Bastion

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Hangar :: Ruul ::


Der mächtige Raumer des J-Typus als gemeinsames Produkt vom Raumschiffspionierkorps des Palasts von Theed und Nubian Star Drives ragte bedeutsam vor dem Jünger des Ordens der Sith auf. Ruul kam nicht umhin den Herrn der Schatten um dieses Gefährt zu beneiden. Und es dokumentierte den Einfluss und die Macht von Darth Draconis. Dass eine Einzelperson ein derartig titanenhaftes Raumschiff besaß, sprach Bände über dessen persönliche Reichtümer. Über neunzig Standardmeter maß die Flügelspannweite der düsteren Yacht. Der schwarze Chromüberzug erinnerte den Duro an die schwarzglänzenden Ungeheuer in den Katakomben. Sofort schauderte er ob der Schrecken, die er erlebt hatte. Doch seine Aufgabe hier war eine gänzlich andere. Er sollte sich einen Überblick über die 'Doashim' verschaffen. Sein Gebieter verlangte vom Nichtmenschen, sich seiner eigentlichen Fähigkeiten zu bedienen, um sich nützlich zu machen. Und nach dieser höllenartigen Grenzerfahrung in den Katakomben, tief in den Eingeweiden des Ordensgebäudes und dem unverzeihlichen Verrat durch das Menschenweibchen, war der Duro froh darüber, sich eine Zeit lang nur mit sich selbst und Maschinen beschäftigen zu müssen.

ENDLICH! ENDLICH FOLGST DU DEM RUF DEINER SEELE, RUUL! ENDLICH ERKENNST DU, DASS D_I_E_S HIER DEINE BESTIMMUNG IST. SOLCHERLEI WERK LIEGT DIR VIEL BESSER., erklang die Innere Stimme. Nein, der Teil seines Unterbewusstseins, der nach schlichtem Mechaniker-Dasein strebte. Der Teil von ihm selbst also, der nicht mehr sein wollte als ein einfacher Schrauber. Ein Diener der Technik, der Mechanik. Doch diese Stimme hatte nicht mehr allein das Sagen im Verstand von Ruul. Bis vor Kurzem noch hatte es stets nur Hinweise und Belehrungen dieser Art gegeben. Doch die Expedition hatte den jungen Grünhäutigen geprägt, hatte tiefe Wunden im Seelenheil des Duro hinterlassen und seinen Geist fragmentiert. Und den Zwischenraum dieser Bruchstücke füllte mittlerweile eine andere Teilpräsenz aus. Eine dunklere Beteiligung aus den Untiefen seiner Selbst. 'Der Schwarze', so nannte er ihn, hatte wesentlich finsterere Absichten. Sein Interesse lag in den Verlockungen der Dunklen Seite, ganz so, wie der Einflüsterer und Verderber in den Katakomben gesprochen hatte. Ja, die Worte von dunklem Part des Unterbewusstseins und dem Puppenspieler glichen einander erschreckend.

Der Nichtmensch begann das Raumgefährt zu umrunden, doch er kam nur einige Schritte, ehe ihn ein Gardist aufhielt. Angetan in dunklem Harnisch, versehen mit Kopfschutz und unscheinbarer Waffe, strahlte er dennoch eine düstere Gefährlichkeit aus.

"Halt, Jünger! Das hier ist Eigentum Seiner Lordschaft, Darth Draconis, also sieh' zu, dass Du Dich entfernst!", hieß es von dem gepanzerten Wächter. Dessen durch den Helm gedämpfte und verzerrte Stimme irritierte den jungen Nichtmenschen. Doch nicht so sehr, wie es das noch vor wenigen Wochen der Fall gewesen wäre. Zu sehr hatte das Erlebte seine Spuren hinterlassen, auch an der eigenen Wahrnehmung. Ruul, obschon körperlich schwer gezeichnet, straffte sich und begegnete dem Gardisten offen.

