Bastion

[: Sartinaynian-System | Bastions einziger Mond :||: Sternjägerbasis „Last Defense“ | Ebene Fünf | Unterrichtsraum :||: Captain Aiden Thiuro mit den sechs Bewerber (darunter Jeremy Mengsk, Chett Nectu und Shazz Moam) sowie zwei „Wolve“-Piloten (Samin und Sakura Mitsumo) :]

Nachdem der Staffelführer die sechs Bewerber überraschend zur Selbstreflexion aufgefordert hatte, anstatt sich unverzüglich in einen endlosen Monolog zu verlieren, blickte er nun in deren grübelnde Gesichter. Obwohl Aiden selbstverständlich wusste, dass manche Dinge wie Stress, Adrenalin oder die übliche Selbstüberschätzung die eigene Wahrnehmung beeinflussten, fußte seine Philosophie als Pilot grundlegend darauf, dass man spätestens im Nachgang – also beim abschließenden Debriefing – kritisch mit der eigenen Leistung umgehen konnte. Im Cockpit gehörte er selbst zu den Personen, die binnen kürzester Zeit ihre sonst so kühle, professionelle Art ablegten, aber dennoch wahrte sich der Bastioner selbst in diesen Situation stets ein gewisses Maß an Klarheit. Und genau das erwartete er nun von seinen künftigen Untergebenen.

Bloß weil sein Blick eine längere Zeit auf dem schweigsamen Nectu geruht hatte, fühlte sich dieser anscheinend augenblicklich zum Geben einer Antwort genötigt. Mit fester Stimme sagte dieser:
„Weil eine Staffel, die erst fünf Minuten vor einem Kampf zusammengestellt wurde, kein Team ist, Sir. Wenn man sich nicht kennt, kann man sich nicht aufeinander einstellen. Schon gar nicht, wenn die Staffelmitglieder im Konkurrenzkampf zueinander stehen.“ Flüchtig pausierte der dunkelhäutige Yaga-Minoer, bevor er sagte: „Allerdings werden auch im Kriegseinsatz Staffeln oft zwischen zwei Gefechten reorganisiert, so dass die Simulation in dieser Hinsicht keinesfalls unrealistisch war. Unsere Fähigkeit, uns den chaotischen Gegebenheiten anzupassen, war unzureichend.“

Klare, richtige Worte. Die Einschätzung konnte der Captain verstehen – und zum Teil hätte er in der Situation wahrscheinlich genauso argumentiert. Im Gegensatz zu den vielen Witzbolden, Rohlingen und Stümpern, die das Sternjägerkorps irgendwie magisch anzog, hob sich der distanzierte Pilot, der bis vor Kurzem noch am Corellian Run gekämpft hatte, positiv ab. Diese Meinung vertrat jedenfalls der schwarzhaarige Staffelführer, der insgeheim in Nectu einen Favoriten sah. Trotzdem hoffte er an dieser Stelle auf etwas mehr Beteiligung seitens der Bewerber. Sie sollten sich hier präsentieren, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Gerade als Aiden sie ermutigen wollte, räusperte sich Jeremy Mengsk. Offenbar wollte der Coruscanti auch seinen verbalen Beitrag leisten. Per Nicken bestätigte der Bastioner dessen Begehren.

„Ich bin derselben Meinung wie Nectu...“, begann der vorlaute Pilot. „... und muss noch etwas von mir selber hinzufügen. Ich bin bereits früh von meiner Rotte getrennt worden und habe dann mich eher in einem direktem Zweikampf verstrickt wieder gefunden, aus dem ich kein einziges mal wirklich ausgebrochen bin, anstatt mich auf ein wichtiges Ziel zu konzentrieren. Kurz: ich habe mich zu sehr um einen Dogfight gekümmert anstatt wirklich was zu helfen.“

Unbeweglich ruhte der Blick der eisblauen Augen auf dem etwas älteren Imperialen. Zufällig hatten sich Mengsk, damals als „Hyperion Drei“ unterwegs, und Aiden in Corellias Orbit getroffen als sich der „Wolve“ sichtlich an einem Preybird der Jedi abgemüht hatte. Grundsätzlich dachte der Captain deshalb nicht schlecht über den Pilot Officer. Dennoch hatte gerade das Ausscheiden des Bewerbers in der letzten Simulation – via Suizid – einen Beigeschmack für den Staffelführer. In seiner Staffel brauchte er keine Märtyrer. „Heldenopfer“ schadeten bloß Effizienz und Effektivität der kompletten Einheit. Einen Augenblick dachte der „Alphawolf“ über das Gesagte nach. Trotz der vorlauten Art, die der Coruscanti an den Tag legte, hatte der Pilot am Ende seine Teilnahme bei diesem einmaligen Auswahlverfahren erneut geschickt unter Beweis gestellt. Das musste sich der Bastioner wohl oder übel eingestehen. Genau wie Kyra, Billie oder Relis schien Mengsk versteckte Talente zu haben, die ihn zu einem hervorragenden Kandidaten machten.

Da sich sonst keiner mehr zu Wort meldete, schaltete sich Aiden wieder ein:
„Erst einmal danke ich Ihnen für Ihre Wortbeiträge, Officers. Es ist beileibe nicht einfach analytisch oder gar selbstkritisch zu sein, aber wenn Sie, meine Herren, wirklich Karriere machen wollen, dann sollten Sie spätestens jetzt damit anfangen. Beim Agieren in gewöhnlichen Staffeln mag eine instinktive Handhabung der Maschinen – vorausgesetzt man hat das nötige Fliegertalent – vollkommen ausreichend sein. Doch Sie haben sich für eine Mitgliedschaft bei der Elite beworben! Sie müssen umgehend einen Schritt nach vorn machen und schnellstens dazulernen, wollen Sie weiterhin hier teilnehmen.“

Natürlich hatte er hier gute, sehr gute Piloten vor sich und sein ganzes Gebaren glich am Ende mehr einem überaus wählerischen Gourmet, aber bei jedem einzelnen Einsatz mussten sich die „Wolves“ erneut beweisen. Der Platz an der Spitze war keine Selbstverständlichkeit. Längst lauerten hier und da andere Einheiten auf ihren großen Augenblick. Deshalb musste Aiden so kleinlich sein. Man ließ ihm keinerlei Zeit zum Austesten und Perfektionieren. Er hatte nur einen Versuch und den musste er nutzen. Noch einmal glitt sein Blick auf die eigenen Notizen. Mehr als ein erster Eindruck hatte der Captain nicht auf der Hand. Manche Daten mussten schließlich noch von „Fachleuten“ ausgewertet und in Berichtform an ihn abgegeben werden. Trotzdem hatten die Bewerber in diesem Augenblick noch das Gefühl für die Simulation. Je länger er sich also Zeit ließ umso blasser würde das Erlebte für die Kandidaten werden. Und wie sollten sie dann noch ihre eigenen Schlüsse aus der Simulation ziehen?

Sprunghafte wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder den sechs Piloten zu. Noch immer mit recht ernster Stimme sagte der Captain:
„Sie wissen genauso gut wie ich, dass ich Ihnen momentan keine fundierte Einschätzung geben kann. Diese Besprechung dient bloß als Möglichkeit, um Ihnen ohne größere Verzögerung meinen Eindruck zu geben.“ Flüchtig benetzte der Bastioner seine Lippen und fuhr anschließend fort: „Durchaus positiv ist mir aufgefallen, dass Sie alle in kritischen Situationen zu einer gewissen Kreativität neigen. Ich schätze, auf diese Weise haben Sie bisher Ihr Überleben in den normalen, schildlosen Modellen gesichert. Daneben kann man – mit diversen Abstrichen – Ihre Versiertheit positiv bewerten. Sie lassen sich nicht sofort verscheuchen, sondern nutzen die Chance zum Angriff, wenn Sie sich ergibt.“ Eine Pause. „Doch wie ich schon einleitend gesagt habe, haben Sie noch Defizite. Die Kommunikation zwischen Ihnen war spärlich. Ich weiß, die Situation war für Sie nicht gerade vorteilhaft, aber Sie alle haben schon in zersprengten Einheiten gekämpft. Solche Situation sollten nicht vor präzisen Absprachen abschrecken – ohne damit das unsinnige Geplauder, das in manchen Staffeln grassiert, zu legitimieren. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeiten, die Ihnen der Defender bietet, nur bedingt genutzt. Nectu, Sie im Besonderen, verfallen viel zu schnell in alte Verhaltensmuster. Mir ist klar, dass Ihnen diese Art das Leben bisher bestimmt mehr als ein Mal gerettet hat. Jedoch entfallen für Sie so einige Vorzüge der neueren Modelle. Außerdem möchte ich abschließend noch darauf hinweisen, dass jegliches selbstmörderisches Verhalten bei meinen 'Wolves' nicht toleriert wird. Mengsk, Sie werden deshalb einen Termin beim Psychologen haben.“ Mit eisigem Blick musterte Aiden den Coruscanti. Dann sagte er noch: „Bei all der negativen Kritik haben Sie aber noch einen Erfolg erzielt: Heute waren Sie die beste Gruppe. Zur Belohnung haben Sie bis morgen elf Uhr frei. Nutzen Sie die Zeit, um Ihre Defizite im Umgang mit den Defendern zu beheben. Wegtreten, meine Herren.“

Fast zeitgleich gab er Samin und Sakura ein Zeichen. Sie sollten noch bleiben. In Anwesenheit der Kandidaten wollte er nur ungern mit ihnen über deren Verfehlungen sprechen. Darum wartete er bis der letzte Bewerber den Besprechungsraum verlassen hatte. Beide hatten sich bei den Simulationen nicht wirklich mit Ruhm bekleckert. Für die Position des „Rottenführer“ hatten beide Pilotinnen die Erwartungen des Captain nicht vollends erfüllt. Mit ernstem, distanzierten Gesichtsausdruck sah der Bastioner die beiden Damen an. Beiläufig lehnte er sein Datapad zur Seite, wobei er sich zur selben Zeit fragte wie er bei ihnen das Gespräch beginnen sollte. Noch immer hatte sich Aiden nicht ganz an seine neue Position innerhalb der Staffel gewöhnt. Selbstverständlich hatte er seit seinen Tagen als einfacher TIE-Pilot dazugelernt. Nicht nur als schlichter Rottenführer, sondern insbesondere als Stellvertreter hatte er problemlos in Führungssachen wachsen können. Trotzdem hatte er stets einen Vorgesetzten als Sicherheit um sich gehabt. Nun war er aber vollkommen allein. Bei den „Wolves“ galt er jetzt als letzte Instanz wie einst Janson Sez und Jacen Foster.

„Meine Damen, Ihre Leistungen gefielen mir heute ebenfalls nicht wirklich“, ging der Staffelführer die Sache am Ende ganz banal an. Sein aufmerksamer Blick wanderte dabei kontinuierlich von der einen Pilotin zur anderen. „Den TIE/D beherrschen Sie, keine Frage. Darauf habe ich in dieser Sim auch nicht geachtet, schließlich gehören Sie schon zur Staffel. Doch die Zusammenarbeit – sowohl mit der KI als auch zwischen Ihren beiden Einheiten – war mangelhaft. Ihnen bot das Szenario eine deutliche Überlegenheit gegenüber Ihren Kontrahenten und anstatt erst einmal in Ruhe die Lage zu sondieren, haben Sie sich sofort auf die Kandidaten gestürzt.“ Unwillkürlich schüttelte der Captain den Kopf. „Sie dürfen nicht so leichtsinnig sein, wenn Sie neben Ihrem eigenen noch zwei andere Leben zu verantworten haben! In unseren Reihen ist jeder Verlust schmerzhaft. Darum denken Sie das nächste Mal lieber noch einmal darüber nach, ob Sie allein gegen drei hochmoderne Maschinen kämpfen wollen...“ Sein eisiger Blick ruhte auf Sakura. „Dieses Mal hatten Sie ungeübte Piloten vor sich. Ein anderes Mal schickt die Rebellion ihre besten... Denken Sie daran.“ Dann griff Aiden auf einmal doch nach seinem Datapad. „Sie halten Ihr detailliertes Briefing in den nächsten Tagen. Heute haben Sie sich auch etwas Ruhe verdient. Sie können wegtreten – und Samin, der Doc will Sie morgen sehen.“

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:: Sartinaynian-System :: Bastion :: Bastion Center :: Komplex des militärischen Hauptquartiers :: Büro von Chief Marshal Feskin :: Chief Marshal Allvyn Feskin und Pilot Officer Cain T. DéSkalz ::


Einen Drink lehnte Cain T. DéSkalz selbstverständlich nicht ab. Gab es im ganzen Korps überhaupt einen Piloten, der sich sofort gegen so ein harmloses Angebot – ungeachtet der damit signalisierten Unhöflichkeit – ausgesprochen hätte? Der Chief Marshal war sich nicht sicher. Seit jeher galten die Sternjäger als zuverlässiger Magnet für durchaus kuriose Gestalten. Glaubte man wirklich manchen Statistiken, die immer wieder im Umlauf waren, dann war die ermittelte Rate an Subordination und anderen Rechtsbrüchen in diesem Militärzweig am höchsten. Von einem kleineren „Imageproblem“ konnte man in diesem Fall also tatsächlich sprechen. Dennoch bediente Allvyn Feskin diese äußerst unschöne Tatsache noch, indem er seinem Gast allen Ernstes ein Glas rubinroten Bastionan Brandy reichte, nachdem er kurz zu einer verborgenen Bar gegangen war.


„Nun, ich wollte mich über dein Befinden erkundigen...“, entgegnete der ranghöhere Offizier ruhig und überging dabei geflissentlich den Umstand, dass der andere ihn respektvoll siezte. „Wie läuft es in der Dreizehnten?“

Nicht schon jetzt wollte Feskin mit der sprichwörtlichen Tür ins Haus fallen. Natürliche hatte er den einen oder anderen Plan bezüglich seines tätowierten „Schützlings“. Denn als aufstrebender Offizier gabelte man nur selten ein Naturtalent im eigenen Bereich auf. Nein, für seinen Feldzug gegen Vice Admiral Nerethin und deren Getreue konnte DéSkalz höchstwahrscheinlich nützlich werden. Zwar hatte sich der schlanke Bastioner bisher noch nicht richtig in Szene setzen können, aber das konnte man dem „Wolve Squad“ zu dessen Gründungszeit genauso attestieren. Noch hatte der selbstsichere Chief Marshal also nichts verloren. Seelenruhig spielte er mit dem edlen Tropfen in seinem eckigen Glas, während er über seinen nächsten Schritt nachdachte.

„Hast du eigentlich schon vom Auswahlverfahren der 'Wolves' gehört, dass seit gut einer Woche in der hiesigen Sternjägerbasis 'Last Defense' läuft?“, wechselte er anschließend abrupt das Thema und nippte flüchtig an seinem Brandy. „Was hältst du davon?“

Langsam brachte er seine Figur in Position; entfachte deren Ehrgeiz. Durch sein angeborenes Talent hielt sich Cain für die Spitze sämtlicher Piloten, dass wusste der Chief Marshal. Nun musste Feskin ihn bloß noch in die richtige Richtung stupsen. Schließlich wollte er sich selbst nicht so sehr in den Vordergrund drängen. Nein, der Pilot Officer sollte von allein auf den Gedanken kommen, dass man ihn beim „Wolves Squad“ nötig hätte. Dadurch konnte sich der ältere Mensch erneut problemlos als freundschaftlicher Gönner aufspielen und gleichzeitig seiner großen Widersacherin, Elysa Nerethin – beziehungsweise deren Stellvertreterin vor Ort, Commodore Bruscen – schaden. Ja, langsam, aber sicher würde er die Corellianerin aus dem imperialen Flottenoberkommando drängen. Dann war das Ressort der Sternjäger endlich wieder in den Händen eines Fachmannes. Gesichert hatte sich Feskin diesen Posten durch Absprachen mit einigen anderen hochrangigen Flottenoffizieren, denen die Vice Admiral ein Dorn im Auge war.

„Du hattest nach dem Grund für dieses Treffen gefragt, Cain, stieß der Chief Marshal nun bewusst zum eigentlichen Thema vor. „Nun. Ich habe mich gefragt, ob du nicht endlich in der Königsklasse unseres geliebten Korps dienen willst. Im richtigen Geschwader bist du ja schon...“ Kurzzeitig legte sich ein kühles Lächeln auf seine Lippen. „Meiner Vermutung nach hat man dich nur aus Angst vor der Konkurrenz nicht eingeladen, die du ins Spiel bringen würdest. Meinst du nicht? Ein Naturtalent in Aktion haben sie wahrscheinlich noch nicht gesehen.“ Noch einmal nippte er an dem rubinroten Drink. „Darum bist du hier: Willst du nicht endlich den nächsten Schritt auf deiner Karriereleiter gehen, um den Ruhm zu ernten, den du verdient hast?“

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Bastion- Quatier C-16- Kira und Baby

Die letzte Auseinandersetzung mit Alaine Aren hatte Kira’s Laune noch mehr auf den Tiefpunkt gebracht. Noch dazu war seit dem Janus Sturn verschwunden. Ihr Schüler! Oder besser gesagt…ihr ehemaliger Schüler! Ein Jammer, dass er bereit für diese Prüfungen gewesen war, denn jetzt hielt ihn offensichtlich nichts mehr hier. Dennoch versuchte sich die Sith auch einzureden, dass es an ihrem ständig plärrenden Baby lag und nicht an ihr als Meisterin. Ja, vielleicht war er deswegen ohne ein Wort verschwunden! Und Jolina? Die kroch wahrscheinlich wieder auf dem Boden ihres Imperators. Und was machte sie selbst? Hockte fast nur in diesem bescheidenen Quartier und hatte eine Dauersirene zu ertragen und musste noch dazu wie ein Nutztier Milch geben!

