Schöner Thread, gibt schon ne ganze Menge Vampirfilme die auf die ein oder andere Art sehenswert sind.
Ich probier es mal chronologisch:
Ich hatte erst vor relativ kurzer Zeit Gelegenheit "
Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" zu sehen und imo ist das ein sehr interessanter Film, den man auf jeden Fall mal gesehen haben sollte.
Grundsätzlich beginnt mein aktiver Filmhorizont jedoch eher Ende der 40er/ Anfang der 50er und dort ist "
Dracula" aus dem Jahre 1958 mit Christopher Lee imo ein unglaublich gutes Highlight.
Besonders beeindruckend find ich die wunderschöne Aufmachung des Ganzen und natürlich wie viel Handlung doch in eine verhältnismäßig geringe Laufzeit paßt.
Peter Cushing brilliert als Van Helsing.
Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich in einen Vampirfilm jemals wieder etwas erschreckender fand, als die Szene wo Christopher Lee plötzlich zähnefletschend in der Tür stand und mit drei riesigen Schritten den Raum durchquerte.
Leider erreichte imo keine der Dracula - Fortsetzungen aus dem Hammer Studios nochmal auch nur ansatzweise die Qualität des Erstlings.
Ein überaus gelungener Ableger von durchaus vergleichbarer Qualiät ist jedoch "
Dracula und seine Bräute".
Der Titel ist irreführend, da Dracula nur mal kurz im Einleitungstext erwähnt wird, aber dafür ist die Ausgangsstory interessanter als es bei einer normalen Dracula-Fortsetzung der Fall sein könnte, wird man mit der scheinbar grausamen Schloßherrin, die ihren ach so armen Sohn im Schloß gefangen hält, doch zunächst ziemlich in die Irre geführt.
Peter Cushing perfektioniert hier seine Paraderolle des Van Helsings.
Tim Burton dürfte sich bei der visuellen Gestaltung von "Sleepy Hollow" nicht unwesentlich von diesen Film inspiriert haben lassen (ich sag nur Mühle).
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Tanz der Vampire" von 1966 ist imo ein enorm witziger Film, der gut mit den Vampir-Klischees spielt (Das klappt doch nur bei den alten Vampiren

) und trotzdem auch angenehm gruselig ist.
Die Musik ist großartig und die Visualisierung sehr interessant.
Erst vor kurzem habe ich dank der DVD-Veröffentlichung "
Dracula – Nächte des Entsetzens" gesehen.
Der Film ist mal wieder mit Christopher Lee in der Titelrolle und die Geschichte scheint, obwohl sie stellenweise etwas wirr erscheint, mehrmals den 58er Dracula zu zitieren.
Eine Neuerung sind hier große Fledermäuse, die ihre Opfer angreifen und langsam zu Grunde richten, was zumindest für damalige Verhältnisse alles andere als unbrutal ist.
Geradezu bedrückend ist der Moment, als die Männer des Dorfes zu Beginn des Films zurückkehren und die Türen der Kirche öffnen.
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Draculas Hexenjagd" von 1972 ist zwar vom Titel her wieder fürchterlich irreführend, gefällt mir aber sehr gut.
Dies liegt weniger an den Blutsaugern, sondern vielmehr an Peter Cushings genialem Schauspiel, der als religiöser Fanatiker und Hexenjäger mehr Angst und Schrecken verbreitet, als es der örtliche Vampirfürst jemals könnte.
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Dracula A.D. 1972" ist ein schöner Film, mit dem die Hammer-Studios seinerzeit versucht haben ihre Serie zu retten indem sie mit der Story in die Gegenwart gegangen sind (die nun natürlich schon über 30 Jahre zurückliegt).
Um es klar zu sagen, man hat mit diesem Film die Grenze zum Trash imo teilweise schon deutlich überschritten, aber die tolle Anfangssequenz, in der Peter Cushing mal wieder Christopher Lee töten darf, sowie das allgemein tolle Schauspiel von Cushing und die gute Musik entschädigen dafür.
Als Cushing-Fan sollte man sich den Film keineswegs entgehen lassen.
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Nosferatu – Phantom der Nacht" von 1978 besticht schon aufgrund der beeindruckenden Visualisierung und bietet mit Klaus Kinski den vielleicht besten deutschen Schauspieler aller Zeiten auf.
Auch die Leistung von Bruno Ganz ist überaus sehenswert und natürlich ist das Ende einfach toll.
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Dracula" von 1979 mit Frank Langella in der Titelrolle, kommt imo leider viel zu selten im Fernsehen und bekommt allgemein nicht die Aufmerksamkeit, die er verdient.
Imo handelt es sich hier um eine sehr interessante und sehenswerte Interpretation der Geschichte.
Langella dürfte bis dahin der mächtigste Vampirfürst gewesen sein (man denke nur daran, wie er aus dem Fenster springt und sich im Flug in einen Wolf verwandelt; - das war zur damaligen Zeit sicherlich ein sehr sehenswerter Effekt, der erfrischenderweise schön einfach gehalten ist) und hat einen der besten Abgänge im Genre, wobei nur problematisch ist, dass der Typ den Film über fast zu sympathisch war, um als Zuschauer dann wirklich erleichtert zu sein.
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Liebe auf den ersten Biss " ist imo eine tolle Komödie, die zugegebenermaßen stark nachläßt, wenn man sie nur oft genug sieht, aber gesehen haben sollte man sie auf alle Fälle.
Vampire ganz anderer Art bietet "
Lifeforce – Tödliche Bedrohung" von 1985 .
Sehr interessanter Film, der imo durchaus versteht zu erschrecken.
Patrick Stewart hat eine nette kleine Rolle.
