Bastion

Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Kate :cautious:, Janus :inlove: und Brianna

Briannas Laune besserte sich, als ihr neuer Meister Janus den Vergleich der Dunklen Seite mit dem Rad Schlagen für überaus passend befand. Sie lächelte bei seiner Erwiderung mit dem Fallen und den Fliegen. Die Echani hatte keine Angst, etwas zu riskieren und sie war sehr überzeugt davon, das mit dem Fliegen hinzubekommen. Noch breiter wurde ihr Lächeln, als der Halbechani das besondere Band zwischen ihnen beiden hervorhob. So weit er es ehrlich meinte, bedeutete das doch, dass sie mehr war als Kate und Jarael, die Schülerinnen. Die Gefühle, die er mit seiner inzwischen fast omnipräsent wirkenden Aura ausstrahlte, wirkten jedenfalls echt.

Ob Janus in der Lage war, diese Gefühle vorzutäuschen, wusste Brianna nicht und der Gedanke kam ihr auch gar nicht in den Sinn. Ebensowenig, dass der Sith zu jeder seiner Schülerinnen so ein besonderes Verhältnis pflegen konnte, was dann nicht einmal gelogen wäre. Dabei wären solche Spitzfindigkeiten durchaus auch der Stil der Silberhaarigen selbst. Nein, sie war sehr überzeugt davon, wer in Zukunft die erste und wer die zweite Vibrogeige spielen würde. Viel schneller als ihr lieb war wurden Briannas in rosaroten Schleier getünchte Theorien auf die Probe gestellt.

Überraschenderweise ließ sich Kate jedoch in keinster Weise provozieren und schickte auch keine Spitze zurück, rein gar nichts. Sie blieb völlig ruhig und besonnen, eine überaus un-sith-ige Verhaltensweise. Spielte die Abstammung vom trotz seiner Berühmtheit Brianna völlig unbekannten Led Manice eine Rolle? Als Schülerin eines Sith reagierte Kate mit Verlaub jedihafter als Brianna es je getan hatte. Ruhe und Besonnenheit waren keine Eigenschaften, die schon einmal von wem mit der Echani assoziiert worden wären und schon gar nicht nach einem verbalen Angriff.

Brianna wäre auch nicht Brianna gewesen, wenn sich die Sache damit erledigt gehabt hätte. Kate begegnete ihr wie die Spaziergängerin dem kläffenden kleinen Hündchen, das man ignorierte, stehen und weiterbellen ließ. Eine heißblütige Echani ignorierte man nicht einfach! So wenig wie ein knurrendes Nexu! Zum Glück tat Jarael ihr den Gefallen, sich als dankbare Ersatzzielscheibe zu positionieren. Hatte die Frau doch allen Ernstes nichts besseres zu tun als hereinzuplatzen und sich ohne Einleitung oder Ankündigung einzumischen und die Worte der Echani als ‚Jedi-Lügen‘ abzutun. Natürlich hatte die Vahla teilweise nicht ganz Unrecht. Ohne Begabung für die Macht nutzte der größte Eifer nichts. Brianna als geborene Superathletin konnte in jeder Sportart in überschaubarem Zeitrahmen ein Niveau erreichen, das für die meisten anderen Humanoiden unerreichbar war. Aber trotzdem! Der Silberschopf funktelte ihr rothaariges Pendant böse an. Da sprach die ‚Auserwählte Vahls‘ und auserwählt sein bedeutete schließlich die Handlung eines anderen und Zufall, keine eigene Leistung und auch nicht unbedingt besondere Fähigkeiten. Kein Wunder, dass sie diese Ansicht vertrat.

Es kam jedoch schlimmer. Bevor Brianna zu einer Antwort ansetzen konnte, beendete Janus die Diskussion, indem er Jarael recht hatte. Die gefallene Jedi wiederum war nicht dumm genug um nicht zu erkennen, dass die Sache damit erledigt und jegliche Fortführung kontraproduktiv war, so sehr sie doch eigentlich darauf brannte, das rothaarige Gummiknochenpüppchen verbal niederzumachen. Sie schoss Janus einen Augenblick lang einen vorwurfsvollen ‚ich dachte du bist auch meiner Seite‘-Blick zu und knurrte sodann in die Runde:


„Ihr werdet bald genug herausfinden, dass ich sowohl über überlegene Gene als auch entsprechend großen Willen verfüge.“

Nun, mit ihrem Meister moralisch im Rücken, spielte Kate süffisant auf Briannas Privatkrieg mit den alderaanischen Sicherheitskräften sowie dem gefühlten Bataillon Sturmtruppen an, wirklich keine Glanztat der Echani, die erklärtermaßen nicht allzu erpicht darauf war, noch mehr von dem zugehörigen Holonetecho zu erfahren als sie schon wusste. Es stank Brianna, dass die Frau ausgerechnet darauf herumreiten musste, aber sie scheute vor einem neuerlichen direkten verbalen Angriff, der womöglich wieder spurlos an Frau Perma-Teflon abglitt und sie nur wieder blöd dastehen ließ. Sie entgegnete stattdessen:

„Gut so, sonst wäre Alderaan jetzt ein viel unsicherer Ort. Ohnehin war all das Chaos und Zerstörung, die Toten und Verletzten ein schlimmer Anblick. Wenn die Alderaanerinnen ihren neu entdeckten Hang zur Gewalt weiter ausleben, seit Ihr womöglich bald eine Auserwählte ohne Volk,“

Sie sah Jarael direkt in die Augen, die einfach ein viel einfacheres und dankbareres Ziel abgab als Kate.

„Ich hoffe, sie finden die Übeltäterinnen, die dafür verantwortlich sind.“


Ein verstohlener Seitenblick auf Kate, von Jonahs Anwesenheit ahnte die Silberhaarige ja nichts.


Janus beendete das Gekabbel einigermaßen versöhnlich, verwies auf den wartenden Sith-Tempel, Nexus der dunklen Seite. Brianna wusste, dass der Jedi-Tempel ein Nexus der hellen Seite war und wie sehr er sich, und die Macht, die sie dort entfalten konnte, von anderen Orten unterschied. Entsprechend unwohl war Brianna plötzlich bei dem Gedanken, dass das auf absehbare Zeit ihr neues Zuhause war. Ein wenig Angst vor dem Fall verspürte sie dann doch und dementsprechend – ganz egal, was der Sith-Vollstrecker zum ‚Grenzen überwinden sagte‘ unsicher fühlte sie sich. Kein stolzes Neben-Janus-Herschreiten daher; sie wartete ab und folgte dann.

Für eine schlichte Rückkehr von einer nicht gerade spektakulären Mission gab es eine arg pompöse Zeremonie, die nicht gerade nach Briannas Geschmack war. Da hatte man eine ganze Reihe an Jüngern, die wohl gerade nichts besseres zu tun hatten, zum Spalier stehen verdonnert, während andere Lakaien ihrem Herrn brav Bericht erstatteten oder ihm huldigten. Während Brianna wartete, fiel ihr auf, dass seine Aura nun nicht mehr den alles dominierenden Eindruck darstellte. Es war der Tempel, dessen Ausstrahlung in der Macht fast alles andere erdrückte, dunkel, bedrohlich, von versengender Hitze. Es fühlte sich anders an als Janus' Aura und da war sie wieder, das Gefühl von Gamorr und wie sie die Dunkle Seite damals empfunden hatte. Die Assoziation mit all dem schlimmen, was in ihrem Leben passiert war. Instinktiv versuchte die 27jährige, ihren Geist dagegen abzuschotten.

Ob deswegen oder trotzdem, mit einem Male verspürte Brianna wieder dieses merkwürdige Bauchgefühl, welches die neuerliche Annäherung an Janus verursacht und Jonah einschließlich Kate verraten hatte. Jenes, das nicht zu ignorieren sie inzwischen gelernt hatte. Zusätzlich schien sich dieses Mal ihr Blick einzutrüben und in dem blauen Schleier vor ihren Augen zeigte sich eine Art Spinnennetz, in welchem Zentrum sich ein anderes, ebenfalls im Anflug auf den Tempel befindliches Schiff befand. Dieses war auffälligerweise völlig klar zu sehen, nicht bläulich eingetrübt und zum ersten Mal seit längerem dachte die Echani an Ahna Rigby und dem, was eigentlich der Grund für ihre Anwesenheit auf Bastion hätte sein sollen. Brianna näherte sich Janus, der gerade damit fertiggeworden war, die Ehrerbietungen über sich ergehen zu lassen.


„Weißt du, was das für ein Schiff ist? Ich habe ein vertrautes Gefühl dabei und weiß nicht wieso,“


Fragte sie und zeigte zum Himmel. Es war eine dieser Spitzfindigkeiten: es war ja nicht gelogen, dass sie nicht wusste, warum sie seit Alderaan plötzlich in unregelmäßigen Abständen dieses komische Gefühl verspürte, bei dem es sich womöglich um die Bruchpunkttechnik handelte.


Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – außerhalb der „Birthright“ – Kate, Jarael :cautious:, Janus :inlove: und Brianna

Sie sieht die ankommende Nightmare mit Iowyn
 
[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Interessiert hörte die Sith dem Reinblut zu. Seine Angaben schienen zu stimmen. Kira tank ihr Getränk aus, während sie ihn danach noch einmal eingehend musterte. Vielleicht war er doch zu nutze. Dumm schien er gewiss nicht zu sein.

"
Ein Reinblut also. Interessant. Vielleicht sollten wir uns woanders weiter unterhalten, wo wir nicht so viele Ohren und Augen um uns herum haben. Du hast dir mein Gehör zumindest für eine Weile verdient, Jünger."

Meinte Kira und erhob sich majestätisch von ihrem Stuhl, glättete ihre Kleidung und lief erhobenen Hauptes in Richtung Ausgang der Kantine.

"Folge mir!"

Befahl sie ihm und stolzierte auf ihren schwarzen Blockabsatzstiefeln geräuschvoll und eindrucksvoll über den Flur. Schließlich erreichten sie einen Trainingsraum in den unteren Etagen. Er war leer. Nachdem beide den kahlen, großen Raum betreten hatten, verschloss die Vollstreckerin den Raum von innen und mit ihrem Passwort.

"Du hast dich entschieden mein Schüler werden zu wollen. Entweder wird dein Wunsch erfüllt, wenn du dich als würdig für mich erweist oder deine kurze Reise bei den Sith endet heute hier mit deinem Tod."

Verkündete die Sith zaghaft lächelnd.

"Mein Name ist Kira Guldur. Sith Vollstreckerin. Wie lautet dein Name? Namen deiner Eltern? Dein Alter?!"

Forderte Kira nach Informationen und umkreiste den Mann scharf musternd mit ihren Augen die durch die dunkle Seite oft tiefschwarz bis dunkelrot funkelten. Sie würde ihn körperlich wie psychisch testen. Erst dann würde sie entscheiden, ob sie ihn als Schüler akzeptieren konnte oder nicht. Eine Last an ihrer Seite war inakzeptabel.

Mit der Macht lockerte sie unbemerkt ein paar Steine aus der felsigen Wand und ließ sie wie Geschosse auf ihn zurasen, ehe er geantwortet hatte. Würde er schnell genug sein? Würde er sich retten können?

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen-Shiqjat, Kira


 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Archiv – Korridore in Richtung der Domäne der Oberen] – Nergal

Im Alter werden sie milder, war das Sprichwort Nergal unweigerlich in den Sinn gekommen. Eher jedoch auf selbstironische Weise, denn er würde ganz gewiss keine milde walten lassen. Der Sith hatte sich lediglich dazu entschieden nicht mit kreischender Lichtschwertklinge in die Quartiere des Betrügers einzufallen. Nein. Er sollte so lange es möglich war ahnungslos bleiben. Nergal würde herausfinden warum und wieso er sich den Namen eines ehemaligen und allem voran Geschätzten Gefährten angeeignet hatte. Er würde dieser Sache auf den Grund gehen. Zu viel war in letzter Zeit in Bewegung geraten. Zu viel hatte er nur beobachtet. Diese Tage würden jedoch bald schon ein Ende haben. Und so loderte das Feuer seines Zorns zwar ungetrübt, doch er kaschierte es um seine wahren Intentionen nicht in die Welt hinaus zu schreien. Stumm und mit der Last eines Planetoiden lag sein Blick für einen Moment auf den schwarz... beinahe hätte er gerüstet gedacht... gekleideten Wachen, als der hünenhafte Sith in den Empfangsraum geführt wurde.

Er rechnete es dem Betrüger an, dass er Nergal nicht lange warten ließ. Aber andererseits war es auch ein definitives Zeichen dafür, dass er keine Ahnung hatte das Darth Draconis und Nergal sich eigentlich kannten. Und so führte der Droide, dessen Designierung unter anderen Umständen definitiv an Nergals Humor gerührt hätte. Während er also den Flur durchquerte und der Droide leicht versetzt vor ihm die Stille mit Worten füllte, ließ Nergal seine Sinne langsam hinausgreifen. Verschaffte sich einen Überblick. Lernte das der Betrüger offenbar über einen Schüler verfügte und sein Quartier noch über einige Wachen mehr verfügte, als diejenigen die ihm beim eintreten begegnet waren. Vier weitere standen direkt voraus am Ende des dunklen Ganges. Während seine Sinne sie definitiv wahrnahmen, kurz musterten und für unwichtig befanden, sah er sie mit seinen Augen nicht einmal an. Erst als Nergal in das eigentliche Audienzzimmer geführt wurde, wanderte sein Blick umher. Erfasste alle weiteren Ausgänge und anwesenden Personen, ehe er auf dem Machtzentrum dieser Räumlichkeiten endete.

Und Nergal war tatsächlich überrascht. Er kannte dieses Gesicht! Nicht nur dieses Gesicht. Die Art und Weise wie die finstere Flamme in seinem Gegenüber loderte. Konnte das wirklich sein? Und der, den Nergal für einen niederen Betrüger gehalten hatte, schien ihn ebenfalls zu kennen. Unweigerlich waren es Fühler der Dunklen Seite die den Mann vor ihm untersuchten. So sachte und unauffällig er das vermochte, um aber die wahren Intentionen zu verschleiern widmete er sich ebenfalls der anderen Sith Präsenz(Niphira), die auch prompt als Schülerin vorgestellt wurde. Und der Räumlichkeit an sich. Ein finsterer Krake der für einen Moment seine Umgebung sondierte und sich dann zurück zog.

Nergal hatte sich wahrhaftig geirrt. Sofort aber schlugen seine Gedanken in eine andere Richtung. Man hatte ihm explizit den Tod von Darth Draconis mitgeteilt und das konnte, ob der Offenheit mit der dieser ihn aber empfing nur eines bedeuten: Andere Mächte waren am Werk gewesen. Und es war offensichtlich, das dies hier für Darth Draconis kein Treffen zwischen Feinden war. Wenn doch, dann bot er Nergal gerade eine meisterliche Darstellung. Bis hin zu der winzigen Geste das er gerade Nergal einen Tihaar als Getränk anbot. Wäre dies hier das, was Nergal ursprünglich angenommen hatte, eine fast schon zu perfekte Darstellung. Bis ins letzte Details. Doch diese Präsenz, die Gesichtszüge des Sith vor ihm. Nergal hatte sich geirrt. Nein. Falsch. Man hatte ihn geblendet. Hatte ihm Lügen aufgetischt. Warum und wieso konnte viele Gründe haben. Doch in den Nachwehen des Bruderkrieges der Sith war die Isolation vorheriger Gefährten ein allzu kluger und nun aber auch leider allzu offensichtlicher Schachzug.

Nergal, der sich bisher nur in Erwiderung des Respektes den Darth Draconis ihm zollte ebenfalls verneigt hatte, schlug die Kapuze seines Umhangs zurück, während er gemeinsam mit dem Duo vor ihm in Richtung des Tisches trat. Für einen Moment musterte er Niphira, auch wenn ob ihrer tief ins Gesicht gezogenen Robe nicht allzu viel auf weltlichem Wege zu erkennen war. Weiblich. Mensch. Oder zumindest sehr menschenähnlich, was Nergal weniger registrierte weil er auf die Rassenangehörigkeit anderer wert legte, sondern viel eher biologisch bedingte Schwachpunkte analysierte und vermerkte. Jung und unerfahren, doch genau so musste das Gefäß des Schülers für einen Mentor sein. Wie es schien favorisierte sie den Kampf mit einer Doppelklinge. Im Gegensatz zu ihrem Mentor, der seinem Wissen nach ein einfaches Lichtschwert bevorzugte. Nergal selbst kämpfte seit langem zwar ebenfalls auf diese Weise, hatte jedoch lange Jahre seiner Ausbildung ebenfalls mit einer Doppelklinge gekämpft. Und dann, als er alles für den Moment wichtige binnen eines Herzschlages aufgesogen hatte, wanderte sein Blick zu ihrem Meister zurück.


„Tihaar.“ Sprach er wortkarg und mit dunkler Stimme in Richtung des Droiden und ließ sich dann ebenfalls auf den angebotenen Stuhl nieder. Auch wenn er zugegeben Blut des Rancors mochte, kam man viel zu selten dazu einen Tihaar zu genießen. Die meisten Einrichtungen scheuten vor diesem Tropfen.

Entspannt lehnte sich Nergal zurück, beide Arme auf den Lehnen des Stuhls ruhend. Eine subtile Geste der Offenheit unter Gleichgesinnten. Zumindest ging er für den Moment noch davon aus. Er war sich sicher tatsächlich Darth Draconis vor sich zu haben, doch die Frage war, war er nach all den Jahren auch noch immer derselbe?


„Mir wurde vor einigen Jahren sehr deutlich versichert, dass ihr nicht mehr unter den Lebenden weilt. Warum lange um das Thema schleichen. Immerhin war er hierher gekommen um denjenigen der sich fälschlicher Weise den Titel seines Gegenübers genommen hatte hinzurichten. Das er also mit dem tatsächlichen Darth Draconis zu tun hatte war für sich genommen, erfreulich. „Und als ich heute per Zufall von einem erst kürzlich in den Orden zurückgekehrten Darth Draconis erfuhr, über den sonst nicht viel herauszufinden war, waren meine Intentionen als ich hierher kam...“ Nergals Worte waren zwar ruhig und gelassen, doch seine tiefe Stimme hatte zu jeder Zeit etwas grollendes, drohendes und das nicht nur ob des Vocoders der sie verzerrte. „Nun. Sagen wir einfach ich hätte denjenigen der sich das Erbe der Ash'rak zu Unrecht aneignen wollte nicht damit durchkommen lassen.“

Die Getränke sorgten dafür das Nergal an sein Gesicht griff und den Vocoder entfernte. Sicherlich gab es technische Hilfsmittel die ihn davon hätten befreit hätten und generell störten ihn solch weltliche Einschränkungen nicht. Aber für einen Tihaar... Das Glas in dem sich der Alkohol der scherzhaft als Triebwerksschmiermittel oder Reinigungsflüssigkeit für eben diese verschrien war, verschwand beinahe in der massiven Hand des Sith Executors. Für einen Moment betrachtete er die im Glas träge hin und her schwankende Flüssigkeit, ehe sein Blick sich wieder auf Darth Draconis richtete.

„Dementsprechend war ich ziemlich überrascht das ihr nicht der angenommene Betrüger wart. Ganz im Gegenteil.“ Hatte er bis jetzt noch reserviert gewirkt, brach jetzt jedoch auch bei ihm der Respekt und die Wertschätzung durch, die er für seinen Gegenüber empfand. „Es ist gut zu wissen das ihr noch lebt und allem Anschein nach wart ihr in den vergangenen Jahren alles andere als untätig.“ Er prostete Darth Draconis zu und genehmigte sich dann den ersten Schluck seines Tihaars. Für einen Moment war das brennen des Alkohols intensiver als das, das er bei jedem Atemzug bis hinab in seine Lungen empfand. Einmalig.

„Was unweigerlich zu der Frage führt wieso man mir glauben machen wollte das ihr gestorben seid. Und darüber hinaus, auch wenn es mich grundsätzlich nichts angeht, die Frage in den Raum stellt weshalb ihr die letzten Jahre offensichtlich nicht im Orden verbracht habt.“

Nergal wusste das solche Dinge generell nichts waren was Sith mit anderen besprachen. Oder überhaupt in der Stimmung waren andere daran teil zu haben. Doch im Angesicht dieser Wiedervereinigung zweier alter Kampfgefährten, die über Jahre hinweg Seite an Seite für ein Ziel gefochten hatten, begegneten sich hier keine zwei Parteien die sich belauerten. Der massige Sith hatte sich indessen zwar in seinem Stuhl vorgebeugt, doch nichts an seiner Haltung sprach von Feindseligkeit.

Das bedeutete natürlich nicht das man sich in Naivität begegnete. Selbst Sith brauchten Verbündete. Seien das nun Schüler die im eigenen Geiste unterrichtet wurden, Werkzeuge die für die eigene Sache benutzt wurden, oder andere Sith mit denen man sich ob ähnlicher Ziele zusammen schloss. Nichts davon musste heißen das man demjenigen blind vertraute. Aber das Band zwischen Darth Draconis und Nergal kam dem was normale Wesen als Freundschaft oder Vertrauen bezeichneten wohl noch am dichtesten. Nergal war wirklich positiv überrascht diesen alten Bekannten wieder zu sehen. Er war tatsächlich auf gewisse Weise erfreut das er in der vergangenen Zeit mächtiger geworden war. Zu viele Sith irrten auf dem falschen Pfad und verdünnten die Macht des Ordens, obschon sie individuell doch an Stärke besaßen.

Und ebenso besaß er ernsthaftes Interesse an dem Mysterium das sich, per Zufall, vor ihm aufgetan hatte. Denn alles deutete darauf hin das hier andere Sith am Werk gewesen waren. Zwar bestand die Möglichkeit das Darth Draconis sein eigenes ableben fingiert hatte, doch seit Nergal von eben diesem Umstand unterrichtet wurde bis heute, hatte sich, seines Wissens nach, nichts großartig verändert. Weshalb fremde Einwirkung die einzig logische Alternative sein musste. So sah er diese Sache zumindest im Augenblick.


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal
 
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Im Angesicht zweier Entitäten Bogans konnte das Licht selber in Bedrängnis geraten. Wer die Szenerie aus der Perspektive der Macht beobachtet hätte, würde seine metaphysischen Augen auf zwei Monster blicken, deren in schwarzen Flammen lodernden Körper vom Gift der dunklen Seite vollkommen zerfressen waren. Bestien wie diese trafen sich nie um den Frieden zu planen, sie waren Architekten des Schmerzes und Visionäre des Leids. An ihren Händen klebte das Blut unzähliger Wesen. Egal ob Mensch, Fast- oder Nichtmensch, der Tod war ein egalitärer Richter, denn er machte vor keinem Wesen halt. Weder Sith, noch Jedi, imperial oder republikanisch. Sie alle waren vereint in der Endlichkeit des Seins, in den kalten klauen eines Fixpunktes der Existenz, deren beiden unheilvollen Reiter des Verderbens Darth Draconis und Nergal waren.

„Es ehrt mich, dass ihr meinen Namen über meinen vermeintlichen Tod hinaus beschützt hättet.“ Äußerte Draconis mit dem Anflug einer Neigung seines Hauptes.