„Sei endlich still!“

Schrie sie ihr immer noch schreiendes Baby an. Kira hatte gehofft, dass es nach einigen Monaten besser werden würde, doch bisher konnte sie keine Besserung diesbezüglich feststellen. Außerdem war bisher jede Suchaktion nach ihrem zweiten Baby, welches ihr geraubt wurde, vergeblich. Vielleicht lebte es nicht einmal mehr. Vielleicht war es auch besser so. Nicht auszudenken, wenn sie hier zwei Schreihälse hatte. Nein! So durfte sie nicht denken!

Kira nahm Adria auf den Arm und lief wie so oft mit ihrem Kind auf und ab, damit es sich beruhigte. Was hatte das Kind nur immer wieder? Es trat meistens nach dem Stillen auf. Was machte sie nur falsch?

„Adria, mein Schatz! Was hast du nur immer?“

Wie zur Antwort schrie das Mädchen noch lauter in ihr Ohr und Kira stöhnte genervt auf. Daran musste sich dringend etwas ändern! Das Kind stellte sie da wie eine Rabenmutter und noch dazu…machte das Kind sie schwach. Ein Glück, dass ihre Erzfeinde sie nicht so sahen! Brianna hätte sicherlich einen dummen Kommentar abgelassen, der dann hoffentlich tötlich geendet hätte. Dieses dumme Weibsstück! Sie erinnerte sich nur zu gut an den Blick dieser Echani! Ja, wie sehr sie die Kinder bemitleidete, noch ehe sie geboren waren! Als wäre sie niemals eine gute Mutter! Diese arrogante Echani! Sollte die erst mal selbst ein Kind bekommen! Vielleicht konnte sie das sogar arrangieren! Oh ja, das würde der Echani ganz gut tun ! Mal ein ordentlicher... . Der Gedanke war in jedem Fall sehr angenehm!

Ihr schreiendes Baby holte sie allerdings von den dunklen Gedanken wieder weg.
Vielleicht kam Adria nach Wilson? Ihrem Vater? Wer weiß was für Gene er dem Kind mitgegeben hatte, dass sie so schrie. Naja, aber sie konnte von Glück reden, dass es nun doch nicht von Ranik war, welcher sie vergewaltigt hatte. Wer weiß, was er sonst für hässliche Gene vererbt hätte.

Kira lief weiter auf und ab, während Adria langsam wieder etwas ruhiger wurde. Bestimmt verlangte der Orden, dass sie sich bald einen neuen Schüler suchte. Doch damit würde sie sich ein weiteres Kind aufhalsen! Ein unangenehmer Gedanke! Sie wollte aber wirklich mal raus aus diesem Quartier, doch solange Adria sich nicht bald beruhigte, konnte sie nicht einfach mal so durch den Orden spazieren!

Zwei Stunden später war das Kind endlich eingeschlafen und Kira band es sich mit einem schwarzen Tuch vor die Brust und verließ nun endlich nach vielen Stunden die stickige Kabine. Wo war nur Jolina? Sie brauchte diese Frau und zwar sofort! Mit der Macht ortete die Sith die dunkle Frau in einem der Trainingsräume und betrat diesen dann zügig.

Kira entdeckte Jolina schnell zwischen all den Jüngern und winkte sie zu sich, denn sie wollte nicht all zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das tat sie mit Baby und durch ihre Augenringe durch viel zu wenig Schlaf sicherlich genug.


[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Kira + Baby Adria, Nheria, Bero, Jolina und 12 Jünger]
 
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[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Unterrichtsraum] Chett Nectu, Aiden Thiuro, Shazz Moam, Jeremy Mengsk, Sakura Mitsumo, Hess'amin'noruodo; Welsh, Versio, Varless (NPCs)

Noch einmal machte Thiuro klar, dass er mit den Ergebnissen der Bewerber nicht zufrieden war, und appellierte an sie, sich mit der eigenen Leistung kritisch auseinanderzusetzen. Zugleich betonte der Captain aber, dass sie trotz allem besser abgeschnitten hatten als viele Mitbewerber. Chett Nectus Sorge, dass sie mit ihrem schlechten Abschneiden bereits halb das Rückflugticket an die Front verdient hatten, wurde dadurch besänftigt. Auf Jeremy Mengsk kam, als Quittung seiner Selbstmordaktion, jedoch ein Besuch beim Psychologen zu. Andere hätten darauf vielleicht mit Häme reagiert (vielleicht tat es der eine oder andere auch), der Yaga-Minoer jedoch nicht. Das hätte nicht zu dem Versuch gepasst, emotionale Distanz zu den Konkurrenten zu wahren, was ihm bisher ganz gut gelang. Auch bei Mengsk, obwohl es bei diesem etwas schwieriger war, da er keinen allzu guten menschlichen Eindruck auf Chett gemacht hatte.

Militärisch steif erhob er sich, als sie den Befehl zum Wegtreten erhielten, und verließ den Raum. Zur ›Belohnung‹ sollten sie bis zum nächsten Vormittag frei haben. Gleichzeitig wurden sie aber dazu angehalten, die Zeit zu nutzen, um an ihren Schwächen zu arbeiten. Insofern bot man ihnen nicht wirklich Freizeit an, sondern die Gelegenheit, ihr Training selbst zu gestalten. Nectu hätte Wetten darauf abgeschlossen, dass es sich negativ auf ihre Bewertung auswirken würde, diese Stunden mit reinem Müßiggang zu verbringen, ohne die Zeit konstruktiv für ihr Vorankommen im Auswahlverfahren zu nutzen. Er hatte zwar nicht wirklich Lust auf weitere Übungen und Simulationen und hätte die Zeit lieber einfach an sich vorbeistreichen lassen, aber das kam nicht in Frage. Da sie aber auf der Basis Last Defense sowieso nicht die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung hatten, die er vorgezogen hätte - ein Bordell nämlich, um ein paar Aggressionen bei irgendeiner bezahlten Schlampe abzulassen - verpasste er auch nicht viel.

Stattdessen machte er sich Gedanken darüber, wie er die von Aiden Thiuro benannten Defizite am besten korrigieren konnte. Dieser hatte vor allem die Unfähigkeit, sich auf den Defender einzustellen und dessen Möglichkeiten zu nutzen, als Nectus größten Mangel herausgestrichen. Ihm selbst war das nicht aufgefallen, aber wenn er jetzt im Rückblick darüber nachdachte, stellte er fest: Der Captain hatte Recht. Er war ganz instinktiv den eingefahrenen Verhaltensmustern gefolgt, die ihm im TIE/Ln das Leben gerettet hatten, ohne zu hinterfragen, ob das auch für den neuen Jäger das richtige Vorgehen war. Er hatte beispielsweise gar nicht richtig versucht, dem Torpedo auszuweichen, weil er gewusst hatte, dass es einen normalen TIE-Jäger bei noch heftigeren Manövern in Stücke gerissen hätte. Und dabei hatte er übersehen, dass der Defender zu weit mehr in der Lage war als die Maschinen, die er bisher gewohnt war. Er war stabiler konstruiert und mit besseren Trägheitskompensatoren ausgestattet, was weit engere und schnellere Kehren und abruptere Richtungswechsel ermöglichte. Vermutlich sollte er genau darauf nun sein Hauptaugenmerk legen.

Sein Weg führte ihn vom Unterrichtsraum fast direkt zu einem der Simulatorräume; er machte nur den Umweg, der nötig war, um von der Dienstuniform wieder in eine Pilotenkluft zu wechseln. Noch unterwegs reservierte er sich einen der Einzelsimulatoren, von denen aufgrund der noch immer laufenden Gruppenübungen einige leerstanden. Dort angekommen, schaute er die angebotenen Programme durch und suchte gezielt nach solchen, die darauf ausgelegt waren, die Beweglichkeit der Defender zu nutzen. Seine Wahl fiel auf ein Szenario, das diesem Zweck aufs Beste entsprach, obwohl es in der Realität wahrscheinlich so gut wie nie vorkam: Eine Verfolgungsjagd durch ein Asteroidenfeld, genauer gesagt durch die Ringe eines Gasriesen. Da die Wahrscheinlichkeit, auf diese Weise einen Jäger zu verlieren, extrem groß war, hielt man Jägerpiloten für gewöhnlich dazu an, sich nicht auf solche Aktionen einzulassen. Aber hin und wieder kam es vor, dass man es ihnen dennoch befahl. Auch in der zurückliegenden Gruppensimulation waren Trümmerfelder eines von mehreren Hindernissen gewesen und ein Teil des Kampfes hatte sich darin abgespielt. Nectu startete dieses Programm. Er war gespannt, wie weit er kam.

Er schwang sich in den Pilotensitz und nahm die Computer des ›Defenders‹ in Betrieb. Vor den Cockpitfenstern entstand ein Bild des Weltraums, der pinkfarbene Gasriese leuchtete in einiger Entfernung. Dieser Simulator war nicht ganz so ausgefeilt wie die, die sie vorhin benutzt hatten, so dass es sich nicht ganz so echt anfühlte, aber zu Übungszwecken sollte es reichen. Ein Blick auf die Bildschirme zeigte Chett, dass sein Jäger die Bezeichnung Trident-Drei trug. In der Nähe flogen zwei weitere Defender seiner Rotte.


»Trident Zwei und Drei, hier Trident Leader. Nehmen Sie Schildtrio-Position hinter mir ein«, tönte es aus dem Sprechfunkgerät in Nectus Helm.

»Trident Zwei, verstanden!« antwortete eine weitere männliche Stimme.

»Trident Drei, verstanden«, sagte auch Chett.

Er schloss sich den beiden Verbündeten an und nahm seine Position rechts hinter dem Anführer ein. Alle drei beschleunigten und bewegten sich auf den Gasriesen zu, der immer größer wurde, bis er schließlich die rechte Hälfte des Sichtfeldes komplett ausfüllte. Auch die Ringe, die zuvor nur milchige Bahnen vor der Schwärze des Alls gewesen waren, wurden nun deutlicher sichtbar als zuvor. Die größten Brocken - sie hatten die Dimension kleiner Monde - konnte man bereits mit bloßem Auge erkennen. Sie reflektierten das kalte Licht der beiden bläulichen Zentralgestirne ebenso hell, wie der wirbelnde Planet unter ihnen es tat.


»Feind gesichtet«, meldete Trident Leader. »Zwei Rebellenjäger der A-Wing-Klasse. Wir setzen einen Abfangkurs. Halten Sie die Formation.«

Chett und Zwei klickten, um zu bestätigen, dass sie den Befehl verstanden hatten. Sehr abrupt änderten sie die Flugrichtung und schossen mit atemberaubendem Tempo auf die Gegner zu. Diese waren mit bloßem Auge noch nicht zu erkennen, aber der Computer zeigte ihre Position an. A-Wings waren eine gute Wahl für diese Simulaton: Es waren die schnellsten und wendigsten Maschinen der Neuen Republik, also diejenigen, die in einem Asteroidenfeld die besten Überlebenschancen hatten. Doch der Defender war trotzdem schneller. Der Abstand verringerte sich. Offenbar bemerkten die Rebellenpiloten nun, was auf sie zukam, und reagierten dementsprechend. Zwei A-Wings konnten gegen drei TIE/Ds im Kampf nicht ankommen, also suchten sie ihr Heil in der Flucht.

»Die Gegner ziehen sich in die Planetenringe zurück. Verfolgung abbrechen!« befahl der Anführer und änderte seinen Kurs so, dass er sie dicht an die Ringe heran, nicht aber in sie hinein führte.

Nur Sekunden später drang eine zweite Stimme aus dem Sprechfunk:


»Trident Leader, hier Flugkontrolle. Die Rebellen sind im Besitz kriegsentscheidender Daten. Halten Sie sie um jeden Preis auf - ich wiederhole: Um jeden Preis!«

»Verstanden, Flugkontrolle.«

Damit hatten sie nun also den Grund und den Befehl, sich in das lebensgefährliche Gebiet innerhalb der Ringe zu wagen - was aus freien Stücken kaum ein Pilot tun würde. Die Flugkontrolle war zu dem Schluss gekommen, dass die Daten, welche die Spione in ihren Besitz gebracht hatten, mehr wert waren als drei Defenders und die Menschen, die darin saßen. Chett setzte unter der Gesichtsmaske ein zynisches Grinsen auf. Es war im Grunde genau wie in einem schildlosen TIE/Ln auch. Jägerpiloten waren und blieben entbehrlich. Wahrscheinlich hatte der Offizier der Flugleitkontrolle ihre Leben nicht einmal in seine Berechnungen einbezogen, sondern lediglich den Geldwert der Defenders zugrunde gelegt. Doch dann fiel dem Yaga-Minoer auf, wie albern dieser Gedanke war: Der Offizier war gar keine Person, er existierte gar nicht wirklich. Asympathien und Vorwürfe auf ihn zu projizieren, war absolut irrational. Er sollte sich lieber damit zufriedengeben, dass man ihnen einen plausiblen Grund für den Flug in das Asteroidenfeld präsentierte, anstatt sie wie in der Gruppensimulation einfach unvorbereitet in das Szenario hineinzustürzen.

Die drei schnellen Maschinen aktivierten ihre Schilde und steuerten in Formation auf den Rand der Ringe zu. Die beiden A-Wings waren bereits darin abgetaucht. Immer wieder verschwand ihr Signal vom Bildschirm, nur um kurz darauf wieder aufzutauchen. Die Verfolgung würde schwierig werden, wenn sie sich nur auf ihre Sensoren verließen. Dementsprechend flogen sie über die Ringe hinweg, bis sie einen der Gegner unter sich entdeckten, erst dann flogen sie in die Todeszone hinein.

Die Verfolgten hielten eine hohe Geschwindigkeit und zwangen so die Verfolger dazu, es ihnen gleichzutun. Die Rebellen hielten sich gut - etwas zu gut eigentlich, was es sehr schwer machte, an ihnen dranzubleiben. Chett aktivierte seine Waffensysteme. Die Werfer waren mit Erschütterungsraketen bestückt, also mit der richtigen Art von Flugkörper für diese Umgebung, denn sie waren schnell und beweglich und in der Lage, ihr Ziel selbständig zu verfolgen. Doch bevor sie das tun konnten, musste das Ziel erst einmal erfasst sein. Und das war nicht leicht, denn dazu musste der eigene Jäger eine Weile auf den Feind ausgerichtet bleiben. Darin bestand die eigentliche Schwierigkeit. Denn Sekunde um Sekunde brausten große, rotierende Fels-, Metall- und Eisbrocken auf sie zu. Manche so klein, dass man sie mit bloßem Auge kaum sehen konnte, doch diese wurden von den Partikelschilden abgewehrt. Problematischer waren die großen, die genug Masse hatten, um die Schilde schon bei der ersten Berührung zu überlasten. Eine solche Kollision musste zwangsläufig tödlich enden. Die meisten Brocken lagen von der Größe her aber irgendwo dazwischen und waren so dimensioniert, dass der Defender einen oder zwei Zusammenstöße aushalten konnte. Die Gefahr bestand eher darin, durch den Aufprall die Kontrolle zu verlieren und sofort das nächste Hinderniss zu rammen. Man durfte also keine Zehntelsekunde unaufmerksam sein.

Doch Nectu konzentrierte sich zu sehr auf das Ziel, den A-Wing vor ihm. In dem Versuch, diesen sauber in die Zielerfassung zu bringen, schenkte er seiner Umgebung nicht genug Aufmerksamkeit. Er flog zu dicht an einen gewaltigen Brocken heran, dessen Gravitationskräfte ausreichten, um den Kurs seiner Maschine leicht zu verändern - was ihn direkt in den Weg eines wookieegroßen Geschosses brachte. Die Wucht des Aufpralls ließ die Cockpitbeleuchtung flimmern und warf die Maschine aus der Bahn. Noch bevor er die Kontrolle zurückerlangte, sammelte Chett zwei weitere Steine ein und schlug dann auf dem großen Felsen auf. Die Bildschirme wurden schwarz und zeigten an, dass er soeben umgekommen war.

Doch das hatte er erwartet. Die Simulation war nicht so gestaltet, dass es darum ging, ein bestimmtes Missionsziel zu erfüllen. Es ging vielmehr darum, ein besseres Gespür für die Möglichkeiten und die Grenzen des Defenders zu bekommen. Und das tat man am besten, indem man dranblieb und versuchte, mit jedem Lauf das Ergebnis des vorangegangenen zu übertreffen.


»Simulation neu starten«, wies Chett Nectu den Computer an. »Zurück auf Ausgangsposition.«

Der Bildschirm zeigte nun wieder schwarzes All und davor den pinkfarbenen Gasriesen mit den milchigen Ringen.