>>Unser beider Gebieter berief mich hier her, um nach seinem Schiff zu schauen. Ich bin RUUL, Wachender, und Du wirst meine Anwesenheit in nächster Zeit häufig in Deinem Wachbuch vermerken können. Nun tritt beiseite und verzögere nicht den Willen Deines Herrn.<<, erwiderte er auf den ablehnende Aussage des Wachhabenden hin. Nichts war zu sehen von dem scheuen Duro von dereinst. Keine Spur von Verunsicherung, kein Anzeichen von furchtsamer Panik. Zwar brodelte in seiner Brust der Zorn über den Verrat durch das menschliche Weibchen, doch kanalisierte er die einstige Empörung nun viel zielgerichteter. Er wusste, dass er sich selbst der beste Lehrer und Freund war. Das Überleben im Orden der Sith stieg und fiel mit der Gunst von Darth Draconis. Dem Hexer musste er gehorchen und dessen Anweisungen befolgen. Doch alle anderen waren letztlich potenzielle Feinde, die logen, betrogen und hintergingen. Ihnen allen wollte der Nichtmensch nicht mehr glauben. Sie alle hatten sich gemeinsam des Verrats schuldig gemacht - ganz gleich ob er diejenigen kannte oder nicht. Ruul beschloss jeden Fremden unter Generalverdacht zu stellen. Nicht noch einmal wollte er derartigen Betrug am eigenen Leib erleben müssen. Er, der stets gutmütig und gutherzig gehandelt hatte, war einmal mehr in die Scherben der eigenen Existenz geschleudert worden. Doch das musste nun ein Ende haben.

"Tritt ein, Jünger.", lautete die Antwort des Gardisten knapp. Möglicherweise hatte ihn jemand über die Ankunft des Duro informierte. Einzig, es interessierte Ruul nicht groß. Er zog die Kapuze der zerschlissenen Ordensrobe tiefer in sein Gesicht, machte mehrere Schritt in Richtung der Einstiegsrampe und, als ihn niemand aufhielt, betrat das Schiff. Und hier offenbarte sich, dass noch eine ganze Menge Arbeit auf den einstigen Mechaniker zukam. Das Schiff war zu großen Teilen entkleidet worden. Sein geschultes Auge erkannte die nun ungenutzten Aufhängen, Halterungen und Befestigungsmöglichkeiten. Die Yacht musste einmal üppig und prächtig ausgesehen haben, war nun aber ein fast skeletthaftes Gefährt, nur dem praktischen Nutzen verordnet. Den Nichtmenschen störte das nicht, aber er sah großes Potenzial. Zunächst einmal musste er sich allerdings einen Überblick der bestehenden Systeme verschaffen. Über einen schmalen Stieg erreichte er umgehend das Cockpit der Diplomaten-Barke. Auch hier hatte es dereinst eine bedeutend protzigere Ausstattung gegeben, doch sie war dem praktischen Nutzen gewichen. Ruul nickte zufrieden, aktivierte rasch den Bordcomputer und fuhr alle datenrelevanten Systeme hoch. Wo der Duro im Alltag scheu und unsicher wirkte, so wirkte er nun wie ausgewechselt. Er war in der Lage mehrere Dinge gleichzeitig zu erledigen, er gab mit der rechten Hand Befehle ins Bordterminal ein, während die - schmerzende - linke Hand bereits an der Verkleidung zu den empfindlicheren Elementen der Bordelektronik hantierte. Sein Gebieter hatte ihm aufgetragen das Schiff auf Herz und Nieren zu prüfen. Und genau das hatte er vor. Der erste Eindruck hier sprach von einer mehrtätigen Wartungs- und Analysearbeit, doch sollte sein Herr und Meister noch zusätzliche Ressourcen bereitstellen, so war sich Ruul sicher, könnte er dem J-Typus in wenigen Wochen zu ganz anderen Leistungen verhelfen. Das hier war so wunderbar.

WILLKOMMEN ZUHAUSE, RUUL!, erklang die sanftere Innere Stimme noch einmal. Und sie hatte Recht. So etwas konnte man Zuhause nennen. An einem solchen Ort konnte man sich wohl fühlen. Der Nichtmensch tat es. Vergessen waren die Leiden und Prüfungen der finsteren Nekropole im Herzen des Tempels. Auch an den Verrat dachte er nicht mehr. Alles drehte sich um Leistungsberichte des Bordcomputers, um Bauteile und Verbesserungsmöglichkeiten. Es war ein Paradies. Auch die finsterere Stimme im Geist war verstummt, womit die Richtigkeit seines Tuns unterstrichen wurde.

