... Es gibt ja zu vielen dieser Reihen noch nebenbei Paralleluniversen (in Comic-Form) ... Irgendwie beeinflussen die sich eh alle gegenseitig ... Wenn man es so sieht, dann gibts doch "die einzig wahre, reine Lehre" gar nicht...jedenfalls nicht im Filmgeschäft.
Womit Du IMO eine wirklich schön bedenkliche bis bedenkenswerte Entwicklung angesprochen hast, die schon lange ja zu beobachten ist.
Wobei sich das eben dann auch oft nicht nur auf Comics beschränkt (Nur mal nebenbei auf erneut aufgeflammte "Mandalorianer"-Disku hier im Forum verweis).
Der Punkt ist: Was HEISST das?
In der Regel nur, dass nicht nur die eigentlichen Quell-Medienprodukte (z. B. "Alien I") einer Real-Mythisierung unterzogen wurden, sondern auch häufig deren Macher. Das Problem scheint mir dann das "Geschäft um solche Erfolge herum" zu sein (wenn man es als Problem betrachtet).
Da heißt es dann irgendwann eben z. B. "He Scott - Du hattest super Erfolg mit deinem 'Alien'. Jetzt gib aber mal die Lizenzen frei und lass andere auch daran mitverdienen..."
Und *schwupps* ist sozusagen das eigentliche "Paralleluniversum" erst geboren und entzieht offenbar auch häufig irgendwann der Kontrolle des Quell-Urhebers. Nur war das wohlmöglich von demjenigen (Ridley Scott, George Lucas usw.) nie von Anfang an so gedacht gewesen.
Hier war dann wohlmöglich tatsächlich nur der "Erfolg des Werkes" letztlich wiederum Zusatzurheber für die "Paralleluniversalisierung", denn "Alien" hatte Scott wohlmöglich von Anfang an nur als polit- und sozialkritische Methapher bzw. zeitgenössisch modern im Sci-Fi-Gewand vermarktete Themenanleihenaufarbeitung zu Romanen wie "The Nigger of the Narcissus" (1897) oder "Nostromo: A Tale of the Seaboard" (1904) des polnisch-britischen Autors
Joseph Conrad gemeint gehabt, während "Blade Runner" eine thematische Aufarbeitung von
Philip K. Dicks "Do Androids Dream of Electric Sheep?" (1968) (und ACHTUNG - KEINE reine Adaption) ist.
Und wenn man sich dabei
Scotts eigene Filmographie anschaut, fällt auch klar auf: Er war thematisch vielfältiger interessiert, was eindeutig darauf hindeutet, dass etwaige Ähnlichkeiten in Filmen wie "Alien" und "Blade Runner" eher... "zufällig entstanden und nicht notwendigerweise inhaltlicher, sondern nur umsetzungstechnischer Intention des Filmemachers entsprachen!"
Und deshalb schon halte auch ich nichts von einer Verschmelzung dieser beiden Fiktious Universes - genauso wenig wie ich seinerzeit etwas von den Ideen zu "AvP" bzw. "AvP II" hielt.
Wenn man das so jetzt machen würde, wäre ich allerdings entweder dann für eine vollständige Verschmelzung von "Alien", den weiteren vier "Alien"-Verfilmungen, dem "Terminator"-Universe und dem was noch mit "Impostor" zu "Blade Runner" eingearbeitet wurde.
Oder aber man würde alternativ einen ganz anderen Trennquerschnitt ganz nach dem Motto "Do Androids Dream of Electric Sheep?" vornehmen und somit alles was sonst nach Scott zu diesen Universes entstand, zum "Paralleluniverse" verschiedener fiktiver Personen/Roboter/Androiden verschmelzen, die von all diesen Folge-Ereignisse in Wahrheit nur träumen bzw. geträumt haben. (Da würden dann auch alle Ereignisse der Comics und Romane zu den entsprechenden Universes mit reinfallen!!!).
Der beste Trennschnitt wäre IMO aber wohl rein rational-objektiv ein genre-technischer. Das "Blade Runner"-Universe ist kernthematisch eine ganz anders gelagerte und gemeinte Dystopie, als das "Alien"-Universe. Entsprechend sehe ich bis heute auch thematische Aufgriffe in "Alien", wie die Androiden Ash, Bishop usw. auch nur als sci-fi-technologische Anspielungsaufgriffe.
Während also "Alien" mehr nach Heinleinscher Maßgabe Human-Kritik am Umgang des Menschen mit Militärtechnologie versus der Kreatürlichkeit der (universellen) Natur ist, ist "Blade Runner" stattdessen Human-Kritik am Umgang des Menschen mit seinen eigenen Technologien und technologischen Errungenschaften.
Das ganze ist zwar nicht grundsätzlich undenkbar vereinbar - beinhaltet es doch kernthematische Überschneidungsebenen - kann sich aber rasch heutzutage "verhaspeln", falls die Macher solcher Werks-Mixturen übersehen, wo diese wahren Überschneidungspunkte liegen. (Es wäre nicht das erste Mal, dass man sich da erheblich verhebt!!!).
Es könnte klappen, wenn man den Zusammenhang nicht missversteht, weshalb man "Alien" sozusagen als die Effektivitäts-Stoffvariante zu "Blade Runner" betrachten kann.