»Trident Zwei und Drei, hier Trident Leader. Nehmen Sie Schildtrio-Position hinter mir ein...«

[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Einzelsimulatorraum] Chett Nectu
 
// Bastion * außerhalb der Hauptstadt //Anwesen der Akaji's * private Räumlichkeiten * Han und Sayaka //

Mit einem Lächeln auf den Lippen legte Sayaka Akaji ihren Kopf gegen den ihres Mannes, welcher sie im Arm hielt. Han stand hinter seiner Frau und genoss die wenigen Minuten der Zweisamkeit. Er war so selten bei ihr und manchmal nagte das schlechte Gewissen an ihm. Gern würde er mehr Zeit mit seiner liebevollen Frau verbringen, doch dies war schlichtweg einfach nicht möglich. Der Dienst für das Imperium besaß Vorrang, war sein Lebensinhalte und so freute er sich auf jeden kurze Urlaub. Lang blieb ihm nicht Zeit, dann würde auf sein Schiff zurückkehren müssen um seinen Dienst fortzusetzen. Auch wenn es Momentan ruhiger geworden war so bedeutete dies nicht, dass es nichts zu tun gab und Han gehörte nicht zu der Sorte, die sich vor etwas drücken würden. Auch dann nicht, wenn es sich nur um Routinedinge handelte. Nun jedoch, wo er hier war auf Bastion, beide Füße auf sein Anwesen gesetzt hatte und seine Frau im Arm hielt, die er über alles liebte, konnte er vergessen das er ein Commodore der Marine war. Sayaka besaß ein Talent dazu ihn auf andere Gedanken zu bringen. Dies hatte sie schon immer gekonnt.

„Ich bin so froh, dass du dir ein paar freie Tage hast nehmen können“, flüsterte Sayaka mit einem Lächeln auf den Lippen.

Han drückte ihr einen Kuss auf die Wange.

„Wenn ich mich recht entsinne mein Liebling, dann hattest du die letzte Zeit ebenso viel zu tun wie ich, wenn nicht gar mehr.“

Sayaka ließ ein seufzen hören und Han drehte sie in seinen Armen herum um ihr in die Augen blicken zu können. Irgendetwas beschäftigte sie, dies konnte er ganz deutlich fühlen. Jede Faser seines Körpers sagte ihm dies. Seine wachen braunen Augen suchten die ihren. Sein Gesicht war ernst. Ein wenig Sorge lag in seinem Blick. Seine Frau neigte nicht oft dazu solche Seufzer von sich zu geben.

„Etwas beschäftigt dich doch, nicht wahr!?“

Seine Frau nickte nur, schwieg aber. Ein weiterer Anhaltspunkt, dass etwas nicht stimmte und der Commodore legte seine Finger unter ihr Kinn, hob es an und blickte in ihre wunderschönen Rehaugen. Darin lag etwas, was er kannte. Etwas was nur dann auftrat, wenn sie besorgt war.

„Sayaka, sage mir was los ist. Dieser Blick, ich habe ihn immer dann zu Gesicht bekommen, wenn dich etwas zu tiefst beschäftigt hat. Ist etwas geschehen?“

Die Schauspielerin schluckte. Sie wusste nicht wo sie beginnen sollte und wie sie ihrem Mann erklären sollte was in ihr vorging. Viel zu lange verheimlichte sie ihm schon gewisse Dinge, die er besser nicht erfahren sollte. Sie hatte versucht es zu verbergen und stellte nun fest, dass sie es nicht länger konnte. Auch wenn die Ereignisse zurücklagen, sie sich geklärt hatten, so machte sie sich dennoch Sorgen. Sie war eine Mutter und würde immer eine bleiben. Gleich wie alt das eigene Kind sein mochte, es würde immer ihr Kind bleiben. Farbe zu bekennen, ihrem Mann zu sagen was war und ihm gleichzeitig einzugestehen, dass sie so lange etwas vor ihm verheimlicht hatte war alles andere als einfach. Sie kannte ihn lange genug um zu wissen, dass er nicht wütend sein würde und dennoch würde er darauf reagieren. Wie konnte sie nicht sagen und aus irgendeinem Grund beunruhigt sie dies. Eine Ehe wurde auf einem festen Fundament der Liebe gegründet und Ehepaare sollten über alles sprechen können. Manchmal jedoch gab es kleinere Dinge die man nicht erwähnte oder besser nicht erwähnen sollte. Auch wenn sie bisher alles miteinander geteilt hatten, so hatte es dennoch in einer Situation einen Moment gegeben bei dem man geschwiegen hatte. Sayaka fühlte sich unwohl. Unwohl weil sie sich Sorgen machte, ganz wie eine Mutter es tun würde und gleichzeitig, weil sie ihrem Mann offenbaren musste, dass er im dunklen tappte.

Han’s Augen suchten, suchten nach etwas was ihm eine Antwort liefern würde. So kannte er sie nicht. Nicht nur das sie etwas bedrückte, nein etwas schien in ihr vorzugehen und er konnte nicht sagen was es war. Was auch immer sie beschäftigte, was ihr Sorgen bereitete, er hoffte das sie es ihm sagen würde. Er ließ ihr Zeit, Zeit ihre Gedanken zu ordnen und die richtigen Worte zu finden. Es hatte selten Augenblicke gegeben in denen seine Frau mit sich rang. Bisher hatten sie über alles reden können und sowohl er als auch sie hatten stets mit einem offenen Ohr gelauscht. Die Probleme des einen wurden zu gemeinsamen Problemen und gemeinsam hatte man einen Ausweg gefunden. Eine Partnerschaft war da um zu teilen, die Bedürfnisse des anderen zu erkennen und sie zu erfüllen. Liebe bedeutete sich selbst zurück zu stellen und für seinen Geliebten da zu sein. Nun würde er für sie da sein.


„Ich mache mir Sorgen um unsere Tochter! Es gibt etwas, was ich dir nicht erzählt habe und dies belastet mich zusätzlich.“

Sie schwieg, sah ihrem Ehemann in Augen und suchte darin nach etwas. Han runzelte leicht die Stirn.

„Ist etwas geschehen?“

Betrachtete man seine Frage genau, so traf diese wohl zu. Damit hatte er absolut ins Schwarze getroffen.

„Ja, irgendwo schon. Es ist jetzt einige Zeit her. Ich habe es unter Verschluss gehalten, weil ich in Sorge war das du etwas unüberlegtes tun könntest. Serenety wollte in ihrem letzten Urlaub hier her. Sie kam jedoch nie an…“

Ehe sie weitersprechen konnte war es Han der sie unterbrach.

„Was soll das heißen?“

Wieder seufzte sie, löste sich dann aus seinen Armen und zog ihn mit sich auf die Bank in der Fensternische. Dort angekommen sah sie ihren Mann ernst an ehe sie fort fuhr: „Dies soll heißen, dass sie verschwand. Sie erreichte nie ihr Ziel und so hakte ich nach. Ich nahm Toji das Versprechen ab es nicht zu erzählen und schon gar nicht dich zu informieren, weil ich wusste, dass du außer dir sein würdest. Er machte sich auf die Suche nach ihr und es dauerte sehr lange bis ich etwas von ihr hörte.“

Sayaka machte eine kurze Pause und Han biss die Zähne zusammen. Der kurze Bericht seiner Frau erschütterte ihn und in Gedanken versuchte er heraus zu finden ob er etwas übersehen hatte. Da war tatsächlich etwas! Serenety’s Vorgesetzter hatte um eine Flug in eine bestimmte Region gebeten. Die Gründe dazu waren Han damals logisch erschienen, nun allerdings begriff er.

„Was ist genau geschehen? Kennst du die Einzelheiten?“, hakte er nach. Seine Frau schüttelte leicht den Kopf.

„Ich weiß nicht alles. Serenety wollte nicht im Detail darüber sprechen und genau dies macht mir Sorgen. Sie erwähnte nur das ein oder andere und wich meinen Fragen sonst aus. Sie ist nicht glücklich, Han!“, erklärte sie in brünstig.

Der Commodore legte den Kopf leicht schräg, dann verzog er die Lippen. Die Verbindung zwischen seiner Frau und seiner Tochter war gut, wenn auch nicht so innig wie zwischen Vater und Tochter. Trotzdem bereiteten ihm die Worte seiner Frau Unbehagen.

„Nicht glücklich? Sayaka, sage mir was los ist.“

Seiner Stimme war anzumerken, dass eine gewisse Spur von Ungeduld darin lag und sie konnte ihn nur allzu gut verstehen.

"Ich sah es in ihre Augen. Sie hat Gewicht verloren und sie wirkte wie jemand der mit seinem Leben abgeschlossen hat oder jedenfalls mit einem Teil davon. Ich frage mich ob es richtig ist, dass sie an Bord eines Kriegsschiffes dient. Han, gleich wie sehr sie dir nacheifern will, gleich wie gut sie darin sein mag, wie begabt, ich will unsere Tochter nicht verlieren und genau dieses Gefühl habe ich. Sie verschließt sich mir völlig. Ich denke sogar, dass wenn sie hier herkommen würde, sie trotz allem nicht mit mir sprechen würde“, offenbarte Sayaka.

Han griff nach den Händen seiner Frau. Er kannte sie gut genug um zu wissen wie nahe ihr dies ging. Sie war ein Gefühlsmensch und zeigte diese auch. Anders wie seine Tochter die ihre Gefühle für sich behielt und sich distanzierte. Etwas, was sie von ihm hatte und Han wusste manchmal nicht so recht ob dies gut war. Für ihn war dies ohne Zweifel so, aber für seine Tochter? Hatte er sie vielleicht doch zu sehr wie eine Sohn erzogen!? Wahrscheinlich und dennoch würde er es wohl nicht anders tun. Die Worte seiner Frau trafen ihn. Seine Tochter war ihm mehr als nur wichtig und dies wusste Sayaka. Dies war wohl der Hauptgrund warum sie bisher geschwiegen hatte.

„Sie ist eine starke Persönlichkeit meine Liebe und ich denke nicht, dass sie sich so einfach unterkriegen lässt.“

Han versuchte seinen Worten etwas optimistisches zu geben doch an der Reaktion seiner Frau erkannte er, dass es vergebene Liebesmühe war.

„Han, dies mag vielleicht sein. Serenety kehrt ihre Gefühle nicht nach außen sondern vergräbt sie in sich. Sie schluckt alles hinunter ohne etwas zu sagen. Wie lange soll dies ein Mensch können ehe er zusammenbricht?“ Ihre Worte klangen fast wie ein Vorwurf und diesmal war Han es der schluckte.

„Ich verstehe das du dir Sorgen machst mein Liebling. Dennoch müssen wir versuchen darauf zu vertrauen, dass sie zu uns kommt wenn etwas ist. Von dieser Position aus kann ich nichts tun und selbst wenn ich es könnte, was sollte ich unternehmen?“

Sayaka schüttelte den Kopf. „Ich weiß das wir von hier aus nichts tun können. Ich wünschte einfach sie wäre nicht in deine Fußstapfen getreten“, kam es ihr über die Lippen und im gleichen Moment schämte sie sich dafür.

Han hatte das Gefühl als ob sie ihn eben geohrfeigt hätte. So etwas hatte seine Frau noch nie von sich gegeben. Ihre sorge musste einen tieferen Grund haben als sie bisher geoffenbart hatte. Zärtlich drückte er ihre Hände.

„Du sagtest du hättest das Gefühl sie sei nicht glücklich. Was genau meinst du?“, wollte Han wissen.

Sayaka sah sich nun gezwungen ihm einen Bericht zu liefern über das was geschehen war. Sie hielt es kurz obwohl sie sich geschworen hatte nichts zu erzählen, es für sich zu behalten, so wusste sie dennoch, dass sie dies nicht konnte. Han’s Gesicht hatte sich verändert nach allem was seine Frau ihm berichtet hatte. Auch wenn er verstehen konnte, dass sie geschwiegen hatte so empfand er dies doch als einen gewissen Bruch. Zwar konnte er ihr nicht böse sein, dennoch war es nicht in Ordnung gewesen zu schweigen und dies auch noch von allen anderen zu fordern. Dies jedoch schob er beiseite, legte es ab und widmete sich den letzten Worten seiner Frau die berichtet hatte, dass seine Tochter ihr Leben für das ihres Vorgesetzten beinahe geopfert hätte.

„Sie hat ihr Leben beinahe für ihren Vorgesetzten geopfert und spricht von Loyalität?“

Sayaka nickte. „Sie sprach von Pflicht und Loyalität ihm gegenüber. Ich allerdings sehe dies ein wenig anders. Sie wollte nicht weiter darüber sprechen und ich konnte nicht noch tiefer in sie eindringen. Es grenzte schon an ein Wunder, dass sie so viel berichtet hat.“

Han nickte. Er gab seiner Frau recht. Seine Tochter sprach nur wenig über sich und noch weniger über ihre Gefühlswelt. Sie war eher für andere da, hörte sich deren Probleme an und versuchte zu helfen anstatt sich um sich selbst zu kümmern. Diese Aufopferung hatte sie schon als kleines Kind besessen.

„Ich denke sie verbirgt ihre wahren Gefühle. Han, du hast sie gewissermaßen in etwas hineingedrängt. Du und Kenji! Ich liebe die alten Traditionen und ich weiß was euch beide dazu bewogen hat diesen Schwur einzugehen. Dennoch, denkst du es ist richtig zwei Menschen aneinander zu fesseln?“, wollte sie wissen.

„Was Kenji und ich uns daraus erhofft, was wir uns davon versprochen haben ist nichts, was nicht möglich wäre. Jeder von uns sucht sein Gegenstück und nicht jeder hat das Glück es zu finden. Wir haben unsere Kinder aneinander versprochen und ich kann und ich werde diesen Schwur nicht zurücknehmen, Sayaka.“

„Ich weiß und dies habe ich auch nicht verlangt Han. Was wenn es keine Zukunft zwischen ihnen geben wird? Was wenn sich Gefühle im Laufe der Zeit verändert haben, wenn das was einst war nicht mehr ist? Wäre es dann noch richtig darauf zu bestehen?“, wollte seine Frau wissen.

Verstand er was sie wollte? Han hatte das Gefühl als ob sie noch immer mit etwas nicht heraus wollte und ihn absichtlich im dunklen tappen ließ.

„Ich kann dir nicht ganz folgen“, gestand er und seine Frau lächelte kurz.

„Tut mir leid, wie sollst du auch. Sie hat ihr Leben nicht einfach so geopfert und hätte es auch nicht einfach so getan. Auch wenn sie mir nicht wirklich gesagt hat was sie fühlt, so bin ich mir doch sicher, dass sie ihn liebt“, erklärte sie ruhig.

Han nickte bedächtig. Dies kam fast einer Offenbarung gleich. Damit hatte er nicht gerechnet. Nicht nach allem was sie Toji an dem Kopf geworfen hatte und dessen Großvater.

„Und weiter?“, hakte er nach, da er wusste das noch etwas folgen würde.

„Wenn solche Gefühle nur auf einer Seite existieren und nicht erwidert werden, dann hat diese Liebe keine Zukunft. Dann ist es sinnlos an etwas fest zu halten“, erwiderte sie.

„Bist du dir sicher das sie einseitig sind?“, wollte Han wissen.

Sayaka hielt inne. Vor einer halben Ewigkeit hätte sie dies noch verneint doch jetzt, sie war sich nicht sicher. So viel Zeit war vergangen und sie hatte beide schon länger nicht mehr gesehen. Sie wusste nicht was zwischen ihnen vorging.

„Ich weiß es nicht. Hättest du mich dies zu einem früheren Zeitpunkt gefragt so hätte ich die Antwort darauf noch gewusst. Die Zeit verändert vieles und wo einst Liebe war kann diese auch verschwinden“, meinte sie seufzend.

„Wenn ich mich recht erinner warst du eine derjenigen die stets behauptete, dass wahre Liebe niemals vergehen würde. Was also lässt dich zweifeln?“

Die Frage war durchaus berechtigt, die ihr Mann ihr stellte und genau genommen kannte sie die Antwort nicht. Sie wusste nicht was im Verlobten ihrer Tochter vorging. Dies schien niemand zu wissen, vielleicht nicht einmal er selbst.

„Ich kann es dir nicht sagen. Vielleicht ist es meine Sorge die alles überschattet! Ich wünschte sie wäre hier, hier bei uns und wir könnten mit ihr reden. Nicht einmal ihre Beförderung haben wir feiern können. Ich fühle mich wie eine Rabenmutter und gleichzeitig so ausgeschlossen“, berichtete sie.

Han zog seine Frau in die Arme, drückte sie an sich und fuhr ihr über das Haar. So gut wie er sie verstand, mit ihr fühlte so rätselhaft war sie ihm manchmal auch. Ein Mann würde wohl niemals gänzlich eine Frau verstehen, deren Denkmuster so abstrakt erschienen.

„Du bist keine Rabenmutter mein Liebling. Du machst dir Sorgen, so wie es jede liebende Mutter tun würde. Was auch immer zwischen den beiden ist, sie werden es selbst bereinigen müssen“, äußerte er.

„So? Ausgerechnet du sagst so was Han? Du, der auf die Verbindung der beiden besteht?“ Sayaka war ein wenig überrascht bei diesen Worten und dies sah man ihr auch deutlich im Gesicht an.