Es kam nicht oft vor, dass zwischen Sith dieses Ordens eine Art von Verbundenheit existierte, die über das Verhältnis eines Schülers zu seinem Meister hinaus ging. Die Vergangenheit als Ash’rak machte sie nach dem Sith Schisma zu einem Geheimbund, wie es sie mit Sicherheit einige im Orden der Sith gab. Doch dieser hatte aufgrund der Vergangenheit eine besondere Sprengkraft. Sie waren die Prinzen des ungekrönten Imperators Janem Menari. Eine verlorene Generation, die als besonders blutrünstige Sith in die Annalen der Sith eingegangen waren. Darth Draconis und Nergal hatten zusammen Blut vergossen, sowohl ihr eigenes als auch fremdes Blut. Es war ein Pakt, das mit dem Sakrament des roten Lebenselixiers getauft wurde. In der Vergangenheit dieses Ordens hatten solche Gespanne eine Synergie freigesetzt, die den Machthabern in ihren Einzelkämpferpositionen das Fürchten gelehrt hatte. Systematisch hatte man seitdem versucht die Sith auseinander zu halten, in Feindschaft zu zerstreuen um zu verhindern, dass sie sich wie ein Pantheon rachsüchtiger Götter über die profanen Wesen in ihren Wolkenkratzern erhoben. Der ehemalige Imperator Darth Phollow und Janem Menari waren ein Beispiel für ein solches Gespann gewesen, dass alle Grenzen und Ketten gesprengt hatten. Zwei Männer, die dem Titel des Sith’ari so nahe kamen wie kaum einer vor ihnen und im Hinblick auf den aktuellen Imperator auch nicht mehr nach ihnen. Darth Draconis war nicht so töricht zu glauben, dass Nergal für ihn nur gute Absichten hegte, sie waren wie zwei Raubtiere, die im Rudel die selbe Beute jagte, doch wehe dem Tag, an dem beide von Hunger getrieben keine Beute mehr fanden.

„Die Realität ist ein fragiles Konstrukt, Lord Nergal.“ antwortete der Sith zuerst rhetorisch ausweichend und schenkte dem Sith Executor ihm gegenüber einen vielsagenden Blick, bevor er dem Titanen Rede und Antwort stehen würde.

Es gab nicht viele Sith, denen er gegenüber so freimütig von seiner Niederlage erzählen würde. Vielleicht würde diese Offenbarung auch den Wissensdurst seiner Schülerin vorerst befriedigen, die immer wieder versucht hatte hinter den Schleier zu blicken und eine Momentaufnahme seiner Vergangenheit zu erhaschen. Doch im Gegensatz zu Niphira konnte eine Offenbarung des ihm widerfahrenen Unrechts bei Nergal einen nützlichen Effekt haben. Die beiden Sith waren über jedes Mitleid erhaben und würden es als persönliche Beleidigung empfinden, wenn man dieses äußern würde. Sie waren Männer der Tat und so erhoffte sich der Sith Executor, indem er diesen Aspekt seiner Vergangenheit mit dem hünenhaften Sith teilte, dass dieser sich an sein verdorbenes Herz fassen würde und die Möglichkeiten sehen würde, wenn Malevolos fallen würde. Schließlich war die Faust des Imperators ein Titel, die dem glatzköpfigen Monstrum gut zu Gesicht stehen würde.

„Ich musste meinen eigenen Tod fingieren um meinen Feinden zu entkommen.“ begann Darth Draconis seine Worte mit Bedacht zu wählen. Seine Vorsicht glich der ruhigen Hand eines Thermaldetonatoren Entschärfungskommando, jede falsch gesetzte Silbe, das in übertriebenem Eifer geäußerten Wort konnte ihm sprichwörtlich um die Ohren fliegen. „Der Imperator sandte mich auf eine Mission die Vigos der Black Sun während einer ihrer Versammlung zu töten. “

Sein Plan war so verdammt gut gewesen. Ein Anflug von Wehmut überfiel den Avatar Bogans. Die Vigos wären ihm alle ausgeliefert gewesen. Es war eine Raumstation, in der Waffen verboten waren. Lediglich zwei Diener durften jeden Vigo begleiten. Er hätte Chiffith, seinen lamproidischen Schüler als exotisches Haustier geplant. Als ob diese Narren jemals diese Spezies gesehen. Sie wären ihnen wie Nerfs zur Schlachtbank ausgeliefert gewesen. Einen nach dem anderen hätte er vernichtet, die Macht dafür genutzt. Sie war seine Waffe und sein Untertan. Die Möglichkeiten wären mannigfaltig gewesen. Sie hätten die Black Sun zerstören können. Doch warum? Als Instrument seines Willens wäre sie deutlich besser eingesetzt. Mit ihm treuen Vigos hätte er die Neue Republik in ihrem Vormarsch empfindlich stören können. Eine unsichtbare Macht, die wie ein Tumor die Neue Republik von innen zerfressen würde. Wer weiß wo es hätte enden können? Planspiele, die als Todgeburt nie das Licht der galaktischen Bühne hatten erblicken dürfen.

„Allerdings sollte es nie dazu kommen. Ich wurde verraten. Zuerst dachte ich, es sei der Imperator selbst gewesen, bei dem ich in Ungnade gefallen sei und er sich so meiner entledigen wollte.“


„Doch ihn traf bei diesem Komplott keine Schuld.“ Doch das tat er. Allegious hatte ebenso wenig dafür getan ihn zu retten wie dieses Komplott zu verhindern. Er, Schattenthron, Agent seiner Majestät und Säuberer seiner Feinde, wurde seinen Feinden ans Messer geliefert und der Noghri hatte, gackernd in seinem Thronsaal, es geschehen lassen. „Es war Darth Malevolos, der seine Macht dazu nutzte mich zu beseitigen.“

Die Details seines Exils ließ der Sith Executor lieber weiterhin unter dem Leichentuch des Ungesagten. Seine Zeit beim altehrwürdigen Orden der Pessimisten, seine Säuberung auf der Kolanda Station um dem ithorianischen Informationsmakler das Emporium Exotique Cygniani zu beschaffen und sich eine schwarze Einnahmequelle zu besorgen, die vielen Planetenwechsel um den Kopfgeldjägern der Black Sun zu entkommen, seine Begegnung mit Darth Viridia und der Amnestie des Viziers seiner Majestät persönlich – das alles waren Details, die hier nicht ihren Platz hatten. Es war nicht so, dass er Nergal nicht vertraute, es waren einfach unwesentliche Details seines Werdegangs in absentia des Ordens, die nur vom wahren Thema ablenkten: Seinem geplanten Kaggath gegen Darth Malevolos. Es war zwar im Rahmen dieser antiken Tradition zwischen Sith verboten die Hilfe eines Siths von außen in Anspruch zu nehmen, doch hing alles von der Ausrufung des Kaggaths ab und was im Vorfeld geschehen würde. Hätte er die Gliedmaßen dieser Bestie im Vorfeld mit Hilfe des Sith Executors abgeschlagen, könnte er die Dekapitation mit einem Kaggath vollenden.

„Vielleicht erinnert ihr euch an ihn. Der Cathar war auch bei der Besprechung auf Anaxes mit unserem Imperator zugegen, als wir das weitere Vorgehen des Imperiums besprachen. Scheinbar erregte ich seinen Zorn. Ein Emporkömmling. Seine Taten sind die Saat meiner Rache und meine Rache wird sein Untergang sein.“

Es waren Jahre vergangen und doch hatte er das Ereignis deutlich vor Augen. Damals, als der Cathar seine Art zu Kämpfen als unehrenhaft gebrandmarkt hatte. Sie waren damals von der Neuen Republik überrannt worden. Nubia, Denon, Corellia, die Liste war lang gewesen. Eine klassische Eroberungstaktik wäre Ressourcenverschwendung gewesen. Sein Plan die dünnen Nachschublinien der republikanischen Streitkräfte mithilfe von Guerilla Angriffen zu schwächen, kleine Trupps von Sith geführter Geschwader diese Angriffe durchführen zu lassen hätte vielleicht die Wende bringen können. Niemand könnte es nun so genau sagen, weil er damals alles auf eine Karte gesetzt hatte und das Spiel um die Macht verloren hatte. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, das Miasma der dunklen Seite, dass ihn umgab, sammelte sich wie ein feiner rauchiger Nebel um seine Gliedmaßen, erfüllte ihn, flüsterte ihm ein welche Taten noch vor ihm standen, welche Beute er noch machen können würde, wenn er die Sehnen vom Muskelgewebe des Cathars getrennt haben würde.

„Diese Rache beginnt jedoch erst seit kurzem ihre Wurzeln zu schlagen. Meine Rückkehr in den Tempel liegt nicht so lange zurück, wie ich es gerne gehabt hätte und auch heute noch gibt es genügend Wesen hier, die meine Rückkehr hinter vorgehaltener Hand verfluchen.“

Den Anflug eines Grinsens musste der Sith mit einem Schluck seines Weins verdecken. Er hatte mittlerweile das Getränk gewechselt, hatte sich von seinem Diener den korribanischen Tropfen kredenzen lassen, den Nergel zugunsten des Tihaars verschmäht hatte. Jeder Atemzug den Darth Draconis ohne die Erlaubnis seiner Feinde tat, erhöhte sein Selbstbewusstsein sowie die Schmach, die seinen Häschern drohte. Jeder Schritt, den er im Tempel tat spuckte jenen Fratzen ins Gesicht, die ihn am liebsten davonjagen würden. Er war der Verfasser ihres Epitaphs, ein Dichter des Todes, der sich noch die entsprechenden Verse für ihren Abgang zurecht legen musste. Doch er würde seine Worte mit dem Blut aus ihren Adern schreiben und es würde eine ganze Enzyklopädie werden.

„Doch genug von mir, wie ist es euch in den letzten Jahren ergangen?“

Nicht reine Höflichkeit trieb den Sith Executor danach sich nach dem Werdegang seines Gegenübers zu erkundigen, sondern der Wissensdurst was er verpasst hatte. Es gab nur wenig Quellen im Tempel der Sith, denen er wahrhaftig glauben schenkte. Nergal war eine von ihnen, zumindest soweit ein Sith eine flüchtige Emotion wie „Vertrauen“ überhaupt spüren konnte. Doch sie verband der Durst nach Rache, das konnte der Sith spüren. Es galt nur noch rauszufinden, in wessen Richtung die Mündungen ihrer Lichtschwerter zeigen würde.

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[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal

Wenngleich er das kurze Nicken von Darth Draconis erwiderte, erfolgte doch auch eine knappe wegwerfende Geste mit seiner freien Linken, der Schwerthand. Zu behaupten er hätte dies für andere ebenfalls getan, wäre definitiv gelogen. Vielleicht zwei oder drei andere Sith, doch mehr... unwahrscheinlich. Letztlich hatte Nergal schon mit vielen Sith zugleich Blut vergossen. Das war hier nicht der entscheidende Faktor. Wichtig war das sie gemeinsam geblutet hatten. So mochte die Geste für andere vielleicht wegwerfender Natur sein, für jene Eingeweihten hier, stand auch ungesagt mehr dahinter.

Erinnerungen an vergangene Jahre die er sich immer noch und vor allem gerne wieder vor Augen rief. So viele Konflikte. So unermesslich viel Tod. Der Durst nach immer neuen Gräueltaten war damals einfach zu befriedigen gewesen. Und als sie alle noch jünger gewesen waren, war oft nur die Masse ausschlaggebend gewesen. Mittlerweile wusste man auch eine Exquisite aber für sich stehende Tat zu schätzen. Verrat. Schmerz. Zorn. Wie viel interessanter und sättigender wurden sie wenn man jene verriet, mit denen man Schulter an Schulter stand? Wie viel erfüllender war es, wenn man jene zerbrechen sah, deren Schmerz man bis in die letzte Nuance verstehen konnte, weil man sie hatte höher und höher steigen sehen, ehe sie, die Flügel versengt oder gar die Augen ausgebrannt, wieder in die unendliche Tiefe der Bedeutungslosigkeit stürzten?

Und doch quittierte Nergal die so viel sagenden Worte, die letzten Endes nichts enthüllten mit einem Nicken. Gerade sie konnten sich so viel mehr darunter vorstellen. Wie oft war besagtes Konstrukt schon unter der dunklen Macht über die sie geboten erzittert.

Die Mission mit der der Noghri Darth Draconis betraut hatte schien Nergal seltsam vertraut. Nicht weil er sich explizit daran erinnerte, sondern viel eher weil er noch allzu gut das Bild vor seinem Inneren Auge abrufen konnte, wie der Imperator sich ob der Einmischung des Verbrechersyndikats erzürnt hatte. Worin und warum war in den dunkleren Ecken seines Gedächtnisses verloren gegangen. Doch das war ebenso unwichtig für ihn, wie es die Frage nach der Vorgehensweise seines alten Kampfgefährten für Nergal gewesen wäre. Die Erzählungen von Brutalität und Schmerz waren nur einen Bruchteil so interessant wie tatsächlich zugegen zu sein.

Draconis unterstrich indessen die Seitens Nergal in ihn gesetzte Wertschätzung und beschränkte sich in seiner Beschreibung auf das absolut Wesentliche. Der Zeitpunkt des Verrats war geschickt ausgesucht worden, denn eine solche Tat innerhalb der Hallen des Ordens zu vollziehen brachte ein Sammelsurium aus Unwägbarkeiten mit sich. War ein Sith jedoch abwesend, ließen sich viele Dinge weitaus besser kontrollieren. Der genannte Name rief unweigerlich Erinnerung in ihm hervor. Darth Malevolos. Ja. Nergal erinnerte sich in der Tat. Die Dunkle Seite hatte heiß in diesem Cathar gebrannt. Was auf der einen Seite für die Stärke des Usurpators sprach, doch schon sein ehemaliger Wegbegleiter Darth Exilis hatte sich im Labyrinth der Rage selbst verloren. Zwar konnte Nergal nur mutmaßen ob jener Cathar diesem Pfad weiter gefolgt war, doch allzu gut erinnerte er sich an die mangelnde Weitsichtigkeit die er auf Anaxes zur Schau gestellt hatte. Er musste jedoch wenigstens ein paar neue Tricks gelernt haben.

Nergals Blick ruhte für einen oder zwei Herzschläge auf dem Glas in seiner Hand, was er dann entschlossen leerte und dann war es nicht mehr als ein Gedanke und selbst diese Beschreibung war theoretisch zu viel und das Glas schwebte ohne zu schwanken oder zu zittern aus seinen Fingern auf den Tisch zwischen Draconis und ihm.


„Ich weiß eure Offenheit in dieser Sache zu schätzen. Und auch wenn ihr es selbst erwähnt das es noch weitere Neider gibt, könnt ihr euch sicher sein, das ich das hier gesagte an keine Seele weitertragen werde.“ Aufrichtig und langsam kamen seine Worte aus den tiefen seines geschundenen Körpers und während er versicherte Stillschweigen zu bewahren, berührte Nergal mit zwei Fingern seiner Schwerthand dreimal hintereinander einen Punkt direkt über seinem Herzen. Eine Geste die Ehrlichkeit bedeutete. Das Gesagte zu einer Art Schwur und Versprechen machte.

„Und ich erinnere mich allzu gut an Malevolos.“ Meinte er mit einem Kopfschütteln.

Rache. Wenngleich Rache nur das Wort war, was für den Rest der Galaxis die nächst verständliche Beschreibung dessen war, um ihr verständlich zu machen, was solche Dinge in einem Sith tatsächlich hervorriefen. Vindicta. Nicht nur einfache Vergeltung. Kein simples ich zahle dir heim was du mir angetan hast. Sondern aus den lichtlosen Tiefen der eigenen schwarzen Seele geschöpfter und in seine reinste Form destillierter Hass. In diesem Falle alles andere als unparteiisch oder indiskriminierend. Fokussiert und verstärkt auf ein Ziel projiziert bis von eben diesem nichts mehr übrig bleibt, das jemals wieder auch nur den Ansatz oder den leisesten Funken Macht beanspruchen könnte. Totale Vernichtung. Ein endgültiges und absolutes Ausmerzen des Feindes. Das war Vindicta! Und was die Galaxis allgemein hin mit Rache vertauschte.

Als die Sprache dann auf ihn kam, wanderte der Blick des Executors für einen Moment zur Seite, starrte kurz in die Leere, ehe seine Augen zu wandern begannen um sich abschließend wieder auf Draconis auszurichten. Streiften vorher jedoch erneut über die teilweise verborgene Gestalt von dessen Schülerin Niphira. Sith waren nicht dafür bekannt, das sich solche Geschichten, wie die, die er Nergal gerade erzählt hatte, ohne eine entsprechende Antwort abspielten. Er selbst hätte ab dem Zeitpunkt da er wusste wer hinter seinem Fall stand daran gearbeitet seine Rache zu bekommen. Seine eigene, ganz persönliche, Chance für Vindicta. Und zwangsläufig stellte sich die Frage ob Nergal weiter erfragen sollte was Darth Draconis plante. Was er gedachte ob der 'Faust des Imperators' zu tun. Doch bevor er etwas sagen konnte, schlug der ehemalige Kampfgefährte den Bogen des Gesprächs hin zu Nergal und dessen jüngerer Vergangenheit.


„Alles in allem habt ihr vermutlich das deutlich spannendere Leben geführt. Seit Umbara...“ Nergal stoppte nur kurz, doch in eben diesem Moment öffnete und schloss sich seine noch biologische linke Hand einmal, zweimal und blieb dann zur Faust geballt. „...sind wir dazu verdammt die Republik und die Jedi aus den Schatten heraus zu belauern und zu beobachten. Hier und da hat es Konfrontationen gegeben, alle aber nicht der Rede wert.

Auf Ruusan gibt es einen Ort der, wenn ich mich recht entsinne, 'Tal der Jedi' genannt wird. Mit Darth Zion und einigen unbedeutenden Schülern die er dabei hatte kam es zu einem Kampf gegen mehrere Jedi.“
Der Laut der aus seiner Kehle drang war nicht ganz Knurren, nicht ganz grollen. Doch allzu gut konnte man die Frustration darin erkennen.

Auch weil sie von Nergal selbst ausging und für einen Augenblick ließ er ihr einen kurzen Auslass, ehe sich der massive Sith wieder fing, im gleichen Moment aber auch erhob und ein paar Schritte, um nicht zu weit vom Tisch weg zu treten, in Richtung des Raumes tat. Noch immer hatte er eine Hand zur Faust geballt und blickte nun auf sie hinab. Ließ die Stille länger werden, während sich das was er in den letzten Jahren getan hatte vor seinem inneren Auge ablief. Lachhaft wenig. Hätte es noch weniger zu tun gegeben... Nergal kappte die Gedanken und drehte sich den beiden anderen Sith wieder zu.


„Untätigkeit. Sicher mag Wissen und Studium wichtig sein aber dieser Friede.“ Er hätte seine Worte nur noch deutlicher unterstreichen können, hätte er ausgespuckt. „Das viel größere Problem aber scheint zu sein, dass der Orden generell rastlos wird. Umbara war vor einigen Jahren eine gute Wahl.

Heute wird hinter vorgehaltener Hand jedoch mehr verflucht als euer Name oder eure Rückkehr.“


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„Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft.“ rezitierte der Sith die erste Zeile ihres Kodex. Selten schienen diese Worte so wahr wie im Angesicht der Farce von Umbara.

Der Frieden nagte an der mentalen Konstitution der Sith. Sie brauchten Wachstum, Expansion und keine Limitation. Jeder Tag, der verging ermöglichte es der Neuen Republik ihre Streitkräfte zu formieren, zu schulen und zu drillen. Mit einer Werft vom Charakter der CEC Werften über Corellia und anderen Welten besaß die Neue Republik plötzlich eine Macht, die nicht ihnen gehörte. Diese Werften waren nach der Eroberung mit imperialen Credits gebaut worden, was die Neue Republik da in der Hand hatte, war unter Umständen die Waffe zur Niederlage des Galaktischen Imperiums. Man konnte nicht sagen, dass Darth Draconis ein Patriot war. Doch das Galaktische Imperium war ein Vehikel für seine Ambitionen. Nur mit den Ressourcen des Galaktischen Imperiums würde er in der Lage sein die Fesseln der Sterblichkeit abzulegen und aufzusteigen. Leben und Tod würden für ihn zu zwei Seiten derselben Medaille zusammenschrumpfen und er hätte das Instrument in der Hand, um die Auslöschung durchzuführen. Jedes Leben, dass ihn umgab, bereits einmal gelebt. Wenn er den Fixpunkt herstellen würde, würden all diese Leben wie Fäden zu ihm führen. Ein für alle Mal. Nur das Imperium hatte die Macht, eine so flächendeckende Vernichtung zu ermöglichen. Es musste überleben, solange es ein williges Werkzeug seines Willens sein würde.


„Unsere Zeit wird kommen, Lord Nergal. Es wird wieder einen Sonnenaufgang geben, der für Jedi der letzte sein wird, während wir im Angesicht des Sonnenuntergangs die Dunkelheit willkommen heißen werden.“

Auch wenn seine Worte für manchen Außenstehenden theatralisch anmuten konnten, stellten sie für jeden, der sie verstand, eine Gefahr dar. Bisher hatte es sich Darth Draconis zur Angewohnheit gemacht alle Drohungen, die er aussprach, alle Versprechen, die er gab und alle Flüche, die er ausstieß in die Tat umzusetzen. Sein Wort sollte Gewicht erhalten und zu einem Schwert werden, dass entweder befreiend oder vernichtend über die Köpfe seiner Umgebung schwingen würde. Er spürte den Hass, er in Nergal brannte. Er kannte den Hass viel zu gut. Er griff tiefer, als der ideologische Graben, den Jedi und Sith trennten. Im Grunde waren beide Orden Halbgötter, die unter Sterblichen wandelten. Auch die Jedi, trotz aller Lippenbekenntnisse, handelten als stünden sie über dem Gesetz. Die Sith sind wenigstens so ehrlich und machen aus ihren Ansprüchen keinen Hehl. Wie sehr gierte er danach Jedi zu korrumpieren, ihre falschen Lehren zu pervertieren und aus dem Subjekt eine weitere Waffe im Arsenal der dunklen Seite zu machen. Doch das würde vorerst warten müssen. Sie waren nicht bereit für einen neuen Krieg. Nicht unter diesen Umständen und nicht in diesem Klima. Langsam aber sicher konnte der Sith Executor ansprechen, woraufhin er arbeitete. Die Früchte seiner Arbeit benötigten ihre Zeit, doch wenn sie blühen würden, wäre ihr Nektar umso süßer.

„Wir sollten daran arbeiten diese Flüche vom Soll- in den Ist-Zustand zu versetzen. Doch um uns auf diesen Konflikt vorzubereiten, müssen wir die Sith… ordnen.“ umspielte der Sith Executor das Wort einer Säuberung im Orden.

Darth Allegious war berühmt berüchtigt für die Säubeurngen in den Reihen des Galaktischen Imperiums. So mancher fähiger Offizier fehlte im Konflikt gegen die Neue Republik, sie hatten nicht nur mit von außen zugefügten Verlusten zu kämpfen, sondern auch aus dem Inneren des Reiches lauerte die Gefahr für zahlreiche fähige Köpfe. Was Darth Draconis vorschwebte, war eher ein Drill. Exemplarische Beseitigungen. Besonders eine Beseitigung mit ihrem Ursprung auf Cathar.

„Helft mir dabei diesen Monolithen der allumfassenden Dunkelheit von allen Wesen niederer Gesinnung zu befreien. Allen voran Darth Malevolos.“

Eine kurze Kunstpause verschaffte dem Sith die Zeit sich nach vorne zu beugen. Die Verführungen der dunklen Seite begleiteten die Worte, die seine Zunge bildete. Ihre süßen Versprechungen nach Gewalt, Macht und Tod schwangen in ihnen mit wie die Melodie, die erst nach einigen Minuten sich offenbarte.