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Hangar :: an Bord der 'Doashim' :: Ruul ::
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Niphira, Marishka, Lilya(NSC)]


Niphira verlor sich vollends in den blauen Augen der Twi’lek bis Marishka wieder zurückgekehrt war. Sie begriff einfach nicht was diese Gefühle bedeuteten. Warum sie sich so merkwürdig fühlte. Es war ein Gefühl welches ihr nach der Zeit hier im Tempel fremd war. Es war keine Wut. Kein Hass oder Angst. Es war etwas anderes. Mit jedem Schritt den Niphira dem Mädchen näher kam schien es mehr Angst zu haben. Als die Lethan mit dem Rücken gegen die Wand stieß wimmerte sie. Wie damals. Nur war nicht sie der Auslöser gewesen. Sondern Schatten. Niphira war zwischen die beiden getreten. Hatte sie beschützt. Das bedeutete also… Die Lethan hielt sie für eine grausame Person? Erwartete sie, dass Niphira ihr etwas antat? Vorsichtig blieb Niphira vor der Lethan stehen. Legte ganz vorsichtig einen FInger unter ihr Kinn.

“So lange du deine Aufgabe erledigst wird dir auch nichts passieren… Du musst keine Angst haben… Du stehst unter meinem Schutz…”


Die Worte irritierten die Twi’lek nur noch mehr. Die Angst wollte nicht weichen. Im Gegenteil Es wurde nur schlimmer. Niphira legte wie gewohnt einen Arm auf dem Griff ihres Schwertes ab. Sie seufzte kurz und schaute die wiederkehrende Marishka an. Sie hatte sich umgezogen. Gut. Das war wirklich gut. Sie sollte sich erst einmal wohl fühlen. Sobald diese Phase vorbei war würde auch Niphira keine Gnade mehr zeigen. Ob die Jüngerin sich dessen bewusst war? Wahrscheinlich bald. Jetzt aber gerade ist es aber nicht so. Noch nicht. Sie würde Marishka eine weitere Lektion damit erteilen. Frieden ist nur eine Lüge. Sie sollte den Vorhang der Illusion eines friedlichen Lebens zerrissen bekommen. Aber alles zu seiner Zeit. Immerhin wusste Marishka wie man sich zu benehmen hatte. Das war ein gutes… Ein sehr gutes Zeichen. Daher zeigte Niphira ihre Zufriedenheit auch. Genauso darüber dass Lilya scheinbar genau wusste sie sie sich zu verhalten hatte. Gut. So konnten sie weiter machen. Es wäre bald so weit. Liebevoll strich Niphira über den Griff ihrer Klinge. Bald würde sie selbst Herrin sein. Bald würde sie es sein, die jemanden ausbildete. Am Ende war dieser Druck inzwischen schlimmer als der Umstand der Prüfung als solches. Marishka war bisher dankbar gewesen. Sie wusste wie man sich zu benehmen hatte. Aber sie würde wohl eher das Spielzeug von Draconis sein. Am Ende war dieser Mann viel zu mächtig. Zumindest für Niphira. Auf der anderen Seite… Wenn sie selbst stärker würde. Eine eigene Anhängerschaft hatte… im richtigen Moment… Langsam formte sich da ein Gedanke. Eine Idee. Ein Ansatz eines Planes. Niphira würde ihren jetzigen Meister nicht ohne Grund verraten. Jedoch wollte sie für den Ernstfall vorbereitet sein. Beide hatten unterschiedliche Ideale. Beide unterschieden sich wie Tag und Nacht. Allgemein war es ein Wunder gewesen, dass sie so lange zumindest halbwegs miteinander ausgehalten haben. Langsam und unbewusst schüttelte Niphira mit ihrem Kopf. Es war merkwürdig. Schließlich wurden sie darüber informiert, dass Darth Draconis die drei Frauen empfangen würde. Niphira nickte Marishka zu.

