahe schon zetern hören. Doch über diese imaginäre Dauerbeschallung musste er sich jetzt hinwegsetzen. Er hatte eine Siuation vor sich, in der solche Albernheiten unwichtig waren. Wichtig war das die Prüferin sah, dass seine Antworten aus seinem Inneren kamen und keine erdachten Geschichten.

Und natürlich hatte er gleich einen Teil der Frage unbeantwortet gelassen. Solche Schnitzer durften jemanden der sich der Prüfung zum Jedi-Ritter stellte nicht passieren. Denn dies war ja schlussendlich doch eine vergleichsweise harmlose Situation. Wenn ihm diese Fehler hier schon passierten, was würde dann erst in einer wirklich angespannten Situation geschehen?


"Vergebt mir, ich hatte es in meiner Nervosität vergessen euere Frage zur Gänze zu beantworten. Ich glaube eine meiner größeren Stärken ist das ich ehrlich und aufrichtig bin. Es ist sicher keine Eigenschaft die sehr hilfreich ist, wenn man mit einem geborenen Diplomaten herumreist" Er zeigte in Richtung von Steven "Dennoch hat sie mir bisher weniger zum Nachteil gereicht als man mir in meiner Kindheit einschärfen wollte."

Er atmete aus. Er hoffte, dass er es so rübergebracht hatte wie er es vorgehabt hatte. Aber sollte es ihm verbal nicht vollständig gelungen sein, würde die Jedi-Rätin das vermutlich an seinem Ausdruck erkennen können. Michael hatte den dringenden Verdacht, dass sein Gegenüber viel mehr über Mimik und Gestik herauslas, als er es je für möglich gehalten hatte.

Danach forderte die Prüferin ihn auf ihr sein Lichtschwert zu zeigen und Etwas über dessen Entstehungsprozess zu erzählen. Er löste die elegante Waffe, welche er etwas versteckt an seinem Gürtel trug und reichte sie ihr mit dem Ende voran.


"Der Kristall im Inneren hat seinen Weg zu mir auf ... eher unübliche Art und Weise gefunden. In einer der großen unterirdischen Höhlen auf Ilum hat er mich beinahe erschlagen."

Im Rückblick war diese Szene relativ komisch, hätte sie doch eine nicht alltägliche Nachrichtenmeldung ergeben. Im Moment in dem es passiert war, hatte der fallende Kristall ihm allerdings einen ganz schönen Schrecken eingejagt.

"Es kam mir wie ein Zeichen vor, dass dieser Kristall für mich bestimmt war. Beim Zusammenbau habe ich mich in eine Trance versetzt und mich von der Macht leiten lassen."

Vom Thema Lichtschwert kam die Ratsangehörige gleich auf ein anderes, sehr interessantes Thema zu sprechen.

"Während der letzten Schlacht von Corellia bin ich meinem Meister begegnet. Wir hatten Beide mehr oder weniger den gleichen Auftrag erhalten. Während unserer Zusammanarbeit erkannte er meine Machtsensitivität."

Obwohl diese kriegerische Auseinandersetzung nicht in allzu ferner Vergangenheit lag, konnte sich Michael nur noch weniger Einzelheiten entsinnen. Viel war in der Zwischenzeit passiert. Allerdings erinnerte er sich daran, dass Steven erpicht darauf war ihn als neues Mitglied für den Orden zu gewinnen.

"Zu diesem Zeitpunkt waren Ausläufer der Schlacht noch im Gange und es war wichtig alles zu einem Ende zu bringen. Später zeigte er mir einige Anwendungsgebiete der Macht. Zwar verstand ich zu diesem Zeitpunkt kaum etwas davon, außer das sie sehr mächtig war und nicht jeder im gleichen Umfang auf sie zurückgreifen kann. Doch mir wurde klar, dass ich so mehr für die Wesen, welches das Imperium systematisch unterdrückt tun konnte, als in einer Widerstandszelle, welche viel zu oft auf gewaltsame Methoden zurückgriff."

In der letzten Zeit hatte sich für ihn auch die Aufgabe, welche er als Jedi verfolgen würde, herauskristallisiert.

"Mein Ziel ist es eben jenen Unterdrückten zu helfen und zu verhindern und dagegen zu arbeiten das sie nocheinmal in ein solches System hineingezogen werden. Und die mir gegebene Machtsensitivität und meine Visionen zu nutzen um etwas Gutes zu bewirken und die Galaxie, soweit ich dazu beitragen kann, zu einem besseren Ort zu machen."

[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]
 
Polith-System - Lianna - Raumhafen - bei der MC-18 - Tenia und Akani


Ich finde, du hast dir heute einen freien Tag verdient. Die Mission war lang und anstrengend und du hast ein gutes Wortgefecht geführt. Heute sollst du dich erholen“, antwortete Tenia auf Akanis Frage und lächelte. Sie versicherte, sich zu melden, und verschwand dann schnurstracks in der Basis.

Akani blieb noch einen Moment lang stehen. Dann machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Er schlenderte durch die Flure des Jeditempels und schloss dann seine Zimmertür auf. Innen packte er seinen Rucksack aus, wobei er die Wäsche, die dringend einer Reinigung bedurfte, auf einen Haufen schmiss und diesem auch gleich noch die Kleidung hinzufügte, die er gerade noch getragen hatte. Dann zog er sich bequeme Trainingsklamotten an, nahm sein Komlink zur Hand und schaute nach, welche Uhrzeit gerade auf Csaus war. Später Nachmittag. Er müsste seine Eltern eigentlich erreichen können.

Der Chiss wählte sich nach Hause durch.
Zwei mal klingelte es, dann:

Akani? Ach du liebes Bisschen, endlich meldest du dich!!! Wie geht es dir?“, ertönte die Stimme seiner Mutter. Ein warmes Gefühl durchströmte Akani bei ihrem Klang. Sie hatte sich gar nicht erst die Mühe gemacht, einen neutralen Tonfall zu bewahren.
Also Mutter, weißt du denn nicht, dass es absolut unproduktiv ist, sich so in seine Emotionen hineinzusteigern?“, antwortete er tadelnd. Bevor sie etwas sagen konnte, lachte er leise.
Es geht mir gut, mach dir keine Sorgen. Wir sind gerade erst von einer Mission auf Thyferra zurückgekehrt, früher konnte ich leider nicht anrufen...“
Ein Stich von Schuldbewusstsein durchzuckte ihn. Er war zwar erwachsen und kein kleines Kind mehr, aber natürlich überraschte ihn die Sorge seiner Mutter nicht. Er hätte sich tatsächlich öfter melden sollen, und wenn es nur Nachrichten gewesen wären. Als er dies seiner Mutter sagte, wischte sie das Eingeständnis aber beiseite. Sie erklärte leicht bedauernd, dass sein Vater nicht nur nicht daheim war, sondern in diesem Moment wohl auch schon schlief. Sie hatte kurz zuvor erst mit ihrem Mann gesprochen, der gerade unterwegs war, es ging anscheinend um irgendwelche Gewürze, die er sonst auf welchem Planeten einkaufen wollte. Candia versicherte Akani jedoch, dass es auch seinem Vater gut ginge.

Die nächste Dreiviertelstunde verbrachte er damit, seiner Mutter alles mögliche von der Mission zu erzählen. Sie revanchierte sich mit kleineren Neuigkeiten aus seiner Heimat, nichts bewegendes.
Als die Neugier der Chiss gestillt war, rang sie ihrem Sohn noch das Versprechen ab, sich bald wieder zu melden, dann beendeten die beiden das Gespräch.
Akani schickte seinem Vater eine Nachricht, dieses Mal jedoch nichts dahergeschriebenes, sondern eine Sprachnachricht. Wenn sie schon nicht miteinander reden konnten, dann zumindest das...


