Mon Calamari (Calamari-System)

-Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" - Deck 2 - Tanzfläche - mit Jibrielle -​

"Und hiermit möchte ich dir auch mindestens für den Rest des Abends ... verbieten, dir wegen meinem Jedidasein irgendwelche Sachen einzureden ... Das, was mich die Macht zufälliger Weise zu tun bestimmt hat, spielt gar keine Rolle, okay? Bei dir bin ich nur das Mädchen, das manche Fischsorten nicht essen kann, einverstanden?"

„Ja ist ja gut!“

Miranda schloss die Augen und gab sich völlig der Umarmung der Jedi hin. Für einen Moment war sie sich nicht sicher ob sie überhaupt noch richtig tanzten. Aber wen interessierte das eigentlich? Im Kopf der Naboo wurde es allmählich ein wenig ruhiger, die Zweifel und die Unsicherheiten wurden leise still. Jibrielle, bescheiden wie sie war, hatte ihren Status zur Nebensache erklärt. Etwas das tausend Argumente und Erklärungen und „Aber“ in ihrem Kopf hervorsprudeln lies. Jib musste das verstehen, es war einfach nicht gewöhnlich das.....

„oh man..“

Mirandas Gedanke war zerstoben als sie Jibrielles Lippen an ihrem Hals spürte. Es war nur eine kurze flüchtige Berührung gewesen und doch so intensiv das die Naboo fast stolperte.

"Und wenn du artig bist ... bist du am Ende noch diejenige, die hier abgeschleppt wird."

Die Augen der Djane öffneten sich schlagartig, für einen Herzschlag vergaß sie buchstäblich Luft zu holen. Allein die Aussicht mit.... Miranda stellte verwundert fest das sie leichte Nervosität verspürte. Etwas das sie dann doch nur einen Moment verwunderte. Das war Jibrielle, der erste Mensch in den sie sich je verliebt hatte, wie konnte sie da nicht nervös werden?

„Ich bin so artig wie ich kann! Aber tritt mir nicht mehr auf die Füße!“

Ein dämliches Kichern verließ ihre Kehle bevor sie ihren Kopf anhob um direkt in die grünen Edelsteine Jibrielles zu blicken. Sie wollte jetzt irgendwas tiefgründig romantisches sagen, ihrer Freundin mit Worten huldigen, ihr all das sagen was sie gerade fühlte. Doch es wäre ihr nur dummes Bla Bla über die Lippen gekommen, dummes Bla Bla das die Jedi vielleicht noch davon abbringen konnte mit ihr zusammen sein zu wollen. Gut das Jibrielle nicht in ihren Kopf gucken konnte! Gute Güte sie hatte sie schon einmal fast verjagt. Als sie diesen blöden unüberlegten Spruch gemacht hatte für den sie sich noch immer schwer schämte. Nur gerecht das Jib sie hinterher so brutal beim Black Gungan besiegt hatte. Ganz klar, ohne das sie irgend eine Chance gehabt hätte..... Moment mal konnten Jedi nicht...na sie wusste nicht ob sie direkt Gedanken lesen konnten. Aber diese Jedi Gedanken Tricks, davon wusste wohl jeder in der Republik. Und ihre Freundin war keine Schülerin mehr, Miranda wusste wenig über die Ausbildung der Jedi aber theoretisch...

Die Naboo tauchte aus ihrer Gedankenwelt auf als eine Ansage durch den Saal tönte, eine Sekunde nachdem das schmusig langsame Stück beendet worden war.

"Das Feuerwerk. Hatte*Chesara*nicht davon erzählt? Wollen wir nicht raus und es uns ansehen?"

Feuerwerk? Feuerwerk! Ach richtig! Miranda grinste und nickte eifrig.

„Na klar!“

Und schon hatte Jibrielle sie bei der Hand gefasst und schlängelte sich geschickt mit ihr durch die sich langsam verdichtende Menge der Ballbesucher. Alle strömten sie in Richtung des Ausganges.

„Sag mal Jib“.

Miranda sprach ein wenig lauter, das Gemurmel um sie herum war zu einem Wust lauter Gespräche angeschwollen. Irgendwie war es ihr als wäre sie gerade aus einem kuschelig nebligen Traum erwacht. Der Tanz, die Musik, Jibrielle so nahe bei ihr...ein Traum.

„hast du eigentlich..“

Miranda nahm die Treppen hoch zum Oberdeck genau so flink wie Jibrielle, immer darauf achtend nicht über ihr Kleid oder die Highheels zu stolpern.

„beim Black Gungan“.

Sie kamen nicht als erste oben an, aber da waren noch freie Plätze an der Reeling. Eine Gelegenheit die sich die Naboo nicht entgehen lassen wollte weswegen sie genau wie Jibrielle ihre Schritte beschleunigte.

„betrogen?“

Ihre linke Hand schnellte zum Holz der Reeling, ihre andere Hand, immernoch umschlossen von Jibrielles, zog ein wenig an ihrer Jedi um sie neben sich zu ziehen. Miranda kam ganz amtlich nicht mehr heraus aus dem Grinsen. Jibrielle war wohl nur vermeintlich ruhig, hatte Adrian nicht gar von Temperament gesprochen?

„Oh je!“

Miranda sah das Jibrielle fieberhaft nach einer Antwort suchte, sie schämte sich doch nicht etwa!.

„Hey!“

Sie zog sie ungeniert in ihre Arme und küsste sie sanft, während ihre linke Hand nach etwas im Rücken, das sie eben noch im „Anflug“ auf die Reeling erspäht hatte, der Jedi langte. Es brauchte ein zwei Herzschläge bevor sie es schaffte den Kuss zu beenden..

„Ich hätte das auch gemacht! Manchmal...“

Sie löste die Umarmung und zauberte zwei Sektflöten, gefährlich, aber durch jahrelange Übung beim Kellnern gekonnt, mit drei Fingern an den Stielen fixiert hervor.

„muss man Trotteln zeigen wo es lang geht!“

Sie spielte neben sich auch auf dieses protzige Ehepaar an, das nicht auf ihre noch unberührten Sektkelche geachtet hatte....sie würden sicher sofort neue bekommen..

„Ich würde sagen..“

Sie reichte ihrer Freundin eine Flöte um direkt mit ihr an zu stoßen.

„Auf uns und diesen wunderbaren Abend!“

-Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" -
Oberdeck -Reeling - mit Jibrielle -​
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Senatsgebäude | Büros der Delegation von Clak’dor VII] Ulo Sammandi, Thal Kore, Σ-3PO; Russ Dragson draußen auf dem Gang

Innerlich musste Ulo Sammandi dem Bith weitgehend rechtgeben. Den Aussagen von Thal Kore über die Jedi konnte man kaum widersprechen. Man hätte lediglich einschränkend erwidern können, dass es doch eine gewisse Kontrolle des Senats über die Jedi gab, nämlich über den Senatsbeirat für Angelegenheiten des Jediordens. Allerdings war es wohl tatsächlich so, dass dieser zwar über die großen Themen sprach, aber nur wenig Einblick in die Aktivitäten der einzelnen Jediritter hatte, die - soweit Ulo wusste - in der gesamten Galaxis unterwegs waren, häufig auch im Geheimen. Es stimmte also wohl, dass sie nur teilweise einer parlamentarischen Kontrolle unterlagen, dass viele ihrer Aktionen ›ohne Mandat der Republik‹ stattfanden und dass sie, falls sie mit nach Chalakta kämen, keine reinen Befehlsempfänger der Senatoren wären. Die Frage war allerdings, welche Schlüsse man daraus zog. Kore schien die Jedi als eine Art Sicherheitsrisiko anzusehen und wünschte sich ähnliche Maßnahmen für den Orden, wie Sammandi sie für das Militär anstrebte. Dieser Vergleich war in den Augen des Ishi Tib allerdings an den Haaren herbeigezogen. Immerhin kontrollierte das Militär mehr Kriegsschiffe, als die Jedi überhaupt Mitglieder hatten. Und bei weitem nicht jeden Jedi musste man als Krieger ansehen - viele sahen sich viel eher als Lehrer, Philosophen oder eben Diplomaten. Ulo hatte sie noch nie als Risiko für die Stabilität und Sicherheit der Republik gesehen, im Gegenteil; sie bekannten sich offen zu deren Unterstützung. Aber dass sie das auf ihre Weise und nur teilweise in Abstimmung mit den offiziellen Staatsorganen taten, entsprach wohl den Tatsachen. Insofern hätte der Senator von Tibrin kaum eine Möglichkeit gehabt, Tal Kore mit logischen Argumenten umzustimmen, wenn dieser sich strikt gegen eine Beteiligung der Jedi ausgesprochen hätte. Aber das war nicht der Fall. Trotz seiner Bedenken kam der Bith offenbar zu dem Schluss, dass ihnen der Orden in diesem Fall gute Dienste leisten konnte. Sofern er denn dazu bereit war.

»Es freut mich, dass mein Vorschlag Ihre Zustimmung findet«, sagte er. Dabei war er allerdings gar nicht so sicher, ob er sich wirklich freuen sollte, denn Kore hatte ihn mit seinen kritischen Äußerungen zugegebenermaßen etwas verunsichert. Aber natürlich konnte er jetzt keinen Rückzieher machen. »Mit Ihrer Erlaubnis und der Zustimmung des diplomatischen Corps werden meine Mitarbeiter eine Nachricht an den Orden verfassen und offiziell um Unterstützung ersuchen. Je nachdem wie schnell die Jedi reagieren, könnten sie möglicherweise schon abreisebereit sein, wenn wir auf Lianna eintreffen. Da der Planet beinahe auf der Route von Mon Calamari nach Chalacta liegt, verlören wir auf diese Weise nicht einmal viel Zeit.«

Die beiden Senatoren einigten sich auf dieses Vorgehen und besprachen noch einige weitere Details der Reise: Welche Papiere und Ausrüstung benötigt wurden, in welcher Weise ihr Kommen auf Chalacta angekündigt werden sollte und solche Dinge. Als sie sich schließlich trennten, war es ziemlich spät geworden, dafür hatten sie aber die Reiseplanung abgeschlossen und die wichtigsten Anweisungen bereits an ihre Mitarbeiter weitergeleitet.

Ulo kehrte an diesem Abend gar nicht mehr in sein Büro zurück, sondern ließ sich an der nächstgelegenen Landeplattform des Senatsgebäudes von seinem Fahrer Dek Nieds abholen. Schon auf dem Flug zu seiner Wohnung am Stadtrand schlief er beinahe ein. Doch das unangenehm ziehende Gefühl seiner austrocknenden Haut verhinderte das. Nur in wenigen Sätzen teilte er seiner Assistentin mit, was besprochen worden war, damit sie die nötigen Vorkehrungen treffen und seine Termine in nächster Zeit absagen oder an seine Stellvertreter delegieren konnte, dann zog er sich ohne Abendessen in sein Salzwasserbassin zurück und schlief rasch ein.

Der nächste Tag war den abschließenden Reisevorbereitungen gewidmet. Ulo Sammandi entschied sich dafür, nur drei Personen aus seinem eigenen Team mitzunehmen. Der Protokolldroide Σ-3PO konnte ihm als Übersetzer und Berater dienen. Sigma kannte sich auch mit den Gepflogenheiten zahlreicher Kulturen aus und konnte ihn so vor manchem diplomatischen Fettnäpfchen im Umgang mit den Chalactanern bewahren. Auch eine Menge Papierkram konnte er an sie delegieren. Für alles, was der Droide nicht bewältigen konnte, würde er Naily Darzou mitnehmen. Die junge Ishi Tib war mindestens ebenso vielseitig wie der Droide und im Gegensatz zu diesem auch in der Lage, intelligente Konversation zu führen. Zudem hatte sie es sich zur Aufgabe gemacht, sich auch um das leibliche Wohl ihres Vorgesetzten und Mentors zu kümmern, und auch wenn er es sich nur ungerne eingestand: Ulo brauchte jemanden, der ihn ab und zu daran erinnerte, dass er Pausen machen, essen oder schlafen musste. Der dritte im Bunde war Russ Dragson, der seit dem Attentat auf das Opernhaus als Leibwächter in den Diensten des Senators stand. Der Karkarodon war eine einschüchternde Erscheinung, was für sich genommen schon für eine gewisse Sicherheit sorgte. Zudem war er auch ein knallharter Kämpfer, wie er Ulo bei einigen aussagekräftigen Demonstrationen bewiesen hatte. Selbst wenn es der Senatsdelegation nicht erlaubt sein sollte, bewaffnete Leibwächter dabei zu haben, war Dragson noch immer gefährlich, denn sein raubfischartiges Volk setzte seine kräftigen und beweglichen Kiefer mit den mehrfachen Reihen messerscharfer Zähne als Waffe ein. Eine Vorstellung, die Sammandi sehr gruselig fand. Auch der Schnabel eines Ishi Tib war kräftig genug, um einem Menschen Finger oder sogar die Hand abzutrennen, aber das bedeutete nicht, dass man es auch machte. Ein anderes Wesen zu beißen, empfand er als überaus barbarisch, und den Gedanken, das Blut eines Gegners zu schmecken, zu schlucken und durch die Kiemen zu atmen, als überaus ekelerregend. Er hoffte, niemals Zeuge eines solchen Kampfes zu werden. Aber falls er doch einmal in eine solche Situation kam, war er sicherlich froh, Dragson dabei zu haben. Für Dek Nieds gab es auf der Reise aber keine Verwendung, so dass er auf Mon Calamari zurückbleiben musste, was dem bequemen, rundlichen Ishi Tib aber auch ganz recht war. Da sie nicht mit Sammandis privatem Shuttle reisen, sondern ein Konsularsschiff der Neuen Republik verwenden würden, brauchte er keinen Piloten, und da sie vor Ort geliehene bezeihungsweise von der chalactischen Regierung gestellte Fahrzeuge samt Chauffeur verwenden würden, machte es keinen Sinn, einen eigenen Fahrer mitzunehmen. Die paar Besorgungen, die der zweitengste biologische Mitarbeiter sonst für den Senator machte, rechtfertigten jedenfalls keinen zusätzlichen Passagier.

Und am zweiten Tag nach der abendlichen Unterredung war es schließlich soweit. Droiden schafften Sammandis und Thal Kores Gepäck auf ein Schiff des diplomatischen Dienstes. Es handelte sich um ein rot lackiertes, technisch modernisiertes Corellianisches Shuttle, das den Reisenden nicht nur ausreichend Platz, sondern auch einigen Komfort bot. Auch ein Salzwasserbassin war auf der ›Goodwill‹, wie das Schiff hieß, installiert worden - kein Luxus, sondern lebensnotwendig für die amphibisch lebenden Ishi Tib, die regelmäßig ihre Haut wässern und mit Mineralien anreichern mussten. Auch Platz für die Jedi war vorgesehen: Schon rasch nachdem die Anfrage nach Lianna gesandt worden war, hatte der Orden mit einem positiven Bescheid geantwortet. Dem Beginn der Mission stand nun nichts mehr im Wege.


