Mon Calamari ~ Hyperraum ~ Courrier-Klasse "Alderaan Wine" ~ Privat Zimmer ~ Celdarion Charákas
Mit einer ruckartigen Bewegung, katapultierte es eine rot-weiße Yacht aus dem Hyperraum. Das Schiff, die „
Alderaan Wine“ hatte es nach einer langen Raumreise endlich geschafft im ersehnten Mon-Calamari System anzukommen. Die Sonne Daca ließ den Lack des Schiffes schimmern und die Fenster erstrahlen. Hinter einem dieser Fenster stand ein Mann. Blondes Haar, grüne Augen und gerade dabei eine Militäruniform anzuziehen. Vor dem großen Spiegel, des gemütlich eingerichteten Raumes, knöpfte er die letzten Teile seines Aufzugs zu. In diesem Moment trat ein kleiner, blonder Junge in den Raum hinein. Der Mann konnte ihn durch den Spiegel hinter sich sehen.
„Botschafter Celdarion. Wir befinden uns nun im Landeanflug auf den Planeten. Der Pilot sagt, dass es noch knappe 15 Minuten dauern würde.“, mit diesen Worten schritt er wieder in Richtung Cockpit.
Celdarion mochte diesen Kerl irgendwie nicht leiden. Bevor sie angekommen waren, wollte der Junge dem erwachsenen
Celdarion bei der Anprobe der Gewänder helfen, was er natürlich verneinte. Schließlich konnte sich der blonde Mann genauso gut alleine anziehen, er brauchte dafür keinen Pagen. Vor allem keinen, der nicht mal ein Schwert halten konnte. Doch das er sich mit so jemanden herumschlagen musste, war seinem Halb- Bruder geschuldet. Er würde es gut mit ihm meinen, hatte er vor der Abreise gesagt, als er den Knirps mitgeschickt hatte. Doch war das leider nicht sein einziges Problem, was diese Reise mit sich brachte. Der größten Schwierigkeit dieser Mission musste er sich erst noch stellen. Seine Heimatwelt Onderon befindet sich in einem Bürgerkrieg, der nicht zugunsten der königlichen Familie ausging, zu der er in gewisser Hinsicht angehörte. Als Bastard war er allerdings nicht erbfähig und hatte sich aufgrund der aristokratischen Gleichgültigkeit gegenüber ihm nicht allzu mit den Lords und Ladys des Planeten beschäftigt. Seine Saufzüge jedoch, waren in den ganzen Cantinas des Königreichs bekannt. Er machte zwielichtige Bekanntschaften und kümmerte sich wenig um höfische Etikette.
Eeron war trotz dieser Defizite und diplomatische Unwissenheit vollkommen von ihm überzeugt.
An dem Abend an dem er das beschlossen hatte, waren sich
Celdarion und seine Halb-Schwester zum ersten mal seit Ewigkeiten einig, dass er nicht der richtige für diesen Auftrag war. Doch da war es schon unumgänglich beschlossen worden und
Celdarion wurde zum Botschafter ihre königlichen Majestät
Eeron II. Von Onderon und Dxun. Ein Ruck, der durch das Raumschiff fuhr, unterbrach seine innerliche Verzweiflung. Die
Wine hatte die Atmosphäre erreicht und würde in wenigen Minuten landen.
Celdarion begutachtet sich noch einmal im Spiegel, strich alles glatt und zog den Gürtel stramm. So hatte er letzten bei der Krönung seines Halb-Bruders ausgesehen, wenn nicht sogar ein bisschen schlechter. Seine
Keffiyeh-artige Kopfbedeckung lag zusammen mit einem Schultertuch auf einem hölzernen Perückenkopf. Diese beiden Teile anzulegen, war das letzte was er noch tun musste, bevor er bereit war das Schiff zu verlassen. Normalerweise würde er diese Tracht nie in der Öffentlichkeit tragen wollen, sie passten einfach nicht wirklich zu ihm, wie er fand. Doch für die Heimat musste man nun Opfer bringen. Mit den genannten Komponenten nun ausgestattet, betrachtet er sich ein letztes mal im großen Spiegel, in der Ecke des Raumes. Dann atmete er tief durch und spürte, wie die Landestelzen den Boden des Raumhafen berührt haben.