Anschließend schnappte er schnappte er sich die Wäsche und die Bücher, die er über die Reise dabeigehabt hatte und jetzt wieder abgeben wollte. Auf dem Weg zur Bibliothek kam er praktischerweise an einem Droiden vorbei, der ein Tablett mit zwei Tassen und einer Kanne mit irgendeinem dampfenden Getränk durch die Gänge trug.
Entschuldigung, du bist nicht zufällig ein Haushaltsdroide oder so?“, fragte Akani höflich.
Das kommt darauf an, wie die Frage gemeint ist“, ertönte die blecherne Antwort.
Konzipiert bin ich als Protokoll- und Übersetzungsdroide, aber offensichtlich ist das schon lang nicht mehr meine Hauptaufgabe“, erklärte der Droide mit einem Nicken auf das Tablett in seiner Hand. Trotz der künstlichen Stimme meinte Akani dabei, einen Hauch von Verärgerung aus der Antwort herauszuhören.
Oh. Ähm. Das tut mir wirklich Leid...Hat dir das...Protokollieren und Übersetzen denn Spaß gemacht?“
Nun ja, ich bin nicht darauf programmiert, eine Tätigkeit auszuführen, weil ich Freude daran habe, sondern weil sie mir aufgetragen wurde. Aber ja, über die kurze Zeit, in der ich meinem eigentlichen Zweck nachkommen konnte, hat mir dieser kein Unbehagen bereitet.“
Dann hob der Droide plötzlich die freie Hand.

Da unsere Unterhaltung bereits eine Länge von mehreren Sätzen, gemessen an einer Definition von mehreren Sätzen als mehr als fünf Sätzen aus jeweils mindestens drei Wörtern, übersteigt, gebietet mir das Höflichkeitsprotokoll, das Bestandteil meiner Programmierung ist, mich vorzustellen. Dies dient auch dazu, dass Personen, die meinen Service in Anspruch nehmen, sich im Falle von Problemen bei meinem Hersteller Czerka Corporation über mich beschweren können. Ich bin T4-S8-GE3. In der Vergangenheit wurde ich auch genannt: T4; T4-S, Tas, Tasa, Tasi, Onkel Tas, Onkel Tasi, Guuu, Blechbüchse, Blechkopf.“

Akani unterdrückte ein Lachen, hob jedoch eine Augenbraue.
Onkel? Guuu? Blechbüchse und Blechkopf?“
Der Droide produzierte ein Geräusch, das ihm wohl als elektronische Entsprechung zu einem Seufzen einprogrammiert worden war.
Im Laufe meiner Karriere wurde ich auch als Haushaltsdroide einer Familie mit Kindern eingesetzt“, erklärte er.
Aaah...Sehr kleine Kinder wohl, wenn sie ihn als Guuu bezeichnen.
Allerdings wurde ich dort tatsächlich ziemlich gut behandelt. Ich habe sogar regelmäßig ein Ölbad bekommen und durfte die Mutter der Familie einmal im Monat zu einem Kosmetikstudio begleiten, wo ich eine Hochglanzpolitur erhielt!“

Akani gab sich Mühe, sich angemessen beeindruckt zu zeigen, und stellte sich ebenfalls vor. Dies führte dazu, dass er sich die nächste halbe Stunde mit dem Droiden über Ölbäder, schlechte – und auch einige gute – Droidenbesitzer, das Tagesangebot der Mensa, die Farbe der Wände der Jedibasis sowie ihre Wahrnehmung durch die optischen Sinnesorgane verschiedener Spezies und den Wetterbericht unterhielt. Dann fiel Tas urplötzich auf, dass er noch immer das Getränk abliefern musste, welches allerdings in der Zwischenzeit natürlich deutlich abgekühlt war.
Oh nein! Die Meisterin wird mir den Kopf abreißen!“, stieß der Droide verzweifelt aus.
Akani konnte eine klitzekleine Prise Belustigung nicht unterdrücken. Er fühlte sich dennoch verpflichtet, dem armen Droiden zu helfen.

Ups...da ist jetzt doch irgendwie mehr Zeit vergangen, als ich dachte...Ich bezweifle allerdings, dass diese Meisterin dir wirklich Schaden zufügen will, du arbeitest schließlich für ihren Orden...Sollte es doch Probleme geben, schieb die Schuld einfach auf mich. Nenn ihr meinen vollen Namen, den kann sich sowieso niemand merken.“
Außer bei der Meisterin handelte es sich um Padme...
Pfff. Und wenn schon. Soll sie halt ihre tolle Materiebeeinflussung benutzen, um ihr Käffchen aufzuwärmen.
Einen Moment lang fragte sich der Padawan, ob er das Getränk mit seinem Lichtschwert erhitzen könnte...


Er schob den Gedanken beiseite. Tas bedankte sich überschwänglich für die angebotene Hilfe und versicherte im Gegenzug, Akanis Wäsche direkt nach dem Erfüllen seines dringlicheren Auftrags zur Reinigung zu bringen, dann eilte er auch schon davon. Akani hoffte nur, dass der Droide in seiner Hast nicht noch eine Unterhose fallen ließ oder dergleichen. Das wäre peinlich...

Nachdem Akani endlich die Bücher in der Bibliothek abgegeben und sich auch gleich Nachschub geholt hatte, schnappte er sich in der Kantine ein belegtes Brötchen und aß dieses im Gehen. Kurz darauf hatte er die Trainingsräume erreicht. Er betrat einen leeren und fing an, sich aufzuwärmen. Glücklicherweise war es auf Thyferra nicht zu einem Kampf gekommen, aber es war äußerst fraglich, ob seine zukünftigen Missionen genauso friedlich verlaufen würden...


Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Akani
 
Polith-System - Lianna - Jedibasis - Gänge - Tenia und Rosita

Tenia hatte und hätte nicht vermutet, dass Rosita ihren Werdegang verfolgte. Warum auch? Sie selbst hatte sich damals so wenig um andere geschert, dass die Frage, was aus irgendjemandem werden konnte oder wurde, sich nie gestellt hatte. Sie war so desinteressiert an andern gewesen, an den Geschehnissen in der Galaxis selbst. Tenia hatte eine kleine Blase um sich einwickelt gehabt, in der es ihre Familie und sie gab und niemanden sonst. Null war neutral und ähnlich war auch ihre Einstellung gewesen. Was außerhalb geschah? Nicht von Interesse. Heute hatte sich das grundlegend verändert und Tenia wunderte und schämte sich, dass sie so lange so desinteressiert gewesen war. Rositas Lob, das sie als solches erkannte, traf damit nur zu gut und so lächelte Tenia vorsichtig, aber nicht gerührt.


Eine Standpauke blieb aus. Stattdessen wollte die Kusihban wissen, die wievielte Mission Thyferra gewesen war. Die erste, zumindest, die erste, die sie eigenständig als Ritterin führte. Da waren andere Missionen gewesen, aber in allen vorherigen hatte sie die Rolle einer Padawan inne gehabt. Aber erwartete sie wirklich zu viel? Perfekt hätte die Mission nicht ablaufen müssen, aber katastrophal? Eben auch nicht. „Ich werde daraus lernen.“ Zumindest das stand fest. Die Mission hatte so viel offen gelegt, dass es gar nicht anders ging.