„Vergiss nicht meine Liebe, dass beide dem Imperium dienen und damit jede Menge zu tun haben. Was auch immer in unserer Tochter vorgeht, was sie bewegt und was zwischen ihr und ihm ist, wir werden es irgendwann erfahren. Ich mag auf diese Verbindung bestehen, ich habe einen Schwur geleistet und diesen Schwur kann ich nicht brechen. Dennoch bin nicht ich es, der etwas bewegen kann. Dies müssen sie tun und beide sind als genug sich selbst wie auch dem anderen einzugestehen was sie empfinden.“

„Genau das ist es worüber ich mir so den Kopf zerbreche. Weder unsere Tochter noch er scheinen über ihre Gefühle groß zu sprechen. Ich möchte nur nicht das sie oder du verletzt werden, Han“, brachte Sayaka an.

Han küsste den Scheite ihres Haares und lächelte dann. „So einfach bin ich nicht zu verletzen, dies solltest du wissen.

„Ich weiß und dennoch denke ich, dass es möglich wäre, dass du beide aus deinem Schwur entlassen musst. Gleich wie schwer dir dies fallen würde Han.“

Der Commodore hörte die Worte seiner Frau, gab darauf jedoch keine Antwort und diese erwartete Sayaka auch nicht. Es würde sich zeigen. Für ihn blieb zu hoffen, dass seine Frau Unrecht hatte. Andernfalls und darüber wollte er nicht nachdenken, würden beide Familien das Gesicht verlieren. Er noch mehr wie die Murata’s, da er es würde sein müssen der das Versprechen brach und da Kenji nicht mehr lebte würde er dies nicht einmal mit dessen Einverständnis tun können. Etwas worüber Han nicht nachdenken wollte.

// Bastion * außerhalb der Hauptstadt //Anwesen der Akaji's * private Räumlichkeiten * Han und Sayaka //
 
// Bastion * außerhalb der Hauptstadt //Anwesen der Akaji's * private Räumlichkeiten * Han und Sayaka //

Lange Minuten schwieg das Ehepaar nun schon, darauf bedacht jedem die Zeit zu lassen die er brauchte um nachdenken zu können. Beide dachten in unterschiedliche Richtungen und dennoch war es das gleiche Thema. Für Sayaka, die als Mutter einen anderen Blinkwinkel bezüglich ihrer Tochter besaß und als Frau auch anders dachte, gingen ihre Überlegungen dahingehend wie sie ihrer Tochter würde helfen können. Sie wünschte sich einfach sie wäre hier, hier bei ihr und sie würden miteinander sprechen können. Gerne sprach die berühmte Schauspielerin mit ihrem einzigen Kind und ebenso gern nahm sie deren Psychologische Fähigkeiten in Anspruch. Das Band zwischen ihr und Serenety mochte vielleicht nicht das sein was sie sich immer gewünscht hatte, dennoch bestand ein gutes Verhältnis zwischen den beiden und sowohl Mutter als auch Tochter schätzten sich. Für Sayaka, die sich so sehr gewünscht hatte, dass ihr einziges Kind einen anderen Beruflichen Werdegang angestrebt hätte, entweder Schauspielerin oder Model – Anfragen hatte es genug gegeben und zudem hatte Serenety als kleines Kind in Filmen mitgewirkt – war enttäuscht gewesen, als sie sich gegen all das entschieden hatte. Auch wenn sie diese Enttäuschung nicht offen gezeigt, sie nicht einmal ausgesprochen hatte, so wusste sie dennoch das Seren es wusste. Wie schön hätte die Zukunft ihrer kleine verlaufen können wenn sie sich nicht der Akademie verpflichtet und dem Militär beigetreten wäre. Es war ohnehin schon schwer für sie gewesen, dass ihr Mann nicht bei ihr war und dann auch noch die Tochter zu verlieren – in einem gewissen Punkt war es nämlich so – war für sie fast unerträglich gewesen. Wenn Sayaka sich an die Zeit zurückerinnerte in der sie so lange auf ein Kind hatte warten müssen, weil es ihr zweimal nicht vergönnt gewesen war und nachdem es endlich funktioniert hatte, sie dieses an das Imperium verlor indem es in die Fußstapfen des Vaters eintrat, so fand der Schmerz dahingehend wohl nie ein Ende. Oft hatte sie sich gefragt was sie in ihrem Leben falsch gemacht hatte, was der Fehler gewesen war um ihr Kind nicht halten zu können. Sie hatte niemals wirklich eine Antwort darauf gefunden. Keine jedenfalls die sie glücklich gestimmt hätte oder mit der sie auch nur annähernd zufrieden gewesen wäre.

Empfand jede Mutter so? Sehr wahrscheinlich. Lange Zeit hütete man ein winziges Lebewesen in seinem Bauch, ließ es wachsen und umsorgte es. Machet Höhen und Tiefen der Schwangerschaft mit, angefangen von Übelkeit über Rückenschmerzen bis hin zur Geburt die nicht einfach war. Man gebar unter Quallen ein Baby, bekam jenes an die Brust gedrückt und empfing unvorstellbare Freude und Glück. Ein kleines Lebewesen, so schmächtig, schwach und hilflos, angewiesen auf die Liebe und Fürsorge einer Mutter welches sich Tag und Nacht darum kümmerte, dass es ihm an nichts fehlen würde. Mutter und Kind durchlebten viele schöne Stunden und auch unschöne. Das Leben zog vorüber wie ein Traum und es gab nichts schöneres als zu sehen wie ein Baby, das eigene Baby wuchs. Das erst Lachen, welches selbstständig ausgeführt wurde, die zärtlichen Griffe nach der Hand der Mutter welcher einer Umklammerung gleichkamen. Tränen, Geschrei wenn der Bauch weh tat oder die ersten Zähnchen kamen. Die unruhigen Nächte wenn man als Mutter noch nicht ausschlafen konnte weil das kleine Hunger hatte uns schrie, der Vater aber nicht da war um zu übernehmen. Volle Windeln, dann das erste all ersehnte und mit Spannung erwartete erste Wort. Die leise Stimme, das „Mama“ welches dann immer wieder zu hören sein würde. Der Stolz des Kindes das es dies fertiggebracht hatte und mehr noch der eigene Stolz, das Glück und die Rührung. Es gab so viele wunderschöne Erinnerungen die man niemals vergessen würde und die alles überwogen was zuvor gewesen war. Das junge Glück einer Frau, welches nicht nur ihre Liebe gefunden sondern auch das über alles gewünschte Kind erhalten hatte. Was konnte schöner sein im Leben, als neues Leben zu zeugen? Für eine Frau die sich nichts mehr wünschte als ein Kind zu Welt zu bringen gab es nichts schöneres. Anzusehen wie es langsam heranwuchs, sie es seine Welt zu entdecken begann, auf eigene Faust durch das Haus oder das Grundstück tobte. Auf Entdeckerreise ging, unzählige Fragen stelle die man aus dem Stehgreif beantworten sollte und dies so genau wie möglich, dann verwandelte sich die Welt in ein Paradies. Sowohl für die Eltern wie auch für das Kind.

Wie schön waren die Tage gewesen in denen das Tappen der Füße im Haus erklungen war, in denen Geschrei geherrscht und am frühen Morgen mit einem Lauten Mama oder Papa das Kind sich ins Ehebett warf und dabei fast schon unsanft die Genitalien zerquetschte. Das Helle lachen vertrieb die Schmerzen. Große Kinderaugen die einen neugierig anblickten, fragend, suchend, fordernd. Ein Geschöpf wie es schöner nicht sein konnte, welches sich in die Arme der Mutter warf, sein Kopf an einen drückte, nach Liebe, Wärme und Geborgenheit suchte. All diese Dinge, all diese Augenblicke, Moment und Stunden offenbarten so vieles. Das Lachen eines Kindes vertrieb sowohl schlechte Laune wie auch Kummer und Sorgen. Selbst wenn es traurige Moment gab in denen sein Kind im Bett lag und weinte, man in Sorge war weil das Fiber nicht runtergehen wollte, so wogen doch die freudigen Momente so viel mehr.

Sehnsüchtig dachte Sayaka an diese Zeit zurück welche sie so sehr genossen hatte und in manchen Augenblicken hatte man das Gefühl es sei gerade erst gestern gewesen, bis die Realität einen einholte und man erkannte, dass das eigenen Kind schon dreiundzwanzig war. Fern von daheim, seinen eigenen Weg beschreitend ohne sich jemals wirklich zu erklären. Die Zeiten der Mutter waren vorüber – jene Zeiten in denen sie so innig miteinander verbunden gewesen waren – und dennoch würde sie immer die Mutter bleiben. Zeit sie schwand, lief ohne dass man es merkte. Sie floss dahin, schamlos und ohne zu fragen! Wie sehr liebte Sayaka es zurück zu denken und dann keimten die Fragen in ihr auf die ihre keine Ruhe ließen. Welche Ironie, da sie wusste das es anderen Eltern nicht anders ging. Man würde niemals aufhören Vater oder Mutter zu sein, man würde niemals aufhören sich sorgen zu machen, zu fragen, zu hinterfragen oder einen Rat zu geben. Wenn man einmal die Rolle der Eltern erhalten hatte besaß man sie sein Leben lang und auch wenn die Kinder sich bereits gelöst, ihren eigenen Weg gegangen waren, so blieb man dennoch ein Teil von ihnen. Stets mit einem wachsamen Auge, darauf bedacht das nichts geschehen würde. Sich zu lösen aus dieser Rolle war unmöglich. Niemand der Kinder besaß konnte sich jemals gänzlich lösen. Die tiefe Verbundenheit, dass Band welches entstanden war riss nicht.

Selbst jetzt, dreiundzwanzig Jahre später, wo das Kind aus dem Haus war und seine eigenen Wege ging fragte sich Sayaka immer wieder ob es nicht doch etwas gegeben hatte, was sie hätte anders machen müssen. Im Nachhinein würde sie das ein oder andere anders angehen, würde mehr Wert auf eine weibliche Erziehung legen. Doch als ihre Tochter geboren worden war hatte es nichts mehr als unendliches Glück gegeben und Sayaka hatte es nicht verhindern können, dass ihr Ehemann seine Tochter, sein ein und alles für sich beanspruchte. Die Freude in Han’s Augen, das Glück darin was geglänzt hatte! Sie hatte sich nicht dagegen stellen können und es wäre ihr auch niemals eingefallen. So hatte sie damit leben müssen, dass die Bindung zwischen ihr und Seren nicht so groß war wie zwischen ihr und ihrem Vater. Sayaka hatte dies nie eifersüchtig betrachtet sondern ihrem Mann das Glück geschenkt was er sich ebenso sehr gewünscht hatte wie sie selbst. Sie nun als erwachsene wunderschöne junge Frau zu sehen, erfolgreich auf ihrem Gebiet und ein der besten Psychologinnen, die sprach von einem gewissen Erfolg.

Wie freudig, lernbegierig und aufgeweckt sie als Kind doch gewesen war und wie ruhig, zurückhaltend, gefasst und fast schon eisig sie heute war. Die kleine Serenety konnte mit der jetzigen fast nicht verglichen werden und dennoch war dies der normale Lauf der Dinge. Die normalen Veränderungen eines Kindes ins erwachsen werden gespickt mit all seinen Tücken. Sie hatte nicht versagt! Nein, nein sie hatte ihr bestes gegeben und vor allem alles was sie hatte geben können. Ihre Tochter hatte sich entschieden, ging ihren eigenen Weg und diesen musste Sayaka akzeptieren. Ihre Sorgen jedoch würden nicht einfach so verschwinden. Sie würden bleiben und sich wohl noch verstärken, bis sie Gelegenheit hatte mit Seren zu sprechen. Die Zeiten dessen, dass man den Weg seiner Kindes lenken konnte war vorüber! Bedauerlich und dennoch Tatsache.

Und Han? Welche Gedanken beschäftigten ihn? Waren es ähnliche? Zum Teil ja, zum Teil glichen sie denen seiner Frau. Auch er glitt in die Vergangenheit, sah die Bilder wie seine Tochter zur Welt kam. Wie sie in seinen Armen lag und ihn mit ihren Augen verzaubert. Wie weich und zart sie doch gewesen war und wie unschuldig. Wann immer er konnte hatte er sie in seinen Armen getragen, sie an sein Herz gepresst und sie zum Lachen gebracht. Wie gern hatte er mit ihr gespielt, sie auf seinem Schoss reiten lassen oder auf seinem Rücken. Wie viele Fragen hatte sie ihm gestellt und hatte stets eine Antwort darauf erwartet. Wie wissbegierig sie doch gewesen war und kaum konnte sie laufen, da hatte er sich mit zum Training genommen. Hatte ihr die Grundlangen des Kampfes erklärt, ihr gezeigt wie sie sich bewegen, wie sie atmen musste. Wie schnell sie doch gelernt hatte. Welche Freude ihm dies bereitet hatte und jene Freude war es gewesen die ihn dazu veranlasst hatte sie zu dem zu erziehen was sie heute war. Vergessen waren die Kleidchen, die Puppen und Zöpfchen. Vergessen war das Mädchen, welches seine Interessen auf all das legte was einem Sohn gebührt hätte. Sie wurde zu seinem Sohn, wurde zu dem was er sich erhofft hatte und so war es unausweichlich das Seren zu seinem Sohn wurde. Hart war das Training gewesen und kein einziges Mal hatte sie gemurrt oder sich gar beschwert. Die Schmerzen die ihr kleiner Körper durchgestanden hatte um ihn Stolz zu machen, die langen Übungen bis zur Perfektion. Oh wie gern schwelgte er in seinen Sentimentalen Momenten darin, betrachtete all das was geschehen war und konnte nicht stolzer sein. Niemals hatte sie ihn enttäuscht sonder stets dafür gesorgt, dass er noch stolzer auf sie sein konnte! Seine Tochter, seine einzige Tochter war für ihn der Sohn der ihm niemals vergönnt gewesen war. Das Band zwischen ihnen war fest, fester als alles was man kannte und würde nicht zu brechen sein. Wie Stolz er doch auf sie war!

Erzogen in den Traditionen, aufgewachsen darin hatte sie alles gemeistert bisher was es zu meistern gab. Han wusste, dass es nicht einfach war in einem Universum wie dem ihren sich etwas wie Traditionen zu unterwerfen. Einige rebellierten dagegen, suchten ihren eigenen Weg und kehrten dem was ihrem Volk angehörte den Rücken. Serenety hatte dies nicht getan, sie hielt an den Traditionen fest und führte sie weiter. Lebte jene aus und dies war nicht selbstverständlich. Dafür liebte er sie sehr. Oft genug hatte er mitbekommen wie Kinder sich lösten, lösten von dem was ihrem Volk angehört und jedes Mal war dies für die betroffenen Eltern ein Stich ins Herz. Was er wohl getan hätte, wenn Seren sich dagegen entschieden hätte? Er wusste es nicht und umso dankbarer war er, dass sie seinen Weg nicht verlassen hatte!

Jetzt wo seine Frau ihm ihre Sorgen berichtet hatte musste Han gestehen, dass er sich ebenfalls welche machte. Was Sayaka geäußert hatte konnte bedeuten das etwas im innersten seiner Tochter vorging. Dies hieß genau genommen das etwas in ihr vorging, was sie nicht mit ihren Eltern teilen wollte oder konnte. Han fragte sich was geschehen war, dass Sayaka befürchtete, dass Serenety unglücklich sei. Leider hatte er mit seiner Tochter bisher nicht gesprochen und diese auch nicht zu Gesicht bekommen und so konnte er nicht viel sagen. Etwas was ihn nicht nur beunruhigt sondern auch noch ängstigte und dennoch konnte er nichts dagegen tun. Nichts tun zu können war weitaus schlimmer als etwas tun zu können und nicht viel Erfolg dabei zu haben. Der Commodore ließ ein seufzen hören, dann blickte er seiner Frau in die Augen.


„Worüber hast du nachgedacht?“, wollte er wissen.

Sayaka hob den Kopf von seiner Schulter und lächelte leicht.

„An vergangene Zeiten. Daran wie es war als unsere Kleine noch klein war. An all die schönen Erinnerungen und Erlebnisse. Die Sentimentalen Gefühle einer Mutter, der ihr Kind fehlt und die sich wünscht die Zeit zurückdrehen zu können um all dies noch einmal zu erleben“, offenbarte sie.

Han lächelte seine Frau an. Ihre Worte klangen verführerisch.

„Dies würde mir ebenso gefallen wie dir mein Liebe. Unsere Tochter noch mal in den Armen zu halten als Baby, unbeschwert, fröhlich so voller Energie und Leben. Fern von allem Ärger.“

Sayaka ließ ein leises kichern hören und schmiegte sich noch enger an ihren Mann. „Wie sehr man sich doch die alten Zeiten zurückwünscht. Die Zeit in der das eigenen Kind noch zu Hause ist und die Welt erst erkundet ist so unvorstellbar kurz. Viel zu kurz. Gestern hat man noch die Windeln gewechselt und heute stehen sie an Bord eines Schiffes und verrichten ihren Dienst. Wo ist die Zeit geblieben, Han?“

„Sie läuft und läuft und läuft wie ein Uhrwerk. Unaufhaltsam läuft sie. Jahre schwinden und sie kommen einem wie Tage vor. Wo wir nur jung waren Sayaka, sind wir nun älter und werden immer älter. Der Zahn der Zeit macht vor nichts und vor niemandem halt. Uns bleibt zu hoffen, dass wir noch Großeltern werden dürfen und das wir die Kinder unserer Kinder in den Armen halten dürfen.“

„Ich würde es mir wünschen Han! Das Leben ist ohnehin so kurz und so vollgestopft mit zum Teil unnötigen Dingen, dass man das wesentliche und wichtige vergisst. Sie uns selbst an! Wie du schon sagtest warn wir einmal jung und sind nun älter. Sowohl du wie auch ich sind mit unseren Berufen beschäftigt. Zeit für uns bleibt kaum und die Stunden die wir miteinander verbringen vergehen wie im Flug. Selbst wenn wir alles zurückdrehen würden, so würde wir doch nicht mehr Zeit haben“, erklärte sie.

