Bastion

Bastion-Center-NoiTec-Tower- Bankett-Saal- Balkon- Mit Janus, Aren und anderen

Eines musste man diesem Anlass zugute schreiben: Man traf sehr interessante Leute hier. Zu erfahren, wer wen nicht zum ersten Mal traf, war auch spannend. Allerdings war bei einem Mann wie Lord Sturn wohl nicht verwunderlich, dass er schon einige hier kannte. Thatawaya ließ ihren Blick noch einmal über die Versammlung schweifen und überlegte, ob der Sith-Lord wohl wenigstens jeden zweiten Gast schonmal im Gespräch hatte.


Der junge Mann, der sich zu ihnen gesellt hatte, sprach sie mit “Lady” an, was Thatawaya den Kopf schieflegen ließ. Sie war sicher vieles, aber keine Lady. Ihr Art war zum Glück auch nicht in der Lage, rot zu werden und ausser dem Federschopf auf ihrem Kopf, der eh die ganze Zeit zwischen Grün und Orange hin und her wechselte, ließ sie keine Emotionen erkennen. Allerdings war sie nicht so unhöflich, um die Frage des Mannes unbeantwortet zu lassen. Es gab ja auch keinen Anlass für solch ein Verhalten.


“Ihr seid nicht uninformiert,ich stehe noch am Anfang meines Weges. Allerdings sind die nächsten Stationen auf diesem Weg bereits klar und wie es danach weiter geht, wird sich zeigen.”



Ob es ein Weg in diesem Orden sein würde, war für Thatawaya noch nicht zu einhundert Prozent klar. Sicher hatte der Orden einiges zu bieten. Macht. Reichtum. Ansehen. Allerdings hatten diese Angebote auch einen Preis. Einen Preis, den Thatawaya zwar sicherlich schon mehr als bezahlt hatte, aber sie war sich sicher, dass man weiter von ihr verlangen würde. Allerdings würde sie immer prüfen, ob der Preis angemessen war! Nie wieder würde sie in den Stand zurück kehren, in dem sie so lange gewesen war. Und sie würde dafür kämpfen, genug Kraft aufzubauen, um das notfalls mit Gewalt zu verhindern.


Die beiden Männer verloren sich unterdessen in ihrem Patriotismus, lobpreisten das Imperium und deren Führer und unterstrichen die positive Entwicklung der Welten unter imperialer Herrschaft. Fernweh packte Thatawaya nicht zum ersten Mal seit ihrer “zweiten Geburt”. Aus diesem Grund blickte sie zwischen dem Sith und dem Sektorenverwalter hin und her.



“Ich würde auch gerne eine Welt sehen, die unter imperialer Herrschaft erblüht. Von Bastion selbst mal abgesehen. Bastion ist beeindruckend, zumindest das wenige, was ich bisher davon gesehen habe. Und ich bin mir sicher, dass das Ungesehene nicht weniger glanzvoll ist. Aber Bastion ist sicher schon sehr lange unter imperialer Führung und ich würde gern eine Welt sehen, die sich quasi noch im Aufbau befindet. Das ist bestimmt spannend.”


Thatawaya hatte noch nichts von der Galaxie gesehen, bis auf den Tempel der Sith, den Tower, in dem sie gefangen gehalten wurde und dem Gebäude, in dem sie sich gerade befand. Nicht gerade ein breites Bild vom Imperium oder der Galaxie überhaupt. Aber das war etwas, dass sie auf jeden Fall nachholen wollte und wenn sich jetzt hier eine Gelegenheit bot, wollte sie sie auf jeden Fall ergreifen.


Bastion-Center-NoiTec-Tower- Bankett-Saal- Balkon- Mit Janus, Aren und anderen
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Balkon | Aren Vayliuar, Janus, Thatawaya, viele weitere Gäste

Das Vogelwesen bei ihm und Janus, bei welchem Aren kurz befürchtet hatte, in ein Wettnäpfchen getreten zu sein, da er sie nicht kannte, hatte anscheinend weder besonderen Rang noch Namen. Interessiert nickte Aren, während sie ihm davon und von ihrem weiteren Weg kurz berichtete. Auf den ersten Blick mochte sie dadurch vielleicht uninteressanter für den Politiker werden, doch gab es zwei Punkte, welche dagegen sprachen. Zum einen unterhielt sie sich hier mit einem der Oberen ihren geheimnisvollen Ordens, was schonmal dafür sprach, dass irgendetwas wohl doch an ihr war, was sie auf irgendeine Weise aus der Masse des tagtäglich im Sith-Tempel ankommenden Frischfleisches unterschied. Und zum anderen gestaltete sich in wenigen der imperialen Institution ein Aufstieg auf so eigensinnige Art und Weise wie im Orden der Sith. Die Macht im Sinne von Einfluss war hier noch sprunghafter, von noch gewalttätigerer Prägung als anderswo, so zumindest die Außensicht eines Laien. Es könnte nicht schaden, sich auch mit Neuankömmlingen dort gut zu stellen, immerhin konnte man kaum wissen, was aus dieser Person in einigen Jahren, ja vielleicht schon Monaten werden würde. Auch stellte ein solcher Frischling vielleicht nochmals einen einfacheren Weg da, einen Blick hinter die Fassaden der Sith zu werfen.
Außerdem widersprach es Aren wesenseigener Höflichkeit und wohl allem Anstand, ihr gegenüber jetzt herablassend zu erscheinen, nur weil er nun ihren Rang kannte.

,,Ich bin zwar ein Laie, was Wege und Stationen im Leben eines Sith sind, doch wünschen ich euch alles gute."

Freundlich und charmant lächelnd nahm er einen Schluck seines Getränks. Die Atmosphäre hatte ohnehin hier etwas sehr positives, überraschend, bedachte man doch, dass Aren sich hier in Begleitung zweier Wesen befand, die sich der dunklen Seite verschrieben hatten, etwas, was selbst für ihn als Person ohne große Ahnung davon alles andere als Positiv klang. Aber die junge Sith wie Graf Sturn zeigten sich völlig umgänglich, ja geradezu freundlich. Auf seine Bemerkung seines Großvaters bezüglich, entgegnete der Graf beinahe Bescheiden hoffentlich ebenfalls so gut im Gedächtnis geblieben zu sein.

,,Oh, gewiss. Mein Großvater hat euch ja leider nicht persönlich gesprochen, aber euer Unternehmen schien bei ihm bereits vor den Verhandlungen einen Stein im Brett zu haben. Und wenn ich mich recht erinnere, schien Miss Felber, die uns ja auf Uyter besuchte, meinen Großvater von seinem Bauchgefühl euer Unternehmen betreffend, nur nochmals bestätigt zu haben."

Dieses höffliche Geplänkel ... hätte Aren es nicht besser gewusst, könnte man wohl meinen, hier unterhielten sich zwei Vollblut Geschäftsmänner oder Politiker. An Lord Sturn war wohl ein solcher verloren gegangen. Ersteren Punkt erfüllte er zwar, doch konnte Aren sich den Grafen mehr als gut als Oberhaupt eines Planeten oder Sektors vorstellen, in der scheidigen Uniform eines Verwalters. Lord Saphenus bewies zwar, dass rein rechtlich auch ein Sith in der Verwaltung Karriere machen konnte, doch war es wohl etwas anderes, ob man eine der sakralen Heiligtumswelten der Sith mehr beherrschte als verwaltete, oder ob man im Kern des Imperiums imperiale Politik betrieb. Allein wenn man sich der Bemerkung erinnerte, dass Lord Saphenus mit Hilfe seines Lichtschwertes an diesen Posten gekommen war, zeigte sich doch, dass diese beiden Arten innerhalb der imperialen Verwaltung grundverschieden waren.
Auch die Einladung in die Kolonien schien Graf Sturn sehr zu begrüßen, wenn er auch momentan anscheinend keine Zeit dazu fand. Auch Lady Thatwaya schien dieses Kolonieprojekt zu interessieren. Zwar war sie von Bastions imperialer Pracht anscheinend wohl auch angetan, doch reizte es sie, etwas im Aufbau befindliches bewundern zu können.

,,Oh, das ist tatsächlich sehr spannend. Die sich noch im Aufbau befindlichen Kolonien konnte ich ja wie gesagt leider noch nicht selbst in Augenschein nehmen, aber die Berichte, die ich erhalte, lassen mich schon mehr als neugierig auf den Moment werden, wenn es dann soweit ist.
Außerdem war ich erst vor kurzem auf Truuine, eine tropische Welt nicht weit von Manaan entfernt. Die Welt als solche muss zwar nicht noch kolonialisiert werden oder ähnliches, untersteht aber erst seit kurzem einem imperialen Gouverneur, Ridley Solaris, falls euch der Name etwas sagt. Gerade für mich als Politiker und Verwalter ist es ungemein interessant zu sehen und zu hören, wie sich ein imperialer Verwaltungsapparat über eine bereits bestehende regionale Verwaltung ... stülpen lässt, wenn man so will. Ich selbst war bisher ja ausschließlich auf bereits fest in imperialer Hand befindlichen Planeten eingesetzt worden."


Dies stellte mit Sicherheit eine enorme Erleichterung da, wenn er hörte, mit was für Problemen sich Gouverneur Solaris hatte rumschlagen müssen. Selbst auf fest integrierten Planeten gab es mehr als genügend Probleme, da fehlte es noch, wenn sich die eigene Verwaltung wie ein Fremdkörper auf dem eigenen Planeten anfühlte. Auf der einen Seite schuf so etwas natürlich auch Möglichkeiten, Möglichkeiten, die Gouverneur Solaris wohl allem Anschein nach zu nutzen wusste. Es hatte ihm sehr imponiert, einen solch jungen Mann mit soviel Expertise und Erfolg einer solch schweren Arbeit nachgehen zu sehen. Und da würde er wohl nicht der einzige bleiben. So etwas fiel Vorgesetzten auf und wurde entsprechend mit Beförderungen honoriert. Etwas, was auch in Arens Interesse liegen würde, hatte er doch gerade in Zukunft wohl vermehrt mit Truuine zu tuen. Immerhin würde er derjenige sein, der vom Abbau des Koltos enorm profitieren würde, wurde dieser in Zukunft doch wohl entscheidend durch die Fourb-Gruppe mit getragen.
Nun stimmte dann auch Graf Sturn mit in Arens angestimmte patriotische Worte mit ein. Aren nickte beflissentlich, stets mit einem Gesichtsausdruck, welcher den Stolz ausdrücke, für das galaktische Imperium einstehen zu dürfen. Aber neben dieser hoch patriotischen Fassade meinte Aren etwas zu erkennen, etwas zwischen den Zeilen lesen zu können. Er war es als Politiker gewohnt, den eigentlichen Inhalt aus gesprochen oder geschriebenen nicht offensichtlich präsentiert zu bekommen, sondern sich selbst aus versteckten, durch kleine Feinheiten aufgeworfenen Hinweisen suchen zu müssen. Und gerade dieses Gefühl hatte er nun auch hier. Vielleicht meldete sich hier auch einfach eine Überinterpretation, vielleicht war er nach dem Gespräch mit Agustin auf seiner Yacht auch zu sehr darauf gepolt, irgendwelche versteckten Nachrichten erkennen zu müssen. Außerdem stand hier ein hochrangiger Sith vor ihm, bei dem ein falsches, ein unpatriotisches Wort nicht nur das Ende seiner Karriere, sondern auch seines Lebens bedeuten konnte. Doch trotzdem wollte er die Chance nicht ungenutzt verstreichen lassen und griff den vermeintlich gereichten Staffelstab auf und trug ihn weiter, ähnlich versteckt wie der Graf.

,,Ich kann euch lediglich zustimmen. Unser Imperium erhält seine Stärke durch die Führung der Fähigen. Nicht durch Leute, die gut lächeln können und sich so Wähler gefügig machen, sondern durch die wirklich fähigen. Ich denke, dies ist unsere wahre Stärke. So verschiedene Wesen mit dem Ziel dem Imperium zu dienen, angeführt von den Fähigsten des Reiches, welche wiederum natürlich von unserem Imperator Weisung erhalten."

Es war ein Balaceakt, nicht zu viel zu sagen aber gleichzeitig dem Grafen zu verstehen zu geben, dass er die vermeintliche Nachricht verstanden hatte. Agustin hatte immer vermehrt von einem aufziehenden Sturm gesprochen, vielleicht handelte es sich hier ja sogar um eine Art Losung, für den Außenstehenden unverständlich, aber der Eingeweihte würde Bescheid wissen.

,,Stürme ziehen auf, immer wieder. Doch es kam keiner und wird keiner kommen, welcher nicht durch eben jene fähigsten der Fähigen sicher durchsegelt werden kann. Jedem sich am Horizont abzeichnenden Sturm wird im Herzen des Imperiums eisern begegnet und er wird zurückgeschlagen werden, koste es, was es wolle."

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[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Thatawaya, Aren Vayliuar, Brianna, viele weitere Gäste

Politik war eine Wissenschaft. Eine Kunst. Vielleicht auch ein Spiel – daran schieden sich wohl schon seit den Anfängen von dem, was man Gesellschaft nannte, die Geister. Viele kluge Argumente waren für die jeweilige Sichtweise ins Feld geführt worden, und Janus hatte sich durchaus mit Vergnügen und Interesse damit beschäftigt. Eine abschließende, zufriedenstellende Antwort hatte der ehrgeizige Dunkle Lord für sich noch nicht gefunden, aber er war zuversichtlich, dass sich das ändern würde, sobald er in der Position war, die ihm zustand. Schlussendlich war Macht der Schlüssel, wer seine Umgebung nach seinen Vorstellungen formen konnte, bestimmte auch, was als wahr und richtig erachtet wurde. So war der Lauf der Dinge, und so würde er immer sein. Natürlich gab es Mittel und Wege, diese Tatsache jenen schmackhafter und erträglicher zu machen, die nicht in den Genuss von Autorität und Einfluss kamen. Höflichkeit war ein solches Werkzeug, und manche führten es mit der Eleganz und Präzision eines Künstlers. Es schien, als gehörte Sektoradjutant Aren Vayliuar zu jenen, die diese Gabe besaßen, im Umgang mit Janus und auch Thatawaya legte er exzellente Manieren an den Tag. Während der Graf durchaus damit gerechnet hatte, dass dieser Mann so mit ihm umgehen würde, war das Verhalten gegenüber der Fosh umso interessanter. Schließlich galten Nichtmenschen im Imperium als minderwertig, teils wurden sie wie Tiere behandelt, selbst wenn diese Kreaturen eindeutig intelligent waren. Aren aber wünschte der Jüngerin alles Gute und schien diese Wünsche genuin zu meinen, und Janus honorierte das mit einem zustimmenden, wohlwollenden Nicken. Die Unterhaltung wandte sich nun kurz noch einmal den Gesprächen zu, die auf Taris von Stellvertretern und Helfern geführt worden waren, und Janus ließ seine Zähne in einem charmanten Lächeln aufblitzen, das ohne große Worte sagte, dass sich der Aristokrat geschmeichelt fühlte und über diese Entwicklung erfreut war. Er hatte nicht vor, in Anwesenheit von neugierigen Ohren zu sehr ins Detail zu gehen, aber natürlich wollte er signalisieren, dass diese Kooperation seine Zustimmung hatte.

„Ein guter Ruf, der auf soliden Fundamenten beruht, ist für ein Unternehmen essentiell. Es freut mich, dass sich sowohl mein Eindruck als auch der Eures Großvaters bestätigt haben.“


Ganz in diesem Sinne kam man erneut auf das Kolonieprojekt zu sprechen, das Aren eindeutig am Herzen lag, der gewinnende Verwalter verfolgte diese Angelegenheit eindeutig mit großem Interesse. Ein engagierter Mann, zweifellos, und mit Weitblick gesegnet – ein seltenes Geschenk. Er wusste auch bemerkenswertes zu berichten und erzählte von einer Welt namens Truuine, die erst seit kurzem unter imperialer Kontrolle stand und dessen Verwalter, ein gewisser Ridley Solaris, nun vor der Herausforderung stand, die bestehende Administration nach den Vorstellungen des Imperiums zu formen. Janus trank bedächtig einen Schluck und starrte dann einen Moment in die Ferne, bevor er zu einer ruhigen, sachlichen Antwort ansetzte.


„Faszinierend. Ich meine, von Gouverneur Solaris und den Aufgaben, denen er sich gegenübersieht, gehört zu haben, aber ungleich lehrreicher ist es, solche Themen mit jemandem vom Fach besprechen zu können. Tatsächlich habe ich bei meiner Beteiligung an der Eingliederung Sernpidals ähnliche Erfahrungen gemacht – vielleicht ist Euch davon etwas zu Ohren gekommen? Eine bemerkenswerte Welt. Ich empfand es damals als hilfreich, rasch zu erkennen, welche Institutionen, Gruppen und Individuen maßgeblich sind, auch abseits dessen, wo man Macht zunächst annehmen würde. Es gilt festzustellen, wie diese Entscheidungsträger zum Imperium stehen, und jene zu stärken, die positiv gesonnen sind. Wenn man es schafft, ihnen glaubhaft zu vermitteln, dass sie in der Neuen Ordnung ihren Einfluss behalten und vielleicht sogar ausbauen können...nun, dann ist es nur eine Frage der Zeit, des Fingerspitzengefühls und des...Charmes, bis die imperialen Werte und Institutionen so stark sind, dass sie nicht mehr erschüttert werden können. Bis sie so selbstverständlich geworden sind, dass niemand auch nur auf die Idee kommt, sie zu hinterfragen. Was ist denn Eure Ansicht dazu, Sektoradjuntant? Und Ihr, Thatawaya?“


Der blasse, elegant gekleidete Inquisitor signalisierte durch Gestik, Mimik und auch durch seine Präsenz und Aura in der Macht, dass er tatsächlich interessiert daran war, was die beiden anderen zu sagen hatten, dass ihre Meinungen wichtig waren und von Janus geschätzt wurden. Dabei hatte er für einige Momente besonders die Fosh an seiner Seite im Blick. Sie war wertvoll, daran bestand kein Zweifel, und konnte nützlich sein, so nützlich wie dieser Verwalter – vielleicht sogar mehr. Die Worte über Bastion und andere Welten schienen etwas in ihr ausgelöst zu haben, sie nachdenklich gestimmt zu haben, und Janus schenkte ihr ein geheimnisvolles Lächeln. Er berührte mit höflicher Sanftheit ihren Geist und schickte ohne Worte eine Botschaft: Ich habe so vieles, was ich Dir zeigen kann. Manchmal genügte es, ein Bedürfnis zu erkennen, um es stillen zu können – oder das zumindest zu versprechen. Das war selbstredend auch eine gute Devise für die (große) Politik. Subtilität war eine Sprache für sich, und jene, die sie beherrschten, konnten sich gar trefflich darin unterhalten. So auch Janus und Aren, der Sith sprach zwischen den Zeilen und der Verwalter las zwischen ihnen – und so verstanden sie einander. Die Hinweise waren klein, gut verborgen, die Bewegungen so vorsichtig, als würden sie zum ersten Mal miteinander tanzen. Doch wohin würde sie dieser Tanz führen? Die Verschwörung der Krath reichte weit, aber sie konnte noch weiter reichen, und hier bot sich eine Gelegenheit, das Netzwerk zu erweitern. Entsprechend interessiert und so ruhig und entspannt, als würden sie lediglich weiterhin patriotische Floskeln austauschen, wartete Janus auf eine Antwort – und er bekam sie auch. Ein hauchdünnes, wissendes Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Dunklen Lords, als davon die Rede war, dass „natürlich“ der Imperator die Stimme war, die den Kurs des lenkte, zu dessen Wohl und Wehe.