Das Rosita selbst wegen ihrer Größe gestichelt worden war, war nicht wirklich verwunderlich für Tenia. Sie kannte das schließlich selbst. Aber das die Meisterin zugab, einen anderen Padawan deswegen verletzt zu haben? Das hätte die Nullianerin nun wirklich niemals vermutet. Irgendwie war diese Information wirklich tröstend, was seltsam war. „Ich hätte früher mit Euch sprechen sollen,“ Stellte Tenia dennoch fest und lächelte ein wenig. Bloß was sie über Steven sagte, konnte Tenia nicht einfach annehmen und da sah die Nullianerin zur Seite, vor allem, um erneut zu verhindern, wirklich in Tränen auszubrechen. Sie würde mit Steven nicht sprechen. Sie hatten bereits alles gesagt, was zu sagen gewesen war. Oben im Turm, als sie alleine gewesen waren. Steven würde niemals von seinem Standpuntk abrücken, weil er nicht einmal begriff, um was es ging. Stattdessen hatte er noch versucht, sich als Helden darzustellen und dabei war ihm sogar das Mittel recht gewesen, sie alle in größte Gefahr zu sprechen. Nein, nein, mit ihm würde sie nie wieder auch nur ein einziges Wort sprechen! Nicht sie hatte ihn wie ein Kind behandelt, er hatte das gemacht und er, er allein war auch derjenige, der hier ein Gespräch suchen musste. Tenias Blick, der noch immer abgewandt war, veränderte sich, wurde viel eher trotzig und Tenia wusste selbst, diesmal sogar sehr sicher, dass all diese Gedanken nur deshalb kamen, um ihr in diesem Augenblick zu helfen. Ein Gespräch mit Steven. Wenn sie nur diesen Gedanken zugelassen hätte… Nein, sie konnte nicht völlig die Fassung vor Rosita verlieren. Völlig ausreichend war schon die Tatsache, dass sie wegen Steven die Fassung verloren hatte. Sich wegen eines Menschen so aus dem Konzept bringen zu lassen, war nie gewollt gewesen. Eine einzige Person hatte das bereits geschafft, Oweja Jafan Jadöhm und nach ihm hatte Tenia sich fest vorgenommen, nie wieder zuzulassen, dass etwas Ähnliches geschehen würde. Mit ihm hatte sie gesprochen aber genutzt? Hatte es nichts.

Alles andere, was Rosita sagte, klang stimmig und richtig. Sie musste nicht auf dem Weg bleiben, auf dem sie begonnen hatte und Geduld war ein gutes Stichwort.

„Ihr habt recht,“ sagte Tenia dann ehrlich, „bloß hoffe ich,“ und jetzt lächelte sie doch wieder breiter, „dass ich dafür nicht noch mehr Jahre brauche.“

Polith-System - Lianna - Jedibasis - Gänge - Tenia und Rosita


 
~ Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven ~

Als die "Eulysia" auf Lianna aufsetzte begleitete Steven den Ruck des Raumschiff mit einem Seufzen. Vertrautheit und Unsicherheit kämpften um die Vorherrschaft der Gefühle im Kopf des Barons. Lianna war der Ort, an dem Steven nach Missionen Erholung fand, er verband mit diesem Planeten - mehr noch als mit Coruscant - den Orden der Jedi und somit seine geistige Heimat. Doch war es auch der Planet auf dem sich Tenia aufhielt. Steven hatte keinerlei Lust im Moment auf Tenia zu treffen, was vermutlich auf Gegenseitigkeit beruhte, nachdem sie sich auf Thyferra irgendwie.. auseinandergelebt hatten.
Der aristokratische Jedi-Ritter wühlte in seiner Tasche. Der Kristall, den er Tenia geschenkt hatte und den die Nullianerin auf eben jener letzten Mission davongeschleudert hatte, als wäre es der Imperator persönlich, erinnerte ihn jedoch daran, dass er nicht ewig vor seinen Problemen oder vor Tenia weglaufen konnte. Irgendwann würde es ein erneutes Treffen geben, eine neue Konfrontation oder vielleicht eine Aussprache. Lianna war aber vermutlich nicht der richtige Ort dafür und wenn er es doch war, so war im Moment nicht der richtige Zeitpunkt. Thyferra war noch zu frisch, die Wunden noch zu tief und sowieso waren die nächsten Stunden nicht seine oder Tenias sondern ganz alleine Michaels. Die Prüfung eines Padawans stellte das Ende der Ausbildung dar, die letzte Kreuzung auf dem Weg von Meister und Schüler.


Nachdem die luxoriöse Raumyacht auf der Planetenoberfläche aufgesetzt hatte und der Baron sich, gemeinsam mit seinem Padawan, vom Rest der Crew verabschiedete, öffnete sich die Rampe mit einem lauten Zischen. Gaswolken bildeten sich um die Eulysia herum, Steven vermutete dahinter irgendwelche hydraulischen Vorgänge oder aber die Kühlung, nachdem der Hyperraumantrieb doch für eine ganze Weile in Dauerbetrieb war.
Was es auch war, was den ersten Blick auf die Landebucht verhinderte, die Eulysia konnte eine gute Reparatur gebrauchen. Äste und Laubwerk von Thyferra hatten der Hülle beim Absturz ganz schön zugesetzt und nun konnte man nur erahnen, dass es sich hier um das Schiff eines Thronfolgers und Jedi handelte.

Steven entschied sich sofort und ohne Umwege die Gemächer von
Eleonore aufzusuchen. Schon im Vorfeld ihrerer Rückkehr nach Lianna hatte der Baron von Cirrus mit der Cereanerin Kontakt aufgenommen um über Michaels anstehende Prüfung zu sprechen. Auch wenn Steven die Jedi-Rätin bisher eher flüchtig kannte, hatte er - wie eigentlich jeder Jedi, der jemals auf Lianna war - schon von der "Mutter der Liana-Basis" gehört.
Der Weg zu den Räumlichkeiten der Rätin war nicht sehr weit und aufgrund ihrer Absprache dauerte es nicht lange, bis jemand die Tür öffnete.
Freundlich begrüßte die Jedi-Visionärin die beiden ehemaligen Reisenden und bat sie darum, ihr zu folgen. Steven konnte sich schon denken wohin es ging und so wurde nach nur wenigen Augenblicken dieser erste Gedanke bestätigt, als sie den Ratssaal betraten. Der cirresische Thronfolger hätte vermutlich auch Einspruch erhoben, hätte sein Padawan im Flur oder in den Gemächern der Rätin in den Rang eines Ritters erhoben werden sollen. Bei ihm selbst war es damals anders gewesen.. die Republik war noch versunken im Krieg mit dem Imperium und der Jedi-Orden erholte sich erst von der Verfolgung durch die Sith. Steven konnte sich nicht mehr daran erinnern, ob der Ratssaal auf Lianna damals überhaupt schon vollendet oder noch im Bau war!? Er war damals erst 17 Jahre jung gewesen und von
Chesara gefragt worden, ob er bereit dafür war. War er es damals gewesen? Er musste es sein, der Orden brauchte Jedi-Ritter. Die Republik brauchte sie.

Steven stellte sich mit einigem Abstand hinter seinen Padawan, er wollte sich nicht in den Vordergrund drängen, immerhin war dies seine Show. Bevor die Rätin mit der Prüfung begann, streifte Steven seine dunkle Robe zurecht. Eine gewisse Anspannung erfüllte nun auch ihn, obwohl er nicht in der Situation des Prüflings war. Aber Michael würde diese Herausforderung meistern, soviel war sicher.

Nachdem der Noch-Padawan der Rätin auf ihre Fragen geantwortet hatte, reichte er ihr das Lichtschwert. Dies war ein besonderer Moment. Das Lichtschwert war nicht irgendeine Waffe oder Werkzeug, es war die Waffe eines Jedi-Ritters. Wenn das Summen und das Licht des Kristalls den Raum bei aktivierter Klinge durchflutete, war dies ein wunderbarer Moment. Eleonore würde sicher nicht darauf verzichten wollen, Michaels Lichtschwert auf seine Funktionsfähigkeit zu testen.
Doch bevor sie dies tun konnte, wandte sie sich an den Meister des Prüflings. Mit Ehrfurcht deutete der Ritter eine Verbeugung an und trat, mit in den Ärmeln verschränkten Armen, einen Schritt nach vorne.