„Vielleicht doch. Vielleicht wäre es anders wenn wir unseren Beruf aufgeben würden, uns dem widmen würden was wir als essentiell ansehen.“

Sayaka machte große Augen bei den Worten ihres Mannes und ließ dann ein verschmitztes Lächeln sehen. Als ob er seinen Beruf an den Nagel hängen würde. Han lachte bei ihrem Blick und küsste zärtlich ihre vollen warmen und weichen Lippen.

„Als ob du jemals deinen Dienst bei der Marine quittieren würdest, Han. Dafür ist dir dein Job viel zu wichtig und du viel zu Loyal“, stellte Sayaka fest.

In diesem Punkt mochte sie Recht haben. Er war Loyal und das Imperium ihm wichtig und dennoch war er manchmal versucht seine Karriere an den Nagel zu hängen und für seine Frau da zu sein. Sein Leben mit ihr zu teilen, mit ihr zu verbringen anstatt in der Kälte des All’s unterwegs zu sein, an Bord seines Kriegsschiffes.

„Du hast Recht, ich würde wohl nie meinen Dienst niederlegen und dennoch kann man darüber spekulieren.“

Ein warmes Lächeln lag auf seinen Zügen als Sayaka ihn küsste und dabei ihre Finger in seinen Nacken legte. Han erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich und zog sie dabei auf seinen Schoss. Viel zu selten waren sich die liebenden so nahe wie jetzt und viel zu selten konnten sie diese Nähe auch genießen. Jetzt wo sie allein waren, wo außer der Dienerschaft niemand im Haus war konnten sie es sich leisten. Anders war es noch gewesen als ihre Tochter im Haus gelebt hatte. Es gab helle und schattig Seiten im Elterndasein. Nun genossen sie die Sonnigen Seiten.

// Bastion * außerhalb der Hauptstadt //Anwesen der Akaji's * private Räumlichkeiten * Han und Sayaka //
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Jolina, Bero und 12 Jünger]

Der Kampf der im Trainingsraum seine Bahnen zog zog sofort Nheria's Aufmerksamkeit auf sich. Ein junger Kerl hatte sich offensichtlich mit zwei anderen eingelassen. Einer davon hatte eine recht eindrucksvolle Statur doch ob diese nur Fassade war oder die Masse ihm eher zum Nachteil gereichte würde sich wohl bald herausstellen. Sie verengte ihre Augen und schlüpfte nun endgültig in den Raum. Das Buch immer noch oben glitt sie an der Wand entlang und blieb neben einer leeren Bank stehen. Von hier aus hatte sie einen recht guten Blick auf das geschehen.
Recht schnell stellte sich heraus das abgesehen von zotigen Sprüchen auch bald Fäuste flogen und sehr zu ihrer Enttäuschung war das Handgemenge auch schon bald vorbei. Zu ihrer Überraschung hatte der junge Kerl gewonnen auch wenn er blutete. Seine zwei Gegner lagen auf dem Boden, bewusstlos.

Die Augen der Twi'lek folgen der humpelnden Gestalt (Bero) zu einer Bank auf der eine zierlich anmutende Frau zu sitzen schien (Jolina) . Irgendetwas an ihrem aussehen ließ sie etwas länger auf ihrer Gestalt verweilen, vermutlich die ungesunde Hautfarbe. Den Blick wieder auf die Seiten abwendend versuchte sie ihre Gedanken zu sortieren. Jetzt wusste sie wieso man ihr geraten hatte sich von den Trainingsräumen fern zu halten. Sie war zwar nicht gänzlich unbeholfen was den physischen Kampf anging doch letztendlich zog sie immer die etwas....eleganteren Methoden vor. Immerhin war bisher ihr Körper ihr wertvollstes Kapital gewesen. Doch hier schien sie sich wohl oder übel zumindest soweit umorientieren zu müssen das sie wenigstens etwas mehr Wissen anhäufen musste was das direkte Verteidigen anging.

Nheria machte eine mentale Notiz sich hier umzuhören, beziehungsweise umzusehen wo man am besten Gift auftrieb. Einen Schnitt mit ihrem Dolch hatte sie bisher immer zustande gebracht und wenn sie die Klinge vorher mit potentem Gift tränkte, würde das ihre Angelegenheiten effektiver regeln. Zumindest bis sie sich einen soliden rechten Haken zugelegt hatte.
Wieder lugte sie rüber zu dem Paar das auf der Bank saß, die Frau hielt ein Buch in ihrem Schoß genau wie sie. Jedoch war sie sich ziemlich sicher das ihre Motive unterschiedlicher Natur waren. Als andere Personen den Trainingsraum betraten schob sie ihren Körper auf der Bank entlang, in Richtung des Paares das sie eben noch beobachtete hatte. So war sie wenigstens in Hörweite und die Distanz zu der Eingangstür war auch erheblich kleiner. Genau genommen 15 Schritte. Wenn sie rannte 10.

Den Zeigefinger befeuchtend blätterte sie eine Seite um und betrachtete die Schriftzeichen jetzt etwas eingehender. Seltsam, sie hatte in der Tat niemals zuvor so etwas gesehen. Während sie sich also mit dem Rätsel der Sprache auseinandersetzte hörte sie trotzdem dem Austausch der Frau und des lädierten Kerls zu.




[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Jolina, Bero und 12 Jünger]
 
Zuletzt bearbeitet:
[OP]Gemäß dem allgemeinen Wunsch würde ich vorschlagen die Reise als Zusammenfassung bis zur Landung abzuhandeln. Wenn das jemandem zu schnell geht einfach melden, dann änder ich das. Ansonsten weiter auf Nar Shaddaa.[OP]

Bastion - Razmhafen - an Bord der “Weise Entscheidung” - Koora, Kossekos, David, Merkuzio und Shim'rar

Der Sith nickte, als Merkuzio darum bat spielen zu dürfen. Natürlich stellte sich da die Frage wie viel von seinen Ausführungen bei den beiden Schülern angekommen waren. Es stand zu vermuten, dass der geschundene Mensch versuchen wollte sich eine Waffe zu besorgen, oder sich für Credits spätestens auf Nar Shaddaa eine zu verschaffen. Scheinbar hatte er wie viele dort in der Vergangenheit bereits Kontakte geknüpft und war nicht bereit dazu wieder Kontakt mit ihnen aufzunehmen.
Kossekos allerdings schien es auf sich nehmen zu wollen die Gruppe zu bewaffnen. Sein erster Instinkt war es, ihn davon abzuhalten und ihm darüber zu referieren, dass es die beste Möglichkeit war auf der Welt die sie anflogen Ärger zu bekommen wenn man wirkte wie eine Söldnertruppe, und noch dazu eine die nicht wirklich wusste was sie tat, aber er verzichtete darauf. An ihrem Zielort würde er noch genug Zeit haben um seine Schüler zu unterrichten, wenn auch wahrscheinlich weniger indirekt.
Er verbrachte den Großteil der Reise in einem der wenigen Einzelzimmer an Bord, und tat dort Dinge an denen seine Begleiter wahrscheinlich wenig Interesse hätten oder Anstoß nehmen würden.
Kurz bevor das Schiff landete fand er sich nahe der Ausstiegsschleuse ein und rief jene Gruppenmitglieder die ihm nicht begegneten waren zu sich.


Ich denke ich muss euch nicht sagen was ihr auf Nar Shaddaa nicht tun solltet. Bleibt in meiner Nähe, dann… Nun, wir werden sehen,

meinte er mit einem raubtierhaften Grinsen. Er selbst war gespannt darauf herauszufinden was genau es war, das sein Kontakt hier zu veräußern suchte.


Hyperraum - an Bord der “Weise Entscheidung” - Koora, Kossekos, David, Merkuzio und Shim'rar
 
[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero und 12 Jünger]

OP: @Kira: ich stell deine Ankunft mal noch eine Runde zurück, das passt dann besser! ;)


Tatsächlich setzte der Jünger(Bero) Jolinas Empfehlungen in die Tat um. Zufrieden sog die junge Sith die seichten Wellen aus Emotionen und Schmerzen des kleinen Handgemenges in sich auf. Der Jünger war schnell, und jeder Treffer, den er trotz seiner Agilität kassierte, nährte seine innere Wut. Ohne es zu ahnen, nutze er etwas von seinem Potenzial um gegen seinen Gegner zu bestehen. Würde er mehr davon freisetzen, wenn er gegen eine ganze Horde von Gegnern kämpfen müsste? Ein Tritt an den Schädel des Zabraks beendete die Auseinandersetzung zugunsten des jungen Mannes. Innerlich voller Stolz und leicht von den Nachwirkungen seines Trittes humpelnd, steuerte er geradezu auf die Bank zu, auf der schon Jolina augenscheinlich in ihre Lektüre vertieft saß.

"Hat es dir Spaß gemacht diese Hohlköpfe zu vermöbeln? Dir ist doch hoffentlich klar, dass du genauso gut auch an einen Haufen besser ausgebildeter Jünger hättest geraten können. Ob die dann mit dir auch so gnädig wären, wie du mit diesen Dreien?"

Flüsterte die junge Sith ohne von ihrem Buch aufzuschauen und gerade so laut, dass nur Bero oder jemand in unmittelbarer Nähe sie hören konnte.

"Dein Mundwerk und deine Fäuste sind schnell... dein Verstand offenbar nicht!"

Jolina lächelte leicht über ihr Buch gebeugt. Sie spürte, wie der Zorn in dem Jünger wieder aufflammte. Ob sich in dem groben Kohlestück vielleicht ein roher Edelstein verbarg? Mittlerweile war auch die Twi´lek (Nheria) unauffällig in den Raum geschlichen und hatte sich leise auf die Bank neben der von Jolina und Bero gesetzt. Die Sinne der jungen Sith tasteten nach ihrem Verstand, doch es war weitaus schwieriger unbemerkt in ihn einzutauchen als bei den anderen Jüngern im Raum. Ihre Gedanken kreisten um Selbstverteidigung. Sie hatte den Kampf beobachtet und machte sich nun über ihre körperlichen Unzulänglichkeiten Gedanken. Sollte sie den Pfad der Sith beschreiten, würde sie nicht mehr über simple Gifte nachdenken müssen.
Die Aufmerksamkeit der Twi´lek schwankte zwischen dem Geschehen im Raum und dem Buch auf ihrem Schoß. Es amüsierte Jolina, dort Symbole der alten Sprache zu sehen. Die Jüngerin war sicherlich nicht in der Lage diese uralten Schriften zu lesen. Und doch war es bemerkenswert, dass sie zumindest bereit war, sich damit zu beschäftigen denn nur mit jahrelanger Übung konnte man auch die komplexeren Symbole entziffern. Noch etwas, dass sie den anderen Jüngern voraus hatte.

Andere Jünger wurden nun auf die Neuankömmlinge aufmerksam. Nachdem sie teils gespannt, teils belustigt den Kampf zwischen Bero und seinen drei Kontrahenten verfolgt hatten, suchten sie nun nach einem neuen Zeitvertreib. Da bot es sich doch geradezu an die beiden weiblichen Bücherratten näher in Augenschein zu nehmen.


"Hey ihr Zuckermäuse... legt doch mal eure langweiligen Bücher zur Seite. Wie wär´s mit ein bisschen "Nahkampf"-Training auf den Übungsmatten!?"

Tönte eine der Jünger mutig und trat bedrohlich nah an die hübsche Twi´lek heran. Jolina lächelte innerlich und legte dabei eine Maske der Angst in ihr Gesicht. Die Jünger bildeten einen Halbkreis und gafften gierig auf ihre vermeidlich leichten Opfer. Wer hätte gedacht, dass die Schülersuche Jolina so viel Spaß bringen würde.
Auch die drei von Bero verprügelten Jünger kamen wieder zu sich und wollten sehen, was da vor sich ging. Dabei vermieden sie es aber dem Menschen zu nahe zu kommen.




[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero umringt von einigen Jüngern]
 
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Hyperraum an Bord der “Weise Entscheidung” - Koora, Kossekos, David, Shim`rar und Merkuzio

Nachdem er die Erlaubnis bekam , ins Casino gehen zu dürfen, dachte eine Zeit lang über seinen Mitschüler nach. Dieser bot einem der Mitreisenden , eine seiner Waffen an. Warum hatte er ihm diese Waffe nicht anvertraut? War Kossekos ihm gegenüber misstrauisch? Oder wusste Kossekos, dass er sich um ihn keine Sorgen zu machen brauchte. Als er das Casino betrat , waren diese Sorgen erstmal weg. Er sollte sich nun um wichtigeres kümmern. Im Hintergrund düdelte eine sehr komische Musik, deren Tempo immer gleich blieb. Die Beleuchtung war etwas düster und diese verrauchte Bude hatte etwas das ihm gefiel. Hier fühlte er sich ziemlich wohl. Alte Gewohnheiten nahmen wieder die Überhand. Er mischte sich unter die Leute und ließ seine Taschenspielerkünste zur Geltung kommen.

Es dauerte nicht lange, bis seine Hand in eine Tasche wanderte und er zügig die Bar aufsuchte. Dort angekommen bestellte er sich einen starken Drink, den er jetzt unbedingt benötigte. Er nahm das Atemgerät ab und kippte alles aufeinmal. Dann bestellte er noch weitere Getränke. Das Atmen fiel ihm etwas leichter als sonst. Es brannte nicht mehr , wenn er Luft holte. Die Blicke seiner Sitznachbaren gaben aber zu verstehen, dass es wohl besser wäre , seine Maske wieder aufzusetzen. Da er sehr bald alleine war. Er sah sich den gestohlenen Geldbeutel etwas näher an und war zufrieden. Jetzt konnte er sich an einen Tisch setzen und Pazaak spielen. Er schlenderte leicht benommen durch das Casino und näherte sich einem Tisch an dem drei Personen saßen. Darunter ein Trandoshaner.

"Wäre es möglich , in euer Spiel einzusteigen?"

Die drei Personen mussterten ihn von oben bis unten. Wie vermutet kam eine abfällige Bemerkung vom Trandoshaner.

"Na wen haben wir denn da? Sieht aus als ob du einem Sith über den Weg gelaufen wärst. "

Merkuzio lachte und antwortete.

"Nein, ich arbeite in einer Mine und habe zu viel mit dem Feuer gespielt."

Er blickte in die Runde , der Trandoshaner schob einen Stuhl hervor und gab ihm zu verstehen, dass er sich setzen durfte.

"Na dann wird es Zeit, dass du dir einen besseren Job suchst. Vielleicht kannst du bei mir einsteigen. Wieviel hast du ?"

Merkuzio antwortete nicht , sondern lehrte seine Credits auf den Tisch.

"Na gut, dann geht die erste Runde auf dich mein verbrutzelter Freund. "

Nach weiteren Drinks und zwei Stunden später war die Partie vorbei. Jeder hatte gewonnen und verloren. So trennte sich diese Gruppe friedlich und ohne Meinungsverschiedenheiten. Merkuzio hatte nun genug Credits um sich eine anständige Waffe kaufen zu können. Die restliche Zeit des Fluges verbrachte er in seinem Quartier um zu trainieren. Die Atemmaske setzte er immer wieder ab und übte das eigenständige Atmen. Schließlich wollte er diesen Anzug bald loswerden. Das Duschen war jedoch immer noch ein Kraftakt, der sehr unangehm war. An Bord des Schiffes suchte er mehrmals das Medi- Center auf und verbrachte mehrere Stunden in einem Bacta Tank. Da er genug Credits gewonnen hatte, konnte er sich das gerade noch leisten. In seinem Quartier übte er die Levitation und ließ das Inventar schweben. So langsam wurde er immer besser. Kurz vor ihrer Ankunft auf Nar Shaddaa , schwebte so ziemlich alles im Raum. Dann packte er seine Sachen und machte sich auf den Weg , um seinen Meister zu finden. Was mittlerweile nicht mehr so schwer war, da er dessen Aura spüren konnte. Dort angekommen klärte Shim`rar seine Mitreisenden nochmal über seine Regeln auf, welche er mit einem entsprechenden Lächeln unterstrich.

Hyperraum an Bord der “Weise Entscheidung” - Koora, Kossekos, David, Shim`rar und Merkuzio
 
[Bastion- Sithtempel- Trainigsgelände]Lyn, Darth Tyranus
Die Sith war eine Gefahr!
Sie nutze die Macht falsch, zog ihre Kraft aus dunkleren Bereichen als dem weißen Strom. Sie musste gestoppt werden, aber wie?
Lyn gelang es einen weiteren Hieb abzuwehren, dann beendete die Sith den Kampf. Lyn lies die Hände auf die Knie sacken und warf die Waffe in hohem Bogen von sich.
Sie hatte Gewalt angewandt. Zwar gegen ihre Peinigerin, aber es war trotzdem Gewalt.
Sie hatte gehofft sich besser unter Kontrolle zu haben, doch scheinbar hatte sie sich geirrt. Sie spürte das Fehlen des Bandes, die Freude die ihn ihr aufstieg. Gleichzeitig hatte sie eine Erkenntnis.

