Der Plot kommt nur ins Rollen, weil Cassian Andor ein Krimineller ist und das ohne jede Not. Warum er Geld lieber mit Verbrechen verdient, statt einer ehrlichen Arbeit wie sein Kumpel und an sich die ganze Siedlung als Schrottverwerter nachzugehen, wird nur leider nie erklärt. Sein Kumpel sagt ihm, er soll den Scheiß lassen und ehrlicher Arbeit nachgehen und das war's dann. - Hätte er das aber gemacht und wäre ganz legal zu dem Zentralplaneten geflogen, um da nach seiner Schwester zu suchen...dann hätte er den Raubüberfall der korrupten Sicherheitsleute über sich ergehen, eventuell den gefälschten Bußgeldbescheid ertragen können und alle seine Freunde und Familienmitglieder würden weiter ihrem vielleicht armen, aber doch friedlichen Leben nachgehen können. Stattdessen hat er die Katastrophe selbst erzeugt und da soll ich jetzt irgendwie mit ihm mitfühlen? Sein Umfeld tut mir leid. Wer solche Freunde hat, braucht wahrlich keine Feinde mehr. Für einen Protagonisten einer Serie, ist das aber ne einzige Katastrophe.
Das Drehbuch ist ja dann auch explizit darauf eingegangen, dass seine tragische Kindheit noch zu Republikzeiten passiert ist. Damit kann er nichtmal dafür das Imperium verantwortlich machen. An sich, gemessen daran, was wir sonst aus Star Wars wissen, müsste er das Imperium eigentlich gutheißen. Denn Palpatine hat ja den korrupten Bürokraten, die den Minenunfall und das Zurücklassen der Kinder auf seinem Heimatplaneten zu gelassen haben, das Handwerk gelegt laut der Propaganda. Natürlich wird das aber nicht näher beleuchtet. - Warum stimmt er dann also der Kampfaufrufrede von seinem Käufer zu? Ist für mich nicht nachvollziehbar. So viel Spielzeit, wenn man die drei Episoden zusmamenzählt und sie können das nicht klar darlegen? Einfach nur schwach.
Naja, zumindest wissen wir jetzt, dass Andor nicht durch das Imperium oder seine Aktivitäten in der Rebellion so radikalisiert wurde. Er war schon immer so ein durch und durch übler Bursche, der selbst vor Mord nicht zurückschreckt. Okay. Aber das hat mir diesen in Rogue 1 für mich komplett unsympathischen Charakter kein Stück näher gebracht vom Drehbuch. - Das große Problem, dass viele Schreiber bei Prequels haben...sie gehen davon aus, dass der Konsument das Originalmaterial kennt und damit schon akzeptiert hat, wo der Charakter endet, sodass sie auf das wie und warum er da endet zu wenig Gewicht legen.
Die Handlung um den übereifrigen Sicherheitsoffizier war da schon interessanter. Davon hätte ich gerne mehr gesehen. Aber natürlich geht das in Hollywood nicht, denn stattdessen haben wir uns mit einer vollkommen belanglosen Dreiecksbeziehung aufgehalten. Naja, irgendwie muss Hollywood ja rechtfertigen, eine junge, attraktive Frau in Unterwäsche zu zeigen. Ich verstehe schon. War trotzdem komplett verschwendete Bildschirmzeit und hat der Handlung nichts gebracht.
Zu dem Käufer will an der Stelle nichts sagen. Ich weiß zwar, wer der Typ ist dank diverser Youtubeanalysen der Serie, aber an der Stelle der Serie weiß man es halt noch nicht.