[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Raumhafen | Corellianisches Shuttle Goodwill] Ulo Sammandi, Thal Kore, NPCs

Weiter im Lianna-Thread.
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Flottenkommando | Admiral Altmins Büro] Altmin; Ahna Rigby (auf Iktotch) über Holo

»Ich danke Ihnen, Rätin Rigby. Bitte richten Sie Chesara Syonette ebenfalls meine Grüße aus.«

Nach ein paar üblichen Floskeln rückte die Pau'anerin recht zügig damit heraus, was sie von Admiral Altmin wollte. Sie bat darum, den Jedimeister und Flottenoffizier Bru-Th Agoch zur Friedenskonferenz zu beordern. Sofort rief der Mon Calamari die Akte des Mannes auf, der für ihn ein ziemlich unbeschriebenes Blatt war. Aha, also war Agoch der Kommandant des Liberator-Kreuzers Massive und derzeit nach Corellia unterwegs. Er bekleidete den Rang eines Commanders - es war nicht vorgesehen, jemanden in so niedriger Stellung zur Konferenz zu schicken. Altmin dachte darüber nach, welche Konsequenzen das hätte - für die Gespräche, aber auch für sich und die Flotte. Er kam rasch zu dem Schluss, dass dieses Arrangement durchaus seinen Reiz hatte. Wenn die Jedi bereit waren, einen ihrer Plätze in der republikanischen Delegation mit einem Mitglied der Flotte zu besetzen, bedeutete das, dass das Militär dort ein größeres Gewicht erhielt - ein Gedanke, der dem Admiral of the Fleet gefiel. Je mehr Leute dort am Tisch saßen, die um die Nöte und Probleme der Streitkräfte wussten, um so besser musste der Vertrag - sofern einer zustande kam - diese berücksichtigen. Hinzu kam, dass dem Imperium dadurch die Verbundenheit zwischen Jediorden und Flotte vor Augen geführt wurde, was der Neuen Republik einen Er war dem Vorschlag also nicht grundsätzlich abgeneigt.

Nur gab es dabei ein kleines logistisches Problem, das er zuerst bewältigen musste. Die Massive brauchte ihren Kommandanten. Es gab zu wenig Kriegsschiffe, um mehr von ihnen als unbedingt nötig von der Front abzuziehen, und zu wenige erfahrenen Kapitäne, um Ersatz für offene Stellen zu schaffen. Manche Offiziere hetzten seit Monaten von Schlacht zu Schlacht und warteten vergeblich auf Urlaub. Unerfahrene Lieutenant Commanders, die kaum Kampf- und keine Kommandoerfahrung hatten, wurden befördert, nur damit Schiffe nicht ganz ohne Befehlshaber dastanden. In dieser Situation war es fast unmöglich, den Commander eines Kreuzers von seinen Aufgaben freizustellen. Es gab im Grunde nur eine Möglichkeit: Agoch musste sein Schiff mitnehmen. Altmin überlegte angestrengt, ob sich das bewerkstelligen ließ. Er hatte bereits einem anderen Schiff - dem brandneuen Defender-Sternenzerstörer Straightness - den Befehl erteilt, als ›Taxi‹ für die Delegation zu fungieren: Einem Schiff mit der vielfachen Kampfkraft der Massive. Ein Liberator-Kreuzer hatte weder die Feuerkraft noch die Ausstrahlung, um einem Imperial-II, in dem voruassichtlich die imperiale Delegation anreisen würde, auf gleicher Augenhöhe zu begegnen. Und natürlich würde der Captain der Straightness alles andere als begeistert sein, wenn sein Befehl zu diesem geschichts- und prestigeträchtigen Einsatz zurückgezogen wurde.

Aber Altmin war Verwalter, kein Politiker. In seinen Augen wogen die Vorteile die Nachteile auf. Captain Solleu musste damit leben, dass Befehle auch widerrufen werden konnten.


»Ihr Vorschlag ist Vernünftig, Rätin, und ich werde dem gerne nachkommen«, stimmte er nach einer kurzen Pause zu. »Ich werde Commander Agoch den entsprechenden Befehl erteilen. Das bedeutet, dass die Massive den Transport unserer Delegation nach Umbara übernehmen wird, wodurch wir dort eine geringere militärische Präsenz zeigen werden als das Imperium es voraussichtlich tun wird. Ich hoffe aber, dass dieser Nachteil im Orbit sich am Verhandlungstisch ausgleichen lässt.«

A propos ausgleichen... indem er den Jedi an dieser Stelle (nicht ganz uneigennützig) entgegenkam, hatte er auch das Gefühl, einen Teil der ›Schuld‹ abzutragen, die das Militär seit Corellia beim Orden hatte. Es stand außer Frage, dass die Republik den Jedi seither mehr verdankte als zuvor und auch die Streitkräfte ihnen Anerkennung schuldeten. So war es wohl nur recht und billig, einem solchen Anliegen nachzukommen, wenn es möglich war.

»Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«

[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Flottenkommando | Admiral Altmins Büro] Altmin; Ahna Rigby (auf Iktotch) über Holo
 
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Oberdeck ~ mit Miranda unter Leuten ~~~

"Sag mal Jib ... hast du eigentlich ... beim Black Gungan ... betrogen?"

Jibrielle wandte die Augen von dem gerade erst erblickten Ozean hinter der Reling ab und sah Miranda an, die seltsam lächelte. Jibrielles freudige Miene schwand jedoch sogleich. Die Jedi schluckte. Plötzlich wirkte die Menge fein gekleideter Leute um sie herum noch etwas beengender. Erwischt.

"Nein, also ... nicht so wirklich. Weißt du ... nicht direkt. Also ..."

sagte Jibrielle und fuhr sich mit der Hand durchs Gesicht, um sich eine Strähne wegzustreichen, die gar nicht da war. Ihr Blick lag konzentriert auf Mirandas Hals.

"Also es kann sein, dass ich vielleicht so ein bisschen ... wirklich betrogen - so im strengen Sinne - nein. Nein, weil ... naja möglicherweise habe ich so ein bisschen mittels der Macht ... aber das war auch eher ausversehen, geplant hatte ich das nicht ... also zumindest von anfang an ... nun, es kann sein, dass ich da ein wenig - also eher so indirekt - durch die Macht erahnen konnte ... weißt du, weil ich so ein bisschen sauer war und da gings mit mir durch ... und da habe ich vielleicht ein bisschen möglicherweise deine Gefühle gelesen ... und ... so wusste ich dann, welche Karte ich nicht ziehen durfte."

sagte Jibrielle mit ganz trockenem Hals und einem angestrengten Lächeln. Da kam mit einem Mal Mirandas Hals näher und Jibrielle wurde geküsst - nur ein bisschen. Ihr Lippen waren wieder wie ein großes Ventilrädchen, dass all den gefährlichen Druck entweichen ließ.

"Ich hätte das auch gemacht! Manchmal ... muss man Trotteln zeigen wo es lang geht!"

flötete Miranda und als Jibrielle wieder die Augenlider aufschlug, hielt sie auch schon ein neues Sektglas in der Hand. Da packte es sie, ließ sie den Kopf in den Nacken werfen und ein lautes Lachen ausstoßen. Miranda formulierte einen süßen Trinkspruch und beide Frauen ließen die Gläser klirren.

"Darauf, dass wir uns gefunden und dann wiedergefunden haben."

sagte Jibrielle, spürte die Hitze des Sektes und ihrer Worte in den Wangen und Ohrläppchen. Sie strahlte Miranda an. Sie schaute in den noch immer sternenklaren Himmel. Es hatte noch nicht begonnen.

"Lass uns aus dem großen Pulk verschwinden, okay? Dass sind mir zu viele Leute. Zu laut."

trällerte Jibrielle in Mirandas Ohr und machte den ersten Schritt in Richtung hinteres Oberdeck, welches hoffentlich nicht so voll sein mochte. Doch dieses Mal zog niemand die andere hinter sich her - sie gingen einfach Hand in Hand über das schöne Holz der "The Promise". Jibrielle widerstand dem Drang, ausgelassen mit den Armen zu schaukeln.

Die Macht meinte es gut mit ihnen. Zwar war das Heck des Oberdecks alles andere als menschenleer, doch standen die kleinen Grüppchen oder Paare in angenehmen Abstand zueinander entlang der Reling und genossen die etwas gedämmte Beleuchtung dieses Teils der Yacht. Jibrielle stellte ihr bereits geleertes Sektglas ab und steuerte auf einen geräumigen Platz an dem mit einer Oberleiste aus weichem, hellen Holz versehenen Geländer zu, wo sie relativ ungestört sein konnte. Die Luft war warm - nur ab und zu huschte eine kühle Böe vorbei. Jibrielle wandte sich ganz zu Miranda um und sah, wie ihr dunkles, schwarzes Haar in der leichten Brise immer wieder aufwallte und sich wie die Gezeiten an einem Sandstrand über die braune Haut ihrer Schulter ergoss. Sie ließ ihre Hand aus Mirandas griff gleiten, fuhr über das schmale Handgelenk, hinauf über den mit feinen Härchen gesprenkelten Unterarm und strich über den Ellenbogen. Schmunzelnd huschte ihr Blick ab und zu zu Mirandas Augen. Mit den Fingernägeln malte sie langsam feine Linien auf Mirandas Oberarm.

"Ich hatte dich an jenem Tag schon vorher angelogen."

sagte Jibrielle, doch diesmal blieb ihr Lächeln unerschüttert.

"Mira. Als ich plötzlich vor deiner Tür aufgetaucht bin - eigentlich war ich gar nicht vorbei gekommen, um 'mal mit dir laufen zu gehen' oder so. Eigentlich hatte ich mir schweren Herzens vorgenommen gehabt, dich nie wieder zu sehen. Mein Credo, du weißt ... nur ... hatte ich meine Tasche samt Gaara - mein Schwert - in der Nacht im Taxi liegen gelassen, hatte es erst am Morgen bemerkt, als ich trainieren wollte, und durch deine Adresskarte führte mich die Macht so zu Gaara und zu dir."

Jibrielle schluckte. Ihre Ohrläppchen schon wieder. Das ging ihr wirklich schwer über die Lippen. Eigentlich erzählten die Leute so einen albernen Kram nur in kitschigen Holo-Filmen. Aber hatten sie sich nach all den Schlaglöchern bislang nicht ein bisschen kitsch verdient? Mittlerweile war Jibrielles Hand bei Mirandas Schulter angelangt und hatten sich eine der im Wind leicht aufbauschenden, dicken Haarsträhnen geschnappt. Unwillkürlich rollte sie das samtige Löckchen immer wieder um ihren Zeigefinger, Mittelfinger oder Daumen.

"Eigentlich bin ich nicht sehr spirituell ehm ... natürlich weiß ich um die Macht - äh Überaschung und so - aber ich habe mir nie viele Gedanken über den Willen der Macht oder die Kräfte gemacht, die unser Leben bestimmen. Vielleicht nennen wir es einfach nur Glück, wenn es die Macht gut mit uns meint, oder es ist doch einfach alles irgendwie Zufall. So oder so aber ... denke ich, könnte man sagen ... dass hier und jetzt zumindest, die Macht mit uns ist."

Jibrielle ergründete das unendliche Schwarz von Mirandas Augen, als plötzlich Myriaden Lichtreflexe in ihren Pupillen zu explodieren schienen. Die Jedi-Ritterin reckte den Kopf gen Himmel und sah eine bunte Feuersbrunst den Sternenhimmel überdecken. Lichter in allen Formen und Farben schlängelten, schossen, spritzten, stoben und striffen durch die Nacht, erleuchtene das unnahbare, einsame Meer unter ihnen, aufgewühlt und von dannen treibend durch den Antrieb der "The Promise". Jibrielle Mundwinkel taten weh und so schrumpfte ihr Lächeln zu einem leichten Schmunzeln, als sie Miranda kurz ansah, wieder hinauf zum Feuerwerk blickte. Sie fasste der DJane um die Taille, schob sich noch näher an sie heran und schmiegte ihren Kopf auf Mirandas Schulter. Jibrielle atmete tief ein. Ihre Nase füllte sich mit dem süßem Duft von Miras Hals, ihrem Haar, ihrem Parfum. Und dank Jibrielles sechsten Sinn schmeckte es auch nach Zimt.

"Die Macht ist stark in dir, Miranda Trineer."

flüsterte die Jedi. Der Abend erstrahlte blendend schön.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Oberdeck ~ Heck ~ mit Miranda unter Leuten ~~~
 
-Mon Calamari - Gewässer vor Coral City - Yacht "The Promise" -
Oberdeck -Reeling - mit Jibrielle -

Wie konnte man sich in der Situation fühlen der sie sich gerade befand? Miranda hatte schon vieles gefühlt wenn sie mit einer Frau einem magischen Moment gemeint hatte. Freude, Ausgelassenheit, Lust, gar nichts...Jetzt gerade fühlte sie einfach nur Glück und Demut über die Vollkommenheit dieses Momentes. Dieses überschwappende Fass an Zuneigung für Jibrielle krönte diesen erhabenen Augenblick nur noch. Ihr wurde bewusst das alles was vor dem hier, vor ihr, passiert war den Titel Magie und Romantik nicht verdient hatte. Jibrielle war die Krönung von allem, jede Entscheidung, jede gute und jede schlechte, hatten sie zu ihr geführt. Welche Gnade die Schöpfer ihr gewährt hatten! Miranda beschloss wenn sie das nächste mal auf Naboo war unbedingt den Tempel auf zu suchen um sich für diesen Segen zu bedanken.

Die Gedanken der Djane zerstoben, mal wieder, als Jibrielle begann ihren Unterarm zu streicheln. Die Blicke die sie ihr zuwarf, wie sie sie mit ihren grünen Edelsteinen anfunkelte, dieses Lächeln das sie ihr schenkte. Die Naboo war sich sicher gleich vor Verzückung zu sterben – nicht schlimm.

"Ich hatte dich an jenem Tag schon vorher angelogen."

Mirandas Gehirn nahm ganz langsam seinen Dienst wieder auf als Jibrielle etwas ansprach das sie überraschte.

„Ach ja?“

Das war Tag zwei gewesen, was schlimmes konnte es kaum sein. Das mit der Jedi Sache hatten sie doch geklärt, etwas das sie erst erschüttert hatte als ihr in der Nacht bewusst geworden war. Doch schon nachdem sich Jibrielle erklärt und sich Miranda daraufhin in ihre Haut versetzt hatte waren ihre Unwarheiten nichts als absolut logisch gewesen.

"Mira. Als ich plötzlich vor deiner Tür aufgetaucht bin - eigentlich war ich gar nicht vorbei gekommen, um 'mal mit dir laufen zu gehen' oder so. Eigentlich hatte ich mir schweren Herzens vorgenommen gehabt, dich nie wieder zu sehen. Mein Credo, du weißt ... nur ... hatte ich meine Tasche samt Gaara - mein Schwert - in der Nacht im Taxi liegen gelassen, hatte es erst am Morgen bemerkt, als ich trainieren wollte, und durch deine Adresskarte führte mich die Macht so zu Gaara und zu dir."

Miranda war froh das Jibrielle sie immer noch anlächelte, denn sich jetzt schlimm schuldig zu fühlen wäre absoluter Blödsinn gewesen. Die Naboo machte sich nicht einmal die Mühe sich ein Grinsen auch nur im Ansatz zu verkneifen.

„Ich hab mich schon sehr gewundert als du plötzlich vor meiner Tür standest. Ich hab dich da übrigens auch angelogen“.

Sie erinnerte sich an den ensetzlichen Kater der sie an jenem Morgen gepeinigt hatte.

„Ich wollte an dem Morgen absolut alles tun nur nicht Joggen!“

Sie lachte amüsiert auf, nahm Jibrielles Hand um ihr einen Kuss auf zu hauchen.

