Scytale Mentel
Militärpate | Imperialer Captain
[El Capitán is back
Musikalische Untermalung: siehe hier]
[Kernwelten - Koornacht-Sternenhaufen - Southern Belt - Im Anflug auf das Pan’wo’ta-System | Imperialer Unterstützungsverband - PSD „Insistence“ | Brücke] Captain Scytale Mentel, diverse Mitglieder der Brückenmannschaft
Fast anderthalb Monate waren seit seinem Heimaturlaub auf Bastion vergangen. Vier Wochen zuvor erhielt er auf der Tyranny ein informatives Communiqé mit neuen Befehlen, unter anderem mit der Order das Fre’ji-System anzusteuern und dort das Kommando zu wechseln. Vom Gladiatorklasse-Sternenzerstörer zum Procursator-Sternenzerstörer. Vom Träger zum Geleitzerstörer im zeitlosen Terrordesign.
Das kapitale Schiff, das man einst auf den Namen Insistence taufte, war mit seinem Aufbau und Design ein Zwischenschritt zwischen den gefürchteten Schlachtschiffen der Imperial-Klasse und seinen Vorgängern der Victory-Serie.
Wenngleich die Procursator-Klasse-Schiffe nicht das Rückgrat der Flotte Seiner Majestät bildeten, waren sie dennoch, und sind insbesondere aufgrund der Modernisierung der vergangenen Jahre eine zuverlässige Schiffsreihe.
Mit einer Mannschaft von fast 9.000 Mann sowie vier Regimenter Infanteristen bei einer Größe von 1,2 Standardkilometern ein keineswegs kleines Schiff. Im direkten Vergleich zu Scytales vorherigen Kommandos, dem Strike-Kreuzer Wayfarer und dem GSD Tyranny mit 2.100 und 1.255 Besatzungsmitglieder – das Superschlachtschiff Allegiance einmal ausgenommen – war dies eine Verdreifachung an allem: Feuerkraft, Crew, Truppen.
Und Verantwortung.
Nicht, dass er sich dessen scheute die Verantwortung für sein Kommando zu tragen, aber hier wurde ihm das erste Mal ein kapitales Schiff anvertraut, nicht ein Kreuzer, auch kein Träger – Schiffe, bei denen ihre Ausrichtung auf Unterstützung anstelle von Feuerkraft lag.
Das Oberkommando schien ihm wohl endlich den Verlust der Wayfarer verziehen zu haben, warum sonst hätten sie ihm ein deutlich besseres (und wie zuvor angemerkt ein unmerklich größeres) Kommando übergeben sollen? Sicherlich spielte da auch der Stapellauf der Allegiance eine Rolle. Gänzlich unbeachtet blieb das Spektakel sicher nicht, wenn er überlegte, was für ein Pomp für die Enthüllung der neuesten Waffe der imperialen Ingenieure stattfand, obgleich er sich nicht daran erinnerte, auch nur einen der leitenden Entwickler kennengelernt, gar dort gesehen zu haben.
Das Fre’ji-System war also Zeuge des Kommandowechsels und Startpunkt der sich dort sammelnden Gefechtsflotte - der die Insistence ebenfalls angehörte – und von wo aus zum Feldzug gegen die widerlichen Xenos, die vor einiger Zeit wie Wilde über Galantos herfielen, gerüstet wurde. Es brannte dem 27-jährigen Offizier unter den Fingernägeln, seine Chance auf Revanche endlich wahrzunehmen, hatten sie (die Yevethaner) doch einst sein erstes Kommando bei Widek vernichtet und einen anderen Commander in die Fahnenflucht getrieben.
Doch vorerst war Geduld das Stichwort der Stunde. Mittlerweile schlich sich der Kampfverband nämlich seit fast drei Wochen durch den Koornacht-Sternenhaufen und bahnte sich über Um- und Schleichwege den Weg ins Pan'wo'ta-System. Die Zeit hatte der Captain genutzt, sich mit den technischen und personellen Spezifikationen seines neuen Kommandos vertraut zu machen.
Da war zum Beispiel sein erster Offizier, Cosinga Veers, ein Mittdreißiger, der die meiste Zeit seiner Karriere als XO verbrachte und nun dem acht Jahre jüngeren Mentel unterstand.
