Ba-Wüs Gymnasien

Original geschrieben von Falynn
...das Niveau wurde der verringerten Stundenzahl gegenüber dem LK nicht genug gesenkt.
Sinn und Zweck der Reform war es ausdrücklich, das Niveau (des gesamten Abiturs) zu heben, und nicht zu senken. Und das war bei der Verwässerung des Abiturs - und insgesamt aller Bildungsstandards - auch dringend nötig und geht m.E. noch nicht mal weit genug.
 
Sinn und Zweck der Reform war es ausdrücklich, das Niveau (des gesamten Abiturs) zu heben, und nicht zu senken.
Mein Beitrag war so gemeint, dass man bei einer Verringerung der Stundenzahl pro Kurs den Stoff entsprechend hätte kürzen müssen, um das Niveau gleich zu halten. Das ist aber nicht geschehen, deswegen ist der Lernaufwand höher.
Ob es den gewünschten Erfolg bringt, bleibt abzuwarten. Ich glaube nicht daran, dass es für die Schüler besser ist. Es bleibt einem nichts anderes übrig, als entweder schlechte Noten in Kauf zu nehmen oder wie besessen zu lernen.
Man kann zwar sagen, dass es eben der "Job" der Schüler ist, zu lernen. Allerdings sollte selbst ein Schüler noch etwas Zeit übrig haben, um ein Privatleben zu führen und sich über die Schule hinaus ein paar andere Dinge anzueignen oder zum Beispiel Sport zu treiben.
Es war ja gut gemeint, den Schülern eine breitere Allgemeinbildung zu verschaffen. Allerdings hätten sie damit schon eher beginnen müssen und nicht Knall auf Fall, denn so sind wir auf die Anforderungen nicht richtig vorbereitet. In den unteren Klassen wurden wir so unterrichtet, dass wir mit dem bisherigen Abitur klarkommen. Erst seit der 11. Klasse hat sich das geändert, und da fehlten schon viele Grundlagen, über die wir jetzt froh wären.
Fazit: Für diejenigen, die ihren Schulabschluss schon haben, ist es leicht, ein höheres Niveau zu fordern. Das braucht aber eine gute Vorbereitung und nicht nur guten Willen.
 
*lol*
Ein Freund von mir hat in der Abizeitung eine interessante Sache festgestellt.
An unserem Gynmasium haben wir schon lange 12 Schuljahre.
Und zwar ergeben die Fehlstunden von Lehrern, über die gesamte Schulzeit verteilt, doch nun wirklich 1 Jahr Schule.
Ich fand es damals wirklich Wahnsinn.
Die Lehrer fanden es weniger lustig, aber man kann sich so allerhand leisten, wenn man das Abi in der Tasche hat.
Wenn man nun aber davon ausgeht, daß wirklich ein Jahr wegen Fehlstunden wegfällt und die offiziele Schulzeit um ein Jahr gekürzt wird, dann habt ihr das Abi in 11 Jahren.
Wundert es einen, daß wir so bescheiden bei der PISA- Studie abgeschnitten haben? ;)
 
Jetzt ists passiert. Absofort gibt es an unserer Schule weder AGs, noch Studienfahrten, noch Ausflüge, noch Projekttage, noch Schullandheim. Sprich: alles, was für die Lehrer extrazeit ist, wird gestrichen. Unsere Lehrer "streiken" sozusagen. Und das, weil das tolle Landesamt darauf gekommen ist, ihnen ne Stunde dranzuhängen und das Gehalt zu kürzen (->mehr Arbeit für weniger Geld). Außerdem werden die Lehrpläne individuell gestaltet, von Schule zu Schule, und klasse zu klasse, d.h., wer wechselt oder sitzenbleibt hat das Problem.
Was mich aber wirklich traurig macht, ist das Fehlen der AGs. Ich meine, das ist es doch in gewisser Weise, was die Schule ausmacht. Man soll doch dort nicht nur Wissen lernen, sondern auch das Zusammenleben mit anderen lernen. Und das wird es nicht mehr geben, bis die Lehrer wieder ihre gewohnte Arbeitszeit haben.
Und außerdem: Für die, die ihr Abi machen, macht es sich immer gut, so etwas wie eine AG drin stehen zu haben, damit zeigt man Interesse am Gemeinwohl. Damit gibts das für die auch nicht.
 
