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Gast
Alzoc III – Feuerzinnental – Camp Xesh 312
Cha Ilgahl
Cha Ilgahl
Der Tag neigte sich seinem Ende zu, und wieder einmal war Dr. Cha Ilgahl von dem Anblick fasziniert, als die untergehende Sonne die Spitzen des umliegenden Gebirgszuges in Gold und Rot tauche. Zu Recht hatten die hier einheimischen Talz dieses Tal Feuerzinnental genannt, ein viel romantischerer Begriff als die nüchterne Bezeichnung des Expeditionsteams, das in dieser Gegend die Einheimischen sowie Flora und Fauna als auch das Bergwerk erforschen sollte, das hier in der Nähe lag. Die Pan-Sujimis Mining Corporation hatte das Abbaugebiet fast fluchtartig verlassen, nachdem eine Gruppe von Jedi-Rittern im Rahmen einer Hilfsmission der Neuen Republik in einem anderen Sektor des Planeten eine Gruppe von Piraten vertrieben hatte, die mehrere Minen kontrolliert und dabei einige Talzdörfer regelrecht hatte ausbluten lassen, um an billige Arbeitssklaven zu kommen.
Zwar hatte Pan-Sujimis keine Talzarbeiter beschäftigt, sondern das Bergwerk ausschließlich mit Droiden betrieben, doch anscheinend hatte man befürchtet, dass auch die hiesigen Talz sich gegen den pantoranischen Minenbetreiber auflehnen würden. Für ihre Kollegen, die sich mit der Erkundung nach abbaufähigen Erzen und Metallen beschäftigten, war das verlassene Bergwerk im wahrsten Sinne des Wortes eine Fundgrube, bei der die notwendige Infrastruktur schon vorhanden war. Nur hatte der Betreiber tunlichst darauf geachtet, dass keine beweglichen Gerätschaften einschließlich der Droiden zurückblieben, doch den Expeditionsteilnehmern war gestattet worden, die Gebäude als Basis zu nutzen, sodass man eine halbwegs zivilisierte Unterkunft zur Verfügung hatte.
Cha freute sich auf konventionell beheizte Räumlichkeiten und heiße Getränke, nachdem die Dac ihr heutiges Pensum an Interviews in dem Talzdorf namens Oroon einige Kilometer südlich von Camp Xesh bewältigt hatte. Sie und die anderen Mitglieder des Erkundungsteams waren vor zwei Wochen hier angekommen, und die Kontaktaufnahme hatte sich eigentlich gar nicht so schwierig herausgestellt, da die Talz bereits gehört hatten, dass Außenweltler zu Besuch kommen würden. In den ersten Tagen waren die Einheimischen sogar ihr eine Spur zu neugierig, besonders, als die ersten Ausrüstungsgegenstände und Untersuchungsgeräte verschwanden. Zwar war in dem Bericht der Jedi davor gewarnt worden, dass Talz der Begriff von Eigentum und Besitz fremd war, doch diesen Charakterzug am eigenen Leib zu erfahren, war eine andere Sache.
So war ihr, da ihre Kollegen sie als Xenopsychologin besonders dafür prädestiniert hielten, die Aufgabe zugefallen, die Gegenstände wiederzubeschaffen. Obwohl bei jedem ihrer Ausflüge ins Talzdorf einer der Scouts des Republic Survey Corps dabei war, fühlte sie sich beim Anblick der massigen, vieräugigen Wesen mit den langkralligen Händen und Füßen zunächst nicht sehr wohl. Im Laufe der ersten Woche lernte sie die Bewohner des Dorfes als freundliche und erstaunlich sanfte Wesen kennen, jedoch hatte sie einen gehörigen Respekt vor ihnen und es kostete Cha viel Mühe die ‚geliehenen’ Gegenstände wieder zurück zu bekommen. Allerdings hatte sie es geschafft, einzelne Mitglieder wie den Dorfältesten Maftab Kanto, der Dorfgemeinschaft für Einzelinterviews zu gewinnen, nachdem sie einigermaßen die komplizierten Familien- und Clanstrukturen des Dorfes hatte erfassen können. Sie war darauf gespannt, wie die Ergebnisse der Kollegen aus den Gebieten aussahen, ob es von Region zu Region Unterschiede in der Psyche und der Gesellschaftsstruktur der Einheimischen gab – unter dem allumfassenden Gesichtspunkt, ob diese Gesellschaft geeignet war, ein Teil der Neuen Republik zu werden.
Der Abendhimmel war klar und kalt, während Cha und Raitesh, der kerestianische Scout, der sie zu den Talz begleitete, ihre Speederbikes beschleunigten, um rasch in die Wärme des Camps zu gelangen, wo die ersten Lichter bereits aufflammten. Trotz des völlig normal funktionierenden Thermoanzugs fühlte sich die Psychologin steifgefroren, als sie sich endlich von ihrem Gefährt schwang. Ein Pool mit angenehm temperierten Wasser wäre jetzt genau das richtige, um vom Tag abzuschalten, bevor sie sich an den Tagesbericht machte, doch das war ein Luxus, den sie sich erst wieder auf Mon Calamari gönnen könnte. Raitesh machte sich an dem Anhänger zu schaffen, wo einige Analysegeräte, Datapads, Bohrproben und andere Dinge lagen, die die Talz aus dem Camp hatten mitgehen lassen.
„Lassen Sie nur, Doc, passt schon“,
murmelte der hünenhafte, wortkarge Mann, als sie sich anschickte, ihm helfen zu wollen. Also ließ sie ihn in Ruhe und ging auf das mittlere Gebäude zu, wo sich die Campmitglieder eine Kantine eingerichtet hatten. Von Naturidylle war in der unmittelbaren Nähe des Bergwerks nicht viel zu spüren. Neben den drögen Unterkünften gab es mehrere Lagergebäude, die Container und den Maschinenpark des Abbauunternehmens beherbergt hatten und sämtliche Wege und Flächen waren mit Permacret überzogen. Aber ein Camp mitten in der Wildnis hätte auch Verzicht auf sanitäre Anlagen und stabile Behausungen bedeutet – außerdem produzierte ein zurückgelassener Heißgetränkeautomat sogar einigermaßen akzeptablen Caf. Auf diesen freute sich Cha, als sie in Richtung der Kantine ging und fragte sich, ob ihre Kollegen ebenfalls ihr Tagewerk erledigt hatten.
Alzoc III – Feuerzinnental – Camp Xesh 312, Kantine
Cha Ilgahl
Cha Ilgahl