Tagespolitik allgemein

Hm, eigentlich ist es doch weniger eine christliche als eine deutsche Tradition. In andere Länder wurden die Weihnachtsmärkte doch nur "exportiert". Wobei es in den USA nicht mal Glühwein gibt, aber das ist eine andere Geschichte ...
In vielen Ländern wird Weihnachten dagegen völlig ohne Weihnachtsmarkt zelebriert.

Und klar ist die Namenswahl egal. Das ist doch gerade der Punkt. Ich versteh das Gezeter um die Umbenennung nicht. Niemand will Weihnachten abschaffen oder Leuten den Weihnachtsmann wegnehmen, nur weil ein Markt umbenannt wurde ..
 
Niemand will Weihnachten abschaffen oder Leuten den Weihnachtsmann wegnehmen, nur weil ein Markt umbenannt wurde ..

Seltsam. Gerade in unserer Gesellschaft und mit unserer Politik würde ich gerne um 25 € per PayPal-Sofortüberweisung wetten, dass nach einer Umbenennung in "Wintermarkt" in den ersten 2 Folgejahren das Geschrei groß ist, warum da denn immer noch ein Weihnachtsmann rumläuft. Und dieser bitte auch umbenannt, anders gekleidet oder doch ganz entfernt werden soll.

Ich habe den Eindruck, dass die meisten Leute, die nach Veränderung schreien, Veränderungen für sich selbst wollen, da sie von einigen Dingen genervt sind.
Wie gesagt, wenn es nach mir ginge, bräuchte man kein Weihnachten, keine Kirchen, keine Steuern, ... gottseidank geht es hier aber nicht nach meiner Pfeife ^^
 
Mir ist es ziemlich egal, ich kann es aber nachvollziehen, wenn man sich entscheidet die Trennung von der Religion mit einem Namenswechsel deutlicher zu machen, obwohl ich persönlich den gebräuchlichen Namen schon unabhängig genug finde. Ob das ganze aber nun das Ergebnis der Entwicklung der Religion ist, darüber kann man sich aber sicher streiten. Ich sehe da mehr Korrelation als Kausalität, denn Winterfeste an sich bedingen das Christentum nicht und das Winterfest was wir hier sehen funktioniert ganz prima ohne Jesus. Diese Weihnachtsmärkte schließlich sind sicher kein Ergebnis des Christentums, sondern eher des Handels und dass der Handel ein aktuelles Thema aufgreift, dafür braucht es keine Religion.
 
Ich verweise an der Stelle einfach mal auf BildBlog und spare mir große Worte zu dieser "Weihnachtsmärkte heißen jetzt Wintermärkte/-feste":

http://www.bildblog.de/62255/das-bams-maerchen-vom-weihnachtsmarktverbot/

Und da ich gerade darüber gestolpert bin, hier noch etwas Aufklärung im Bezug auf den Vorschlag zum Singen von muslimischen Liedern in der Kirche:

http://www.bildblog.de/62469/vom-untergang-des-abendlandes-kann-bild-ein-liedchen-singen/

Grüße,

Aiden

Na, da kann man die Pegida Wirrköpfe ja fast verstehen, wenn sie sich weigern mit unseren Medien zu reden :D

Lustiger (oder trauriger) Weise wird so ein Argument dann aber nicht hinterfragt. Hier hat die Bild dann im Kopf des pegida Anhängers auf einmal recht und alles korrekt berichtet...
 
Zuletzt bearbeitet:
@Seth Caomhin: Wo soll denn die Bildungspolitik dabei ansetzen? Fremdenfeindlichkeit dringt doch in Lebensbereiche vor bzw. wurzelt in Lebensbereichen, auf welche die Bildungspolitik gar keinen Einfluss hat. Junge Menschen radikalisieren sich nicht in der Schule und sie lernen die Fremdenfeindlichkeit auch nicht in der Schule, genauso wenig wie sie fundamentalistischem Islam oder ultrakonservativem Katholizismus in der Schule begegnen. Was außerhalb der Schule, im Elternhaus und Freundeskreis geschieht, ist entscheidend. Warum veranstalten denn rechtsextreme Gruppierungen immer wieder Zeltlager oder Freizeiten im Stil der Hitlerjugend? Warum stehen vor allem die Moscheen und Gebetsräume sog. Hassprediger im Fokus von Verfassungs- und Staatsschutz? Wo siehst du hier Ansatzpunkte für die Bildungspolitik? Radikalisierung findet nicht in der Schule statt und eine Affinität zu Verschwörungstheorien lässt sich erst recht nicht mit fehlender oder mangelnder Fähigkeit sich Wissen anzueignen, erklären. Verschwörungstheoretikern mangelt es meistens vor allem an einem: dem Willen eine andere Lösung, als die einfachste zu akzeptieren.
 