„In der Tat. Nicht der Wettbewerb um die Gunst die Massen ist der Weg, um die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen die Galaxis steht, sondern weise und starke Führer, die diese vielen verschiedeneren Stimmen zu einem Chor vereinen, der die Hymne des ewigen Sieges singen wird.“


Janus präsentierte einen Gesichtsausdruck aalglatter Verbindlichkeit. Ambivalent genug mussten solche Worte sein, und doch war die Botschaft für jene, die hören wollten und konnten, da. Kommende Herausforderungen, die gelöst werden mussten – und die von der gegenwärtigen Administration nicht gelöst worden waren. Weise und starke Führer – konnte man den gegenwärtigen Herrscher als solchen bezeichnen? Und natürlich die vielen verschiedenen Stimmen, die von Chaos und Niederlage flüsterten, von Verfall und Untergang, von der Notwendigkeit von drastischen Maßnahmen, um Fortbestehen und Aufstieg des Imperiums zu sichern. Aren fuhr fort und verwendete nun die Metapher von Stürmen, die überstanden werden mussten und überstanden werden würden – wenn ein solcher erkannt wurde, natürlich. Einige Sekunde verstrichen, als der Inquisitor diese Worte im Raum stehen ließ, dann nickte er langsam.


„Fürwahr. Mir scheint, dass wir noch einmal über dieses Thema sprechen sollten. Sith und Verwaltung sind in der Verantwortung, ihre Kräfte zu bündeln, damit solche Stürme frühzeitig erkannt und...in die richtige Richtung gelenkt werden können. Denn ist es eine Sache, sich gegen den Sturm zu stellen, und eine andere, seine Kräfte zu nutzen. Wir Sith fürchten uns nicht vor den Mächten, die es in der Galaxis gibt. Nein. Wir unterwerfen sie. Machen sie uns untertan. Und diese Einstellung wird, wenn auch über den Orden hinaus angewandt, das Imperium zu neuer Größe führen.“


Ein kaum merkliches Knistern umspielte die Fingerspitzen des Grafen, an kleine Blitze zuckten. Eine im Grunde winzige Demonstration seiner Macht und seiner Fähigkeiten, das Versprechen von außergewöhnlichen Dingen. An diesem Ort würde Janus keine weiteren Andeutungen machen oder sich zu größeren Darbietungen hinreißen lassen. Ein Mysterium war schließlich umso beeindruckender und verlockender, wenn es nicht in allen Details enthüllt wurde. Janus hatte einen guten Eindruck von diesem Verwalter bekommen, er schien intelligent, kompetent und ehrgeizig zu sein – genau das richtige Material für die wachsende Verschwörung. In seiner Zufriedenheit ob dieser Feststellung dauerte es ein klein wenig länger als gewöhnlich, bis der elegante Fastmensch das kommende Unheil spürte, an den Rändern seiner Wahrnehmung kräuselte sich die Macht und und zuckte beinah zusammen, als eine düstere, von Zorn und Frustration geprägte Aura auf den Balkon zusteuerte. Es war nicht schwer, die Person dahinter zu erkennen, Janus kannte Brianna schließlich gut genug, und ein rascher, diskreter Blick verriet auch, woher der Missmut der Echani rührte: Ihre Robe war über und über mit Speiseresten besudelt, es wirkte, als hätte seine Schülerin eine erbitterte Schlacht am kalten Buffet ausgefochten. Irritiert, aber beherrscht wölbte der Inquisitor eine Augenbraue, er wahrte Haltung und Gelassenheit, als die silberhaarige Frau kurz und bündig die Anwesenden begrüßte und ihren Entschluss verkündete, die Feier zu verlassen und zum Tempel zurückzukehren. Janus konzentrierte sich, versenkte sich in der Macht, um einen Eindruck von der Situation zu bekommen, und nun konnte er auch den Lärm kontextualisieren, der vorhin aus dem Inneren erklungen war. Eine Konfrontation, Folge eines unglücklichen Zusammenstoßes, jedenfalls war das der grobe Eindruck, denn er gewann. Janus wartete einen Augenblick, um deutlich zu machen, dass er sich nicht hetzen ließ und dass er das letzte Wort hatte, dann nickte er knapp und präsentierte ein höfliches, aalglattes Lächeln, seine Stimme nicht minder ruhig und kontrolliert.


„Nun, so erfreulich und überraschend produktiv diese Feierlichkeiten auch waren, es scheint, als wäre jetzt tatsächlich ein günstiger Moment für den Aufbruch - meine geschätzte Schülerin, Brianna Kae, hat ein Gespür für solche Augenblicke. Sektoradjutant Vayliuar, es war mir ein außergewöhnliches Vergnügen und ich hoffe, diese Unterhaltung bald fortführen zu können. Erlaubt mir, Euch eine Einladung für ein Soiree der Gesellschaft zur Förderung der imperialen Kunst und Kultur zu überreichen – vielleicht kreuzen sich dort erneut unsere Wege. Meine Grüße an Euren geschätzten Großvater. Thatawaya, solltet Ihr nichts anderes vorhaben, so seid Ihr herzlich eingeladen, uns zum Tempel zu begleiten. Ich glaube, auch wir könnten noch das ein oder andere besprechen. In diesem Sinne: Auf unser geliebtes Imperium und seinen endgültigen Sieg.“


Der Graf vollführte eine elegante, höfliche Verbeugung und trat dann mit gewohnter Selbstverständlichkeit an Briannas Seite, als er ihr seinen Arm anbot, um sie Richtung Gleiter zu führen. Irgendwelche Fragen oder neugierigen Blicke sparte er sich für später auf, er war nicht daran interessiert, für weitere Szenen oder Peinlichkeiten zu sorgen. Es würde sich noch früh genug aufklären, was hinter diesem Zwischenfall steckte, da war sich Janus sehr sicher. Es gab nur wenige Geheimnisse auf Bastion, die ihm verborgen blieben...


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Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Keebo, Tom West

Tom freute sich nicht unbedingt darauf die Krankenstation der Sith wieder zu sehen. In den letzten Monaten war er seiner Meinung nach viel zu oft hier in dieser Folterkammer gewesen. Na gut dank der Gnade des Imperators, war sein Arm aufwendig erneuert worden. Auch wenn er das selber niemals zugeben würde, war er sehr glücklich darüber. Wieder etwas mit den eigenen natürlichen Händen spüren zu können war unglaublich. Die künstlichen Körperteile waren nicht schlecht, aber sie vermittelten einem nicht das was eine echte Hand einen fühlen lassen konnte. Da war das Monate lange Muskelaufbau Training, die Schmerzen und die Reha eindeutig Wert gewesen. Zumindest hatte er diesen Termin direkt vor seinem Dienstantritt legen können, so das er eine pausible Ausrede hatte nicht alzu lange bleiben zu müssen. Damit die Ärzte ihn nicht zu lange malträtieren konnten. Zu Toms Glück war Doktor Basbel bereits belegt. So das er zu einem anderen Arzt oder Helfer gehen konnte für diese Untersuchung. Doktor Basbel hatte etwas an sich, das Tom ihm am liebsten das Genick gebrochen hätte. Auch wenn er sich Glücklich schätzte zu den Auserwählten des Imperators zu gehören und damit viele Privilegien genoß was das töten anging, war dieser Doktor wohl noch zu nützlich. Auch wenn dieser Basbel ihn immer betrachtete, wie ein kleines Insekt das es zu Sezieren galt Was kein wirklich angenehmes Gefühl war.

Ein wenig tat ihm der Mann leid, den Basbel gerade in seinen Klauen hatte. Zwar war eine Trennwand dazwischen aber Tom hörte trotzdem das er wohl auch etwas am Arm abbekommen hatte, was ihm herzlich egal war. Neugieriger lauschte er erst dem Gespräch weiter als Tom den Namen El'mireth hörte. Das sie Gefangen genommen wurde half Tom dann endlich auf die Sprünge, den Namen richtig einzuordnen. Kurz kratzte er sich an seinem Kopf und merkte gar nicht das er bereits Untersucht wurde von einem der Helfer. Hatte er sich vielleicht verlessen und El Mireth war vielleicht gar kein Jedi Muskelprotz? Sondern eine alte verrunzelte verfluchte Jedi Hexe? Eigentlich war es ihm egal, was davon auch zutraf, das machte es nicht wirklich besser. Jedi war Jedi.

Interessanter war das es sich bei dem anderen Patienten wohl um die Person handelte der El'mireth auch gefangen genommen hatte. Das machte ihm seine Aufgab, die er später noch erledigen sollte, vielleicht etwas leichter? Der Kerl (Darth Keebo) musste doch etwas über seine verfluchten Fähigkeiten Wissen und wohl auch ein persönliches Anliegen daran haben das er Sicher untergebracht war. Warum es zu dieser Verlegung kam wusste er nicht genau, aber eigentlich war eine Verlegung niemals ein kluger Schachzug, den Sicherer war es bei den Exern (Extinktoren) jetzt nicht unbedingt als bei dem Sprücheklopfer Sturn. Als wirkliche Verhörspezialisten waren die Exer nun auch nicht bekannt. Da hätte es mehr Sinn gemacht ihn, nein SIE musste sich Tom wieder in Gedanken verbessern, Sie zur Inquisition zur bringen, um sie dort Auszuquetschen und in die Mangel zu nehmen. Aber Sith hatten, bis auf den Imperator natürlich, eh einen an der Waffel.

Tom wurde jetzt erst auf den Arzthelfer Aufmerksam, der mit ein paar Instumenten bewaffnet neben ihm stand und warf diesem einen grimigen Blick zu, als dieser mit der Untersuchung seines rechten Armes fortsetzte. "Beeilen sie sich, mein Dienst beginnt bald" herrschte er den Mann an, was den Arzthelfer kurz innehalten lies, in seiner Arbeit und diesen zu einen unmutigen "Grunzen" veranlasste. Aber es sah so aus als beeilte er sich Toms Meinung nach, ein wenig schneller zu arbeiten. Zumindest fiepsten und piepten die Geräte vor sich hin, mit dehnen dieser hantierte und seinen Arm entlang führte. Als er diese zur Seite legte nahm Tom es als Zeichen, das sie hier endlich fertig waren. Schnell legte er den Arm und Schulterschutz, seiner Rüstung wieder ordentlich an und klemmte sich seinen roten Helm unter den Arm. die ergebnisse der Untersuchung waren ihm erstmal egal.

Neugierig ging Tom um den Sichtschutz herum und betrachtete Els (El'mireth) Bezwinger ein wenig genauer. Irgendwie war es Tom eine kleine freude Basbel ins Wort zu fallen. Kurz dachte Tom über den Namen aus der Akte nach "Darth Kiibo?" fragte er nach, sich an seinen Namen wieder erinnernd. "Ich wurde angewiesen die Verlegung von El Mireth zu Überwachen und die sichere Unterbringung eurer Gefangenen zu überprüfen. " und musterte den Mann vor sich von oben bis unten, um diesen einzuschätzen zu können. Das er gelauscht hatte gehörte Toms Meinung nach zum guten Ton der Sith und es war nichts verwerfliches hier im Tempel daran. Da Keebo schon Besitzanspüche an ihr angemeldet hatte sollte es in seinem Intresse liegen, das diese Aufgabe ordentlich und gründlich erledigt wurde. "Könnt ihr mir vielleicht einen Sith Hexer empfehlen, den ich für diese Aufgabe hinzu ziehen soll?" Was die Macht anging, war ein Spezilist in diesen Dingen immer einen Dilettanten Blinden vorzuziehen. Und so konnte er sich vielleicht das lästige herum Fragen und suchen nach einem Hexer ersparren und diese Aufgabe an Keebo weiter zu delegieren.

Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Keebo, Tom West
 
Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Tom West Keebo

Keebo konnte den Kerl nicht leiden, spätestens jetzt stand seine Meinung über ihn fest. Ein Arzt, der sich daran erfreute anderen Schaden zuzufügen hatte seinen Beruf völlig verfehlt - und hier spielten weder Keebo noch Ian eine Rolle. Es gab Prinzipen an die sich jeder zu halten hatte und wer sich verpflichtete medizinische Hilfe zu leisten, der tat genau das. So nickte Keebo dem Arzt bloß zu, der die Nummer heraussuchte und kaum, dass er sie aufgeschrieben hatte, trat ein anderer Mann in den Behandlungsbereich und Keebo spannte sich unwillkürlich an, bereit sich im Notfall zu verteidigen oder eben das von sich zu geben, was vermutlich erwartet wurde. Ein Royal Guard. Keebos Herzschlag beschleunigte sich, gehörten die Ehrengarde doch mitunter zu den wichtigsten Rollen hier. Der Mann war groß, beinahe so groß wie Keebo selbst. Der Mann trug einen Bart der seine markanten Wangenknochen betonte
. "Keebo", verbesserte der Sith schließlich sein Gegenüber, das ihn unverhohlen musterte, ohne einen tadelnden Unterton. "Mit wem habe ich die Ehre?" Keebo blieb sitzen, obwohl das bedeutete, dass er zu dem Mann aufblicken musste. Während dessen Rüstung rot schimmerte und aussah, als wäre sie neu, war das nichts, was Keebo von seiner Kleidung behaupten konnte, die noch immer über und über mit dem Staub bedeckt war, der von dem Einsturz her rührte. Die Ehrengarde war also angewiesen worden, die Verlegung von El'mierth zu überwachen. Nun musterte auch Keebo den Mann. "Tatsächlich?", drang der Hauch von Verärgerung nun aus seiner Stimme. "Ihr sollt die Verlegung überwachen und die sichere Unterbringung überprüfen und wollt eine Empfehlung für einen Hexer?"

Noch immer saß Keebo, musste an
Janus denken, der diese Situation vermutlich ausgenutzt hätte, um seine mangelnde Größe mit der Demonstration seiner Macht auszugleichen. "Sollte es nicht in Eurem Interesse liegen, Euch selbst kundig zu machen, welcher Hexer geeignet ist?", fragte er den namenlosen grimmig, ehe er aufstand und sich den Staub von seinem gesunden, linken Arm klopfe und vorsichtiger mit dem rechten weiter machte. "Eigentlich müsste ich enttäuscht darüber sein, dass es so wirkt, als hättet Ihr Eure Arbeit nicht getan." Wäre da nicht die Tatsache, dass es scheinbar genug Pfuscher gab, die sich einmischten. "Aber ich wurde heute bereits zum zweiten Mal drüber in Kenntnis gesetzt", die Betonung ließ keinerlei Zweifel daran, was er davon hielt, "was mit meiner Gefangenen geschehen soll." Der Sith hasste es, wenn über seinen Kopf hinweg Dinge entschieden wurden - und hier hasste er es in besonderem Maße.

"Wie annehmlich, dass sich ein Vorteil für uns beide ergibt. Ihr müsst keinen Hexer mehr suchen, da Ihr gerade vor einem steht und auch ich kann überwachen, was mit meiner Gefangenen geschieht. Verratet mir doch: Wer hat Euch den Auftrag erteilt? Nur für den Fall, dass ich jemandem den Kopf abreißen muss, der nicht Allegious heißt..." Keebo überließ es seinem gegenüber zu entscheiden, ob er von einem Witz ausging oder nicht. In jedem Fall konnte der Sith sich kaum vorstellen, dass Darth Allegious diesen Auftrag erteilt hatte. Wenn, hätte er El'mireth sicher zu sich verlegen lassen und nicht in den Bereich der Extinktoren.

Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Tom West, Keebo
 
Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Keebo, Tom West

Tom lächelte "Entschuldigung. Da bin ich wohl mit der Tür direkt ins Haus gefallen. Ich bin Captain Tom West" stellte er sich vor und legte seine freie hand dabei auf seine Brust. Das er zu den Royal Guards gehörte brauchte er wohl nicht extra betonen, Keebo war bestimmt nicht blind. Tom nickte zustimmend bei Keebos folgenden Worten und lies diese sich durch den Kopf gehen. Eingeschüchtert war er nicht trotz des Verärgerten Tonfall in der Stimme des Sith. Den eigentlich war es schon seine Aufgabe einen passenden Hexer zu finden, da hatte Keebo ganz recht. Auf den Mund gefallen war der Sith auf jedenfall nicht, aber welcher Sith war das schon. "Ich kam noch nicht dazu eine Anfrage an den Zirkel der Hexer zu stellen, mir jemanden zuzuweisen für diese Aufgabe" und lächelte den Mann vor sich freundlich an, um ein wenig zu deeskalieren. "Als nicht Sith fällt es mir auch schwer über die Befähigung eines Sith zu urteilen. Da kann ich nur hoffen das mir ein Fähiges Mitglied eures Ordens zugeteilt wird " Tom trat einen Schritt zurück, als Darth Keebo aufstand, um ihn genügend Freiraum zu lassen. Toms lächeln verblasste ein klein wenig als Keebo ihn zurechtwies, das er seinen Pflichten nicht ganz nachgekommen war und sah kurz auf seinen eigenen Arm und zuckte dann mit den Schultern. Wirklich böse konnte er Keebo deswegen wohl nicht sein. Immerhin machte er sich wohl Gedanken um die Sichere unterbringung seiner Gefangenen.

Von weiteren Verlegungen wusste Tom nichts, nur das er diese jetzt Überwachsen sollte. Kein Wunder das Darth Keebo ein wenig angefressen reagierte. Das wäre er wohl auch gewesen an seiner Stelle, wenn er eine wichtige Gefangene abgeliefert hätte "Von weiteren Verlegungen ist mir leider nichts bekannt." Da musste irgendwas, wohl mal wieder schief gegangen sein bei den Sith dachte Tom sich nur. Wahrscheinlich irgend so ein dummes völlig unnötiges Macht gerangel innerhalb des Ordens und seufzte. "Mein Dienst beginnt auch erst in Fünf Minuten. Ich war ebenfalls zur Nachuntersuchung hier. Das ist mehr ein glücklicher zufall, als das ich nach euch direkt gesucht habe" Und hoffte das seine Worte Darth Keebo ein wenig besänftigten oder zumindest seine Verägerung auf jemand anderen verlagerten.

Das Darth Keebo zu den Hexern gehörte war ein wirklicher Glücksfall für Tom. Konnte Tom doch so die Machtspiele und ich bin ja so wichtig gehabe mit den Zirkel der Hexer einfach umgehen. Fast hätte Tom laut gelacht bei Keebos nächsten Worten. Er verstand seine Verärgerung mittlerweile sehr gut, als hätten die Royal Guards nichts besseres zu tun, als bei den internen Machtgerangel der Sith eine Rolle zu spielen. "Nein seine Majestät der Imperator hat nichts mit den Verlegungen zu tun." versicherte er ihm gleich "Daher könnt ihr gerne einen anderen Sith den Kopf abreißen, wenn ihr das wünscht." als wäre das ein Verlust für das Imperium, dachte sich Tom dabei nur und lächelte wieder. Er war nicht seine Aufgabe die Sith zu schützen oder Kindermädchen für sie zu spielen. "Es war mein Vorgesetzter bei den Royal Guards der mir diese Aufgabe übertragen hat. Wahrscheinlich weil auch er es seltsam fand das eine weitere Verlegung notwendig ist "

Darth Keebo sollte nicht glauben das der Pfusch bei seiner Einheit zu suchen war. Die Royal Guards taten ihre Pflicht und das Gewissenhaft. "Danke das sie bereit sind hierbei mit mir zusammen Arbeiten" Für die Verfehlungen der Sith würde er sich ganz bestimmt nicht entschuldigen. Aber ein kleines Danke konnte manchmal wunder wirken und ihm das leben erleichtern. "Was können sie mir über ihre Gefangene erzählen?" Er betonte auch das Ihre ein wenig, da er nicht in das Machtgerangel hinein gezogen werden wollte. Zwar hatte er die Akte überflogen, aber Darth Keebo würde wohl mehr über diese Jedi erfahren haben. "Ihr dürftet mehr über sie Wissen, als in den offizielen Akten wohl über sie verzeichnet ist. Woher stammt sie? Hat sie irgend eine Militärische oder Nachrichtendienstliche Ausbildung, die nicht in den Akten auftaucht und ihnen aufgefallen ist an ihr?" fragte er zur Sicherheit nach. Tom glaubte nich daran das Sith im allgemeinen ordentliche Dokumentation einen großen Wert beimessen würden.