„Er war es, der die Strategie zu einer Kehrtwende nach Corellia verhinderte. Seine Einflüsterungen sorgten dafür, dass Darth Allegious das falsche Urteil fällte. Wenn wir ihn beseitigen, beseitigen wir auch einen Makel der Vergangenheit.“

Die Zweischneidigkeit seines Ansinnens entging Draconis nicht. Auf der einen Seite wollte er ordnen, gestalten und die Sith für einen Krieg vorbereiten, auf der anderen Seite wollte er im selben Atemzug seine Vendetta gegen den Cathar Sith Gestalt geben und durchführen. Er würde immer weiter die Leiter emporklimmen, Stufe um Stufe, bis er auf das Wesen treffen würde, dass er nicht besiegen konnte. Darth Malevolos würde dieses Wesen nicht sein, dafür war der Cathar einfach nicht mächtig genug. Darth Draconis konnte es sich nicht ausmalen, ja gar nicht akzeptieren vor dieser elendigen Kreatur das Knie zu beugen. Die Macht verriet ihm nicht wer die Person war, hüllte sie in einen Mantel der Schwärze, doch bestätigte ihn das nur darin, dass es nicht Darth Malevolos sein konnte.

„Ein erster Schritt um diesen Makel auszumerzen würde mir sogar schon einfallen.“ begann der Sith und konnte sich ein dünnes Lächeln nicht verkneifen. „Die nächste Generation der Sith in unserem Geiste muss geschult werden. Es wäre mir und meiner Schülerin eine ausgesprochene Ehre, wenn ihre Kenntnisse im Umgang mit dem Doppellichtschwert, dass sie soeben erst gebaut hat, durch eine Lektion unter eurer Ägide aufgewertet werden würden.“

Auch wenn er durchaus in der Lage war in einem Duell das Lichtschwert angemessen zu führen, war sein Schwerpunkt die Erforschung der Mysterien der Macht. Sie war ein Diener, der jedes Licht, die ein Lichtschwert hervorbringen konnte, in allumfassende Dunkelheit stürzen konnte. Doch seine Schülerin hatte ihm bewiesen, dass sein Weg nicht der einzige Weg zum Ziel sein konnte. Was Niphira in der Fähigkeit mit der Macht vermissen ließ, konnte sie mit dem Umgang ihrer Klinge ausgleichen. Zwar verharrte sie noch an diesem archaischen Stück Blech in ihrem Quartier, doch würde ihr eine Lektion durch einen wahren Titanen der Sith die Augen öffnen und das Lichtschwert als omnipotente Waffe eines Siths erkennen lassen.

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[Bastion | Center | Sith-Tempel | Kantine] Shiqjat, Kira, Andere

Innerlich atmete Shiqjat auf. Er hatte es geschafft zu ihr durchzudringen und ihr Interesse zu wecken. An sich hatte er auch nichts anderes erwartet aber ein Restrisiko blieb dennoch, auch wenn man so einer Erhabenen Spezies angehörte wie er. Er nickte der Frau zu und folgte ihr auf dem Fuße. Ihre Schritte hallten durch den Gang wie Hammerschläge und Shiqjat fragte sich warum Frauen immer diese Schuhe trugen. Wollten sie dadurch größer wirken oder war es einzig und allein Sinn der Sache Lärm zu machen? Er bezweifelte das dieses Schuhwerk einem in irgendeiner Art nutzen konnte. Schweigend liefen sie durch die Gänge und die ganze Zeit konnte er ihre Präsenz klar und deutlich wahrnehmen. Nach etwa drei Minuten des Gehens hatten sie eine Tür erreicht, die die Frau öffnete. Sie traten in einen kahlen Raum. Wohl einer der Trainingsbereiche und sie verschloss ihn. Entkommen konnte er somit nun nicht mehr. Was auch immer nun geschah würde seinen weiteren Weg beeinflussen oder aber beenden. In der Mitte des Raumes blieb sie ihm gegenüber stehen und erhob die Stimme. Dabei lächelte sie und Shiqjat sah ihr unerschrocken in ihr perfektes Gesicht. Jedenfalls für Menschen. Die Mimik sagte betont nichts aus. Das machte ihn mehr als misstrauisch. Wer so sehr versuchte sich nichts anmerken zu lassen führte etwas im Schilde. Dann konnte er es hören und ein Lächeln umspielte die Lippen des Jüngers.

„Es ist mir eine Ehre, Mylady…“

Blitzschnell warf er sich auf den Bauch und rollte sich auf die linke Seite. Intuitiv schuf er einen, zugegeben extrem schwachen, Schild der Macht um sich und dann schnellte seine Hand vor um einen der Steine in der Luft zu packen die ihn knapp verfehlt hatten. Schnell wie eine Schlange sprang er auf wirbelte herum und schleuderte den Stein in Richtung seiner zukünftigen Lehrerin. Das sie dieses Wurfgeschoss mit leichtigkeit abwehren würde war ihm klar. Dennoch war es wichtig zu zeigen das er sich wehren konnte. Seine Augen leuchteten kurz gelb auf und er spürte wie die Macht die ihm in diesem Moment zur Hilfe gekommen war wieder abschwoll und zusammenschrumpfte. Er Lächelte noch immer und sprach dann ein klein wenig pustend weiter.

„Mein Name ist Shiqjat und ich gehöre zu der ehrwürdigen Familie Rûwshil. Dritter Sohn von Lord und Lady Rûswhil und einziger lebender Nachkomme ihrer reinen Blutlinie. Sie waren Mitglieder des Ordens bis sie von Attentätern der jedi getötet wurden. Dort starben auch meine beiden älteren Brüder, sie waren schwach!“

Er atmete keuchend ein und sein Blick war noch immer auf ihr Gesicht gerichtet. Diese Frau beeindruckte ihn. Sie erinnerte ihn ein wenig an seine Mutter aber dann doch wieder nicht. Es war an der Zeit ihre Macht anzuerkennen. Noch einmal atmete er ein, das Manöver hatte ihn doch einiges an Kraft gekostet, dann sprach er weiter während er das Haupt neigte und auf die Knie sank. Den Blick auf den Boden Gerichtet fuhr er fort.

„Ich lebe seit etwas mehr als 19 Standartjahren hier auf Bastion.“

Er überlegte ob er noch etwas hinzufügen sollte. Ihr sagen dass er sie als würdig erachtete ihn auszubilden. Würdig die Reinheit der Sith zu sichern. Doch er beschloss zu schweigen und abzuwarten was nun kommen würde. Trotz seines zitternden Körpers und dem gesenkten Blick waren seine Sinne gespannt und sein Verstand bereit zu reagieren. Doch die Macht zu nutzen würde er nur noch einmal hinbekommen ehe der Schmerz wieder einsetzen würde. Er war einfach viel zu ungeübt. Sie überfiel ihn immer nur wie eine wilde Sturmflut und versuchte dann ihn zu zerreißen. Er hoffte das Kira ihm zeigen konnte wie er sich diese Kraft untertan machen konnte.

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal

Wer wenn nicht die Generation Sith der Draconis und Nergal angehörten, konnte die Bedeutung dieses ersten Teils des Kodex nachvollziehen? Sie hatten ihren Aufstieg gemeinsam mit dem Imperium begonnen. Sie hatten sich vom Licht abgewandt um nach mehr zu suchen, als man auf herkömmlichem Wege jemals finden würde. Hatten sich dem zugewandt, das wahre Stärke bedeutete. Die unheilige Kraft der Dunklen Seite hatte seither ihren Zenit überschritten, wenn man der aktuellen Lage der Galaxis nach urteilen wollte.

Diese Annahme jedoch war so falsch, wie der Gedanke die Dunkelheit könne endgültig ausgemerzt werden. Es war nicht die Nacht, die vorüber ging. Nein. Der Tag, das Licht und seine angebliche Kontrolle über die Dunkelheit, den Schatten und die Nacht war die Illusion die sich die Galaxis auf Grund von Furcht einredete. Der Tag war vergänglich, die Nacht hingegen... unausweichlich. Denn das hellste Licht, warf den dunkelsten Schatten. Wie bei allem anderen, würden sie diesen neuerlichen Triumph aber nicht einfach geschenkt bekommen. Nein. Es benötigte starke und zuversichtliche Hände, die das Schicksal der Sith und des Imperiums anpackten, um irgendwann das der Galaxis in die Hand nehmen zu können.

Hier und jetzt, dieser Moment war es. Die Dunkle Seite schwoll an, sang bedeutungsschwangere Noten, während der lodernde Blick Nergals auf dem sitzenden Darth Draconis ruhte, erkennend, das er nicht nur einen ehemaligen Kampfgefährten wiedergefunden hatte, sondern auch feststellend, dass er in diesem Sith einen Gleichgesinnten besaß. Jemand der erkannte was getan werden musste. Und der kriegerische Sith kam nicht umhin ein düsteres Schmunzeln nach außen dringen zu lassen, das sich auf der Totenmaske von verunstaltetem Gesicht die er besaß, ausbreitete. Denn es überraschte Nergal nicht im geringsten, dass es Darth Malevolos als einen der ersten Treffen sollte. Er war nicht blind was das betraf, doch irgendwo musste man beginnen und auf Grund dessen was die beiden Sith verband, war er ein wertvolles und wirksames Ziel in mehrfacher Hinsicht.

Es wäre weit mehr als ein Makel der Vergangenheit der beseitigt würde. Nergal spürte wie es in ihm danach drängte Darth Draconis in dieser Sache die Hand zu reichen. Sich ihm anzuschließen. Verlockung. Versuchung.

Er würde zugreifen. Würde sich darauf einlassen. Diese Gelegenheit war zu wertvoll, als das er sich davon abwenden könnte, nur weil irgendwann auch Draconis zu einem Hindernis werden würde. Und das dieser Tag irgendwann kommen würde stand außer Frage. Doch was zwei Sith, die einem gemeinsamen Pfad folgten für das Imperium erreichen konnten, das hatten sie beide miterlebt. Phollow und sein ehemaliger Meister Janem Menari hatten nicht nur die Sith, sondern das gesamte Imperium aus der Asche seiner vergangenen Niederlagen empor gehoben.

Er war auf den Tisch zu getreten, ehe er sich langsam vorbeugte und darauf abstützte. Ja. Dies war wahrhaftig ein bedeutender Augenblick. Viel zu lange hatte er darauf warten müssen. In den letzten Jahren hatte er immerzu Ausschau gehalten. Denn das was Darth Draconis und Nergal anstrebten, war nichts das ein Sith egal wie mächtig und ambitioniert alleine erreichen könnte. Und allem voran nicht ohne auf die Macht und Mittel eines Imperiums zurückgreifen zu können. Denn gerade das war es, was viele Sith verkannten. Egal wie mächtig sie auch werden konnten, ohne das Imperium als Verlängerung ihres Willens, würden sie letzten Endes dazu verdammt werden, die Galaxis aus einer Position der Passivität heraus zu beobachten. Überwältigt von den Jedi und der Republik. Phollow und Menari hatten das als augenscheinlich einige der letzten begriffen. Ihr Fehler war es jedoch gewesen den Orden und allem voran die Gefahr der Schwachen und Fehlgeleiteten darin nicht zu erkennen.


„Durch den Sieg, zerbrechen unsere Ketten.“

Für einen oder zwei Herzschläge ruhte der lodernde Blick Nergals noch auf Draconis, ehe er sich wieder zu voller Größe aufrichtete und nachdem er ihm die Hand zur symbolischen Besieglung dieses Paktes anbot, die Arme wieder vor der breiten Brust verschränkte.

„Euch hier und heute aufzufinden war alles andere als Zufall. Und die Schwachen und Fehlgeleiteten werden die Stunde unseres Zusammenschlusses allzu bald bereuen.

Angefangen mit Malevolos. Dem Ziel eurer Vindicta...“
Er wies mit einer Hand auf den Sith. „...die er sich mit seinem Verrat an euch und seinem Irrglauben der dem Imperium schadete, zugezogen hat.“ Die zunächst nur auf Draconis bezogene Geste, wurde zu einer, die den gesamten Orden umfasste. „Viel zu lange konnte diese Schwäche ungehindert in unseren Reihen um sich greifen.“

Zwar verschrieb Nergal sich hier, für die ersten Schritte dieser neu geschmiedeten Zweckgemeinschaft, die das Potenzial besaß, zu einem äußerst starken Bündnis zu wachsen, noch einem Ziel das nicht direkt seinem Wirken entstammte, dass er gerade das aber nicht vergessen hatte oder blindlings akzeptierte unterstrichen seine Worte indem er Malevolos als das Ziel von Draconis Vindicta hervorhob. Aber auch gerade weil es das Ziel dieses Sith war, war er gewillt sich ihm in dieser Sache anzuschließen. Es würde das blutige und düstere Erstlingswerk dieser Partnerschaft werden.

Und ein weiterer Grund für diese um sich greifende Schwäche innerhalb der Sith waren tatsächlich die Schüler. Fehlgeleitete Sith zogen neue Sith heran, die sie von vorne herein damit verdammten. So unausweichlich ein Sith den Kurs persönlicher Macht einschlug, so unabdingbar war die kommende Generation. Sie alle strebten nach Macht. Unsterblichkeit. Oder der Herrschaft über die Galaxis, doch allein die Tatsache das sie noch hier waren und die Galaxis nicht von einem Omnipotenten Wesen beherrscht wurde, bedeutete das diese Brücke noch nicht gefunden, geschweige denn überquert wurde. Um sich also das fortbestehen der Sith insgesamt zu sichern, waren Schüler unverzichtbar. Darüber hinaus allerdings... gab es ein tödlicheres Werkzeug als das, das man selbst ausgebildet hatte und das womöglich auf dasselbe Ziel hinarbeiten würde, als man selbst?

Zufrieden stellte Nergal fest, dass er die Waffe der Schülerin richtig erkannt hatte. Eine Lektion im Umgang damit? Wieso nicht. Er selbst besaß im Augenblick keinen Schüler und würde Niphira ein wertvolles Mitglied des Ordens werden, würde das im weitesten Sinne auch dem Zusammenschluss zwischen Draconis und Nergal zu Gute kommen.


„Nachdem ich die letzten Tage im Hyperraum verbringen musste, kann meinen Muskeln ein wenig Aufwärmung nicht schaden.“ Ein wölfisches Grinsen umspielte Nergals Mundwinkel. „Sollen wir die Lektion hier abhalten, oder habt ihr geeignetere Räumlichkeiten auf die wir zurückgreifen können?“

Seine Aufmerksamkeit wanderte im Anschluss, das Trio hatte indessen in einen ebenfalls innerhalb des Domzils liegenden Trainingsraum gewechselt, zu Niphira. Während er den Umhang von seinen Schultern löste und nach seinem Lichtschwert griff. „Tritt vor.“ Wies er die junge Frau, über der er sichtlich aufragte, an. Nergals eigenes Lichtschwert, noch deaktiviert, kreiste mehrmals in seiner Hand und kurz rollte er erst mit der einen, dann der anderen Schulter, unterstrich damit allerdings aber nur das er in Position ging. Nicht weil seine Muskeln der Auflockerung bedurften.

„Die Dunkle Seite ist ein zerstörerisches Werkzeug, wenn man sie nach außen oder gegen ein anderes Wesen richtet.“ Jetzt aktivierte er seine Waffe und der Raum war erfüllt vom düsteren, beinahe wirkte es hungrig, Summen des Lichtschwertes. „Nach Innen gerichtet aber...“ Nergal, der sich in Bewegung versetzte, verschwand mit einem Mal vor den Augen Niphiras und schien von einem Moment auf den anderen hinter ihr zu erscheinen. Tatsächlich hatte er sich einfach nur viel zu schnell bewegt, war über Draconis Schülerin hinweg gesprungen, mit einer Beweglichkeit die bei einem so massigen Körperbau wie seinem nicht möglich sein sollte um dann hinter ihr wieder zum Stillstand zu kommen.

Die rote Klinge hing gelassen, doch noch immer gierig summend, über ihrer linken Schulter in der Luft. Nur ein leichtes krümmen seines Handgelenks und er könnte sie enthaupten.
„...ist sie genauso wertvoll und nützlich und sorgt dafür das Potenzial deiner sterblichen Hülle vollkommen und gnadenlos zu überflügeln.“

Damit entfernte er die Klinge und trat einige Schritte zurück. Kurz kreiste die Klinge erneut und Nergal ging in eine für seine bevorzuge Kampfform Shien, gängige, Ausgangsposition.

„Greif mich an.“

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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]



Der Alkohol war wirklich eine dumme Idee gewesen. Zum Glück lief das Gespräch zwischen beiden Männern erstaunlich friedlich. Vorwiegend betrachtete Niphira alles mit der Machtsicht. Es lief wirklich gut. Sie vertrauten einander. In der Tat entspannte sich die Schülerin innerlich ein wenig. Es hätte schlimmer werden können. Respekt, Verbundenheit… Ja… Es war selten hier im Tempel nach dem was sie gehört hatte. Nach dem was sie selbst gesehen hatte auf den Gängen. Man hatte eher das Gefühl, dass alle einander misstrauten und überwachten. So war es am Ende wirklich mal eine Abwechslung dieser Art von Gespräch zu folgen. Wobei Themen fielen die ihre innere Gelassenheit erschütterten. Jedi? Auf Ruusan? Am liebsten wäre sie selbst los gerannt. Sie wollte ihre Mutter finden. Sie zur Rede stellen. Eine kaum merkliche Regung war in ihrem Gesicht abzulesen während in ihrem inneren ein Sturm losbrach. Sie wollte jetzt und hier weg. Wollte diese Jedi jagen. Auch wenn ein Kampf derzeit zu ihrem ungunsten ausgehen würde. Während in ihrem Geist immer etwas merkwürdiges mitschwang wie ein leichtes Kichern unter dem Deckmantel einer zunehmend dunkler werdenden Aura verstummte dieses schlagartig. Ihre Mutter. Diese verdammte… Sie gehörte ihr. Niemand würde Niphira von ihrer Rache abhalten. So viel war klar. Sie würde es schlicht einfach nicht zu lassen. Wer ihr in den Weg käme dabei würde fallen. Und wenn sie dabei sterben sollte. Der Hass in ihrem inneren wuchs zu einem Feuersturm heran. Langsam hatten sich ihre Hände zu Fäusten geformt. Diese beiden Männer waren ohnehin zu mächtig. Sie würde diese beiden Sith nicht stoppen können. Sie wäre nur im Weg. Freundschaftlichkeiten könnte sie auch mit anderen Wesen austauschen. Doch am Ende erforderte ihre Loyalität, ihr Status und ihre derzeitige Position hier zu bleiben. Es fiel ihr schwer weiterhin keine Regung zu zeigen. Ihr Weg war vorbestimmt. Die großen Ziele dieser beiden Männer waren für Niphira nur insoweit interessant, dass diese ihren Mittelfristigen Weg bestimmten. Es war ihr der Krieg der beiden Männer. Nicht ihr eigener. Sie war nur eine verdammte Schachfigur. Sie hasste es. Hasste es mit diesen Lichtschwertern Kämpfen zu müssen. Nur weil ihr Meister zu verbohrt war zu kapieren, dass auch diese Art von Klingen ihre Vorteile im Kampf hatten. Dieser Narr. Verblendet. Egoistisch. Überheblich. Nicht mehr. Wie ein Kleinkind dem man irgendwann die Macht eines Gottes gegeben hatte. Und sein Freund? Wer wusste schon wie schlimm es mit ihm stand. Sith mochten zwar stark sein. Unbeschreibliche Fähigkeiten besitzen. Am Ende aber… Waren sie Mistkerle ohne Ehrgefühl. Wesen die den Wert einer Klinge aus Stahl niemals begreifen würden. Nur weil ihre Doktrin es ihnen vorgab! Der Zorn fing langsam an die Schülerin von innen heraus zu zerfressen. Wie gerne würde sie alleine für diese Sturheit ihrem Meister irgendwann eine Lektion erteilen! Am Ende aber… Musste sie sich nun wieder beruhigen. Vielleicht würde der Tag kommen an dem er aufhören würde ihre Motive mit einem normalen Schwert zu kämpfen in Frage zu stellen. Bei dem Bau ihrer Klinge und dem was sie inzwischen selbst über die Macht wusste fiel ihr auf, dass ein guter Machtnutzer möglicherweise sogar das Lichtschwert seines Gegner deaktivieren könnte. Sowas würde ihr mit einer festen Klinge nicht passieren. Auch wenn vermutlich einige Sith und Jedi wussten wie man es unterband, so bestand stets dieses Sicherheitsrisiko. Sobald das hier vorbei wäre würde Niphira wieder ihr Schwert bei sich tragen. Egal was ihr Meister sagen würde. Am Ende war es wie beim Pazaak. Durch eine feste Klinge hatte sie zusätzliche Karten. Mehr optionen für ihre Angriffe. Nur ein Idiot würde sich auf eine einzelne Waffe verlassen. Nur ein Narr alles auf eine Karte setzen. Nur die Sith schienen verrückt genug zu sein dem Wahnsinn zu erliegen sich lediglich auf die Macht und diese Lichtschwerter zu verlassen. Auch wenn Niphira ihren Wert inzwischen akzeptierte. Verstand wo die Vorteile lagen. Dennoch. Alles hatte vor und Nachteile. Alles ein Für und Wider. Aber solche Narren in ihren edlen Räumlichkeiten mit ihren verdammten kleinen Intrigen begriffen so etwas scheinbar nicht…