Original geschrieben von Eowyn
Jetzt ists passiert. Absofort gibt es an unserer Schule weder AGs, noch Studienfahrten, noch Ausflüge, noch Projekttage, noch Schullandheim. Sprich: alles, was für die Lehrer extrazeit ist, wird gestrichen. Unsere Lehrer "streiken" sozusagen. Und das, weil das tolle Landesamt darauf gekommen ist, ihnen ne Stunde dranzuhängen und das Gehalt zu kürzen (->mehr Arbeit für weniger Geld).

Das kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Jeder muss halt mal ein bisschen zurückstecken und es ist richtig, dass auch mal beiden Lehrern gekürzt wird. Man muss sich mal überlegen, was die überhaupt "arbeiten":
Hm, die haben mehr als ein halbes Jahr frei, arbeiten in der Regel nur bis zur Mittagszeit und werden gut bezahlt.
Und dann kam das fiese Landesamt und hat ihnen eine, Leute, das muss man sich mal auf der Zunge vergehen lassen,


E I N E läppische Stunde angehängt.

...recht so! :D
 
Das ist nicht ganz richtig. In gewisser Weise kann ich sie verstehen.
Denn: "Bis zur Mittagszeit" arbeitet bei uns kein Lehrer. Viele kommen genauso wie wir Schüler auch erst später nach Hause, zwar nicht so spät, aber immerhin. Dann müssen sie außerdem noch jede Schulstunde, die sie unterrichten, vorbereiten. Und glaub mir, das sag ich nicht nur so, die meisten bereiten sich wirklich so vor, dass man es merkt. Außerdem vergisst du die Klassenarbeiten. Zum Beispiel in Deutsch, 6 KAs mind. pro Jahr, in unserer Klasse sind wir 28 Schüler, sagen wir, eine Halbe Stunde pro Arbeit, das macht schon einmal 14 Stunden für eine Klassenarbeit einer Klasse. Dazu kommt, dass die Lehrer nicht nur eine Klasse haben sondern viele. Außerdem noch ein zweites Fach. Und manchmal, wie in Latein, werden häufig Kurzteste geschrieben, die auch korrigiert sein wollen.
Zu erwähnen wäre auch noch, dass sieoft hinter den Schülern herräum,en müssen wie in Chemie oder Physik.
Also, alles in allem ein recht anstrengender Job.

Mehr als ein halbes Jahr stimmt wohl auch nicht, schließlich haben wir Schüler das ja auch nicht ganz...

Die eine Stunde will auch wohl vorbereitet sein.
Und außerdem tragen die Lehrer zum Beispiel bei Studienfahrten für 24 Stunden 14 Tage die Verantwortung für die Schüler, und sie machen das relativ freiwillig.
 
Original geschrieben von Remus


Das kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Jeder muss halt mal ein bisschen zurückstecken und es ist richtig, dass auch mal beiden Lehrern gekürzt wird. Man muss sich mal überlegen, was die überhaupt "arbeiten":
Hm, die haben mehr als ein halbes Jahr frei, arbeiten in der Regel nur bis zur Mittagszeit und werden gut bezahlt.
Und dann kam das fiese Landesamt und hat ihnen eine, Leute, das muss man sich mal auf der Zunge vergehen lassen,


E I N E läppische Stunde angehängt.