"Michael war ein Krieger, als ich ihn als meinen Schüler annahm."

Steven konnte sich noch genau daran erinnern als er Michael in der VI. Schlacht von Corellia getroffen hatte.


"Er hat schon damals für die Republik und die Freiheit gekämpft, jedoch nicht auf den Wegen eines Jedi."
Als Scharfschütze im Widerstand von Corellia war es vermutlich Tagwerk nach dem Schuss die Fragen zu stellen. Es klang wahrscheinlich wie eine unmögliche Aufgabe aus so einem Soldaten einen Jedi-Ritter zu formen. Aber es war gut, das Steven diese Aufgabe annahm.

"Vielleicht war dies auch ein Grund, wieso er der Macht schwer Vertrauen schenken konnte.. Allerdings hat ihm sein Leben im Widerstand auch einen kritischen Verstand geschenkt. Auch wenn es manche Situationen für einen Meister nicht gerade leichter macht,..."
Steven musste grinsen und an seine eigene Padawanzeit denken, auch er hatte Sinaan und Chesaras Anweisungen immer mal wieder hinterfragt und ihnen nie blindlings gehorcht.

"...schätze ich genau diese Fähigkeit an ihm. Die Republik wäre nicht viel besser als das Imperium, wenn es niemanden gäbe, eigene Entscheidungen und die von anderen hinterfragt."
Vielleicht auch die Entscheidungen, die Steven und Michael auf Thyferra getroffen hatten?


~ Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven ~
 
Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita


Tenia sagte nicht viel auf Rositas langen Monolog hin. Dennoch hatte die kleine Kushiban den Eindruck, dass sie an der einen oder anderen Stelle doch zu der früher so stolzen Nullianerin durchgedrungen war. Die Jedi-Meisterin konnte ihr nur ein offenes Ohr schenken, wenn Tenia dies wünschte. Ihren Weg musste die braunhaarige Jedi-Ritterin selbst gehen. Dennoch wirkte das Lächeln der jungen Frau am Ende viel fröhlicher, so dass es sich aus ihrer Sicht gelohnt hatte. Die fragenden Blicke der anderen Jedi, welche ab und an einen Bogen um die beiden auf dem Boden Sitzenden herum machten war der Kushiban egal. Es gehörte fast schon zum guten Ton, dass erfahrene Jedi gewisse Eigenarten entwickelten. Manche hatten ganz besondere Essenswünsche, andere verabscheuten Haare wie sie von Meister Zolk Nackl wusste, dem obersten Bibliothekar auf Lianna. Rosita kümmerte es nicht, wenn sie wichtige und eindringliche Gespräche mit anderen Jedi auf einem Gang am Boden sitzend führte. Na und?


"Du und ich, wir haben viele Gemeinsamkeiten, Tenia. Du bist nicht allein dabei! Ich bin gerne bereit dir zu helfen, wenn du Schwierigkeiten hast. Schließlich kenne ich diese selbst nur zu gut. Also zögere nicht mich aufzusuchen, wenn dir etwas Sorgen bereitet. Der Weg an sich selbst zu arbeiten ist besonders lang, aber dafür umso befriedigender, wenn du oben angekommen bist. Zudem erwartet niemand von dir jetzt schon eine perfekte Jedi zu sein. Wir alle haben unsere Schwächen",


gab sie ihr mit auf den Weg, da sie langsam dem Eindruck hatte, dass sich ihr Gespräch dem Ende zuneigte, wenn nicht Tenia noch etwas ansprach. Aber es war wichtig gewesen, das spürte die kleine Jedi-Meisterin sehr deutlich, so dass sich ihr Fell vor Wohlbehagen noch etwas kräftiger braun färbte. Dabei stand sie auch langsam wieder auf, wodurch sie sich jedoch noch immer auf Augenhöhe mit der sitzenden Menschenfrau befand. Aber es war ok so.

"In Ordnung jetzt?"

Dabei lächelte Rosita die Nullianerin ebenso freundlich an.


Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita
 
Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Akani


Nachdem er sich aufgewärmt hatte, griff Akani mit der Macht nach einigen am Rand des Raumes stehenden Kästen und schob sie in die Mitte. Dann löste er ein paar Ringe von der Wand und zog sie ebenfalls in die Mitte, sodass sie zwischen zwei Kästen herunterhingen.
Als der Parkour zu seiner Zufriedenheit aufgebaut war, begann er damit, die Hindernisse in einem mäßigen Tempo zu überwinden. Er nahm immer wieder kleine Änderungen vor und erhöhte nach und nach auch das Tempo.


Dabei dachte er an den ähnlichen Parkour zurück, den Tenia aufgebaut hatte, als sie sich damals nach dem mysteriösen Verschwinden Padmes kennengelernt hatten. Die sportliche Betätigung hatte ihm damals gut getan. Er war so zornig gewesen...Etwas, das seinem Volke eigentlich nicht würdig war.
Obwohl es gar nicht so lang her war, da Tenia den Chiss als Padawan angenommen hatte, kam es ihm wie eine Ewigkeit vor. Dabei hatte er erst zwei Missionen hinter sich. Eineinhalb, wenn man strenger urteilen wollte, schließlich war die Reise nach Ruusan mit Padme und Shana eigentlich nicht mehr gewesen als ein kurzer Abstecher und, soweit es die drei betraf, ein schnelles Scharmützel.
So gesehen war die Mission auf Thyferra in der Tat gar nicht so unerfolgreich gewesen. Wäre da nur nicht der Soldat gewesen...Hoffentlich bekam Tenia keine Schwierigkeiten. Es mochte ihre Mission gewesen sein, abgedrückt hatte sie dennoch nicht.


Einige Zeit später schob und zog Akani die Geräte wieder an ihren Platz zurück. Dann nahm er ein Übungslichtschwert sowie einen Trainingsdroiden, stellte diesen wiederum auf eine nur mittlere, aber ansteigende Schwierigkeit ein und warf ihn in die Luft, während er sofort das Lichtschwert aktivierte und in Kampfstellung ging.
Der Droide brauchte lediglich einen Moment, um den Fall abzufangen, hochzuschweben und seine Umgebung zu analysieren. Dann begann er auch schon, Schüsse auf seinen Gegner abzufeuern.
Während Akani anfangs noch keine Probleme hatte, sich zu verteidigen, geriet er zunehmend in Bedrängnis, als die kleine Kugel ihn mit immer größerer Geschwindigkeit angriff und dabei auch schneller umherschwirrte als zu Beginn. Ihren ersten Treffer landete sie auf Akanis rechtem Fuß, allerdings konnte der schwache Schuss seinen Schuh nicht durchdringen. Nur wenig später traf sie jedoch seinen linken Arm, welcher kurz zuckte.
Akani schlug zwei Schüsse zurück und zog dann mit der Macht einen hinter ihm stehenden Kasten von der Wand weg, um dahinter Deckung zu suchen. Er hatte es recht bald aufgegeben, die Bewegungen des Droiden analysieren zu wollen, da schnell klar wurde, dass sie keinem Muster folgten. Es blieb ihm also nur, die Schüsse nach besten Fähigkeiten abzuwehren.