Es brauchte ein paar Sekunden bis der Sturm in Niphira sich ein wenig wieder gelegt hatte. Sie hielt ihre Hände weiter zu Fäusten geballt. Diese Gespräche wurden ermüdend. Inzwischen hatte Niphira genug von Kämpfen für ein größeres Wohl gehört. Am Ende war es lediglich anstrengend. Politik wie diese war für sie selbst egal. Jetzt in diesem Moment musste sie ihre Ausbildung schaffen. Danach einen Weg finden nicht länger nur eine Schachfigur zu sein. Auch wenn Niphira Darth Draconis sehr respektierte, ihm loyal war, so war sie nicht bereit wie ein Bauer manipuliert zu werden. Derzeit war es noch notwendig es mitzumachen. Am Ende würde er immer einen Weg finden sie das machen zu lassen was er wollte. Dennoch… Ihre Ziele waren anders gelagert. Ihr Weg ein anderer. Ihr Interesse etwas zu beherrschen war nicht vorhanden. Vielleicht wirklich ein Gendefekt als nachkomme einer Jedi. Wer wusste das schon. Am Ende beobachtete Niphira weiter den Gast. Hörte ihm zu. Hörte warum Darth Draconis verschwunden war. Seinen Tod vorgetäuscht hatte. Am Ende war ihr Blick, so weit es ohne nennenswerte Bewegung möglich war, zu ihrem Meister gewandert. Es war ein interessanter Umstand. Aber nichts was aus Sicht Niphiras besonders verwerflich wäre. Etwas dass aus ihrer Sicht manchmal notwendig wäre. Um sich selbst zu schützen half manchmal nur der Rückzug. Auch wenn der Rückzug ein entsprechend drastisches Vorgehen wie in diesem Fall erforderte. Es gäbe wohl viele Wesen, gerade hier im Tempel, die diesen Weg als Schwäche interpretiert hätten. Schwäche wäre es gewesen stur in den Tod zu laufen. Stärke war nicht jeden Kampf zu kämpfen. Stärke hieß es zu seinen Entscheidungen zu stehen, seine Kämpfe auszufechten und weiter zu machen. Nein. Ihr Meister verlor durch diesen Teil seines Lebens nicht den Respekt seiner Schülerin. Er gewann nur Hochachtung und Respekt. Aber das brauchte sie nicht aussprechen. Brauchte es nicht zeigen. Er würde es merken. Auf die eine oder andere Art und Weise. Das Gespräch verlief weiter. Niphira versuchte weiter einen klaren Kopf zu behalten. Ihren Geist wach zu halten. Es wurde inzwischen anstrengend die Machtsicht aufrecht zu erhalten. Ihr Kopf fing leicht an zu schmerzen. So fuhr sie dies herunter. Schloss ihre Augen. Hörte zu, nutzte ihre restlichen Sinne um das Gespräch zu verfolgen während sie sich langsam und unbemerkt erholte. Es dauerte nicht Lange. Dann fiel das Gespräch in eine eher lästige Richtung. Das Thema wurde auf sie gelenkt. Sie wäre geehrt wenn ihr Training? Für was hielt Draconis sie? Einen Anfänger? Auf der anderen Seite… Wie sollte sie mit einer Waffe, mit der sie nicht eine Sekunde hatte üben können gegen so ein Wesen etwas lernen? Wie gerne hätte sie protestiert? Wie gerne abglehnt? Wie gerne hätte sie diskutiert? Alles sträubte sich in der Schülerin gegen dieses Training. Gerade im Angesicht dessen wie die letzten Trainingseinheiten aufgebaut waren. Balance war hier egal. Alles was sie über den Nahkampf wusste mit Füßen getreten. Ehrlos aufeinander eingeschlagen! Gerade ihr Meister schien den Stummen Ehrenkodex eines Schwertkämpfers lieber zu besudeln als einmal in dessen Ehrenhaften Pfaden zu wandeln! Es war wie ein Gizka das auf tausende Jahre tradition einen Haufen hinterließ. Es gab unter Sith keine Ehre. Am Ende würde sie dennoch nicht damit anfangen diese abzulegen. Daher Tat sie das einzig Richtige. Ihr Meister verlangte, dass sie ihren Gast mit dem gleichen Respekt begegnete wie jenem dem sie auch dem Executor entgegen zu bringen hätte? Gut. Sollte er es bekommen. Ehrfürchtig verneigte Niphira sich vor diesem Mann. Diesem ihr Fremden. Es lag Demut in der Verneigung. Aber diesmal war es nicht die Verneigung wie es als Schülerin der Sith erwartet worden wäre. Sie ließ dem Gast die höchste Ehrerbietung zuteil werden, die ihr gemäß des selbst gewählten Weges möglich war. Eine Verbeugung eines Schwertkämpfers, der sein Gegenüber als höher gestellt akzeptierte. Eine Geste, die zumindest jenen die dem Weg des Schwertes folgten eine der größten Ehrerbietungen darstellte, die sie ihm hätte übereichen können. Jede Bewegung dieser Verbeugung war gezeichnet von Respekt und Hochachtung. Es war auf den ersten Blick eine normale Verbeugung. Der aber kaum geneigte Kopf, Die gerade gehaltene Wirbelsäule. Es fehlte vielleicht die Unterwürfigkeit einer Sklavin. Dafür war es ein weitaus respektvollerer Akt als alles was sie im Sinne der Sith hätte tun können. Hoffentlich verstand zumindest der Gast etwas von dieser Art Kultur und was ihre Geste bedeutete. Das es in diesem Kontext mehr war als nur eine Phrase wie es die üblichen Verbeugungen gewesen wären. Dies hier. Dieser Mann der quasi mehr Maschine als Mensch war. Seine Bewegungen deuteten darauf hin, dass er der eindeutig erfahrener als Kämpfer war. Wer sie kannte konnte eine Veränderung in ihren Bewegungen erkennen. Es war kein Schüler, kein Pöbel, kein Anfänger. Langsam richtete Niphira sich wieder auf. Sie sollten kämpfen. Ihre Niederlage stand schon fest. Langsam nahm sie ihre Kapuze vom Kopf. Ließ ihren Robenmantel abnehmen. Sie schaute ernst. Wenn dieser Sith ihre Mutter kannte würde er spätestens jetzt wissen, wessen Nachkommin sie war. Dass sie immer Fehlerhaft sein würde. Egal was die anderen sagten. Zusammen verließen sie diesen Raum. Gingen zum Trainingsraum. Niphira schwieg weiterhin. Ein weiterer Punkt, der eher unüblich für ihren Charakter war. Am Ende würde sie nicht frei kämpfen können. Nicht so. Nicht gegen so ein Wesen. Sie durfte nicht reden. Nicht in Gegenwart eines solchen Mannes. Nicht wenn man hier einen potenziellen Partner ihres Meisters damit verärgern könnte.


Sie trat auf Anweisung Nergals vor. Er war riesig. Normalerweise hätte es Niphira nicht gestört. Sie war im vergleich zu vielen hier im Tempel relativ klein. Hatte oft genug aber genau dies ausgenutzt. Ihr Gegner aktivierte seine Waffe. Mit einem Schwert wusste sie alleine hunderte Wege es zu ziehen um sich auf alles vorzubereiten. Ein Umstand durch den sie erst bei einem Angriff, egal von sich selbst aus, oder dem eines Gegners erst genau bei der Attacke ihre Klinge zog. Aber jetzt? Sie starrte den Sith vor sich an. Ernst. Steif. Es war ein wenig wie damals. Sie eine Anfängerin, Greth als Lehrer. Der unterschied war nur, dass ein Fehler nicht zu einem Becher Tee und einem amüsanten Gespräch führen würde. Ihr Blick senkte sich kurz. Nein. Seine Bewegungen zeigten schon, dass sie keine Chancen hatte. Dass es keinen Weg gab sich hier nicht zu blamieren. Seine Worte nickte er nur ab. Selbst diese Bewegung sprach Bände davon, dass sie gerade absolut gehemmt war. Dass sie eingeschüchtert von der Präsenz des anderen war. Selbst als er Angriff bewegte sie sich nicht. Es war doch sinnlos… Eigentlich kam nicht einmal die Geschwindigkeit ihres Gegners Überraschend. Sie spürte die Wärme der Klinge an ihrem Hals. Kaum merklich senkte sich ihr Haupt. Sie war nichts. Wertlos. Sie hielt sich immer für jemanden der gut kämpfen konnte. War aber ein niemand mit ein paar Stunden Training. Sie wusste in welcher Lage sie sich befand. Alleine seine Worte waren von der Art die bei normalerweise irgendwelche dämlichen Kommentare entlockt hätten. Etwas das vermutlich von allen hier im Tempel Draconis mehr als bewusst sein durfte. Schließlich nahm der Executor die Klinge von ihrem Hals weg. Trat ein paar Schritte zurück. Niphira beobachtete ihn. Jede seiner Bewegungen. Jeden Schritt. Jede noch so kleine Bewegung. Es gab keinen Weg bei dem sie nicht versagen konnte. Langsam ballten sich ihre Hände zu Fäusten. Eine Sackgasse. Mehr war das hier nicht. Sie wusste nicht einmal wie man mit diesen Dingern richtig kämpfte. Ihr Meister hätte ihr hierfür genauso gut einen Besen geben können. Selbst damit hätte Niphira gerade mehr anfangen können als mit diesen Dingern. Es gab keinen Weg hier nicht zu scheitern. Nicht so. Ja, sie verstand dass sie lernen musste mit dieser Art Waffe zu kämpfen. Warum aber musste dieser Mann im gleichen Atemzug ihre persönlichen Vorlieben so sehr verteufeln?! Es gab keinen Weg hier zu gewinnen. Anders als sonst fehlte das Selbstbewusstsein, das Vertrauen in ihr Können bei jeglicher Bewegung. Langsam wanderte ihre Hand zu dem Griff. Sie starrte ihn kurz an als wäre es ein Fremdkörper. Am Liebsten wäre sie weg gelaufen. Hätte dieses Ding von sich geworfen. Es passte nicht zu ihrem Stil. Sie schaute auf. Betrachtete die Körperhaltung ihres Gegners. Er war gut. Sehr gut. Es fing in ihrem Kopf an zu arbeiten. Ihr fiel nur eine Antwort ein. Ein Weg hierzu bestehen. Langsam streckte Niphira ihre Hand mit dem Griff aus und Aktivierte die Doppelklinge. Hielt bewusst die Stelle verdeckt an der sie die Klinge teilen konnte. Überraschung war vielleicht der einzige Weg nicht komplett zu versagen. Aber wie sollte das Gehen. Langsam setzte sie einen Fuß nach hinten. Wieder etwas unübliches. Ihr normaler Stil war es den anderen Fuß nach vorne zu setzen. Teilweise musste sie ein Zittern unterdrücken. Angreifen. Diesen Riesen. Das war verrückt. Auf der anderen Seite… Er würde nicht ewig warten… Sith hatten nicht viel Geduld. Sie war einfach verunsichert. Nicht in der Lage sich komplett zu fokussieren. Alleine schon um nicht wieder zu reden. Schon um ihren Meister nicht wieder zu verärgern durfte das einfach nicht passieren! Alles in ihrem Körper verspannte sich. Langsam beugte sie sich leicht vor. Atmete tief durch. Lief dann los. Direkt auf ihren Gegner zu. Auch hier würde jeder Außenstehende merken, dass sie etwas zurück hielt, dass sie abgelenkt von etwas war. Etwas was sie beschäftigte. Ansonsten würde sie nicht direkt frontal auf solch einen Gegner los rennen. Nicht lange und die Distanz war überbrückt. Kaum dass sich ihre Klingen kurz kreuzten sprang Niphira wieder zurück. In der Tat blieb sie auf Abstand. Eine Sache die sie selbst bei ihrem Meister bisher nie getan hatte. Jeder Teil ihres Körpers war gehemmt. Sie brauchte das Reden beim Kämpfen. Nicht nur um sich selbst zu stärken sondern auch um lockerer zu kämpfen. Alles an ihrem Körper war verkrampft. Es war aber schwierig als Außenstehender festzustellen was es war. Ihre Loyalität, ihre Demut, einfach alles wofür sie kritisiert worden war die letzten Tage versuchte sie zu bedenken. Am Ende aber bremste es sie sichtlich. Zu groß war die Angst ihrem Meister eine Schande zu sein indem sie mit ihren Äußerungen ihren Gast oder gar ihn selbst beleidigte. Nur den Bruchteil einer Sekunde und schon war Niphira mental besiegt. Wie viel hatte sie bisher durch das Ganze verloren. Sie wollte nicht noch den kleinen Rest der ihr verblieben war aufgeben. Den kleinen Rest, der ihr zumindest noch genug Mut gab nicht einfach weg zu laufen. Sie atmete flach und schnell. Fast als wäre sie erschöpft. Dabei war es nur ein weiterer Punkt der ihre Unsicherheit widerspiegelte. Ihr Charakter stand in einem krassen Gegensatz zu den bisherigen Lehren. Sie hatte eine andere Art Respekt zu zeigen als jene die von ihr hier gefordert war. Krampfhaft versuchte sie es aber dennoch umzusetzen. Sie zerbrach Mental geradezu daran. Sie stellte sich unsicher wieder in eine Position die komplett defensiv war. Da war nicht viel von dem was sie aus machte. Es war, als würde da nur eine Hülle stehen. Ein leeres Gefäß. Kein Kämpfer, eher eine Marionette. Ein Droide der zum Training diente. Sie spürte die bohrenden Blicke der beiden Sith. Wusste nicht was sie tun sollte. Würde sie so weitermachen, würde sie ihren Meister wegen der Schwäche blamieren. Aber würde sie sich dem ganzen hingeben… Würde sie wirklich frei kämpfen, alles geben, was sie hatte… Wäre ihr Meister verärgert weil sie wieder zu viel redete. Weil er scheinbar nicht verstand wer sie war. Warum sie was auf eine bestimmte Art tat. Immer wenn sie ihre Art von Respekt gezollt hatte wurde es negativ ausgelegt. Immer wenn sie anfing ernsthaft eine Aufgabe zu erledigen war er ihr fahrlässigkeit vor. Egal was sie versucht hatte. Es war immer so als würde er es ins negative umkehren. Wenigstens dieses Mal wollte Niphira nicht so sein, dass er sie als respektlos erachtete. Sie schüttelte mit ihrem Kopf. Richtete sich langsam auf. Sie konnte so nicht kämpfen. Da war kein Antrieb mehr. Sie war Mental schon geschlagen. Ihr Geist verschloss sich zunehmend. Es gab keine Möglichkeit hier zu bestehen.Sie senkte ihren Blick. Versagen… Warum konnte sie nur versagen? Es war hoffnungslos! Sie suchte den Blickkontakt zu ihrem Meister und schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. Ein Zeichen, dass sie Aufgab. Das erste Mal gab sie auf. Das erste Mal in ihrem Leben kämpfte sie nicht. Sie verstand nicht was sie tun sollte. Sie war ratlos. Begriff nicht wie sie mit den Lehren ihres Meisters kämpfen sollte. Hass, Wut, Zorn, ja, soweit war ihr das klar. Aber der Rest… Alles schien sich gerade zu widersprechen. Langsam wandte sich Niphira wieder zu Nergal. Sie ging auf die Knie und senkte den Kopf. Versuchte zumindest das bisschen zu geben was sie geben konnte. Demut, Unterwürfigkeit, Respekt. Sie konnte nicht kämpfen ohne ihre Gegner zu beleidigen. Sie brauchte es um sich selbst zu entspannen. Gerade wenn jemand so viel stärker war. Doch so wie es gerade lief… Fand sie keinen Rhythmus. Es war nun ihr Urteil was passieren würde. Langsam legte Niphira ihre Waffe vor sich auf den Boden. Ein klares Zeichen, dass sie aufgab. Sie konnte nichts anderes Tun, was nicht irgendwie eine Beleidigung für zumindest einen der beiden Anwesenden gewesen wäre. Sie würde vermutlich bestraft werden. Würde den Zorn beider Executoren abbekommen weil sie mal wieder nicht begriffen, dass Niphira nichts tun konnte bei dem sie beide beleidigen würde. Auf die eine oder andere Art und Weise. Sie würde die Strafe annehmen. Für Darth Draconis musste es sein, als würde da gerade jemand völlig anderes Knien. Jeder Charakterzug der für Niphira üblich war, war wie verschwunden. Sie unterband ihr eigenes Sein so krampfhaft, dass sie selbst kaum in der Lage war klar zu denken. So zu kämpfen wäre zu gefährlich gewesen. Ihre Unaufmerksamkeit hätte zu Worten führen können. Worte die nach ihren bisherigen Erfahrungen das Bündnis beider Executoren gefährdet hätte. Was konnte sie nur tun? WAS ZUR HÖLLE? So kniete sie da. Die Augen geschlossen und kämpfte komplett gegen ihre Natur an. Gegen alles was sie aus machte. Gegen alles was sie angetrieben hatte und dagegen dass es an die Oberfläche trat.


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal

Durch das Ablegen der Robe hatte Nergal dann alsbald auch einen besseren Blick auf Niphira. Konnte die Schülerin genauer inspizieren. Und gut möglich das es anderen ebenfalls aufgefallen wäre, doch gerade Nergals geschulter Blick auf die Bewegungen und die Haltung eines anderen, gerade wenn es darum ging einen potenziellen Gegner abzuschätzen, erkannten viel. Und etwas schien die Schülerin von Draconis zu beschäftigen. Nicht das Nergal erwartete jeder Schüler stürze sich auf eine Lektion mit dem gierigen Verlangen ausgehungerter Tuk'ata, aber das hier grenzte an Verweigerung. Und doch... sie verneigte sich wie jemand der Erfahrung hatte. Rudimentäre Ausbildung in welcher Kunst des Kampfes auch immer. Vielleicht auch keine einheitliche Schule, sinnierte er. Möglicher Weise hatte sie sich auf eine bestimmte Art von Waffe spezialisiert? Was auch immer die Krux dort war, erkannte Nergal deutlich leichter und schneller einen Kämpfer der sich gezwungen sah auf ihm fremde Weise zu kämpfen. Warum aber? Weil er ein Fremder war?

Das Mysterium das diese Schülerin mit den doch so kleinen Feinheiten die manchem wohl niemals aufgefallen wären, beschäftigte die Gedanken des Executors so sehr, das er Niphira alle Zeit ließ die sie benötigte um den ersten Schritt, den ersten Angriff, zu machen. Doch noch bevor der überhaupt gelandet war, war Nergal klar das diese Konfrontation nicht lange andauern würde. Zwei, drei, vier weitere Schläge und sie ging erneut auf Abstand. Wäre Nergal ein anderer, hätte er sich vermutlich der Frustration oder dem Zorn hingegeben. Erbost wie es ein Schüler wagen konnte, eine derartige Trainingseinheit nicht aktiver zu ergreifen. Doch wie sollte ein unerfahrener Sith das tun, wenn er nicht wusste was er zu tun hatte? Wie er zu kämpfen hatte? Für den Augenblick verortete Nergal dort das Problem. Der Blick den sie auf ihre Waffe geworfen hatte, hatte mehr offen gelegt als ihre Ausstrahlung und Haltung bis zu diesem Punkt. Das war keine einfache Unerfahrenheit wegen einer neuen Waffe. Abneigung. Unwille. Daher überraschte es Nergal nicht, als sie zu ihrem Mentor blickte und mit dem Kopf schüttelte um dann mit gesenktem Kopf vor ihm nieder zu knien.

Es war nun an Nergal zu Niphiras Meister zu blicken, die unausgesprochene Frage ob diese Lektion ihm gehören würde in seinem Blick. Das kaum ersichtliche Nicken Draconis war alles was Nergal an Erlaubnis benötigte. Und trat daher vor Niphira um selbst auf ein Knie zu sinken.

Sein Lichtschwert, unlängst ebenfalls deaktiviert und am dafür vorgesehenen Haken an seiner Rüstung befestigt, griff er mit der so frei gewordenen Hand nach dem Kopf der Schülerin, hob ihren Blick, damit sie ihm in die Augen sah. Der Griff der sich um ihren Kiefer legte war nicht sanft, aber er war auch nicht darauf aus ihr Schmerzen zu bereiten, es lag jedoch keine Zärtlichkeit darin.


„Ich weiß das du kämpfen kannst.“ Die andere Hand Nergals hatte indessen das Lichtschwert der Schülerin ergriffen und als er sich wieder aufrichtete zog er Niphira ebenfalls mit. „Zumindest glaubst du das.“

Für einen weiteren Moment sah er sie an, spielte für einen Augenblick mit dem Gedanken einfach in ihre Gedanken einzudringen und dieser Sache so einfacher auf den Grund zu gehen, doch das würde den Lerneffekt auf Null setzen. Nergal erlöste sie aus seinem Griff und blickte auf die Waffe in seiner Hand herab, ehe er wieder in ihre Augen sah.

„Das du nicht gewinnen kannst ist deinem Meister und mir auch von vorne herein klar gewesen. Und ich bin gewillt dir genügend Intelligenz zu unterstellen, das du dir das nicht erhofft hast.“ Mit ihrer Waffe spielend, entweder ließ er sie in seiner Hand rotieren, oder warf sie kurz nach oben um sie direkt wieder aufzufangen, wand Nergal sich von ihr ab, machte einen oder zwei Schritte, ehe er sich wieder zu ihr drehte. Niphiras Lichtschwert noch immer in Bewegung.

„Du zügelst dich. Hältst dich zurück. Warum?“ Noch bevor sie zu ihrem Meister blicken konnte, ob sie wollte oder nicht, hatte sich seine Hand wieder um ihren Kiefer gelegt. Unnachgiebig hielt er sie fest, zwang sie erneut ihn anzusehen. „Das hier ist der Trainingsraum deines Meisters. Er und ich haben gemeinsam Blut vergossen. Wir haben gegen Jedi gekämpft, uns durch Horden republikanischer und imperialer Soldaten geschlagen. Ich selbst habe mit dem Meister deines Meisters Seite an Seite auf Corellia die Jedi aus ihrer einstigen Heimat vertrieben. Glaubst du wir hätten dir auf diesem Gebiet nichts beizubringen?“ Entschlossen, aber ohne zu viel Kraft stieß er die Schülerin von sich.

„Wie willst du irgendwann gegen andere Sith oder Jedi stand halten? Hast du dich überhaupt über die Art und Weise wie ein Sith kämpfen kann informiert, bevor du aufgegeben hast?

Ich glaube kaum das Darth Draconis sich mit einem Schwächling der keinen Willen hat sich gegen andere zur Wehr zu setzen abgeben würde. Und doch stehst du hier und gibst dich wie eine Verliererin. Eine Verliererin bei einer Trainingseinheit! Und damit ist es der Schande noch nicht genug, nein... du gibst dich auch noch gleich zu Beginn geschlagen.“


So hart seine Worte auch gewesen waren, so kalt sein Blick sich in ihren gebohrt haben mochte, als er endete und den Kopf schüttelte lag eine überzeugende Miene des Bedauerns auf seinem Gesicht.

„Ich wollte mich dessen vergewissern was du bereits gelernt hast, Niphira. Sehen über welches Können du verfügst und darauf aufbauend Wissen mit dir teilen. Aber das...“ Wieder schüttelte er den Kopf. Weniger Mitleid in seinem Blick, härter dieses Mal. Erneut wanderte sein Blick zu ihrer Waffe, die er ihr dann, auf ihre Körpermitte zielend, zuwarf. „... ein Trainingsdroide besitzt mehr Leidenschaft.

Also... Sprich endlich.“


Nicht das es tatsächlich ihre letzte Chance wäre, aber Nergal konnte sich denken das ihr Meister mit dieser Darbietung auch nicht allzu glücklich sein konnte. Andererseits hatte er schon einen besseren Einblick in ihr Wesen bekommen und wusste besser warum und wieso sich diese Lektion in diese Richtung entwickelt hatte. Nergal hatte auch die eine oder andere Vermutung formuliert, sinnloses vermitteln von Wissen würde aber gerade durch das fehlen jeglicher Kenntnisse die Niphira besaß kaum erfolgreich sein. Zwar hatte die Tatsache das sie über eine Doppelklinge verfügte eine gewisse Tendenz offenbart, doch der Kampf war für ihn mehr als nur die Waffengattung. Der Kämpfer bestimmte den Fluss einer Konfrontation. Welchen Stil hatte er gewählt, welches Wesen brachte er mit? Und anhand dessen was er bisher gesehen hatte, wirkte es nicht so als habe sich Niphira für diese Waffe entschieden. Eher als hätte sie sie zufällig gefunden...

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Der Executor stieß mit ihm an und verabschiedete ihn dann mit schönen Worten, der Mirialaner nickte, deutete eine Verbeugung an. Um dann nachdem er das Glas geleert hatte, überlegte er kurz ob er beim hinausgehen es dem Diener einfach zu zuwerfen sollte. Doch stattdessen stellte er es auf das Tablett mit dem der schwarze Droide angewackelt kam. Darth Draconis, übergab ihm noch ein Datacron auf dem alle vitalen Informationen für seinen Auftrag gespeichert waren. Dann ließ sich Craton hinausführen und schlug kurzentschlossen nicht den Weg ein den er gekommen war. Denn von dort schien sich ein wilder Rancor zu nähern, ein wilder Rancor mit Sodbrennen und schlechter Laune. Das spürte sogar er mit seinen schlecht entwickelten Machtsinnen, das er diesem Wesen besser nicht über den Weg lief. Und so folgte sein Rückweg einem anderen Pfad, doch führte er ihn letztendlich in die Bibliothek die sich in der Domäne der Lernenden befand.