Celdarion schritt durch die Tür und damit in den Korridor des Schiffes. Sein Sicherheitschef und zwei Gardisten der Königlichen Garde standen bereits an der Ausstiegsrampe. Ser
Junin war jemand dem man vertrauen konnte. Nicht nur ein harter Hund, was das Kämpfen anging, auch trinkfest wie der Botschafter einige male feststellen musste. Von hinten näherte sich seine Sekretärin Lady
Aurelia Nubia. Eine schöne Frau in den Augen der Bastards. Sie war wohl das geerdete Stück des Trios, welches extra für diese Mission ausgewählt wurde und zumal die einzige Person die deutliche diplomatische Erfahrungen mit sich brachte.
Aurelia klopfte
Celdarion auf die Schulter als sie an ihm vorbeiging, allen Anschein nach, konnte man seine Anspannung merken.
„Siehst ja ganz OK aus muss ich sagen. Dann wollen wir mal oder?“, mit keinen weiteren Worten begab sie sich neben Ser
Junin an die Ausstiegsrampe. Der Bastard des Hauses
Charákas folgte dann und die Rampe schob sich langsam nach unten, als sie über eben diese ausstiegen. Noch war am Raumhaufen nichts besonderes zu erkennen. Außer die ungewöhnliche Architektur dieser Fisch artigen Wesen. Im großen und ganzen allerdings, schien er dem Iziz City Spaceport zu ähneln, mit dessen Ausbau sich
Celdarion persönlich kümmern musste. Die Hauptstadt der Neuen Republik Coral City allerdings, beeindruckte der Onderoni voll und ganz, während sie aus dem Raumhafen liefen. Die Architektur war ungewöhnlich, irgendwie organisch. Völlig anders als Iziz und vor allem viel Voller als die Hauptstadt des Heimatplaneten.
Erstaunt schaut er gen Himmel und beobachtet die vielen Speeder, die von einem Hochhaus zum nächsten flogen.
„Das ist ja unglaublich!“, dachte er laut.
„Coruscant ist weitaus beeindruckender. Das ist noch nichts, was die Galaxies zu bieten hat.“, erzählte seine Sekretärin mit eisiger Stimme.
Die Gruppe setzte ihren Weg in Richtung Senatsgebäude fort. Das schwüle Wetter des Planeten war für die Onderoni kein allzu gravierendes Problem, schließlich herrschten ähnliche Umstände in den Urwäldern ihrer Heimat. Jedoch war es etwas kühler auf Mon-Calamari und man brauchte sich nicht um Insekten oder tödliche Tiere kümmern. Allerdings fragte sich Celdarion, während sie mit einer Fähre zum Regierungskomplex flogen, welche Monster in den Untiefen der endlos erscheinenden Ozeane hausten. Bis jetzt hatte er nur mit Flugviechern oder
„Celdarion! Schau, der Regierungskomplex. Dort in der Mitte ist unser Ziel. Das Senatsgebäude.“, riss ihn aus seinen Gedanken.
Er schaute also nach vorne, durch die Frontscheibe der Fähre und erblickte eine massives Areal an Gebäuden in diesem Organischen-Still. Gerade das Senatsgebäude stach an seiner Größe heraus und machte jedem bemerkbar, dass hier das Machtzentrum der Republikanischen Demokratie hauste.
Celdarion prustet kurzerhand, unterdessen sich ihr Ziel weiter vergößerte.
„Ja, ja das ist schon ein Brocken würde ich behaupten. Das wird ja noch ganz lustig. Desto mehr ich darüber nachdenke, was da gleich passieren könnte, frage ich mich warum ich nüchtern zu diesem Termin komme?“
„Um die gesamte Delegation Onderons nicht bis auf die Knochen zu blamieren. Das hatten wir doch schon auf der Hinfahrt. Hab ich recht Ser Junin?“, warf
Aurelia ein.
Der großgewachsene, schwarzhaarige Mann nickte nur knapp, ohne der Frage seiner Kollegin großartige Beachtung zu schenken. Manchmal fragte sich
Celdarion, was in seinem Kopf wohl so abginge. Allerdings war dieser Mann wohl die Ausgeburt eines Sicherheitschef, wie er im Buche steht. Mit seiner Stillen Art schüchterte er Vehement ein und hielt somit potenzielle Gefahren fern, über einen derartigen Schildbruder war der Bastard schon beim Anbeginn der Onderon-Krise froh, als es hieß sich aus der Stadt zurück zu ziehen.... Doch darüber wollte der Botschafter jetzt nicht erinnert werden. Das rief unangenehme Erinnerungen wach.