Fünf Minuten später hätte Akani den Rücken seines T-Shirts problemlos auswringen können. Weitere fünf Minuten später keuchte er heftig, außerdem hatte er weitere Treffer einstecken müssen.
Warum muss diese dämliche Kugel auch so klein und schnell sein?
Seine Logik sagte ihm, dass die Größe praktisch und effektiv war, während die Geschwindigkeit sich aus den Einstellungen ergab, die er selbst vorhin vorgenommen hatte. Akani sagte seiner Logik, sie solle zum Pfeffer gehen.


Wenig später schob Akani dem Trainingsdroiden eine schwache Machtwoge entgegen, um ihn zu deaktivieren. Die Kugel glitt sanft zu Boden und schwer atmend räumte er sie weg. Er hatte eigentlich noch vorgehabt, im Anschluss eine kleine Einheit Krafttraining anzuhängen, aber das war nun nicht mehr nötig. Er hatte den Droiden eindeutig unterschätzt.
Stattdessen trank er seine Flasche bis zur Hälfte leer und lief dabei langsam durch den Raum, um in Bewegung zu bleiben, aber etwas zu Atem zu kommen.
Dann stellte er einen Holoprojektor in die Mitte des Raumes und suchte sich eine der eingespeicherten Lektionen heraus. Seine Lichtschwertbewegungen konnten ebenfalls etwas Arbeit vertragen.


Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Trainingsraum - Akani
 
Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Eleonore, Michael, Steven

Eleonore lächelte. Immerhin, Michael war in der Lage, kleine Fehlerchen oder dergleichen einzugestehen. Auch wenn die Tatsache, in einer solchen Situation eine Frage zu vergessen, nun nicht sonderlich dramatisch war. Und es passte auch zu der Stärke, die er sich auf die Fahne schrieb.
"Ich denke, es ist eine durchaus wichtige Eigenschaft. Eine, die selbst bei den Jedi nicht jeder besitzt. Und außerdem..." Eleonore zwinkerte Michael zu. "Wer weiß schon, wie lange du noch mit diesem Diplomaten herumreist?" In der Regel trennte sich ein Meister-Schüler-Paar nach der Beförderung. Und dann würde Michael sehen, wie nützlich diese Fähigkeit noch sein würde.
Sie griff nach dem Schwert, das Michael ihr überreichte, und betrachtete es neugierig. Das erste Schwert eines Padawans war immer etwas besonderes. Es zeigte oft ganz besonders die Eigenschaften des Trägers - und wenn es nur zeigte, dass der Träger noch unschlüssig war.


Eleonore konnte sich ein sehr amüsiertes Grinsen nicht verkneifen, als Michael auf den Empfang des Kristalls hinwies. Nun ja... die einen meditierten, die anderen ließen sich führen... die nächsten wurden eben beinahe erschlagen von einem Kristall. Jeder auf seine Art und Weise, hauptsache, der Kristall passte zu seinem Besitzer und zu seinem Schwert. Und das schien der Fall zu sein, nach dem, was der Padawan ihr erzählte. Das Schwert wirkte außerdem sehr stimmig und gut ausgearbeitet - zumindest im deaktivierten Zustand. Es war schlicht, schien nichts besonderes zu sein, funktional und relativ glatt - es passte zu dem Eindruck, den sie auch von seinem Erbauer hatte. Außerdem lag es gut in der Hand, war nicht zu groß und nicht zu klein. Es waren kaum Verzierungen zu sehen - im Gegensatz zu den Schwertern mancher anderer Ritter, die so stark "Individualität" schrieen, dass man es nicht nicht bemerken konnte. Selbst rosafarbene Pünktchen oder unpraktisches Material wie Stoff waren Eleonore schon untergekommen.
Die Rätin aktivierte schließlich die dunkelblaue Klinge und erhob sich, um die Waffe ein wenig zu testen. Nach einigen Versuchen und Bewegungen nickte sie zufrieden. Es war ein gutes Schwert und würde seinem Träger noch gute Dienste leisten.
Sie ließ die Klinge wieder verschwinden, setzte sich wieder und betrachtete das Schwert noch ein paar Momente, bevor sie erneut nickte und sich wieder Michael zuwandte.


Die Frage, weshalb ein Padawan überhaupt den Weg der Jedi eingeschlagen hatte, was er sich dadurch erhoffte und welche Ziele er hatte, waren essenziell für eine Beförderung - zumindest für Eleonore. Kaum ein Padawan kam an dieser Frage vorbei. Sie hörte Michael genau zu, als dieser ihr von seiner und Stevens Vergangenheit berichtete. Gegen Unterdrückung zu kämpfen, sich für diese Personen einzusetzen, war ein durchaus heeres Ziel. Sie lächelte.

"Ziele, die ich durchaus unterstütze. Ich denke, du hast dir hohe Maßstäbe gesetzt, und ich bin gespannt darauf, was du alles erreichen wirst, denn das wirst du sicher." Michael hatte Potential, das war garantiert. Die Frage war nur, wohin sein Weg ihn führen würde - und das wusste nicht einmal die Macht. "Achte nur darauf, dass du über dem Ziel, viel Gutes zu tun, die Kleinigkeiten nicht vergisst - ein Fehler, der vielen schon unterlaufen ist. Manchmal bewirken kleine Dinge mehr, als man denkt, und haben Auswirkungen, die man nicht vorhersehen kann." Es sollte keine ernsthafte Warnung sein - Eleonore hatte nur zu viel gesehen und befürchtete, dass Michael, wenn es schief ging, ebenfalls in diese Falle tappen konnte. Aber eigentlich hatte sie gutes Vertrauen - Michael schien ihr nicht so, dass er sich Hals über Kopf in Dinge verrennen würde.
Auch Steven schien ihre Einschätzung zu bestärken. Michael war ein Kämpfer, natürlich, bei seiner Vergangenheit.

"Ein kritischer Verstand hat viele Vorteile", nickte sie. "Gerade für einen Jedi. Auch wir brauchen Leute, die unsere Strukturen hinterfragen." Auch, wenn zu viele davon vielleicht nicht mehr ganz so hilfreich waren. Aber ein paar halfen dabei, den Orden aktiv und aktuell zu halten. "Aber ich gebe zu... für einen Meister mag es manchmal leicht nervenaufreibend sein." Eleonore hob amüsiert die Augenbrauen. "Hingegen vielleicht auch manchmal eine gute Übung in Geduld..."
Aber es war langsam Zeit, Michael wirklich zu prüfen. Seine Vergangenheit schien Eleonore ein wenig sein Schwachpunkt zu sein...

"Schön. Ich würde sagen, wir nehmen..." Was Eleonore nehmen wollte, würden Michael und Steven erst einmal nicht erfahren, denn sie unterbrach sich selbst, um den Kopf schief zu legen. Viel Zeit zum lauschen blieb nicht, denn schon waren Schrittgeräusche zu hören - Stiefel. Eindeutig. Marschierende Stiefel.

Eleonore sprang auf, um versetzt hinter Michael und Steven in Verteidigungshaltung zu gehen, als die Türen sich öffneten und zwei Sturmtruppen den Ratssaal betraten - in voller Rüstung, ihre Blaster in den Händen. Die Rätin aktivierte Michaels Schwert, das sie noch immer in der Hand hielt, anstelle ihres eigenen, und behielt die zwei Personen im Blick - Michael und Steven, nicht die Truppler, denn es war eine schlichte Illusion, die sie, zugegeben mit etwas Anstrengung, erzeugte, und nun, da sie schräg im toten Winkel hinter Michael stand, konnte sie sich auch mehr darauf konzentrieren, ohne, dass Michael einen verräterischen Gesichtsausdruck erkennen konnte. Wie der Noch-Padawan reagieren würde - das war, was sie interessierte. Vor allem, da sie nun seine Waffe in der Hand hielt, die sie ihm bewusst nicht zurückgegeben hatte.

Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Eleonore, Michael, Steven
 
[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]


Schon als die Rätin zu dem Satz ansetzte, den sie nicht vollenden würde, hatte Michael das Gefühl das etwas ganz und gar nicht stimmte. Noch bevor sich der Padawan Gedanken darüber machen konnte was dieses Etwas war, hört er es bereits. Aus dem Gang vor dem Ratssaal war das Geräusch von marschierenden Stiefeln zu hören. Als die Schritte näherkamen wurde ihm klar, dass ihm dieser Klang beunruhigend bekannt war. Das Stampfen von imperialen Strumtruppen auf Metallböden hatte sich in seiner Zeit beim corellianischen Widerstand unauslöschlich in sein Hirn eingebrannt.

Aus dem Augenwinkel konnte er sehen, wie Eleonore hinter ihm und Steven verschwand. Was ihm dabei auch klar wurde, war die Tatsache, das seine Prüferin immer noch sein Lichtschwert in der Hand hielt. Er hielt das für etwas befremdlich, denn normalerweise wäre doch die beste Vorgehensweise, dass sich die Person mit der Waffe vor die Unbewaffneten stellte und nicht hinter ihnen in Deckung ging.

In diesem Augenblick öffneten sich die Türen und zwei Sturmtruppen in voller Montur betraten den Raum, die Blaster feuerbereit in den Händen auf die drei Jedi gerichtet.

Mist, dachte sich Michael. Er stand nun im Feuerbereich zweier imperialer Blaster, ohne Rüstung, Waffe oder einem geschützten Versteck. Außerdem würde er nicht zulassen das Steven oder der Rätin etwas passierte. Jetzt galt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Vor und sich auf das zu besinnen, was ihm beigebracht worden war. Vor einiger Zeit hatte ihm Steven den sagenumwobenen Gedankentrick der Jedi gelehrt. Allerdings hatte er sich - außer in ihren Trainingseinheiten - noch nie dieser Machttechnik bedient. Jetzt würden sie sehen ob sein Training gut genug gewesen war.

Für den Gedankentrick musste er zuerst die Machtaura der Imperialen ausmachen, was - so hatte er gelernt - bei den meisten Lebewesen nicht allzu schwer war, da sie nie gelernt hatten ihre Aura zu verbergen. Doch, so stellte der Padawan verwundert und mit wachsendem Schrecken fest, besaßen die beiden Sturmtruppen, welche ihm hier gegenüberstanden, keinerlei Ansatz einer Präsenz in der Macht. Somit fiel auch diese Option weg. Eventuell würde auch ein fester Machtstoß ausreichen die Soldaten für eine Zeit kampfunfähig zu machen.

Aber Moment mal. Aus einer Ecke seines Verstandes meldete sich eine leise Stimme, die ihm zuflüsterte, wie unwahrscheinlich es doch wäre das zwei einzelne Sturmtruppen mitten in der Basis des Jedi-Ordens aufkreuzten und unbeschadet in den Ratssaal vordringen konnten. Und wenn es das Imperium wirklich geschafft hätte das Gebäude zu infiltrieren würden ihnen hier eine ganz andere Anzahl von Soldaten gegenüberstehen.

Natürlich. Er hatte für seinen Geschmack viel zu lange gebraucht um darauf zu kommen, dass dies auch Bestandteil seiner Prüfung sein könnte. Ein Blick auf die angestrengt dreinblickende Eleonore hinter ihm bestätigte seinen Verdacht. Er lächelte der Jedi-Rätin zu.


[Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven]
 
Polith-System - Lianna - Jedibasis - Trainingsraum - Tenia, NPC-Padawane und Rosita