Der „Alte“ – wie Scytale ihn insgeheim taufte - wirkte vom Gemüt eher frustriert und sehr zurückhaltend, was Gedanken, (seine) Meinungen und dienstfremder Thematiken betraf. Auf Smalltalk verzichtete der Alte, auf gemeinsame Abendessen oder Mittagessen mit seinem Vorgesetzten ebenso. Die meiste Zeit stand dieser, wenn es der Dienst verlangte, mürrisch auf der Brücke und tat wie ihm geheißen.
Seine Personalakte war sauber. Keine Makel hinsichtlich seiner Fügsamkeit gegenüber dem Imperium und dem ehrenvollen Dienst in der Flotte. Nur menschlich, menschlich mangelte es ihm ein wenig an Schärfe. Vielleicht war es gut so? Der erste Offizier der Insistince erinnerte Scytale an eine Bekanntschaft während seiner Zeit auf der Akademie vor Jahren - einen arg geschwätzigen Kommilitonen, der seine Aufgaben vor Quasselei nie schaffte, und, wer hätte es gedacht, das Studium nicht schaffte.
Auf der anderen Seite war es nicht gut, wenn ein XO nicht mehr als das notwendige Minimum mit seinem kommandierenden Offizier sprach, ob gewollt oder nicht. Die beiden Hauptverantwortlichen mussten sich zwar nicht heiraten, aber sich durch Blicke allein verstehen.
Wer wusste schon, was hinter dem abweisenden Verhalten seines XO steckte – irgendwann würde er schon noch dahinterkommen, je schneller desto besser – der Krieg gegen die Xeno-Rebellen rückte näher.
Am Ende seiner gedanklichen Ausschweife fiel der Verband nun aus dem Hyperraum zurück in den Realraum.
Mit einer Tasse heißen Cafs stand Scytale auf der Hauptbrücke und blickte durch die typisch-trapezförmigen Fenster hinaus in den luftleeren Raum, der sich vor dem PSD scheinbar endlos erstreckte. In der Ferne, unterbrochen durch den das Blickfeld durchziehenden Asteroidengürtel, war der Schwarze Zwerg des Pan'wo'ta-Systems zu erkennen. Ein Stück weit bot dieses Naturphänomen einen faszinierenden Anblick, musste der 27-jährige sich eingestehen.
Von der Aussicht hatte der Offizier allerdings nicht viel, schließlich prasselten die ersten Berichte der einzelnen Stationen ein. Der Kampfverband des Commodore Murata konnte längst entdeckt und ausgelöscht worden sein, daher galt der Befehl ohne aktivierten Transponder in das System einzutreten. Die Blessed Cirilla (eine Korvette der Raider-Klasse) übernahm dabei die Aufgabe als Vorhut, um den Verband im Zweifel bei Gefahr warnen zu können.
Niemand wusste, wer oder was, oder auch ob sie dort im System etwas erwartete. Freund? Feind? Die Überreste der Imperial Brigant, deren Verstärkung sie waren?
In Ruhe studierte der Offizier die gesammelten und zum Teil verwertbaren Informationen, die die schiffseigenen Sensoren aufnahmen und von den einzelnen Stationen bewertet und evaluiert wurden, bevor die finale Sichtung durch den Offizier selbst erfolgte.
Im Vergleich zu den Sensoren der den Verband anführenden Allegiance waren die aktiven und passiven Sensoren selbstverständlich unterlegen, dennoch mehr als gut genug, um die Detonation im
Asteroidengürtel festzustellen. Wenige Sekunden später übermittelte die Allegiance den Marschbefehl an die PSD zur Raiderkorvette mit aktivierter Identifikation zu vorzurücken und gegebenenfalls Unterstützung zu leisten.
„Gefechtsalarm und Transponder reaktivieren, Gentleman“, befahl Scytale und nahm einen ordentlichen Schluck aus seiner Tasse. Als er absetzte, erhellte bedrohliches Rot die Brücke und in der Ferne gellte der Alarm. Aus Bereitschaft wurde Einsatz.