"Sie wollen sich aber bestimmt vorher noch ein wenig Frisch machen. Bevor die Verlegung stattfindet" und musterte Darth Keebo noch einmal genauer. So staubig lief er sonst wohl bestimmt nicht herum. Daher fühlte sich Tom auch genötigt nachzufragen "Was ist ihnen den passiert? Wenn ich fragen darf. Ist bei der ersten Verlegung etwas schief gelaufen?" und machte schon ein paar Schritte Richtung des Ausganges aus der Krankenstatuon, den jetzt hatte sein Dienst wirklich begonnen, der Uhr an der Wand nach. Immerhin konnte bei der ersten Verlegung schon etwas schief gegangen sein und dieser Fehler musste ja nicht unbedingt wiederholt werden.

Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Keebo, Tom West
 
Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Tom West, Keebo

Captain Tom West also. Keebo hatte nie zuvor von ihm gehört, überhaupt hatte er bisher keine Gelegenheit dazu gehabt eine Ehrengarde näher kennen zu lernen, demnach war das hier beinahe etwas besonderes. Keebo lachte, als West erklärte, dass es ihm schwer fiel, über die Befähigung eines Sith zu urteilen.
"Was das betrifft, haben wir etwas gemeinsam", gab Keebo zu. "Zwischen so manchem Aufgeblasenem und so manchem Irren, fällt auch mir ein Einschätzung zuweilen schwer." Warum verbergen, was er wirklich dachte? Janus war das beste Beispiel für einen dieser aufgeblasenen Sith und was Irre betraf, wären dem Dunkelhaarigen noch mindestens drei weitere Namen eingefallen.
West machte einen Schritt nach hinten, als Keebo aufstand, was dieser als respektierliche Geste wahrnahm. Das war es, was dem Orden tatsächlich fehlte: Respekt. Der aber wurde allzu oft mit dem Einflösen von Angst gleichgesetzt. Dabei bedeutete gewaltvolles Herrschen früher oder später nur, dass man das eigene Leben verlor, da es am Ende zu viele gab, die danach trachteten. Doch so mancher Sith verließ sich zu sehr auf den Gedanken "später", sofern ihm dieser überhaupt kam.
"Von einer weiteren Verlegung ist auch mir nichts bekannt, allerdings bekam ich die Nachricht über die erste und hoffentlich einzige bereits mitgeteilt." Dabei hatte sie Kal'Lesu noch immer nicht gemeldet und würde es vermutlich auch nicht mehr tun.

"
Euer Vorgesetzter heißt nicht zufällig Kal'Lesu?", hackte Keebo daher nach, denn der Captain nannte den Namen seines Vorgesetzten nicht. West lächelte tatsächlich, was Keebo ahnen ließ, dass dieser seinen Satz als Witz interpretiert hatte und so lächelte Keebo zurück. "Vielleicht sollte ich mir das wirklich überlegen." Auf der anderen Seite hätte ihn das wohl auch zu einem Irren gemacht und bisher hatte Keebo keine Bekanntheit damit erlangt, besonders grausam unterwegs zu sein. Dabei schien die Zeit notwendiger denn je, sich endlich bekannter zu machen.

"
Eine Verlegung ist ein unnötiger Aufwand, den man sich hätte ersparen können," pflichtete Keebo den Worten des Captains bei. "Irgendeinen vernünftigen Grund wird es hoffentlich geben." Neben dem, sich mit falschen Lorbeeren zu schmücken.
Auf den Dank des anderen nickte Keebo bloß. Alles andere hätte nur eine weitere Kritik an den Sith bedeutet und West war sicherlich nicht der richtige Empfänger dafür.
"El'mireth stammt von Tirahnn und ist, im Gegensatz zur Tradition ihrer Heimat, als Einzelkind aufgewachsen. Weder hat sie eine militärische, noch eine Nachrichtendienstliche Ausbildung, aber sie hat großes Talent im Umgang mit Lichtschwertern. Sie ist eine gute Kämpferin, hat aber zuweilen eine schwache Persönlichkeit, da zerfressen von Selbstzweifeln." Was wohl eine kurze, aber präzise Zusammenfassung von El'mireth war. Dennoch fügte der Sith noch eine Kleinigkeit hinzu "Sie ist gutgläubig, naiv und sehr verbissen. Es wäre trotz allem vermessen, sie zu unterschätzen." Ob sich das Gesagte so auch in der Akte wiederfand? "Ich weiß nicht, welche Informationen Euch zugetragen wurden. In jedem Fall hatte ich lange genug Zeit, diese Frau zu studieren."

Dem Blick des Captains folgend, schüttelte Keebo den Kopf und klopfte noch einmal großzügiger den Staub von seiner Kleidung.
"Lasst uns nicht unnötig Zeit verschwenden. Ich glaube kaum, dass El'mireth besonderen Wert darauf legen wird, wie ich aussehe. Sie dürfte mir inzwischen etwas feindlich gegenüber stehen." Was vermutlich nicht in der Akte stehen würde, aber dennoch logisch war.
"Habt Ihr schon einmal die Katakomben besucht? Dort bin ich gewesen und ich verrate nicht zu viel, wenn ich behaupte, dass sich irgendwelche Irre dort unten einen Scherz damit erlaubt haben, Fallen aufzustellen. Ein bisschen Staub scheint mir in jedem Fall erstrebenswerter als ein gebrochenes Genick. Auch wenn mein Arm ein wenig mehr darunter gelitten hat."

Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- auf dem Weg zu Eowyns Zelle- Tom West, Keebo
 
- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Pavillion im Park - Agustin, Lord Saphenus

Es war der blanke Frust, der aus Saphenus sprach, als er sich über die ehrlichen Worte Agustins echauffierte. Der Bastioner konnte es seinem Verbündeten auch gar nicht übelnehmen, auch wenn er sich lediglich in der Rolle des Boten der Wahrheit sah. In den Fragen des Zabrak war ein beinahe schon vorwurfsvoller Unterton vernehmbar, Agustin kannte Saphenus aber inzwischen gut genug, um dessen Worte nicht in den falschen Hals zu bekommen. Folglich erwiderte der Verwalter den fragenden Blick, um sich dann auf dem hölzernen Geländer des Pavillions zu stützen. Die Worte des Sith ergaben in jederlei Hinsicht Sinn, allerdings schien er die Fähigkeit der imperialen Führungsriege zu unterschätzen, das Reich in den Abgrund zu reiten. Mit einem kalten Blick ließ der Bastioner sein Gegenüber letztlich aussprechen, um unverzüglich zu antworten:

"Die Erkenntnis ist in der Tat weit verbreitet, aber was glaubst Du, wer sich traut, diese auch tatsächlich offen auszusprechen? Die Wahrheit ist schließlich schmerzhaft wie gefährlich: Von wie vielen Rebellionen innerhalb der Neuen Republik hast du mitbekommen? Von wie vielen verlorenen Schlachten gegen Aufständische, Terroranschlägen auf regionale Verwaltungen und diplomatischen Desastern, die strategisch essentielle Welten einfach in Feindeshände überreichen? Die Wahrheit ist, dass wir bereits im Vorfeld des Friedensvertrages in einer leicht unterlegenen Position waren, warum sonst hätte das Imperium auch Coruscant aufgegeben? Das hätte allerdings noch kein Beinbruch sein müssen, da der Waffenstillstand uns die Möglichkeit gewährt hat, das Imperium zu stärken und zu einen: Si vis pacem para bellum."

Agustin pausierte seine Ausführungen mit dem berühmten Ausspruch in High Galactic. Als ehemaliger Bibliothekar - Agustin wusste noch immer um jedes Detail seiner Vergangenheit, die er ihm damalsverraten hatte - musste Saphenus ohnehin wissen, was dies zu bedeuten hatte.

"Aber stattdessen hat sich das Imperium in einer historischen Serie aus internen Machtkämpfen und innenpolitischen Kardinalfehlern verloren und wo uns diese Dummheiten hingeführt haben, brauche ich Dir nicht mehr zu erklären. Wir finden uns nun in einer noch schwächeren Position wieder als damals am Verhandlungstisch auf Umbara, an dem ich selbst gesessen hatte. Die Republik hingegen ist geeinter und stärker als zuvor. Dieser Virus auf Coruscant war nur ein vergleichsweise schwacher Dämpfer für unseren Feind. Ich fasse also zusammen: Unser Reich liegt in Trümmern, ganze Gefechtsflotten und Armeen verlieren sich in endlosen Grabenkämpfen mit den Yevethanern in Koornacht und der Feind spaziert inzwischen auf der Thronwelt umher. Wenn also irgendein Spatzenhirn in seinem begrenzten Oberstübchen den Irrglauben ersponnen hat, gerade jetzt mit dieser Entführung den großen Krieg wieder entfachen zu müssen und damit auch noch Erfolg hat, dann könnte das unser aller Ende bedeuten. Aber daran glaube ich nicht."

Nein, gewiss nicht. Stattdessen musste irgendetwas anderes dahinterstecken, genauso, wie Saphenus es angedeutet hatte. Die beiden Verwalter besaßen Instinkte, die sie nur in den seltensten Fällen im Stich ließen und genau dies war solch ein Fall, bei dem Agustin davon überzeugt war, nicht zu irren. Als er seinen Vorschlag, diese Jedi einfach zu beseitigen, offen geäußert hatte, grinste der Zabrak zunächst, um dann in schallendem Gelächter auszubrechen. Mit einem erzürnten Ausdruck in seinen sonst so kalten und gefühllosen Augen funkelte der Bastioner den Nichtmenschen an, der völlig in Ektase gar nicht mehr zur Ruhe kam. Mit versteinerter Miene und ohne irgendeine Regung starrte er seinen Verbündeten an, der sich allmählich beruhigte und meinte, dass ihn diese Vorstellung amüsierte. Nun legte der Bastioner den Kopf schief und spürte den unsichtbaren Griff des Sith an seiner Kehle. Es war das erste Mal, dass er diese Macht am eigenen Leibe spürte und dementsprechend gereizt versuchte der stattliche Verwalter, den immerhin bloß schwachen Griff von seiner Kehle zu stoßen. Es war jedoch der Sith, der den Griff letztlich löste und zu einem weiteren anschaulichen Beispiel ausholte und zwischen seinen beiden Fingern kleine Blitze funkeln ließ. Agustin wusste bereits, dass Saphenus dieses Kunststück beherrschte, allerdings war ihm dies in diesen Augenblicken egal, da ihm die Art und Weise missfiel, wie der Sith mit ihm sprach.

"Wenn Du noch einmal deine unsichtbaren Hände um meinen Hals legst, werde ich vielleicht demnächst veranlassen, dass etwas in deine Speisen auf Korriban gemischt wird, was dich garantiert nicht mehr aufwachen lässt - Macht hin oder her."

Die kalte Stimme des Schlächters von Dubrillion durchschnitt die Luft förmlich, während er den Zabrak mit kaltem Blick ansah. Erst nach einigen Sekunden zeichnete sich ein kühles, aber immerhin erheitertes Lächeln auf seinen Lippen ab, ehe er Saphenus schließlich doch scherzhaft auf die Schulter klopfte und versöhnlich anfügte:

"Diese mannigfaltigen Fähigkeiten deiner Macht respektiere ich mehr als alles, was ich jemals mit eigenen Augen gesehen habe. Aber ein radioaktiver Kampfstoff, von dem ein Tröpfchen einen nicht gerade geringen Bruchteil dieses Anwesens kostet und in eine Kanalisation verabreicht eine gesamte Population binnen kürzester Zeit auslöschen kann?"

Der Verwalter schüttelte entschieden den Kopf und brummte dabei. Das wiederum konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen.

"Solltest du deine Position in dieser Sache überdenken, dann werde ich für Beschaffung und Transport Sorge tragen. Aber in letzter Konsequent vertraue ich Deinem Urteil, weil Du in dieser Sache deutlich besser informiert und im Gegensatz zu mir involviert bist."

Als Saphenus auf den Gastgeber der Jedi zu Sprechen kam, wurde Agustin hellhörig. Es war ein Name, den er kannte und den er nicht unbedingt mit ausschließlich Positivem, sondern auch einigen diplomatischen Fehlern in Verbindung brachte. Aber immerhin handelte es sich offenbar um einen Freund des Gehörnten. Und dass dieser offenbar besonders große Stücke auf den Gastgeber hielt, machte Saphenus mehr als deutlich, da er ihm attestierte, mehr über das Geschehen im Imperium zu wissen als sie beide. Nun aber tat sich für Agustin die Frage auf, ob nicht vielleicht dies der Grund warum, warum der Zabrak zögerte, die Jedi zu beseitigen; befürchtete er unter Umständen, sich diese Person zum Feind zu machen? Prinzipiell fiel es Agustin schwer, die Einschätzung des Governors von Korriban zu teilen, die dieser flüsternd und mit rosigen Aussichten zu Ende führte, jedoch blieb ihm nichts übrig, als das Ganze schließlich doch abzunicken:

"Du kennst den Mann persönlich und wirst am besten wissen, ob ihm zu trauen ist. Er erweckt nicht den Eindruck eines Narren, der uns in einen törichten Krieg führen will. Wenn wir beide letztlich vom Chaos und vom Umsturz profitieren werden, womit ich mit fester Überzeugung rechne, soll mir das Treiben dieser Jedi recht sein, solange ihr Kopf uns früher oder später auf einem Silbertablett serviert wird. Wenn Dir diese Sache allerdings zu heiß und zu gefährlich wird, dann wende Dich an mich und wir beenden die Sache kurz und schmerzlos und mit vereinten Kräften."

Hiermit übergab der Verwalter die Verantwortung in dieser Hinsicht dem Zabrak und dessen Urteil. Agustin war ein Mann, der die Entscheidungen am Liebsten selber traf, allerdings vertraute er dem Sith genügend, um sich auf dessen Urteilsvermögen und Verstand verlassen zu können. Was ihn direkt zum nächsten Punkt brachte, den er bereits angeschnitten hatte:

"Im Myto-Sektor befinde ich mich momentan im Krieg mit meinem Vorgesetzten: Er hat mir direkt auf meine Beförderung hin zu verstehen gegeben, dass er schon immer um mich und die Geheimnisse meiner Vergangenheit Bescheid wusste und mich und meine Karriere nur noch so lange am Leben lassen wird, wie er mich als Soldat im Krieg auf Dubrillion benötigt. Er hält sich für unantastbar, jedoch hat er sich den falschen Feind ausgesucht, weil ich über Frieden und Krieg auf Dubrillion entscheide. Die Weichen sind bereits gelegt und ich gehe von zwei bis drei Wochen aus, ehe ich seinen Kopf auf einem Spieß sehen werde. Das Amt des Moffs des Myto-Sektors liegt für mich in greifbarer Nähe und ich werde all meine Kräfte und Ressourcen in diesen Krieg investieren müssen. Du erinnerst dich ja an Darth Zion, den Held des gestrigen Abends. Ich habe mir seine Unterstützung gesichert, um gegen meinen Vorgesetzten vorzugehen und im Anschluss im Myto-Sektor die Vorkehrungen für den großen Umsturz auf Bastion zu treffen. Der Hammer von Bastion ist darin involviert, ebenso wie mein Verbündeter Aren. Mit ihm werde ich in Kürze eine Sicherheitskonferenz zwischen dem Myto-Sektor und dem Prefsbelt-Sektor einberufen, um uns für den aufziehenden Sturm zu rüsten und den Supersektor um die Thronwelt herum zu sichern. Noch in diesem Monat wird sich also mein Schicksal entscheiden: alles oder nichts."



- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Pavillion im Park - Agustin, Lord Saphenus








 
Bastion-Center- NoiTec-Tower- Bankettsaal- Balkon- mit Janus und Aren

Thatawaya nahm die freundlichen Worte des Menschen mit einem dankenden Kopfnicken zur Kenntnis. Doch sie sagte nichts mehr dazu, da sie sich ja immernoch nicht klar war, wohin ihre Reise ging.

Die Position des Sith in ihrer kleinen Runde war hingegen so klar wie der Sternenhimmel über ihnen. Er kannte viele Personen,hatte schon viel erreicht und hatte damit Macht und Einfluss gewonnen. Er erzählte von der Eingliederung Sernpidals und wie er es geschafft hatte, dass die Entscheidungsträger dem Imperium gegenüber loyaler wurden. Es ging immer nur um Macht und Einfluss und der Sith war offensichtlich hoch genug, dass er diese nicht nur genoss sondern sogar verteilen konnte.

Der Sith interessierte sich auf für die Denkweisen des Sektoradjutanten und ihrer eigenen Meinung. Nun, Thatawaya hatte keine Erfahrungen, auf die sie zurückgreifen konnte. Das einzige, was ihr dazu einfiel, war ihr eigenes Empfinden. Wie ER sie erniedrigt und damit ihren Widerstand geschürt hatte, wohingegen Lord Nergal sie ernstgenommen hatte. Genauso wie Lord Sturn, der sich um ein Gespräch auf Augenhöhe bemühte und damit auch von ihr wohlgesonnen behandelt wurde.

“Ich denke, solang man die Herren dieser Welten nicht einfach so überrumpelt sondern ihnen zumindest das Gefühl gibt, mitbestimmen zu können, gibt es deutlich weniger Aufstände. Wie ich schon sagte: Offensichtlich funktioniert das System des Imperiums, sonst würde diese Welt nicht so glänzen. Und auch wenn dieses System gegen die Gewohnheiten einiger spricht, so sprechen die Erfolge doch für das System. Da sollte man doch die eigene Bequemlichkeit mal hinten anstellen und sich zum Wohl der planetaren Bevölkerung dem grossen Ganzen anschließen. Und wie ihr schon sagtet, Lord Sturn: Das Neue wird sicher bald wieder zum Gewohnten und wenn die Welt dann aufblüht: Wer sollte etwas dagegen haben?”

Sollte nicht jeder nach einer Verbesserung seiner Situation streben? Sie selbst tat es auf jeden Fall, auch wenn ihr Blick in die Zukunft noch recht einfach war. Sie musste wieder fit werden. Ihre Wunden mussten heilen und sie musste ihren Körper stärken. Beinahe unbewusst fuhr sie mit ihren Händen über ihr Gewand, das ihren abgemagerten Körper verhüllte. In ein paar Wochen mit regelmäßigen Mahlzeiten und Bewegung würde sie wieder gesund aussehen und mehr Kraft haben. Sich Beute zu erlegen würde einfacher werden, weil sie schneller würde rennen können. Aber jetzt hatte sie die Gelegenheit, dieses Ziel zu erreichen.