Die Bildungspolitik sollte präventiv ansetzen. Natürlich radikalisiert man sich nicht in der Schule aber wie kann diese Radikalisierung denn überhaupt wirken? Hauptsächlich doch dadurch, dass die Menschen gar nicht verstehen, wie sie mit Informationen richtig umzugehen haben. Welcher Normalbürger hat denn eine Ahnung davon, wie der Wissenschaftsbetrieb als solches aussieht? Wer kennt schon Begriffe wie Doppelblindstudie und weiß sie einzuordnen oder im Falle dieser Demonstrationen: Wer weiß schon, wie er mit einer Statistik richtig umgehen soll oder überhaupt an sie kommt? Allgemein, wer hinterfragt eine (vor allem die eigene) Position und weiß auch, wie er das tun soll? Die Bildungspolitik kann sicher ihren Teil dazu beitragen, dass sich Menschen nicht so leicht einspannen lassen, egal ob sie Pierre Vogel, Alex Jones, Lucke oder Bachmann heissen, in dem man ihnen eben beibringt, die Dinge zu hinterfragen. Dafür könnte man eben diese Verschwörungstheorien behandeln, zeigen wie sie entstanden sind, zeigen wie man sie widerlegt und die Wichtigkeit der Methoden vermitteln.
 
@ Seth Caomhin

Gegen gruppendynamische Prozesse lässt sich präventiv relativ wenig bewirken. Meines Erachtens ist das mehr eine allgemeine Intelligenz- anstatt eine Bildungsfrage, inwieweit man reflektiert, in was man sich da einspannen lässt, und ob man das mit abstrakteren moralischen Wertvorstellungen zu verknüpfen vermag. Nicht umsonst tummeln sich in der NPD gehäuft Gestalten, die als Erstes Opfer der entsprechenden Ideologie geworden wären. An der Stelle sieht man doch, dass da die Grundintelligenz fehlt, um zunächst mal 1 und 1 zusammenzuzählen. Und beim von vornherein gefährdeten Klientel bewirkt entsprechende Bildungspolitik doch sowieso nur Trotzreaktionen bzw. den "Reiz des Verbotenen".

Lucke halte ich in dieser Aufzählung übrigens für sehr deplatziert, genauso wie ich Einzelpersonen der Linkspartei nicht pauschal ablehnend gegenüberstehe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Du willst also sagen, dass Radikalität entsteht, weil Menschen ("Normalbürger") nicht wissen, wie man 'ne Doppelblindstudie durchführt und 'ne Statistik auswertet, ja? Tut mir leid, aber das ist hanebüchen. Hast du dich denn schon mal mit den Mechanismen der Radikalisierung beschäftigt? Da spielt das Bildungsniveau absolut gar keine Rolle - oder wie erklärst du dir, dass in radikalen und extremistischen Gruppierungen vom Schulabbrecher bis zum Doktoranden praktisch jede Bildungsschicht vertreten ist? Radikalisierung funktioniert ganz, ganz anders. Sie greift vor allem da, wo Menschen keinen Halt und kein Zugehörigkeitsgefühl haben, wo Vorbilder fehlen, dort wo Kinder und Jugendliche in dysfunktionalen Familien aufwachsen. Darum sind Religionen so gefährdet, extreme Strömungen auszubilden und darum erhalten vor allem die patriarchalisch geprägten islamistischen Gruppierungen solchen Zulauf. Darum funktioniert es überhaupt, dass man junge Männer zu Glatzen macht, indem man ihnen in einem Sommerzeltlager mal das Gefühl gibt, auch Teil einer Gemeinschaft zu sein. Und das sind alles Missstände in die Bildungspolitik schlichtweg nicht eingreifen kann.
 