Der PSD beschleunigte kräftig, um die Distanz zwischen dem Asteroidengürtel, der sich darin befindenden Korvette und sich selbst zu verringern. Blau leuchteten für die „zurückgebliebenen“ Schiffe des Verbandes die Antriebsgondeln auf.
Konzentration bestimmte das Handeln aller auf der Brücke und in den einzelnen über den Sternenzerstörer verteilten Stationen
„Rufen Sie die Blessed Cirilla.“ orderte der Kommandeur Richtung der Kommunikationskonsole aufzunehmen, während er die holografische Gefechtskarte studierte, auf der die einzelnen Schiffe des Verbandes in blau markiert waren. Eine Vielzahl gelber Punkte markierte die Gesteinsbrocken im Asteroidengürtel. Der letzte Ping, hier orange dargestellt, signalisierte den ungefähren Standort der erfassten Detonation.
„Kein Kontakt möglich, die Interferenzen belasten die Kommunikation noch zu stark, Sir.“ Entgegnete der diensthabende Offizier der COM-Abteilung.
„Versuchen Sie es weiter, Lieutnant. Feuerleitstand, halten Sie sich bereit notfalls die vordersten Asteroiden zu beschießen, damit wir eine bessere Sicht und ein freies Schussfeld bekommen. Die Jäger sollen abdocken und sich bereithalten, wenn wir uns auf unter drei Kilometer nähern.“
Emsiges Treiben entstand bei der Umsetzung seiner Befehle. Scytale drehte sich zu seinem XO, der die meiste Zeit schweigend neben ihm gestanden hatte und vereinzelt die Befehle weitergab.
„Mr Veers, informieren Sie den Commodore über unser aktuelles Vorgehen“, beauftragte er ihn und wandte seinen Fokus wieder dem Asteroidenfeld zu.
War es nur ein Feuergefecht mit der heimischen Fauna, wie einige Berichte der Kampfgruppe verlauten ließen? Oder galten sie doch dem Feind?
Die Sensoren vermochten die Störungen im Gürtel nicht eindeutig zu durchblicken. Wenn die Asteroiden durch die Yevethaner genutzt wurden, konnte sich dort alles verbergen. Bomber, Minen, Jäger, Korvetten – alles was klein genug war, dort nicht aufzufallen.
Sollte die Detonation das Ende der Blessed Cirilla durch Xeno-Streitkräfte bedeutet haben, war er mehr als gewillt und bereit Feuer regnen zu lassen und diese elende Alienbrut zu verbrennen.
Tatsächlich wäre dies vermutlich die beste Strategie, wenn sich denn der Verdacht auf Kleinstschiffe bestätigen sollte. Nichts war gefährlicher für Jägerpiloten als unkontrollierte Flugbahnen von (Teil-)Asteroiden.
Sein XO kehrte zu ihm zurück. „Nähern uns auf drei Kilometer. Jäger docken soeben ab.“
„Gut, danke. Position vorerst halten. COM, wie ist der Status?“
„Kontakt kann hergestellt werden, wird hergestellt, Verbindung instabil, nur Audio möglich.“
Scytale nickte zur Bestätigung und freute sich, dass es doch nicht das Ende der Korvette war, wie zuerst von ihm befürchtet und sprach dann. „Insistence an Blessed Cirilla, wie ist ihr Status?“ In Situationen wie diesen waren Formalitäten für die Jungs von der Infanterie, dachte er sich.
Die Energie in den Triebwerken ebbte ab und der PSD nahm eine Stellung nahe des Asteroidenfeldes ein, abwartend, auf den Bericht des Commanders der Korvette, Cyrus X. Azalee, während die schiffseigene Staffel in ebenfalls sicherem Abstand ihre Runden um den Sternenzerstörer drehte, bereit auf Geheiß vorzurücken. Die Geschütze nach vorne gerichtet, bereit den Sternenhimmel in grünem Feuer zu tauchen.