„Ich glaube schon“, meinte Tenia, die nicht ganz sicher war, ob nun wirklich wieder alles in Ordnung war. Besser war es in jedem Fall, aber in Ordnung? Nicht unbedingt. Aber Rosita hatte mehr getan, als die Nullianerin erwartet hatte und vor allem hatte sie sehr anders reagiert. Keine Standpauke, keine strengen, mahnende Worte. „Wie Ihr jemanden mit Absicht verletzt, kann ich mir aber einfach nicht vorstellen,“ meinte Tenia dann und versuchte tunlichst, ihre Gedanken an Steven bei Seite zu schieben. Rosita wirkte wirklich nicht wie jemand, der schnell aus der Haut fuhr und schon gar nicht wie jemand, der es tat und dabei jemanden verletzte. Aber vielleicht war das eben ihre Entwicklung bis heute gewesen. „Aber wenn ich mich am Ende weiter in Eure Richtung entwickle, dann ist da ja noch Hoffnung.“ Sie wollte viel mehr Begeisterung in ihre Stimme legen, ganz gelang es Tenia aber nicht. Wie lange war sie nun schon eine Ritterin? Wann würde eine Beförderung ausstehen? Die letzte Frage sollte sie sich nicht stellen und wenn doch, war da die Antwort sehr präsent vor ihr. Wenn sie sich weiter entwickeln und an sich arbeiten würde. Wenn Fortschritte zu erkennen waren.
„Ich danke Euch, Rosita. Ich glaube, ich hab ein paar Sachen erkannt und das ist der Anfang.“ Vor Entwicklung stand wohl Erkenntnis und die, die ganze Zeit den falschen Weg gegangen zu sein, war wichtig, um umzukehren und einen anderen Weg zu nehmen.
„Vielleicht gibt es wirklich bald den Tag, an dem ich zumindest persönlich ein bisschen weiter oben ankomme.“ Was nicht bedeutete, dass sie einen neuen Rang benötigte. Vielleicht war es mit dem Charakter ja ähnlich und man durchlief auch mir ihm so etwas wie Ränge? Tenia hatte keine Ahnung. „Danke, dass ich zu Euch kommen durfte und darf. Ich werde darauf zurückkommen.“ Da stand auch Tenia stand langsam auf, verbeugte sich noch einmal, ehe sie ihres Weges zog. Sie hatte Akani den Tag nicht umsonst frei gegeben, war heute doch auch der Tag, an dem sie ihren Vater, nach Jahren, endlich wieder sehen würde.

~~~

Sie spürte die Ankunft ihres Vaters, noch bevor sie ihn sah und als Tenia ihn in der Macht wahrnehmen konnte, wuchs ihre Aufregung. Seit ihrem Eintritt in den Jedi-Orden hatten sie ihn nur ein einziges Mal, via Holo gesehen und jetzt, da sie ihn spürte, bemerkte sie in aller Deutlichkeit, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Ihn und ihre Mutter, aber Tenia konnte nur Smon wahrnehmen. Sie hatte ausgemacht, ihn direkt am Raumhafen zu holen, schon allein deshalb, weil sie ihn so schnell wie möglich sehen wollte. Sehen musste. Und jetzt, da seine Ankunft immer näher rückte, wurde Tenia immer nervöser. Sie hatte ihn so lange nicht gesehen und so viel war passiert! Mit Bedauern musste die Nullianerin sich zwar eingestehen, dass es sie traf, dass ihre Mutter nicht ebenfalls mitgekommen war, aber vielleicht kam sie ja nach.

Smon hatte ihr die Landebucht genannt und so stand Tenia, mit den Beinen wippend genau an dem vereinbarten Ort, ihre Aufregung kaum noch unterdrücken könnend, als das Schiff endlich landete. Er hatte sich verändert, dass sah sie sofort. Er humpelte, zog das rechte Bein leicht nach. Doch Tenia ignorierte diese Tatsache vorerst, als sie ihrem Vater um den Hals fiel und jetzt nicht länger in der Lage dazu war, ihren Tränen, die sie so vehement verborgen hatte, weiter zurück zu halten. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie einfach nur an der Landebuchst stand, ihren Vater fest umarmend, selbst fest umarmt werdend. Sekunden, oder Stunden, es spielte keine Rolle, fest stand, dass die letzte Umarmung Ewigkeiten zurück lag und Tenia nur noch deutlicher spürte, wie sehr sie das vermisst hatte. „Deine Mutter kann vorerst nicht nachkommen,“ sagte Smon schließlich, nachdem Tenia sich gelöst hatte. „Sie hat einen echten Aufstand geprobt und wollte heute schon mit, aber ausnahmsweise hat das nicht funktioniert und ich schätze, du musst ein bisschen warten müssen, ehe du sie siehst.“ Das Andina keinen Erfolg hatte, wenn sie einen Aufstand probte, war kaum vorstellbar und da lächelte Tenia. „Klingt, als wäre sie nicht ganz gesund.“Oh doch, aber sagen wir einfach, dass diesmal eher jemand deines Kalibers stark gegen ein plötzliches Aufbrechen war.“ Sie lachten beide, ehe Tenia wieder ernst wurde und wieder oder noch immer ein paar Tränen verlor? „Ich hab dich vermisst,“ flüsterte sie. „Ich und deine Mutter dich auch. Aber komm, zeig mir diesen Orden, der dich so lange von uns getrennt hat. Ich muss doch sehen, ob Lianna und die Jedi mit Null mithalten können. Außerdem gibt es da eine Menge, was ich wissen will. Deine letzten Nachrichten haben mir Sorgen bereitet. Jedi, Dunkle Seite, ein junger Mann…“ Tenias Blick wanderte sofort auf den Boden. „Es ist diesmal anders, als das letzte Mal.“ Es war sehr anders, denn Steven und Tenia waren, anders als Tenia und Jafan kein Paar gewesen. Wobei man das damals auch nicht unbedingt so hatte bezeichnen können. Die Waldbewohnerin aber hatte lange daran festgehalten und kein anderes Wort zugelassen. „Also muss ich niemandem eine Abreibung verpassen?“ Smon hob die Augenbraue, aber Tenia wusste, dass ihr Vater seine Worte ernst meinte, egal wie sehr er versuchte, genau das zu überspielen. „Du hast Jafan auch keine verpasst.“Leider.“ Jetzt war es Tenia die alleine lachte, als sie sich bei ihrem Vater unterhackte und wie schon zuvor, verlor sie das Lachen schnell. „Es ist diesmal wirklich anders, Dad. Und ich will nicht mit Steven anfangen. Es ist irgendwie… alles?“ Smon sah seine Tochter von der Seite aus an und nickte, gab ihr damit die stille Zustimmung, dass sie beginnen durfte. Alles klang gleichzeitig nach vielem und nach nichts, dessen waren sich wohl beide bewusst.

„Eigentlich weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist einfach verdammt viel. Ich hab schon mit Rosita gesprochen, das ist eine Jedi Meisterin, also jemand mit mehr Erfahrung als ich. Ich konnte alles annehmen was sie gesagt hat. Na ja. Nicht ganz, die Sache mit Steven, ihr Rat, dass ich mit ihm reden soll, das geht nicht. Ach Dad, ich weiß einfach nicht.“Vielleicht suchen wir uns erst ein ruhigeres Plätzchen?“ Auf Lianna war ein solches zum Glück schnell gefunden und so saßen Vater und Tochter beide, wenig später in einem kleinen Park. „Ich sollte anders anfangen. Es tut mir leid, dass ich so oft, so schwierig und so dickköpfig war. Ich hab es dir und Mum bestimmt oft sehr schwer gemacht und ich hab meistens nur an mich gedacht und an das, was ich will. Ich war eine ziemlich furchtbare Tochter, schätze ich?“ Eigentlich war das eher eine Aussage, weniger eine Frage, aber Smon, beantwortete sie dennoch. „Als Kind und als Jugendlicher war ich viel schlimmer, sicher, ich…“ „Dad, kannst du damit aufhören? Ich meine das Ernst.“ Ihr Vater sah sie entschuldigend an, lächelte dann. „Ini, ich meine das auch ernst. Du warst sicher nicht immer einfach und dein Hang, mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, hat vor allem deiner Mutter schwer zu schaffen gemacht, aber ich kann uns aus dieser Sache nicht raus nehmen, ich hab dir einiges durchgehen lassen, aber heute glaube ich nicht mal, dass das so schlimm gewesen ist.“ Tenia lachte auf. „Ganz sicher.“Jetzt müsste ich sagen, dass du damit aufhören sollst, denn auch ich meine das ernst. Ich sehe heute nicht mehr meine kleine Ini, die trotzig mit dem Fuß aufstampft, wenn sie etwas nicht bekommt, oder die weg rennt, wenn sie wütend ist, sondern eine schöne, junge Frau, die die Hürden des Erwachsenwerdens gemeistert hat.“ Tenia sah erneut auf den Boden, offensichtlich gerührt von den Worten ihres Vaters. „Ich hab mir das einfacher vorgestellt und ich fühle mich manchmal furchtbar alt und dann wieder wünschte ich, ich wäre ein kleines Kind, das keine Entscheidungen treffen muss. Und irgendwo dazwischen fühle ich mich manchmal genauso alt, wie ich bin, aber dieses dazwischen ist ziemlich selten.“ Smon lachte, nicht aber wie jemand, der etwas lustig fand, sondern viel eher wissend. „Für mich klingt das, als wärst du nicht nur erwachsen, sondern auch ein bisschen reifer geworden.“ „Das bringt die Ausbildung mit sich. Dad, ich kann nicht bleiben, wie ich war. Ich will nicht, aber es ist alles so kompliziert. Auf Null war es einfach zu rebellieren und gegen alles und jeden zu sein, der mich nervte, aber jetzt ist das nicht mehr so. Du, Mum, ihr habt recht gehabt, als ihr gesagt habt, dass ich über den Tellerrand sehen muss, aber ich wollte nicht. Mein Teller war schließlich schön und reichlich gefüllt, aber jetzt?“ Sie zuckte mit den Schultern, ein wenig hilflos, ein wenig verlegen. „Ich hab es mir zu einfach gemacht und jetzt musste ich feststellen, dass es so einfach nicht ist.“Kommt daher die Narbe?“Nein. Oder doch?“ Tenia verbarg sie, indem sie ihr Haar davor legte. „Die kam auf einer Mission, aber das ist wirklich nur eine kleine Veränderung. Eine kleine Veränderung?“ Jetzt war Tenia diejenige die Lachte, und dann nach oben starrte. „Dass ich das mal sage, hätte ich nie gedacht, schließlich will ich sie weg machen lassen, aber das ist nur der Anfang. Die habe ich von einem Kampf mit einem Sith. Einem Sith, der die Mutter von Nei, meiner besten Freundin getötet hat. Ich war nicht gut genug vorbereitet und mein Angriff war unüberlegt, wenn Padme nicht dagewesen wäre, hätte ein Bestatter die Narbe weg schminken können, wenn dann noch was von mir übrig gewesen wäre.“ Smon zog eine Braue in die Höhe, denn eine sarkastische Tenia kannte er nicht, Tenia aber fehlinterpretierte.