„Ich hatte den schlimmsten Kater aller Zeiten, aber der Aussicht nochmal mit dir Zeit verbringen zu dürfen hat mich angetrieben. Ich muss dazu sagen das ich erst nach Nickys Kaffee wieder richtig zu mir gekommen bin“.

Die gerade mit einem zärtlichen Kuss versehene Hand schlich sich ihre Schulter hinauf und spielte mit Mirandas Haar. Die Naboo musste sich zwingen Jibrielles feinglidrige Finger nicht sofort wieder zu schnappen und mit Küssen zu übersehen.

"Eigentlich bin ich nicht sehr spirituell ehm ... natürlich weiß ich um die Macht - äh Überaschung und so - aber ich habe mir nie viele Gedanken über den Willen der Macht oder die Kräfte gemacht, die unser Leben bestimmen. Vielleicht nennen wir es einfach nur Glück, wenn es die Macht gut mit uns meint, oder es ist doch einfach alles irgendwie Zufall. So oder so aber ... denke ich, könnte man sagen ... dass hier und jetzt zumindest, die Macht mit uns ist."

Sie empfand sich nicht als spirituell? Etwas das Miranda überraschte und auch nicht überraschte. Sie war immer davon ausgegangen das die Jedi nicht nur bloße Nutzer jener geheimnisvollen Macht waren, man konnte meinen das die Jedi eine Art religiöse Vereinigung waren. Die Macht war für Miranda nichts anderes als ein Geschenk der Schöpfer, oder gar das Wirken der Schöpfer selbst durch gesegnete Hände guter Menschen. Jibrielle war ein Mensch mit einem guten Herzen, es musste so sein, nicht nur weil sie es sich wünschte sondern weil sie eben mit jener Gabe gesegnet worden war. Sie hatte das eben noch Zufall genannt ? Miranda wusste nicht ob das einfach eine Aussage einer bescheidenen Frau war oder einfach ihre Grundeinstellung des „nicht spirituell“ seins wiedergab.

„Ich glaube nicht das es Zufälle gibt Jibrielle. Ich würde mich definitiv als spirituell bezeichnen – selber Überraschung! - und denke das alles einen Sinn hat. Jede Entscheidung, jede gute wie schlechte, jeder tolle Mensch der unser Leben kreuzt sowie jedes ********* das uns belastet, das alles passiert nicht ohne Grund.“

Sie schmunzelte und verliebte sich gerade spontan nochmal in dieses phantastische Gesicht, nur so weil ihr gerade da nach war.

„In der Tat, die Macht hat dich wieder zu mir geführt, und deine kleine Notlüge war ein weiteres Mittel zum guten Zweck. Meine Güte sogar dein allergischer Schock sollte sein. Sogar das du dein Lichtschwert vergisst!“.

Miranda registrierte eine feine Haarsträhne in Jibs Gesicht, sie nahm sie sacht zwischen Daumen und Zeigefinger und strich sie ihr zurück.

„Und auf die Gefahr hin wieder in schwülstigen Pathos ab zu rutschen. Es gibt wirklich Menschen die man im Schatten der Herzen der Götter geküsst hat. “

Sie schmitzte ihre Freundin an.

„Ich weis, bla bla, aber ein schöner Gedanke ist das trotzdem! So!“

Sie ersparte ihr die alte Sage zu dem Thema, suchte lieber ihren Blick und war drauf und dran sie zu küssen als ein greller Blitz über ihren Köpfen in den Nachthimmel zuckte und dann zur einer glitzernden Nova explodierte, und dann noch einer und noch einer...schillernde Farben erhellten den Nachthimmel. Und dann explodierte ihr Herz vor Glück als Jib sie an sich zog und einfach nur hielt.

"Die Macht ist stark in dir, Miranda Trineer.“

Die Naboo schmunzelte mit geschlossenen Augen und schmuste sich so fest wie möglich in Jibrielles Arme.

„Und in dir erst Jibrielle Dari!“

Und dann sagten die beiden eine ganz lange Weile nichts mehr. Das Schweigen zwischen ihnen war schön, unterstrich das sie gerade auf einer Wellenlänge schwebten die jegliche Verbalität unnötig machte. Sie schwiegen in wohliger Zweisamkeit als sie sich, Hand in Hand, das Feuerwerk ansahen. Sie tauschten tiefe Blicke als sie langsam über das Deck schlenderten, sogar als sie Robbie und Rin in einer Ecke stehend bei einer wilden Knutscherei erblickten sagten sie nichts.

Miranda schwieg gar über ihre Erleichterung wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, eine eine gute halbe Stunde später. Ihr Mund öffnete sich nur kurz für die Zielangabe beim Robotaxi, ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern gewesen. Wer musste schon laut reden? Wer konnte schon laut reden wenn Jibrielle Dari, ihres Zeichens tollste, attraktivste, um den Verstand bringenste, beste und schon wieder tollste und berauschenste Frau der Galaxie Sekunden später neben einem auf der Rückbank saß.


Und dann passierte es, aus dem nichts, ohne Absprache, ohne Vorwarnung. Die Frauen zogen sich einander in die Arme, und Miranda konnte sich gerade noch vor Wonne in die eigene Unterlippe beissen bevor sie sich küssten. Sie hatten sich mittlerweile schon oft geküsst, ein jeder war ein Fest für ihre Seele und ihren Körper gewesen, aber dieser, dieser Kuss hatte eine andere, eine neue Qualität. Man musste nicht mal das Gefühl Jibrielles Schneidezähne an der Zungenspitze zu spüren als Refferenz dafür nehmen.

„Ich glaube mir wird schwindelig.“

Die Djane musste doch wieder reden als sie sich berauscht grinsend herab sinken lies. Ihre Hand strich über die Wange und streifte kurz das Schlüsselbein der Jedi als sie sich bequem mit dem Kopf auf ihren Schoß bettete. Sie blickte mit verträumten Blick rauf, genoß die verführerische Aussicht die Jibrielle nicht nur mit ihrem perfekten Gesicht bot.

„Ja auch aus diesem Blickwinkel bist du absolut heiß!“

-Mon Calamari - Coral City - Robotaxi -
auf dem Weg - mit Jibrielle -
 
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- - - Verschlüsselte Nachricht von Jedi-Rätin Sarid Horn - - -

Sehr geehrte Senatoren Sammandi und Kore,

bezüglich Ihrer Anfrage um Unterstützung einer Senatsmission nach Chalacta sage ich Ihnen meine persönliche Mithilfe zu. Sobald Sie mir den Zeitpunkt eines Treffens bzw. der Abreise von Lianna mitteilen können werde ich dafür sorgen, dass eine Gruppe Jedi einschließlich meiner Person dafür zur Verfügung steht. Bezüglich der genauen Umstände des Verschwindens des republikanischen Botschafters bitte ich baldmöglichst informiert zu werden.

Mit freundlichen Grüßen
Sarid Horn, Jedi-Rätin

- - - Ende der Nachricht - - -​
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Turbolift] Cmdr. Bru-Th Agoch


Dann öffnete sich die Hangartür und Bru-Th Agoch schritt entschlossenen Schrittes hinaus in den großen Hangar, der seinem Namen alle Ehre machte, denn dieser allein beherbergte nun drei vollständige Staffeln brandneuer E-Wings, die auf zwei Decks an den Rändern der imposanten Halle angeordnet waren, die Spitzen nach innen gerichtet. Überhaupt wirkte die ganze Halle imposant, stellte Bru-Th fest, als die Ehrengarde, die er hatte am Rande des Landefeldes Stellung beziehen lassen, in sein Blickfeld geriet oder der mehr als blank polierte Boden und die Gerätschaften, namentlich Kräne, Transportschlitten, Hubbühnen und Werkzeugständer.

Die Männer der Ehrengarde, die hauptsächlich aus Soldaten und Offizieren bestand, vielleicht 800 Angehörige des Militärs, standen noch bequem, unterhielten sich leise oder rückten einzelne Kleidungsstücke zurecht. Dies änderte sich auch nicht, als Bru-Th die quadratische Formationen, die sich links und rechts eines imaginären Ganges aufgebaut hatte, erreichte. Dies war so abgesprochen. Aus den Reihen schritt Lt. Cmdr. Saris an seine Seite, ohne das Bru-Th das Tempo, mit dem er die Aufstellung abnahm, verlangsamte.
"Ah, Lt. Cmdr.!", begrüßte er seine erste Offizierin, die selbstverständlich in Galauniform erschienen war. Einen kurzen Blick auf die rothaarige Frau wollte der leicht humpelnde Jedi Meister nicht auslassen, und er stellte fast überrascht fest, dass das Veilchen unterhalb ihres Auges nun gänzlich verschwunden war. "Wussten Sie, dass Doktor Sai so etwas fertig bringt?", kommentierte die durchtrainierte Frau Bru-Ths allzu offensichtlichen Blick, während das ungleiche Duo das Ende des Truppenaufgebots erreichte und am Kopf des Ganges anhielt.

Im Hintergrund sah man das bläuliche Licht der Hangarschilde, welche zugleich ein brummendes Geräusch von sich gaben, das Bru-Ths Anspannung sogar geringfügig steigerte, ehe er seine Gefühle wieder einfing.
"Sind die letzten Vorbereitungen abgeschlossen worden, Saris? Und haben Sie die Dossiers zur Konferenz gelesen? ... Ich verlasse mich auf Sie, Lieutenant Commander! Sie sind für unser aller Sicherheit verantwortlich, während die Delegation und meine Person auf dem Planeten sind. Es darf keine Fehler geben!", betonte Bru-Th noch einmal, während sein Blick prüfend über die Köpfe der Untergebenen hinweg schaute. Die rothaarige Frau schmunzelte und erklärte für einen Kommandooffizier eine Spur zu keck: "Glauben Sie, ich könnte aus Versehen einen neuen Krieg auslösen, Sir?" Der Schalk in Saris Nacken stahl sich davon und sie erklärte nun deutlich sachlicher: "Commander, ich bin gut vorbereitet und weiß mit der Situation umzugehen. Wir sind bereit, um unsere Aufgabe zu erfüllen. Es wird keine Fehler geben, dafür garantiere ich!" Der große Corellianer nickte stumm.

Im selben Moment schwebte eine Fähre durch den Schild, so langsam und majestätisch, als wolle sie von der Erhabenheit der ihr anvertrauten Personen bereits Kunde tun. Die Repulsoren des Schiffes wummerten heftig, während es die Landemarke ansteuerte. Bru-Th behielt den Blick sturr auf seine Truppen gerichtet. Einmal, zweimal donnerte er seinen Gehstock auf den polierten Boden, gepaart mit dem Befehl Haltung anzunehmen, dann stand die Besatzung der Massive bereit, die hohen Besucher zu begrüßen. „Wohin ihr führt, folge ich“, dachte der große Corellianer ungerührt, doch er fand keinen Trost und keine Zuversicht in den Gedanken. Einen kurzen Moment ergriff eine undenkbar große Sorge sein Herz, als würde eine stickstoffgetränkte Klammer eben jenes umschließen und jeden Schlag verhindern, bevor sich die Rampe der Fähre senkte und sich der Eindruck verflüchtigte. Bru-Th Agoch senkte als Respektsbekundung den Blick.



[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Hangar] Cmdr. Bru-Th Agoch + Lt. Cmdr. Saris, Ehrengarde
 
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[Dac, Coral City, Senatsgebäude, Gesicherter Hangar]- Kanzler Quún, Erste Administratorin Atril Ningo, Qwi Lur, Major Al-Jalani, Pietr Jexon, Senatswachen, übrige Delegation[/b]

„Zu diesen Verhandlungen gehört offenbar eine gehörige Portion guten Willens…“

Quúns Gedanken wurden von der Beobachtung der in perfekter Formation vor dem bereitstehenden Shuttle formierten Senatswachen losgerissen durch die gemurmelte Äußerung der Ersten Administratorin, die – zum wiederholten Male – damit beschäftigt war, einen Datenblock zu studieren, der die wichtigsten Details zur bevorstehenden Reise nach Umbara enthielt. Umbara – der Planet, auf dem womöglich ein gänzlich neues Kapitel galaktischer Geschichtsschreibung aufgeschlagen werden sollte. Ein Kapitel des Friedens zwischen Republik und Imperium.

„Kanzler…“, fuhr die untersetzte Sullustanerin fort.

„Ich bin keine Militärexpertin, aber dieser… Liberator Transportkreuzer erscheint mir ein zu großes Entgegenkommen. Sollte das Imperium auch nur einen Sternzerstörer zur Sicherung der eigenen Delegation einsetzen, so wären wir im System militärisch hoffnungslos unterlegen. Ich kann nur betonen, dass das Anliegen der Jedi, diesen Commander Agoch mit in die Verhandlungen einzubeziehen, mit dem Protokoll schwer zu vereinbaren ist.“

„Er ist ein Angehöriger des Ordens und ein Offizier der Flotte“, warf in diesem Moment Qwi Lur, die Sonderbeauftragte für Geheimdienstangelegenheiten, ein, die sich bis dahin gedämpft mit einem uniformierten Menschen unterhalten hatte, der in Quúns Delegation den Geheimdienst in Vertretung von Colonel Drayson repräsentieren würden. Die Sektionschefin selbst hatte sich als auf Mon Calamari unabkömmlich erwiesen und vom Direktor des Geheimdienstes, Candobar Sonax, zu erwarten, an derartigen Verhandlungen teilzunehmen, war wohl ebenso unangemessen wie kontraproduktiv.

„Und somit einer der wenigen Angehörigen des Ordens, der einen Eid auf die Republik geschworen haben dürfte.“

Die Omwati lächelte ihrer unmittelbaren Vorgesetzten im Kanzleramt schwach zu.


„Den Jedi in dieser Angelegenheit entgegenzukommen erscheint mir nur opportun. Das Oberkommando der Streitkräfte sieht dies offenbar ähnlich.“

„Es hätte gar nicht erst die Entscheidung des Oberkommandos sein dürfen“, setzte Ningo nach.

„Die Federführung bei diesen Verhandlungen liegt beim Senat und der Regierung, nicht beim Militär. Und nicht beim Orden.“

„Bitte, Atril.“


Der Kanzler musste seine Stimme nicht sonderlich erheben, um die beiden anderen zum Schweigen zu bringen, während er sich langsam in Bewegung setzte, um an Bord des Shuttles zu gehen.


„Diese Friedensverhandlungen betreffen die gesamte Republik, auch den Orden der Jedi. Ich bin mehr als dankbar für die Bereitschaft des Rates, uns mit ihrer Weisheit zur Seite zu stehen. Vielleicht sind es die Mitglieder des Ordens, die die Motive des Imperators besser zu ergründen wissen als jeder Diplomat oder Agent.“

Ningo, Lur und die übrigen Delegationsmitglieder hatten keine andere Wahl gehabt, als dem Kanzler ins Shuttle zu folgen, sodass es nur noch wenige Minuten dauerte, bis dieses sich aus dem Hangar emporhob und mit beachtlichem Geschwindigkeitsschub sich anschickte, dem Schwerefeld Dacs zu entfliehen.