[Kernwelten | Koornacht-Sternenhaufen - Southern Belt – Das Pan’wo’ta-System | Imperialer Unterstützungsverband – Position: Kurz vor dem Asteroidengürtel - PSD „Insistence“ | Brücke] Captain Scytale Mentel, diverse Mitglieder der Brückenmannschaft
Musikalische Untermalung: siehe hier]
[Kernwelten - Koornacht-Sternenhaufen - Southern Belt - Im Anflug auf das Pan’wo’ta-System | Imperialer Unterstützungsverband - PSD „Insistence“ | Brücke] Captain Scytale Mentel, diverse Mitglieder der Brückenmannschaft
Fast anderthalb Monate waren seit seinem Heimaturlaub auf Bastion vergangen. Vier Wochen zuvor erhielt er auf der Tyranny ein informatives Communiqé mit neuen Befehlen, unter anderem mit der Order das Fre’ji-System anzusteuern und dort das Kommando zu wechseln. Vom Gladiatorklasse-Sternenzerstörer zum Procursator-Sternenzerstörer. Vom Träger zum Geleitzerstörer im zeitlosen Terrordesign.
Das kapitale Schiff, das man einst auf den Namen Insistence taufte, war mit seinem Aufbau und Design ein Zwischenschritt zwischen den gefürchteten Schlachtschiffen der Imperial-Klasse und seinen Vorgängern der Victory-Serie.
Wenngleich die Procursator-Klasse-Schiffe nicht das Rückgrat der Flotte Seiner Majestät bildeten, waren sie dennoch, und sind insbesondere aufgrund der Modernisierung der vergangenen Jahre eine zuverlässige Schiffsreihe.
Mit einer Mannschaft von fast 9.000 Mann sowie vier Regimenter Infanteristen bei einer Größe von 1,2 Standardkilometern ein keineswegs kleines Schiff. Im direkten Vergleich zu Scytales vorherigen Kommandos, dem Strike-Kreuzer Wayfarer und dem GSD Tyranny mit 2.100 und 1.255 Besatzungsmitglieder – das Superschlachtschiff Allegiance einmal ausgenommen – war dies eine Verdreifachung an allem: Feuerkraft, Crew, Truppen.
Und Verantwortung.
Nicht, dass er sich dessen scheute die Verantwortung für sein Kommando zu tragen, aber hier wurde ihm das erste Mal ein kapitales Schiff anvertraut, nicht ein Kreuzer, auch kein Träger – Schiffe, bei denen ihre Ausrichtung auf Unterstützung anstelle von Feuerkraft lag.
Das Oberkommando schien ihm wohl endlich den Verlust der Wayfarer verziehen zu haben, warum sonst hätten sie ihm ein deutlich besseres (und wie zuvor angemerkt ein unmerklich größeres) Kommando übergeben sollen? Sicherlich spielte da auch der Stapellauf der Allegiance eine Rolle. Gänzlich unbeachtet blieb das Spektakel sicher nicht, wenn er überlegte, was für ein Pomp für die Enthüllung der neuesten Waffe der imperialen Ingenieure stattfand, obgleich er sich nicht daran erinnerte, auch nur einen der leitenden Entwickler kennengelernt, gar dort gesehen zu haben.
Das Fre’ji-System war also Zeuge des Kommandowechsels und Startpunkt der sich dort sammelnden Gefechtsflotte - der die Insistence ebenfalls angehörte – und von wo aus zum Feldzug gegen die widerlichen Xenos, die vor einiger Zeit wie Wilde über Galantos herfielen, gerüstet wurde. Es brannte dem 27-jährigen Offizier unter den Fingernägeln, seine Chance auf Revanche endlich wahrzunehmen, hatten sie (die Yevethaner) doch einst sein erstes Kommando bei Widek vernichtet und einen anderen Commander in die Fahnenflucht getrieben.
Doch vorerst war Geduld das Stichwort der Stunde. Mittlerweile schlich sich der Kampfverband nämlich seit fast drei Wochen durch den Koornacht-Sternenhaufen und bahnte sich über Um- und Schleichwege den Weg ins Pan'wo'ta-System. Die Zeit hatte der Captain genutzt, sich mit den technischen und personellen Spezifikationen seines neuen Kommandos vertraut zu machen.
Da war zum Beispiel sein erster Offizier, Cosinga Veers, ein Mittdreißiger, der die meiste Zeit seiner Karriere als XO verbrachte und nun dem acht Jahre jüngeren Mentel unterstand.
