[Artek III - Sith Orden - Mobius' Zimmer]
Mobius saß auf seinem Bett. Auf seinem Schoß lag eine Holonachricht. Er schaute sie sich wieder einmal an. Er sah sich selbst in seinem schwarzen Umhang, die Kaputze über seinen Kopf gezogen.
An Meine Schülerin, Lin´yu Lyee Fai. ... Es tut mir Leid.
Das war die ganze Nachricht. Seufzend stand Mobius auf und legte das Holopad auf sein Bett. Er betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel der dem Bett gegenüber hing. Ein blau-gelb tätowiertes Gesicht, halb unter einer schwarzen Kaputze verborgen, starrte zurück. An seinem Gürtel, verborgen durch den weiten Umhang, hing sein Lichtschwert. Er wandte sich ab, öffnete die Tür und machte sich auf den Weg zum Hangar, wo sein Schiff stand.
[Artek III - Sith Orden - Hangar]
Viele Schiffe stande hier. Mobius erblickte seinen kleinen Kreuzer bereits, als er den Hangar betrat. Schnell und ohne sich umzublicken, schritt er darauf zu, öffnete die Luke, stieg ein und flog aus dem Hangar.
[Weltraum - Irgendwo]
Voller Trauer dachte Mobius an seine wundervolle Zeit im Sith Orden zurück. Er dachte daran, wie alles angefangen hatte ... wie er das erste Mal die riesigen Tore des Ordens durchschritt ... wie ihm sein erster Meister zugewiesen wurde ... Darth Koron ... ein seltenes Lächeln ließ sich auf seinem Gesicht blicken, doch schnell verschwand es wieder. Er dachte daran zurück, wie er das erste Mal gegen einen richtigen Gegner gekämpft hatte ... die Macht die ihn durchströmte ... dieses Glücksgefühl als sein Gegner tot am Boden lag ... Danach erinnerte sich Darth Mobius, wie er zu einem vollwertigen Sith ernannt wude und er seine erste und einzige Schülerin bekam ... Lin´yu Lyee Fai ... Sie war wunderbar gewesen ... gelehrig ... voller Hass ... und auf ihre Weise wunderschön. Wieder lächelte Mobius kurz.
Das alles war mit einem Schlag zerstört worden, als er plötzlich eine Nachricht auf seinem Holocomm empfing ... der Mann der ihn als Kind ausgebildet und seinen Vater getötet hatte, meldete sich bei ihm. Mobius war es ein Rätsel, wie er ihn hatte finden können. Die Nachricht, die er erhalten hatte, ließ unendlichen Hass in ihm aufbrennen...
Wenn du mutig und mächtig genug bist, komm zu mir ... ich werde dich vernichten, wie ich einst deinen Vater vernichtet habe ...
Mobius wusste genau, wo sich sein erster Meister aufhielt ... auf dem Planeten, wo er als Kind wohnte ... dort wo einst sein Haus stand. Mobius würde sich seinem letzten Kampf stellen ... er wusste, dass er nicht gewinnen konnte, doch trotzdem wollte Mobius seinem ersten Meister so viel Schmerz wie möglich zufügen - eine kleine Vergeltung für den Schmerz, den er erleiden musste.
[Mobius' Heimatplanet - In der Nähe eines gewaltigen Kraters]
Als sein Kreuzer landete, und er ausstieg, schloss Mobius die Augen ... er sah gewaltige Flammen, hörte eine Explosion und die Schmerzensschreie seines Vaters ... dann sah er, wie eine riesige Silhouette aus den Flammen schritt und ein kleines Kind auf dem Arm hatte ... Mobius öffnete wieder die Augen, um immer noch die Überreste dieser gewaltigen Explosion zu sehen ... den riesigen Krater. Jetzt sah er auch, dass in der Nähe des Waldes, der nicht weit entfernt zu seiner Rechten lag, ein Schiff stand. Es war vollkommen schwarz und hatte keinerlei Verzierungen.
