Noak Fremyn
"Prince Charming" in Spe
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Argai || Sah Gosta | Stadtrand | irgendwo | verwahrlostes Gebäude || Lieutenant Noak Fremyn (gefesselt) und Etara]
„Die Wahrheit zu sagen, hat etwas befreiendes an sich.“ – Diese allgemeingültige Floskel, die man meist einfach so daher sagte, fühlte sich für Noak Fremyn in diesem Augenblick vollkommen falsch an. Immerhin hatte ihn eine Gruppe zwielichtiger Gestalten nicht nur gefangen genommen, sondern presste gerade Informationen über seine geheime Mission aus ihm heraus. Am Anfang hatte er sich natürlich gewehrt; hatte sich hinter seinem Trotz versteckt und den Helden gespielt. Jedoch hatte die Chiss Etara keinerlei Problem damit Gewalt anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen. Dadurch hatte sich der Bakuraner bislang eine gebrochene Nase, eine kleine Brandwunde nahe der Halsschlagader und eine gerötete Wange eingehandelt. Hinzu kamen noch leicht aufgeriebene Handgelenke durch die angelegten Fesseln sowie ein verspannter Rücken durch die schlechte Sitzhaltung. Diese Dinge störten ihn aber bei Weitem nicht so sehr wie die eine Tatsache: Momentan verriet er (unfreiwillig) das Galaktische Imperium!
Dass er durch das (erzwungenes) Offenbaren mit einem Mal „interessanter“ für die Chiss geworden sei, ließ den imperialen Lieutenant unwillkürlich frösteln. Ein eiskalter Schauder lief ihm plötzlich über den Rücken als sich die blauhäutige Grazie ihm näherte, sich auf seinen Schoß setzte und den direkten Körperkontakt suchte. Obwohl er – ganz der sittsame Bakuraner – das Gesicht erschrocken verzog, spürte er wie das Herz in seiner Brust erst für einen flüchtigen Moment aussetzte und kurz darauf in einem rasanten Tempo schlug. Diese Reaktion hatte er bislang bloß in zwei verschiedenen Situationen erlebt: In jedem einzelnen Raumgefecht und als er mit der cygnischen Kronprinzessin, Illriana Anara II., allein in einen Raum auf der sterbenden „Confidence“ war. ‚Was ist bloß los mit mir?‘, fragte sich Noak überrascht und hielt hörbar japsend die Luft an.
Seinen vorstoßenden Vorschlag, ihn endlich von den Fesseln zu erlösen, schlug die Chiss im ersten Moment aus. Stattdessen ging sie noch mehr auf Tuchfühlung – und quälte ihn umso mehr. Erneut japste er unwillkürlich. Hätte er in diesem Augenblick einen Spiegel zur Hand gehabt, hätte er sogar bemerken können, dass seine blasse Hautfarbe, die ihn als langjährigen Raumfahrer auswies, in der Zwischenzeit eine leichte Röte angenommen hatte. Und obwohl es überhaupt nicht seine Intention war, schien sein Körper instinktiv auf diese „Nähe“ zu reagieren. In diesem Augenblick schien nicht einmal zu helfen, dass er seine Gedanken bewusst auf eine eiskalte Dusche lenkte. Die blauhäutige Schönheit schlich sich irgendwie immer wieder von Neuem in seine Phantasien. Er japste dadurch noch mehr.
„Meinst du nicht, dass wir als Geschäftspartner seriös bleiben sollten?“, hakte Noak nach.