Padme ist eine Rätin, also jemand mit dem höchsten Rang und unser erstes Aufeinandertreffen war… Glaub mir, wenn ich mich auf Null je schlecht benommen habe, dann war das nichts, im Vergleich zu der Sache mit Padme, bei der Steven mit dabei war. Wir waren auf einem Siegesball, wegen der Schlacht um Corellia und wir haben uns auf ein Deck geschlichen, auf dem es einen Pool gibt, der Bereich war verboten, aber am Ende haben wir uns über dieses Verbot hinweg gesetzt und nicht nur Sicherheitsleute kamen, sondern auch Padme.“ „Du warst also mit diesem jungen Mann in einem Pool?“ Jetzt klang Smon ganz wie ein Vater. „Dad! Erstens bin ich alt genug und zweites sind wir nur geschwommen und nicht das, was… Oh, bitte!“ Sie und Steven im Pool, nicht schwimmend, das war… überhaupt, selbst wenn, als wäre das etwas, das sie mit ihrem Vater besprechen würde! „Und fang nicht mit Jafan an, dass war...“ Etwas anderes,“ beendete Smon düster, als Tenia eine kleine Blume aus dem Boden rupfte und auf ihren Vater warf. „Ich bin kein kleines Kind mehr.“ Aber du wirst immer meine Tochter bleiben. Also, wer ist dieser Steven?“ Tenia verdrehte die Augen. „Ich kann mit dir über so was nicht sprechen.“ Nicht, wenn Smon seine Vaterrolle so ernst nahm, denn Tenia brauchte jetzt keinen entsetzen Vater, der übertriebene Sorge hegte. „Und findest du es nicht komisch, dass du dir mehr Sorgen um einen Mann an meiner Seite machst als darum, dass ich eine Narbe habe, die mein Gesicht verunstaltet und das ich genauso gut hätte sterben können?“ Ein falscher Mann war schlimm. Sterben aber in Ordnung? „Als du dich für die Jedi entschieden hast, wusste ich, welche Gefahren auf dich zukommen werden. Vielleicht wusste ich das sogar besser als du damals. Aber ich weiß auch, dass die Macht dich beschützen wird.“ Tenia verkniff sich ein Seufzen, denn sie wusste sehr genau, was die Botschaft dahinter war. „Mag sein, dass du kein Kind mehr bist, aber ich werde trotzdem nicht zulassen, dass es einen Jafan Nummer zwei gibt. Ich werde mir diesen Steven zur Brust nehmen.“ Dad! Hörst du dir zu? Er ist ein Jedi und ich komme schon selbst mit ihm zurecht. Außerdem ist er nicht wie Jafan. Er ist…“ Jafan war ein Spieler gewesen, er hatte gewusst, wann er was einsetzen musste. Steven war ganz sicher niemand, der absichtlich mit Gefühlen spielte. Steven war arrogant, ja. Aber so wie Jafan? Nein. „Steven ist anders. Er ist… er war witzig und…“ Was eigentlich noch? Witzig, jemand, der sich nicht an Regeln hielt, jemand, der sich für etwas Besseres hielt. „Und er ist Geschichte.“

Polith-System - Lianna - Park - - Tenia, Smon (NPC)
 
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~ Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven ~

Das dunkelblaue Licht von Michaels Lichtschwert durchströmte den Ratssaal und tauchte ihn in ein helles Licht. Die Augen der Rätin und die seines Padawans spiegelten die Klinge wieder und während Eleonore das Lichtschwert testete nickte der Baron von Cirrus seinem Padawan aufbauend zu. Michael hatte sich bis jetzt gut geschlagen und es war bis jetzt eine ausgezeichnete Prüfung die am Ende wohl von einem Erfolg gekrönt wurde. Allerdings hatte der Meister auch gar nichts anderes von seinem Schüler erwartet.
Auch wenn der Ritter in einem kurzen Moment der geistigen Schwäche darauf gehofft hatte Michael würde diese Prüfung nicht bestehen. Nicht etwa weil er es ihm nicht gönnen würde - ganz im Gegenteil - jedoch bedeutete ein positiver Ausgang der Abschlussprüfung eben auch den Abschluss der Ausbildung und somit würde Steven seinen Padawan auf eine gewisse Art und Weise verlieren.
Der Ritter schüttelte den Kopf und vergaß diesen Gedanken schnell wieder. Michael hatte es verdient und er war vollkommen bereit dafür. Irgendwann mussten sich die Wege von Meister und Schüler nun mal trennen, wenn beide Seiten weiter wachsen sollten.

Glücklicherweise lockerte Michaels Geschichte von der Suche und dem Finden seines Kristalls Stevens melancholische Gedanken ein wenig auf. Das wäre fast eine Geschichte für irgendeinen dieser lustigen Jedi-Kinderfilm, wie sie am Nachmittag zuhauf im Holonet zu finden waren. Steven konnte sich durchaus vorstellen auch mal eine Rolle in einem der Jedifilme zu übernehmen. Natürlich nicht in einem Kinderfilm oder einer Cartoonserie, aber schon in einem Holonetstreifen, der das Ansehen der Jedi weiter verbesserte. Immerhin hatte er das Gesicht und auch das Talent dafür, das Gesicht des Ordens zu werden.

Doch nun ging die Prüfung weiter. Eleonore behielt Michaels Lichtschwert und trat ein paar Schritt in den Hintergrund. Plötzlich ertönte das Geräusch von Stiefeln auf dem Flur. Die Personen an denen diese Stiefel hingen, liefen oder gingen nicht, sie marschierten und zwar in einem schnellen Schritttempo. Die Tür zum Ratssaal knallte auf und zwei Sturmtruppen stellten sich mit angelegter Waffe gegenüber der Jedi auf.
Reflexartig wollte der Ritter zu seinem Lichtschwert greifen ehe ihm bewusst wurde, dass dies Teil von Michaels Prüfung war. Natürlich! Deswegen konnte er weder die Sturmtruppen noch die nahende Bedrohung welche von ihnen beiden Ausging spüren. Steven hielt sich zurück auch nur in irgendeiner Weise einen Hinweis an Michael zu geben, der Padawan sollte nicht aus dem Verhalten seines Meister schließen können, dass es sich hierbei wohl nur um eine Illusion von Eleonore handelte.
Wenig später schien auch dem Prüfling ein Licht auf zu gehen. Er hatte nun sein Vertrauen in die Macht gewonnen, hatte logisch das Geschehen analysiert und schlussfolgerte mit einem lächelnden Blick, welcher zur prüfenden Rätin wanderte. Ein seichtes Lächeln schien sich auf Eleonores Gesicht abzuzeichnen.

Michael hatte wohl bestanden. Natürlich hatte er das! Sein Schüler war stark in der Macht und konnte durch das Können seines Meisters einen großen Teil seines Potenzials schon so früh in seiner Jedi-Karriere abrufen.
Steven würde wohl, nach Michaels Prüfung der nächste sein, für den eine Beförderung anstand. Er hatte dem Orden nicht nur einen neuen und fähigen Jedi-Ritter geschenkt, auch seine Missionen waren, mal abgesehen von der persönlichen Niederlage auf Thyferra, stets von Erfolg geprägt.
Schon bald würde er den ehrenvollen Titel eines Jedi Meisters tragen, tiefer gehenden Zugang zu den Archiven erhalten und, was wohl am wichtigsten war, im Namen des Ordens sprechen und über vielen untalentierten Rittern stehen.
Der Baron schüttelte den Kopf. Abgesehen von ihm, Tenia, wenigen Ausnahmen und bald auch Michael, waren viele Jedi-Ritter vollkommen unfähig als Jedi. Wie viele dieser Wesen überhaupt eine solche Prüfung hier bestanden war in Frage zu stellen; vermutlich brauchte der Orden in letzter Zeit einfach viele vollwertige Mitglieder.
Doch bald schon würde er weiter über ihnen stehen, dann nicht nur im Können, sondern auch offiziell im Rang. Jedi Meister Steven Crant. Lächelnd beobachtete der Noch-Ritter die Prüfung seines Noch-Padawans weiter.


~ Polith-System - Lianna - Jedi-Basis - Ratssaal - Michael, Eleonore und Steven ~
 
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