Zwischen diesen ganzen huschenden, in Roben gehüllten Gestalten, fiel der Mirialaner in seiner Kluft auf wie ein Pfau der ein Rad schlug. Doch es störte ihm im Moment in keinster Weise, er war zurück. Zwar nicht als Krieger, doch als etwas gänzlich anderes, als das als was er gegangen war. Am Eingang der Bibliothek drängten sich Erinnerungen in den Vordergrund, das kleine Scharmützel mit Jarael dem Avatar von… er hatte keine Ahnung mehr. Und ihren Wächtern, das hier abgehaltenen Auswahl verfahren für Lady Livianas Schülerschaft. Seine Kniefall vor Lord Sturn, wie würde er reagieren? Ob er ihn kontaktieren sollte? “Panweba du bacaia, vea hatkocanh bidcakeza. Oto vo ba apiua dah mee gai.“ („Vertraue der Macht, alles wird sich fügen. Behalte dein Ziel im Blick.“) Ja er, der Andere hatte recht, er musste sich auf seine Ziele konzentrieren. Der Renegat trat an eines der Informationsterminal heran und suchte nach Teilen der Bau und Wartungspläne des Ordensgebäudes, doch hier schien er nicht fündig zu werden. Es gab allgemeine Wegbeschreibungen, hier und dort mal eine Karte der Domäne der Lernenden und der Wissenden, aber nicht mehr. Der Mirialaner hieb mit der Hand auf die Eingabekonsole, fierfek! Er wusste dank Darth Draconis wo die Zielperson ihr Quartier hatte, doch wie nur sollte er dort unbemerkt hin gelangen? Craton forderte eine Datacard Kopie des Buches an das er auf der 'Lynx' versteckt hatte und in dem er gelesen hatte. Die ‚Kampftechniken der alten Meister‘ und während die Daten geschrieben wurden, lehnte er sich an das Terminal. Wie er dort grübelnd stand, fiel sein Blick auf einen der Lüftungsschächte der für Warme oder Kühle Luft zuständig war. Er schnippte mit der Rechten, er war für die Wartungsmannschaften in diesen Schächten umher gekrochen. Und sie Verbanden den gesamten Tempel. Ein diebisches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht als der Datacard aus dem Terminal entnahm und sich anschickte die Bereiche der Techniker und Wartungscrews aufzusuchen.

Wie selbstverständlich betrat er die Werkstatt, diese Halle in der Werkzeugmaschinen und Material lagerten. Der Bereich in dem Jünger mit dem Wissen um Technische dinge an alle arbeiteten, von einem Defekten Bildschirm, über die Steuerungseinheit eines Feuerlöschsystems bis hin zu Droiden des Ordens. Vor seinem Treffen auf Mohan und Venris, vor seinen Nachforschungen für Lord Sturn hatte er hier gearbeitet. Und so Atmete er einmal tief durch, schmeckte dies mit dem Aroma von Schmieröl und Reinigungsmittel versetzte Luft und betrat das was man als Büro bezeichnen konnte. Zwei Datenterminals standen hier, auf diesen und dem Holoprojektor in der Ecke wurden akute Störungen angezeigt. Eine weitere Spalte gab an welche Arbeiten turnusmäßig nun erledigt werden mussten und welche Gruppe damit beschäftigt war. Gerade war hier ein Jünger zugange, ein Sullustane in verschmierter Kleidung, der wie Wild auf einem der Terminale herum tippte. Craton nickte ihm zu und stellte sich an das andere Terminal. Doch kaum das er seine Eingabe getätigt hatte, zwitscherte der Sullustane los.


“Was soll das? Die Terminals sind für die Wartungsteams, Infos gibts in der Bibliothek. Also weg mit dir.“

Dopa Maskey sah von seinem Terminal hoch,schlug dann seine Augen nieder und begann dann zu sprechen:

“Hey yea (man) ich hab früher auch bei eurem Haufen gearbeitet, aber Lady Liviana, sie sagt in ihrem Quartier zieht es und ich dachte mir als guter Schüler. Sehe ich mal nach ob ich herausfinden kann wo ich die Lüftung und die Klimakontrollen finde. Du weißt doch wie die Meister sein können.“

Der Mirialaner versuchte seine Stimme einen bedrückten Klang zu geben und auch etwas eingeschüchtert zu blicken. Als der Sullustane seine Geschichte hörte, nickte er nur und meinte:

“Na gut, ausnahmsweise, aber dann verschwindest du. Luftsteuerung ist unter Klima zu finden.“

Der Mirialaner bedankte sich artig und suchte dann die Pläne für die Wartungstunnel und Lüftungsschächte in der Domäne der Oberen heraus. Zu seinem Glück war seine Nachricht zwar von Sith aufgefangen worden, aber noch nicht bis zu jedem Knecht im Orden gedrungen. Nachdem er sich diese Informationen auf eine weitere Datacard geladen hatte, verließ er die Werkstatt, so schnell und so unauffällig wie es ihm möglich war. Er war erst wenige Stunden wieder im Ordensgebäude und doch war so viel bereits geschehen und es war noch kein Ende in Sicht. Während er sich eine Ruhige Nische auf dem Weg zum Hangar suchte, kramte er das Comlink hervor. Er wusste den Ort, an dem er sich mit dieser Mysteriösen Person treffen sollte, aber noch keine Zeit. Und so schrieb er:

Ich bin bereit. Wann?

Kaum das er das Comlink wieder weggesteckt hatte und er sich angeschickt hatte weiter zu gehen, meldete es bereits den Empfang einer Nachricht. Einfach und Schlicht, er sollte um Mitternacht Bastioner Standardzeit am Treffpunkt sein. Bis dahin hatte er noch 6 Stunden Zeit, Zeit genug sich vorzubereiten. Craton marschierte weiter zum Hangar und bestieg das Schiff mit dem er angereist war. Am Reaktor hatte man eine Sperre angebracht, so sparte man sich die Bewachung. Aber den Reaktor brauchte der Mirialaner nicht denn die niederen Schiffsfunktionen wurden von einer Energieleitung gespeist die vom Hangar gespeist wurde. Der Renegat überflog die Informationen aus dem Datacron, markierte sich dann auf dem Wartungsplan mögliche Zugänge und Ausgänge die ihm nützen könnten. Und letztendlich befestigte er den Blaster wieder in seinem Rücken. Es war ihm scheiß egal ob ihm das Tragen von Waffen im Orden gestattet waren oder nicht. Aber er würde nicht unbewaffnet in die Katakomben hinab steigen. Selbst als er es das erste Mal als Jünger getan hatte, hatte er seine Garotte und seinen Löffel mit gehabt. Nun würde er richtige Messer und einen Blaster haben, was eine nicht zu verachtende Verbesserung war.

Kaum das er weiter in die Gänge der Katakomben vorgedrungen war, spürte er es, wie Spinnweben auf der Haut. Doch es fühlte sich anders an als beim ersten Mal, damals fühlte es sich kalt und abweisend ab. Diesmal war das Gefühl hier unten… wärmer? Hatte er sonst das Gefühl in kaltem Nieselregen zustehen, hatte er nun das Gefühl als stünde er auf einer trockenen Wiese vor einem Sommer Gewitter. Im Hintergrund hörte man schon das Grollen und die Luft roch nach Ozon, dabei war es schwül-warm und man wartete auf die Erleichterung die der Regen bringen würde. Craton schloss die Augen und atmete tief durch. Als er die Augen wieder aufschlug ging Dopa Maskey mit gestrafften Schultern und neuer Entschlossenheit weiter.

Zweimal irrte er sich im Weg, einmal war sein Weiterkommen von einem Brabbelnden Ding versperrt, dem er lieber aus dem Weg ging als sich auf eine Konfrontation einzulassen, hier unten wussten man nie woran man war. Ein wahrlich schauriges Gemäuer, folgte auf das Nächste, an manchen Orten hörte man nur seinen eignen Atem und seinen Herzschlag. Dann gab es Gänge in denen Man Wasser Rauschen hörte oder irgendwelche Maschinen wummern. Dann wieder wimmern und winseln von Wesen die nie wieder einen Weg aus diesem Labyrinth und dem Labyrinth in ihrem Geist finden würden. Leere Augen folgten dem Mirialaner in Abschnitten seines Weges, während dunkle Münder flüsterten.

Doch dann hatte er sein Ziel erreicht, den Durastahl Steg über einem Dunst verhangenen Abgrund, aus dem man es leise Gurgeln hören konnte. Wie Weit es hier in die Tiefe ging, konnte man nur erahnen. Der Renegat prüfte die Stabilität des Geländers, lehnte sich dann dagegen und begann mit dem Messer aus seinem Stiefel zu spielen. Solange er wartete, konnte er auch an seiner Geschicklichkeit arbeiten.[/color]


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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]


Niphira wusste, dass ihr Verhalten beschämend für sie war. Sie wusste das alles. Aber die Ehre ihres Herren war wichtiger. Sie konnte hier nicht bestehen. Es war ihre einzige Chance hier vernünftig zu überstehen. Ohne dass dieser Mann und ihr Meister sich überwarfen. Oder sie am Ende jemanden erzürnte. Es war wie ein Kopfschmerz. Ihr ganzes Naturell hatte sie unterdrückt. Ihre Angriffe hatten keine Kraft gehabt. Es war eher wie das Verhalten einer Person die kurz ein paar Mal einen Topf mit Wasser antippte um festzustellen ob es wirklich heiß wäre. Sie hatte nicht einmal wirklich angegriffen. Der Druck war immer schrecklicher geworden. Unermesslicher. Langsam war sie zurück gewichen. Es war beschämend auf so vielen Ebenen. Sie konnte nicht abrufen was sie konnte. Nicht unter diesen Umständen. So kniete Niphira. Spürte jeden Schritt des Riesen wie ein Beben näher kommen. Sie versuchte ruhig zu bleiben. Versuchte nicht zu zucken. Erwartete einen Angriff. Eine Strafe. Die Stille war eine Qual. Sie hielt ihre Augen geschlossen. Bemerkte aber nur eine Bewegung. Sie spürte den Griff. Die Kraft hinter diesem. Sie öffnete in seine Augen. Musste unweigerlich an die Feuer der Hölle denken von denen man ihr als kleines Kind erzählt hatte. Von einem Ort ewiger Qualen. Was mochte der Mann schon gesehen haben? Lieber zog Niphira die Strafe auf sich als ihren Meister als unfähig dastehen zu lassen.

Seine ersten Worte waren ein Lob und zugleich eine Qual. Sie hatte ein paar Tricks drauf. Nichts was wirksam gegen einen Mann wie ihn wäre. Aber gegen viele Gegner war sie nicht so schlecht aufgestellt. Es war nun einmal eher ein psychisches Problem. Nach und nach hatte man sie ihrer Selbst beraubt. Ihr jene Dinge genommen, die ihr am Wichtigsten gewesen waren. Sie erwartete fast, dass ihr Meister ihr Heiligtum. Ihre Vergangenheit bald schänden würde indem er ihren letzten verbleibenden Besitz beseitigen würde. Schon der Nachsatz nach diesem kleinen Lob. Dieser kleinen Anerkennung zertrümmerte aber das wenige Selbstvertrauen was kurz wieder zurück gekommen war. Dennoch war sie weit davon weg etwas zu sagen. Was hätte Niphira auch sagen können. Alles was aus ihrem Mund käme würde ihren Meister bloßstellen. Lieber stellte sie sich selbst bloß, als ihren Herren zu blamieren. Es war eine Schande. Sie war auf ihre Beine gezogen worden und sah wie der Riese mit der Doppelklinge hantierte.

Natürlich war die Niederlage unausweichlich gewesen. Das war nicht das Problem. Dieser Riese wäre schließlich nicht der Erste gewesen, dem sich Niphira in den Weg gestellt hätte und der ihr um Welten überlegen war. Das Wie war eher das Problem. Wenn sie nicht alles zeigen konnte würde sie ihn mehr beleidigen als wenn sie das tat, was gerade passierte. Sie senkte wieder ihren Blick. Wie ein Schulkind dass von seinem Lehrer getadelt wurde. Alles was er sagte stimmte. Aber am Ende… Es war einfach zu gefährlich. Wenn Niphira was dummes sagte gegenüber jemandem der auf ihrer Ebene war, war es was anderes. Etwas was sie sich erlauben könnte. Eben weil man auf einer Ebene war. Jedoch ging es hier nicht um das Training. Es ging um vieles mehr. Ihre Art und Weise wie sie sich in einem Kampf verhielt. Es war nun einmal eine Sache, die nicht funktionierte. Ihr fehlte es an sprachlichem Feingefühl sobald sie kämpfen sollte. Es war für sie das natürlichste der Welt dabei zu reden. Einfach weil es für sie dazu gehörte. Einfach weil das ihre Person war. Das letzte Bisschen was sie noch von sich erhalten hatte. Das wollte sie nicht verlieren. Es wäre eine Verhöhnung ihrer früheren Lehrer gewesen.

Warum sie sich zurück hielt? War das so unersichtlich? Sie wollte kurz zu ihrem Meister schauen, jedoch wusste Nergal dies zu verhindern. Wieder ein Sith der nichts verstand. Waren alle Sith solche verbohrte Narren? Konnten oder wollten sie gewisse Beweggründe nicht verstehen?! Die Wut kroch in Niphira hoch. Sie war nicht falsch. Die waren es. Diese Blinden, die Narren. Langsam fiel es ihr leichter seinem Blick stand zu halten. Wenn sie es nicht verstehen wollten, dann musste sie es ihnen beibringen! Sie waren krank. Schwächten ihre eigenen Reihen durch unverständnis. Unfähigkeit in Bereichen die dafür notwendig wären ihre eigenen Ziele zu erreichen! Er stieß sie von sich. Die Wut, die Entschlossenheit ließ sie instinktiv eine wenig aggressivere Haltung einnehmen. Ihre Fäuste waren geballt. Wie sie irgendwann gegen Sith oder Jedi standhalten sollte? Wie wäre es damit ihr nicht Krampfhaft Dinge auf zu drücken, die ihrer Natur widersprachen vielleicht? Sie betrachtete Nergal wieder bei jeder Bewegung. Seine Worte saßen. Sie waren schlimmer als jede Verletzung. Schwach. Ein leichtes Zucken in ihren Augen. Ein kurzes und unbewusstes Aufbäumen. Nichts nennenswert gefährliches. Eher ein langsames aufrichten war es. Das Bedauern. Sie brauchte kein Bedauern. Was er wollte… Es war ihr egal. Aber gut. Mehr wollte er nicht… Unbewusst stand sie voll aufgerichtet vor ihm. Sobald er das Lichtschwert Rüber warf fing sie es in der Luft. Starrte es an. Sie wollte es nicht haben. Lieber würde sie momentan mit ihren Fäusten kämpfen als mit diesem Ding. Sie sollte sprechen? Ohne den Blick von der Klinge zu wenden setzte sie an.

“Es wird weder Euch, noch meinem Meister gefallen, was ich sagen werde…”

Sie drehte ihre Hand mit dem Lichtschwert. Schaute schließlich aber langsam Nergal an. In ihrer Stimme lag ein stummer Zorn. Eine Unterdrückte Wut. Etwas was sich schon lange aufgestaut hatte. Etwas was nun anfing an der Oberfläche zu kratzen.

“Ich empfinde Eure Waffen als Fremdkörper. Sie wirken auf mich… ungenügend… Sie haben für meine Art zu kämpfen zu viele Nachteile. Auch wenn ich langsam verstehe, warum sowohl Sith als auch Jedi ihnen vertrauen.”

Langsam wanderte der Griff wieder an Niphiras Gürtel. Sie hatte es versucht. Sie war gescheitert. Er wollte dass sie redete, also redete sie. Ihre Muskeln spannten sich das erste Mal seit ihrem Treffen an. Offenbarten die Früchte eines Trainings dass nur zum Teil auf Kraft und viel mehr auf Geschwindigkeit und Ausdauer ausgelegt war. Inzwischen stand Niphira aufrecht vor ihm. Die Arme vor der Brust verschränkt.

“Ich habe das Problem, dass ich anfange beim Kampf meine Gegner zu verspotten. Anders bleibe ich nicht Locker genug. Ich hoffe Euch ist bewusst was ich damit meine. Ich habe eine Art zu Kämpfen erlernt bei der Anspannung mein Tod wäre. Um Euch nicht das Gefühl zu geben ich würde keinen Respekt kennen und um meinen Meister nicht komplett zu blamieren habe ich mich für die Aufgabe entschieden. Ich musste mich zu sehr darauf konzentrieren es nicht zu tun. Meine Klappe zu halten. Genauso wollte ich auch nicht das Gefühl vermitteln, dass ihr meine Aufmerksamkeit nicht gewahr seid da ich mich zurück halte was auch eine Form der Respektlosigkeit gewesen wäre. Ich musste mich damit abfinden, dass man mir mein Schwert, eine Waffe, mit der ich mich bereits bevor ich hierher kam einem Sith entgegen gestellt habe, genommen hatte. Ich komme nicht mit Lichtschwertern klar. Sie wirken dem was ich bisher gelernt habe entgegen. Sie sind kaum mit meiner Art zu kämpfen zu vereinbaren. Es fühlt sich für mich an als würde man mich zwingen mit nur einem Arm zu kämpfen.”

Damit war es raus. Sie schaute zu ihrem Meister, dann wieder zu Nergal. Sie würde die beiden verärgern. Dafür war die Wut über die Torheit dieser Männer zu weit bereits durchgebrochen. Dafür entwich einfach zu viel Zorn in diesem Moment. Langsam schüttelte Niphira mit dem Kopf. Schaute Nergal fest in die Augen. Sie würde sich nicht weiter unterkriegen lassen.

“Seit ich hier bin habe ich das Gefühl, dass man mich versucht in eine Form zu quetschen in die ich nicht rein passe. Sei es weil meine Erzeugerin…”


Das Wort spuckte sie wütend heraus.

“...eine Jedi war, die alles dem Orden unterordnete, oder einfach weil ich nicht so bin wie Ihr oder mein Meister. Ich habe meine Prinzipien. Aber alleine das wird mir als Arroganz ausgelegt. Ich bin nicht so gut in dieser Politik. Ich kann Worte über Taten zum Wohle von etwas Größerem nicht mehr hören. Mir ist es einfach egal wer gerade was will Ich habe meinem Meister geschworen, dass ich ihm auch über meine Ausbildung hinaus als Verbündete beistehen will. Aber ich werde mich nicht zu einer Schachfigur in irgendwelchen Spielen machen lassen. Nicht auf Dauer…”

Immer mehr verlangte es von Niphira ab nicht komplett respektlos zu werden. Sie versuchte alles um weiterhin zumindest im Ton Respekt und Ehrfurcht walten zu lassen.

“Ich weiß, dass ich häufig meinem Meister lästig bin. Ich weiß, dass er teilweise nicht realisiert wie oft ich versuche ihm meinen Respekt zu zeigen. Oft genug hat er es als das genaue Gegenteil aufgefasst. Ich bewundere ihn. Weil er vieles ist, was ich nicht sein kann. Ich werde keine Kopie von ihm sein. Ich werde nicht wie Ihr sein sollte ich irgendwann mal diesen Status verlassen und selbst eine Sith werden. Ich werde nicht wie irgendwer sein den ich kennen lernen werde. Ich kann nur ich sein. Aber dafür… Bekommt Mein Meister das Beste von mir, was ich ihm geben kann wenn er mich lässt. Ich habe nichts mehr. Nur noch mein Schwert. Ich habe lange dafür gekämpft es wieder zu erlangen. Nicht weil es ein Schwert ist. Sondern es ist die Waffe mit der bei mir alles anfing. Es ist für mich das perfekte Werkzeug, der perfekte Partner um hier für meinen Meister agieren zu können…”

Immer mehr spannte sie sich an. Immer mehr trat die Wut darüber hervor, dass ihr Meister diese Klinge, jene Waffe, die ihr mehr als alles andere bedeutete so respektlos behandelte. Dass er den Wert eine Klinge aus Metall nicht zu begreifen schien.

“...Aber immer wieder spuckt er auf dieses Andenken. Er will dass ich ihn in Ehre halte? Ihm loyal diene! TREU BIN?...”

Zornig funkelte sie nun Darth Draconis an. Ihr ganzer Hass entlud sich mit jedem Wort. Sie gab sich ganz der Dunkelheit hin die sie anfing zu umschließen. Als sie weitersprach war ihre Stimme einerseits ein Flüstern, andererseits wirkte es als würde sie schreien…

“...Gleichzeitig soll ich meinen bisher besten Lehrer missachten… Sein Andenken besudeln so wie er es mit dem letzten Andenken an diesen Mann macht! Ich frage nun Euch… Was würde er denken, wenn ich das gleiche mit ihm täte sobald unsere Wege sich trennen würden?”

Die letzte Frage sprach sie auf eine Art und Weise aus, die deutlich machte, dass Niphira ihren jetzigen Meister ehrte. Jedoch war sie nicht bereit ihren vorigen Lehrer, Greth, komplett zu vergessen. Es war ein Problem. Sie war oft frech. Aber nun war der Punkt erreicht wo sie explodierte. Ihre Hand war zu dem Griff am Gürtel gewandert. Es war langsam genug gesagt. Die Executoren erzürnt. Aber am Ende musste alles raus. Irgendwann war auch bei ihr ein Punkt erreicht wo sie sich nicht mehr demütigen lassen würde. Sie sollte Demut lernen? Wie viel Demut sollte Niphira jetzt noch zusätzlich zeigen nachdem sie sich komplett hatte unterwerfen lassen um nicht den Ruf ihres Meisters zu besudeln...?

“Aber da ich weder meinen Meister noch Euch davon werde überzeugen können dass ein altes Vibroschwert mehr als genug ist um auch gegen Lichtschwerter zu kämpfen… Muss ich wohl damit leben mich wie eine Einarmige zu fühlen. Ihr wollt wissen… wie ich gedenke gegen Sith und Jedi zu bestehen?”

Auf ihre Lippen legte sich ein Lächeln. Ein Lächeln voller Diabolik und Hass.

“Indem ich einen Scheiß darauf gebe, dass es meinen Meister kränken könnte was ich denen an den Kopf werfe… Und indem sie eine wirklich schlechte Zeit haben werden… Auch wenn er wieder verdammt verärgert sein wird... werde ich weiter an seiner Seite kämpfen. Auch wenn er hin und wieder zu stur ist zu realisieren, dass ich ihn mehr als jedes andere Wesen der Galaxie respektiere. Auch wenn er nicht wahrhaben will, dass ich ihm gegenüber loyal sein werde. Ich denke all das sollte nicht vergessen werden, nur weil ich meinen eigenen Kopf habe und nicht bin wie diese Jünger da unten… Oder die beiden Schüler… Dieser Chiss der kaum Basic kann oder seine Nervensäge von Mitschülerin... Ich bin schwierig. Aber dafür bin ich loyaler und gehorsamer als sie alle! Und jetzt gerade verdammt wütend!”

Damit waren der Worte genug. Sie nahm ihren Griff vom Gürtel. Teilte den Griff und hielt nun quasi zwei Lichtschwerter in der Hand. Ihre Augen glühten regelrecht vor Wut und Zorn. Sie war bereit. Würde kämpfen. einen der Griffe packte sie wieder an den Gürtel. Sie nahm eine Position ein die ein wenig ein Mittelding aus der Ausgangslager der Mandalorianer und einem Elitesoldaten war. Sie war fokussiert. Ihre Sinne durch die Macht erweitert. Selbst wenn er den gleichen Trick wie am Anfang nutzen würde, würde Niphira diesmal zumindest wissen, wo der Executor war. Niphira war bereit für diesen Tanz. Sie würde nun keine Rücksicht auf irgendwelche Etikette nehmen. Würde aber ihrem Gegenüber das Recht des ersten Angriffes überlassen. So einfach war es. Neben dem Zorn, dem Wut und Hass kam noch eine viel stärkere Emotion dazu. Wie ein Leuchtfeuer. Ein Katalysator fachte es alles an. Das Gefühl mal ihrem Meister bewusst die Leviten gelesen zu haben erzeugte entschlossenheit in Niphira anwachsen.

[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal

Es hatte ein wenig Zündstoff benötigt, doch seine Worte drangen augenscheinlich zu Niphira durch. Sie reagierte. Erwachte. Emotionen begannen durch sie zu pulsieren. Mehr als nur stumpfe Resignation. Das was sie unterdrückt hatte, versucht hatte unter Verschluss zu halten. Es würde ihnen nicht gefallen? Nergal zweifelte das stark an. Sie war nicht der erste Schüler mit dem er zu tun hatte, auch ihr Meister hatte bereits einen Sith ausgebildet. Ohne diesen Erfolg wären sie beide niemals dazu erkoren worden mit dem Taith gezeichnet zu werden.