...recht so! :D

Leute, die so reden haben keine Ahnung.
Klar gibts faule Säcke, aber die meisten Lehrer arbeiten von morgens bis abends, wie jeder Arbeitnehmer.
Dazu kommt, dass die Lehrer im Grunde die Sündenböcke für alles sind.
Der Job ist verdammt hart!!!!!!!!
 
Diese Oberstufenreform ist wirklich das letzte(genau wie die Schawan) Habt ihr mal ihren Brief an die betroffenen Abiturienten gelesen? 90% Lüge:angry



Original geschrieben von Remus
Das kann ich ehrlich gesagt nicht verstehen. Jeder muss halt mal ein bisschen zurückstecken und es ist richtig, dass auch mal beiden Lehrern gekürzt wird. Man muss sich mal überlegen, was die überhaupt "arbeiten":
Hm, die haben mehr als ein halbes Jahr frei, arbeiten in der Regel nur bis zur Mittagszeit und werden gut bezahlt.
Und dann kam das fiese Landesamt und hat ihnen eine, Leute, das muss man sich mal auf der Zunge vergehen lassen,


E I N E läppische Stunde angehängt.

...recht so!


Wie oft muss ich dieses Vorurteil noch hören :rolleyes: Meine Mutter ist Lehrerin (halbes Deputat), uns deshalb kann ich dir überhaupt nicht zustimmen (Eo und Turgon haben ja schon ein paar Gründe genannt) Der Lehrerberuf ist wirklich anstrengender und zeitintensiver (auch Wochenenden) als "normale" Arbeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Komische Lehrer habt ihr da. Die räumen euch in Chemie und Physik hinterher und gehen abends nach Hause?? :eek:
Ich will ja nicht behaupten, dass alle Lehrer faule Säcke sind, im Gegenteil: Es gibt viele Lehrer, die sich an der Schule engagieren und auch über die Schule hinaus, aber von vielen- besonders von den älteren- habe ich den Eindruck, dass sie seit 40 Jahren das gleiche Programm abspulen. Da wird vor der Stunde absolut nix vorbereitet. Die haben da ihren leicht vergilbten Zettel aus ihrer Referendarzeit und schreiben den brav ab.
Und Sündenböcke sind die Lehrer für mich ganz bestimmt nicht. Für was sollte ich sie denn zur "Verantwortung" ziehen?
Gut, was Latein angeht:
Mein Lateinlehrer ist mein absoluter Lieblingslehrer. Mann, hat der ´ne Allgemeinbildung. Sein Unterricht ist interessant und wird nie langweilig. Außerdem engagiert er sich noch in Klassenfahrten und hilft einem beim Vermitteln der BOGY-Stelle. Also der Typ ist absolut top!!!!
Aber dann gibts da noch andere Lehrer....:rolleyes:
Versteht mich nicht falsch: Ich bin in fast jedem Schulfach im wahrsten Sinne des Wortes "gut" oder "sehr gut". Es geht mir nicht um den Stoff, sondern darum, wie er vermittelt wird.
Ich hab mich schon selber dabei ertappt, wie ich nur noch auf diese scheiß unwichtigen Noten gelernt hab. Ja, toll, dann hab ich halt meine 1 geschrieben, aber was bleibt denn da fürs Leben??
 
Diese Oberstufenreform ist wirklich das letzte(genau wie die Schawan) Habt ihr mal ihren Brief an die betroffenen Abiturienten gelesen? 90% Lüge
DAS ist es, was ich unverschämt finde. Keiner kann behaupten, dass die Reform ganz ausgereift war, als sie umgesetzt wurde. Und wenn sich nun zeigt, dass es teils große Probleme gibt, die hätten verhindert werden können, dann werden die heruntergespielt und verleugnet. DANKE auch, wir werden dran denken, wenn wir mal unser Abi haben und dann als WÄHLER eigene Entscheidungen treffen.
 
Original geschrieben von Remus

Und Sündenböcke sind die Lehrer für mich ganz bestimmt nicht. Für was sollte ich sie denn zur "Verantwortung" ziehen?