„Wir werden das Beste daraus machen.“


Es dauerte nicht lange, bis das Shuttle – gelenkt von den eigenen Repulsoren und unterstützt von Leitstrahlen der Massive – im Hangar des bedeutend größeren Schiffes verschwand und die Ausstiegsrampe sich schließlich zum Ausstieg der Passagiere senkte. Den Anfang beim Aufstieg machten die Senatswachen – sechs an der Zahl, unter ihnen der Kommandant der Senatswache Pietr Jexon persönlich – die zwischen der Rampe des Shuttles und dem protokollgemäß wartenden Empfangskomitee ein Ehrenspalier bildeten, bevor schließlich der Kanzler, gefolgt in Reihenfolge der relativen Wichtigkeit, das Shuttle verließ und sich zielstrebig dem Menschen näherte, den er mühelos als den Kommandanten der Massive identifizierte. Bru-Th Agoch – ein Offizier und Jedi. Bemerkenswert.

„Commander Agoch, erhob der Mon Calamari seine gutturale Stimme, sich aus einer Eingebung des Moments heraus an eine alte maritime Tradition erinnernd.

„Bitte um Erlaubnis, an Bord kommen zu dürfen.“


[Mon Calamari-System, LTK Massive, Hangar]- Bru-Th Agoch, Kanzler Quún, Ehrengarde der Massive (u.a. XO Lt. Cmdr. Saris), Delegation der Republik (u.a. Erste Administratorin Atril Ningo, Sonderbeauftragte Qwi Lur, Major Al-Jalani, Senatswachen)
 
[Calamari-System | Orbit über Dac | Anflug auf die LTK Massive | Shuttle] Vilnok Moor (alias Vigo Zula) mit Gehilfen

Interessiert betrachtete Vilnok Moor die größer werdende Silhouette des republikanischen Kriegsschiffes, das ihn und den Rest der Delegation zu den Friedensverhandlungen auf Umbara bringen sollte. Es handelte sich nicht wie erwartet um einen mächtigen Sternenzerstörer der Republic- oder Defender-Klasse. Stattdessen hatte man einen Liberator-Kreuzer ausgewählt. Die Gründe dafür waren dem Chevin nicht bekannt. Doch dass es plausible Gründe geben musste, ein so vergleichsweise schwaches und unspektakuläres Schiff auszuwählen, bezweifelte er nicht. Möglicherweise hatte man sich schlicht der Realität ergeben, dass man alle größeren Schiffe an der Front nicht entbehren konnte, und betrachtete ein weniger repräsentatives ›Taxi‹ als das geringere Übel im Vergleich zu einer Schwächung der Kampfbereitschaft. Denn der Waffenstillstand hielt noch nicht lange genug, um zu beurteilen, ob er halten würde. Bislang hatte das Imperium seine Zusagen eingehalten - eine Grundvoraussetzung dafür, dass überhaupt eine Konferenz stattfinden konnte - aber das musste noch nicht viel heißen. Jedenfalls war auch die Massive mit ihren vierhundert Metern und dem kantigen Rumpf eindrucksvoll genug - man hätte ja auch mit einem kleinen Konsularsschiff, einer Yacht oder etwas ähnlichem reisen können.

Für Moor war es nicht weiter wichtig, wie er nach Umbara kam, für ihn war nur ausschlaggebend, dass er überhaupt dabei sein durfte. Er hatte viele Hebel in Bewegung gesetzt und hinter den Kulissen musste auch Ba'vodu Malor Gale Strippen gezogen haben, von denen der Senator-Vigo keine Ahnung hatte. Obwohl zweifellos viele Senatoren daran interessiert waren, sich durch eine Teilnahme an den Verhandlungen zu profilieren, war doch er als einer der wenigen ausgewählt worden, die Teil der Delegation sein durften. Andere hatten das Nachsehen. Und so erhielt die Black Sun einen Sitz am Konferenztisch. Das Syndikat würde über ihn, Vinok Moor, auch bekannt als Vigo Zula, permanent mit streng vertraulichen Informationen über den Verlauf der Gespräche erhalten. Und es würde, ebenfalls über ihn, auch auf den Verlauf Einfluss nehmen und womöglich das Endergebnis mitgestalten können. Natürlich plante der Chevin nicht, den Friedensbemühungen schwere Knüppel zwischen die Beine zu werfen. Das konnte er nicht, ohne seinem Ruf zu schaden und sich verdächtig zu machen. Aber vielleicht genügten schon kleine Impulse, um die Gespräche in eine Richtung zu lenken, die der Black Sun gelegen kam. Im Idealfall in eine, die zum Scheitern der Konferenz und einem Wiederaufflammen des Konfliktes führte. Denn das war es, was er sich - hinter der Fassade des etwas skeptischen, im Großen und Ganzen aber der Aufbruchstimmung verfallenen Demokraten - am meisten wünschte.


»Wir haben Landeerlaubnis im Hangar, Senator«, sagte eine raue, tiefe Frauenstimme hinter ihm.

Sie gehörte Jepha Uln. Die Chevin fungierte offiziell als seine Assistentin und rechte Hand. Hinter den Kulissen war sie mehr als das, nämlich eine gleichermaßen nützliche und gefährliche Mitverschwörerin. Aus der Öffentlichkeit hielt sie sich heraus, doch war sie die richtige, um ohne jede Form von moralischen Blockaden die Dinge zu veranlassen, die getan werden mussten, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Sie war die kalte, effiziente Organisatorin des Vigos und zudem aufgrund ihres beweglichen, analytischen Geistes eine seiner engsten vertrauten. Seit dem Tod seines Leibwächters und persönlichen Vollstreckers Mullon bei dem Bombenanschlag auf den Vigorat kam sie sogar gleich hinter ihm, ein Aufstieg, den sie sicherlich begrüßte. Die dritte Person, die sie auf die Massive und nach Umbara begleiten würde, gehörte nicht ihrer Spezies an, sondern war eine Chev. Sie sollten als Handlangerin, Botin und Leibdiener fungieren. Bei ihr handelte es sich aber nicht um eine Sklavin, sondern ebenfalls um ein ausreichend vertrauenswürdiges Mitglied von Moors kriminellem Netzwerk, ausgewählt von ihrem Artgenossen und seinem Mitverschwörer Callibis. Während sie überwiegend für alle Arten von niederen Tätigkeiten vorgesehen war, die vor Ort eventuell anfallen könnten, war die Frau auch anderweitig qualifiziert: Sollte es notwendig werden, hatte der Senator mit ihr eine geschickte Attentäterin zur Hand. Vilnok Moor glaubte nicht, dass er für so jemanden Verwendung haben würde, aber er war gerne auf alle Eventualitäten vorbereitet. Auch einen Protokolldroiden hatte er dabei, den er aber nicht als Person zählte. Das einzige, was ihm fehlte, war ein Leibwächter, aber er hatte auf die Schnelle keinen Adäquaten Ersatz für Mullon finden können. So musste er sich darauf verlassen, dass die Chev, die Senatswachen und die umbaranischen Sicherheitskräfte genügen würden, um für einen reibungslosen Ablauf zu garantieren. Seit aber selbst der Vigorat im streng gehüteten inneren Bereich von The Wheel zum Anschlagsziel geworden war, wusste der Chevin nur zu gut, dass es absolute Sicherheit niemals geben konnte.


»Wir landen unmittelbar nach dem Shuttle von General of the Army Sylvar« fügte sie hinzu. »Der Kanzler ist soeben schon eingetroffen. Offenbar wird man uns direkt im Hangar in allen Ehren in Empfang nehmen.«

Moor nickte mit seinem riesigen Schädel, so dass die Enden seines sorgsam gekämmten, grauen Kinnbartes den Boden berührten, und zwang sich, seine menschenfaustgroßen Zähne zu einem Lächeln zu entblößen.

»Dann wollen wir mal in die Politikerrolle zurückkehren. Immer schön freundlich und diplomatisch. Niemals das aussprechen was man wirklich meint, Beleidigungen hinter Komplimenten und guten Ratschlägen verstecken und die eigenen Fehler hinter Polemik und leerem Geschwätz. Ich wünsche uns allen viel Vergnügen.«

Diese zynischen Worte waren natürlich nicht geeignet, bei seinen Begleitern gute Laune oder Vorfreude auszulösen. Dennoch lächelten auch sie. Es war dasselbe aufgesetzte Diplomatenlächeln, das auch er sich so gründlich antrainiert hatte. Eine weniger bedrohliche, aber nicht weniger gefährliche Art des Zähnefletschens. Augenblicke später durchdrang das Shuttle den Atmosphäreschild am Hangarportal und setzte auf den blanken Bodenplatten der Massive auf, direkt zwischen dem Shuttle des Kanzlers und dem von General Sylvar, deren Passagiere bereits ausgestiegen waren.

Die Rampe senkte sich und auch der Vigo mitsamt seinen Begleitern stieg aus, während Droiden ihr Gepäck hinter ihnen her trugen.


[Calamari-System | Orbit über Dac | LTK Massive | Hangar] Vilnok Moor (alias Vigo Zula) mit Jepha Uln, einem Chev-Gehilfen und einem Protokolldroiden; Bru-Th Agoch, Kanzler Quún, Delegierte, Offiziere
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Hangar] Cmdr. Bru-Th Agoch + Lt. Cmdr. Saris, Ehrengarde


Es war eine Choreographie, wie man sie besser nicht hätte abstimmen, als die drei aufpolierten Shuttles, welche die Delegation der Neuen Republik transportierten, in den Hangar der Massive flogen. Bru-Th nahm das Herannahen des zweiten und dritten Shuttles nur aus den Augenwinkeln war, denn er verharrte in demütiger Pose und wartete stumm, bis er angesprochen wurde. Eine sonore, herbe Stimme veranlasste den Jedi Meister schließlich dazu leicht seinen Kopf zu heben, bis er in ein Paar bernsteinbraune Augen sah, das zwangsläufig zu der Person gehörte, die ihn mit seinem militärischen Rang und nicht mit seinem - wesentlich prestigeträchtigerem Jedi-Titel - ansprach. Es ehrte Bru-Th, oder hätte es, wenn ihm solcherlei Gefühle wirklich etwas bedeutet hätten. Der Oberste Kanzler wirkte in Bezug auf sein Gebaren und von der Staffage seiner Garderobe her fast schlicht im Vergleich zu Bru-Th bekannten Vertretern des galaktischen Senats, doch der hinter den zwei liedlosen Augen sich verbergende, messerscharfe Verstand, korrigierte das Bild. Leicht neigte der große Corellianer erneut sein Haupt, als der Oberste Kanzler Quún ihn um Erlaubnis bat, die Massive betreten zu dürfen. Verlegenheit deutete sich auf Bru-Ths Wangen an, ehe er erwidern konnte: "Oberster Kanzler, ich heiße Sie an Bord willkommen, aber meine Erlaubnis brauchen Sie wahrlich nicht. Die Massive steht Ihnen und der Delegation zur freien Verfügung."

Es war für den erfahrenen Jedi Meister nicht gänzlich ungewohnt, sich derart geschliffen artikulieren zu müssen, doch es bereitete ihm keine Freude. Andere Jedi Meister, er hätte mindestens eine Hand voll beim Namen nennen können, wäre aus diplomatischen Gesichtspunkten für diesen Auftrag wesentlich besser geeignet gewesen, doch die Situation war, wie sie war.
"Dies ist mein Erster Offizier, Lieutenant Commander Saris", stellte Bru-Th mit einer Handbewegung die zierliche, rothaarige Frau vor, die zu seiner Rechten stand. "Für Ihre Sicherheit an Bord wird bestens gesorgt, Oberster Kanzler Quún. Ich habe das Quartier des Kommandanten für Sie herrichten lassen, so wie von Ihrem Büro auferlegt wurde." Er plapperte. Diese Erkenntnis straf Bru-Th wie eine Bombe, zumal im Hintergrund sich bereits weitere Personen, d.h. Würdenträger der Republik, Berater und ein Tross von Lakeien, die erstgenannten förmlich an den Gewandzipfeln hingen, aufreihten. Mit einem kurzen Kopfnicken beorderte er seine XO zu der kleinen Personengruppe, rund um einen grauhäutigen Chevin, der Senator Vilnok Moor sein musste. Zwischen all den humanoiden oder nahe-humanoiden Personen im Hangar wirkte dieser durch seine unförmige, horizontal gebaute Figur mit der rüsselartigen Nase mehr als exotisch. Dem Geleit des Senators, das für eine Person seines Rangs beachtlich war, schenkte Bru-Th nur wenig Aufmerksamkeit. Er hatte die Namen kurz überflogen, doch angesichts all der Würdenträger auf seinem bescheidenen Schiff, tat er sie großzügig als unwichtige Randakteure ab.

Die Cathar, die hinter dem Senator von der Rampe eines Shuttles stampfte und diesen rasch überholte, war kaum zu übersehen, in ihrer mehr als herauspolierten, ornamentbehangenen Gala-Uniform, die sie deutlichst als General der Armee auswies. Sylvar. Bru-Th betrachtete nur aus einigen Metern Abstand, wie sie über Lt. Cmdr. Saris grob hinweg sah und sich vermutlich in diesem Moment darüber beschwerte, warum sie nicht vom ranghöchsten Offizier an Bord in Empfang genommen wurde. "Ist wohl nur zu hoffen, dass ihr das Quartier mehr zusagt", murmelte Bru-Th leise, während der Kanzler voran schritt, offenbar sehr daran interessiert, schnell dieses Stell-dich-ein-Theater zu beenden. Die Senatswachen in ihren schillernden Rüstungen, bewaffnet mit Energie-Piken und Blasterpistolen, taten es dem Obersten Kanzler gleich.


Der Weg zu den Quartieren, der sie durch Korridore führte, die abgesehen von der fast zwanzig-köpfigen Delegation, wie leer gefegt wirkten, bot Bru-Th die verlockende Möglichkeit, erneut das Gespräch mit dem legitim gewählten Vorsitzenden des Senats zu suchen, denn den Jedi Meister interessierte die Meinung dieses Mannes sehr. Es war sein Wort, seine Unterschrift, die auf einem etwaigen Vertrag als erstes zu lesen sein würde. Bru-Th war als letztes aus dem Turbolift gestiegen und musste sich zu dem Mon Calamari regelrecht durchkämpfen, vorbei an der Leibgarde, bis er mit gedämpfter Stimm Quún von hinten fragte: "Wenn ich eine Frage stellen dürfte, Kanzler. Wie weit gedenkt Ihr, euch auf Kompromisse zum Wohle des Friedens einzulassen?" Eine spannende Frage, wie Bru-Th fand. Der Kommandant der Senatswache, ein gewisser Pietr Jexon warf dem Jedi einen missmutigen Blick zu, als wolle er derlei Gespräche in ungeschützten Räumlichkeiten verbieten. Dies beeindruckte den hochgewachsenen Jedi Meister auf seinem eigenen Schiff nicht sonderlich, während er gedanklich beim Kanzler blieb.

Aus den Augenwinkeln beobachtete Bru-Th, wie Lt. Cmdr. Saris versuchte, der weiblichen Cathar zu erklären, welches Quartier für die kurze Dauer der Reise für Sie vorgesehen war, doch dieses Vorhaben schien kein leichtes Unterfangen zu sein. General der Armee Sylvar, offenbar an Temperament mit seiner XO durchaus zu vergleichen, war nach Stand der Dinge mit ein oder zwei Details der Unterkunft nicht einverstanden, was sie lautstark und unter größter Empörung zum Ausdruck brachte, indem sie bedrohlich knurrte. Saris schien unsicher, blieb jedoch respektvoll und berief sich auf die beschränkten Möglichkeiten an Bord der Massiv. Bru-Th rang die Situation ein kurzes Stirnrunzeln ab, denn für wenige Momente spürte er den Anstieg der Wut auf Seiten seiner XO. "Auf Nar Shaddarr löst man Probleme eben anders", rechtfertige der hochgewachsene Corellianer Saris Verhalten, doch mischte er sich nicht ein. Diplomatisches Gespür musste man entwickeln. Es würde wohl nie Saris Meisterdisziplin werden.