Sie musste die Sith eindämmen, Tyranus dachte sie hätte Lyn unter Kontrolle. Sie glaubte sie hätte sie auf ihren „Weg“ geführt. Doch sie irrte.

Tat sie das wirklich? Hatte die Fallanassi nicht Kraft genossen, die sie durch ihre Wut gewonnen hatte? War es so schlecht diese Kraft zu nutzen? Nicht wie die Sith, aber vielleicht zum Guten?

Lyn war selbst erschreckt das sie solche Gedanken hatte. Das durfte nicht passieren. Sie musste hier Weg. Zuerst musste sie aber Tyranus abspeisen. Lieber unter der Sith leben als gejagt zu werden. Tyranus würde sie zwar freilassen, aber der Orden nicht. Sie hatte die Gier des Doktors gesehen, als er ihre Machtsensibilität spürte. Sie schirmte ihre Gefühle ab und riss sich zusammen.

„Ich werde von euch lernen.... Meisterin.“
Beim letzten Wort musste sie fast wirken, es klang wie eine Farce. Doch es würde die Sith beschwichtigen und ihr hoffentlich Zeit verschaffen. Insgeheim spürte sie das ein Teil von ihr den Satz genoss, ein Teil den sie unbedingt unterdrücken musste.
„Ich werde nun gehen.... mit eurerer Erlaubniss.“ Was für eine Lüge. „Ihr werdet mich finden.“

Sie verließ den Raum so schnell sie konnte, weg von den Akolyten, weg von Tyranus, von allem das ihren Geist vergiftete. Überraschend schnell fand sie einen ruhigen Ort in der Bibliothek.
In einer Nische stand ein Kunstwerk, dessen Form sie kannte.
Es stammte aus den unbekannte Regionen, von einem unbekannten ausgelöschten Volk. Auf Alamania wurden sie als Stütze für die Konzentration bei der Meditation benutzt. Sie hockte sich davor.

„Der Strom formt die Macht, innerhalb ist Ordnung, außerhalb Chaos. Innerhalb habe ich die Kontrolle, außerhalb nicht. Ich darf mich nicht vom der Kraft des Chaos verführen lassen.
Der weiße Strom ist eine Stütze, der weiße Strom leitet mich. Ich werde ihn nicht verlieren. Er gibt mir die Waffen meines Geistes, das Wort und die Feinheit der Sinne. Mit ihm brauche ich keine Waffen des Körpers.


Sie wiederholte den Spruch mehrmals und konzentriere sich auf die Statue. In ihrer Hand entstand ein schlechtes, nebliges Abbild der Statue. Schlecht aber immerhin funktionierte die Technik.
Sie spürte Tyranus kommen, Panik und Wut kamen wieder hoch. Doch sie schob sie nach hinten. Die Sith konnte zwar fast alles kontrollieren, aber nicht ihre Meditation. So viel Privtaspähre und Würde hatte sie noch.

[Bastion- Sithtempel- Bibliothek]Lyn in einer Nische, Darth Tyranus in der Nähe
 
[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero und 12 Jünger]

So saß Bero neben Jolina und begutachtete seinen Fuß, der sich langsam wieder erholte und der Schmerz nach ließ. Zum Glück hat er ihn nicht verstaucht oder sogar gebrochen, eine zeit lang nicht richtig laufen zu können wäre jetzt bestimmt nicht so gut gewesen. Obwohl er dann bestimmt die meiste Zeit in seinem Quartier verbracht hätte um die Dunkle Seite zu studieren. Aber alles kam ja anders. Etwas in den Gedanken vertieft sprach ihn plötzlich eine Fremde (Jolina) an, die wohl irgendein Buch las aber trotzdem den Kampf mit bekam. Bero zog eine Augenbraue leicht hoch und hörte was sie sprach.

"Klar hat es mir Spaß gemacht den Maden zu zeigen wer hier der stärkere ist...In ihre selbst sichere Visage einzuschlagen!" Bero grinste leicht Finster und schwieg für einen Moment. Dann verschwand das grinsen während er seinen Kopf zu Jolina drehte.

"Wenn sie stärker wären und ich es nicht irgendwie geschafft hätte zu gewinnen durch irgendwelche tricks oder so...hätte ich es wohl verdient da ich dann einfach schwach wäre. Immerhin bin ich auch eben drauf eingegangen." Dabei machte der Bitarus eine nickende Bewegung zu seinen drei Kontrahenten die sich langsam wieder aufrappelten.

"Meine Fäuste haben aber anscheinend trotzdem Gesiegt!" sprach Bero plötzlich deutlich lauter und mit einem aggressiveren ton bis er sich schließlich wieder beruhigt hat.

Bero blickte durch den Raum und bemerkte sofort die hübsche Twi´lek ( Nheria ) , die anscheinend auch am Lesen war. Kaum hatte Bero sie gemusterte kam ein Jünger gefolgt von einem Mop gaffender Schaulustige, die einen halb Kreis bildeten. Bero legte seinen Kopf leicht schief und schaute zu Nheria rüber, dann ging sein Blick zu Jolina. Gespannt wie beide reagieren würden grinste Bero und schaute zum Jünger.

"Na nicht genügend Konak mit Frauen gehabt?" Sprach Bero und grinste breit.

[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero umringt von einigen Jüngern]
 
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[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Besprechungsraum | Versio, Welsh, Varless (NPC-Piloten), Sakura, Chett, Shazz, Jeremy, Aiden & Samin ]

Mit außerordentlicher Geduld, vermutlich jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legend, hörte sich Aiden Thiuro die Antworten seiner - zumindest potentiellen - Untergebenen an. Seine Miene war wie gewohnt unergründlich neutral, was manche auch als „eisig“ oder „ernst“ bezeichneten. Vielleicht ging es Samin, die unter Chiss aufgewachsen war, deren Lächeln nur in höchst seltenen Ausnahmefällen zum Vorschein kam, ein wenig anders, was die Interpretation seines Ausdrucks anging. Er war nicht desinteressiert oder gar missgelaunt. Er hörte zu; Er bildete sich seine eigenen Gedanken zu den ausgesprochenen Argumenten. Der Flight Officer gefiel seine Art sehr. Er ging mit der nötigen Ernsthaftigkeit an die Sache ran und war weit davon entfernt die Kandidaten zu erniedrigen. Es war ein gutes Zeichen, dass er auf Selbstreflexion und das denkende Wesen der Piloten setzte. Samin war der Meinung, dass gerade das den Unterschied zwischen einen guten, und einen Elite-Flieger ausmachte. Stetiges Bewusstsein über seine eigene derzeitige Situation. Wenn es die Gegebenheiten verlangten, wohlmöglich sogar ein Bewusstsein für die Situation der ganzen Rotte, und besser noch der ganzen Staffel. Nur Wenigen war diese Fähigkeit vergönnt. Der Blick ihrer roten Pupillen lag nachdenklich auf Aiden. Viele gute Piloten durften sich Captain nennen, unter ihnen befanden sich aber mit einiger Sicherheit wenig herausragende Anführer. Für den Anführer der Elitestaffel „Wolve Squad“ musste der Rang des Captain beinahe eine Beleidigung sein. Die Verantwortung, die einem aufgetragen wurde, die Fähigkeiten, die einem abverlangt wurden, waren weit entfernt von der Besoldungsgruppe dieses Ranges. Ja, mit Sicherheit würde er sich noch beweisen müssen. Vor seinen Vorgesetzten, wohlmöglich vor dem gesamten Sternenjägerkorps, vor der Öffentlichkeit, jedoch nicht zuletzt vor seinen eigenen Piloten. Klar, auch große Schlachten würde er schlagen und gewinnen müssen. Doch es waren diese kleinen Momente, die das Bild eines Anführers prägten. Zumindest für die, die ihm folgten - zumindest für Samin.

Mit nachdenklicher Miene lauschte die Chiss den nun folgenden Worten des Staffel-Kommandanten. Sie musste ihre linke Hand von einer lockigen Strähne ihres dunklen Haares fernhalten, um nicht wie ein kleines Schulmädchen zu wirken, das sich auf der Sitzbank beschämt und ungeduldig eben jene um ihren Finger wickelte. Seine Ansage war klar. Bemerkenswert war erneut, dass er zunächst die positiven Aspekte des Gesehenen hervorhob. Sie wollte Aiden ja nicht über den grünen Klee loben, aber er verstand schon was von seinem Handwerk, nicht nur was das Fliegen anging. Und er hatte Recht. Samin war sich inzwischen ziemlich sicher - nicht zuletzt durch die Worte des Captains - dass es der Anwärter mit dem Namen Nectu war, der sich durch die völlig eigene, unkonventionelle Flugweise ihrer Zielanpeilung entgangen war. Und bei den Ausdünstungen des Imperators - in ihrer Zielanpeilung waren schon ganz andere Kerle gelandet! Wäre er sich der Stärken des Defenders bewusst gewesen, und hätte sie adäquat eingesetzt - sie hätte ihren Torpedo vermutlich niemals an ihn heften können. War ihm überhaupt bewusst, was für ein Potential er besaß? Wenn ja, dann verstand er es auf beachtlicher Art und Weise dies nicht zur Schau zu stellen. Seine Gesichtszüge waren ebenso starr wie die des Captains.

Aber war der Nuruodo eigentlich bewusst, was für ein Potential in ihr steckte? Dass sie eine ganz passable Pilotin war, konnte niemand, nicht einmal sie selbst, bezweifeln. Aber wozu war sie darüber hinaus in der Lage? Lange Zeit hatte sie sich im Schatten ihres Zwillings versteckt… Bis zu dem Vorfall… Danach wurde sie gewissermaßen zu ihrem Glück gezwungen. Sie hatte die Zukunft nie wirklich in ihren eigenen Händen. Bis jetzt. Sie gehörte in dieser neu geformten Staffel schon eher zu den Erfahreneren, es war an der Zeit sich ihrer Aufgabe und ihrer Verantwortung bewusst zu werden.
Kurz strich sie sich über das rot-blaue Rangabzeichen auf ihrer Brust, sowie den dazugehörigen Codezylinder.
Sie war Offizierin der imperialen Streitkräfte, sie hatte die Aussicht auf einen Posten als Rottenführerin der besten Staffel der Galaxis. Verdammt, was brauchte sie noch als Ar***tritt?
In ihr kochte ein derartiger Ärger über sich selbst auf, dass sie erst spät bemerkte, wie sich die Fingernägel ihrer zur Faust geballten Hand ins eigene Fleisch pressten. Als sie die Hand öffnete, und in ihrer Handfläche vier kleine, blutige Rückstände zurückblieben, war sie nicht einmal in der Stimmung für ein schadenfrohes Lächeln, dass sie unter früheren Umständen für den Fall aufgesetzt hätte, wenn jemand wie Jeremy Mengsk beim Psychologen antreten musste.
Wenige Sekunden später hatte Thiuro offensichtlich genug seiner Gedanken offenbart. Er ließ die Anwärter wegtreten, gab den beiden Damen jedoch ein Zeichen, dass dies nicht für sie galt. Im militärischen Gänsemarsch verließen die sechs Anwärter den umfunktionierten Schulungsraum und ließen die drei Wolves allein. Samin biss sich auf die Unterlippe, während Aiden offenbar einen Augenblick benötigte, um die passenden Worte zu finden. Als sie dann schließlich seinen Mund verließen, waren sie alles andere als überraschend. Samin versuchte dem Drang zu widerstehen, beschämt in eine andere Richtung zu schauen und hielt ihren Blick gerade auf den Staffelführer gerichtet. Er lieferte eine erneute Demonstration seines Urteilsvermögens, und hatte die Leistung der beiden Pilotinnen genauso eingeschätzt wie sie selbst. Offensichtlich war ihm dieser Umstand bewusst, denn er erwartete von den beiden die passende Selbstreflexion, ohne dass er sie zu hören bekam. Vielleicht wartete er damit jedoch auch nur, bis die Daten der Simulation vollständig analysiert waren und er sich fundierter eine Meinung bilden konnte. Allen dreien dürfte jedoch bewusst gewesen sein, dass diese nicht weit von der jetzigen entfernt liegen würde.

Mit Beendigung seiner Ansprache, stand Samin auf und salutierte pflichtgemäß. Die Aufforderung, den Arzt am nächsten Tag aufzusuchen, nahm sie verständnisvoll zur Kenntnis.


„Danke, Captain“, sagte sie in aufrichtigem Ton. Dann machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum. Sie ärgerte sich so sehr über sich selbst und ihr Abschneiden am heutigen Tag, dass ihr nicht einmal bewusst war, was Sakura in diesem Augenblick tat. Schnurrstraks marschierte sie mit schnellen Schritten den Gang entlang in Richtung der Trainingsräume. Die Geräusche um sie herum, sowie die Personen auf dem Weg, nahm sie nur dumpf wahr. Im Trainingsraum angekommen, begann sie auf einen an der Decke hängenden Sandsack zuzurennen und drosch schließlich ohne Hemmungen mit beiden Fäusten auf ihn ein. Sie versuchte immer schneller zu werden, holte die letzten Energiereserven aus sich raus und als ihre Muskeln zu schmerzen begangen, machte sie weiter, bis sie fast taub waren. Dann schlang sie ihre Arme um den Sack, drückte ihr Gesicht hinein und begann so laut sie konnte zu schreien. Als sie allen Ärger und all den Frust der letzten Monate herausgeschrien hatte, fiel sie erschöpft mit dem Rücken voran auf die Bodenmatte. Und als sie da so lag, drängte sich ein Lächeln auf ihr blaues Gesicht. Sie fühlte sich irgendwie befreit und bereit für die kommenden Aufgaben.


[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Trainingsraum| Samin ]
 
[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Einzelsimulatorraum] Chett Nectu

Der zweite und dritte Durchlauf der Simulation liefen ganz ähnlich ab wie der erste. Chett Nectu scheiterte nach ziemlich kurzer Zeit, indem er einen Felsen rammte und dann die Kontrolle über seinen Jäger verlor. Das Programm war so eingestellt, dass es das Asteroidenfeld mit jedem Neustart etwas umgestaltete, also konnte man keinen geeigneten Kurs auswendig lernen, sondern musste sich jedes Mal aufs Neue mit einer veränderten Situation zurechtfinden. Das gelang ihm zunächst nicht. Erst beim vierten Versuch begann er, Gesprür für den Defender zu entwickeln. Ihm wurde bewusst, wie groß der Unterschied in Wendigkeit und Geschwindigkeit zwischen diesem Modell und den ihn vertrauten Typen tatsächlich war, und wie viel Potential des TIE/D er in der Gruppensimulation verschwendet hatte. Diesmal konzentrierte er sich ganz aufs Fliegen: Den Gegner ließ er Gegner sein und ignorierte seine Waffenkontrollen, versuchte nur, ihm auf den Fersen zu bleiben. Nachdem er den Bogen einmal raus hatte, folgte der Jäger geschmeidig seinen Steuerbefehlen und manövrierte lässig um die meisten Asteroiden herum. Aber auch wenn er erheblich weiter kam als zuvor, ging es nicht unendlich lange gut. Da er sich keine Mühe gab, den A-Wing abzuschießen (obwohl sein simulierter Rottenführer ihn mehrfach und zuletzt auch ziemlich ungehalten dazu ermahnte), nahm die Verfolgungsjagd kein Ende, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis er doch einen Fehler machte. Selbst kleine Fehlentscheidungen rächten sich inmitten der Planetenringe auf fatale Art und Weise. Chetts Jäger prallte von sechs oder sieben Brocken ab, bis er schließlich einen von ihnen frontal rammte, womit die Übung endete.

»Neustart«, forderte er abermals. Sein Befehl an den Computer war von Mal zu Mal knapper geworden, bis er dieses absolute Minimum erreicht hatte.

Wieder blickte er aus einigen tausend Kilometern Entfernung auf die Planetenringe hinab - oder hinauf, das machte im Weltall keinen Unterschied. Wieder befahl der Trident Leader, eine Schildtrio-Formation einzunehmen, und kurz darauf erhielten sie die Anweisung, die A-Wings zu verfolgen. Nach einigen Flugminuten erreichten sie die Ringe, entdeckten bald darauf eine gegnerische Maschine und stürzten sich zu dritt in das Getümmel aus Fels und Eis, um ihn aufzuhalten. Chett hatte nun schon mehr Übung im Manövrieren durch diese lebensfeindliche Umgebung und er fand sich schnell zurecht. Diesmal wollte er sich nicht darauf beschränken, Kollisionen so lange wie möglich zu vermeiden, er wollte auch versuchen, den Gegner ins Fadenkreuz zu bringen. Also aktivierte er die Zielerfassung und legte die Finger auf die Abzüge der verschiedenen Waffensysteme, die ihm zur Verfügung standen.