Alsbald die Fähre auf einem großen Platz vor dem Komplexes landete, stieg die Delegation aus und folgte den Treppen zum Eingang der Einrichtung. Das Foyer des Parlamentsgebäude beherbergte viele Türen, Seitengänge, Turbolifte und sogar Treppen. Eine Etage darüber befand sich ein Café, von welchem man die Ereignisse unterhalb genau beobachten konnte. Zumindest wenn man am Rand saß. Wiederum über dem Café, Schloss sich der Eingang zu einer großen, gläsernen Kuppel abschließend zusammen. Alles schien sich um einen Herum zu bewegen, man fühlte sich überrannt von hallenden Stimmen, Schritten und Gelächter. Das erste was
Celdarion dazu einfiel, war eine typische Bar, in der man Abenteurer schwätzen hört, sich über unlustige Witze des Captains seiner Crew lustig macht, um nicht Gefahr zu laufen, gefloatet zu werden. Ein Kopfgeldjäger nimmt hier und da Aufträge an und eine Sabacc Spielerin gewinnt durch Täuschung und Manipulation eine horrende Summe an Credits. Mit diesem Vergleich fühlte sich der blonde Mann direkt wohler. Sein Blick indes im Raum herumschweifend, trat eine junge Dame in blauem Gewand an die Menschen Gruppe heran.
„Guten Tag. Mein Name ist May Stusi, wenn ich mich nicht irre, müssten sie die Delegation von Onderon sein. Ist das richtig?“, sagte sie mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht.
Celdarions Aufmerksamkeit wurde direkt auf sie gelenkt und so schob er sich an die gerade zur Antwort ausholende Aurelia vorbei. In der Annahme, die Dame sei für die Beitrittsgespräche zuständig. Mit einer tiefen Verbeugung, begrüßte er sie:
„Da liegt die schöne Dame durchaus richtig. Celdarion Charákas mein Name. Botschafter ihrer Majestät.“
Mit der Formulierung entstand auf Aurelias Gesicht eine gereizte Mine. Auf dem Gesicht der Dame jedoch, herrschte pure Verwunderung.
„Ähm... danke. Also... Nun...“, sie schaute auf ihre Datapad, was sie dabei hatte.
„Die Unterstützung Onderons erfordern ein Gespräch im Rahmen des Beitrittsausschusses. Da dieser allerdings viel zu tun hat, verweisen wir sie auf Senatorin Belandri, welche sich letztens vorbildlich um einige Angelegenheiten des Ausschusses gekümmert hatte. Ich gebe ihnen die Wegdaten zu ihrem Büro.“
Die braunhaarige Frau tippte ein paar mal auf ihren Datapad herum und nahm dann ein weiteres Gerät mit Bildschirm aus ihrer Tasche.
„Auf diesem Gerät ist die Karte für den Gebäudekomplex. So können sie sich gezielt und bestimmt im Senatsgebäude bewegen. Viel Glück.“, erklärte sie abschließend.
Als die Frau sich von der Gruppe wieder entfernt hatte, packte Lady
Nubia den Bastard bei der Schulter.
„So, nun hör mal. Wenn wir wirklich Hilfe für unseren Planten wollen, dann benimm dich bitte professionell. Mach das nochmal und wir beide haben ein Problem, verstanden?“
Ein wenig geschockt über das Verhalten der Adeligen muss der baldige Politiker schlucken. Er hatte das nun wirklich nicht erwarte.
***
Das Büro der Senatorin endlich gefunden, überlegte Celdarion, wie er am besten an die Sache heran gehen sollte. Eigentlich wollte er, dass seine Sekretärin das Gespräch übernahm, doch leider hatte sie bereits auf dem Weg durch das Gebäude klar gemacht, dass er der Botschafter sei und er sich darum zu kümmern hatte. Jetzt stand er vor der Tür, die das Leben eines Planeten entscheiden würde.
„Nun gut! Auf geht’s. Ich bring das schnell hinter mir.“, er legte die Hand an den Türgriff.
„Nicht schnell, sondern erfolgreich.“, gab ihm wunderlicherweise Ser
Junin mit auf den Weg.
Dann verschwand
Celdarion im Raum der Senatorin von Hapan.
Er schaute sich zu aller erst einmal im Raum um. Die Einrichtung war an scheinend gezielt gewählt worden. Wie er wusste war die Frau Hapanerin und so war es nicht im geringsten verwunderlich, dass sich viele Möbelstücke Hapanischer Herkunft im Raum befanden.
„Kann ich ihnen weiter helfen?“, Eine Stimme, emotionslos raunte durch den Eingansbereich des Büros. Eine Weibliche Person saß an der Seite an einem Schreibtisch und schien Unterlagen zu sortieren.