Und dann begann die Schülerin zu sprechen. Und redete und redete... Man könnte dem Fehler erliegen und sich direkt auf den ersten Satz stürzen um sich daran aufzuhängen. Könnte stur weiter in die eine Kerbe schlagen, mit der sie ganz offensichtlich seit gewisser Zeit kämpfte, doch war das nur ein Symptom dessen, was wirklich und wahrhaftig in Niphira brodelte. Und das tat es, denn jetzt da sie einmal begonnen hatte, begann es förmlich aus ihr heraus zu sprudeln. Der Damm war gebrochen und ein amüsiertes Grinsen, das besser auf die Nachtmahr-Fratze eines Defel gepasst hätte, schlich sich in Nergals Gesicht. Kurz wanderte sein Blick zu Draconis. Das dies eigentlich eine Lektion im Kampf mit dem Lichtschwert hatte werden sollen, hatte Nergal keines Weges vergessen, doch wie sollte er Niphira dahingehend etwas beibringen, wenn sie sich so vehement gegen Neues weigerte.

Allerdings lag die Vermutung sehr nahe das ihr Mentor sehr genau Bescheid wusste um ihre Weigerung in dieser Sache und sich seine Anwesenheit zu Nutze machte. War Nergals Erfahrung und vor allem Können auf diesem Gebiet doch bei weitem kein Geheimnis für Draconis. Und für einen Augenblick, jetzt da dessen Schülerin begann offen zu legen was sie beschäftigte und zurück hielt, kam ihm der Gedanke das das hier eigentlich nicht die seine war und zugleich war da aber auch ein Teil der sich in der Rolle des Meisters gefiel. Es wurde wohl doch langsam Zeit nach einem eigenen Schüler Ausschau zu halten.

Es hatte einiger Worte bedurft, doch sie sprach den Kern ihres Problems tatsächlich an, war aber darüber hinaus noch immer nicht am Ende. Fast schon bewundernswert, gestand sich der Sith ein und gestattete sich ein neuerliches, weitaus weniger albtraumhaftes Schmunzeln. Er begann zu verstehen weshalb Niphira unter Draconis Ägide genommen worden war. Und trotzdem... wutentbrannt wie sie da stand, verkündete sie noch immer das sie ihn trotz allem respektierte. Sondierend griff Nergal mit seinen übernatürlichen Sinnen hinaus und fand tatsächlich keine Täuschung in Niphira. Sie meinte, was sie sagte tatsächlich genau so. Wirklich bewundernswert.

Und ihre Leidenschaft wurde nunmehr von der metaphorischen Kette gelassen. Jetzt war sie bereit zu kämpfen! Und Nergal...

...bewegte sich zunächst keinen Millimeter. Langsam stieg ein kehliges, polterndes Lachen aus seiner Kehle empor und der massige Sith Executor applaudierte Niphira langsam ob ihrer Worte. Manchen Schüler musste man langsam dazu führen wirklich alles offen zu legen. Ob bewusst oder unbewusst, sie hatte es direkt und im ersten Anlauf getan.


„Sehr gut. Wirklich sehr gut, Niphira. Ich beginne zu verstehen warum die Wahl deines Meisters auf dich gefallen ist. Und das nicht nur wegen deiner offensichtlichen Loyalität.“ Er ließ seine Hände erst gar nicht sinken, sondern verschränkte sie einmal mehr vor der Brust. „Jetzt können wir ernsthaft beginnen.

Denn ich muss dich gleich korrigieren. Ohne deine Vibroklinge zu kennen, bezeichnest du selbst es als alt, daher gehe ich nicht davon aus, dass die Klinge über eine entsprechende Cortosis-Einwebung verfügt um es einem Lichtschwert überhaupt standhalten zu lassen. Besitzt du also eine herkömmliche Vibro-Waffe, dann nein, ist sie einem Lichtschwert in keiner Weise gewachsen.

Im Übrigen eine Lektion die ich selbst auch schmerzlich lernen musste, als ich vor langer Zeit zu den Sith gestoßen bin.“


Noch konnte er sich an das Schwert erinnern, dass einst seinem Vater gehört hatte. Eine Klinge die er geschätzt hatte, binnen des ersten Tages hier im Orden sofort verloren. Für einen kurzen Moment realisierte Nergal wie lange er bereits zu den Sith gehörte, dass er mittlerweile mehr Zeit seines Lebens im Orden verbracht hatte, als außerhalb. Es hatte eine Zeit gegeben in der ihm genau das völlig absurd und in absolut entfernter Zukunft liegend erschienen war.

„Was allerdings viel wichtiger ist, als deine Waffe, ist deine Annahme du hättest nichts mehr, außer eben dieser. Du kannst so viel sentimentalen Wert daran knüpfen wie du willst, doch solange du dich von dieser Waffe an deine Vergangenheit binden lässt, wirst du niemals voranschreiten können. Und ich rede nicht davon dir irgendetwas aufzuzwingen oder dich in eine Form zu zwängen die dir nicht passt. Denn genau das versuchst du an dir selbst, Niphira.

Deine Vergangenheit, dein Leben vor dem Orden, dein ehemaliger Mentor. Diese Dingen haben dich geformt, gehärtet und vorbereitet, aber sie sind nicht das was deine Essenz ausmacht. Nicht mehr.

Du schätzt deine Waffe und die Lektionen die dein ehemaliger Mentor dir gegeben haben, was im Kern nicht falsch ist, doch in deiner Rückbesinnung auf diese Dinge, weigerst du dich neues anzunehmen. Das ist dein Fehler.

Hast du bereits versucht mit einem Lichtschwert auf die Weise zu kämpfen wie du es mit deiner alten Klinge gelernt hast? Du sagst im Kampf kannst du dich nicht zügeln und deine Worte nicht zurückhalten, hast du dich informiert, ob es vielleicht eine Art des Kampfes gibt, die genau das erfordert, ja vielleicht sogar benötigt?

Würden Schüler immer zu Abbildern ihrer Mentoren, hätten wir vor einigen Jahren keinen Krieg geführt der das Imperium beinahe zerrissen hat. Würdet ihr immer nur zu einer Kopie des Meisters, dann wären die Sith schon längst untergegangen, denn sie wären das blasse Gegenstück der Jedi. Oder wir würden jeden neuen Schüler seines eigenen Geistes berauben und ihn einfach mit unserem Wissen füllen. Erfahrungen. Daraus geborene Emotionen und Leidenschaft. Sie sind nicht nur da um uns Kraft zu geben. Sondern verleihen uns darüber hinaus etwas viel, viel wichtigeres: Fokus.“


Langsam sanken seine Arme und als er weiter sprach untermalten seine Gesten die folgenden Worte. Während er zunächst auf Niphira zeigte, breiteten sie sich darauf folgend aus. Den Orden, ja ganz Bastion einschließend.

„Du sagst du siehst deinen Weg nicht dorthin führen, wo der unsere uns hinträgt und doch willst du an der Seite deines Meisters verweilen? Ausgezeichnet. Kenne deine Stärken. Kenne deine Schwächen. Aber bedeutet das, dass das Wissen welches er dir über die Abläufe des Imperiums oder der Sith vermitteln kann unwichtig oder überflüssig ist? Denn ob du willst oder nicht, du wirst mit anderen Sith in Kontakt kommen. Und allein um die Schlangengrube die diese Begegnungen darstellen zu navigieren, kann das Wissen das dein Meister dir vermachen kann wertvoll sein. Unwissenheit kann von anderen ausgenutzt werden.

Und wenn du auf diese Weise nur an Wissen kommst um es ihnen im Kampf an den Kopf zu schleudern: Nutze es. Solche Gelegenheiten können über Sieg oder Niederlage entscheiden. Zumindest... was die Sith betrifft. Um einen Jedi mit Worten aus dem Gleichgewicht zu bringen, rate ich dir vorher einen seiner Bekannten zu foltern... oder zu töten. Vorzugsweise so das er es mitbekommt.“


Ohne das er etwas dagegen tun konnte, blitzte das Bild von Sakesh Andriel in seinem Geist auf. Eine Jedi-Ritterin und ehemalige Bekannte von Ulic Katarn. Erstere hatte Nergal in einem Kampf bezwungen und sie dann durch Folter dem Tod überantwortet. Ulic, der ein guter Freund der Ritterin gewesen war und über lange Jahre des Krieges hinweg immer wieder im Kampf auf Nergal getroffen war, war es auch gewesen der durch eben diese Tat beinahe der Dunklen Seite verfallen wäre. Doch er hatte sich der Rage entziehen können. Und Nergal war, zwar mit einem Arm weniger, aber dem Leben davon gekommen. Nicht so auf Corellia. Dort war er bei der finalen Explosion der Jedi Basis tatsächlich für einen Augenblick ums Leben gekommen. Und so hatte ihn sein damaliger Schüler gefunden. Tot aber umringt von den Leichen dreier Jedi. Die Sanitäter der Armee waren gerade noch rechtzeitig eingetroffen um Nergal wieder zu beleben. Doch genug der Nostalgie. Er wischte die Gedanken hinfort, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Niphira.

„Oder es reicht dir, das du ihnen etwas an den Kopf wirfst und die Reaktionen sind dir egal. Wie auch immer.“ Die Worte wurden mit einem kurzen Schulterzucken untermalt, das allein ob seiner bulligen Größe stärker hervortrat.

„Ob du es also wahrhaben willst, oder nicht. Du bist Teil des Ordens und damit hat ein neues Leben für dich begonnen. Eines das dir weitaus mehr Dinge ermöglicht als zuvor. Die Dunkle Seite befähigt dich nach allem zu greifen was du dir vorstellen kannst. Wenn deine Vorstellungen nicht die deines Mentors sind, ist das keine Schwäche. Aber du darfst dabei niemals vergessen, das auch wir Erfahrungen gesammelt haben und selbst wenn es keinen direkten Nutzen zu haben scheint, ist Wissen doch immer besser zu haben, als abgelehnt zu werden. Denn dann erst, wird Fokus zu einer Schwäche. Wird zu engstirniger Sturheit und...

Darüber hinaus...“
Er kam nicht umhin die Sith-Schwerter zu erwähnen, immerhin hatte er selbst eine gewisse Zeit lang nur diese Waffe mit sich geführt und nicht auf ein Lichtschwert zurückgegriffen. „Wenn du überlebst und im Rang fortschreitest, wird dir die Möglichkeit offen stehen ein Sith-Schwert zu erhalten. Eine augenscheinlich einfache Schwertklinge, die Lichtschwertern standhalten kann, die du darüber hinaus durch deine eigenen Fähigkeiten der Dunklen Seite stärken kannst, um damit ebenfalls Blaster zu reflektieren und mannigfaltige Dinge mehr.

Eine Waffe die ich selbst auch eine Zeit lang ausschließlich führte. Ebenso wie ich bereits eine Doppelklinge besaß, mit zwei Lichtschwertern kämpfte und mittlerweile den Kreis wieder geschlossen habe zum einfachen Lichtschwert.“


Für einen Augenblick sah er die Schülerin nur an und verschränkte langsam wieder seine Arme. Niphira war auf dem richtigen Weg und Nergal war überzeugt das sie die Wahrheit erkennen würde. Wenn nicht... so würde sie eben ein loyales Werkzeug bleiben. Wenngleich er gestehen musste, das diese feurige und leidenschaftliche Bekundung an Draconis Seite zu stehen und ihm treu zu dienen schon recht einzigartig war. Aber wer konnte schon sagen wie sie sich tatsächlich entwickelte. Er selbst hätte vor über fünfzehn Jahren niemals gedacht dort anzukommen wo er heute war. Ganz zu Beginn seiner 'Karriere' bei den Sith hatte Nergal auch nichts anderes als der Kampf interessiert. Und heute? Heute war alles ganz, ganz anders, lächelte der Sith in sich hinein.

„Also... Niphira. Wirf die Ketten deiner Vergangenheit ab. Zerschmettere sie. Schmelze sie ein. Schmiede eine neue Klinge daraus! Nutze was dich zeichnete, was du erlebt hast, aber lass nicht zu das es dich gefangen hält. Erschaffe dich neu.

Und wenn du dazu bereit bist, kann ich dir eine erste Lektion der Juyo Lichtschwertform erteilen. Ein Kampfstil, der zu dir passen wird. Jetzt, auf Grund dessen was du gesagt hast.

Wer weiß was in einigen Jahren sein wird.“


[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen | Transportschiff „Nightmare“ | Cockpit ] Darth Keebo

Da lag es nun vor ihm. Bastion. Der Planet, der ihm einst so etwas wie Heimat gewesen war. Der Ort, an dem er seine Ausbildung begonnen und abgeschlossen hatte. Einer der Orte die die Veränderung in ihm vorangetrieben – ihn beinahe gebrochen hätte. Die Dunkle Seite. Kernwelt des Imperiums. Allegious Thronsitz. Da war kein Gefühl von Heimkehr, dass sich in Ian ausbreitete, wohl aber eines, dass sich in Darth Keebo auszubreiten hatte, der die Schultern straffte und sein Gehirn zwang wieder in den Bahnen zu denken, die er unlängst verlassen hatte. Bastion. Seine Heimat. Der Ort, an den er zurückkehrte, um sich zu holen, was ihm zustand. Nach allen Strapazen, nach allen Schmähungen die er auf sich genommen hatte, nach jedem Versagen kehrte er heute voller Erfolg zurück in den Schoß der Welt, die ihn zum mächtigsten Mann machen würde. Zum mächtigsten Sith. Denn welchem anderen war es gelungen, sich Zutritt auf Lianna und Zutritt in den Tempel zu schaffen? Welchem Sith war es gelungen die Lage nicht nur auszukundschaften, sondern das Vertrauen der Jedi zu gewinnen, um eine eben solche mit an Bord zu haben. Rätin. Schatten. Verführt. Verblendet mit all dem, was man Keebo einst vorgeworfen hatte. Menschlicher Makel; um nun einen kostbaren Besitz abliefern zu können. Zeit und Geduld um an Geheimnisse zu kommen. Zeit und Geduld um mehr als einen Rat kennengelernt zu haben. Oh, Zeit und Geduld um Informationen von unschätzbarem Wert zu sammeln. Keinem anderen Sith war gelungen, was Darth Keebo gelungen war.

Da war sie, die Ebene der Oberen, die einzig und allein denen vorbehalten war, die Ehre und Ruhm verdienten und Keebo verdiente Ehre und Ruhm. Sanft landete sein Schiff und ein Blick aus dem Cockpit gab den Blick frei auf ein anderes Schiff, eine Yacht, die Keebo als die von Sturn erkannte. Ein luxuriöses Schiff, wie es einem Grafen vermutlich gebührte und doch war es ein beinahe abschätziges Lächeln, das aufblitze. Schall und Rauch. Ein gefertigtes Schiff, das andere erbaut hatten. Ein Schiff, das prunkvoll darstellen sollte, dass der, der es besaß mächtig sein musste. Eine leere Hülle mehr. Der Versuch andere zu blenden und wahrscheinlich Garant dafür, selbst schon verblendet zu sein. Weder Kleider noch Schiffe machten Leute – und Keebo konnte über so viel Dekadenz nur müde lächeln.
Zeit, die Jedi von seinem Schiff zu schaffen und sie abzuliefern. Zeit, sich greifen oder, wenn nötig, einzufordern, was ihm zustand. Der Titel des Lords im Austausch für eine Jedi und deren Geheimnisse.
Ein Schatten fiel über Keebos Gesicht – Ian der sich Sekunden die Leitung zurückerobert hatte – als Keebo hinüber in das Quartier ging, in dem Eowyn El’mireth lag. Eine kleine, jammervolle Jedi, die es ihm mit ihrer schier unendlichen selbst mitleidigen Art schwer gemacht hatte, nicht von Anbeginn die Geduld mit ihr zu verlieren. Nicht einen Schüler hatte sie zu Ende ausgebildet. Was für eine jämmerliche Schatten, die sie einen Sith nicht einmal als solchen erkannt und vernichtet hatte. Grobschlächtig griff er nach der Frau, ignorierte gekonnt den Stich in seinem Herzen. Nur noch wenige Schritte und er betrat endlich wieder bekannten Boden. Keine Nightmare mehr, nichts was ihn abschirmte. Zwei Atemzüge, ehe Keebo sich aus dem Quartier bewegte, bis sich die Luke seines Schiffes öffnete. Bis er über seine Rampe den Boden des Hangars betrat und jeder Schritt brachte ihn näher zu dem Sog, den er fürchtete, den er nicht fürchten, sondern genießen musste. Hier schon war die Dunkelheit greifbar, haftete am Boden, an den Wänden, schwängerte die Luft. Unmöglich sich dem zu entziehen, völlig unmöglich. Ein grimmiges Grinsen erschien auf Keebos Gesicht, als er nach den alten Erinnerungen griff. Als er einen Teil der Aura in sich aufsog, als er den Schrecken zwang sich zu beruhigen, ehe er über jeden Zweifel erhaben sein konnte. Das hier war Macht und Stärke, die erste, kleine Dosis davon, die völlig ausreichend war, Durst zu erwecken. Appetit auf mehr davon.

Unlängst der Yacht, die Keebo schon gesehen hatte stand er da. Graf Janus Sturn und neben ihm war, unverkennbar Brianna Kae, die Jedi, die er im Holo Net hatte sehen können. Heilerin. Sprecherin für den Orden. Zwei andere Frauen (Kate, Jarael) standen mit ihm dort, zusammen mit einer kleinen Ehrenformation, um ihn, Darth Keebo, in Empfang zu nehmen.
Selbstsicher schritt eben jener Sith auf Sturn zu.

„Graf Sturn“, begrüßte er den anderen, genug Ehrerbietung in der Stimme um respektvoll genug zu klingen, aber längst nicht genug, um wie ein Speichellecker zu wirken. „Verzeiht“, kam den Bruchteil einer Sekunde später, als Keebos Blick zu Brianna schweifte. Zeit für den ersten kleinen Test? Zeit, für den ersten kleinen Beweis? Zeit für das Schauspiel. Die bisher fehlende Verbeugung holte Keebo nach, um, etwa in halber Höhe die Rätin, die er noch immer in seinen Armen trug, geradewegs vor Brianna fallen zu lassen. „Wie ungeschickt von mir,“ tadelte er sich selbst, wobei sein provozierendes Lächeln seine Worte konterkarierte. Die Geste machte deutlich, was Keebo von Jedi hielt und wo ihr Platz war. Zeitgleich war es ein kleiner Test, den er Kae ungefragt unterzog. Die eine vor der vermeintlich anderen fallen zu lassen, war nur ein kleiner Auftakt. Blieb abzuwarten, dass Brianna nicht mitleidig zusammenzuckte. Sie würde El'mireth erkennen. Würde sie Mitleid haben? Dann war es Sturn der sich um ihre Bestrafung zu kümmern konnte.

Darth Keebo drehte sich schließlich zu dem Grafen, ohne Kae weiter zu betrachten, vollzog eine richtige Verbeugung vor ihm, ehe er sich erhob.
„Welch wunderbares Gefühl, zurück zu sein“, ließ er seinen Blick einmal schweifen, als schätze er all das hier wirklich wert. „Und wie ich sehe, habt auch Ihr jemanden mitgebracht.“ Erneut ging sein Blick abschätzend hinüber zu Kae. „Scheinbar ein wenig erfolgreicher als ich,“ kam anerkennend für den Grafen, was ihn dann aber abfällig zu Eowyn sehen ließ, die am Boden lag. „Heute scheint ein erfolgreicher Tag für den Orden zu sein. Eine neue Schülerin für den Orden, ein Geschenk für Allegious. Es ist mir, Darth Keebo, eine Ehre, Euch nun wirklich kennenzulernen und einen großen Tag mit Euch teilen zu dürfen.“ Womit nun alle Personen von Wichtigkeit bekannt gemacht und sein Aufstieg gesichert war!


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen] Janus, Brianna, Kate, Jarael, Eowyn, Keebo
 
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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]



Niphira hatte keine Sekunde Nergal aus den Augen gelassen. Auch wenn immer stärker gewisse Dinge unter ihrer Haut zu pulsieren. Kurz hatte Niphira wirklich geglaubt zu weit gegangen zu sein. Dass sie wieder ob der Respektlosigkeit gestraft würde. Aber am Ende wirkte es nicht so. Irgendwie… Schien es so, dass genau das nicht passieren würde. Vorsichtig atmete sie durch. Ihre Sinne waren nun schärfer als Rasierklingen. Noch war sie nicht aus dem Mund des Rancor raus. So viel wusste Niphira. Aber dennoch ließ sich die Schülerin nicht beirren.

Ihr war das Schmunzeln dieses Mannes nicht entgangen. Niphira selbst warf es ein wenig aus der Bahn. So war es also. Es war einfach. Auch wenn sie Lichtschwerter nie gemocht hatte. Sie sich schwer mit ihnen tun würde. So war dies ihre derzeitige Realität. Ihre Weg. Sie musste sich dem öffnen. Musste lernen sie zu beherrschen. Und sei es nur um besser gegen sie vorgehen zu können. So viele Schwachpunkte. So viele Schwächen. Darauf mussten auch sie kommen. Aber das war nun egal. Sie atmete tief durch. Das würde noch ein interessanter Tag werden. Nun war die Schülerin es, die ihre Schultern kreisen ließ. Sich ein wenig dehnte. Den Bewegungen des Sith folgend. Nachdem sie geendet hatte applaudierte Nergal. Niphira musste sich eines Lachen erwehren. Dazu das Lachen. Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. Immer weiter. Kurz musste sie auch lachen.

Er meinte sie könnten nun ernsthaft beginnen? Gut. Herumstehen führte zu nichts. Stillstand war Tod. Stillstand hieß sterben. Seine Worte verwirrten Niphira noch ein wenig mehr. Es wirkte merkwürdig. Fast wie ein Lob. Sie wäre vorsichtig mit dem was er sagte. Daher kommentierte sie es vorerst nicht. Ihr Meister hatte also noch andere Gründe ob der Loyalität? Draconis hatte ja nicht einmal den Loyalitätsteil richtig begriffen bis sie es ihm regelrecht in das Gesicht gerieben hatte. Also war dies vermutlich kaum der Grund weswegen sie seine Schülerin wurde. Wobei… was wurde aus dem Spitzohr in der Krankenstation? Seit jenem Tag hatte Niphira ihn nicht mehr gesehen… Was wenn er seine erste Wahl gewesen wäre?

Der Executor sprach ihr Schwert an. Alt hieß nicht schwach. Sie kannte die Waffe wie ihre eigene Heimat. Wie ihren eigenen Körper. Also lächelte sie und schüttelte mit dem Kopf.

“Sie hat wie ich bereits sagte… Einem Lichtschwert standgehalten. Ich war damals nur nicht in der Macht ausgebildet und zu naiv um gegen den Sith halbwegs zu bestehen. Wie gesagt… Ich habe den Eindruck dass es Wesen gibt, die eine gut verarbeitete Klinge gerne unterschätzen. Wenn wir hier nachher fertig sind, kann ich sie Euch gerne einmal zeigen… Beschreiben ist manchmal schwierig…”


Langsam fing Niphira an ihr Gegenüber ein wenig anders zu betrachten. Auch wenn sie gerade in einer Kampfposition da stand war es ein interessantes Gespräch. Schon jetzt würde die Schülerin vieles hiervon mitnehmen können. Wirklich interessant. Mehr als das sogar. Dieser Mann wirkte zwar ähnlich impulsiv wie ihr Meister. Aber dennoch äußerte es sich etwas anders. Ein Umstand der Niphira zu denken gab. Vielleicht musste sie sich wirklich mehr dem ganzen öffnen. Aber würde sie dann nicht sich selbst verlieren? Würde sie damit nicht aufgeben? Am Ende war es eine Lektion. Sie würde selbst entscheiden müssen, welche Lektionen sie annahm, welche dagegen eher weniger Wert für sie hätten. Dennoch hörte Niphira dem Mann genau zu. Auch wenn ihr Blick genau auf ihn fokussiert war, fühlte sich die Schülerin gerade erstaunlich wohl.