Senator Moor gleichwohl nutzte die Gelegenheit, seinen Stab bei dem Lt. Cmdr. abzuladen und seinerseits zur Gruppe um den Obersten Kanzler vorzudringen, was Jexon weitere Falten unter den Helm zauberte. Bru-Th trat einen Schritt zur Seite, um dem fülligen Senator von Vinsoth Platz zu machen. Er musste sich eingestehen, dass dieser Chevin für ihn ein unbeschriebenes Blatt war und er abgesehen von den Kurzinformationen, die er aus einem Dossier hatte, nichts über ihn wusste. Es war lediglich ein Gefühl, doch irgendwie schien Bru-Th der Senator unsympathisch zu sein. Es musste wohl an dem furchtbar anzuschauendem Äußeren liegen. Er nickte dem Nicht-Menschen knapp:
"Senator Moor, willkommen an Bord. Ich hoffe, ihr Quartier wird Ihnen zusagen", erklärte der Commander trocken und spielte indirekt auf die noch immer tobende Cathar an, bei der sich die Nackenhaare deutlich aufgerichtet hatten. Indes wusste Bru-Th, dass sie wirklich einigen Aufwand betrieben hatten, um die Quartier der Delegierten ihren individuellen Bedürfnissen anzupassen. Der Aufwand erschien Jedi Meister Bru-Th Agoch lächerlich hoch, doch dies, wie soviel bei dieser Mission, oblag nicht seinem Ermessen. Er war ein Diener, der dem Allgemeinwohl diente, mehr nicht.


[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Deck 2 | Quartiere] Cmdr. Bru-Th Agoch, Senator Vilnok Moor + Oberster Kanzer Quún, Pietr Jexon, Lt. Cmdr. Saris, Senatswache, weitere Delegierte
 
[Calamari System - Dac - Coral City - Coral City - Ein weiterer Distrikt - Altes Lagerhaus - Yun Adi Dundee, Tacbacca und Joren (beide NPC)]


Es war mittlerweile schon wieder Nacht geworden. Ein ereignisloser Tag, voller Anspannung und Fastfood lag hinter den drei Händen Warus. Yun Adi Dundee, der für die nächsten Stunden die Wache übernommen hatte, saß mit schussbereitem Blaster in seinem bequemen Sessel, die einzige Zugangsmöglichkeit zum Obergeschoss im Blick. Er wartete. Auf einen Eindringling, einen Messerstoß von einem seiner Begleiter oder auf das vereinbarte Signal, das gegeben werden sollte, sobald ihre Kameraden das Gefängnis auf den Kopf gestellt hatten und es verließen.

Die Stunden verrannen und das Komlink, die derzeit einzige Verbindung zur Außenwelt schwieg. Es war mittlerweile halb zwei morgens und der Cereaner bereitete sich vor die Wachschicht an Tacbacca, einen Wookiee, weiterzugeben, als plötzlich abgehackte Laute aus dem Lautsprecher des Gerätes drangen. Zwei Minuten später war Yun sich sicher: Es war das verabredete Zeichen. Er weckte seine beiden Kameraden und begab sich zum abgedunkelten Fenster um die Straße vor dem Lagerhaus im Blick zu behalten, als mehrere laute Explosionen und Erschütterungen das Stadtviertel rund um das Gefängnis aus dem Schlaf rissen. Eine Staubwoke wälzte von der Haftanstalt auf das Lagerhaus zu und trübte die Sicht eine kurze Zeit lang. Nachdem sich dieser feine Staubnebel gesenkt hatte begannen, mit einiger Verzögerung, die verbliebenen Sirenen des Gefängnisses, zu heueln.

Daraus das zwischen Explosion und dem Alarm eine so lange Zeitspanne lag, folgerte Yun das die Operation bisher recht erfolgreich verlaufen war. Infiltration der Sicherheitskräfte hatte sicher auch zu den Plänen von Berl, dem Chefverschwörer, gehört.

Etwa fünf Minuten später öffneten Tacbacca und Joren die Tore des Lagerhauses um ihre Mitverschwörer und die kostbare Fracht, einige republikanische Gefangene, einzulassen. Als Yun in den Hauptraum des Lagerhauses hinabstieg fiel ihm einer davon am meisten auf. Er hatte typish aristokratische züge und trotz seiner Inhaftierung hatte er die Arroganz, die Imperialen Gouverneueren eigen war, nicht verloren. Dies war das Zielobjet Teta, für das die ganze Mission geplant worden war. Der Präfekt, das Oberhaupt von Warus Hand, hatte den Auftrag eigenhändig unterzeichnet, also musste er verdammt wichtig sein, ging dem Cereaner durch den Kopf, als er Berl und dem Rest der Gruppe in ein Hinterzimmer folgte. Dort waren zwei muskelbepackte Menschen mit Schneidbrennern gerade dabei, den fest verschweißten Hinterausgang zu öffnen.

Eine halbe Stunde später war der Durchbruch geschafft und die Gefangenen, gefolgt von den Mitgliedern von Warus Hand betraten einen kreisrunden Raum. Dieser wurde von mehreren Shuttle der Lambda-Klasse und vier X-Wings, die dem Jägerpark der Republik "entliehen" worden waren, dominiert.

Bald darauf schob sich das Dach zur Seite und die Shuttles, begleitet von X-Wings, stiegen, ungehindert von den republikanischen Sicherheitskräften, in den Orbit über Dac, wo sie bereits von einem leichten Kreuzer, der sich sichtlich nach einem Schrottplatz sehnte, erwartet. Der Umstieg von den Lambdas in den Kreuzer ging relativ langsam voran, sodass Yun bereits fürchtete die Republik würde sie sich doch noch holen, aber bevor auch nur ein republikanisches Schiff gesichtet wurde verließ der Kreuzer "Force of Waru" bereits den Orbit von Dac mit Ziel auf das Yavin System.


[Hyperraum Richtung Yavin-System - "Force of Waru" - Yun Adi Dundee]
 
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[Calamari-System – Dac – Coral City – Senatsgebäude – Büros der Delegation von Clak’dor VII, Büro des Senators]- Thal Kore

Die Vorbereitungen für die Reise nach Lianna und Chalacta beließ Thal Kore in den fähigen Händen seines Büroleiters Dooce K’sar und hatte so die Gelegenheit, sich abschließend um ein paar – eher nebensächliche – politische Angelegenheiten zu kümmern, die zum Teil seine eigenen, zum Teil die Interessen seiner Heimatwelt – im besten Fall gar beide – voranbrachten, ehe er sich schließlich, am Tag der verabredeten Abreise, von einem droidengesteuerten Gleiter ohne Eskorte zum Raumhafen bringen, wo die Goodwill – jenes Schiff, das man für die Reise auserkoren hatte – auf die kleine Delagtion wartete.

Dooce K’sar und Kith D’an erwarteten ihren Senator bereits, zu ihrem Glück ebenfalls in Begleitung des mittlerweile fertig überholten CZ-815, doch die größte Aufmerksamkeit des Bith, als er dem Gleiter entstieg, galt den drei Menschen, die sich zu seinen beiden Artgenossen – oder besser: seinem Artgenossen und dem leicht ähnlich aussehenden Freak – gesellt hatten. Die Menschen waren ungefähr gleich groß und sahen sich ansonsten ebenfalls recht ähnlich, selbst für Thal, der sich nach seiner bisherigen Zeit als Senator zumindest einbildete, Angehörige einer anderen Spezies zumindest rudimentär voneinander unterscheiden zu können. Sie alle trugen die gleiche, hellgraue Rüstung, verziert mit einem Symbol auf der linken Brustplatte, das er nicht so recht zu identifizieren wusste, und waren allem Anschein nach umfangreich bewaffnet, mit Pistolen in Schenkelholstern, Vibromessern und geschulterten Blastergewehren.


„Senator Kore…“

Kaum hatte er seinen Chef erblickt, hatte Kith D’an sich in Bewegung gesetzt.

„Ich habe mir – Ihren Anweisungen entsprechend – die Freiheit genommen, die Unterstützung eines Sicherheitsunternehmens für die Begleitung unserer Delegation einzuwerben. Diese Gentlemen repräsentieren die Nova Force Security Corporation, lizenziert für die gesamte Republik und zahlreiche neutrale Welten für private Sicherheits- und ähnliche Dienstleistungen.“

Bei der Nennung dieses Namens rastete dann auch Thals Gedächtnis ein – tatsächlich war ihm dieses Unternehmen ein Begriff, wenig verwunderlich, da er sich ausführlich mit den Sicherheitsaspekten innerhalb des privaten Sektors beschäftigt hatte. Die Nova Force bot ein breites Spektrum von Dienstleistungen an, von Wachmannschaften für Fabrikgelände, über Personenschutz bis hin zu fast paramilitärischen Einsatzmöglichkeiten, die indes eher von neutralen Welten in Anspruch genommen wurden, denn von der Neuen Republik. Zudem existierten – unbestätigte und von Verantwortlichen der Firma vehement bestrittene – Gerüchte über eine Reihe von Söldnergruppen, die auf Rechnung der Nova Force galaxisweit oft auch außerhalb der Gesetze der Republik operierten und Kontakte zum Hutten-Kartell oder gar zur Black Sun unterhielten. Offiziell hängen geblieben war an der Nova Force indes nichts und Thal kannte viele einflussreiche Personen in der Republik, die sich ihrer Leistungen bedienten.

„Nun…“, erwiderte der Senator schließlich.

„Dann wollen wir mal sehen, ob die Herren ihr Geld wert sind.“

Sollte es Probleme geben, hätte er immerhin eine Ausrede, den Y’Bith aus seiner Delegation zu entfernen. Wie Sammandi es wohl sehen würde, dass er sich augenscheinlich dazu entschlossen hatte, drei nahezu militärisch geschulte Leibwächter mitzunehmen? Möglicherweise würden die drei nicht einmal die Goodwill verlassen dürfen, gesetzt dem Fall, dass die Nova Force auf Chalacta keine Lizenz besaß. Auf jeden Fall würden sie ihre Waffen dann an Bord lassen müssen, Thal nahm sich vor, den Anführer der drei – wer auch immer das war – auf ihrem Flug nach ihren waffenlosen Fertigkeiten zu befragen, während die Delegation schließlich endgültig an Bord des Shuttles ging und die Reise nach Lianna begann…

[Dac, Orbit, Corellianisches Shuttle Goodwill]- Senatoren Sammandi und Kore, Anhang
 
[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Flottenkommando | Admiral Altmins Büro] Altmin; Ahna Rigby (auf Iktotch) über Holo

Offenbar war Bru-Th Agochs Abkommandierung zu den Verhandlungen das einzige Anliegen, das Ahna Rigby an den Admiral gehabt hatte. Damit war der sachliche Teil des Gespräches schneller beendet als gedacht - mit einem Ergebnis, das vorteilhaft für beide Seiten war. Altmin konnte sich denken, dass nicht jeder seine Entscheidung verstehen würde, aber er hatte sie aus objektiven Gründen gefällt und würde es wieder tun.

»Nein, ich werde nicht an der Konferenz teilnehmen«, erwiderte der Mon Calamari. »Meine geschätzte Kollegin Sylvar, General of the Army, wird die Interessen des Militärs vertreten. Sie werden sie dann sicherlich kennenlernen.«

Was man durchaus als kleine Drohung verstehen konnte. Sylvar war kein umgänglicher Charakter. Man konnte sie als Sturkopf bezeichnen, ohne ihr unrecht zu tun. Altmin war nicht der Meinung, dass sie die beste Wahl für diese Aufgabe war, denn ihr fehlte es an diplomatischem Geschick und Kompromissbereitschaft, was durchaus zu Schwierigkeiten führen konnte. Aber er hatte diese Entscheidung nicht zu fällen und war ehrlich gesagt auch froh darüber, dass diese Mission nicht an ihn gefallen war.

»Aber wenn Sie einmal nach Mon Calamari kommen, wäre es mir ein Vergnügen, Sie persönlich kennenzulernen.« ›Sofern mein voller Zeitplan es zulässt‹, fügte er in Gedanken hinzu. »Alles Gute, Rätin Rigby. Altmin, Ende.«

Das Hologramm erlosch und Altmin kehrte zu seinen Aktenstapeln zurück.

[Calamari-System | Mon Calamari | Coral City | Flottenkommando | Admiral Altmins Büro] Altmin
 
[Calamari-System | Orbit über Dac | LTK Massive | Hangar] Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Bru-Th Agoch, Kanzler Quún, General Sylvar

Dank jahrelanger Erfahrung kam Vilnok Moor mühelos in seine Rolle. Alle Anzeichenl für dunkle Gedanken, Hinterlist, Misstrauen und Bösartigkeit verschwanden hinter einer diplomatischen Fassade. Im Grunde war er in seiner Eigenschaft als Senator von Vinsoth ebenso maskiert wie in der Rolle als Vigo Zula, nur dass seine Maske in diesem Fall nicht aus dunklem Stoff und einem Stimmverzerrer, sondern aus Zivilisiertheit und Wohlwollen bestand. Sie wirkte aber mindestens genauso gut. Freundlich erwiderte er den Gruß eines hochrangigen Offiziers, der ihn auf der Massive willkommen hieß, und stellte seine Begleiter vor. Schiff und Mannschaft wirkten herausgeputzt und gaben sich alle Mühe, dem Protokoll zu genügen, auch wenn ihnen anzumerken war, dass sie das nicht gewohnt waren. Mit einer Ausnahme sahen die Politiker und Würdenträger auch gerne über kleine Ungenauigkeiten hinweg. Nur eine Cathar in ordensbehangener Militäruniform schien ganz und gar nicht zufrieden mit der Behandlung zu sein, die ihr wiederfuhr. Das musste General Sylvar sein, die oberste Kommandierende der republikanischen Armee. Sie war bekannt dafür, gerne mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und an ihrer Meinung unerschütterlich festzuhalten. Politisch war sie eine Niete, da ihr das Talent zum Eingehen von Kompromissen fehlte. Für sie gab es nur Sieg mit allen Mitteln oder Niederlage mit fliegenden Fahnen, und offenbar hatte sie sich vorgenommen, diesem Ruf gleich beim Betreten der Massive gerecht zu werden. Moor fragte sich, wieviel von ihrem halb raubtier-, halb divenhaften Auftreten nur Show war.

Er selbst hatte keine Ambitionen, in solcher Weise auf sich aufmerksam zu machen. Im Gegenteil. Er und die Black Sun hatten mehr davon, wenn er - zumindest vorläufig - eher am Rande blieb und beobachtete. Erfolg hing davon ab, auf die richtige Gelgenheit zu warten, sie zu erkennen und sie zu nutzen. Wer von Anfang an um sich schlug wie die Cathar, konnte damit vielleicht einen unentschlossenen Gegner überrennen oder in die Flucht schlagen. Aber man nahm sich die Möglichkeit, die Schwächen des Feindes gegen ihn zu wenden. Auch wenn er nie auf einem Schlachtfeld gestanden hatte, traute der Chevin sich mehr stategisches Geschick zu als der Generälin. Aber er setzte es für gewöhnlich auf dem politischen Parkett ein. Hier war Sylvar ein Fremdkörper. Umso leichter war es aber, einen guten Eindruck zu machen, denn ein Negativbeispiel war ständig in Griffweite.