„Ja, ich suche Frau Belandri. Senatorin Hapans.“
„Ich bin ihre Sekretärin. Adara Dunaia. Was ist denn ihr Anliegen?“
„Naja... Ich bin Botschafter Celdarion Charákas, Königshof Onderons. Ich bin hier um die Neue Republik für Unterstützung in einer Krise zu bitten. Wir befinden uns leider in einem Bürgerkrieg, wie sie vielleicht schon mitbekommen haben.“
„Ich verstehe. Ich setzte sie dann auf die Warteliste. Die Senatorin hat in den nächsten Tagen wichtige Termine wahrzunehmen. Deshalb kann sie sie erst danach sprechen.“
Celdarion sichtlich ungläubig über diese Aussage der Sekretärin tritt näher an den Pult heran. Seine Augen öffneten sich weit. Trotz der Attraktivität der Hapanerinnen, konnte er das nicht einfach so belassen.
„Ich weiß nicht ob sie mir gerade nicht zugehört haben, aber WIR BEFINDEN UNS IM BÜRKERKRIEG! Es sterben Menschen während wir hier sprechen. Ohne die Hilfe der Republik werden die Reaktionären, Aristokratischen Häuser des Planeten die Oberhand gewinnen.“
„Ich verstehe das, aber verstehen sie bitte auch, dass die Senatorin gerade keine Zeit hat. Ich kann ihnen gerne den ersten Termin nach ihrer Wiederkehr...“,
Celdarion unterbrach sie mit zornigem Unterton.
„Soviel Zeit habe ich nicht. Ich MUSS so schnell wie möglich mit ihr sprechen! Verstehen sie das denn nicht?!“
Adara schien ein ebenfalls ein wenig angespannter zu werden. Blieb allerdings Professionell:
„Ich habe den Terminkalender für Miss Belandri vorlegen. Dieser muss für die nächste Zeit strikt eingehalten werden. Es tut mir schrecklich leid, aber es geht nicht anders.“
Nach diesen Worten packte sie ihre Sachen zusammen und ging mit zügigem Tempo an
Celdarion vorbei. Dieser packte sie kurzerhand am Arm um sie aufzuhalten.
„Welche Termine muss die werte Senatorin denn nachgehen, wenn ich fragen darf? Vielleicht finden wir ja eine Lösung!“
Die Hapanerin riss sich sofort los und öffnete die Tür.
„Das kann ich ihnen leider nicht mal eben so sagen.“
Celdarion folgte ihr weiterhin mit purem Ehrgeiz. Er durfte seinen Bruder nicht enttäuschen. Der einzige Mensch der ihm so ein Vertrauen zu sprach. Es wäre einfach aufzugeben, doch das konnte der Bastard einfach nicht.
Die beiden gingen an der Delegation vor der Tür vorbei weiter diskutierend:
„Verdammt nochmal, mein Planet ist in einer Not-Situation!“
Adara blieb stehen.
„Fondor. Senatorin Belandri ist auf einer diplomatischen Mission nach Fondor unterwegs. Reich ihnen das jetzt? Verstehen sie nun warum das nicht geht?“
Als ob er die Hälfte von dem was sie gesagt hatte, nicht verstanden hätte, machte er einen Vorschlag:
„Ich komme mit. Ich werde als Botschafter eines Planeten an dieser Mission teilnehmen.“
Mit ein ungläubigen Lächeln auf dem Gesicht betrachtet sie den Onderoni.
Celdarion schmiss sich sogar noch auf die Knie.
„Ich bitte sie! Egal wohin sie geht, ich werde mit ihr sprechen. Bitte!“
Sie seufzte, während ihr Blick sich in Richtung Boden senkte.
„Stehen sie auf!... Ich werde sehen was sich machen lässt.“
***
In der gleichen Kleidung wie an diesen einen Tag gekleidet, stehen er und andere Personen am Raumhafen von Mon-Calamari. Außer seinen Sicherheitschef kannte er keinen davon. Hinter ihnen ein Konsularschiff für diplomatische Reise. In der Ferne sahen sie dann auch schon die Frau, auf die alle warten, Senatorin
Belandri läuft in die Hangarbucht ein und begrüßt alle. Bei
Celdarion schaut sie allerdings etwas verwundert.
„Celdarion Charákas. Botschafter ihrer Majestät von Onderon. Ich habe mit entschlossen ebenfalls nach Fondor zu reisen und würde die Republikanische Delegation gerne dabei begleiten.“
Mon Calamari ~ Coral City ~ Raumhafen ~ Hangarbucht 23-02 ~ Celdarion Charákas, Turima Belandri, Republikanische Delegation, Ser Junin