Natürlich musste es Nergal ansprechen. Niphira schüttelte lächelnd den Kopf. Er dachte es ging um sentimentale Dinge. Nun lachte sie und hielt sich den Bauch. So war es also… Manchmal war sie wirklich zu undeutlich in ihrer Wortwahl. Sie wischte sich eine Träne weg und nahm den Gedankengang des Sith auf. Nein. Es ging nicht um diese Art von Wert. Es ging um etwas anderes. Etwas viel wichtigeres. Langsam beruhigte sich die Schülerin wieder und ging auf seine Worte ein.

“Nein. Ich habe wirklich nichts mehr. Ich musste für meinen ersten Test alles verkaufen was ich noch besessen habe. Für den Bau dieses Lichtschwertes hatte ich in einer Nacht mehrere Läden überfallen um zumindest die wichtigsten Komponenten zu bekommen. Als ich diese Waffe zusammenbauen wollte bemerkte ich, dass ich von gewissen Dingen nicht genug hatte. Ich habe keine Credits, keinen eigenen Besitz, ich würde also bei einem Austritt aus dem Orden so ziemlich Obdachlos sein.”

Langsam massierte sich Niphira ihren Nacken und schüttelte mit dem Kopf. Es war peinlich so abhängig von anderen zu sein. Ein schreckliches Gefühl. Eigentlich gehörten ihr nicht einmal die Roben die sie gerade trug. Zumindest technisch betrachtet. Daher verschränkte sie nun die Arme vor der Brust. Legte langsam ihren Kopf schief. Bedachte Nergal mit einem weiteren wachsamen Blick. Die Lektionen waren wirklich spannend. Auch wenn hier und da gewisse Korrekturen nötig wären, so war seine Denkweise für Niphira schlüssiger als jene die sie von ihrem Meister kannte. Vielleicht waren auch ihre Denkweisen zu unterschiedlicher. Sie wusste schließlich selbst, dass hier alles anders war. Dennoch würde sie versuchen nicht alles zu vergessen.Während sie so an sich herunter schaute dachte sie nach. Vielleicht würde sie erst einmal mit einer Disziplin anfangen, die dem was Greth sie gelehrt hatte am Nächsten kam, allerdings mangels Materials abgebrochen werden musste. Während der Worte des Executors fing Niphira an ihren Stand zu wechseln. Nahm mit der Macht den anderen Griff in ihre freie Hand, sodass sie wieder quasi zwei Lichtschwerter hielt. Ein wenig experimentierte sie mit der Grundhaltung. Ein paar Bewegungen und sie hatte eine Position die ihr zumindest vertraut erschien. Eine Klinge vor sich, eine andere in der Rückhand hinter ihrem Rücken. Eine Haltung die vermutlich gut gegen mehrere Gegner wäre.

Nergal schien besser als Draconis zu erkennen wo gewisse Probleme bei Niphira lagen. Auf die Frage hin ob sie schon versucht hätte mit einem Lichtschwert so zu kämpfen, wie sie es bisher getan hatte musste sie wieder ein wenig schmunzeln. Nahm sich aber kein Lachen heraus. Als Niphira antwortete war ihre Stimme ruhig und gefestigt.

“Viele Methoden des Blockens erfordern dass ich quasi in den Rücken der Klinge greife. Wenn ich das mit einem Lichtschwert mache… Nun… selbst ich weiß was bei dem Versuch passieren würde.”


Erst jetzt fiel Niphira auf wie passend der Vergleich gewesen war. Dass sie quasi wirklich nur mit einer Hand kämpfen müsste. Sie schaute nachdenklich zu ihrem Meister. Dann zu Nergal. Vermutlich würde der Executor vor ihr besser verstehen was das bedeutete. Am Ende war Niphira ihrem Meister für diese Situation dankbar. Wusste langsam, dass sie mit ihrer Entscheidung keinen Fehler gemacht hatte. Im Gegenteil. Langsam atmete sie durch. Ja. Hier war sie richtig. Hier war ihr zu Hause. Sie solle also nicht einfach ihrem Meister bling folgen? Sollte keine Kopie werden? Gut… das war wirklich gut. Ironisch war lediglich, dass Niphira lediglich nur eines wollte. Wissen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Neben dem Tod ihrer Mutter war es genau dies, was Niphira wollte. Wissen. Sie empfand die Lehren ihres Meisters nicht als unwichtig. Es war schon gut zu wissen, wie gewisse Abläufe hier waren. Dennoch interessierte sich Niphira nicht für Reichtum und die ganze Politik. Teilweise hatte Niphira das Gefühl mit Nergal auf einer Wellenlänge zu sein. Es tat gut. Es zeigte ihr nicht komplett auf dem Holzweg zu sein.

So vieles zum Nachdenken. So viele Türen die sie vor sich hatte. Am Ende musste Niphira es nur in ihre Hand nehmen. Nur ihren Weg bestimmen. Hoffnungen… Träume… Durfte sie das überhaupt noch? Sie schüttelte direkt den Kopf ob der Absurdität dieser dummen Frage. Ohne Träume wäre sie nie hier gelandet. Ohne Hoffnungen niemals so stark geworden wie sie es jetzt war. Mit so vielem hatte der Sith vor ihr recht. Sie war kein Bauernmädchen mehr, dass auf Cathar die Dorfwache mimte. Sie war eine Schülerin. Sie war die Schülerin von Darth Draconis, Executor des Ordens der Sith. Wie lange wollte sie also noch in ihrer Vergangenheit graben? Wie lange wollte sie sich weiter dahinter verstecken?

Nergal sprach die Sith-Schwerter an. Niphira selbst versuchte sich darunter etwas vorzustellen. Langsam verstand sie immer besser was für eine Art Wesen da vor ihr stand. Er erzählte grob seinen Werdegang. Welche Lichtschwerter er bereits geführt hatte. Es war spannend. Niphira hörte ihm zu. Gab ihm alle Aufmerksamkeit die sie geben konnte. So viel Neues. So vieles was sie innerlich erfreute. Es war unglaublich. Auch wenn das Gespräch gut tat. Nun wäre es an der Zeit es langsam zu beenden. Es war schon fast schade. Aber notwendig um die richtige Lektion zu beginnen. Das weswegen sie den Audienzraum verlassen hatten. Seine Worte waren aufbauend. Halfen ihr klarer zu sehen. Vielleicht hatte sie wirklich zu Krampfhaft an ihrer Vergangenheit festgehalten? Ruhig nickte sie. Signalisierte dass sie bereit war. Die erste Lektion eine Lichtschwertform? Es würde spannend werden. So viel war klar.

“Ihr habt Recht… Wir wissen nicht wo wir in einigen Jahren sein werden.”


Mit einem Zischen erwachten ihre Klingen zum Leben. Langsam ließ Niphira ihren Kopf Kreisen und ging nun in eine etwas offensivere Ausgangsposition. Sie sollte also frei kämpfen. Sollte sich nicht zurückhalten. Kurz dachte sie an ihren Meister der immer wieder verärgert über ihre Kommentare gewesen war. Zumindest schien es so. Sie nickte.

“Wenn Ihr bereit seid… lasst uns tanzen!”


In ihren Worten lag totale entschlossenheit. Ohne auf eine Antwort zu warten stürmte Niphira los. Verband das was sie im Gebäude gelernt hatte mit dem was sie nun tun musste. Leitete die Macht in ihre Beine um schneller zu werden. Kurz vor dem erreichen Nergals machte sie einen seitlichen Schritt und schlug nach dessen Beinen. Große Gegner haben oft ihre Schwachpunkte genau an diesen Stellen. Auch wenn natürlich Nergal zu flink wäre um getroffen zu werden. Sobald er springen würde hätte sie ihn genau da wo sie ihn haben wollte. Direkt nach dem Schlag setzte sie mit einem Machtstoß nach, nur um direkt mit ihren Klingen nach zu setzen. Ihre ganzen Bewegungen waren anders. Auch wenn es im vergleich zu dem Executor lachhaft war, so merkte man, dass Niphira viel Wert auf schnelle effiziente Bewegungen setzte. Keine Bewegung war unnötig. Jedes Zucken war eiskalt durch geplant.

“Ihr seid gut. Ich liebe es, wenn jemand so ein hohes Level hat. Kämpft man nur gegen gleichwertige Gegner wird man nie vorankommen!”

Zischte sie. Setzte immer weiter nach. Sie versuchte ihrem Gegner keine Luft zum atmen zu lassen. Ihr Stil war zerstörerisch. War aus mehreren Stilen abseits der Machtsensitiven zusammen gesetzt. Ihre schläge waren Präzise. Vielfältig. Immer wieder änderte die Schülerin leicht ihren Griff um auf andere Richtungen zu gehen aus denen ihre Schläge kamen. Sie versuchte immer wieder die Macht zu nutzen um schneller zu werden. Beherrschte diese Fähigkeit jedoch noch nicht völlig. Auch wenn sie ihm klar unterlegen war. So waren ihre Bewegungen fließend und leichtfüßig. Man konnte daher schon merken, dass sie schon lange trainiert worden war. Zwar nicht von Jedi und Sith, aber von Wesen die wussten wie man kämpfte.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Draconis Domizil] – Darth Draconis + Niphira Minora + Bedienstete[NPCs] & Nergal

Fehler waren etwas, die selbst so weit empor gestiegenen Wesen wie ihm noch unterliefen. Die Geschichte wie sie also mit einer einfachen Klinge gegen einen Sith gefochten hatte, barg Potenzial und negierte damit seinen ersten Punkt, nicht aber das grundlegende Faktum. Denn gerade beim Lichtschwertkampf und dessen spezialisierten Formen kam es nicht darauf an das man einfach nur irgendeine Klinge besaß, sondern oftmals war es explizit notwendig ein Lichtschwert zu führen.

„Dann betrachte meine Worte dahingehend als nichtig. Ich weiß eine gute Klinge definitiv zu schätzen, Niphira.

Dennoch gibt es weitere Punkte die eine Vibroklinge sehr schnell zu einem Nachteil werden lassen. Gegen Jedi mag die Gefahr nur äußerst selten bestehen, doch kämpfst du gegen einen Sith und er setzt die Technik der Machtblitze ein, kann damit alles an technischen Komponenten in ihrem Griff überladen und sehr wahrscheinlich zur Explosion gebracht werden. Warum? Weil herkömmliche Vibroklingen, ob sie nun Lichtschwert resistent sind oder nicht, die erzeugte Energie dieses Angriffs nicht absorbieren oder negieren können, wie die pure Energieklinge eines Lichtschwertes. Und eine in deiner Hand explodierende Vibroklinge ist verständlicher Weise alles andere als... praktisch.

Zwar sollte man sich niemals am anderen Ende einer solchen Attacke wiederfinden, doch sollte es vorkommen, ist ein Lichtschwert die sicherste und einfachste Methode diesen Angriff abzuwehren. Es gibt Techniken der Macht die dies ebenfalls vermögen, sind allerdings weitaus komplizierter zu erlernen und eben so gefährlich einzusetzen, denn ein Angriff durch Machtblitze ist eine der verheerendsten Techniken auf die ein Sith zurückgreifen kann. Deswegen kommen beide für angehende Sith noch nicht in Frage.“


Nergal schien mit seinen Vermutungen den richtigen Weg eingeschlagen zu haben, denn die Schülerin machte den Eindruck ernsthaft zuzuhören. Gut. Doch aller Anfang war schwer und ihre nächsten Worte brachten ein neuerliches Schmunzeln auf seine Züge. Und er schüttelte kurz den Kopf.

„Würde ich den Orden verlassen, verlöre ich ebenfalls alle Annehmlichkeiten und einen Großteil meines Besitzes. Ich besitze keine Credits. Keine Wohnung. Das Raumschiff das ich nutze ist praktisch eine Leihgabe des Ordens. Diese Rüstung wurde gefertigt mit Materialien die der Orden zur Verfügung stellte. Meine Lichtschwertklingen? Ebenfalls zusammen gestohlen, oder die Kristalle aus Lichtschwertern von toten Sith gebrochen. Mir erginge es nicht anders. Deinem Meister vermutlich ebenso.

Und doch verfügen wir drei über etwas, das so gut wie niemand dort draußen besitzt.“
Meinte er mit einer den Raum umfassenden Geste. Und statt direkt zu Antworten, löste sich wie von allein sein Lichtschwert vom Gürtel und begann langsam über seiner Schwerthand zu rotieren.

„Ich könnte es dort draußen weitaus schneller zu Reichtum, oder einer dauerhaften Wohnung bringen, als hier im Orden. Ein schwacher Geist ist wie eine Festung mit offenen Türen. Und für uns, sind dort draußen irgendwann alle schwache Geister. Die ein oder andere Spezies besitzt natürliche Wege auf denen sie sich gegen die Einflüsterungen der Dunkelheit wehren kann, oder ist gar gänzlich immun. Das hindert uns aber nicht daran sie zu packen und ihren Schädel so lange zu bearbeiten bis sie auf... herkömmliche Weise nachgeben.

Weltlicher Besitz verliert an Bedeutung, wenn man ihn einfacher erlangen kann, als alle anderen. Doch um an diesen Punkt zu kommen benötigst du Fokus und allem voran... Macht. Und die kann dir dort draußen niemand geben. Selbst hier unter den Sith musst du bereit sein zuzugreifen. Musst es wollen. Mit jeder Faser deines Körpers und deines Geistes.“


Den Hinweis, den sie kurz bevor die aktive Trainingseinheit begann bezüglich des Rückens der Klinge machte, war einleuchtend. Ein nützlicher Griff wenn man mit einer entsprechenden Waffe kämpfte. Nicht alle Vibroklingen waren auf diese weise gefertigt. Zweischneidige Klingen würden solche Manöver mit verlorenen Fingern belohnen. Dennoch konnte Nergal auch hier schnell Gründe und Wege finden, wie er mit einem Lichtschwert die Oberhand gewinnen würde, in einem Kampf mit einem Gegner der auf seinem Level war, wäre die Vibroklinge ein immenser Nachteil.

Für den Augenblick aber war der Worte genug gesprochen worden und Niphira hatte zwar dieses Mal erneut den ersten Angriff, kämpfte jedoch deutlich belebter. Die in ihr aufflammende Leidenschaft steckte Nergal ebenfalls an. Er war jedoch bedacht darauf, sich nicht zu sehr gehen zu lassen. Genau dafür war seine bevorzugte Form des Kampfes gut geeignet. Seit sehr, sehr langer Zeit hatte er sich auf Djem So und auch die Ausprägung des Shien, die fünfte Form des Lichtschwertkampfes, fokussiert. Und im Vergleich zu Niphiras Art zu kämpfen, war diese Form eine sehr bewegungsarme. Präzise Bewegungen, aber mit ungeheurer Kraft ausgeführt. Gegenangriffe, die basierend auf den Angriffen des Gegners geführt wurden. Diese Form des Kampfes mochte gerade für manche Ataru oder Juyo Kämpfer bisweilen regelrecht langsam oder gar statisch wirken, konnte aber durch ihre präzise und ungeheuer kraftvollen Attacken einen Gegner schnell überrumpeln.

Und mit ihrem Angriff auf seine Beine hatte Niphira schnell eine der Schwachstellen dieser Form attackiert. Ihm war klar das dahinter kein bewusstes Wissen lag, doch die Instinkte der Schülerin sprachen für sich. Der einzige Fehler daran war, das Nergal diese Form des Kampfes in Fleisch und Blut aufgenommen hatte. Er kämpfte seit Jahren mit dieser Form und war zu einem Meister ihrer Anwendung aufgestiegen. Ein schneller Angriff auf seine Beine? Der Krieger sprang nicht, sondern brachte seine eigene Klinge in Position, fing Niphiras Attacke damit ab und drehte sich, während er den Angriff so an seiner Klinge abgleiten ließ, zur Seite um einem eventuellen Folgeangriff auszuweichen.

Dennoch war er damit nicht aus der Gefahrenzone heraus, denn Niphira stellte sich als deutlich bessere Kämpferin heraus, hatte den Machtangriff wohl auch definitiv als Folgemanöver geplant... Nergal hob jedoch eine Hand und absorbierte den so geführten Schlag. Aber auch hier gab sie sich nicht zufrieden und ließ diesem Manöver einen unmittelbaren Angriff durch ihr Lichtschwert folgen.


„Beeindruckend.“ Lobte er daher diese spezielle Abfolge.

Dieser Schlagabtausch blieb weitem nicht der letzte. Auch ihre Bemühungen die Macht einzusetzen und sich selbst zu stärken oder in ihrem Fall schneller zu machen, waren durchdachte Anwendungen. Niphira schlug nicht drauf los, hackte nicht wild umher. Ein definitiver Vorteil ihrer Ausbildung bevor sie zum Orden gekommen war. Und die Art und Weise wie sie kämpfte war schon ein guter und großer Schritt in Richtung des Juyo, oder aber auch des Ataru.


„Das beim Lichtschwert sämtliche Techniken bei der man die Klinge von herkömmlichen Waffen unterstützt zur Gefahr werden ist klar und dir bewusst. Allerdings besitzt ein Lichtschwert kein Gewicht, dementsprechend keinen Schwerpunkt und man muss eine völlig neue Balance entdecken.“

Nergal untermalte seine Worte indem er wartete bis Niphira angriff. Er fing ihre Klinge ab und hielt sie gefangen, sodass beide Lichtschwerter in fauchenden Wettstreit traten. Um ihr zu verdeutlichen was er meinte, ließ er ihre Klinge in Richtung des eigentlichen Griffs seiner Waffe sinken und in die entgegengesetzte Richtung wandern und übte an den unterschiedlichsten Stellen Druck auf sie aus. Die meiste Zeit hatte er so oder so nur mit einer Hand gekämpft, nahm aber auch jetzt wieder explizit die zweite Hand von der Waffe um seine Worte zu verdeutlichen.

„Es ist weitaus einfacher mit dem Lichtschwert auf diese Weise zu arbeiten und sollte dein Gegner zu stark sein, verfügst du schlussendlich über die Macht um mehr Kraft in deine Schwerthand zu legen, oder je nach Form des Kampfes musst du gar nicht erst in solche direkten Konfrontationen treten. Damit es gar nicht erst passiert das dein Gegner seine zweite Hand in solchen Situationen derart einsetzen kann....“

Wieder ließ er praktische Beispiele folgen, hob seine freie Hand und sammelte genügend Energie für einen Machtstoß. Doch er attackierte Niphira nicht direkt, sondern richtete den Angriff auf ihre Beine. Die dadurch entstehende Lücke nutzte der Krieger um mit zwei übernatürlich schnellen Schritten auf Abstand zu gehen. Wartend. Lauernd. Die folgenden Worte kamen ruhig und gelassen, selbst als sie wieder in direkte Konfrontation traten. Um die Beschreibungen der jeweiligen Form zu unterstützen, griff Nergal auf einige Manöver der Formen zurück, während er sie auch im Wort ausführte.

„Deine Form zu kämpfen ist gut. Sehr fließend und präzise. Du wurdest gut ausgebildet. Meine Empfehlung an dich wären die vierte und siebte Form des Lichtschwertkampfes. Welche du wählst, liegt am Ende in deinem Ermessen.

Die vierte, Ataru, setzt auf schnelle ineinander fließende Angriffe, gepaart mit viel Bewegung. Eine gute Form gegen einen Gegner, um ihn durch die schiere Präsenz die man damit erzeugen kann zu überwältigen. Allerdings auch eine sehr intensive und fordernde Form. Körperlich und was dein Können in der Macht anbelangt, da sie konstante Bewegung und konstante Geschwindigkeit erfordert. Darüber hinaus wären begrenzte Kampfplätze wie dieser Trainingsraum eher hinderlich. Zu wenig Freiheit um die Form wirklich zu entfalten.

Die siebte Form, Juyo, bevorzugt zwar ebenfalls schnelle Angriffe, doch besitzt sie eine überaus starke Variation in diesen und ist alles in allem wilder... grausamer. Und dazu so gut wie nicht vorherzusehen für Kämpfer anderer Formen. Allerdings zehrt diese Form auch stark von der Macht. Leidenschaft. Lust und Freude am Kampf sind die absolute Voraussetzung. Du musst kämpfen wollen. Musst es genießen und dich dabei der Dunklen Seite öffnen, sie durch dich strömen lassen. Während du dich ihrer bedienst um deinen Feind zu zerschmettern. Und... idealerweise dich selbst nicht im Morast der Rage verlierst.“


Erneut bracht er etwas Abstand zwischen sich und Niphira, ging dieses Mal sogar so weit und deaktivierte sein Lichtschwert.

„Du kannst beide Formen auch im Selbststudium erlernen. Verinnerliche die einzelnen Angriffs- und Verteidigungsbewegungen bis sie dir in Blut und Knochen übergehen und das Erste was du tust wenn ein Lichtschwert auf dich zukommt, eine dieser Bewegungen ist.

Beide Formen können für deinen jetzigen Stand allerdings noch sehr an deinen Kräften zehren, wenn du sie in vollem Umfang einsetzen willst. Doch die Grundlagen und das Wissen und Können über das du bereits verfügst, stellen dich deutlich über andere Anwärter auf den Titel als Sith.

Meine Empfehlung wäre Vaapad, oder Juyo. Aber mach dich mit beiden vertraut und entscheide dann.“


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[Weltraum | Auf dem Weg nach Bastion | Lambda-Klasse T-4a Shuttle | Passagierraum] Naya Mendes, Piloten

Naya saß vor duzenden Kontoauszügen, und überprüfte ob es Ungereimtheiten gibt. Ihr viel eine monatliche Überweisung von einem unbekannten Konto auf, über teils höhere Summen, es war mit keiner Beschreibung beschrieben und auch die Beträge die überwiesen wurden ließen fragen auf, um dies zu klären müsste sie ihre Mutter kontaktieren, was sie auch direkt machte.

„Hallo Mom.“

„Hallo mein Kind, wie geht es dir?“

„Mir geht es gut, mir sind einige Überweisungen aufgefallen welche ohne Beschreibung getätigt wurden, ich wollte dich fragen warum diese derzeit ausgefallen ist.“

„Nun ja, da dein Vater nicht mehr lebt kann ich es dir ja sagen. Dein Vater heißt eigentlich Thyrus Muraenus I. er war ein Adliger auf dem Planeten Dubrillion. Um unser Schweigen zu erkaufen hat er uns Monatlich Gelder überwiesen und uns dadurch eine finanzielle Stütze gegeben.“

„Bitte was?! Ich bin die Tochter eines Adligen? Und du hast das Geld von diesem Mann angenommen?“

Die Antwort blieb von ihrer Mutter aus, da sie sich wieder einmal verabschiedete da sie anscheinend von jemanden gebraucht wird. Naya lehnte sich in ihrem sitz zurück und merkte das das Shuttle aus dem Hyperraum fiel, sie ging nach vorne zu den Piloten um die Hauptwelt vom Imperium zu sehen. Der Pilot fragte nach lande Erlaubnis, diese wurde auch recht zügig gestattet. Die Piloten Landeten zügig in einer Landebucht, und gaben Naya die Information wo sie unterkam.

„Ma ám, sie werden in einer Kaserne untergebracht, wenn ihnen das recht ist. Außerdem werden sie von einem Corporal abgeholt.“

„Das geht so in Ordnung, danke.“

Naya nahm ihr Gepäck, schnallte sich den Mantel um die schultern und ging aus dem Shuttle, ein Soldat kam auf sie zu und Salutierte, Naya salutierte ebenfalls.