“Ich konnte dich nicht vieles Lehren… Aber ich hoffe du hast nicht vergessen wie du dich benehmen solltest…”


Niphira lächelte Marishka zu. Einfach damit sie verstand, dass die Schülerin darin vertraute, dass die Jüngerin wusste wie sie sich zu benehmen hatten. Langsam drehte sich die Schülerin zu der Tür. Entspannt legte sie ihren Arm wieder auf den Griff des Schwertes ab. Selbst wenn es seltener im Kampf benutzt würde, so entspannte dessen Anwesenheit, der Rückkehr dieser Waffe, seine Trägerin. Mit eleganten, leichten Schritten betrat Niphira den Audienzraum ihres Meisters. Marishka zu ihrer Rechten. Lilya dagegen war kurz erstarrt, stolperte dann aber schnell hinterher und nahm den Platz zu Niphiras Linken ein. Während Marishka so gesehen alles richtig machte, so konnte Niphira nicht anders als amüsiert zu schmunzeln wie unbeholfen die Lethan war. Es war pure Absicht gewesen die Lethan so in das Haifischbecken zu werfen. Es war der Anfang ihres Weges der Abhärtung. Ohne solche Erfahrungen würde sie immer weich bleiben. Ängstlich. Selbst Niphira wusste um Gefahren in der Galaxie gegen die Darth Draconis noch harmlos war. Ihr Vater zum Beispiel. Darth Draconis war möglicherweise mächtiger als ihr Vater. Dennoch wäre ihr Erzeuger weniger nachsichtig mit der Twi’lek. Allgemein war nun abzuwarten, welche Lektionen Marishka angenommen, welche aber ignoriert hatte. Alles war recht schnell gegangen.

Schon nach wenigen Schritten bemerkte Niphira einen weiteren Gast. Eine junge Frau. Interessiert schaute die Schülerin zu dieser rüber. Langsam streckte sie ihre Machtfühler aus und versuchte so mehr über die Person heraus zu finden. Sobald sie den Executor erreicht hatten verneigte sich Niphira tief, während Lilya sich hinkniete. Die Schülerin konnte die Angst regelrecht greifen. Lilya war immer ein Wesen gewesen, welches sich irgendwo versteckt hatte. Immer vor jedem Konflikt davon gerannt war. Sei es aus Furcht. Oder schierer Panik. Auch wenn sie gut aussah, so hatte Niphira die Lethan nicht nur deswegen als erstes Mitglied ihrer Anhängerschaft gewählt. Sie hatte Potenzial. Vielleicht nicht zu einer Kriegerin aber als Ärztin und Medic. Es war überraschend, wie gut das kleine häufchen Elend in ihrem Gebiet war. Nein. Sie würde niemals eine Kriegerin sein. Würde auch niemals eine Schülerin sein… Jedoch war sie eine wirklich gute Ergänzung für die Gruppe. Wäre die Twi’lek mental stärker gewesen, dann hätte Niphira sie schon für den Ausflug in die Katakomben vorgeschlagen. Jedoch hätte man sie da nur verheizt. Sobald Draconis das Wort an die dreier Gruppe richtete hatte sich Niphira wieder aufgerichtet. Seine Fragen waren klar. So würde sie auch antworten. Inzwischen ignorierte Niphira die unbekannte Jüngerin (Lyra) wieder komplett.

“Nach der Zeit im Bacta-Tank mein Lord… Wäre selbst ein Schlaflied belebend gewesen… Es tat aber gut die Verspannungen los zu werden.”


Sie sprach die Worte mit einer Ernsthaftigkeit aus, die ihr missfallen eines solchen Aufenthaltes mehr als nur verdeutlichte. Auch wenn es in einem Scherz verpackt war. Der Tonfall konnte selbst einen Witz zu einer Drohung, eine Drohung zu einem Angebot machen. In diesem Falle musste Niphira zugeben, dass ihr Bacta-Tanks nicht schmeckten. Erst recht nicht, wenn in der Zwischenzeit so viele Dinge passiert zu sein schienen. Dinge durch die Niphira nicht sicher war was sie bedeuteten. Woher kamen diese Frauen? Gerade diese, die schon vor ihr hier gewesen war und für Niphira eher wirkte, als wolle sie ihnen Killersticks andrehen? Daher schaute sie noch einmal kurz zu Lyra rüber und dann fragend zu ihrem Meister. Aber die Frage war noch nicht gänzlich beantwortet.