Im Geiste analysierte er kurz die Möglichkeiten, welche die einzelnen Waffen mit sich brachten. Die Ionenkanonen waren nützlich, um ein Schiff manövrierunfähig zu machen. Normalerweise benutzte man sie, wenn man Gefangene machen wollte, in diesem Fall jedoch bedeutete eine eingeschränkte Kontrolle über den Jäger zwangsläufig das Ende, somit waren sie nicht weniger tödlich als die Laserkanonen. Letztere konnten aber auch verwendet werden, um kleinere Brocken aus dem Weg zu schießen, weshalb sie in den Ringen nützlicher waren. Auch die Raketen konnten je nach Situation von Vorteil sein. Zwar war es inmitten der zahlreichen massiven Hindernisse leichter, sie abzuschütteln, weil sie die Zielerfassung verlieren oder selbst mit Asteroiden zusammenprallen konnten. Doch konnten sie den Feind unter Umständen auch um Felsbrocken herum verfolgen, die vor Laserkanonen Deckung boten. Außerdem durfte man den psychologischen Effekt nicht unterschätzen: Mit einer Rakete im Nacken konnte der A-Wing-Pilot zu raschen Ausweichmanövern veranlasst werden, die ihn schnurstracks in sein steiniges Verderben führten. Zuletzt stand Chett auch noch ein Traktorstrahlemitter zur Verfügung, aber dessen Bedeutung im Kampf war eher zweitrangig. Sofern keine außergewöhnliche Situation eintrat, die eine kreative Anwendung möglich machte, hatte er keine Verwendung dafür.

Die Waffe der Wahl waren also die Laserkanonen, und Chett Nectumachte großzügigen Gebrauch von ihnen. Für gezielte Schüsse hatte er kaum eine Gelegenheit, da er dem A-Wing nicht in gerader Linie folgen konnte. Aber er hoffte auf einen Glückstreffer oder darauf, den Gegner zu irritieren. Also hielt er den Feuerknopf am Steuerknüppel gedrückt und schoss im Dauerfeuer aus allen Rohren. Kleinere Felsbrocken explodierten und von größeren wurden Partikel abgesprengt, Eisklumpen verdampften einfach mit einem unhörbaren Knall, wenn die grünen Blitze auf sie trafen. Wie erwartet, wurden die Ausweichbewegungen des A-Wing heftiger, als er versuchte, den Defender abzuschütteln. Der Yaga-Minoer wartete darauf, dass er einen Brocken rammte und sich dabei in Stücke riss, doch so einfach wollte die Simulation es ihm nicht machen. Der unechte Rebellenpilot behielt die Kontrolle und machte keine fatalen Fehler.


»Dranbleiben, Drei - ich unterstützen Sie«, meldete der Anführer über Funk. Kurz darauf zuckten auch von weiter unten her Laserblitze in Richtung des Feindes. Dieser flog dicht über einen wirklich gewaltigen Felsklumpen hinweg, der schon beinahe als kleiner Mond durchgehen konnte, und versuchte die Verfolger abzuschütteln, indem er um Felsnadeln und Kraterränder manövrierte. Doch die Tridents ließen sich davon nicht irritieren und lösten das Problem, indem sie höher aufstiegen. Die Gravitation des Mondes hatte sich alle kleineren Brocken in seiner Nähe einverleibt, so dass es hier kaum Hindernisse gab. Die beiden Defender und kurz darauf auch der dritte, als Trident Zwei sich ihnen wieder anschloss, nahmen Fahrt auf und verringerten die Distanz zu dem A-Wing. Dann stürzten sie sich auf Befehl ihres Anführers auf ihn. Die wendige kleine Maschine war schwer zu treffen und ihre Schilde schluckten einen guten Treffer von Eins. Aber er sah ein, dass er sie auf diese Weise nicht abschütteln konnte, und zog steil nach oben, um sich wieder von dem Mond zu entfernen.

Das war der Moment, auf den die Defender-Piloten gewartet hatten. Für kurze Zeit, nämlich bis er wieder dichtere Bereiche des Feldes erreichte, hatten sie nun die Gelegenheit, ihn sauber ins Visier zu nehmen. Während Trident Leader weiterhin aus den Laser- und Ionenkanonen feurte, schossen Chett und Zwei fast zeitgleich ihre Raketen ab. Getroffen von grünen und blauen Entladungen, verlor der Rebellenjäger seine Hecksichlide und dann den Antrieb. Ungebremst und ungelenkt brauste er weiter, direkt auf einen Schwarm von Asteroiden zu. Doch diese erreichte er nicht mehr, denn die beiden Raketen waren schneller.


»Gratulation, Zwei und Drei«, sagte Eins. »Dieser Abschuss wird Ihnen hälftig angerechnet.«

Wäre das Gefecht echt, dann hätte Chett nun seinen ersten halben bestätigten Abschuss. Aber wenn die Abschüsse aus Simulationen dazu zählten, würde er ohnehin schon längst zu den Fliegerassen des Imperiums zählen, genau wie Tausende andere Piloten ebenfalls. Die Realität sah eben doch ein wenig anders aus - vor allem unübersichtlicher.

Doch wirklich übersichtlich war die Lage in den Planetenringen natürlich auch nicht. Ein A-Wing war zerstört, aber von dem zweiten fehlte jede Spur. Eine Weile flog die Defender-Rotte durch das Feld, ohne ihn ausfindig zu machen. Doch die Jagd hatte schon eine Weile gedauert: Er konnte nun quasi überall sein, das System vielleicht auch schon verlassen haben, zusammen mit den wertvollen Informationen, die er angeblich besaß. Chett merkte, dass es ein Fehler gewesen war, zu dritt hinter einem Ziel zu bleiben. So hatten sie das zweite aus dem Blick verloren.

Und kurz darauf war es dann auch wieder soweit: Die Simulaton endete mit einer Kollision. Diesmal rammte er jedoch keinen Fels- oder Eisklumpen, sondern Trident Zwei, der unglücklicherweise im gleichen Moment einem Hindernis auswich wie er, nur leider in die entgegengesetzte Richtung. Beide Maschinen wurden dabei vollständig zerstört. Ein dämlicher Unfall zweifellos, aber einer, der wahrscheinlich auch im wirklichen Leben hin und wieder vorkam.


»Und noch einmal«, seufzte Chett. »Neustart.«

Durchlauf Nummer Sechs war ein Fiasko. Er schaffte es kaum in das Asteroidenfeld hinein und zerplatzte an einem der ersten Steine, die ihm in die Quere kamen. Daran erkannte er, dass er schon zu lange trainierte. Seine Reaktionen wurden langsamer, die Konzentration nahm ab. Es war an der Zeit, das hier zu beenden. Der Yaga-Minoer fand, dass er gute Fortschritte gemacht hatte. Sofort nach dem Aussteigen aus dem falschen Cockpit trug er sich in den Computer ein, um sich einen der Simulatoren für den nächsten Morgen zu sichern, denn er wollte die Zeit bis zum nächsten Termin möglichst effizient nutzen, indem er den Flug noch ein paarmal wiederholte.

Doch nun brauchte er erst einmal eine Pause. Erst jetzt bemerkte er, wie hungrig und durstig er war. Nachdem er sich umgezogen hatte, steuerte er daher die nahe Kantine an, um sich zu stärken.


[Sartinaynian-System | Bastions Mond | Last Defense | Ebene 5 | Kantine] Chett Nectu
 
[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero umringt von einigen Jüngern]

Wieder schlug die Twi'lek eine Seite um und legte den Kopf schief, scheinbar gebannt vom Inhalt des Buches. Die Worte der anderen Frau waren offensichtlich gedacht um zu provozieren und anhand der Reaktion des Mannes ließ dieser Augenscheinlich nichts an seinem vom Kampf aufgeputschten Ego kratzen. Irgendetwas kam ihr seltsam vor bei der anderen Frau, es nagte an ihrem Bewusstsein wie ein unangenehmer Juckreiz am Rücken den man nicht erreichen konnte. Die Stirn in falten legend schlug sie die Beine übereinander und schob sich das Buch auf ihr Knie, beugte sich tiefer über das antik riechende Stück.

Als sich eine neue Gruppe von Jüngern langsam ihren Bänken näherten, verengten sich Nheria's Augen zu schlitzen. Auf ein besonders anmutiger erscheinendes Schriftzeichen starrend zwang sie ihren Körper so entspannt wie möglich zu bleiben auch wenn sie sich mit jedem Schritt der Gruppe bewusst wurde das sie direkt auf sie und die anderen beiden zusteuerte.
Gerade hatte sie noch darüber gefachsimpelt das es nicht besonders gut ausgehen würde wenn man sie physisch Konfrontierte. Offenbar durfte man hier nicht mal seine Ängste in Geistiger Form manifestieren. Die Lippen spitzend wanderte ihre Hand wie beiläufig hoch zu ihren Lekkus und löste die Lederbänder die dort fixiert waren so das diese jetzt locker ihre Tentakel umschlossen.

Als sie die Worte des Kerls hörte zeigte sich ein Mikroausdruck auf ihrem Gesicht. Der Körper spannte sich an, der Mund verzog sich und die Zähne schlugen mit einem kaum hörbaren knirschen aufeinander. Da hatten sich diese Pfeifen ja gerade die Richtige für Sprüche dieser Art ausgesucht. Mit einem lauten knall Schlug sie das Buch auf ihrem Knie zu und hob jetzt den Blick, das Gesicht zu einer Maske aus weiblicher Provokation verzogen.

"Was? Mit euch allen zusammen?" presste sie zwei Oktaven höher heraus und lehnte sich etwas zurück. Die Blicke der Kerle taxierten ihren Körper und während sie damit beschäftigt waren sie anzugaffen nutzte sie die Gelegenheit und schwang einen ihrer Lekkus über ihre Schulter. Das Leder löste sich weiter und hing bald in zwei säuberlichen streifen von ihrem Stirnband herunter. Ein kleiner Ruck und sie hätte sie in der Hand.
Mit einer Hand griff sie sich das Buch und hielt es sich vor die Brust, es schien eine ängstliche Geste zu sein doch sie presste ihren Mittelfinger gegen die Geschlossenen Seiten, verbesserte ihren Griff um das Ding. Sie konnte den Schinken vielleicht nicht entziffern aber er war definitiv schwer genug um ihn als Waffe zu instrumentalisieren.


[Bastion - Sithorden - größerer Trainingsraum - Nheria, Jolina, Bero umringt von einigen Jüngern]
 
[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Besprechungsraum | Versio, Welsh, Varless (NPC-Piloten), Sakura, Chett, Shazz, Jeremy, Aiden & Samin ]

Ruhig, äußerst vorbildlich und nicht zuletzt auch mit angemessener Strenge war es Aiden Thiruo, dem Staffelführer des Wolves Squad, anzusehen das er mit seinen Neulingen gerecht umging. Er mochte kühl sein was ihm etwas unnahbares gab und man vielleicht sogar das Gefühl vermittelt bekam mit einer Art von Eis klotz zu tun zu haben, so empfand Sakura es dennoch als das einzig richtige. Als Staffelführer musste er neutral sein, demnach unbefangen vorgehen und sowohl sein Verhalten als auch seine Worte so ausschmücken und wirken lassen wie es sich für jemanden in seiner Position gehörte. Einigen war er vielleicht zu unterkühlt zu frostig, für Sakura die diese Art kannte – nicht zuletzt durch ihre Cousine – hatte daran nichts auszusetzen. Sie persönlich kam damit klar und es war ihr auch ungemein wichtig wenn jemand klar und deutlich kundtat was gut und was schlecht war. Kritik war etwas was viele nicht einstecken konnten dafür aber gerne austeilten. Man mochte vielleicht nicht jede Kritik, dennoch war sie wichtig. Wenn man seine Fehler vor Augen geführt bekam konnte man diese auch verändern und etwas dagegen tun. Man wuchs nur wenn man sich etwas sagen ließ. Als Pilot war es in ihren Augen umso wichtiger jemanden vor sich zu haben der aussprach was schief lief und es nicht mit irgendwelchen Witzen beschönigte. Aiden’s Art etwas zu vermitteln war vielleicht nicht jedermanns Geschmack, dennoch war er offen, gerecht und was noch wichtiger war, er vergriff sich nicht im Ton. Sakura hatte schon andere Szenarien erlebt und kannte auch andere Seiten. Sie gehörte aber eh eher zu den Personen die lieber getreten wurden um auf Dummheiten aufmerksam gemacht zu werden. Mit Aiden würde sie in dieser Hinsicht kein Problem haben. Jedenfalls persönlich nicht, da ihr bewusst war, dass er ihr notfalls den Kopf abschlagen würde sollte sie über die Stränge schlagen. Klare Richtlinien waren genau das was sie mochte. Dies sollte sie nicht allen Punkten zu laut sagen, andernfalls kam vielleicht noch einer auf die Idee sie für verrückt zu erklären. Genau genommen würde ihr dies ziemlich egal sein.

Thiuro jedenfalls hörte aufmerksam und ruhig den Worten der Anwärter zu und ließs ich Zeit seine Worte passend zu wählen. Souverän und mehr als nur vorbildlich. Niemand würde sich darüber beschweren können und Sakura stellte fest, dass sie diese Vorgehensweise vermisste. Es war schon verrückt, dass es Menschen geben konnte die sich von ihrer ganzen Art her irgendwie ähnelten und dennoch nicht verwandt waren. Natürlich hatte Sakura schon auf der Trauerfeier festgestellt, dass Aiden und ihre Cousine einiges gemeinsam hatten, jetzt allerdings wo er vor ihnen stand wurde ihr dies wiederum deutlich. Natürlich unterschieden sich beide, einmal davon abgesehen das Aiden ein Mann war, so gab es auch noch andere Unterschiede. Wäre ihre Cousine ein Mann gewesen, Sakura wäre sich recht sicher, dass Aiden der Doppelgänger dazu wäre. Vielleicht fühlte sie sich deshalb auch so wohl unter diesem Kommando oder hatte sich bisher so wohlgefühlt. Dies alles jedoch stand hier nicht zur Debatte.

Aus dem Augenwinkel nahm Sakura war, dass irgendetwas in Samin vorging. Was dies wohl sein mochte? Fragen konnte sie ihre Kameradin allerdings schlecht, dies würde sie auf später verlegen müssen. Was das Gespräch hier anging wurde Sakura selbst nur deutlich gemacht, dass sie sich über sich ärgern konnte. Würde ihr dies jedoch helfen? Vielleicht. Seine eigenen Fehler zu erkennen war schon einmal sehr gut, aber was würde ihr dies helfen wenn sie nichts gegen tat. Kritik anhören, aufnehmen, darüber nachdenken und etwas dagegen tun. So sah es nämlich aus und nicht anders. Trotz allem konnte sie sich treten und sie tat es noch mehr, nachdem die Anwärter gegangen und Aiden das Wort an sie und Samin persönlich wandte.

Die Worte des Staffelführers waren klar und deutlich. So klar, dass Sakura versucht war sich selbst in den Hintern zu beißen. Wie konnte man auch nur so dumm sein? Ihr Alleingang war alles andere als professionell gewesen und sie hatte damit einiges verspielt. Warum zum donner hatte sie sich auch so verhalten? Wem hatte sie denn was beweisen wollen? Sich selbst oder ihrem Vorgesetzten? Alleine diese Frage war schon hirnrissig. Sie hatte beweisen wollen das sie gut war, dass sie mehr konnte und hatte letztlich alles falsch gemacht. Eine weißere Entscheidung wäre es gewesen seinen Blickwinkel zu verändern, sich darauf zu konzentrieren im Team zu agieren und sich so zu beweisen als durch einen lächerlichen Alleingang so zu tun als wäre sie Perfekt! Perfekt war sie bei weitem nicht. Sie mochte gut sein aber sie war nicht perfekt und auch sie hatte noch viel zu lernen. Ärgerlich war es dennoch und noch ärgerlicher war es darauf aufmerksam gemacht zu werden anstatt sein eigenes Hirn zu benutzen. Gleichzeitig war es irgendwo auch peinlich und beschämend zugleich. Sie schämte sich für sich selbst und dafür was sie abgeliefert hatte. Sie mochte Aiden dankbar dafür sein dies vor Augen geführt bekommen zu haben, auch wenn es weht tat, so würde es ihr aber auch helfen. Gleichzeitig war es ungemein bitter, dass man nicht selbst darauf kam oder es erkannt hatte und auch noch darauf hingewiesen werden musste. Aiden verlangte eine Selbstanalyse und diese hatte bei Sakura gefruchtet. Innerlich seufzte sie tief auf, erhob sich dann wie Samin von ihrem Stuhl und salutierte.


„Vielen Danke dafür, dass sie dies angesprochen haben, Captain“, erklärte Sakura ganz offen, völlig ernst und ebenso aufrichtig. Dann drehte sie sich um und folgte Samin, die es ziemlich eilig hatte. Etwas langsamer als ihre Kollegin die fast schon rannte, jedenfalls im Gegensatz zu den ruhigen und langsamen Schritten der Exotin, erreichte Sakura den Trainingsraum und beobachte wie ihre Kameradin auf einen Sandsack einschlug. Sie blieb stehen und beobachtete die Szenerie einfach. Erst als Samin sich auf die Matte fallen ließ bewegte sich Sakura auf sie zu, bleib an ihrer Seite stehen und blickte der Chiss ins Gesicht.

„Hey, Samin, alles in Ordnung mit dir?“

Wieder lag so etwas wie Sorge im Gesicht der dunkelhaarigen. Dann setzte sie sich neben Samin auf die Matte und ließ ein seufzen hören.