Für Kinder und Nostalgiker sind auch die beiden Serien um den "
Kleinen Vampir" von 1985 und 1993 sehenswert. Wobei die erste Serie imo insgesamt noch deutlich gelungener ist. Hier brilliert in einer seiner letzten Rollen Gert Fröbe als Geiermeier und mit Michael Gough ist ein Schauspieler aus dem 58er Dracula dabei.
Mit "
Einmal beißen bitte" gab es 1986 wieder eine Komödie.
Es handelt sich um einen der ersten Film von Jim Carrey, der hier noch nicht so überdreht spielt, wie oftmals später.
Der Film ist ganz klar Geschmackssache, aber die Musik ist großartig.
"
Near Dark" habe ich Ewigkeiten nicht mehr gesehen, aber ich habe den Film als ziemlich interessant in Erinnerung. Wäre schön, wenn er z.B. mal wieder im Fernsehen kommen würde.
Ein Film, den ich einfach liebe ist "
Sundown" von 1989/91 (?). Auch wieder ein herrlich lustiger Film mit Western-Vampiren, die in ihrer Kolonie versuchen friedlich zu leben und künstliches Blut herstellen.
David Carradine konnte als Graf Mardulak überzeugen und die junge Vampirdame war imo sehr gut anzusehen.
Interessant war auch, dass sich die Fähigkeiten der Vampire mit zunehmenden Alter erhöhten, was besonders wichtig wird, als Mardulak gegen Filmende enthüllt, dass er seinen Namen änderte, als er zu bekannt wurde.
Ein netter kleiner Film ist "
Mein Großvater ist ein Vampir ", zwar völlig ungruselig, aber durchaus unterhaltsam.
"
Bloody Marie" hat mir früher recht gut gefallen, aber er läßt ganz rapide nach, wenn man ihn einige Male gesehen hat: Unterhaltung für Zwischendurch.
Bei "
Bram Stoker's Dracula" von 1992 handelt es sich trotz einiger haarsträubender Fehler wohl immer noch um die werkgetreuste Dracula-Verfilmung.
Die Klasse des Buches wird keinesfalls erreicht, aber schon aufgrund der tollen Ausstattung, der guten Kamera und der beeindrucken Anzahl an bekannten und guten Schauspielern ist der Film sehr sehenswert.
"
Interview mit einem Vampir" ist imo der beste Vampirfilm der 90er.
Die Ausstattung des Films ist sehr gut und mit Brad Pitt, Tom Cruise und Antonio Banderas haben hier gleich drei Schauspieler ihre vielleicht beste Rolle überhaupt.
"
Dracula – Tot aber glücklich" ist sicherlich alles andere als der beste Film von Mel Brooks und wird mit jedem Mal des Sehens schlechter, aber einige wirklich gute Lacher sind doch dabei.
"
Vampire in Brooklyn " ist imo ein besserer Film, als man zuerst erwarten würde.
Nichts was man wirklich gesehen haben müsste, aber als Film für Zwischendurch doch tauglich.
Eddie Murphy als Vampir ist imo recht interessant.
Als Vampirfilm würde "
From Dusk Till Dawn" nicht so sehr meinen Geschmack treffen, aber es ist natürlich ein klasse Film, den man immer wieder sehen kann.
Bei den "
Blade" - Filmen ist es so eine Sache, eigentlich gefällt mir diese Vampir-Interpretation nicht so gut.
Der erste Film ist nicht übel, so lange man ihn ungeschnitten sehen kann, geschnitten ist der Film jedoch nicht mehr zu ertragen.
Der zweite Teil ist imo insgesamt der beste Film der Reihe, auch wenn mir die dunklen Abwasserkanäle absolut nicht gefallen. Das Ende ist extrem stark und für einen Film dieser Art eigentlich schon viel zu emotional.
Der dritte Teil ist ein durchaus überzeugender Action-Film, den man sich mal anschauen kann. Dracula kann allerdings nur bei seinen ersten Auftritten in der Dunkelkammer für Angst und Schrecken sorgen.
Dark Prince ist ein interessanter Film, wo versucht wurde die Lebensgeschichte von Vlad Tepes am Ende mit der Dracula-Geschichte zusammenzubringen.
Der Dracula-Darsteller paßt typmäßig imo recht gut, ist aber kein guter Schauspieler und man sieht dem Film stellenweise sehr stark an, dass er mit recht wenig Geld hergestellt wurde, aber dennoch ist es imo ein sehenswerter Film.
Dracula 2000 ist sicherlich kein herausragender Vertreter des Genres, bietet aber eine recht interessante Variante bezüglich der Herkunft Draculas. Die drei Vampirdamen waren auch nicht übel.
Die beiden "
Underworld" - Filme zeichnen ein recht interessantes Bild einer Vampirgesellschaft und allein schon wegen Kate Beckinsale muß man die Filme im Grunde gesehen habe.
Obwohl der zweite Teil mehr auf Action setzt und weniger von der Gesellschaft der Vampire zeigt, betrachte ich doch beide Filme als etwa gleichwertig.
"Van Helsing" ist ein netter Abenteuerfilm, der durchaus einige Male unterhalten kann, aber bei weitem nicht das halten konnte, was der Trailer versprochen hat.
Dracula kann leider gar nicht überzeugen.
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Generell gibt es imo erheblich zu wenig gute Filme mit weiblichen Vampiren und da es ohnehin mal wieder Zeit wäre für einen klassischen Vampirfilm wäre ein Film, der das tolle H.G. Francis- Hörspiel "
Gräfin Dracula, Tochter des Bösen" im visuellen Design eines "Sleepy Hollow" adapitert, etwas wirklich feines.
Außerdem würde ich mir noch eine Verfilmung von "
Draculas Insel, Kerker des Grauens" wünschen.
Da könnte man imo wirklich tolle Filme draus machen.