Moor vertraute seine Begleiter der Obhut der Lieutenant Commander an, die eigentlich schon alle Hände voll zu tun hatte, die herrischen Tiraden der Cathar über sich ergehen zu lassen, und schloss selbst zur Spitze des kleinen Zuges auf, wo unter anderem Commander Agoch und der Kanzler gingen, eskortiert von Senatswachen in ihren blauen Waffenröcken. Der Commander hieß ihn willkommen; Vilnok Moor antwortete freundlich und grüßte selbstverständlich auch Kanzler Quún und dessen Begleiter in angemessener Weise.


»Nun, Commander Agoch, ich danke Ihnen jedenfalls schon jetzt für Ihre Gastfreundschaft. Ich würde gerne sagen, dass ich mich mit jedem Quartier begnügen möchte, das Sie mir freundlicherweise zur Verfügung stellen, aber leider - wie Sie sehen - muss ich etwas ungewöhnlichere Ansprüche an die Einrichtung stellen, damit sie meinen Bedürfnissen gerecht wird. Ich hoffe, Ihnen damit nicht zu viele Umstände zu bereiten.«

Als sie die Unterkünfte schließlich erreichten, zeigte sich, dass jede Sorge unbegründet war. Die Möbel waren für den ungewöhnlichen Körperbau und das hohe Gewicht der Chevin ausgelegt und Moor fragte sich, ob es viele Nerven gekostet hatte, so etwas in der Kürze der Zeit auf Mon Calamari aufzutreiben. Die Kabine, normalerweise vermutlich für einen Offizier bestimmt, war nicht besonders groß, aber das durfte man auf einem Kriegsschiff wohl auch nicht erwarten. Aber sie war mit allem ausgestattet, was man für die kurze Reise benötigte, und noch einigem mehr, um einen gewissen Luxus zu gewährleisten. Er war zufrieden und sagte das auch. Für sich behielt er aber, dass er schon jetzt entschieden hatte, die Finger von den bereitgestellten Kommunikationsanlagen und Computernetzzugängen zu lassen, denn wenig von dem, was er für gewöhnlich mit solchen Geräten machte, ging das Militär oder den Geheimdienst etwas an. Privatsphäre gehörte ebenfalls zu den Dingen, die er auf der Massive nicht erwartete. Also waren auch seine Begleiter angewiesen worden, selbst in ihren Unterkünften nicht aus der Rolle zu fallen, nicht einmal in den Hygienezellen. Sie waren glücklicherweise Profis.

»Wenn Sie erlauben, werde ich mich nun für eine Weile zurückziehen, denn ich bin gerade erst von einer anstrengenden Reise nach Dac zurückgekehrt und möchte meine Kräfte für die bevorstehende Konferenz sammeln. Commander, es war mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen. Und Kanzler, es war mir eine Ehre, Sie wiederzusehen.«

Er war nun allein und konnte sich in aller Ruhe vorbereiten. Was tatsächlich bedeutete, dass er Schlaf nachzuholen hatte. Schlimme Mühen lagen hinter ihm und ebenso mühevoll wollte wohl auch die Zukunft werden.

[Calamari-System | Orbit über Dac | LTK Massive | Moors Quartier] Vilnok Moor (alias Vigo Zula); Bru-Th Agoch, Kanzler Quún, General Sylvar auf dem Schiff
 
[Calamari-System | Orbit über Dac | LTK Massive | Korridore] General Sylvar, Bru-Th Agoch, Moor (alias Vigo Zula), Kanzler Quún und andere

General Sylvar merkte, dass ihr herrisches Verhalten zu Unsicherheit und Ärger bei der Besatzung der Massive führte. Die Frau, die sie in Empfang genommen hatte - Lieutenant Commander Kytana Saris, der Erste Offizier des Schiffes - schien nur mit Mühe den Drang hinunterzuschlucken, ihr ins Gesicht zu schlagen. Aber die Cathar konnte damit leben, dass andere sie nicht liebten. Ihr war weit wichtiger, das ihr Wort die nötige Geltung hatte, denn das war der Garant dafür, dass die Befehlskette funktionierte und die richtigen Entscheidungen im Ernstfall nicht nur gefällt, sondern auch verstanden und umgesetzt wurden. Darauf zielte sie ab: Die Leute daran zu erinnern, dass der Liberator ein Kriegsschiff und diese Reise alles andere als ein Vergnügungsausflug war. Man hatte sich offensichtlich Mühe gegeben, alles für die Betreuung der hochrangigen Gäste vorzubereiten, und das in der Kürze der Zeit auch gut hinbekommen. Aber es war wichtig, dass man sich nicht nur darauf konzentrierte, sondern auch die anderen - die eigentlichen - Aufgaben des Schiffes im Blick behielt. Sie glaubte nicht an den Frieden, weil sie nicht an den guten Willen des Imperiums glaubte. Leider wusste sie aber, dass die Neue Republik manchmal zur Blauäugigkeit neigte und das Offensichtliche ignorierte, weil es sich nicht mit den eigenen redlichen Idealen vertrug. Wenn das hier eine Falle war, dann steuerten Kanzler Quún, der Jedi-Offizier Agoch und der bizarr aussehende Senator Moor und die anderen Politiker wahrscheinlich blindlings hinein.

Den deutlichsten Beweis dafür, wie gerechtfertigt diese Bedenken waren, lieferte die Auswahl des Schiffes. Die Vereinbarungen zum Waffenstillstand sahen vor, dass beide Seiten ein Kriegsschiff bis zum Format eines Sternenzerstörers mitbringen durften. Sylvar zweifelte nicht daran, dass das Imperium diese Möglichkeit nutzen und entweder in einem Schlachtschiff der Imperial-II-Klasse oder in einem Interdictor auftauchen würde. Die passende Antwort der Republik darauf wäre es gewesen, einen der Defender-Sternenzerstörer zu wählen, der eine solche Begegnung nicht zu scheuen brauchte. Doch man hatte sich anders entschieden. Aus politischer Erwägung und als Gefallen an den Jediorden war die Wahl auf Bru-Th Agoch und seine Massive gefallen. Einen ziemlich unerfahrenen Kommandanten eines Schiffes, das einem ISD nicht das Wasser reichen konnte. Ein solches Ungleichgewicht der Kräfte war keine gute Ausgangslage für die bevorstehende Begegnung. Sollte die Konferenz wirklich nur ein Vorwand sein, hochrangige Vertreter der Republik (also wertvolle Geiseln) in eine Falle zu locken, oder sollten die Verhandlungen in einer Weise scheitern, die eine gewaltsame Eskalation nach sich zog, war ihr Schicksal schon beinahe besiegelt.Deshalb war Sylvar bemüht, sich sofort als das höchstrangige Mitglied des Militärs in das kollektive Bewusstsein der Massive zu rücken. Sie hoffte, dass im Fall einer Katastrophe ihr Wort ein gewisses Gewicht haben würde, so dass es ihr vielleicht gelang, zum Abwenden des Allerschlimmsten beizutragen. Den nominellen Oberbefehl über den Einsatz führte natürlich Kanzler Quún, aber es stand außer Frage, dass der alternde Mon Calamari kein Kämpfer war. Eventuelle militärische Entscheidungen blieben also an ihr hängen sowie an Commander Agoch. Hoffentlich wurde er der Verantwortung gerecht, die sein Rat ihm mit der Bitte um seine Teilnahme aufgehalst hatte, vermutlich ohne die Tragweite auch nur annähernd zu durchschauen.

Mit grimmiger Miene folgte die Cathar dem kleinen Tross mit dem Kanzler an der Spitze durch die Korridore der Massive und fand beinahe sogar ein wenig Gefallen daran, die Geduld des wenig diplomatisch veranlagten Lieutenant Commander zu strapazieren. Schließlich erreichten sie den Teil des Schiffes, in dem die Gäste untergebracht werden sollten. Agoch hatte sein Quartier für den Kanzler geräumt, wie es der Situation angemessen war. Für die anderen hochgestellten Gäste hatte man Offiziersunterkünfte vorbereitet. Mit offen zur Schau gestellter Unzufriedenheit, die aber nicht ihrer ehrlichen Einschätzung entsprach, nahm Sylvar die ihr zugewiesenen Räumlichkeiten in Empfang. Sie verschwand jedoch nicht sofort darin, sondern wartete ab, bis auch die anderen Gäste durch ihre Türen getreten waren. Offiziere niederen Ranges gingen los, um die weniger prominenten Besucher zu ihren Zimmern zu eskortieren, so dass Bru-Th Agoch, Saris und ein paar wenige andere Besatzungsmitglieder alleine auf dem Gang zurückblieben. In Begleitung ihres Adjutanten, einem männlichen Menschen in der Uniform eines Armeeoffiziers, trat sie ihnen in den Weg, bevor sie zu ihren Pflichten zurückkehren konnten.


»Commander Agoch, warten Sie«, sagte sie in ihrem gewohnten Befehlston und baute sich dicht vor dem Jedi in voller Höhe auf. Er überragte sie deutlich, doch wirkte sie durch ihre herrische Haltung ebenso groß wie er. »Wir haben noch eine wichtige dienstrechtliche Angelegenheit zu regeln. Admiral of the Fleet Altmin hat mir eine Aufgabe anvertraut, zu der er selbst leider nicht die Gelegenheit hat.«

Ihr Adjutant überreichte dem XO der Massive ein Datapad. Auf dem Display stand ein Dokument, das Sylvar dazu ermächtigte, in Altmins Namen zu tun, was nun folgte.

»Man hat Sie für die Dauer der Friedenskonferenz von Ihren Aufgaben an Bord der Massive entbunden. Das heißt aber nicht, dass Sie damit all Ihrer Pflichten als Offizier enthoben sind, im Gegenteil. Zwar werden Sie offiziell als einer der Vertreter des Jediordens am Verhandlungstisch sitzen. Aber Sie sind und bleiben natürlich auch ein Mitglied der Flotte und werden diese durch Ihre Worte und Ihr Verhalten repräsentieren, selbst wenn das nicht in Ihrer Absicht liegt.

Diese wichtige Aufgabe will Admiral Altmin keinem Commander anvertrauen. Doch er steht selbstverständlich zu dem Wort, das er Rätin Rigby gegeben hat. Die Lösung für dieses Dilemma sieht folgendermaßen aus:«


Sie streckte die rechte Hand ohne hinzusehen in Richtung ihres Gehilfen aus, der ihr eine vertraute, quadratische Plakette hineinlegte. Es handelte sich um ein Rangabzeichen der Streitkräfte der Neuen Republik. Der Rahmen war blau, wie bei den Emblemen der Flotte üblich, und vor dem weiß-grauen Hintergrund prangten vier rote Kreise.

»Im Auftrag des Flottenkommandos befördere ich Sie hiermit in den Rang eines Captains.«

Sie nahm das Commander-Abzeichen von der Brust des verdutzten Menschen und heftete ihm stattdessen die neue Plakette an. Dann schüttelte sie ihm kurz mit eisernem Griff die Hand und drückte dann das neue Offizierspatent, einen Datenspeicher mit Zugangscodes sowie auch neue Rangabzeichen für seine Galauniform hinein.

»Meinen Glückwunsch, Captain Agoch. Inwiefern Ihr neuer Rang sich auf Ihre zukünftigen Aufgaben auswirken wird, vermag ich nicht zu entscheiden. Ihre derzeitigen Befehle bleiben davon jedenfalls unberührt.«

[Calamari-System | Orbit über Dac | LTK Massive | Deck 2 | vor den Quartieren] General Sylvar, Bru-Th Agoch; Vilnok Moor (alias Vigo Zula), Kanzler Quún und andere in ihren Quartieren
 
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[Mon Calamari-System, LTK Massive, Hanga]- Bru-Th Agoch, Kanzler Quún, Ehrengarde der Massive (u.a. XO Lt. Cmdr. Saris), Delegation der Republik (u.a. Erste Administratorin Atril Ningo, Sonderbeauftragte Qwi Lur, Major Al-Jalani, Senatswachen)

Quún neigte auf die freundliche Begrüßung des Kommandanten der Massive hin leicht den Kopf und bemühte sich, wie er es in seiner Zeit als republikanischer Politiker im Umgang mit humanoiden Spezies gelernt hatte, seine Mimik so zu verziehen, dass der Andere es vielleicht als Anflug eines Lächelns identifizieren konnte.

„Ich danke Ihnen, Commander, jedoch bin ich mir recht sicher, dass es angenehmere Pflichten für einen Raumschiffkommandanten gibt, als sein Schiff als hochgezüchtetes Raumtaxi anbieten zu müssen.“

Der Mon Calamari schnaubte – das Äquivalent eines Lachens – und setzte sich in Bewegung, um den Tross aus dem Hangar zu führen, in dem es mit der Ankunft der Gruppe um Senator Moor – Quún erinnerte sich recht gut an die Auftritte des Chevins während der letzten Senatssitzung – und General Sylar doch recht eng wurde.

Irgendwie war dann auch jeder Anwesende – soweit notwendig – den jeweils anderen vorgestellt worden (Quún registrierte dabei amüsiert, dass Qwi Lur und Major Al-Jalani sich währenddessen dezent im Hintergrund gehalten hatten, wenngleich zumindest im Falle der Omwati jedem klar sein sollte, welche Funktion sie im Kanzleramt erfüllte) und sie folgten einem der Korridore der Massive, als Agoch überraschenderweise – und sehr zu Jexons Irritation – die Gelegenheit nutzte, dem Kanzler mit einer Frage die kommenden Verhandlungen betreffend aufzuwarten. Quún blinzelte träge und blieb stehen – was die ganze Gruppe dazu zwang, es ihm gleichzutun – und fasste den Kommandanten und Jedi genauer ins Auge.


„Wie Sie vermutlich wissen, Commander Agoch, ist das Imperium auf uns zugekommen und hat das Angebot zu diesen Verhandlungen unterbreitet. Zu Recht, möchte man meinen, beachtet man die jüngsten militärischen Erfolge, die wir zuletzt verzeichnen konnten.“

Und die es zu halten galt – aber das wusste der militärisch geschulte Jedi vermutlich mit am besten.

„Die Republik tut daher gut daran, aus einer Position der Stärke heraus zu argumentieren. Doch ebenso dürfte feststehen, dass wir die einmalige Chance auf Frieden nicht an Kleinigkeiten scheitern lassen dürfen.“

Leicht schüttelte der Kanzler sein massives Haupt.


„Doch eins muss ebenso klar sein. Wir dürfen uns zu keinerlei Kompromissen hinreißen lassen, die den Eindruck erwecken, wir würden irgendwelche Züge der imperialen Tyrannei legitimieren. Wenn der Imperator also nicht bereit ist, einen Frieden anzubieten, wie die Republik ihn guten Gewissens vertreten kann – dann bleibt der Traum vom Frieden genau das. Ein Traum, den wir mit anderen Mitteln verfolgen müssen.“

Mit diesen Worten wandte Quún sich von seinem Gastgeber mit einem höflichen Nicken ab und legte den letzten Rest der Strecke hin zu dem ihm zur Verfügung gestellten Quartier zurück, um dort, vor den vielleicht wichtigsten Stunden seiner Amtszeit und womöglich der Republik, ein wenig Ruhe zu finden.