Während sie hoffnungsvoll an diese Zeit dachte, konnte sie eine vorsichtige Berührung am Rand ihrer Wahrnehmung spüren. Weit weniger invasiv als Lord Draconis und natürlich kein Vergleich zu dem rücksichtslos-zerstörerischen Manipulationen im IHM. Lord Sturn lockte mit Entdeckungen, die sie bei und mit ihm machen konnte. Ja, es war ein Locken, dessen war sie sich bewusst. Aber sie war auch neugierig, lernwillig und konnte sich gut vorstellen, einiges an Wissen von diesem Mann mitzunehmen. Wer so hoch gekommen war, hatte das nicht nur in die Wiege gelegt bekommen! Wenn sie nur einen Teil dieser Pyramide der Macht erklimmen konnte, könnte sie sich selbst besser Schützen und das war noch etwas, das ihr wichtig war.

Der Sith ließ unterdessen wieder Parolen erklingen, die den Traum vom “ewigen Sieg” wiedergaben. Thatawaya kam dabei nur ein Gedanke: Und dann? Was kam nach dem Sieg? Gab es soetwas wie den totalen Sieg überhaupt? Sie hatten es gerade gehabt: Immer gab es Lebewesen oder Gruppen, die sich gegen einen stellten. Es gab also nur Teilsiege auf dem Weg und die nachfolgende Hürde konnte um einiges höher sein. War das der Sinn des Lebens? Hürden zu überwinden und einen Sieg nach dem anderen einzufahren, bis zu jenem Punkt, an dem man eben nicht mehr siegte sondern unterlag und diese Schwäche mit dem Leben bezahlte? Thatawayas Federkamm färbte sich kurz aschgrau bei dem Gedanken an ewigen Kampf. Auch wenn sie als Räuber regelmäßig kämpfen musste, so war es dennoch immer nur für eine kurze Zeit. Thatawaya schüttelte ihr Gefieder aus, um gleichsam die Gedanken abzuschütteln. Dann war es halt so. Und sie würde dafür sorgen, dass sie gewann. Immer und immer wieder, wenn es sein musste. Nie wieder zurück in einen Käfig!

Der Sektoradjutant und der Sith waren sich unterdessen einig darüber, dass die Stärke des Imperiums in der Führung durch fähige Personen lag.

“Natürlich müssen die fähigsten Lebewesen in Leitpositionen sein. Alles andere wäre total sinnlos!”

Nur ein kluger Kopf konnte die Zusammenhänge erkennen und den besten Weg für ein Volk finden. Zumindest stellte sie es sich so vor. Wer würde schon einen Dummkopf oder eine unerfahrene Person in eine wichtige Position erheben, in der Hoffnung, dass sie kluge Entscheidungen treffen würde. So, wie der Sith es beschrieb, erschien es der Fosh auch als der einzig-richtige Weg. Starke Führungspersönlichkeiten, die die Lebewesen unter sich einigten. Die Aussage des Sektor-Adjutanten, dass jeder Preis für eine Einigung der imperialen Bevölkerung recht war, ließ Thatawaya hingegen nachdenklich mit einer Kralle ihr Gefieder durchkämmen. Wirklich “koste es, was es wolle”`Ab wann wäre so ein Preis zu hoch? Wenn man alles opferte, um einem Ziel nachzujagen, das man vielleicht einfach nicht erreichen konnte? Musste man nicht manchmal auch andere Wege einschlagen und Flexibilität zeigen? Wieder dachte Thatawaya an ihre Gefangenschaft zurück. Natürlich hatte sie dagegen gekämpft. Hatte ihren Käfig wie auch ihre Wärter immer wieder angegriffen, auch wenn es aussichtlos gewesen war. Schlussendlich musste sie erkennen, dass sie mit schierer Gewalt niemals ihr Ziel erreicht hätte und sie statt dessen wahrscheinlich einfach irgendwann gestorben wäre. Sie hatte die unerwartete Hilfe von Lyra und Ruul gebraucht, um ihr Gefängnis verlassen zu können. Konnte man das auch auf die Galaxie selbst anwenden? Das man für die Erreichung mancher Ziele vielleicht einfach Hilfe aus unerwarteten Richtungen annehmen musste?

Das Auftauchen der anderen hellhaarigen Frau riss Thatawaya aus ihren Gedanken und sie musterte die Frau neugierig. Diese begrüßte den Adjutanten recht kühl und förmlich, wohingegen sie für Thatawaya sogar ein Lächeln aufbringen konnte und sie mit einem knappen “Hallo” begrüsste. Die aschgrauen Federn auf ihrem Haupt flammten grasgrün auf , als sie den Kopf neigte.

“Guten Abend.”

grüßte sie die Frau zurück, die von Lord Sturn als seine Schülerin Brianna Kae präsentiert wurde. Das war in der Tat interessant und Thatawaya musterte die Frau einmal genauer. Was hatte sie an sich, um genug Interesse an dem Sith-Lord erweckt zu haben, dass er sie sogar zur Schülerin nahm. Ausser der Tatsache, dass sie wohl seiner Spezies entsprang. Sie sah sehr kräftig aus und ihr Auftreten zeugt auch von ausreichend Selbstbewusstsein. Thatawaya hatte das Gefühl, als stünde die Frau weit über den sicherlich hochwohlgeborenen Gästen dieses Abends. Zu gern hätte sie auch etwas von den Heldengeschichten dieser Frau gehört, aber sie sah nicht danach aus, als wäre ihr nach plaudern zumute. Sie ließ Lord Sturn einfach wissen, dass sie zum Tempel zurück kehrte, was auch gleich Thatawaya´s Interesse weckte. Sie musste sich ausruhen, bis dieses Gift weitestgehend aus ihrem Körper raus war und ihre Wunden sich zumindest soweit geschlossen hatten, dass sie sich wieder schmerzfrei bewegen konnte.

Zu ihrem Glück lud Lord Sturn sie ein, sie zum Tempel zurück zu begleiten. Das war ihr sehr recht. Wenn sie wieder am Eingang war, würde sie ihr Quartier schon wiederfinden. Oder irgendein anderes Plätzchen, an dem sie sich verstecken und ausruhen konnte.

“Danke, Lord Sturn. Ich komme sehr gerne mit. Ich sage nur vorher Lord Nergal bescheid. Nicht, dass er mich nachher noch sucht. Treffen wir uns an der Tür?”

Immerhin hatte Lord Nergal sie herbestellt, auch wenn er im Anschluss so sehr in Gespräche und Gedanken vertieft gewesen war, dass er sie garnicht mehr wahrgenommen hatte.
Ihr Blick kehrte zu dem Sektoradjutanten zurück.

“Sektoradjutant Vayliuar, es war mir ein Vergnügen, sie kennen zu lernen. Ich hoffe, wir begegnen uns bald wieder, dann können sie mir vielleicht mehr von ihrer Welt erzählen!”

Diesmal verneigte sie sich richtig vor dem imperialen Verwalter und verabschiedete sich damit von ihm, bevor sie ihr Wasserglas auf einen vorbeifahrenden Servierdroiden stellte, sich abwandte und schnell in der Versammlung von Würdenträgern verschwand. Wie zuvor bewegte sie sich vor allem am Rand entlang. Ihr kleiner, schmaler Körperbau erlaubte ihr hinter Tischen und Pflanzen hindurch zu laufen, ohne mehr als eine Bewegung in Tischtüchern oder Blättern auszulösen. Schon bald hatte sie Lord Nergal entdeckt und näherte sich ihm vorsichtig.

“Lord Nergal? Ich kehre zum Tempel zurück! Ich würde mich freuen, wenn wir bald weiter an den Daten von Ihm arbeiten können!”

Vielleicht bekam sie ja doch noch raus, woher sie kam und wie sie in SEINEN Fängen gelandet war. Geschweige denn wie lang sie SEINE Gefangene gewesen war und was er mit ihr vorgehabt hatte, ausser sie zu quälen und unnötigen Gefahren auszusetzen.

“Gute Nacht.”

sagte sie noch zu Lord Nergal, ehe sie sich auch von ihm abwandte und sich auf den Weg Richtung Ausgang machte. Ihr war schwindelig. Ihr Hand pochte, ebenso wie ihr Oberschenkel. Der Gedanke an ein paar Stunden Ruhe in einer dunklen, schlecht einsehbaren Ecke waren gerade so verlockend, dass sie es kaum erwarten konnte. Es war höchste Zeit dafür!

Bastion-Center-NoiTec-Tower-unmittelbar vor dem Bankettsaal- auf Janus und Brianna wartend.
 
Bastion, Center Center, Etage 65 des NoiTec-Tower, Fitnessraum: Adria, Kira, Venris, Kayn


Der Kampf begann umgehend, denn die Aufgabenstellung war klar. Venris hatte rasch die Oberhand gewonnen, was Adria zufrieden lächeln ließ. Es war fast zu einfach. Doch, ganz so wehrlos blieb Kiras Schüler dann doch nicht. Venris musste nun auch ein wenig einstecken. So war der Kampf natürlich unterhaltsamer und ließ Adria schmunzeln. Doch dann griff Kiras Schüler zu Waffen und setzte sie ein, indem er Venris damit bewarf. Ein kleiner Hauch Aufregung stieg in Adria hoch. Würde ihr Schüler dem trotzen können? Ganz so einfach wurde es Venris also doch nicht gemacht. Adria spürte, wie Venris nach der Macht griff und sie instinktiv einsetzte, so, wie er es bei ihr gelernt und geübt hatte. Stolz durchflutete sie. Kurz darauf war der Kampf vorbei und Venris der eindeutige Sieger. Dieser verbeugte sich gerade vor ihnen und empfahl sich.

“Sehr gut, Venris, ich habe auch nichts anderes von dir erwartet. Du hast das Erlernte gut eingesetzt. Ich bin zufrieden mit dir. “

Mehr lobte sie Venris nicht, denn er hatte es mit einem Anfänger zu tun gehabt und nur mit einer einzigen Person. Aber, er wusste zu kämpfen! Gut!

Mutter, wir werden dann wieder auf die Veranstaltung gehen und uns verabschieden. Dir sage ich gleich: Man sieht sich! Tschüß!”

Sie winkte nach ihrem Schüler und beide verließen den Trainingsraum. Sicherlich würde Kira den Kampf mit ihrem Schüler auswerten wollen. Zumindest nahm Adria das an.

Im Festsaal wieder angekommen, griff Adria nach einem Canape. Es war lecker belegt und schmeckte auch sehr gut und war mit einem Happs im Mund. Dabei sah sie sich um. Sollte sie nochmal zu Zion gehen? Ihm zu Ehren war immerhin dieses Fest.

“Komm, bleib an meiner Seite!”,

sagte sie zu Venris. Sie durchschritt den Saal, ihn suchend und erinnerte sich auch an Saphenus und das sie ihm ein ganzes dutzend Fragen stellen wollten und sah dabei offensichtlich zum Aufbruch gewandt: Janus Sturn nebst Schülerin. Adria blieb stehen und starrte in seine Richtung. Sollte man nicht die Nähe seiner Feinde suchen, besonders wenn man den Verbleib ihres Meisters herausbekommen wollte und irgendwie den Verdacht hatte, er könnte etwas damit zu tun haben? Verdammt, jetzt wollte er das Fest verlassen! Außerdem war er ein großer und einflussreicher Mann! Er war Adrias Hebamme gewesen. Der Graf hätte sie damals umgehend töten können, hätte er das gewollt. Doch sie lebte und stand hier. Er war Fels Feind, nicht ihrer! Angelus hatte Vertrauen zu ihm, dass er sich kaum von Brianna reinlegen lassen würde. Sie sollte seinem Urteil mehr Vertrauen beimessen! Adria sollte trotz allem an ihren eigenen Werdegang denken und das bedarf einflussreicher Leute im Orden. Leute wie Nergal und der Imperator hatten ihren Vater getötet und letzterer hatte sie zu seiner Ritterin gemacht. Das Leben im Orden war kompliziert. Es war Politik und Adria musste noch viel lernen und konnte es nur durch genau solche Leute wie den Imperator, Sturn, Nergal und Zion. Sie war noch jung und unerfahren auf dem Parkett, aber, Adria würde daran lernen. Sie würde stolpern, aber sie würde es schaffen. Dessen war sie sich sicher! Sie war jemand, deren Kinderstube das Labor und der Dschungel gewesen waren und doch war sie als Ritterin auf dieser Veranstaltung.

Der Graf hatte es bemerkt, dass sie zu ihm sah und das unentwegt und sah nun zu ihr. Sie nickte ihm lächelnd zu und beschloss mit Venris auf ihn zu zu gehen.


Venris, ich möchte mit Janus ohne Brianna sprechen. Nimm du sie zur Seite und beschäftige sie. Bitte sie um einen Tanz!”

Adria kam nun bei Sturn an, ignorierte Brianna völlig, und sprach ihn an:

Graf Sturn, meine Hebamme, Sie wollen doch nicht etwa schon gehen, ohne mit mir getanzt zu haben?! Bitte, nur einen einzigen Tanz!”

In dem Moment begann gerade ein langsamer Tanz, bei dem man zusammen tanzen musste und Adria sah rasch zu den anderen Tanzenden und versuchte sich die Tanzschritte einzuprägen. Sie war eher Discomusik gewöhnt und das würde ihre Generalprobe werden.

“Ich muss aber gestehen, recht ungeübt darin zu sein! Sie müssen mir etwas dabei helfen, Lord Sturn!”

Adrias Aufforderung zum Tanz wurde angenommen und sie beschloss, diesen Tanz für ein Gespräch zu nutzen. Doch erstmal musste sie sich auf die Tanzschritte konzentrieren. Und wohin mit den Händen? Doch rasch fand sie mit seiner Hilfe den Rhythmus und mit der Macht im Bunde schwebte sie in den Armen des Grafen über die Tanzfläche. Er war sehr gutaussehend und roch gut. Er passte so gar nicht als Schüler zu Kira, was er einmal gewesen war. Ob er da anders gewesen war? Doch Venris war auch wiederum anders als Adria. Schon komisch das Ganze!

Adria wusste nicht, wie sie ein Gespräch beginnen sollte. Da sagte sie einfach:

“Mit Ihnen als Tanzpartner geht es ganz leicht.”

Sie gaben durchaus ein schönes Paar ab. Der Graf, ein Mann von Welt, war in Sachen Gesprächsführung nicht so ein blutiger Anfänger wie Adria, sondern längst geübt und erprobt und übernahm die Gesprächsführung, was das Ganze auch viel leichter machte. Der Graf war so anders als sein Halbbruder, fiel Adria erneut auf. Er fragte Adria nach ihren Zukunftsplänen. Sie plauderte gleich los, wie sie es eigentlich nicht tun sollte, und verriet ihm:

"Ich weiß es nicht. Ich habe zwei Steckenpferde. Ich bin gut im Kampf mit dem Lichtschwert und auch sonst im Kampf, aber auch gut in der Gedankenmanipulation. Doch, was ich damit anfange? Ob ich das Eine oder Andere ausbaue? Ob ich gar Assassinin oder Hexe werde? Ich fühle mich mit Ihrer Frage glatt überfordert. Mir fehlt auch ein wenig der Rat meines Meisters. Er ist verschwunden. "

Zum Glück sagte sie nichts über ihren Schrei. Denn was war er? Freund oder Feind? Lauernd beobachtete sie seine Reaktion auf die Aussage über Fel. Sie hatte sich bei den letzten Worten bemüht, nicht anders zu klingen. Doch emotional, wühlte es sie innerlich auf, so sehr sie es versuchte, zu unterdrücken und eiskalt und aalglatt, aber freundlich rüber zu kommen. War sie damit zu weit gegangen?


Bastion, Center, NoiTec Tower Festsaal in der Etage 65, Tanzfläche: Lady Adria und Graf Sturn

 
[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Thatawaya, Aren Vayliuar, Brianna, Adria, viele weitere Gäste

Die Vorstellung, dass es so etwas wie ein „Schicksal“ gab, eine höhere Kraft, die unveränderlich über Wohl und Wehe von Lebewesen entschied, war Janus wesensfremd. Es gab Entscheidungen und Konsequenzen, die einer Logik folgten und sich im Kontext der Naturgesetze entfalteten, und natürlich den Faktor Zufall, den niemand, nicht einmal die mächtigsten Kreaturen in dieser Galaxis, gänzlich negieren konnte. Aber davon abgesehen existierte nichts, das lenkte oder steuerte. Die Jedi mochte von einem ominösen „Willen der Macht“ fabulieren, aber für den ehrgeizigen Grafen war dies kaum mehr als eine bemerkenswert faule Ausrede, um sich nicht der Wahrheit stellen zu müssen. Es brauchte Männer wie ihn, die bereit waren, die Zügel in die Hand zu nehmen und einer chaotischen Wirklichkeit Ordnung und Sinn zu verleihen. Nichts anderes war schließlich auch das Imperium: Der Versuch, ein bestimmtes System zu etablieren und durchzusetzen. Janus erlaubte sich ein schmales Lächeln, als er diesen Gedanken nachhing, dann konzentrierte er sich wieder gewohnt höflich und charmant auf die Verabschiedung von seinen Gesprächspartnern und den Aufbruch zum Sith-Tempel. Zweifellos würde es dort einige Fragen zu stellen geben, nicht zuletzt über Briannas Missgeschick und dessen Hintergrund. Auch wenn es ihr Meister schätzte, dass die gefallene Jedi nicht mehr krampfhaft versuchte, ihren Zorn zu unterdrücken, so war er doch nicht davon angetan, wenn sie allzu auf Krawall gebürstet durch die Gegend stampfte. Es gab Etikette zu beachten und Förmlichkeiten zu wahren, Porzellan, das nicht zerschlagen werden durfte. Ein leises Seufzen war das einzige Zeichen, dass der blasse Fastmensch die Angelegenheit etwas ambivalent sah, dann saß seine aalglatte, höfliche Maske wieder. Es wurde Zeit, und umso erfreulicher war es, dass Thatawaya problemlos einwilligte, ihn zu begleiten, die Fosh hatte offensichtlich erkannt, welche Möglichkeiten der Inquisitor ihr bot.

Damit war sie wohl nicht allein, denn gerade, als sich der elegant gekleidete Dunkle Lord auf den Weg machte, um die Feierlichkeiten zu verlassen, als jemand zielgerichtet ihn auf zukam. Eine junge Frau, dunkles Haar, gesegnet mit Gesichtszügen, die ihrer Mutter so ähnlich waren: Adria Guldur. Das stetige Lächeln auf den Lippen des Grafen wurde einen Hauch dünner, noch immer einladend und generös, aber auch mit Vorsicht gewürzt. Aus vielerlei Gründen hatten seine Spione und Informanten ein sehr genaues Auge auf alles gehabt, was mit dieser Person zu tun hatte, und für einen Augenblick flackerte die sonst so beherrschte Aura von Janus wie ein Vulkan, als er daran dachte, welch erbärmlicher Wurm für ihre Ausbildung verantwortlich gewesen war. Dieser Schandfleck würde getilgt werden, es war nur eine Frage der Zeit. Ein Atemzug, dann legten sich die Wogen wieder. Es war unschicklich, die Fassung zu verlieren, gerade hier und gerade jetzt, und strahlte der Dunkle Lord ruhige, gefasste Autorität und Stärke aus, während er verfolgte, wie Adria an ihn herantrat. Ohne große Umschweife kam die junge Sith auch gleich zum Punkt, sie bat um einen Tanz. Janus wölbte amüsiert eine Augenbraue, als ihm gewahr wurde, dass ihr Schüler gerade die undankbare Aufgabe hatte, Brianna zu beschäftigen – wie viele Knochen ihn das wohl kosten würde? Einen Moment hielt Janus inne, dann nickte er und reichte Adria galant eine Hand, um einen Kuss darauf zu hauchen und sie zur Tanzfläche zu führen.