„Ich könnte mich über mich selbst ärgern. Aiden hat es noch Charmant ausgedrückt, passender wäre es gewesen zu sagen das jedenfalls ich mit meinem Alleingang versagt habe. Genau genommen hab ich nicht nur versagt sondern hätte in einem realen Kampf die ganze Truppe gefährdet.“

Die Selbstanalyse ging weiter, jedenfalls für Sakura, die dies nun offen ansprach. Warum sie dies tat wusste sie nicht zumal sie und Samin sich nicht einmal wirklich kannten. Sie waren nicht einmal vertraute Freundinnen und dennoch hatte sie das Gefühl mit der Chiss darüber zu sprechen.

„Tut mir leid wenn ich dir dies so aufs Auge drücke. Aber irgendwie musste ich es einfach los werden.“

Ein kurzes Lächeln glitt über Sakuras Lippen als sie die Chiss ansah.

[ Bastions Mond | Basis "Last Defense" | Ebene Fünf | Trainingsraum| Samin & Sakura ]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero, Jolina und 12 Jünger]



Beros Logik und Einstellung war wirklich beunruhigend. Hier im Orden würde er schnell merken, dass er ganz unten in der Nahrungskette stand. Bis er das einsah, würde er sich sicherlich noch die ein oder andere blutige Nase holen. Aber irgendwie mochte Jolina diese Unbekümmertheit auch.

Die Stimmen der Macht schwollen auf vertraute Weise an. Kira war auf dem Weg hierher. Dass diese Hexe auch immer in ungünstigen Momenten auftauchen musste. Damit verpufften Jolinas Pläne den Jüngern eine denkwürdige Vorstellung zu liefern. Nun ja, im Grunde änderte sich vielleicht auch nur das Programm ein wenig.

Ob der unmittelbaren Bedrohung durch die Jünger blieb die Twi´lek (Nheria) augenscheinlich gelassen und gab sich cool. Innerlich war sie gespannt wie eine Feder und bereitete sich darauf vor sich zu verteidigen. Ob sie den nötigen Biss hatte, sich durchzusetzen, würde Jolina heute erfahren. Auch Bero konnte es anscheinend kaum erwarten sich erneut zu fetzen und provozierte den Redner der Jüngertruppe. Immerhin verfiel er nicht denselben gelüsten wie die Männer der sie umringenden Gruppe.


„Wir werden schon alle mit dir und deiner kleinen Freundin hier Spaß haben! Und du da kannst es wohl nicht ertragen, wenn das Blut dir nicht aus der Nase läuft hä?!“

Zischte der Gruppenführer zornig. Dieser ärgerte sich natürlich maßlos darüber, dass die Twi´lek keine Angst zeigte und einer der Jünger sich offenbar gegen ihn stellte.

Just in diesem Moment betrat Kira tatsächlich den Trainingsraum. Sie sah ein wenig übernächtigt aus und hatte bestimmt eine ganz miese Laune. Schnell hatte sie Jolina im Pulk der Jünger ausgemacht und winkte sie herrisch zu sich hinüber.

Die junge Sith schlug ihr Buch zu und erhob sich von ihrem Platz neben Bero um zu ihrer ehemaligen Mitschülerin hinüber zu gehen. Sofort stellten sich ihr zwei der Jünger in den Weg um sie am Gehen zu hindern. Unbeeindruckt blieb sie stehen, hob ihr Buch hoch und richtete das Wort an die versammelten Jünger.


„Dieses Buch hier ist äußerst interessant! Darin beschreibt der altfordere Sithmeister Geroth Bulga sehr detailiert seine Erfahrungen und Experimente mit allen nur erdenklichen Arten von Schmerzen. Sehr inspirierend wie ich finde...“

Die beiden Jünger griffen sich plötzlich an ihre Stirn und sanken mit schmerzverzerrten Gesichtern in die Knie. Jolina setzte ihre Bewegung fort und die meisten Jünger der Gruppe gingen ihr ehrfürchtig aus dem Weg. Doch einer der Jünger direkt neben dem Anführer ließ sich nicht beeindrucken und wollte die junge Kriegerin aufhalten. Ihre Machtfühler ließen den Jünger jedoch nicht bis zu ihr vordringen, umschlossen seinen Hals und hoben ihn mitten im Lauf in die Luft.

Mit einem knappen Wink von Jolinas Hand und unter lautem Klicken verriegelten sich die Türen zum Trainingsraum. Niemand würde gehen und niemand von Draußen würde sie jetzt mehr stören.


„Ahh... ich glaube, nun genieße ich die volle Aufmerksamkeit.“

Hilflos zappelnd hing der unglückliche Jünger mit den Füßen etwa zwei Armeslängen über dem Boden. Langsam umschlossen die Machtfühler seinen Hals fester und unterdrückten Schraubstockartig den Lebenswichtigen Sauerstoffnachschub für seine Lungen. Wellen aus Verblüffung und Angst gingen von den versammelten Jüngern aus und massierten wohlig Jolinas Verstand.

„Ihr habt wirklich großes Glück. Vielleicht bietet sich für den Einen oder Anderen von euch heute die einmalige Gelegenheit aus dem Schatten eurer kümmerlichen Existenz zu treten und den wahrhaft bedeutungsvollen Pfad der dunklen Seite einzuschlagen.“

Floskeln... Jolina bezweifelte, dass bisher auch nur einer der Jünger das wahre Potenzial der dunklen Seite flüchtig erahnen und begreifen konnte. Auch wenn die Erinnerungen daran bereits verblassten, war Jolina auch einmal so unwissend und schwach gewesen. Allegious hatte sie dankbarerweise gerettet und vor einer armseligen Zukunft bewahrt.

„Der Weg der Sith ist ein Weg aus Stärke und Leidenschaft! Für einen starken Orden gilt es die Schwachen und Unnützen auszumerzen! Ihr allein habt es in der Hand zu entscheiden, in welche Kategorie ihr einzuordnen seid.“

Der in der Luft schwebende Jünger röchelte nur noch und der klägliche Rest gesunder Farbe wich aus seinem von Panik gezeichnetem Gesicht und machte Platz für ein kränkliches Blau. Auch das Zappeln seiner Gliedmaßen wurde zusehends schwächer. Jolina sog begierig alle Verzweiflung und Todesangst aus dem sterbenden Jünger heraus. Doch dies hier sollte lediglich ein Aperitif sein.

„Erhebt euch über euresgleichen, denn nur so könnt ihr einst die wahre Macht kosten! Dieses kleine "Casting" folgt daher einer einfachen uralten Regel: Leben oder Tod!“

Das Zappeln wich einem unnatürlichen und unregelmäßigen Zucken. Schließlich brach der herrliche Strom aus Verzweiflung abrupt ab und der Jünger starb.

„Dieser hier... ist gerade ausgeschieden!“

Wie einen unliebsamen Sack dreckiger Wäsche schleuderte die Sith den leblos in der Luft hängenden Jünger in eine Ecke des Trainingsraumes und malte kurz eine Maske des Bedauerns in ihr Gesicht, ehe sie diabolisch in die Runde grinste.

„Sollte ich Zweifel an eurer Einsatzbereitschaft bekommen, erwartet euch Ähnliches!“

Ergänzte Jolina scharf. Es dauerte einen Moment bis die Jünger begriffen hatten, dass das Training sich in bitteren Ernst gewandelt hatte und sie sich nun gegenseitig ausschalten sollten. Die Sith genoss jeden emotionalen Schauer dieser Erkenntnis und kicherte unverhohlen vor sich hin. Ruckartig griff sie mit der Macht nach einem der Waffenschränke des Trainingsraumes, öffnete ihn unsanft und verteilte den Inhalt: diverse Hieb-, Schlag-, und Stichwaffen sowie relativ harmlose Übungslichtschwerter, klirrend kreuz und quer im Raum.

„Viel Spaß… und jetzt entschuldigt mich bitte, ich habe Besuch!“

Ohne die Jünger weiter zu beachten schritt Jolina gemächlich und ohne die zuvor eingenommene unterwürfige Haltung weiter aufrecht zu halten, zu ihrer alten Mitschülerin hinüber. Einige der Jünger gewannen genug Fassung und stürmten auf die Übungsfläche um sich die ihrer Meinung nach besten Waffen zu sichern. Jolina aalte sich in ihren Emotionen

„Hallo Kira, schön dich zu sehen! Wie geht es dir und der kleinen Adria? Du kommst gerade rechtzeitig zum Vorstellungsbeginn. Diesen Jüngern fehlte es an der nötigen… Ernsthaftigkeit. Ich denke das dürfte sich jetzt ganz schnell ändern.“



[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero und 11 kampfbereite Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero und 11 kampfbereite Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Bero blickte zu der Twi´lek (Nheria), doch bemerkte nicht wie sie das Buch umklammerte. Ob sie im Kampf auch so cool belieben kann? Der Mensch (Bero) kratze sich am Kinn und überlegte kurz, als sein Blick zum Anführer der Jünger flog.

"Noch mehr Blut durch die Nase? Hm.. ich weiß nicht vielleicht solltest du es mir mal vormachen.." Sprach Bero in einem leicht provozierenden Ton und grinste genauso frech. Da stand auch schon Jolina auf und wollte durch die Truppe laufen, doch zwei der Jünger stellten sich ihr in den Weg. Ohne die zwei zu berühren sanken sie in die Knie.

"Was zum.." Murmelte Bero erstaunt und fixierte Jolina, die nun den nächsten Jünger mit der Macht würgte. Jetzt begriff Bero das sie kein Jünger mehr ist. Mit leicht mulmigen Gefühl im Bauch hörte der Bitarus, Jolina zu und schaute zu dem Jungen der nun tot am Boden lag. Da schritt die Unbekannte Sith (Jolina) weiter und verteilte diverse Waffen quer durch den Raum. Relativ schnell Handelte Bero und rannte zu einer Waffe die ihm ziemlich Unbekannt war, eigentlich war dies auch egal. Die Waffe war ungefähr so lang wie sein Arm und breit wie drei Finger. Vorne war sie Spitz doch hatte an der Seite keine Klinge, man könnte meinen eine Art Spieß.
Gerade wollte Bero die Waffe packen ergriff sie ein andere Jünger, doch Bero gab ihm ein Front-Kick gegen das Gesicht während sich der Kontrahent zur Waffe bückte. Dieser zog sich auch fix zurück und versuchte eine andere Waffe zu erbeuten. Schnell packte der Bitarus die Waffe und schaute nach den ersten Gegnern. Manche Jünger waren schon im Kampf vertieft, andere Kämpften um Waffen und wieder andere standen herum und 'analysierten' die Lage.
So rannte Bero zu einem Jünger der komisch da stand. Als er näher kam, bemerkte er das es einer der drei Jünger war mit denen er sich Geschlagen hat, zu Beros glück war es der mit dem schwachen Knie, der jetzt wohl eine verrutschte Kniescheibe hatte. Bero schaute ihm in die Augen und konnte leichte Verzweiflung sehen. Beros Gegner hatte einen Art Schlagstock, die zwei tauschte ein paar Schläge, doch Bero konnte den ersten Kampf für sich Gewinnen da er die Schwäche seines Gegners nutze. Mit einem Stich in den Hals flog der Kontrahent des Menschen (Bero) zu Boden und verblutete. Dann schaute er zu Nheria rüber, er war interessiert wie sie sich machte aber blickte wieder dann durch den Raum um nicht gleich nieder gemacht zu werden.


[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero im Kampf mit den Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero und 11 kampfbereite Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Kira beobachtete interessiert das Treiben, was sich ihr bot. Ja, Jolina hatte sich zu damals verändert. Sie war noch nie das liebe, brave Mädchen gewesen, doch das Verhalten, was sie heute an den Tag legte, wirkte auf die Sith irgendwie ungewohnt. Anders konnte Kira dieses Gefühl nicht definieren, doch was sie sah, gefiel ihr irgendwie. Ja, es war nach ihrem Geschmack und erinnerte sie nur zu sehr an sich selbst.

„Nette Vorstellung, die du mir da bietest. Gefällt mir. In der Regel funktioniert dieser Plan auch, um die Jünger etwas zu…motivieren.“

Meinte Kira breit grinsend und beobachtete einen Moment das Schauspiel und wandte sich dann wieder ihrer ehemaligen Mitschülerin zu.

„Adria schreit wieder… . Nun ist sie schon 5 Monate alt und sie schreit trotzdem alle zwei Stunden. Auch in der Nacht und sie beruhigt sich für Stunden nicht…bis sie erschöpft irgendwann einschläft. Ich halte das nicht länger aus Jolina. Es wird einfach nicht besser. Ich weiß auch einfach nicht, was sie hat. Ich tue wirklich alles für das Kind! Meine Nerven sind wirklich am Ende! Vielleicht….ich mag Babies nicht. Noch nie…und dieses Alter scheint überhaupt nicht vorbei zu gehen. Wenn ich bedenke wie viele Monate und Jahre das jetzt noch so weitergeht… . Das macht mir wirklich Angst! Ich kann mit dem Kind auch noch überhaupt nichts anfangen… . Kann es nicht einfach schneller groß werden?!“

Schimpfte und beklagte sich die Sith-Mutter und sah bedauernd auf das Köpfchen ihres momentan endlich schlafenden Kindes, welches ihr vor dem Bauch hing.

[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero und 11 kampfbereite Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria, Bero im Kampf mit den Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]

Nheria beobachtete wie sich die andere Frau (Jolina) erhob und erwartete eigentlich das diese nicht wirklich durch die Gruppe der Jünger durch kam. Was sie dann allerdings zu sehen bekam bestätigte ihr Bauchgefühl. Mit aufgerissenen Augen und zusammengepressten Lippen beobachtete sie wie der Jünger in der Luft um sein Leben zappelte wie ein Karpfen an der Angel. Auch wenn sie ihre Worte vernahm konnte sie ihre Augen nicht von dem sich windenden Leib wenden.
Als dieser dann durch den Raum flog und leblos liegen blieb verengten sich die Augen der jungen Twi'Lek erneut und ihr Griff um das Buch verstärkte sich, ihre Knöchel traten weiß hervor.

Es schien wirklich so zu sein das hier hinter jeder Ecke wirklich mächtige Kreaturen zu warten schienen. Man konnte dem Erscheinungsbild nicht im geringsten vertrauen. Irgendwie fühlte sie sich absurderweise verraten, hatten sie doch beide hier gesessen und gelesen. Als würde das irgendetwas bedeuten, Zugehörigkeit symbolisieren. Sie schüttelte über sich selbst den Kopf, über ihre naiven Gedankengänge. Man hatte ihr doch mittlerweile sicherlich 8 mal gesagt das es hier so etwas wie Kameradschaft nicht gab.

Und zimperlich konnte man die Leute hier definitiv nicht nennen soviel stand fest. Der junge Kerl der sich vorher schon geprügelt hatte (Bero) verlor auch in dieser Situation nicht sein loses Mundwerk und war bereits auf den Beinen, spurtete um eine der Waffen zu ergattern.

Der Jünger der vor ihr stand hatte den Kopf weggedreht, offenbar unschlüssig ob er auch nach einer Waffe greifen oder sich zunächst um sie kümmern sollte. Zum Glück war Nheria recht schnell was das Umdenken anging und als unter den Händen des anderen (Bero) der erste Jünger blutend zu Boden ging biss sie die Zähne zusammen. Mit einem Satz sprang sie auf die Füße und rammte dem Kerl vor sich den Buchrücken direkt in die Nase. Das robust gebundene Werk war gefertigt um die Ewigkeit zu überstehen, demnach erschallte ein widerliches knirschen als sie mit der Kante des Wälzers die Nase des Mannes brach. Während dieser vornüber ging nutzte sie seine Schulter um sich vom Boden abzustoßen, knallte so seine Stirn gegen die Kante der Bank und landete hinter ihm auf dem Boden.
Mit einem Satz sprang sie auf den Rücken des Jüngers der gerade dabei war sich ein Übungslichtschwert zu greifen. Irgendwie musste sie ja schon darüber lachen wie sehr sie als junges Kind über die Agilitäts und Tanzübungen geflucht hatte und wie vielseitig man diese Geschicklichkeiten Zweckentfremden konnte.

Wie geplant lösten sich die Lederbänder fast schon freiwillig von ihrem Stirnband und geübt schlang sie diese um den Hals des Kontrahenten. Natürlich flogen dessen Hände sofort zu seinem Hals und sie nutzte die Gelegenheit um den kleinen unscheinbaren Bronzedolch aus ihrem Gürtel zu ziehen. Ein gezielter Stich in die Nieren und sie ließ ihn los. Taumelnd zog sie sich ein paar Schritte zurück und beobachtete wie er auf dem Boden zuckte, ihr Stich hatte wohl ins schwarze getroffen.

Jetzt flogen auch ihre goldenen Augen zu Bero der anscheinend einen weiteren Ausgeschaltet hatte. Doch lange blieb ihr nicht um zu beobachten was auf der anderen Seite des Raumes abging denn ein weiterer Typ stürzte sich bereits auf sie. Sie war etwas überrascht von sich selbst, sicher sie hatte schon getötet doch bisher eher im Verborgenen, so das sie niemals die direkte Hand war die den Finalen schlag austeilte. Das Blut das den Griff ihres Dolches glitschig machte und der metallene Gestank der in ihrer Nase brannte stieß sie weniger ab als erwartet. Vielleicht war sie ja doch nicht so ungeeignet was den Nahkampf anging wie sie zuerst Vermutet hatte.


[Bastion - Sith-Orden – größerer Trainingsraum– Nheria & Bero im Kampf mit den Jünger, Abseits Kira+Jolina mit Baby Adria]
 
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