[Mon Calamari-System, LTK Massive, Quartier des Kommandanten]- Quún
 
[Outer Rim | Mon Calamari-System | Dac | Orbit | LTK "Massive | Deck 2 | Quartiere] Cmdr. Bru-Th Agoch + Lt. Cmdr. Saris, General Sylvar


Gebannt hatte Bru-Th den Ausführungen des Oberstens Kanzlers gelauscht, hatte verständnissignalisierend genickt, als dieser seine Absicht kund tat, die Republik aus einer Position der Stärke heraus zu vertreten, und nachdenklich einen Daumen unter sein bärtiges Kinn gelegt, als Quún den Spaghat zwischen nicht leichtfertigem Scheitern und Kompromisslosigkeit zur Leitlinie erhob. Alles in allem war der Mon Calamari darauf bedacht, seine Position in aller Kürze und für Außenstehende - er zählte Bru-Th vermutlich dazu - verständlich vorzutragen, und so blieb dem hochgewachsenen Corellianer nicht die Möglichkeit, noch einmal genauer nachzuhaken, ohne das ohnehin bereits strapazierte Protokoll noch weiter zu dehnen. Zusammen mit Kanzler Quún begab sich auch die Kanzleramtschefin Qwi Lur und ein Großteil der Wache in das Quartier des Kommandanten, was Bru-Th jedoch nicht störte. Bereits zuvor war auch der Senator von Vilmoth in sein Quartier entschwunden, der unbegründet die Sorge artikuliert hatte, eine nicht angemessen hergerichtete Behausung vorzufinden. Diese Bedenken hatte Bru-Th jedoch rasch zerstreuen können. Insgeheim war der fast zwei Meter große Jedi Meister froh, dass Moor ebenfalls nicht daran gelegen war, großartig Konversation zu betreiben.

Gerade wollte er sich umdrehen, um in Richtung Brücke der Massive aufzubrechen und seinen eigentlichen Pflichten nachzukommen, als die raue Stimme der Cathar ihn von hinten traf, gleich einer Peitsche, die ihn dazu zwang sich noch einmal um zu drehen. General Sylvar hatte die kurze Distanz zwischen ihnen im selben Moment überbrückt und stand nun vor ihm. Eine Aura von Autorität umhüllte diese Frau, das bemerkte Bru-Th rasch, als Sylvar in herrischem Tonfall etwas Dienstrechtliches mit ihm besprechen wollte. Bru-Th Augen wurden einen Deut schmaler.
"Selbstverständlich, General. Und willkommen an Bord der Massive", begrüßte Bru-Th die Frau und warf einen abschätzenden Blick auf das Datapad, das nun Saris in Händen hielt, nicht wissend, ob sie einen näheren Blick darauf werfen konnte. Bru-Th nickte bedachtsam, doch gestattete er seinen Augen nur kurz den Blick abzuwenden. Stolz in der Ausprägung, wie ihn diese Cathar vor sich her trug, führte leicht zu fälschlicherweise diagnostizierter Respektlosigkeit, und ein solches Empfinden wollte Bru-Th bei der Oberbefehlshaberin der Bodenstreitkräfte keinesfalls auslösen.

Es bedurfte einer mittelprächtigen Anstrengung für den großen Corellianer, die doch taktlose Erinnerung an seine Pflichten als Flottenoffizier nicht persönlich zu nehmen und den daraus resultierenden Gefühlsausdruck offen zur Schau zu stellen. Bru-Th nickte wieder schlicht, genau wie beim Obersten Kanzler und hörte weiter zu. Als Sylvar darauf zu sprechen kam, dass Admiral Altmin diese Aufgabe keinem Commander anvertraute, zeigte sich auf dem eigentlich emotionslosen Gesicht von Bru-Th doch echte Überraschung, bevor die drahtige Cathar das Paradoxon von selbst auflöste und mit wenigen Worten und mit noch weniger Handgriffen ihn kurzerhand in den Rang eines Captains der Flotte der Neuen Republik beförderte. Der Griff der Dame war eisern, doch sein eigener auch nicht von schlechten Eltern, und so ließ Sylvar den frisch gebackenen Captain mit den restlichen Insignien seiner Beförderung in der Hand zurück.

Es war neu für den Jedi Meister, dass man ihn derart stehen ließ. Auf dem Gang war es jetzt wieder still. Es war Saris, die einen Schritt auf Bru-Th zu kam und den blondhaarigen Mann vorsichtig anlächelte:
"Eigentlich wollte ich das da", der wenig manikürte Fingernagel seiner Ersten Offizierin deutete auf die bläuliche Captains-Insignie, "immer verhindern. Tja, ich sollte mich also eigentlich schlecht oder wütend fühlen. ... Doch nichts!" Saris zog gespielt verwundert die Augenbrauen hoch, dann streckte sie Bru-Th die Hand hin und ihr zaghaftes Lächeln wurde eine Spur breiter, genauso wie das von Bru-Th. "Ich denke, ich werde damit leben können, ... selbst ohne Versetzungsantrag. Herzlichen Glückwunsch, Captain." Hätte seine teilweise aufbrausende Stellvertreterin davon gesprochen, dass er sich diese Ehre verdient hätte, hätte Bru-Th vermutlich laut aufgelacht, denn das konnte kaum der Fall sein. Sicherlich, bei Teth hatte er seine Pflicht mehr als erfüllt, doch insgesamt fiel seine kurze Dienstlaufbahn ehr durchschnittlich aus, sodass der große Corellianer im Moment über diese Beförderung sich nicht so richtig freuen konnte. "Es ist ein Politikum, mehr nicht", glaubte Bru-Th zu wissen und ließ die Insignien, das Patent und den Datenspeicher elegant in seine Tasche gleiten, bevor er sich in Richtung Turbolift begab und Saris aufforderte, ein Stück mit ihm zu gehen. Letztlich, so glaubte Bru-Th in diesem Moment noch, würde sich nicht viel ändern, nur weil er sich nun Captain schimpfte.

"Captain Agoch, wir verlassen jetzt den Hyperraum", kam es vom Sitz des Steuermanns und nur wenige Augenblicke später verwandelten sich die pfeilschnellen Linien des Hyperraums zurück zu winzigen Punkten, die jedoch alle samt keine wirkliche Konkurrenz zu dem Anblick von Umbara boten. Dieser Planet war eine dunkelrote Kugel, die verlassen zwischen den Sternen hing. Licht schien um diesen Planeten einen großen Bogen zu machen und Bru-Th spürte, dass die Dunkele Seite der Macht deutlich mehr Einfluss auf dem Planeten hatte, als einem Jedi Meister lieb sein konnte. "Übermitteln Sie unsere Transpondercodes an die Flugraumüberwachung von Umbara, dann bringen Sie uns in einen hohen Orbit, Ensign", befahl Bru-Th gelassen und stand vom Sessel des Kommandanten auf, den er die letzten acht Stunden nicht verlassen hatte. Seine Gehhilfe klackte auf dem Boden, als er einige Schritte auf das Bugfenster zu ging, als würde ihm der Panoramaausblick mehr Informationen und Details bieten können, als sämtliche Sensoren des LTK. Den rechten Arm legte der Captain hinter seinen Rücken. Der Planet war gut frequeniert, stellte Bru-Th fest, doch die Hoffnung, einen imperialen Sternenzerstörer, einen Feind zu finden, den man belauern konnte, erfüllte sich nicht. Zur Mannschaft gewand, erklärte der hochgewachsene Kommandant knapp, was er nun von seinen Offizieren verlangte:

"Ab jetzt möchte ich, dass die Massive kampfbereit ist. Wir befinden uns außerhalb des Geltungsbereichs der Neuen Republik. Hier draußen schützt uns keine Flotte und es wird auch keine Verstärkung kommen." Sein Blick schwenkte von Frey, zu Tuun, dann zu Saris. Er sprach langsam, aber bestimmt. "Sorgt dies für Unbehagen? ... Nicht bei mir, das versichere ich Ihnen! ... Sie sind gut ausgebildet, die Massive ist ein kleines, aber gutes Schiff und unsere Aufgabe ist ehrenhaft, denn nicht weniger als der Oberste Kanzler verlässt sich auf uns."Bru-Th machte eine kleine Pause, um die Worte wirken zu lassen. "Er verlässt sich darauf, dass wir zum Wohl der Republik für seine Sicherheit sorgen. Und das werden wir!" Lt. Cmdr. Saris klatschte mehrmals in die Hände, und nachdem sie weitere Befehle in schriftlicher Form für Major Sebolto erlassen hatte, befahl sie der Brückencrew barsch: "Sie haben den Captain gehört! Alle Mann sofort auf die Kampfstationen! Einen akustischen Alarm wird es aufgrund unserer Gäste nicht geben. ... Captain, ich habe Sebolto angewiesen, die Hälfte seiner Männer in ständiger Bereitschaft zu halten, die übrigen drei Staffeln sind aufgetankt und in weniger als sieben Minuten einsatzbereit, falls nötig." Bru-Th kehrte zurück zu seinem Sessel. "Gut, Lieutenant Commander!" Ein Hauch von Zweifeln klang in seiner Stimme mit, ob die rothaarige Frau in einer Situation, die derart viel Fingerspitzengefühl verlangte, auch die Nerven - Jedi würden es inneren Frieden nennen - behalten würde.

Sobald sie von Umbara das Zeichen bekamen, dass der Versammlungsort vorbereitet war, würde Bru-Th die Delegation informieren.



[Weltraum | Umbara | Orbit | LTK "Massive | Deck 1 | Brücke] Cpt. Bru-Th Agoch + Lt. Cmdr. Saris, Brückencrew

[OP: Weiter im Umbara-Thread]
 
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~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ Yacht "The Promise" ~ Oberdeck ~ Heck ~ mit Miranda unter Leuten ~~~

Als wollte sie das Universum daran erinnern, dass es da draußen zwischen den Sternen weit und leblos und kalt war, frischte die nächtliche Brise auf der "The Promise" allmählich auf, was Jibrielle dazu brachte, sich beim schlendern über das Oberdeck nur noch enger an Miranda zu schmiegen. Mittlerweile verschwendete sie keine Gedanken mehr daran, ob soviel öffentlich zur schau gestellte Intimität die eine oder andere hochgezogene Augenbrauen verursachen konnte. Wohin man schaute, erblickte man irgendwo ein Pärchen in inniger Umarmung, ohne Musik tanzend oder küssend gegen die Reling gelehnt. Die Schönheit des Abends hatte dessen feierliche und symbolische Bedeutung überwältigt. Das einzig Aufmerksamkeiterregende, das ihre Gedanken für einen Moment von ihrer Partnerin ablenken konnte, war der Anblick von Rin, der etwas abgeschieden in einer dunklen Ecke, wild knutschend einen jungen Man gepackt hielt und gegen die Wand drückte. Dem Herren schien es ziemlich zu gefallen. Die Jedi grinste und sah weg. Es war schön, dass Rin wenigstens für einen Abend seine Sorgen vergessen konnte.

Stillschweigend waren Miranda und Jibrielle auf die Landestelle der Shuttles zugesteuert. Es war nach Null Uhr und die ganze Veranstaltung hatte offenbar begonnen, sich allmählich aufzulösen. Kurz hatte Jibrielle nach Chesaras Aura gesucht, hätte sie sich doch zugerne noch von ihr verabschiedet, doch offenbar war ihre Mentorin bereits von dannen. Eigentlich war das aber auch egal. Jibrielle sah ihrer Freundin dabei zu, wie sie mit den Angestellten sprach und eines der Shuttles reservierte, und wusste, dass für sie heute nichts mehr eine Rolle spielte, als mit dieser Frau die Party zu verlassen. Eine Gänsehaut jagte ihr über die ärmellosen Oberarme und sie strahlte der DJane zu, die ihr die Hand ausstreckte und zu sich ins Shuttle zog. Die Jedi setzte sich eng an Miranda geschmiegt, hob die Linke, um ihr über die Wange zu streichen - und bemerkte, dass sie sich das Shuttle mit einem anderen Pärchen teilen mussten. In Flüsterhörweite saßen ein Twi'lek und eine Menschenfrau neben ihnen, wisperten sich versaute Spitznamen zu und knabberten an Ohrläppchen und Lekku. Jibrielle lief rot an und senkte die Hände wieder, betrachtete stattdessen das Eisblumenarmband und nestelte ein wenig an der Blüte herum. Leise versuchte sie ein wenig Konversation mit der DJane zu treiben, während die Kosenamen dumpf aber deutlich zu ihnen herüberschallten.


"Es war ... es war schon etwas kühl geworden, findest du nicht."

"Du kleine, schmutzige Timbu, du!"

"Hier ist es angenehm warm drin. Vielleicht zu warm."

"Mein großer starker, perverser Gupin! Hihi, das kitzelt ..."

"Mister Pilot Sir, ähm, wie wärs mit ein bisschen Musik? Danke!"


Und während sanfter Jazz das Gewisper etwas übertönte, nahm Jibrielle Mirandas Hand zwischen ihre Finger, legte sie auf ihre Beine und hielt sie fest. Sie zwang sich den Blick von Miranda zu lösen und aus dem Fenster zu schauen. Die Sekunden ließen sich viel Zeit, jedes Lied lief gefühlt eine Stunde. In der Ferne wurde die "The Promise" immer kleiner und je ferner ihr nun all die Jedi und Abgeordneten und Militärs erschienen, umso näher fühlte sie sich Miranda. Sie war ihr privates, erlaubtes Laster. Und irgendwann muss auch diese Shuttlefahrt vorbei sein, dachte Jibrielle.

Die hohen Absätze von Mirandas Schuhen klackten auf dem Asphalt und Jibrielle war, als strahlte die ganze Gestalt der DJane die Freude darüber aus, endlich wieder an Land zu sein. Die Naboo streckte den Arm aus und wieder war sie es, die ihnen ein Taxi besorgte - aber nicht ohne das erste Gefährt, das bei ihnen hielt, wohlwollend dem anderen Pärchen mit den einfallsreichen Kosenamen zu überlassen.

Tür auf, Zielort genannt, Platz genommen. Und ehe Jibrielle sich versah, küssten sie sich schon. Diesmal war da keine Vorsicht, keine Zurückhaltung, keine Furcht. Jibrielles Hände strichen über Mirandas Hals, ihre Schultern, ihre Arme, ihre Wangen. Sie fühlte Miranda dasselbe tun. Sie fasste Miranda bei der Hüfte, strich ihr über den Bauch und blieb mit einem Finger kurz am Saum ihres tiefen Ausschnitts hängen. Die Gedanken stolperten in ihrem Kopf und ließ sie wohlig erschauern. Aber, dachte Jibrielle. Außerdem, fügte sie gedanklich hinzu, waren sie doch noch im Taxi. Und auch wenn es dem Droiden, der es steuerte, vermutlich reichlich egal war, was sie hier trieben. Sowas ging doch nicht. Zudem ... da lösten sich ihre Lippen wieder voneinander und Jibrielle brauchte einen Augenblick, um sich selbst wiederzuerkennen. Dann lächelte sie. Der Sekt machte alles denken zäh und schwer und leicht zugleich. Zu leicht? Aber gewiss nicht für eine dumme Jedi wie sie, die mit dem Hammer in der Hand trotzdem noch die Stirn zum Nägel schlagen benutzen würde.