„Seid gegrüßt, Lady Adria Guldur. Was für ein unverhofftes Vergnügen, und welch glücklicher Zufall, dass Ihr mich so kurz vor meinem Aufbruch noch angesprochen habt. Es wäre mir eine Ehre, einen letzten Tanz mit Euch zu teilen. Keine Sorge: Ich werde Euch genau dorthin führen, wo Ihr sein müsst.“


Ein Lächeln teilte die Lippen des Grafen und seine sonore Stimme mischt das Versprechen von Sicherheit und Anleitung mit einem Hauch unheilvoller Macht – ganz so, als könnte er jederzeit nicht nur die Tanzschritte der in dieser Hinsicht unerfahrenen und um Hilfe bittenden Adria lenken, sondern auch einige andere, weitaus gefährlichere Dinge. Und so machte das ungleiche Paar die ersten Schritte, begann damit, sich langsam und zum Takt der Musik zu bewegen. Janus machte keinen Hehl daraus, dass er die Führung innehatte, posaunte es aber auch nicht die Welt hinaus, sondern gab seiner Tanzpartnerin das Gefühl, dass er ein Lehrer war, ein Mentor. Als Adria verkündete, dass ihr so das Tanzen ungemein leichter fiel, präsentierte Janus ein wohlwollendes Lächeln und ließ Adria einmal elegant um sich herum wirbeln, bevor er sie wieder enger an sich zog.


„Vielen Dank. Wir alle tanzen zu den Klängen der Dunklen Seite und folgen ihrem Takt, aber wie genau wir unsere Schritte ausführen, bleibt uns überlassen. Ihr lernt schnell – beeindruckend. Höchst beeindruckend. Gewiss werdet Ihr auch weitere Herausforderungen so geschickt meistern.“


Eine subtile Erkundigung nach den Zukunftsplänen der jungen Sith, und Adria griff diesen Gesprächsfaden dankbar auf und erläuterte eifrig, was für Pläne sie verfolgte. Ihrer Stärken war sie sich bewusst, sie konnte mit einem Lichtschwert umgehen und Gedanken nach ihren Vorstellungen formen, aber die dunkelhaarige Frau war sich unsicher, worauf sie den Fokus legen sollte. Mit dieser Frage war sie momentan auch allein konfrontiert, denn ihr Meister war verschwunden. Ihr Meister. Der Schandfleck. Die Plage. Der Parasit. Janus zwang sich, kühl zu bleiben, er verbarg seinen Zorn hinter einer Beschleunigung des Tanztempos, erhöhte die Schwierigkeit, bevor er schließlich zu einer Antwort ansetzte, so aalglatt und sachlich, als würde er mit ihr über das Wetter plaudern.


„Dies sind gewichtige Fragen. Ihr seid weise, in dieser Angelegenheit den Rat jener zu suchen, die mehr Erfahrung besitzen – auch ich stand einst vor Entscheidungen wie diesen. Schlussendlich könnt nur Ihr selbst herausfinden, welcher Weg der Beste ist. Und das geschieht vorzugsweise nicht in grauer Theorie, sondern in der Praxis. Ich glaube, ich kann Euch dabei behilflich sein. In meiner Eigenschaft als Inquisitor sind mir interessante Berichte über eine abgelegene Welt namens Dathomir zu Ohren gekommen. Ein rauer, gefährlicher Ort, voller Herausforderungen. Es soll dort ein Artefakt geben, ein Objekt von großer Macht. Sucht danach. Stellt Euch all jenen, die Euch aufhalten wollen. Findet Euren Pfad, werdet Euch Eurer wahren Stärken bewusst. Erringt den Sieg, der Eure Ketten sprengt. Dies ist mein Rat, Adria Guldur. Den Rest des Weges müsst Ihr alleine gehen. Ich hoffe, wir sehen uns an dessen Ende wieder. Wir haben noch viel zu besprechen, Ihr und ich...doch nicht hier und heute. Möge die Macht Euch dienen. Bis zu unserem nächsten Tanz.“


In exzellentem Timing ließ Janus seine Tanzpartnerin eine letzte Drehung vollführen, die im festen Griff seiner Arme endete, dann führte er Adria an den Rand der Tanzfläche, verneigte sich und küsste zum Abschied ihre Hand. Ein kurzer Blick, dann machte sich der Dunkle Lord auf den Weg, zufrieden in der Gewissheit, dass er einen potentiellen Störfaktor auf Bastion in einen Vorteil verwandelt hatte. Auf Dathomir würde diese junge Frau entweder siegen oder scheitern – so oder so aber würde sie beschäftigt sein. Im Idealfall würde sie für ihren Erfolg angemessen dankbar sein und sich in der Zukunft als nützlich erweisen. Es gab für jede Aufgabe das passende Werkzeug...


[Bastion-System | Bastion | Center | Etage 66 des NoiTec-Tower | Bankettsaal | Janus, Thatawaya, Aren Vayliuar, Brianna, Adria, viele weitere Gäste
 
Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- Krankenstation - Tom West, Keebo


Was war das den für ein Sith? Gab es etwa doch noch Hoffnung für die Sith.
Zwischen so manchem Aufgeblasenem und so manchem Irren, fällt auch mir ein Einschätzung zuweilen schwer. Er hatte ja so Recht damit. Aber dies aus dem Mund eines Sith bestätigt zu Hören war seltsam bizarr Schön. Tom war schon von Keebo beeindruckt. Das auszusprechen und einzugestehen erforderte schon Mut. Tom überlegte als der Name Kal'Lesu fiel. Doch auf Anhieb sagte ihm dieser nichts. Aber er war auch noch nicht allzu lange bei den Royal Guards um jedes Mitglied dieser Gemeinschaft zu kennen. "Nein das ist nicht mein Vorgesetzter, den Namen habe ich bisher noch nicht gehört" gab er Ehrlich zurück. "Warum fragt ihr?" und war schon ein wenig Neugierig. Was Darth Keebo mit einem anderen Mitglied der Royal Guards zu tun hatte.

Diese El stammte also von Trihann, kurz zog Tom sein Datapad hervor und schaute was für Informationen über diese Welt vorlagen. "Eine Imperiale Welt und ihr wisst deutlich mehr über sie als in den Akten verzeichnet steht" stellte er erfreut fest und blickte Darth Keebo an "Sie hat vielleicht keine Geschwister, aber sie ist noch Jung genug, das ihre Eltern vielleicht noch leben könnten oder ehemalige Nachbarn die ihr vielleicht nahestehen. Ich könnte eine Datenverbindung zu Trihann aufbauen um mehr Daten über sie zu beschaffen. Es gibt bestimmt noch ein paar Personen auf dieser Welt die ihr etwas bedeuten könnten. Ehemalige Mitglieder ihrer Kindergrippe, Schulfreunde, ihre Großeltern oder andere entfernte Verwandte von ihr. Irgend jemand wird sich bestimmt finden. Das könnte euch vielleicht helfen sie zu brechen." Das war der Vorteil des Imperiums es gab eine ganze Menge Daten die Gesammelt wurden, das man eigentlich immer etwas nützliches fand über einen. Tom wollte nur hilfreich sein, nicht oft fand man einen "Sympahtischen" Sith. Das es sich vielleicht auszahlte sich als nützlich für ihn zu erweisen.

Na gut als Naiv, gutgläubig und Realitätsfremd waren wohl alle Jedi irgendwie einzuordnen. Die Selbstzweifel waren bestimmt auch ein guter Ansatz sie zu brechen, vorallem weil sie geschnappt worden war. Darth Keebo würde bestimmt einen Weg finden, sie wie eine Nuss zu knacken. aber die Warnung El nicht zu unterschätzen würde er sich zu Herzen nehmen. Endlich kam die direkte Datenverbindung mit Trihann zu stande und Tom gab ihren namen als Suchbegriff ein. Sie war zur Schule gegangen, Ihre Mutter war sogar Lehrerin gewesen. Fast sofort fand er eine Holovid aufnahme von ihr. Sie war vielleicht 6 Jahre alt, bei ihrer Einschulung, mit einem Bhanta Kuscheltier in der Hand. Ihre Zeugnisse waren weniger Interessant wie er fand.

"Ihre Akte ist eigentlich erschreckend leer. Sie ist vor nicht allzulanger Zeit Zum Ratmitglied der Jedi befördert worden, sie war wohl als Padawan bei der Schlacht um Luzi-Sat dabei und wurde dort namentlich erwähnt. Sie wurde auf dem Siegesball auf Corellia auf einem Holovid als anwehsend identifiziert." Dann runzelte Tom verwirrt die Stirn. "und sie wurde auf der Beförderungsparty des Sith Janus Sturm auffällig" Kurz stockte Tom der Atem "Sie wurde von Kira Guldur angegriffen" Ein Name den Tom schon einmal gehört hatte. War das nicht die Mutter von Adria gewesen? Wenn er daran dachte wie alt Adria war, musste Kirra Guldur ja schon Steinalt und mit einem Bein im Grab stehen.

"Ihr habt da ein paar wichtige Tatsachen über sie zu Tage befördert, die ich später noch Nachtragen werde in ihrer Akte." und machte sich einen Geistigen Vermerk dazu. Dann kam Keebo auf die Katakomben zu sprechen und ein lächeln huschte über sein Gesicht bei Darth Keebos worten. "Ein Angriff auf einen Royal Guard gilt wie ein Angriff auf den Imperator selbst. Sollen es die Spaßvögel nur versuchen, wenn sie mit ihrem Leben spielen wollen. Aber Nein bisher hatte ich noch keinen Grund die Katakomben zu besuchen" Toms lächeln wurde noch ein wenig breiter bei der Vorstellung ein paar Sith offiziel in den Arsch tretten zu dürfen. Ehe es verschwand, als ihm wieder bewusst wurde das Darth Keebo seine Verletzung wohl dort erlitten hatte.


Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- auf dem Weg zu Eowyns Zelle- Tom West, Keebo
 
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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - mit Darth Angelus, Eowyn El’mireth



Die Übergabe ging schneller als erwartet von über die Bühne und zusätzlich war sie auch unkomplizierter gewesen.
Darth Angelus stieß die Gefangene einfach vor ihre Füße, diese gab nur ein leichtes Keuchen von sich. Darth Undiqus konnte noch ein paar schwache Worte hören „Ich werde warten.“ Und dann gab sie noch ein hysterisches Geräusch von sich, es war schwach, aber der Sith-Extinktor nahm dieses Geräusch war.
Angelus blieb nicht länger und hielt sich auch nicht mit irgendwelchen Übergabeprotokollen oder Formalitäten auf. Es war ihm gegönnt, er sollte seine Machtposition vor dem Jedi behalten. Dieses Verhalten war Undiqus egal gewesen und interessierte ihn nicht. Der kräftig gebaute Bith schaute nun auf die Gefangene herab und begutachtete sie. Sie sah etwas heruntergekommen aus, da halfen ihr auch nicht die schwarzen Sith Kleidungen, welche unter der schon stark mitgenommenen Jedirobe lagen. Lord Sturn musste sie wirklich in Anspruch genommen haben, denn ihr Anblick erinnerte an eine Junkie Frau in Bones Town. Augenringe, welche fast schon vermuten ließ, dass sie seit sie im Tempel war kein Auge zu bekommen hatte. Aber der Rest der Jedi war auch in einem jämmerlichen Zustand, sie hatte Würgemale am Hals und eine Schiene am rechten Handgelenk. Das waren zumindest die offensichtlichen Wunden und Blessuren, welche sie trug, was unter ihrer Kleidung war, konnte Darth Undiqus jetzt noch nicht sagen.
Der Bith war jedoch schon etwas verwundert über die optische Erscheinung der Gefangenen, wurde doch gesagt, dass sie ein luxuriöses Leben in den Gemächern von Sturn hatte. Entweder hat Sturn eine andere Auffassung von Luxus oder er hat doch eine kleine, kranke Neigung in seinem so perlweißen Auftreten.

Jetzt war es an der Zeit die Jedi in ihre Zelle, in ihr neues Reich zu bringen. Die vier Sith Brüder und Schwestern, welche bei
Darth Undiques standen, flankierten die Jedi. Einer von ihnen zog sie an ihrem Arm lieblos hoch auf ihre Füße.
Ohne dass bis dato ein Wort gefallen war, begab sich die Gruppe um die Jedi Gefangene in Bewegung in Richtung der Verließe in der
Pyramide der Extinktoren. Darth Undiques war sich bewusst, dass er bisher sich nicht vorgestellt hatte oder sie noch nicht einmal bei den Extinktoren willkommen geheißen hatte. Doch dies wollte er auch nicht, in Gegensatz zu Lord Sturn würde der Zirkel sie nicht wie einen Gast behandeln, sondern wie das was sie war, eine Gefangene.
Der Bith führte die Truppe durch leere Korridore. Die Jedi muss nicht das Herz der Extinktoren zu Gesicht bekommen, wenn sie aus dieser Gefangenschaft lebend wieder herauskäme, wäre es schon eine Überraschung an sich.

Sie blieben vor einer massiven Metalltür stehen, eine Metalltür von vielen in einer Reihe. Die Tür zischte zur Seite auf und ließ einen Einblick auf die Einrichtung zu. Das Mobiliar war wahrscheinlich weniger exquisit als bei
Lord Sturn, jedoch war es um einiges übersichtlicher gewesen.
Eine in der Wand verankerte Schlaf-Pritsche und einen kleinen Tisch, ebenfalls mit der Wand verbunden. Beides hatte keine Ecken oder Kanten, sie waren rund gehalten. Jegliche Möglichkeit sich selbst zu verletzten und den Freitod zu wählen wurden hier genommen. Zusätzlich hatte die Gefangene auch die Möglichkeit sich zu erleichtern, eine Öffnung im Boden war dafür geschaffen worden. Natürlich ebenfalls ohne die Chance sich zu verletzten. An sich war diese Zelle unbequem und fast schon als Loch zu bezeichnen, aber anderseits residierten hier keine Botschafter oder die oberen Zehntausend.

Nun wand sich
Darth Undiques zum ersten Mal an die Jedi Gefangene. Seine mechanisch verzerrte Stimme war nicht drohend oder einschüchternd, sie war ganz einfach ruhig und ließ eine Gelassenheit vermerken, wie man es selten hörte.

„Dies ist Eure neue Unterkunft. Doch davor gibt es noch ein was.“

Eine seiner Sith Schwestern trat an die Seite der Jedi und stieß sie in die Zelle, eine weitere folgte mit einem Päckchen hellblauer Sachen hinterher. Mit einem Zischen schloss sich die metallische Tür.
Wenige Minuten später ertönte das Zischen erneut und die beiden Sith Schwestern traten wieder heraus, eine hatte die alten Sachen der Jedi in den Arm und die andere ihre Stiefel. Als die beiden Sith hinter den Bith getreten waren hatte
Darth Undiqus wieder freien Blick auf die Jedi. Sie hatte nun eine hellblaue Hose und Oberteil an. Diese Farben wurden extra gewählt, damit jeder Sith bemerkt, dass diese Person eine Gefangene war.

„Eowyn El’mireth, einen schönen Tag noch.“

Mit diesen Worten zischte die Gefängnistür wieder zu und zwei der Sith positionierten sich an ihr.
Darth Undiqus drehte sich zu einem Sith Bruder und gab ihm die letzten Instruktionen.

„Bis der Royal Guard kommt, was noch Stunden dauert , will ich eine dauerhafte Temperaturschwankung von 30 Grad in dieser Zelle haben. Ich schlage eine Zeitspanne von je 30 Standardminuten vor.“

Mit einem Nicken ging er den Befehl auszuführen und der Bith begab sich wieder zu seinem Trainingsgelände, innerhalb der Pyramide.



Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyn El’mireth in ihrer Zelle
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Tempel - Pyramide der Extinkoren - Darth Angelus, Jedi, Innerer Zirkel

Der Zorn des Kriegers schnitt durch die Luft wie ein Peitschenhieb, als er die Gefangene ablieferte und dem Zirkel gewaltsam zu deren Füßen stieß. Der Weg aus der Domäne der Oberen hierher hatte genug Zeit für Darth Angelus in Anspruch genommen, um in seiner Rage zumindest wieder ein Stück weit zur Ruhe zu kommen, doch als er bemerkte, wie die trüben Augen der Jedi nach ihm suchten und die zu einem letzten gequälten Lächeln ausholte, hätte er sie am liebsten auf der Stelle mit dem Schwert oder bloßen Händen enthauptet. Leise, kaum hörbar, aber irgendetwas bewegte den Sith dazu, seine Sinne doch noch einmal zu fokussieren, flüsterte die Gefangene ihm zu, dass sie warten würde. Die rot funkelnden Augen des Ritters bohrten sich geradezu manisch in die der Frau hinein, als er bloß langsam nickte. Doch was nun geschah, vermochte es, seinen Zorn in kürzester Zeit zu überschatten und seinen vernichtenden Blick zunächst mit einem Ausdruck von Verwunderung zu versehen. Sie begann zu lachen. Hysterisch und besessen, als wäre sie aus irgendeiner Anstalt entflohen. Darth Angelus sah sich das Spektakel an und verschwand doch nicht schnellstmöglich, wie ursprünglich geplant. Was für eine Närrin; sie hatte ihn kurz davor, sich einzugestehen, dass er sie und ihr Vertrauen in sich und ihre Ideologie nicht brechen könne. Dass tatsächlich irgendeine Kraft in ihr innewohnte, für die er noch zu schwach und unbedeutend war. Ihr wirres Kichern hingegen demonstrierte, dass das alles bloß eine Fassade war. Sie hatte Angst gehabt. Schon vor seiner Ankunft, als sie noch mit allem Komfort versorgt in der Zelle des Grafen saß, und nun, wo er sie hierher verschleppt hatte, begann die Angst sie also aufzufressen. Und nun, als er sie in dieser Verfassung sah, schwand das tosende Pulsieren in seinem Kopf und seinen Adern wieder langsam und der Sith beugte sich ein letztes Mal zu der Jedi herunter:

"Und ich werde kommen..."