Ja, ich will sagen dass Radikalität unter anderem (andere Faktoren negiere ich ja gar nicht) ihre Ursache darin hat, dass sicherlich ein überwiegender Teil der Bevölkerung absolut ahnungslos ist und nicht nur nicht weiß, wie sie eine Statistik auswerten soll, sondern gar nicht erst darauf kommt, sich überhaupt eine anzuschauen und schnell bereit ist, Dinge in die eine oder die andere Richtung schlichtweg zu glauben. Selbstverständlich sind gruppendynamische Prozesse ein wichtiger Aspekt aber wir reden nicht davon, dass die Leute direkt zu Glatzen werden, sondern dass Menschen aus der Mitte der Gesellschaft gefühlte oder reale Probleme und Ängste haben, sich von Rechten einspannen lassen und sie schließlich in Fremdenfeindlichkeit Kanalisieren und das würde wohl kaum passieren, wenn diese Menschen sich ordentlich informieren würden. Dass das nicht geschieht, hat seine Ursache kaum in einem gruppendynamischen Prozess, mangelhafter Intelligenz oder einem Zeltlager, sondern wohl eher damit, dass sie es schlicht nicht gelernt haben. Da spielt es auch nur eine geringe Rolle, welcher Schicht oder Berufsgruppe der einzelne angehört, da nur ein geringer Teil diese Kompetenz überhaupt vermittelt bekommt. Die Bildungspolitik kann nicht überall eingreifen aber sie kann ihren Teil über Aufsätze und Faktenwissen hinaus beitragen.
 
Hm. Ich glaube fast, wir meinen streckenweise unterschiedliche Dinge, könnte das sein? Darum: wenn du dich auf Menschen aus der Mitte der Gesellschaft beziehst, meinst du dann beispielsweise PEGIDA-Mitläufer oder AfD-Protestwähler? Dann wird nämlich durchaus ein Schuh daraus - und ich würde dir sogar zustimmen. Oder reden wir hier tatsächlich über Radikale, also gewaltbereite Neonazis oder Islamisten?
 
Ich meine schon eher die Menschen die bei Pegida und Co. mitlaufen als die die schon lange radikalisiert sind, wobei ich die nicht völlig ausnehmen will, schließlich ist nicht jeder auf den gleichen Weg dahin gekommen, wo sie heute stehen, auch wenn gerade bei diesen Personen, vor allem den gewaltbereiten und wohl insbesondere den Islamisten, andere Faktoren bedeutend ausgeprägter waren.
 
Was hat er sich denn dabei gedacht?

"Der" Parlament? "Der" hat eine demokratische Abstimmung durchgeführt:

Das Parlament in Kiew stimmte mit großer Mehrheit einem Gesetz zu, das den Status des Landes als blockfreier Staat beendet. 303 Abgeordnete votierten für die Gesetzesvorlage von Präsident Petro Poroschenko, acht Parlamentarier lehnten sie ab. Die Aufhebung des Blockfreien-Status war Teil der Koalitionsvereinbarung der neuen Regierung, auf die sich fünf Parteien nach den Wahlen im Oktober verständigt hatten
 
Es steht der Ukraine zunächst einmal zu Gesetze zu verabschieden wie die Verfassungs es gebietet.
Ob es eine kluge Endscheidung war wage ich zu bezweiflen.Aber gut,ist meine persönliche Meinung.
Und ob die NATO die Ukraine überhaupt aufnimmt steht auch in den Sternen.
 
Wenn Russland das wirklich wollte wäre es schon passiert und auch die NATO würde nichts daran ändern können.

Die Frage, was "Russland" denn grade so alles will, ist gar nicht mal so leicht zu beantworten... Das weiß vermutlich nämlich nicht mal Putin selbst.

Man stelle sich nur mal vor, dass das Vereinigte Königreich uns den kompletten Landstrich um die Nordsee einfach so weggenommen hätte, weil die dort lebenden Bürger nämlich einen wertlosen Papierfetzen mit den Optionen "jetzt Brite sein" oder "sofort Brite sein" hätten abzeichnen müssen.

Wie soll man denn hier als souveräner Staat vorgehen, wenn man grade erst so richtig ins Knie gefickt wurde?
 
Wie soll man denn hier als souveräner Staat vorgehen, wenn man grade erst so richtig ins Knie gefickt wurde?

Naja,an dem Fick war man ja nicht ganz unschuldig.Aber gut,steht auf einem anderen Blatt.
Natürlich versucht man sich zu schützen,kann ich verstehen.Würde ich auch so machen.
Leider liegt man an der Grenze einer Großmacht und da laufen die Uhren leider etwas anders.
Davon kann Kuba ja ein Lied singen.
 
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