Langsam ging Mobius auf das Schiff zu. Er wusste - sein Meister und Erzfeind befand sich Innen. Als er ungefähr 10 Meter von dem Schiff entfernt war, öffnete sich langsam die Luke. Im Gegenlicht konnte Mobius nur eine riesige Silhouette erkennen, die einem Wesen gehörte, das weit über zwei Meter groß war. Vollkommen ruhig stand Mobius da und wartete, dass sich die Gestalt bewegte.
Nach kurzer Zeit tat sie dies tatsächlich. Sie schritt langsam die Rampe des Schiffes hinunter und blieb fast direkt vor Mobius stehen. Dieser musste aufblicken, um in das Gesicht seines Meisters blicken zu können ... ein schreckliches Gesicht. Tiefe Narben durchzogen es. Mobius roch verbranntes Fleisch, als ob die Wunden noch frisch wären. Die Augen des Wesens waren geschlossen - als es sie öffnete, starrten Mobius zwei leere, blutrote Augenhöhlen an.
Sein Meister verzog die Lippen zu etwas, was einem grausamen Lächeln nahekam. Eine rauhe Stimme drang an Mobius' Ohr: Du bist also tatsächlich gekommen ... ich hätte nicht gedacht, dass du den Mumm dazu aufbringen würdest.
Wütend schrie Mobius auf, warf seinen Umhang weg, schnappte sich sein Lichtschwert und zündete es - all das in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung. Die rote Klinge zischte, als er sie horizontal gegen seinen Meister schwang. Dieser lachte nur, sprang mit einem anmutigen Salto über den Schlag hinweg und landete hinter Mobius, mit einer Geschmeidigkeit, die für ein so riesiges Wesen erstaunlich war.
Langsam zog sein meister ebenfalls seinen weiten Umhang aus und griff nach seinem eigenen Lichtschwert - der Griff war schwarz und die rote Klinge gebogen und mindestens 1,80m lang.
Wieder umspielte ein grausames Lächeln die Lippen seines Meisters. Er ging in Kampfposition - die Beine fest auf dem Boden, das Schwert senkrecht auf seiner rechten Seite erhoben.
Mobius' Blick durchbohrte seinen Meister voller Hass. Dieser regte sich nicht und blieb mit grauenvoller Ruhe stehen. Wieder stürmte Mobius auf seinen Gegner zu und wollte ihn mit einem Hieb gegen die Beine aus dem Gleichgewicht bringen - doch sein Meister sprang mit unheimlicher Leichtigkeit einen Meter hoch und landete danach in genau der gleichen Position, wie er den Boden verlassen hatte.
Doch Mobius ließ ihm keine Gelegenheit zum Ausruhen. Wieder schlug er zu, diesmal von oben. Der Schlag wurde von seinem Meister mit Leichtigkeit pariert - er bewegte seine Klinge einfach ein paar Zentimeter nach oben und Mobius glitt ab, seine linke Seite nun ungeschützt. Sein Meister hätte ihn in dieser Lage leicht töten können, doch er bewegte sich wieder nicht - er genoss dieses grausame Spiel. Mobius zog sich ein paar Schritte zurück, um sich wieder zu sammeln. Dann schloss er die Augen und konzentrierte sich auf die Macht. Er sammelte sie um sich und benutzte sie, um einen riesigen Stein auf den Kopf seines Meister zu schleudern. Dieser bewegte sich einfach ein wenig zur Seite und wich so aus.
Mobius knurrte leise.
Du weißt, dass ich keine Chance habe. Wieso bereitest du dem nicht ein Ende?
Sein Meister lächelte nur und deaktivierte sein Lichtschwert. Verwundert sah Mobius ihn an. Plötzlich hörte er hinter sich ein Zischen - ein Lichtschwert wurde gezündet. Zu spät wirbelte er herum. Er konnte nur noch sehen, wie jemand, der in eine schwarz-rote Rüstung gehüllt war, sein Lichtschwert auf ihn zustach. Dann spürte er einen brennenden Schmerz in seiner Brust - direkt neben seinem Herzen. Sein Gegenüber deaktivierte sein Lichtschwert wieder und sah zu, wie Mobius auf dem Boden zusammensackte. Dann wurde es schwarz um ihn.
[Mobius' Heimatplanet - In der Nähe eines gewaltigen Kraters.]