Sowohl die Tatsache, dass sie ihn mit seiner Tarnidentität ansprach, als auch der Umstand, dass sie ihm nun endlich die Fesseln löste, nahm er erleichternd zur Kenntnis. Da sie ihm dabei noch einen Tick näher kam, keuchte er überrascht auf. Waren seine Wangen vorher nur leicht gerötet, stand ihm nun zweifellos die volle Röte ins Gesicht geschrieben. Sobald seine Hände jedoch frei waren, nahm er sie langsam hoch und rieb sich erst einmal die schmerzenden Handgelenke. Gleichzeitig nahm er – trotz der noch auf ihm sitzenden Etara – eine deutlich bequemere Sitzhaltung ein. Natürlich kam ihm in diesem Moment der impulsive Gedanke in den Sinn, dass er jetzt, da er allein mit ihr in dem Raum war, sie von Neuem angreifen könnte. In der Gasse hatte sie zwar eindrucksvoll gezeigt, dass sie den Nahkampf mit Sicherheit nicht zu scheuen brauchte. Sie wusste sich zu wehren und konnte Gegner mühelos auf den Boden schicken. ‚Vielleicht habe ich trotzdem eine Chance…‘
Etara schien seine Gedanken zu lesen. Denn sie blieb die ganze Zeit auf der Hut als sie langsam von seinem Schoß stieg und ein paar Schritte zurück machte. In der Hand – das konnte er sehen – hielt sie ihr Kom-Link bereit. Würde er in diesem Augenblick also irgendwelche Anstalten machen, sie abermals zu überwältigen zu versuchen, hätte er es binnen Minuten abermals mit der ganzen Truppe (und unter Umständen mit einer Reserve in unbekannter Mannstärke) zu tun. Weil er inzwischen zu der Erkenntnis gekommen war, dass er genug Schmerzen für einen Tag erlitten hatte und ihm sein Weiterleben doch irgendwie wichtig war, nahm der Bakuraner von dem rebellierenden Gedanken mehr und mehr Abstand. Selbst als meinte, dass sie ihre Untergebenen über seine wahre Identität in Kenntnis gesetzt habe, blieb er ruhig. Er setzte sogar kurzzeitig ein schiefes Lächeln auf als er sich langsam von dem Stuhl erhob.
„Für den Anfang wäre etwas klares Wasser und ein bisschen Bacta nicht schlecht“, entgegnete der Bakuraner und streckte sich ein wenig, um die Verspannungen zu lösen. „Möglicherweise sehe ich dann wieder ein bisschen zivilisierter aus.“
Beiläufig griff er in eine Jackentasche und fischte ein Taschentuch heraus. Da das Blut, das ihm seit dem Bruch aus der Nase gelaufen war, mittlerweile längst getrocknet war, konnte er nicht besonders viel davon wegwischen. Zudem schmerzte die Stelle schon bei der kleinsten Berührung. Ging er nach dem, was er aus all den Holo-Filmen kannte, die er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte, brauchte er zum Richten der Nase einen Spiegel und eine Flasche Hochprozentigen. Leider neigte er im betrunkenen Zustand – je nach Gemütslage – zur Geschwätzigkeit. ‚Und noch mehr sollte ich diesen Kriminellen wirklich nicht erzählen!‘ Das benutzte Taschentuch steckte er beiläufig in seine Hosentasche, nachdem er es zerknüllt hatte. Als nächstes fischte er aus der Jackentasche ein neues Nikotinpflaster. Beiläufig zog er seine Jacke aus, zog das alte von seinem Oberarm ab und klebte kurz darauf das neue auf die selbe Stelle.
Just in dem Moment, als er ein Gespräch mit der Chiss beginnen wollte, um im besten Fall ein paar Informationen aus ihr herauszukitzeln, kehrten ihr „Freund“ (Maalraas) und die neurepublikanische Senatorin in den Raum zurück. Im Gegensatz zu ihm schien sie nicht die „harte Tour“ erfahren zu haben. Auf ihn wirkte sie sogar noch graziöser als bei ihrem ersten Zusammentreffen auf Chalacta als eine Gesandtschaft des Cygnischen Sternenimperiums bei benachbarten Planeten um Verbündete im Kampf gegen die umtriebigen Hutten-Clans warb. Sie kannte ihn daher als Capitaine de Corvette Rowan Karsteen; den unehelichen Neffen des Oberkommandeurs der Heimatflotte des Cygnischen Sternenimperiums, Ersten Offizier der cygnischen Nebulon B-Fregatte „Alièstra“ und militärischen Beraters der cygnischen Gesandtschaft. Während er sie kurz, aber aufmerksam musterte, nahm sie ihn offensichtlich genauso in Augenschein. Obwohl er im Gesicht sicherlich ziemlich ramponiert aussah, nahm er – entsprechend seiner Ausbildung – Haltung an.
„Madame Kosh, ich bedauere es, Sie unter diesen Umständen wiederzusehen“, begrüßte er sie mit seinem schlechten, falschen cygnischen Akzent.