Der „Alte“ – wie Scytale ihn insgeheim taufte - wirkte vom Gemüt eher frustriert und sehr zurückhaltend, was Gedanken, (seine) Meinungen und dienstfremder Thematiken betraf. Auf Smalltalk verzichtete der Alte, auf gemeinsame Abendessen oder Mittagessen mit seinem Vorgesetzten ebenso. Die meiste Zeit stand dieser, wenn es der Dienst verlangte, mürrisch auf der Brücke und tat wie ihm geheißen.
Seine Personalakte war sauber. Keine Makel hinsichtlich seiner Fügsamkeit gegenüber dem Imperium und dem ehrenvollen Dienst in der Flotte. Nur menschlich, menschlich mangelte es ihm ein wenig an Schärfe. Vielleicht war es gut so? Der erste Offizier der Insistince erinnerte Scytale an eine Bekanntschaft während seiner Zeit auf der Akademie vor Jahren - einen arg geschwätzigen Kommilitonen, der seine Aufgaben vor Quasselei nie schaffte, und, wer hätte es gedacht, das Studium nicht schaffte.
Auf der anderen Seite war es nicht gut, wenn ein XO nicht mehr als das notwendige Minimum mit seinem kommandierenden Offizier sprach, ob gewollt oder nicht. Die beiden Hauptverantwortlichen mussten sich zwar nicht heiraten, aber sich durch Blicke allein verstehen.
Wer wusste schon, was hinter dem abweisenden Verhalten seines XO steckte – irgendwann würde er schon noch dahinterkommen, je schneller desto besser – der Krieg gegen die Xeno-Rebellen rückte näher.
Am Ende seiner gedanklichen Ausschweife fiel der Verband nun aus dem Hyperraum zurück in den Realraum.
Mit einer Tasse heißen Cafs stand Scytale auf der Hauptbrücke und blickte durch die typisch-trapezförmigen Fenster hinaus in den luftleeren Raum, der sich vor dem PSD scheinbar endlos erstreckte. In der Ferne, unterbrochen durch den das Blickfeld durchziehenden Asteroidengürtel, war der Schwarze Zwerg des Pan'wo'ta-Systems zu erkennen. Ein Stück weit bot dieses Naturphänomen einen faszinierenden Anblick, musste der 27-jährige sich eingestehen.
Von der Aussicht hatte der Offizier allerdings nicht viel, schließlich prasselten die ersten Berichte der einzelnen Stationen ein. Der Kampfverband des Commodore Murata konnte längst entdeckt und ausgelöscht worden sein, daher galt der Befehl ohne aktivierten Transponder in das System einzutreten. Die Blessed Cirilla (eine Korvette der Raider-Klasse) übernahm dabei die Aufgabe als Vorhut, um den Verband im Zweifel bei Gefahr warnen zu können.
Niemand wusste, wer oder was, oder auch ob sie dort im System etwas erwartete. Freund? Feind? Die Überreste der Imperial Brigant, deren Verstärkung sie waren?
In Ruhe studierte der Offizier die gesammelten und zum Teil verwertbaren Informationen, die die schiffseigenen Sensoren aufnahmen und von den einzelnen Stationen bewertet und evaluiert wurden, bevor die finale Sichtung durch den Offizier selbst erfolgte.
Im Vergleich zu den Sensoren der den Verband anführenden Allegiance waren die aktiven und passiven Sensoren selbstverständlich unterlegen, dennoch mehr als gut genug, um die Detonation im
Asteroidengürtel festzustellen. Wenige Sekunden später übermittelte die Allegiance den Marschbefehl an die PSD zur Raiderkorvette mit aktivierter Identifikation zu vorzurücken und gegebenenfalls Unterstützung zu leisten.
„Gefechtsalarm und Transponder reaktivieren, Gentleman“, befahl Scytale und nahm einen ordentlichen Schluck aus seiner Tasse. Als er absetzte, erhellte bedrohliches Rot die Brücke und in der Ferne gellte der Alarm. Aus Bereitschaft wurde Einsatz.