Naja, für dich vielleicht nicht, aber wenn etwas schief geht, sinds die Lehrer.
Ich sag nur Pisa- Studie(ich weiß, uns allen hängt das Thema zum Hals raus).
Für unsere Kultusminister ist klar, dass die Lehrer am Versagen der Schüler schuld sind. Obwohl viele andere Faktoren eine viel größere Rolle spielen.
Ein anderer Punkt ist, wenn ein Schüler schlecht im Unterricht ist, heißts sofort, der Lehrer sei schuld.
Dazu müssen sich Lehrer noch jedemenge Vorurteile gefallen lassen, wie du auch welche gebracht hast.
 
*ausbuddel*

Das erste neue Abi ist gelaufen. Angeblich ohne große Notenunterschiede zum Vorjahr. An unserer Schule haben alle die Prüfungen bestanden. Das hätte ich zu Anfang der Oberstufe nicht gedacht. Insgesamt wurde unser Jahrgang nur um zwei Schüler dezimiert in den letzten beiden Jahren. Alle anderen schafften es, sich zwischen 1,0 und 3,8 anzusiedeln. Etwa ein Drittel der Schüler hat sogar eine Auszeichnung bekommen. War der Protest um die Oberstufenreform übertrieben?

Meiner Erfahrung nach nicht. Nicht wenige meiner Schulkameraden haben das Abitur bekommen, sind aber geistig nicht in der Lage, zu studieren. Tun werden sie es wohl trotzdem, vorerst.
Unsere schriflichen Prüfungen waren zu leicht. In jedem Fach gab es mindestens eine Möglichkeit, mit minimalem Arbeitsaufwand an die Punkte zu kommen. Das ist zwar nett gegenüber den Schülern, aber es verfälscht das Gesamtbild.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
 
Diese Symptome sind bekannt und im Grunde bereits in der frühen Mittelstufe erkennbar. Dass nun im Abitur ein Großteil recht gute bis sehr gute Ergebnisse erzielt, kann daher nicht verwundern.
Ich habe schon früher bemerkt, dass auf deutschen Gymnasien mittelmäßige bis schlechte Schüler, die später kaum Aussicht auf ein ertragreiches Studium haben, da sie die hierfür notwendigen Anlangen entweder nicht mitbringen oder schlichtweg deren Ausbildung verpassen, bis zum Abitur mitgeschleift werden.
Wenn ich meine Klassenstufe so ansehe, frage auch ich ernstlich, mit welcher Berechtigung einige das Abi, also eine Bescheinigung zur Studierfähigkeit, erreichen wollen.
Das Problem wird meiner Meinung nach durch die neue Oberstufenreform, die wohl eher als Rück-, denn als Fortschritt betrachtet werden muss, jene grundlegenden Misstände im Schulsystem keinesfalls behoben.
Qualität, Strebsamkeit und Arbeitsbereitschaft muss endlich belohnt werden, was übrigens nicht nur in Baden-Württemberg, sondern vielmehr in Bildungssystemen aller Bundesländer momentan nicht der Fall ist.
 
Die Antwort kam spät, aber immerhin: Sie kam. :rolleyes:
3/4 Russland-Deutsche auf einem Gymnasium? Wo bitte soll das sein?
 
Modal Nodes schrieb:
Ich habe nicht vom Gymnasium geredet. Genausowenig, wie Du vermutlich nur von Gymnasiallehrern geredet hast, oder doch?

Ich vermag zur Beurteilung der Lage nur Grund- bzw. Gymnasiallehrer heranzuziehen. Für diese war zum damaligen Zeitpunkt meine Beurteilung absolut zutreffend - zumal es nie Sinn dieses Threads war, über Lehrbedingungen anderer Schulformen zu debattieren, die für jemanden, der diese nie wirklich erlebt hat, weitgehend unbekannt sind.
 
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