Unsanft griff er nach dem Kinn der Frau und drückte dabei ihre Lippen zusammen, um ihr in die braunen Augen zu schauen. Das hämische und beinahe charmanten Lächeln, das in Kombination mit seiner von der Dunklen Seite der Macht besessenen Gesicht womöglich noch verheerender wirkte, als seine vollkommen vom Zorn besessene Visage von eben noch, verriet ihr, dass Darth Angelus es für wahrscheinlicher hielt, dass sie diese finsteren Räumlichkeiten nicht mehr lebendig und in einem Stück verlasse würde. Mit einem beißend-spöttischen Ton fügte er schließlich noch an:

"...Jedi"

Genauso unsanft, wie er sie eben noch gepackt hatte, stieß er sie dann wieder gen Boden, um sich zu erheben und mit wehendem Umhang zu verschwinden. Sein Weg führte ihn auf direktem Wege zurück in die Domäne der Wissenden in sein Quartier. Der von ihm ausgelöste Tumult hatte sich in den Gängen wieder unlängst gelegt und mehr oder weniger alleine flanierte der Ritter in seiner aufwendigen schwarzen Rüstung zurück in seine Räumlichkeiten in den unteren Ebenen. Mit jeder Sekunde beruhigte er sich wieder und er spürte förmlich, wie sein Verstand wieder die vollständige Kontrolle übernahm. Im Quartier angekommen entledigte er sich schließlich seiner Rüstung, um sich in einen deutlich bequemeren schwarzen Maßanzug mit schwarzem Hemd und schwarzen Schuhen zu werfen. Zu lange hatte er in dieser unbequemen Rüstung gesteckt; im Grunde seit seiner Rückkehr von Dubrillion, bis auf eine Ausnahme. Darth Angelus war entschlossen, sich sofort dem zweiten Auftrag, der ihm im NoiTec Tower übergeben wurde, zu widmen. Anders als die Überlieferung der Gefangenen war es eine deutlich größere und bedeutendere Angelegenheit, die ihre Zeit in Anspruch nehmen würde, aber die Zeit für einen kleinen Aufklärungsausflug hätte nicht besser sein können: Spät nachts und noch dazu inmitten des Sturmes, der über Bastion Center tobte. Mit dem richtigen Duft am Hals und Kragen begab sich der Krieger mit eiligen Schritten zu den Hangars des Tempels, wo auf dem reservierten Stellplatz bereits sein schwarzer mandalorianischer Hypergleiter auf ihn wartete. Mit einem Knopfdruck auf den wie der Gleiter keilförmigen Schlüssel öffneten sich die gewaltigen Flügeltüren des schnellen Gefährts und die bläuliche Einstiegsbeleuchtung des Cockpits blitzte in der Dunkelheit auf. Elegant schwang sich der Sith hinter das Steuer und ließ die modifizierten und noch kräftigeren Motoren des Speeders aufheulen, ehe er aus dem untersten Eingang des Hangars schoss und sich durch die verstürmten Straßen pflügte.

Durch seine verstärkten Sinne war es dem Ritter Darth Angelus möglich, noch viel offensiver und riskanter zu manövrieren und sein Status als Ritter des Imperiums gewährte ihm mehr oder weniger jegliche Freiheiten. Dementsprechend wenig Zeit dauerte es, ehe er schließlich in Bonetown zum Stehen kam und den auffälligen Gleiter in einer Seitengasse abstellte. Der Krieger sah über das Steuer auf die andere Seite der Straße, wo inmitten eines größeren Betonbaus neonfarbene Leuchten den Eingang des Stardust-Clubs umgaben. Dort drinnen wartete womöglich bereits sein Ziel: Akuma Kurogai, einer der führenden Patriarchen der berüchtigten Commenor-Mafia, die sich seit geraumer Zeit auf Bastion niedergelassen hatte und dort weitläufige Teile der Unterwelt beherrschte. Aus früheren Zeiten, in denen Angelus hier oftmals zugegen war, kannte er die Unterweltorganisation bereits. Kurogai beherrschte das Gebiet um Bonetown herum und hatte es sich nicht nur mit bedeutenden Persönlichkeiten NoiTecs, sondern auch der eigenen Organisation verscherzt und musste beseitigt werden.
Die wölfischen Augen des Sith ruhten auf dem Clubeingang; er hätte theoretisch dort hineinspazieren, den Patriarchen erledigen und die Millionensumme Credits so simpel wie möglich einheimsen können. Jedoch hatte man ihn gewarnt: Kurogai selbst und die Gang, die ihm unterstand, waren hochgefährlich und wie der gesamte Clan gewohnt, sich mit den Sith auseinanderzusetzen. Stattdessen zielte man scheinbar darauf hinab, diese Angelegenheit auf die edle Art der auch als Mainasu 1 bekannten Organisation zu lösen und nicht durch schiere Gewalt. Viel hatte man Darth Angelus noch nicht verraten, nur das Ziel und die Belohnung.


Während er also noch immer den Eingang überwachte, vor dem sich mehrere Besucher tummelten, eröffnete er über die Konsole des Cockpits eine Com-Verbindung, um seine Schülerin Odile zu erreichen. Mit erhobener Stimme, um gegen das laute Herabprasseln des Regens auf die Frontscheibe und das Dach seines Speeders anzukommen, begrüßte er ihr holographisches Abbild, das aus seiner Mittelkonsole auftauchte, knapp:

"Schülerin, bist Du noch in Bastion Center? Ich komme dich jetzt holen. Wir haben noch etwas in der Stadt zu erledigen."


Bastion - Bastion Center - Bonetown - In der Nähe des "Stardust" - Darth Angelus

 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, mit Darth Angelus, Innerem Zirkel

Da lag sie nun, zu Füßen mehrerer Sith, die Eowyn kaum erkennen konnte. Sie wurde begutachtet, das spürte sie genau. Muraenus betrachtete sie ebenfalls, sie sah seine Wut in seinen Augen. Aber hier konnte er ihr nichts tun, nicht aktuell. Was absurd war. Hätte er doch, theoretisch, die Macht, sie innerhalb einer Sekunde zu töten. Aber auch er war den Gesetzen seines Ordens unterworfen, auch er war gebunden - das, was er nicht verstanden hatte und nie verstehen würde. Sie beide waren doch verloren. Sie beide waren Gefangene ihres Umfeldes.
Die Situation war so verloren, so absurd, dass Eowyn nicht anders konnte als zu lachen. Und warum auch nicht? Das hier war... das Ende. Warum also sollte sie sich damit abmühen, sich unter Kontrolle zu bringen? Sie würde hier wahrscheinlich nicht mehr herauskommen. Sollten sie sie doch für verrückt halten. Für schwach. Für was auch immer. Sie würde nichts mehr tun, was nicht zu ihr gehörte. Sie würde sich nicht mehr verstellen, keine Rolle mehr spielen. Ja, wenn man es so sah... dann
hatte Muraenus sie gebrochen. Vielleicht. Aber es war Eowyn egal. Denn das zählte nicht, wer interessierte sich schon dafür, ob ihr Geist heil war oder nicht? Ian. Ian war der einzige, aber er war nur ein Mann. Und falls Ian sie irgendwann besuchen würde, dann würde sie sich zusammenreißen.

Muraenus aber ließ ihre Worte natürlich nicht auf sich sitzen. Wieder kam er nah an sie heran, seine Wut schien verraucht, doch Eowyn wusste, dass er dieser untertan war, mochte er es noch so sehr verstecken. Er würde kommen? Sollte er. Sollte er... Was wollte er schon tun? Hier auf Bastion würde er sie ohnehin erst einmal nicht töten dürfen. Und für den Fall, dass sie überlebte, irgendwie... Oh, sollte er kommen. Sie würde ihm zeigen, zu was sie fähig war. Denn seine Drohungen, sie klein zu halten, liefen ins Leere. Manchmal war es von Vorteil, dass es niemanden gab, der ihr sonderlich nahe stand.
Er berührte sie erneut, aber da war nichts mehr in Eowyn, das sich dagegen wehren wollte, obwohl er so nah war, dass sie seinen Atem riechen konnte, sein plötzlich aufgesetztes, beinahe freundliches Lächeln begutachten konnte wie kaum etwas anderes. Doch sie sah nur in seine Augen, unfähig zu sprechen, so, wie er sie hielt, und hielt seinem Blick stand. Sie blieb dabei. Sie würde warten. Sollte sie wider Erwarten irgendwie überleben, und war es nur körperlich... sie würde warten.

Und
ER würde sehen.

Er stieß sie erneut zu Boden, und dieses Mal hatte sie keine Chance, sich irgendwie abzufangen. Die Beule würde sie noch ein paar Stunden begleiten, aber was spielte das schon für eine Rolle.
Ihre Stimme war zu schwach, um dem Sith irgendetwas hinterherzurufen, der ihr schon den Rücken zugekehrt hatte, aber sie hatte ohnehin nicht vor, noch irgendetwas zu sagen. Alle Worte, die zählten, waren gefallen. Dennoch konnte sie nicht anders, als den Kopf leicht zur Seite zu drehen, ihm hinterherzublicken und durch ihr Ausspucken zu zeigen, was sie von ihm hielt. Nicht, dass er es mitbekommen hätte, vermutete Eowyn - ansonsten wäre er wohl umgedreht und hätte sie mit seinem Schwert aufgespießt. Doch es war eine Genugtuung für sie selbst, ein kleines Zeichen für ihre eigene Seele, dass sie ncoh nicht tot war.


Es dauerte nicht lange, als sie plötzlich in die senkrechte gebracht wurde. Erneut. Eowyn hatte keinen Befehl gehört oder gesehen, aber sie hatte auch nicht darauf geachtet. Sie wehrte sich nicht gegen den Griff um ihren Arm, weshalb auch? Als ob sie irgendetwas dagegen tun konnte. Als ob sie irgendwie, irgendeine Möglichkeit hatte! Mehr schlecht als recht merkte sie sich den Weg, den sie gingen. Auch hier... weshalb? Das hier waren nicht die Katakomben, aus denen Ian sie "einfach" herausholen konnte. Das hier war die Pyramide der Extinktoren. Vermutlich bewacht wie der Thronsaal des Imperators, wie sollte sie hier entkommen, selbst mit Ians Hilfe? Schön habt ihr's hier, krächzte sie schließich irgendwann. Wieso auch nicht. Sarkasmus war das, was ihren Kern ausmachte, und sie hatte nicht mehr vor, ihren Kern zu verleugnen. Ganz im Gegenteil.

Ihre Worte aber blieben ignoriert, was Eowyn nicht wirklich überraschte. Natürlich. Was interessierte diese Sith hier ihr Geschwätz, das Geschwätz einer gebrochenen Gefangenen? Nichts anderes war sie schließlich. Nun, vielleicht nicht gebrochen, nicht so, wie die Sith es sich wünschten, aber definitiv desillusioniert. Und nun würden sie weitermachen. Sie würden sie wahrhaft brechen. Wie hatte sie so dumm sein können, überhaupt die Hoffnung zu haben, hier wieder herauszukommen? Es war lächerlich. So lächerlich.

Eowyn bemerkte kaum, dass sie stehengeblieben waren. Ein Flur voller Türen, Türen, die massiv und unüberwindbar wirkten, zumindest ohne die Macht. Und da waren sie nun. Bei ihrem neuen... "Zuhause".
Sturns Zimmer für sie war nicht gerade luxuriös gewesen, doch definitiv mehr als eine übliche Unterkunft. Das hier... war das Loch, mit dem sie von Beginn an gerechnet hatte. Kein Fenster, klein, das Mobiliar spärlich und die sanitären Anlagen quasi nicht vorhanden.
Es würde sie aber nicht umbringen.
Konnte es auch gar nicht, denn dafür war durch die Beschaffenheit der "Möbel" gesorgt - die Sith konnten ja nicht ahnen, dass sie ihren eigenen, kleinen Ausweg in ihrem Zahn sitzen hatte.
Und am Ende... war es egal, ob sie in einem Bett aus feinsten Federn oder hier auf dem Boden starb. So lange sie nur spät genug starb, dass die Mission Erfolg haben würde.


Der führende Sith richtete nun das erste Mal sein Wort an sie, und Eowyn verzog spöttisch grinsend das Gesicht. Wie erlesen, ich danke Euch. Ehe sie sich allerdings versah, wurde sie von hinten in die Zelle gestoßen und war froh, dass sie sich genug abfangen konnte, dass sie nicht fiel. Die Tür schloss sich, wie sie hörte, doch alleine war sie nicht. Zwei Sith hatten mit ihr den Raum betreten, eine davon warf ihr einen blauen Haufen vor die Füße. "Umziehen", kommandierte sie und machte keine Anstalten, Eowyn irgendeine Form von Privatsphäre zukommen zu lassen - ganz im Gegenteil. Das allerdings war es nicht, was Eowyn störte, nein. Der Stapel vor ihr allerdings bestand nicht nur aus einer Hose und einem simplen Oberteil mit langen Ärmeln, sondern auch aus Schuhen. Schuhe. Man nahm ihr ihre Schuhe, man nahm ihr damit die letzte potentielle Waffe, die sie irgendwie noch besessen hatte. Wieder der Gedanke - hätte Ian sie eigenhändig in die Katakomben gesteckt, vermutlich hätte sie sie behalten können. Doch dem war nun einmal nicht so. Ian hatte sich anders entschieden, weshalb auch immer, vielleicht hatte er nicht einmal eine Wahl gehabt. Stang. Sie wollte ihre Schuhe nicht abgeben - aber sie hatte keine Wahl. Was sollte sie schon tun?
Ihre Robe abzulegen war hingegen zwar ein seltsames Gefühl, doch da sie sie ohnehin mit falschem Recht trug, war es vielleicht gar nicht so verkehrt. Ein Schnitt - und schon war sie eben nicht mehr Eowyn, die Jedi. Für die Sith vielleicht noch, ja. Aber ansonsten? Es spielte ja überhaupt keine Rolle mehr. Sie war nur noch sich selbst verpflichtet, niemandem sonst.


Als Eowyn vollständig umgezogen war, forderte eine der Sith sie wortlos auf, ihr die ausgezogene Kleidung zu überreichen. Eowyn war versucht, sich dem zu widersetzen, einfach, weil sie keine Lust auf derlei Machtspielchen hatte, doch nach einer langen Sekunde, in der sie darüber nachdachte, entschied sie sich für ihre Vernunft. Ian. Brianna. Die Mission. Sie musste lange genug durchhalten. Und das würde sie nicht, wenn sie zu sehr aus der Reihe tanzte. Sie musste mitspielen. Ein wenig. Wenigstens... ein wenig. Und dann... dann würde sie weitersehen.

Die Tür öffnete sich wieder, und der Bith musterte sie, sprach sie zum ersten Mal mit ihrem Namen an. Wünschte ihr einen verfluchten schönen Tag. Oh, Euch ebenfalls, konnte Eowyn nicht anders, als vor Sarkasmus triefend zu erwidern, doch sie wusste nicht einmal, ob er es noch gehört hatte, bevor die Tür sich wieder geschlossen hatte. Vermutlich besser, wenn er es nicht gehört hatte.
Dann sah sich Eowyn erneut in ihrer Zelle um. Vier, vielleicht sechs Quadratmeter, schätzte sie. Es würde schwer sein, sich hier fit zu halten, aber sie würde Möglichkeiten finden. So sie überhaupt die Kraft dafür aufbringen würde. Sie konnte den Tisch in ihre Übungen mit einbeziehen, immerhin... Der Schlafplatz sah wahnsinnig unbequem aus. Eine sichtbare Kamera über der Tür, wie viele unsichtbare, sie wusste es nicht.


Langsam ging Eowyn zur Pritsche und setzte sich. Die Schuhe waren etwas zu klein, das Oberteil zu groß. Immerhin die Hose passte, das war ein Vorteil. Die Schuhe konnte sie ausziehen, so lange es hier im Raum nicht zu kühl war, und das war aktuell der Fall.
Sie wusste nicht, wie spät es war, aber sie wusste auch nicht, was sie noch erwarten würde. Es war irgendwann mitten in der Nacht, vielleicht sehr frühe Morgenstunden, und das bedeutete eines - sie sollte schlafen. So sie denn irgendwie konnte. Denn eines war klar, solch ruhige Tage wie bei Sturn würde sie hier nicht mehr haben.


Eowyn legte sich mit dem Rücken auf die Pritsche und schloss die Augen. Auch hier blieb das Licht an, selbstverständlich. Langsam kam sie zur Ruhe, konnte rekapitulieren, was in den letzten Stunden geschehen war - und da klopfte sie wieder an, die tiefe, unüberwindbare Angst. Es war das eine, zu wissen, dass diese Mission gefährlich war. Es war das andere, zu wissen, dass es vorbei war. Vorbei. Sie würde hier sterben. Sie würde. Wie, wann, wo genau... unklar. Aber sie würde auf Bastion sterben. Mit viel, viel, verdammt viel Glück würde ihr Körper vielleicht von hier entkommen. Aber sie, sie selbst? Niemals.
Ihre linke Faust war geballt, und Eowyn versuchte, ihre Angst darüber auszuleiten. Sie würde nicht schreien. Sie würde ihnen nicht die Genugtuung geben, dass sie, kurze Zeit, nachdem sie in dieser Zelle war, äußerlich zusammenbrach. Nein.
Sie.
Würde.
Nicht.


Eowyn konzentrierte sich auf ihre Atmung, gab sich Mühe, die Gedanken auszusperren. Meditation. Konzentration. Ihre Angst durfte nicht die Oberhand gewinnen. Muraenus durfte nicht die Oberhand gewinnen. Sie spürte, wie ihre Anspannung begann, in Zittern umzuschwenken, versuchte, sich zu beruhigen, doch es wurde immer extremer - bis sie bemerkte, dass es nicht die Anspannung war, die das Zittern hervorrief, sondern äußerliche Kälte.
Sie öffnete die Augen, setzte sich auf. Ihr Atem war zu sehen, so kalt war es in ihrer Zelle mittlerweile. Temperatur. Eine weitere Methode, sie an den Rand zu treiben... Bewegung. Sie musste sich bewegen. Auch wenn sie das nicht ewig durchhalten würde, aber was sollte sie tun, sich hinsetzen und sterben? Kurz schloss Eowyn die Augen, war versucht, es wirklich einfach zu tun. Sich hinzusetzen. Zu sterben. Es sein zu lassen. Dann eben doch die Genugtuung den Sith überlassen... war das nicht egal? Wen interessierte schon ihre Ehre, ihr Stolz, ihr Sein?

Ian.
Ian interessierte es.

Und wenn sie es nicht für Ian tat... dann für die Milliarden Wesen, die das C-Virus töten würde, wenn sie jetzt nicht aufstand. Denn sie wusste nicht, was Ian tun würde, wenn sie einfach... aufgab.

Also riss Eowyn sich zusammen, öffnete die Augen, zog ihre Schuhe an, stand auf und begann, sich zitternd zu bewegen.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Eowyns Zelle
 
Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Balkon – Aren, Thatawaya, Janus und Brianna

Brianna fühlte sich seltsam, als sie sich Janus näherte. Nicht, weil sie sauwütend war, das passierte nun beileibe nicht selten, selbst im Jedi-Orden. Der Grund war vielmehr, dass sie sich selten so bewusst auf die dunkle Aura ihres Meisters konzentriert hatte und wie diese sich zu überlappen begannen. Sie verschmolzen nicht, dafür waren sie zu verschieden. Die Echani hatte noch nie darüber nachgedacht, aber es schien mehrere Arten von Dunkelheit zu geben. Die eine war diejenige, die Brianna von sich selbst kannte: glühend heiße, hochemotionale Rage. Janus' Version war anders, eisig kalt, gefühllos, berechnend. Es war nun nicht so, dass sie sich auslöschten, auch wenn es vom Gefühlseindruck, den die Silberhaarige hatte, nahe gelegen hätte. Eigentlich beeinflussten sie sich gar nicht groß, aber die Kälte ihres Meisters zu spüren war wie ein Weckruf, ein Warnsignal, das sie an Oyims Worte erinnerte. Beim Verlassen ihres konspirativen Treffens mit der Jedi-Meisterin hatte Brianna brav ihre geistige Abschirmung verstärkt, damit ja niemand der machtsensitiven Partygäste irgendeinen der vielen Gedanken aufschnappte, die wegen der Mission, Eowyn, Ian und Ahna in ihrem Kopf herumschwirrten. Sie hatte die Technik ausgeführt, wie sie es gelernt und mit der Jedi-Rätin geübt hatte, indem sie die Helle Seite benutzte. Beim Vorfall mit den beiden Sith-Jüngern war natürlich jegliche Konzentration verloren gegangen und erst jetzt, da sie die Welle von Janus' Macht so richtig spürte, erinnerte die gefühlte Au-Pair-Schülerin sich daran, ihre mentale Verteidigung wieder hochzufahren. Freilich konnte sie, geladen vor Zorn, nicht auf die Helle Seite zugreifen, sie musste es auf Sith-Art machen. Vor wenigen Wochen hätte sie das noch gar nicht gekonnt, jetzt gelang es ihr auf Anhieb, und hätte sie ihre eigene Dunkle Seite so im Griff wie Janus, hätte sie sich diebisch über diesen Fortschritt gefreut.