„Was gibt es Corporal?“

„Commander, ich soll sie hier abholen und in die Kaserne bringen.“

„Ach so, danke sehr.“

„Darf ich ihnen bei ihrem Gepäck behilflich sein?“

„Immer gerne Soldat.“

Der Soldat nahm Naya die Tasche ab, und führte sie zu einem Speeder, er bat sie mit einer Handbewegung einzusteigen, was sie auch tat. Nachdem Der Soldat ihre Tasche hinten verstaut hatte setzte er sich an das Steuer, und rauschte los Richtung Kaserne.

[Zeitsprung: 1 Stunde]

Sie sind mittlerweile an dem Kasernen Tor angekommen, nun mussten sie nur noch ihre ausweise vorzeigen und sie waren drin. Der Soldat der wache hatte war erstaunt das Naya ein Commander war, anscheinend hatte er noch nie zuvor einen Flotten Offizier gesehen. Man merkte dies wie sich seine Haltung veränderte, und er Salutierte, es war zwar ein ganz normales Prozedere, dennoch sah man es dem Soldaten an, dass er sich anders verhielt, da ihn seine Kameraden ziemlich komisch ansahen. Der Soldat der Naya abgeholt hatte fuhr weiter in die Kaserne hinein, bis er sie bat auszusteigen. Naya nahm ihr Gepäck und stieg aus dem Speeder aus. Ein Offizier anscheinend der Kommandierende Offizier kam auf sie zu. Als der Mann näher kam erkannte Naya das dieser ein Major war, der Mann stellte sich aufrecht vor naja hi und salutierte, wenn sich Naya richtig erinnerte war der Dienstgrad eines Majors unter ihr. Auch Naya stellte sich aufrecht hin und salutierte kurz, es war ein junger Mann, wahrscheinlich noch nicht lange in seinem Amt.

„Ma ám, wir haben ein Quartier ihrem Ranges nach hergerichtet, ich hoffe das es ihnen zu sagt.“

„Das will ich auch hoffen Sir, wenn sie so nett wehren mich mit allem vertraut zu machen.“

Der junge Major stockte kurz, und antwortete erst nachdem er gründlich nachgedacht hatte.

„Ja natürlich. Ein Soldat wird sich um ihr Gepäck kümmern und es in ihr Quartier bringen. Wenn sie mir nun bitte folgen würden?“

Naya nickte nur, und ging dem Mann hinter her, er zeigte ihr wo die jeweiligen anlagen untergebracht wurden, und wo die Kantine war, so wie die Offiziersmesse, ebenfalls machte er sie mit den weiteren Offizieren und Unteroffizieren bekannt. Nachdem Naya alles gesehen hatte wollte sie sich die Bastion Center anschauen, und gegebenenfalls etwas essen, da sie die Gegend überhaupt nicht kannte musste sie sich auf die Ortskenntnisse ihres Gastgebers verlassen.

„Major, ich würde mir gerne Bastion Center anschauen, und auch etwas essen.“

„Ähm ja natürlich. Ich überlasse nur noch schnell meinem XO die Kaserne und dann kann ich ihnen Bastion Center zeigen.“

„Vielen Dank.“

Der Major überließ seinem XO das Kommando über die Kaserne, und befahl zwei Soldaten sie zu begleiten. Sie stiegen in einem Militärischen Gleiter und rauschten aus der Kaserne. Der Major zeigte ihr nach einander die Sehenswürdigkeiten von Bastion Center, sogar den Sith Tempel zeigte er ihr, ein weiterer Stopp war der Militärfriedhof für die gefallenen Soldaten des Imperiums. Nach einiger zeit fingen sie an ein Restaurant sie waren mittlerweile in einer Gegend die sie sich leisten konnten, da sie nicht die Top Verdiener waren entschieden sie sich für eine kleinere Bar, in der Mittleren Preisklasse. Nachdem sie gegessen hatten entschied sich Naya alleine durch Bastion Center zu schlendern um sich alles genauer an zu schauen.

[Bastion | Bastion Center | Stadtzentrum |Prachtstraße] Naya Mendes, Passanten
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]



Wer Fehler machte war nicht schlecht. Schlecht waren jene, die Fehler nicht als diese erkannten. Niphira hatte sich viele Fehler geleistet und immer wieder aus diesen gelernt. Ihr Geist fühlte sich frei. Sie hatte jeden Tag trainiert. Ihr Körper kannte diese Belastung nur zu gut. Ihr Geist ebenso. Wenn sie stark werden wollte musste sie sich jeden Tag aufs neue selbst besiegen. Musste sich steigern. Jeder Schritt zurück wäre eine Schande. Wäre lächerlich. Unwichtig. Langsam aber sicher wurde auch ihr klar, dass dieses Leben hier Entbehrung und stetiges voranschreiten verlangte. Daher wollte sie alles geben. Er nahm seine Worte über ihre Klinge zurück. Jemand der sie verstand. So etwas zu erleben war ungewöhnlich. Es war eine Überraschung. So erfreute sich Niphira nun darüber was hier geschah. Dass was hier passierte war für die Schülerin besonders. Seine Aussagen machten Sinn. Blitze. Das Ansprechen dieser Technik ließ Niphira erschaudern. Sie hatte damals welche abbekommen.

“Ich weiß… Mein Schwert war damals ein Blitzableiter geworden… Ich hatte keine Chance mich gegen das und seine Machttechniken zu wehren…”

Machtblitze waren grausam. Die Qualen die sie auslösten unvorstellbar. Am Ende hatte ihre Mutter Niphira gerettet. Den Sith besiegt. Was dann passierte war Niphira nicht bekannt. Sie hatte irgendwann das Bewusstsein verloren. Damals als sie wieder zu sich gekommen war hatte die junge Frau keine Erinnerungen an irgendetwas gehabt. War mit einer Leiche im Raum wach geworden. Erst viel Später waren genug Erinnerungen zurückgekehrt um fest zu stellen, dass die Leiche ihre Tante gewesen war. Man konnte mit einem Lichtschwert also diese Dinger ableiten? Kurz war ihr Blick auf die Klinge gewandert. Ein kurzes anerkennendes Nicken. Schließlich war es ein wichtiger Punkt. Man durfte nicht vergessen, wer nun ihre Gegner wären. Daher nahm Niphira diese Lehre mit sich.

Nergal fuhr mit damit dort, dass auch er sowie ihr Meister außerhalb des Ordens genauso arm wären wie sie, sollten sie ihn verlassen. Es war ein interessanter Umstand. Dazu eine gute Warnung. Nichts von dem was sie hier sah war für die Ewigkeit. Dazu war nichts von alledem ihres. Außer die Klingen in ihrer Hand. Sie war noch Körperlich vollständig. Nergal war alleine durch die Prothesen an den Orden gebunden. Ohne wirkliche Wahl. Abermals eine nicht zu verachtende Lektion. Seine Kristalle waren genauso nicht die seinen gewesen. Genauso seine Waffe. Doch war das etwas was Niphira ein wenig störte.

“Macht uns das nicht zu ehrlosen Dieben, wenn wir unsere Waffen durch geklaute Teile zusammensetzen?”


Sie hatten wirklich etwas, dass die Leute draußen nicht hatten. Er hatte recht. Es war etwas besonderes. Natürlich hatte sie als kleines Kind ihrer Mutter nachgeeifert. Hatte so wie sie werden wollen. Aber nie hatte man es erlaubt. Langsam verstand Niphira immer besser was ihre Anwesenheit hier im Tempel bedeutete. Kurz zuckten Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Wie sie zusammen Zeit verbracht hatten. Lügen! ES WAREN LÜGEN! Sie musste sich kurz an den Kopf fassen. Diese Frau hatte ihre Tochter belogen. In die Arme von Wahnsinnigen getrieben. Diese Jedi hatte den Tod verdient! Diese Person musste vernichtet werden! Zorn ließ ihren Körper nun immer mehr erbeben. Ja. Der Reichtum war das kleinste Problem. Wofür brauchte sie diesen Kram. Hier bekam man alles was man brauchte. Vielleicht würde sie die Lethan wieder finden. Sie würde sie zu ihrer Gefährtin machen. Alleine das medizinische Verständnis wäre nützlich. Langsam schüttelte Niphira mit ihrem Kopf. Bald… Bald würde sich Niphira die kleine Rothaut holen. Aber jetzt musste sie sich wieder konzentrieren.

Folter würde also auch ein Teil ihres Weges sein. Sie würde ihre Feinde nicht nur physisch vernichten. Die psyche musste genauso geschunden werden. Wahrscheinlich würde der Tag kommen an dem Niphira genau das für ihren Meister würde tun müssen. Eine zukünftige Lektion womöglich. Sie musste bereit sein zuzugreifen? Das war sie. Alles was sie kriegen könnte würde sich Niphira holen. Nichts würde sie freiwillig wieder hergeben. So war dann der Kampf angefangen. In der Tat war Niphira nicht überrascht wie gut Nergal war. Sie hatte nicht im geringsten erwartet dass er schlechter wäre. Es wäre unter ernsten Bedingungen wahnsinn gewesen gegen diesen Mann zu kämpfen. Sein Stil war effizient. Niphira beobachtete jede seiner Bewegungen. Da sie selbst viel um ihn herum tänzelte konnte sie viele Automatismen aus verschiedenen Richtungen betrachten. Dieser Mann war nahezu unbesiegbar. Und doch sprachen die fehlenden Gleidmaße dafür, dass auch er nicht der Gipfel war. Mit jeder Bewegung freute sich Niphira mehr gegen jemand so guten kämpfen zu dürfen. Man spürte dass die Schülerin jede Sekunde genoss. Dass ihr Grinsen teilweise immer breiter wurde. Auch dieser Mann war zu überflügeln eines Tages. Eines Tages würde Niphira ihn auch besiegen können.

Er kannte seine Schwachpunkte. Wusste diese zu verbergen. Aber mit den Beinen hatte sie wohl recht. Sie ging dennoch weiter nach Plan vor. Sein Stil schien recht stationär zu sein. Er würde also wenig Probleme damit haben sich auf seine Beinarbeit zu fokussieren. Es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Selbst der Machtstoß ging ins Leere. Das Zuschlagen war jedoch genauso ineffektiv gewesen. Ein Schmunzeln wanderte über ihr Gesicht.

“Faszinierend. Euer können ist unbeschreiblich. Ihr wirkt langsam, verschwendet aber dabei eigentlich nur keine Energie auf viele Bewegungen. Wären wir uns ebenbürtig müsste ich euch schnell besiegen, damit ich eine Chance habe. Eure Kondition dürfte deutlich weniger abnehmen wie meine. Es wäre also Eure Taktik mich hin zu halten bis ich langsamer werde… Müde… Ich denke, dann käme der Angriff…”

Es war logisch. Dennoch machte die Schülerin weiter. Kämpfte mit allem was sie hatte. Schließlich kreuzten sich ihre Klingen. Instinktiv fügte Niphira schnell beide Griffe wieder zusammen sodass aus den zwei Lichtschwertern wieder eine Doppelklinge wurde. Er war stärker. Aber auch schneller. Wäre es ein ernster Kampf hätte sie durch das zusammensetzen der Griffe nun mehr Raum um Kraft aufzubringen. Mehr Kraft in die Schwerthand legen? Warum war sie nicht selbst darauf gekommen? Die Idee war simpel wie genial! Der Machtstoß auf ihre Beine zog selbige unter ihr weg. Sie schaffte es noch sich halbwegs ab zu rollen und wieder recht schnell zu stehen. Nun mit der Doppelklinge änderte Niphira auch abermals ihre Angriffsmuster. Sie griff wieder an. Ließ die Doppelklinge in ihren Händen kreisen sodass sie quasi einen Ring wie einen Schutzschild vor sich erzeugte. Schon bald kreuzten sich wieder ihre Klingen. Er gab Empfehlungen darüber was sie lernen könnte.

“Klingt gut. Ich freue mich schon darauf irgendwann auf Augenhöhe mit euch zu sein…”


Er fing an die Formen zu beschreiben. Niphira hörte ihm zu. Sie erkannte das Problem ihrer Techniken. Verstand die Problematik die ihre Methoden auf Dauer erzeugten. Sie war immer auf Platz angewiesen. Ein Nachteil. Und nicht gerade ein kleiner. Es war wichtig genau dies im Auge zu behalten. Daher nickte Niphira bei der Erklärung und kämpfte weiter. Die siebte Form klang für Niphira dagegen deutlich spannender. Wilder war gut. Sie wollte sich gehen lassen können. Wollte in dem Kampf versinken. So wie sie es nun gerade tat. Dass sie sogar für ihre Verhältnisse kaum ein Wort sprach zeugte nur davon, dass sie ihren Gegner mehr als nur akzeptiert hatte. Es bedurfte keiner Worte. Sie würden ausnahmsweise nur stören. Schließlich ging er auf Abstand und deaktivierte sein Leichtschwert.

“Ich genieße es zu Kämpfen. Es ist wie das Aufwachen aus einem Koma. Es ist das was ich liebe…”

Man konnte die Wahrheit ihrer Worte im Gesicht ablesen. Diese Liebe zu Kämpfen war es vermutlich auch gewesen, was die Jedi abgeschreckt hatte Niphira auszubilden. Vielleicht war es ein Fehler von ihnen gewesen. Wer wusste es schon. Seine Ratschläge gingen nicht ins Leere. Sie nickte ruhig. Es war klar. Klar war es anstrengend. Klar zerrte es an dem Körper. Sie würde schnell ihre Gegner beseitigen müssen wenn sie auf diese Ausdauertechniken gehen würden.

“Ich werde Euren Rat befolgen…”


Niphira verbeugte sich ehrfürchtig während sie ihre Klinge deaktivierte und noch einmal ruhig nickte.Langsam atmete Niphira durch und betrachtete Nergal noch einmal eingehend. Ja. Es war wirklich ein wichtiges Treffen gewesen. Allerdings für sie wahrscheinlich mehr als für ihren Meister. Vieles hatte sie gelernt. Viele Denkanstöße bekommen. Am Ende musste man sich darüber Gedanken machen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Es war wirklich ein interessantes Erlebnis gewesen.


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Niphira, Darth Draconis, Nergal]
 
[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira

Überraschend schnell reagierte das Reinblut auf ihre versteckte Attacke. Er hatte sie also durch die Macht voraus sehen können. Bemerkenswert. Sofort kam eine Gegenattacke mit einem weit aus kleinerem Stein und Kira zermalmte ihn bereits, ehe er auch nur in ihre Nähe kam. Nur noch Staub rieselte auf den steinernden Boden.

"
Erst 19? Ich hätte dich älter geschätzt... ."

Meinte sie beinahe enttäuscht. Sie bevorzugte mehr Lebenserfahrung, doch so war er natürlich noch mehr nach ihren Vorstellungen formbar. Auch seine körperliche Verfassung wäre somit weit aus produktiver. Im Prinzip war sie zufrieden mit seinem Alter.

"Die Jedi sind armselig. Ich hatte schon auf Korriban einige Jedi gefangen. Zum Spaß und Wissensdurst. Leider...bekommt man nichts interessantes aus ihnen heraus. Sie widern einen an mit ihren Moralvorstellungen. Bedauerlich, dass sie deinen Eltern zum Opfer fielen, genauso wie deine Brüder. Ich hoffe du wirst mächtiger als deine ganze Verwandtschaft. Es zeugt nicht von Stärke deiner Blutlinie, wenn gleich deine ganze Familie den Jedi zum Opfer fielen. Niemand schien ihnen gewachsen zu sein. Nichts mit dem ich an deiner Stelle großartig prahlen würde. Es zeigt nur die Schwäche deiner Blutlinie."

Wies sie ihn zurecht und umkreiste ihn nachdenklich.

"Ich selbst hatte schon viel kämpferischen Kontakt mit Jedi. Bereits als Apprentice. Dennoch stehe ich heute hier und ohne körperliche Mängel. Du siehst...die Jedi sind schwach und kein Grund sie zu fürchten. Hasse sie ruhig und doch lass den Hass deinen Verstand nicht vernebeln."

Meinte die Sith-Vollstreckerin und holte das Lichtschwert, welches sie dem jungen Mann in der Kantine abgenommen hatte, aus ihrem Mantel.

"Kannst du kämpfen? Hattest du überhaupt bereits nennenswerte Unterweisungen in der dunklen Seite der Macht? Durch deine Eltern zum Beispiel?"

Mit einer eleganten Bewegung warf sie ihren Mantel in eine Ecke des Raumes und präsentierte sich in ihrem engen Lederoutfit. Das Sith-Lichtschwert von Shiqjat warf sie ihm entgegen und zündete dann ihr eigenes Lichtschwert. Die rote Klinge surrte bedrohlich und tauchte ihr Gesicht in ein bedrohliches Licht.

"Greif mich an! Wer ein Lichtschwert mit sich führt, muss auch damit umgehen können!"

Forderte sie ihn heraus. Sie beherrschte in naher Perfektion die Form V. Sie war die aggressive Form des Lichtschwertkampfes. Wenn er sich zu ungeschickt anstellte, würde er sterben müssen... .

"Zeige mir, dass du besser bist als deine schwächliche Familie!"

Schürte sie mit Absicht seinen Zorn.

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira

 
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Ehre. Gerechtigkeit. Gut. Böse. Hell und Dunkel. Dort wo der ein finsterste Schatten sehen würde, würde der nächste schon wieder komplett andere Dinge sehen. Was war Ehre? Regeln an die man sich hielt und die dann was...? Dafür sorgten das andere, wenn sie über dich sprachen nickten, während sie abgedroschene Phrasen von sich gaben, die in der Regel auch erst dann über ihre Lippen kamen, wenn man bereits tot war. So wie die Konzepte von Gut und Böse nichts weiter als reine Auslegungssache waren, war auch Ehre nichts weiter als das Konstrukt eines anderen. War sie nützlich? Gewann Ehre kämpfe? Brachte Ehre persönlichen Fortschritt? Nein. Nichts dergleichen. Ehre beeinflusst nur das Bild, das andere sehen. Und warum sollte ein Sith sich bemühen in den Augen anderer gut da zu stehen?

Sicher mochte es nützlich sein wenn beispielsweise Angehörige des Imperiums dachten, sie hätten einen ehrenhaften Gegenüber. Vielleicht waren sie so eher geneigt das zu tun für was man sie benötigte. Doch war Ehre dort der einzige Erfolgsgarant? Nein. Nergal selbst war ein allzu guter Beweis dafür das Furcht eben so gut funktionierte. Ein Blick auf die düstere Erscheinung des massigen Sith und Sterbliche begannen sich vor dem zu was er in der Lage sein könnte in Angst zu verlieren.


„Woher kommt deine Ehre? Was nutzt sie dir? Ist es wichtig ob andere dich für ehrenhaft halten?“ Kurz, fast sachte, schüttelte Nergal den Kopf. „Was ist gut, was ist böse? All das sind Konstrukte die erdacht wurden und seit je her von den Schwachen in Selbstgeißelung wieder und wieder akzeptiert werden.

Es ist unser Ziel und unumstößlicher Wille diese Schwächen... diese Ketten... zu sprengen. Darum achten wir nur eine Ideologie. Nur ein Gebot: Den Kodex der Sith. Denn dort wo Dinge wie Ehre uns sagen was wir nicht tun sollen, gibt er uns einen klaren Weg, wie wir uns von diesen Schwächen befreien können: Leidenschaft. Stärke. Macht. Sieg.

Und um deine Frage zu beantworten: Sicher macht uns das zu ehrlosen Dieben. Aber in wessen Augen? Und ist das wirklich wichtig? Andere werden dich beneiden, das du dazu in der Lage warst und wünschten sich deinen Platz einzunehmen. Hunderte solcher Neider leben Tag ein Tag aus wie Gewürm hier im Orden. Erst wenn sie sich in deinen Weg stellen, erlangen sie genügend Bedeutung um ihnen Aufmerksamkeit zu widmen. Und auch nur dann um sie zu überwinden. Zu bezwingen. Die eigenen Ketten sprengen, Niphira.“


Nergal kam, wenig später jedoch nicht umhin amüsiert aufzulachen. Allerdings lag keine Böswilligkeit darin. Irgendwann auf Augenhöhe mit ihm kommen. Nicht das er ihren Willen anzweifelte, viel mehr war es gerade ihre Entschlossenheit die ihn durchaus daran glauben ließ, dass sie irgendwann sehr mächtig werden könnte. Doch wie er zuvor schon gesagt hatte... wer wusste wie es in einigen Jahren aussah? Nergal hielt nicht inne, was das Aufholen eher zu einer nicht enden wollenden Spirale formte. So nickte er nur.

„Ich werde deinen Werdegang verfolgen. Aber von hier an wird jede neuerliche Lektion, solltest du diese Gunst von mir noch einmal erhalten, härter werden.“

Nergal erinnerte sich noch an seinen letzten Schüler. Auch den hatte er zunächst formen müssen. Allerdings hatte er eine weitaus härtere Lektion gelernt als Niphira. Noch heute hörte er den letzten Atemzug der Schwester seines indessen verstorbenen Schülers. Sie war eine seiner Ketten gewesen. Hatte ihn geschwächt. Zurückgehalten. Versucht ihn an sich zu binden und erst Nergal hatte ihn freisetzen können. Doch das war Geschichte. Jahre lagen zwischen damals und heute.

„Gut. Vergiss diese Leidenschaft niemals und sie wird dir immer dienlich sein.“

Die Art und Weise wie sie sich zum Abschluss vor ihm verneigte, zeichnete ein gänzlich anderes Bild als das, was sie zu Beginn abgegeben hatte. Entschlossenheit strömte von ihr aus und der massige Executor gönnte sich ein zufriedenes Nicken. Ehe er sich nun nach einiger Zeit wieder ihrem Mentor zuwandte. Was der von dieser Lektion halten würde? Aber Nergal ging davon aus, das wenn er wirklich Probleme mit irgendetwas gehabt hätte, er auf subtile oder weniger subtile Weise interveniert hätte. Wieder regte sich der Verdacht das diese Gelegenheit ganz bewusst gewählt worden war. Aber genauso stellte Nergal im gleichen Augenblick fest, dass es ihn nicht störte. Im Gegenteil. Es hatte ihn auf etwas aufmerksam gemacht, dass er in den letzten Jahren vernachlässigt hatte. Zu viel Zeit hatte er auf Krayiss II und anderen Welten verbracht um sich in alten Texten zu vertiefen. Der heutige Tag und seine Offenbarungen schienen gerade zu hektisch, im Vergleich.

„Durchaus bemerkenswert, eure Schülerin. So entschlossen und loyal. Aber ich denke für jetzt war das genug der Lektionen aus meiner Hand.“

Nicht das Nergal es kategorisch ausschließen würde so etwas zu wiederholen, doch in gewissem Maße konnte er sich das durchaus vorstellen. Aber Draconis würde wissen in welche Richtung er Niphira weisen musste, um ihr dabei zu helfen den Kampfstil zu verfolgen, der am besten auf sie zugeschnitten war. Tatsächlich war gerade die siebte Form unter den Sith recht beliebt, doch wurde nur von wenigen wirklich beherrscht. Entweder durch mangelndes Können, oder weil die meisten Sith einfach einen anderen Weg einschlugen. Mehr ihre Kräfte in der Macht schulten, oder eine Balance zwischen diesen Fähigkeiten und den Lichtschwertformen wählten. Im Zirkel der Extinktoren würde es wohl noch weitere Krieger geben die in dieser Form versiert waren. Aber das würde dort, bei vielen, so wie bei ihm kaum die Einzige sein.

Die Zirkel. Wieder etwas das er lange aufgeschoben hatte. Er hatte eine gewisse Präferenz, doch noch würde er den letzten Schritt nicht unternehmen. Vielleicht. Bald. Obgleich ihm seine Unabhängigkeit in dieser Sache noch gefiel, waren die Vorteile nicht von der Hand zu weisen. Ganz zu schweigen davon, dass der Weg an die Spitze eines Zirkels einfacher zu beschreiten war, als der an die Spitze des Ordens, oder gar des Imperiums...


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