„Die Wahrheit zu sagen, hat etwas befreiendes an sich.“ – Diese allgemeingültige Floskel, die man meist einfach so daher sagte, fühlte sich für Noak Fremyn in diesem Augenblick vollkommen falsch an. Immerhin hatte ihn eine Gruppe zwielichtiger Gestalten nicht nur gefangen genommen, sondern presste gerade Informationen über seine geheime Mission aus ihm heraus. Am Anfang hatte er sich natürlich gewehrt; hatte sich hinter seinem Trotz versteckt und den Helden gespielt. Jedoch hatte die Chiss Etara keinerlei Problem damit Gewalt anzuwenden, um ihre Ziele zu erreichen. Dadurch hatte sich der Bakuraner bislang eine gebrochene Nase, eine kleine Brandwunde nahe der Halsschlagader und eine gerötete Wange eingehandelt. Hinzu kamen noch leicht aufgeriebene Handgelenke durch die angelegten Fesseln sowie ein verspannter Rücken durch die schlechte Sitzhaltung. Diese Dinge störten ihn aber bei Weitem nicht so sehr wie die eine Tatsache: Momentan verriet er (unfreiwillig) das Galaktische Imperium!
Dass er durch das (erzwungenes) Offenbaren mit einem Mal „interessanter“ für die Chiss geworden sei, ließ den imperialen Lieutenant unwillkürlich frösteln. Ein eiskalter Schauder lief ihm plötzlich über den Rücken als sich die blauhäutige Grazie ihm näherte, sich auf seinen Schoß setzte und den direkten Körperkontakt suchte. Obwohl er – ganz der sittsame Bakuraner – das Gesicht erschrocken verzog, spürte er wie das Herz in seiner Brust erst für einen flüchtigen Moment aussetzte und kurz darauf in einem rasanten Tempo schlug. Diese Reaktion hatte er bislang bloß in zwei verschiedenen Situationen erlebt: In jedem einzelnen Raumgefecht und als er mit der cygnischen Kronprinzessin, Illriana Anara II., allein in einen Raum auf der sterbenden „Confidence“ war. ‚Was ist bloß los mit mir?‘, fragte sich Noak überrascht und hielt hörbar japsend die Luft an.
Seinen vorstoßenden Vorschlag, ihn endlich von den Fesseln zu erlösen, schlug die Chiss im ersten Moment aus. Stattdessen ging sie noch mehr auf Tuchfühlung – und quälte ihn umso mehr. Erneut japste er unwillkürlich. Hätte er in diesem Augenblick einen Spiegel zur Hand gehabt, hätte er sogar bemerken können, dass seine blasse Hautfarbe, die ihn als langjährigen Raumfahrer auswies, in der Zwischenzeit eine leichte Röte angenommen hatte. Und obwohl es überhaupt nicht seine Intention war, schien sein Körper instinktiv auf diese „Nähe“ zu reagieren. In diesem Augenblick schien nicht einmal zu helfen, dass er seine Gedanken bewusst auf eine eiskalte Dusche lenkte. Die blauhäutige Schönheit schlich sich irgendwie immer wieder von Neuem in seine Phantasien. Er japste dadurch noch mehr.
„Meinst du nicht, dass wir als Geschäftspartner seriös bleiben sollten?“, hakte Noak nach.