Eine weitere Sache war neu, und diese fiel Brianna sogar auf: sie hielt sich in der Nähe ihres Meisters auf, ohne zu vergessen, wer sie in Wirklichkeit war, ohne dass ihre wahre Mission dabei unterging. Sie konnte sich also gegen Janus' Einfluss wehren, wenn sie wollte. Als sie seine Worte vernahm, klangen diese mit einem Mal ganz anders als sonst: leere Worthülsen, bedeutungslose Freundlichkeitsfloskeln. Dabei war es der fast 28jährigen gar nicht so recht, gemeinsam mit Janus zum Tempel zurückzukehren. Sie wollte Zeit für sich alleine haben, um ihre Gedanken zu sortieren, Oyims Ratschläge umzusetzen und herauszufinden, wie sie künftig mit ihrem Meister umgehen sollte, was er nicht war, sagte sie sich. Sie war Jedi-Ritterin, und ihre Meisterin war Kestrel gewesen. Janus war ein sehr gefährlicher Mann der drohte, ihre ganze Mission scheitern zu lassen und somit Coruscant in den Abgrund zu schicken, sagte sie sich. Aber Brianna zeigte davon nichts – sie setzte ein falsches Lächeln auf, das konnte sie gut.


„Wie sich das trifft – da hab ich wohl tatsächlich den richtigen Riecher gehabt!“

Naja, dass das Vogelwesen, das sie freundlich begrüßte, war ein Lichtblick. Vielleicht würde sie den Halbechani ein wenig von ihr ablenken, was im Moment sicherlich das beste wäre. ›Geliebtes Imperium‹, ›Endgültiger Sieg‹ – diese Phrasen hatte sie selbst in den Momenten nicht mehr hören können, wo sie ganz unter Janus' Bann gestanden hatte. Jetzt waren sie geradezu unerträglich und irgendwie auch amüsant, weil es doch vermutlich alle Anwesenden besser wussten? Vermutlich glaubte nicht einmal dieser Bürokrat, oder Sektoradjutant (Aren), dass ihr holder Meister sich um irgendetwas anderes als zuallererst die Mehrung seiner eigenen Macht und Einflusses interessierte.

Es war eine gute Sache, nicht zu positiv von Janus zu denken. Ihn in Gedanken ›Sturn‹ zu nennen, das brachte sie nicht fertig, dafür stand er ihr zu nahe. Aber sich an seine schlechten Seiten zu erinnern half, die Distanz zu wahren, welche zur Erfüllung der Mission notwendig waren.

Scheinbar hatte Brianna nicht mitbekommen, dass heute ›Ignoriert-die-Echani-Tag‹ war, oder jedenfalls schoss sie sich, innerlich immer noch mehr als gereizt, nur zu gerne auf diesen Gedanken ein. In diesem Fall tat Adria aber das beste, was eine Guldur wohl jemals für sie tun konnte: sie beschäftigte Janus und gab ihr einen Grund, sich aus dem Staub zu machen, und was für einen noch dazu! Ein Tanz mit diesem Mädchen! Das würde sie ihrem Meister zurück im Tempel mit einem Vergnügen unter die Nase reiben, das man als diabolisch bezeichnen würde, wenn sie nicht so was von im Recht wäre.


„Wir sehen uns dann ja später noch – freut mich!“

Mit diesen Worten verabschiedete sich Brianna von Thatawaya, der einzigen Person hier, auf die sie gerade nicht sauer war. Auch wenn sie Adria im Geiste von Herzen dankte, rissen es die paar positiven Karma-Punkte auch nicht mehr raus. Deshalb konnte die Echani sich auch ein kleines Attentat auf die demnächst Tanzenden und Turtelnden nicht verkneifen. Sie hielt den Blick mit der Vogelfrau, bis sie Adria passierte und wandte sich erst dann überaus schwungvoll ab. Indem sie eine Hüftbeweglichkeit demonstrierte, auf die jede Profitänzerin blass vor Neid gewesen wäre, schaffte es Brianna, ›versehentlich‹ Adrias Robe mit just dem soßenverschmierten Teil ihrer eigenen zu streifen und die Sith-Kriegerin schien zu beschäftigt damit zu sein, ihr neues Feindbild zu ignorieren, um den Vorfall überhaupt zu bemerken. Sicherheitshalber legte Brianna noch ein wenig Distanz zurück, während der sie die junge Dame mithilfe der Macht genau im mentalen Auge behielt, erst dann wandte sie den Kopf in die andere Richtung zu Janus, den beleidigten ›Gehörnte-Ehefrauen‹-Blick aufgesetzt.

Trotzdem, einen größeren Gefallen hätte Adria Brianna gar nicht erwidern können. Die Silberhaarige kultivierte und pflegte den empfundenen Ärger auf Sith-Art, wie sie es gelernt hatte, um ihre Gedanken abzuschirmen. Als sie den Ballsaal durchquerte, nahm sie einem Kellner ein Tablett mit Häppchen weg und hielt nach Odile Ausschau, der gefühlt einzigen anderen Person auf der Party mit Manieren, sah sie aber nicht.

Draußen nahm Brianna den Speeder, mit dem Janus und sie gekommen waren. Sollte er doch mit der jungen Guldur zurück zum Tempel fliegen! Die Häppchen hielten sie wenigstens die Fahrt über einigermaßen bei Laune. Zurück in Janus' Refugium orderte sie bei einem Jünger wörtlich eine ›anständige Mahlzeit‹, entledigte sich in ihrer Quartier ihrer besudelten und inzwischen gründlich verschmierten Robe und ließ ihre Aggressionen in ihrem privaten Trainingsraum an den Hanteln aus, mit denen sie inzwischen gut ausgestattet war. Zunächst würde sie ihre Fertigkeit perfektionieren, ihre Körperkraft mithilfe der Dunklen Seite der Macht zu steigern, beschloss Brianna, sobald der Sport ihr geholfen hatte, wieder klar zu denken. Anschließend galt es zu lernen, stattdessen die Helle Seite zu benutzen, denn eines stand fest: sie blieb nicht dauerhaft hier mit den Sith, den leeren Versprechungen, ihren übersteigerten Egos und ihrem Hang zu sinnloser Gewalt. Sie war eine Jedi und würde das auch bleiben, ob nun als Ritterin oder Meisterin. Ian und Oyim hatten der Echani aus zwei Perspektiven zu vermitteln versucht, dass sie auf dem falschen Weg war und so langsam brach sich die Erkenntnis Bahn.

Nachdem Brianna ihren muskulösen Körper zunächst ordentlich schwitzen und ihn anschließend unter der Dusche gereinigt hatte, fand sie ihre bestellte Mahlzeit auf einem Tablett im Hauptraum vor. Scheinbar hatten es irgendwelche Jüngerinnen für der klügste gehalten, sie nicht zu stören und geräuschlos zu verschwinden. Kaum dass die Echani endlich satt und auch wieder bekleidet war, verließ sie ihr kleines Reich wieder, denn sie wollte nach Eowyn sehen. Doch vor ihrer Zelle stutzte Brianna, denn da standen keine Wachen mehr. Probehalber versuchte sie die Tür zu öffnen, und fand sie unverschlossen. Der Raum dahinter war leer, keine Spur mehr von der Jedi-Rätin, ihrer Freundin, auf die sie doch aufpassen sollte.

Mit einem flauen Gefühl in Magen, schockiert von den schlechten Neuigkeiten, stampfte Brianna auf der Suche nach jemand davon, die Auskunft geben konnte, und fand Raveen.


„Wieso ist Eowyn nicht mehr hier?“

Verlangte sie vom Jünger mit Sonderaufgaben zu erfahren.

„Sie wurde verlegt.“

Gesprächig war der Knabe ja nicht gerade, jedenfalls nicht ihr gegenüber, fand Brianna.

„Was soll das heißen, ‚verlegt‘?“

Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier – Brianna
 
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Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- auf dem Weg zu Eowyns Zelle- Tom West, Keebo

Zu schön wäre es gewesen, hätte West die Frage nach Kal'Lesu bejaht. Zu schön und doch zu unwahrscheinlich und so war es kaum verwunderlich, den Captain sagen zu hören, dass er den Namen noch nie gehört hatte.

"Ich bisher auch nicht, aber er überbrachte mir die erste Nachricht über El'mireths Verlegung." Was ihn im Nachhinein beinahe doppelt verärgerte - bedeutete es doch, dass mindestens zwei Personen schon vor ihm selbst Bescheid gewusst hatten. Warum Keebo fragte, war eigentlich offensichtlich. "Wisst Ihr, ich mag es nicht besonders, bloß in Kenntnis über etwas gesetzt zu werden. Wäre Kal'Lesu Euer Vorgesetzter, wäre es einfacher gewesen, ein Gespräch mit ihm zu führen. Eine Kom-Nachricht gibt mir kaum Möglichkeit, direkt zu reagieren." Was das ärgerlichste an der Sache war. Denn eine direkte Konfrontation barg die Möglichkeit, noch etwas zu verändern, davor, verstand sich, während ein in Kenntnis setzten bloß eine Reaktion danach ermöglichte.
West zog im Laufen sein Datapad hervor, vermutlich wollte er sofort Informationen über Tirhann, die er kurzerhand mit Keebo teilte, der wiederum nickte.

"Es wäre schlimm, wüsste ich weniger, als das, was in den Akten steht. Schließlich waren die Schreiberlinge nicht die, die El'mireth hier her gebracht haben." Keebo verzichtete darauf, erneut zu erwähnen, dass er derjenige gewesen war. Es verstand sich von selbst, dass er mehr über die Jedi wusste, als andere. Immerhin hatte er Monate mit ihr verbracht - und niemand würde ihm nachsagen können, er hätte seinen Job nicht gut oder gewissenhaft ausgeführt. El'mireth war seine Gefangene und mit ihr gehörten ihm auch ihre Geheimnisse, die kostbar waren und ihm helfen würden. Ein paar davon würde er ohne weiteres teilen. Vor allem, wenn sie ihm Türen öffneten. "Ihre Eltern sind tot", ließ der Sith sein Gegenüber wissen. "Sie starb, als El'mireth noch recht jung war, durch einen Unfall. Ihr Vater starb erst später, als sie sich längst bei den Jedi befand." Freunde erwähnte Keebo nicht. "Da sie dem Imperium nicht gerade freundlich gesinnt ist, schätze ich, dass sie die meisten, oder alle Freunde verloren haben dürfte." Was im Grunde eine Lüge war. Ian wusste sehr wohl, dass es eine beste Freundin gab. Wusste sogar den Namen ihrer ersten Liebe. Doch es verstand sich von selbst, diese Informationen nicht weiter zu geben. "Ich danke Euch für das Angebot der Unterstützung," sah Keebo West nun direkt in die Augen. "Ich weiß eine Menge über diese Frau, vielleicht genug, um sie zu brechen und doch bevorzuge ich es, langsam vorzugehen." Ob das grausam wirkte, spielte ebenso wenig eine Rolle, wie der Grund dieses Vorgehens. Keebo musste sich nicht erklären, nicht vor einem Captain der Royal Guards und auch sonst vor niemandem. Zumindest war das etwas, was er sich am liebsten eingeredet hätte. Die Wahrheit sah anders aus. Er hatte sich sehr wohl zu erklären. Sich schon immer zu erklären gehabt und genau das war oft zum Problem, zu oft zu seinem Verhängnis geworden. Sich erklären zu müssen - es war eine seltsame Gemeinsamkeit mit Ian. Und wiederum doch nicht seltsam, denn es gab überhaupt nicht den einen oder den anderen. Bedeutete das nicht, dass es immer nur sie beide gab? Und das Keebo immer ein teil Ians sein würde, so wie Ian immer ein Teil Keebos? Mit diesen Gedanken bestätigte der Sith sich beinahe selbst, hätte er es nicht besser gewusst, hätte er sich selbst als irre bezeichnen müssen. Doch in jedem steckte mehr als eine Persönlichkeit, nein, mehr als ein Anteil. Manchmal reagierte, der eine, manchmal der andere. Nichts davon war irre, es war, in Keebos Fall menschlich.

West klärte weiter über Eowyns Akte auf, gab an, dass diese erschreckend leer war, bis er stirnrunzelnd inne hielt. "Ja, Kira Guldur hat ihr die Hand gebrochen und Sturn hat die Situation genutzt, um sie zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen." Kira und Adria würde der Sith sicher nicht vergessen. Beide waren in die Kategorie gefährlich einzuordnen, wobei von der Mutter die größere Gefahr ausging.
Schließlich lachte Keebo auf die Worte von West, schenkte ihm ein ehrliches Lächel.
"Royal Guard müsste man sein." Bloß... "Bloß sind die Katakomben viel älter als wir beide zusammen und in den Wänden ist nicht eingraviert, wer diese morbiden Fallen eingebaut hat." Vermutlich würde West die Katakomben niemals betreten, die Wahrscheinlichkeit, dass er dort unten innerhalb von Minuten, wenn nicht gar Sekunden umkam war einfach zu hoch. Da unten konnten sich nur diejenigen bewegen, die in der Lage dazu waren, den eigenen Geist so gut es geht abzuschirmen. Nicht einmal die Macht hatte ihm helfen können, zwei Fallen zu entgehen. Zwar hatte die Macht ihn letztlich gerettet - aber Keebo war nicht töricht. Die Katakomben waren für jeden gefährlich.

Schließlich hatten die beiden Männer den Komplex erreicht, in dem Eowyn, nein El'mireth, verbesserte sich Keebo schnell, neu untergebracht worden war.
Bisher war Keebo nie hier gewesen, hatte auch nie einen Grund gehabt. Die Verlegung der Jedi ergab, so fiel ihm jetzt mit etwas mehr Distanz auf, durchaus Sinn. Einmischung der Jedi rief diese Gruppe auf die Bühne. Allerdings brauchte es keine Extinktionen, um El'mireth zu bekämpfen. Keebo hatte sie bereits zu den Sith gebracht, sie war nicht freiwillig hier. hatte sich nicht eingeschlichen. Eine einzige Jedi, egal welchen Ranges, stellte kaum eine Gefahr dar, an einem Ort, an dem es nur Sith gab. Extinktoren waren Aktionisten, die sich überall einmischten, sie hatten ihren Finger im Spiel, wo diese nichts zu suchen hatten. Sie hinterließen allzu oft eine Unterschrift aus Blut. Keebo hatte genug von ihnen gehört.
Und jetzt, angekommen in ihren Gefilden, wollte sich etwas in den Vordergrund drängen, das mit der heißen Wut, die Keebo zu beginn gespürt hatte nichts, aber auch gar nichts gemein hatte. Dass sie Eowyn verlegt hatten sollte
Keebo wütend machen. Einem anderen aber machte es Angst. Da aber, wo es nicht den einen und den anderen gab, sondern beide, war die Angst des einen auch die Angst des anderen.
Hier hatte er keinen schnellen Zugang. Hier war sein Zimmer nicht in der Nähe. Die Pyramide der Extinktionen war für eben jene bestimmt - doch Keebo war Hexer. Würde er hier überhaupt uneingeschränkten Zugang haben und wenn ja - an welche Bedingungen war er geknüpft? Sith schenkten einander nichts und Keebo brauchte sich nicht einzubilden, dass er genug macht hatte, es mit der gesamten Pyramide aufzunehmen. Er würde sich erklären müssen, ob ihm das gefiel oder nicht.
Keebos Herzschlag begann sich zu beschleunigen. Bis jetzt hatte er sie nicht besuchen können. Zwar hatte er jeden Tag Kontakt zu ihr aufgenommen, ihr mindestens einen Impuls gesendet - doch gesehen hatte er sie nicht.
Jetzt besuchte er sie mit Tom West. In einem völlig anderen Bereich. Unauffällig atmete der Sith tief durch, versuchte Herr über die Angst zu werden. Angst war so lange ein Begleiter gewesen, aber damals war es eine andere gewesen. Die Angst vor seinem Vater. Die Angst vor dem eigenen Versagen. Das hier war anders. Das hier war Angst
um jemanden. Mit seinen inneren Dämonen war der Sith immer irgendwie fertig geworden. Jetzt spielte eigenes Versagen kaum eine Rolle, denn selbst wenn sich die zweifelnde Stimme (ein Teil von vielen) meldete: Was sollte sie ihm schon sagen? Du kannst sie nicht schützen? Wahrheit. Du hättest sie nicht herbringen dürfen? Halbwahrheit. Du wirst das Virus über alles stellen?
Keebo starrte die beiden Sith vor der Zelle an, ehe er sich die Frage, deren Antwort er
nachspürte, beantworten musste.

Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- auf dem Weg zu Eowyns Zelle- Tom West, Keebo

OCC: Ich stoppe mal hier, sonst wird es bald zu schwer darauf zu reagieren. und zu lang :D


 
[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Trainingsraum ] - Venris Traja, Kira, Kayn, Adria

Die Gedanken der Sith kreisten noch um den Tod ihres Vergewaltigers und Vaters ihrer Tochter. Er hatte den Tod verdient, zweifelsohne und doch hätte sie es liebend gern selbst getan. So musste sie sich zwar die Hände nicht schmutzig machen und doch befriedigte sie das Wissen nicht, dass er nun unter den Toten weilte.
An der Wand angelehnt schaute sie den Beiden Schülern zu, während ihre Tochter Adria sich wohl zu schade war, dem kleinen Schauspiel beizuwohnen. Sie war sich wohl sicher, dass Venris gewinnen würde, auch wenn Kira nicht wirklich etwas anderes erwartete. Vielmehr wollte sie sehen wie stark Kayn mit der Macht verbunden war und wie es um seine Kraft und seinen Mut stand. Immerhin folgte er gehorsam ihrem bösen Spiel, der seinen Tod bedeuten würde. Dem musste sich Kayn immerhin bewusst sein, auch wenn er wahrscheinlich wusste, dass Widerstand ebenso zum gleichen Ergebnis führen würde.

Der Kampf entwickelte sich relativ einseitig. Venris hatte die Oberhand und behielt sie fast durchgängig. Adria stieß schließlich wieder dazu. Kira hatte keine Lust sie nach ihrem Verbleib zu fragen. Stattdessen stand sie eher gelangweilt an der Wand gelehnt und sah zu wie Kayn schließlich verlor.

"Gut gekämpft, Venris. Glückwunsch. Lass ihn liegen."

Lobte sie den Schüler von
Adria und nickte seiner Meisterin anerkennend zu.

"Er benutzt noch kein Lichtschwert? Die Macht hat er auch bisher nicht nennenswert eingesetzt. Er hat auch noch viel zu lernen."

Sagte Kira zu ihrer Tochter, da sie eigentlich mehr erwartet hätte von deren Schüler. Beide verließen schließlich den Raum und Kira war somit alleine mit Kayn.
Langsam bewegte sie sich zu dem blutenden Mann am Boden und ihre Stiefel klackten bei jedem Schritt. Von draußen hörte sie auf den Fluren eine bekannte Stimme fluchen (Brianna), doch für den Moment war sie noch auf ihren Schüler fixiert.