Der PSD beschleunigte kräftig, um die Distanz zwischen dem Asteroidengürtel, der sich darin befindenden Korvette und sich selbst zu verringern. Blau leuchteten für die „zurückgebliebenen“ Schiffe des Verbandes die Antriebsgondeln auf.
Konzentration bestimmte das Handeln aller auf der Brücke und in den einzelnen über den Sternenzerstörer verteilten Stationen
„Rufen Sie die Blessed Cirilla.“ orderte der Kommandeur Richtung der Kommunikationskonsole aufzunehmen, während er die holografische Gefechtskarte studierte, auf der die einzelnen Schiffe des Verbandes in blau markiert waren. Eine Vielzahl gelber Punkte markierte die Gesteinsbrocken im Asteroidengürtel. Der letzte Ping, hier orange dargestellt, signalisierte den ungefähren Standort der erfassten Detonation.
„Kein Kontakt möglich, die Interferenzen belasten die Kommunikation noch zu stark, Sir.“ Entgegnete der diensthabende Offizier der COM-Abteilung.
„Versuchen Sie es weiter, Lieutnant. Feuerleitstand, halten Sie sich bereit notfalls die vordersten Asteroiden zu beschießen, damit wir eine bessere Sicht und ein freies Schussfeld bekommen. Die Jäger sollen abdocken und sich bereithalten, wenn wir uns auf unter drei Kilometer nähern.“
Emsiges Treiben entstand bei der Umsetzung seiner Befehle. Scytale drehte sich zu seinem XO, der die meiste Zeit schweigend neben ihm gestanden hatte und vereinzelt die Befehle weitergab.
„Mr Veers, informieren Sie den Commodore über unser aktuelles Vorgehen“, beauftragte er ihn und wandte seinen Fokus wieder dem Asteroidenfeld zu.
War es nur ein Feuergefecht mit der heimischen Fauna, wie einige Berichte der Kampfgruppe verlauten ließen? Oder galten sie doch dem Feind?
Die Sensoren vermochten die Störungen im Gürtel nicht eindeutig zu durchblicken. Wenn die Asteroiden durch die Yevethaner genutzt wurden, konnte sich dort alles verbergen. Bomber, Minen, Jäger, Korvetten – alles was klein genug war, dort nicht aufzufallen.
Sollte die Detonation das Ende der Blessed Cirilla durch Xeno-Streitkräfte bedeutet haben, war er mehr als gewillt und bereit Feuer regnen zu lassen und diese elende Alienbrut zu verbrennen.
Tatsächlich wäre dies vermutlich die beste Strategie, wenn sich denn der Verdacht auf Kleinstschiffe bestätigen sollte. Nichts war gefährlicher für Jägerpiloten als unkontrollierte Flugbahnen von (Teil-)Asteroiden.
Sein XO kehrte zu ihm zurück. „Nähern uns auf drei Kilometer. Jäger docken soeben ab.“
„Gut, danke. Position vorerst halten. COM, wie ist der Status?“
„Kontakt kann hergestellt werden, wird hergestellt, Verbindung instabil, nur Audio möglich.“
Scytale nickte zur Bestätigung und freute sich, dass es doch nicht das Ende der Korvette war, wie zuerst von ihm befürchtet und sprach dann. „Insistence an Blessed Cirilla, wie ist ihr Status?“ In Situationen wie diesen waren Formalitäten für die Jungs von der Infanterie, dachte er sich.
Die Energie in den Triebwerken ebbte ab und der PSD nahm eine Stellung nahe des Asteroidenfeldes ein, abwartend, auf den Bericht des Commanders der Korvette, Cyrus X. Azalee, während die schiffseigene Staffel in ebenfalls sicherem Abstand ihre Runden um den Sternenzerstörer drehte, bereit auf Geheiß vorzurücken. Die Geschütze nach vorne gerichtet, bereit den Sternenhimmel in grünem Feuer zu tauchen.
[Kernwelten | Koornacht-Sternenhaufen - Southern Belt – Das Pan’wo’ta-System | Imperialer Unterstützungsverband – Position: Kurz vor dem Asteroidengürtel - PSD „Insistence“ | Brücke] Captain Scytale Mentel, diverse Mitglieder der Brückenmannschaft