"Ich glaube mir wird schwindelig."

sagte Miranda, die tatsächlich etwas benommen aussah, und ließ den Kopf auf Jibrielles Schoß sinken. Das gab der Jedi einen Moment zum Durchatmen. Wie sagte man sowas, ohne ziemlich dämlich zu klingen? Wie sagte man dergleichen zu einer Frau wie Miranda, für die es möglicherweise zweite Natur war?

"Ja auch aus diesem Blickwinkel bist du absolut heiß!"

hörte Jibrielle Miranda sagen und blickte hinab in die zwei dunklen Augen, die so hell erleuchtet schienen. Sie spürte den Blick der Naboo auf sich, auf ihrem Kleid, ihrer Haut, und wusste beim besten Willen nicht, was sie darauf antworten sollte außer:

"Danke."

Sie lächelte leicht und ertappte sich dabei, wie sie ihrerseits die Augen über Mirandas Körper streifen ließ, wie er da so rücklings vor und halb auf ihr lag. Die DJane strahlte sie an und entblößte ihre wunderschönen, weißen Zähne. Ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie Jibrielle erwischt hatte. Nicht wissend, wohin mit ihren Händen, nahm Jibrielle wieder eine dicke Locke von Mirandas prächtiger Mähne zwischen die Finger und wickelte sie um den Daumen. Ach verdammt nochmal, wozu war Alkohol gut, wenn man dann doch nur um den heizen Brei herumtanzte. Raus damit! Los! Raus damit!

"Mira?"

begann Jibrielle, während ihr Blick zwischen der schwarzen Locke und Mirandas Augen sekündlich hin und her wanderte.

"Nicht, dass ich darauf hinaus will, dass hier heute Nacht noch irgendwie was Bestimmtes passieren soll oder würde, errr ... ich meine, du weißt schon. Keine Ahnung. Jedenfalls: Da wir ja nun ganz ehrlich miteinander sein wollen, muss ich dir sagen - nein - möchte, ja, möchte ich dir sagen, dass ich nicht ganz so .... ähm bewandert bin, könnte man sagen, wie du sicherlich."

Was hätte Jibrielle in diesem Moment dafür gegeben, die kühlende Brise vom Oberdeck erneut zu spüren. Oder sich nicht diesem wundervollen Blick Mirandas so gewiss zu sein, welcher so wohlwollend an jedem ihrer Worte hing.

"Also ich habe schon so meine Erfahrungen gemacht. Aber doch mehr mit Jungs. Naja - ich wusste zwar schon früh, dass ich mich grundsätzlich zu jedem Geschlecht hingezogen fühlte, nur gab es da früher nur dieses eine Mädchen. Und wir waren schon irgendwie verliebt, so für unser Alter, und wir haben auch ein bisschen was gemacht. Nur eben nicht ... alles. Also wir haben nie im strengen Sinne - wie sagen die Kids von heute: miteinander geschlafen? Liebe gemacht? Ja, ich glaube. Jedenfalls haben wir das nicht."

Ohje, konnte Miranda sie nicht aufhalten? Einfach irgendwas sagen und die Sache aus der Welt räumen?

"Nun ja ... ich wollte nicht, dass du einen falschen Eindruck hast und ich deine Erwartungen vielleicht enttäusche. Ich bin vermutlich die unversierteste Lesbe, quasi, die du finden kannst, hehe. Sag doch mal was, hehe."

sagte Jibrielle und lachte schwach. Wenn Miranda nicht gleich etwas sagte, so wusste die Jedi, würde sie einfach durch den Sitz im Boden versinken.

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ im Robotaxi auf dem Weg zu Mirandas Hotel ~ mit Miranda ~~~
 
- Mon Calamari - Coral City - Robotaxi - auf dem Weg zum Hotel - mit Jibrielle -​

„Danke.“

Jibrielles Antwort auf Mirandas Kompliment kam so trocken wie süß rüber. Die Djane war sich nicht sicher ob ihre Freundin grundsätzlich nicht mit Komplimenten umgehen konnte oder ihres einfach zu frontal gewesen war. Die Naboo beschloss ein wenig an ihrem Mundwerk zu arbeiten, sie konnte wollte Jibrielle nicht..nicht mehr... unabsichtlich vor den Kopf stoßen. Das hatte sie nicht verdient, nicht Jib, niemals.

„Ach gerne!“

Antwortete sie scherzhaft mindestens genau so trocken wie ihre Freundin und schmiegte sich noch ein wenig näher an ihren Bauch. Miranda bildete sich ein ihre Haut ganz deutlich durch den Stoff zu spüren, Jibrielles Haut...allein der Gedanke brachte sie zum erschaudern. Der Schauer potenzierte sich ganz schnell als sie die Blicke ihrer Freundin bemerkte, wie sie über ihren Körper glitten. Ein feixtes Grinsen schlich sich in ihre Züge als sie Jibs Blick suchte, wie würde es wohl sein wenn ihre Hände vollenden würden was ihre Augen begonnen hatten.

"Mira?"

Die Naboo schielte auf Jibrielles Finger die mit ihrem Haar spielten, lächelte und bedauerte das sie nicht heran kam um ihre Fingerspitzen zu küssen. Der Gedanke zerstob als sie einen Ausdruck in Jibrielles perfekten Gesicht erblickte den sie irgendwie nicht erwartet hatte.

„Ja Liebes?“.

"Nicht, dass ich darauf hinaus will, dass hier heute Nacht noch irgendwie was Bestimmtes passieren soll oder würde, errr ... ich meine, du weißt schon. Keine Ahnung. Jedenfalls: Da wir ja nun ganz ehrlich miteinander sein wollen, muss ich dir sagen - nein - möchte, ja, möchte ich dir sagen, dass ich nicht ganz so .... ähm bewandert bin, könnte man sagen, wie du sicherlich."

Miranda zog die Augenbrauen zusammen als ihr nicht sofort klar wurde wovon sie sprach. Was sollte das heissen? Nicht so bewandert wie sie? Ohhhhh man!.

"Also ich habe schon so meine Erfahrungen gemacht. Aber doch mehr mit Jungs. Naja - ich wusste zwar schon früh, dass ich mich grundsätzlich zu jedem Geschlecht hingezogen fühlte, nur gab es da früher nur dieses eine Mädchen. Und wir waren schon irgendwie verliebt, so für unser Alter, und wir haben auch ein bisschen was gemacht. Nur eben nicht ... alles. Also wir haben nie im strengen Sinne - wie sagen die Kids von heute: miteinander geschlafen? Liebe gemacht? Ja, ich glaube. Jedenfalls haben wir das nicht."

Die Augen der Djane wurden groß als sie ihre Freundin regelrecht anstarrte.

"Nun ja ... ich wollte nicht, dass du einen falschen Eindruck hast und ich deine Erwartungen vielleicht enttäusche. Ich bin vermutlich die unversierteste Lesbe, quasi, die du finden kannst, hehe. Sag doch mal was, hehe."

„Jibrielle...“

Miranda erhob sich aus der bequemen liegenden Position und setzte sich neben ihre Freundin, sehr dicht. Dem Drang ihre Hand in ihre zu nehmen und mit einem zärtlichen Kuss zu bedenken gab sie sofort nach.

„Was hast du denn gedacht was ich von dir erwarte?“

Bei den Schöpfern! Jib hatte keine Ahnung wie sehr sie jenes „Geständnis“ rührte. Sie hatte noch mit keiner Frau geschlafen und hatte vor sich ihr an zu vertrauen? Miranda schloss die Augen und lehnte ihren Kopf seitlich gegen Jibrielles, ihre Hände schlangen sich um ihren Hals. Ihre Stimme wurde jetzt leise, war nicht mehr als ein Flüstern.

„Das einzige das ich von dir erwarte ist das du dich wohl fühlst bei mir. Alles andere spielt doch absolut keine Rolle“.

Sie küsste ihr liebevoll die rosige, erhitzte Wange.

„Das, naja das potenzielle „das“, heute Abend ist für mich auch eine Premiere. Ich habe in meinem Leben mit noch niemandem geschlafen in den ich mich verliebt habe. Und wenn ich niemals sage meine ich das so...ich bin nervös wie noch nie..ehrlich!“

Unwillkürlich huschten ihre Gedanken in frühere Zeiten, in denen sie regelrecht gewildert hatte, das alles war wertlos. All ihre vermeidliche Erfahrung war wertlos, denn am Ende des Tages war es ihr doch um ihre eigene Lust gegangen wenn sie sich ein Mädchen erobert hatte. Nicky hatte nicht unrecht gehabt als sie sie in einem Streit als den ersten weiblichen Macho der Galaxie betitelt hatte. Die Gefahr das sie Jibrielle nicht glücklich machen konnte war durchaus gegeben.. Nicky..Miranda fragte sich für einen Herzschlag ob sie vielleicht gar ihre erste....na man hatte sie vorher auf dem Campus immer nur mit regelrechten Riesen von Männern gesehen.

„Ich habe übrigens eh leider mein Klemmbrett mit dem Beurteilungsbogen vergessen...“

Scherzte sie und verbannte Nicky und alles bedeutungslose aus ihrer Vergangenheit aus ihrem Kopf, das hatte hier keinen Platz mehr. Es ging ihr einzig um Jib und das sie sich bei ihr wohl fühlte, nicht mehr zählte für sie.

„Jib blas doch mal endlich alle Zweifel aus deinem Kopf. Wollen wir beide nicht einfach unsere Ängste vor vermeidlichen Erwartungen der anderen hier in diesem Taxi lassen? Es gibt nichts was mich irgendwie davon abbringen könnte mich nicht jede Sekunde noch mehr in dich zu vergucken. “.

Sie grunzte fast als sie grinste.

„Ich bin so verliebt in dich Jibrielle“.

Sie löste die liebevolle Umarmung und vergrub ihr Gesicht an ihrem Hals.

„All deine Bedenken spielen eigentlich eh keine Rolle..:“

Sie biss ihr zärtlich und vorsichtig in ihren duftigen Hals.

„...weil ich dich eh auffresse..“

- Mon Calamari - Coral City - Robotaxi - auf dem Weg zum Hotel - mit Jibrielle -​
 
~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ im Robotaxi auf dem Weg zu Mirandas Hotel ~ mit Miranda ~~~

Das war seltsam. Das war womöglich das erste Mal, dass sie sich selbst als Lesbe bezeichnet hatte. Warum jetzt erst? Weil es rein technisch wohl nicht ganz wahr war? Weil sie nach Möglichkeit über solche Sachen nicht nachdachte? Warum sagte sie es jetzt? Weil sie sich an diesem Abend so fühlte, als könnte aus außer Miranda keine Sorte Mensch geben, mit der sie zusammen sein wollen würde?
Miranda richtete sich auf und setzte sich neben Jibrielle, die ihre Freundin erwartungsvoll ansah.


"Was hast du denn gedacht was ich von dir erwarte?"

fragte die Naboo mit bronzefarbener Haut offenbar rein rhetorisch. Den rein praktisch hatte Jibrielle keine Ahnung. Als Miranda die Arme um sie schlang und fest an sich drückte, war Jibrielle dankbar und elektrisiert ob dieser Nähe. Und sie war insgeheim froh, Miranda gerade nicht ins Gesicht sehen zu müssen. Die DJane versicherte ihr, dass es ihr nur um Jibrielles Wohlbefinden ging, dass nichts sonst eine Rolle spielen sollte. Und dann war sie süß und meinte, dass es auch für sie eine Premiere wäre, hätte sie doch noch nie mit jemanden geschlafen, in den sie verliebt gewesen sei. Jibrielle spürte Nachtfalter in ihrem Magen umherflattern, während langsam die Sorge von ihr wich. Wie der Überdruck in einem Kessel ströhmte der Stress aus ihr heraus und ließ sie etwas in sich zusammensacken - eine Haltungsstörung, die sie sofort wieder durch das durchstrecken des Rückens korrigierte, verzeihten doch schließlich eng geschnittene Kleider wie das ihrige keinerlei herausgestreckes Bäuchlein. Jibrielle kicherte über Miranda Scherz - erleichtert darüber, dass auch sie das ganze auflockern wollte. Nichtsdestotrotz stieg in Jibrielle ein immer heftiger Drängen an, derzeit wohl am konkretesten artikulierbar als der Wunsch, das Taxi möge endlich ankommen.

"Das heißt dann also ... dass wir uns nicht wirklich gegenseitig abschleppen, sondern ... uns quasi beide ähm ... Fremdstarten, sozusagen. Hihi."

säuselte Jibrielle mit absoluter Überzeugtheit über dieser Analogie. Miranda hatte Recht: Sie musste auch endlich versuchen, solche Unsicherheiten wegzuschieben. Damit hatten ja beide reichlich zu tun, wie es aussah. Ja. Auch für Miranda war das alles irgendwie Neuland. Und wenn es funktionieren sollte, mussten sie aufhören, sich selbst ständig sprichwörtliche Eierschalen vor die Füße zu werfen. Miranda grunzte leicht. Wie ein kleines Ferkelchen.

"Ich bin so verliebt in dich Jibrielle ..."

hörte Jibrielle Miranda sagen und der Atem der Jedi wurde etwas kürzer. Noch immer konnte sie damit nicht umgehen, wieder erhöhte sich ihr Herzschlag. Wie konnte Mira das so einfach sagen? Sie kannten sich doch erst so kurz. Jibrielle selbst hatte es soviel Überwindung gekostet, das zu sagen. Sie konnte nichts sagen. Stattedessen presste sie sich stärker an Miranda heran fuhr mit den Armen, mit den Händen ihren Rücken hoch, strich mit ihren Fingern fordern über Mirandas Nacken, vergrub sie in dem schwarzen Haar. Und seufzte leise, als Miranda an ihrem Hals knabberte.

"All deine Bedenken spielen eigentlich eh keine Rolle ... weil ich dich eh auffresse ..."

Eine sehr hohe Stimme in Jibrielle Kopf rief nun: "Oh bei der Macht, bei der Macht, es passiert jetzt wirklich, was mach ich nur, was mach ich nur, es passiert jetzt wirklich ..." Aber diese Stimme sperrte Jibrielle weit weg, fuhr das Grübeln mit Gewalt herunter und presste zwei schwache Küsse in Mirandas Haar.

"Mira ... mit dir ..."

Sie presste ihr Gesicht in Mirandas Schopf und zog ihren Geruch ein, versucht sie mit Haut und Haaren zu inhalieren. Ihre gewisperten Worte durchbrachen das Säuseln ihres Atems.

"... fühle ich mich ganz."

Mit geschlossenen Augen schloss sie ihre Hände um Mirandas Gesicht und presste ihren Mund auf den der Naboo mit den Augen aus Ebenholz. Ehe sie sich versah, hatte sie sich schon an Mirandas Kinn entlang geküsst, bewegte sich ihren Hals herunter, schob einen Träger des schimmernden Kleides zur Seite und küsste die samtene Schulter. Ein lautes Geräusch ließ sie aufschrecken und aufblicken. An Mirandas Schlüsselbein klebend blickte sie über deren Schulter auf die Tür, die sich automatisch geöffnet hatte. Sie waren angekommen. Jibrielle ließ von Miranda ab und lehnte sich zurück, strich sich die Haare aus dem Gesicht und lächelte bedröppelt.

"Na sowas. Wir sind wohl da."

~~~ Calamari-System ~ Mon Calamari ~ Coral City ~ im Robotaxi vor Mirandas Hotel ~ mit Miranda ~~~
 
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