"Mutig und doch schwächlich."

Kommentierte sie den Kampf und sah auf den verletzten Mann hinunter.

"Nichtmal ansatzweise hast du Gebrauch von der Macht genommen. Nicht einmal instinktiv. Sie steckt in dir, auch ohne Ausbildung. Du hast deine Gefühle mit Absicht im Zaun gehalten. Ein weiterer Fehler. Nutze deine Wut und deinen Zorn und du bekommst instinktiv Zugang zur dunklen Seite der Macht, die nur danach schreit gebraucht zu werden. Sie verleiht dir Stärke und Macht. Macht zu unnatürlichen Fähigkeiten. Du hast sie unterdrückt und wolltest mit Verstand gewinnen. Doch alleine das wird dich vor dem Tod nicht bewahren. Du hast mehrfach gezögert und darauf gewartet, dass dein Gegner zuerst angreift. Du wolltest sehen, was dein Gegner vorhat, statt selbst anzugreifen. Sith warten nicht auf einen Angriff ihres Gegners, sondern wir greifen zuerst an! Nutzen den Vorteil der Überraschung und schüchtern mit unseren Attacken ein. Wenn wir zuerst angreifen, strahlen wir Stärke und Selbstbewusstsein aus und warten nicht darauf, dass unser Gegner zuerst die Chance bekommt uns zu treffen. Zögern bedeutet Tod und Angriff den Sieg."

Erklärte die Sith und sah zu ihm verächtlich hinunter.

"Merke dir das. Den gleichen Fehler toleriere ich kein zweites Mal. Das nächste Mal ist es dein Ende."

Sagte sie gefühlskalt von oben herab und kehrte dann auf ihrem Absatz um und zum Ausgang des Raumes, um dem Schrei der Echani nachzugehen.

"Lass dich auf der Medistation behandeln. Danach wünsche ich deine Präsenz an meiner Seite."

Sagte sie abschließend und verließ den Raum. Auf dem Gang waren Essensreste zu sehen, der den teuren Teppich zierte. Kira runzelte die Stirn und begab sich dann wieder in Richtung des Raumes der Festlichkeit. Von weitem konnte sie Brianna ausmachen mit einem deutlich besudelten Gewand. Die Ursache für den Teppich war nun klar. Kira grinste amüsiert und begab sich dann in den Saal, da Brianna bereits in denen Gleiter gestiegen war und es keine zeitnahe Möglichkeit gab sie zu schikanieren. Stattdessen sah sich nun Adria mit Janus dicht beim Balkon tanzen. Kira verdrehte die Augen. Zum Glück schienen sie bereits fertig zu sein. Kira ging an ihnen vorbei.

"Netter Tanz, Sturn. Ich wusste gar nicht, dass ihr tanzen könnt. Offensichtlich ein verstecktes Talent... . Eure Schülern hingegen weist weniger Talent beim Essen auf, wie ich gesehen habe. Vielleicht solltet ihr mit ihr noch einmal die Handhabung von Besteck durchgehen. Nur ein kleiner Tipp am Rande."

Spottete Kira über Brianna und verbeugte sich dann vor Janus.

"Wir sehen uns. Ich verlasse nun diese Feierlichkeit. Vielen Dank für Speis und Trank, mein Lord."

Verabschiedete sich die Sith Executorin und bedachte Adria mit einen warnenden Blick, ehe sie sich umdrehte. Danach begab sich Kira zu den Gleitern und flog zurück zum Tempel. Janus war für den Moment beschäftigt und Brianna ihr schutzlos ausgeliefert.

Kira hatte keine Schwierigkeiten die Echani zu finden oder vielmehr fand sie die Echani genau dort auf, wo sie jene auch vermutet hätte. Bei dem Quartier der Jedi. Jeder wusste wo sich jenes Quartier befand, zumindest seitdem die Sith angefangen hatten die Jedi wie ein Tier im Zoo zu besuchen. Brianna hier jedoch anzutreffen, war jedoch etwas anderes und bestätigte nur ihren Verdacht.

"Weiß dein Meister, dass du hier bist, Brianna?"

Fragte Kira, die nun aus dem Schatten trat und erst jetzt ihre Präsenz in vollen Zügen in der Macht offenbarte.
Kira glaubte einen gewissen Schrecken im Gesicht der Echani gesehen zu haben. Entweder fürchtete sie ihre Macht oder sie hatte sie tatsächlich ertappt. Vielleicht auch beides.

"Wie ich sehe....hast du es zumindest geschafft dich umzuziehen, nach deinem kleinen Unfall mit deinem Essen. Janus hat sich deinetwegen ziemlich geschämt. Er hatte eben kein anderes Thema, außer dein öffentliches Auftreten in deiner besudelten Robe vor den anderen Sith. Du hast ihn damit vor aller Öffentlichkeit bloß gestellt. Du schadest damit seinem Ruf. Er war ziemlich ungehalten darüber."

Log Kira, ließ sich ihre Lüge jedoch nicht anmerken, denn in Intrigen spinnen, war sie schon immer gut. Sie kannte Brianna gut und deren Schwachpunkte.

"Was wolltest du denn von der Jedi?"

Fragte Kira interessiert nach und lehnte sich entspannt mit der Schulter gegen die Wand.

"Vielleicht kann ich dir ja helfen?"

Fragte Kira süffisant grinsend. Sie würde allen noch beweisen wie falsch alle bei Brianna lagen und wie blind sie waren. Das würde ihren eigenen Ruf heben und davon abheben nur die Verstoßende Mutter zu sein. Den Jünger neben ihr, ignorierte sie völlig. Er war seiner Aufmerksamkeit nicht wert.

Sith-Tempel- Vor Eowyns altem Quartier- Brianna, Kira und Jünger
 
Bastion - Sith-Tempel – obere Ebenen- auf dem Weg zu Eowyns Zelle- Tom West, Keebo

Tom hörte zu und überlegte einen winzigen Moment ob er sich nach diesem Kal'Lesu umhören sollte, entschied sich aber dagegen. Er wollte in keinen klein Krieg hineingezogen werden und einen möglichen Kollegen an einen Sith zu verkaufen kam schon gar nicht in Frage. "Ich an ihrer Stelle würde mich eher an diesen Janus Sturn halten, der sich wohl am Ende für die Verlegung Verantwortlich zeichnet. Da er sie auf seiner Beförderungsfeier, als Trophäe vorzeigen und ihren Erfolg als seinen ausgeben wollte" kurz sah er noch einmal auf das Datenpad. "Dafür muss ich El'mireth wohl noch disziplinieren" überlegte er leise und dachte darüber nach, was wohl angebracht für sie war, und gab eine Anweisung auf dem Datenpad ein. Dann wurde Tom aus seinen Gedanken gerissen als Darth Keebo weiter über El'mireth redete. Er schaltete auf seinen Datenpad die Aufzeichnung hinzu, um später ihre Akte zu verfollständigen. Den Darth Keebo besaß eine menge Informationen über die Gefangene. Anscheinend war er lange Zeit auf der Jagd nach ihr gewesen.

"Ja hier gibt es einen Nachweis wo die Eltern von El'mireth auf Trihann begraben wurden" musste er feststellen. "Was ihre Freunde auf Trihann angeht, könnten sie sich möglicherweise Täuschen Darth Keebo. Dem Berichten nach gibt es auf dem Planeten gerade einige kleinere Unruhen" musste Tom den Daten nach leider bemerken. Aber damit würden sich die Behörden vorort auseinandersetzen müssen. "Daher besteht eine Möglichkeit das wir einige Freunde oder Personen mit dennen sie Kontakt hatte auf Trihann ausfindig machen könnten" und erwiederte den Blick des Sith selbstbewusst. "Ich werde die dortigen Behörden anweisen sich umzuhören und nach Informationen zu suchen" Tom war zufrieden mit sich, Darth Keebo in dieser Richtung behilflich sein zu können.

Kira Guldur befand sich also gerade auf Bastion und schlich irgendwo durch die Pyramide. Er würde aufpassen müssen ihr nicht über den Weg zu laufen. Mütter konnten echt Nachtragend sein, auch wenn der Gedanke merkwürdig war, das Sith andere Beschützen konnten. Würde Tom das Risiko ganz bestimmt nicht eingehen, sich ihrem Zorn auszusetzen. "Was diese Katakomben angeht, sind diese Fallen dort überall angebracht worden? Ich bin zwar bisher noch nicht dortgewesen wurde aber angewiesen übermorgen dort meinen dienst zu versehen. Auch wenn die Ortsbeschreibung ein wenig Schwammig klingt" wie er zugeben musste. "Bei den Krypten der Dunklen Lords," das verborgen hinter der zweiten Kreuzzug lies er absichtlich heraus. Um dem Zugang zum Virus Labor nicht zu verraten "auf dem Pfad der Ketten, klingt nicht gerade nach einer genauen Ortsbeschreibung, die Sith haben nicht zufälig eine Karte der Katakomben?" fragte er ein wenig Hoffnungsvoll nach. Über die Fallen machte er sich weniger sorgen, die Sith waren überheblich und verliesen sich viel zu sehr auf die Macht wie er gelernt hatte und übersahen daher manchmal einige wichtige Dinge. Die Royal Guards besassen einen handlichen Sonarsensor, der die Fallen recht zuverlässig aufdecken konnte, auch wenn sie noch so gut hinter den Wänden, im Böden oder in der Decke verborgen waren.

Der Zugang zu den Extinktoren anging, war dieser erstaunlich unkompliziert. Da er angemeldet war brauchte er nur seinen Zylinder vorweisen und angeben das Darth Keebo sein Begleiter war um in den Bereich des Zirkels zu kommen. So liefen sie noch durch einige Gänge und mussten einen Fahrstuhl nehmen um auf die Richtige Ebene zu gelangen. Vor der Tür zur Zelle von El'mireth, wo zwei Wachen standen musste er sich nocheinmal Ausweisen. Auch Darth Keebo musste sich nocheinmal identifizieren, um eingelassen zu werden. Tom erklärte den Wachen noch einmal das es sich bei Darth Keebo um den ihm zugewiesenen Hexer handelte der die Zelle aus Machtsicht überprüfen sollte. "Wir müssen noch kurz warten Darth Keebo, aber es dürfte nicht viel länger dauern als ein oder Zwei Minuten, bis der von mir angeforderte Droide eintrifft" Es dauerte drei Minuten, bis der schwarze IT-0-Verhördroide um die nächste Ecke Flog und bei ihnen endlich ankam."Keine Sorge Darth Keebo, sie wird nicht dauerhaft geschädigt, nur Diszipliniert, wegen ihrer ketzerischen Äusserungen über Imperator" Immerhin war es schlussendlich seine Gefangene. Kurz warf Tom einen Blick durch die Kamera ob El'mireth nicht nahe der Tür lauerte, um sie anzufallen und setzte sich dann seinen Helm auf, ehe er die schwere Tür mit einem Ruck, seiner künstlichen Armes öffnete.

"An die Wand! Die Hände im Nacken verschrecken, die Beine auseinander" befahl er El'mireth im scharfen befehlsgewohnten Tonfall. Er würde sie nicht unterschätzen und nahm sich Darth Keebos Warnung zu Herzen. Langsam trat er ein, mit der auf Betäubung eingestellten Blasterpistole in der Hand und lies El'mireth dabei nicht aus den Augen, die sich gerade von einem zum anderen Ende in ihrer Zelle bewegte, wohl um sich aufzuwärmen. Darth Keebo folgte ihm. Den Anzeigen seiner Rüstung nach war es in der Zelle erstaunlich kühl. Man sah Eowyn kleine Wölkchen ausstoßen, als ihr Atem in der Luft zu kondensieren begann. Die Zelle war wirklich Spartanisch eingerichtet, wer das hier wohl sauber machte? Auch hatte man ihr mittlerweile neue Kleidung gegeben. Wie er positiv bemerken konnte. Da war dieser Sturn dagegen sträflich nachlässig und leichtsinnig gewesen.

Tom rief sich noch einmal die bemerkungen ins Gedächtnis die El'mireth bei Janus Sturn geäußert hatte. Auch Sith machen Fehler. Da hatte sie ja nicht ganz unrecht. Aber Selbst der Imperator war eine Bemerkung von El'mireth die einfach zu Weit ging damit, um es ihr ungestraft durchgehen zu lassen. Oh ja, Mirili, der Imperator ist nicht fehlerlos. Und mehrere Köpfe irren seltener als einer. War da eindeutig auch nicht besser, sondern eine glatte Lüge. Ein Fester Wille war einer zerstrittenen und korrupten Regierung, die nur Kompromisse beschließen konnte, eindeutig vorzuziehen. Dagegen war ihre Behaauptung Ihr seid nicht frei, einfach nur Lächerlich von El'mireth. Selbst der Imperator lebt immer mit der Gefahr im Hintergrund, gestürzt zu werden. Bei dieser Aussage fühlte sich Tom schon ein wenig in seiner Ehre angegriffen. Dabei galt das gleiche ebenfalls für die Neue Republik. Nur durch eine starke Führung konnte eine Regierung hoffen dauerhaft an der Macht zu bleiben und der Galaxies frieden und Schutz gewehren. Aber das würde dieser lächerlich Rat der Neuen Republik auch noch lernen und daran zerbrechen. Der Verhördroide würde ihr solche Kommentare schon austreiben. "El'mireth wegen verleumdung an seiner Majestät dem Imperator gegenüber, darf ich ihnen IT-O Vorstellen. Ihr solltet mehr darauf Achten was ihr für Lügen von euch gebt" woraufhin auch der Verhördroide in die Zelle schwebte und seine Optischen Linse und Sensoren auf El'mireth richtete.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle - Tom West, Keebo
 
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Bastion, Center, NoiTec Tower, Festsaal in der Etage 65, Tanzfläche: Adria und Graf Sturn


Der Graf hatte eine Antwort parat und das postwendend. Er meinte, dass man das nur durch Praxis erfuhr und in dem Punkt konnte Adria ihm noch folgen und schlug dann den Planeten Dathomir vor. Dathomir? Adria würde sich schlau machen müssen, denn der sagte ihr nichts. Dort gäbe es auch ein tolles Artefakt. Aha. Es wäre gefährlich dort und dort könnte Adria ihre Zukunft herausfinden. Seine Antwort war etwas kryptisch, denn diese warf tausend Fragen auf. Warum dort? Oder, hatte er andere Ambitionen, sie weit weg zu schicken? Wollte er sie loswerden? Und, warum reagierte er nicht auf die Aussage über Fel?

Der Graf führte seine Tanzpartnerin in die Nähe von Brianna, die komischerweise nicht mit Venris tanzte, und instinktiv legte sich Adria mit der Macht ein unsichtbares Kleid aus der Macht als Schild um, denn sie traute ihr nicht und dachte dabei weiter über Sturns Worte nach. Waren sie ehrlich gemeint? Und, ihre Gedanken wanderten plötzlich zu Brianna ab. Tanzte jene wegen ihres besudelten Kleides nicht? Wie sah die eigentlich aus? Was war der passiert? Etwas ungeschickt, die Kleine! Als sie genau an ihr vorbei tanzten, streiften sie des Grafen Schülerin. Wie konnte das passieren? Der Graf war ein exzellenter Tanzpartner, dem solche Patzer nicht passieren würden?! Brianna musste ihnen zu nahe gekommen sein. Adria stockte und sah an sich seitlich herunter. Ihre Augen wurden groß, als sie das sah. Dann wurden ihre Augen eng, als sie begriff. Brianna hatte schnell Abstand gesucht. Adria glaubte nicht an ein Versehen! Wut ergriff sie. Sie zeigte es mit bernsteinfarben angelaufenen Augen dem Grafen:


“Man gut, dass ich der Jedischülerin nicht über den Weg traue. Ich hätte so bekleckert ausgesehen, wie die ungeschickte Kleine!”

Adria löste das Machtschutzschild auf und der Soßenkleks glitt abperlend zu Boden. Ihr Kleid war sauber geblieben. In dem Moment, als sie den Tanz fortsetzten, kam ihre Mutter mit warnendem eindringlichen Blick an ihnen vorbei. Adria würde die Sache mit Dathomir genauestens prüfen müssen! Kira lästerte über Brianna und ihr besudelte Kleid. Adria musste leise kichern und entspannte sich wieder. Kira war dermaßen direkt. Allerdings war Adria nicht groß anders. Aber, bei Anderen fiel sowas einem eher auf, als bei einem selbst.

Sie tanzten am Balkon vorbei. Ein kühler Windhauch glitt über ihre Arme und ihren zarten Nacken. Dabei sah sie Zion, zu dem sie nochmal wollte. Dort steckte er also. Vielleicht fand sie ja auch noch Saphenus?

Der Tanz war vorbei. Der Graf sprach von einem nächsten in unabsehbarer Zeit und das er dann viel mit ihr zu besprechen hätte. Da gab es wohl einiges, was man hier nicht bereden könnte? Interessant! Wie sollte Adria das aushalten?


“Danke für den Ratschlag und den Tanz, Graf Sturn.”

Adria wirkte richtig gut erzogen. Wer Adria kannte, würde jetzt amüsiert lächeln.

Sie steuerte auf Darth Zion und seinen Schüler, einem ziemlich Großen, zu. Letzterer hatte sich ihnen vorm Eingang vorgestellt gehabt. Adria hoffte, dass sich Venris umgehend an ihrer Seite einfinden würde. Sie wollte sich von der Hauptperson des Festes gebührend verabschieden und das Thema von vorhin nochmal aufgreifen.

Darth Zion, ich wollte unbedingt nochmal mit Ihnen, bevor ich gehe, ein paar Worte wechseln. Es war für mich eine durchaus interessante Veranstaltung, auf der ich viele Leute aus dem Orden kennenlernen durfte, Sie eingeschlossen, und viel über meinen Vater erfahren habe und wer ihn getötet hat. Fast waren es zu viele Infos. Sie lösen neue Fragen aus. ”

Seine kryptischen Worte vorhin hatte sie nicht gänzlich verstanden gehabt. Das mit dem Imperator! Doch der Name des Meisters von ihrem Vater war ihr im Gedächtnis geblieben. Auch der Name des anderen Meisters ihrer Mutter.

“Erzählen Sie mir bitte noch einiges von meinem Vater, alles was ich wissen sollte und dessen Meister Menari. Lebt Letzterer noch? Ich finde alles so spannend und aufregend, denn bis heute wusste ich im Grunde nichts von ihm. Meine Mutter wollte nicht über ihn reden. ”

Vielleicht könnte Adria bei Menari in die Lehre gehen, in eine zweite Schülerschaft, die sie weiter erstarken lassen würde? Oder, hatte sie etwas überhört, was ihn betraf? Es waren wirklich etliche Informationen auf sie nieder geprasselt. Natürlich war sie weiter neugierig. Auch, wenn sie ihren Vater nicht sonderlich schätzen konnte. Er hatte ihre Mutter schlecht behandelt. Allerdings hatten das auch andere wie der Imperator höchstpersönlich.

"Wie stehen Sie eigentlich zu Lord Sturn, dem Grafen? Er riet mir nach Dathomir zu gehen. Was halten Sie davon? Wie finden Sie seine sonderbare Schülerin, die Jedi?"


Bastion, Center, NoiTec Tower, Festsaal in der Etage 65, Balkon: Zion, sein Schüler Agatosch und Lady Adria
 
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