Sowohl die Tatsache, dass sie ihn mit seiner Tarnidentität ansprach, als auch der Umstand, dass sie ihm nun endlich die Fesseln löste, nahm er erleichternd zur Kenntnis. Da sie ihm dabei noch einen Tick näher kam, keuchte er überrascht auf. Waren seine Wangen vorher nur leicht gerötet, stand ihm nun zweifellos die volle Röte ins Gesicht geschrieben. Sobald seine Hände jedoch frei waren, nahm er sie langsam hoch und rieb sich erst einmal die schmerzenden Handgelenke. Gleichzeitig nahm er – trotz der noch auf ihm sitzenden Etara – eine deutlich bequemere Sitzhaltung ein. Natürlich kam ihm in diesem Moment der impulsive Gedanke in den Sinn, dass er jetzt, da er allein mit ihr in dem Raum war, sie von Neuem angreifen könnte. In der Gasse hatte sie zwar eindrucksvoll gezeigt, dass sie den Nahkampf mit Sicherheit nicht zu scheuen brauchte. Sie wusste sich zu wehren und konnte Gegner mühelos auf den Boden schicken. ‚Vielleicht habe ich trotzdem eine Chance…‘
Etara schien seine Gedanken zu lesen. Denn sie blieb die ganze Zeit auf der Hut als sie langsam von seinem Schoß stieg und ein paar Schritte zurück machte. In der Hand – das konnte er sehen – hielt sie ihr Kom-Link bereit. Würde er in diesem Augenblick also irgendwelche Anstalten machen, sie abermals zu überwältigen zu versuchen, hätte er es binnen Minuten abermals mit der ganzen Truppe (und unter Umständen mit einer Reserve in unbekannter Mannstärke) zu tun. Weil er inzwischen zu der Erkenntnis gekommen war, dass er genug Schmerzen für einen Tag erlitten hatte und ihm sein Weiterleben doch irgendwie wichtig war, nahm der Bakuraner von dem rebellierenden Gedanken mehr und mehr Abstand. Selbst als meinte, dass sie ihre Untergebenen über seine wahre Identität in Kenntnis gesetzt habe, blieb er ruhig. Er setzte sogar kurzzeitig ein schiefes Lächeln auf als er sich langsam von dem Stuhl erhob.
„Für den Anfang wäre etwas klares Wasser und ein bisschen Bacta nicht schlecht“, entgegnete der Bakuraner und streckte sich ein wenig, um die Verspannungen zu lösen. „Möglicherweise sehe ich dann wieder ein bisschen zivilisierter aus.“
Beiläufig griff er in eine Jackentasche und fischte ein Taschentuch heraus. Da das Blut, das ihm seit dem Bruch aus der Nase gelaufen war, mittlerweile längst getrocknet war, konnte er nicht besonders viel davon wegwischen. Zudem schmerzte die Stelle schon bei der kleinsten Berührung. Ging er nach dem, was er aus all den Holo-Filmen kannte, die er in seinem bisherigen Leben gesehen hatte, brauchte er zum Richten der Nase einen Spiegel und eine Flasche Hochprozentigen. Leider neigte er im betrunkenen Zustand – je nach Gemütslage – zur Geschwätzigkeit. ‚Und noch mehr sollte ich diesen Kriminellen wirklich nicht erzählen!‘ Das benutzte Taschentuch steckte er beiläufig in seine Hosentasche, nachdem er es zerknüllt hatte. Als nächstes fischte er aus der Jackentasche ein neues Nikotinpflaster. Beiläufig zog er seine Jacke aus, zog das alte von seinem Oberarm ab und klebte kurz darauf das neue auf die selbe Stelle.
Just in dem Moment, als er ein Gespräch mit der Chiss beginnen wollte, um im besten Fall ein paar Informationen aus ihr herauszukitzeln, kehrten ihr „Freund“ (Maalraas) und die neurepublikanische Senatorin in den Raum zurück. Im Gegensatz zu ihm schien sie nicht die „harte Tour“ erfahren zu haben. Auf ihn wirkte sie sogar noch graziöser als bei ihrem ersten Zusammentreffen auf Chalacta als eine Gesandtschaft des Cygnischen Sternenimperiums bei benachbarten Planeten um Verbündete im Kampf gegen die umtriebigen Hutten-Clans warb. Sie kannte ihn daher als Capitaine de Corvette Rowan Karsteen; den unehelichen Neffen des Oberkommandeurs der Heimatflotte des Cygnischen Sternenimperiums, Ersten Offizier der cygnischen Nebulon B-Fregatte „Alièstra“ und militärischen Beraters der cygnischen Gesandtschaft. Während er sie kurz, aber aufmerksam musterte, nahm sie ihn offensichtlich genauso in Augenschein. Obwohl er im Gesicht sicherlich ziemlich ramponiert aussah, nahm er – entsprechend seiner Ausbildung – Haltung an.
„Madame Kosh, ich bedauere es, Sie unter diesen Umständen wiederzusehen“, begrüßte er sie mit seinem schlechten, falschen cygnischen Akzent.
[Äußerer Rand | Cronese-Mandat | Argai-System | Argai || Sah Gosta | Stadtrand | irgendwo | verwahrlostes Gebäude || Lieutenant Noak Fremyn, Senatorin Kosh, Etara und ihr Handlanger (Maalraas)]