“Ja. Die Lethan ist die medizinische Ergänzung für unsere späteren Excursionen. Sie scheint nicht viel zu sein. Allerdings ist sie in dem was sie tun soll… ausreichend…”


Das letzte Wort war gemessen an dem Status und dem Ruf den Lilya als Angsthase hatte mehr als nur ein Kompliment. Von Niphira war es in der jetzigen Situation das größte Kompliment, welches sie ohne zu übertreiben von sich geben konnte. Sie wusste um den Umstand, dass Darth Draconis ihre Ausführungen lieber kurz gehalten hörte als ewig langwierige Geschichten. Schließlich waren sie Sith. Keine Kindertagesstätte wo das Kind zu seinem Vater stolperte und ewig lange davon erzählte wie es Sandkuchen gebacken hatte. Es wäre unnötig gewesen die Zeit aller Anwesenden zu verschwenden. Erst recht, wenn es noch interessantere Themen gab. So durften sich auch Lilya und Marishka erheben. Leise und nur für sie hörbar flüsterte Niphira Lilya ein leises; “reiß dich zusammen” dahin wo sie das Hörorgan vermutete. Xenos waren nun einmal kompliziert in ihrer Morphologie. Ein knappes Nicken von Lilya und sie ballte ihre Fäuste. Sie versuchte wirklich selbstbewusster zu wirken. Es wäre eine gute Lektion. Die neue Jüngerin wurde vorgestellt. Lyra. Lyra Ginn. Scheinbar wieder jemand der entweder erst kurz hier im Tempel war, oder aber irgendwo aufgelesen worden ist. Wo hatte sich Darth Draconis herumgetrieben während Niphira außer Gefecht gewesen war? Inzwischen wurden sie Vorgestellt. Sobald ihr Name und der Status fielen stellte sich Niphira an die Seite ihres Meisters zu seiner Linken. Niphiras linker Arm ruhte weiter auf dem Griff ihres Schwertes. Ganz locker abgelegt. Diese Geste war auf der einen Seite ein Zeichen ihrer inneren Ruhe, allerdings auch eine Warnung weder sie noch ihren Meister zu hintergehen. Niphiras Lichtschwert hing so, dass sie binnen kürzester Zeit in dieser Position das neu gebaute Lichtschwert mit einem schnellen Machtgriff in ihrer Hand hätte. Einfach jedes Detail an ihrer derzeitigen Ausrüstung war durchdacht. Gerade die Positionen an ihrem Körper. Mit kühlem Blick starrte die Schülerin Lyra an. Es war ein Blick der einem das Blut gefrieren lassen konnte.

Mit festen Schritten trat Niphira vor Lyra. Sie musterte das Mädchen mit dem Blick einer Kriegerin während sie langsam die Jüngerin umkreiste. Schlank, Agil, ein paar Muskeln… Die Haare sprachen eher die Geschichte einer Person die nicht wirklich wohlhabend aufgewachsen war. Insgesamt jemand mit Potenzial. Genauso wie Marishka. Die Frage wäre nur… Würde Lyra genauso wissbegierig sein wie Marishka? Beide Jünger hatten das Potenzial weit zu kommen und mächtig zu werden. Am Ende würde es darauf ankommen, wer sich besser unterordnen und Lektionen annehmen konnte. Sobald Niphira wieder in Lyras Sichtfeld trat grinste die Schülerin provokativ. In den Augen Lyras stand der Hass regelrecht geschrieben. Sie wollte nicht Draconis Spielball sein. Niphira mochte das. Lyra hatte Feuer. Leidenschaft. Wahrscheinlich würde diese Jüngerin vieles erreichen. Langsam trat Niphira wieder an die Seite ihres Meisters. Langsam nickte sie dann als Darth Draconis um eine Antwort verlangte, was Marishka gelernt hatte. Niphira hatte in bestem Wissen und Gewissen dem Mädchen beigebracht was in der kurzen Zeit möglich gewesen war. Daher nickte Niphira dem Mädchen zu. Sie sollte sich nicht zurückhalten. Sollte ehrlich antworten. Am Ende wäre es für Niphira auch eine nicht zu vernachlässigende Lektion darin zu unterrichten. Besser sie machte jetzt irgendwelche Fehler als mit einem eigenen Schüler, der dann eine merkwürdige Ideologie verfolgte. Am Ende wollte Niphira ihren Namen nicht mit unnötigen Fehlern beflecken. Den sie war eine Sith. Keine Jedi, nichts anderes. Das Schwert an ihrem Gürtel war Zeugnis ihrer Herkunft und gleichzeitig ein Signal der Zukunft. Sie beide hatten sich weiter entwickelt. Niphira, genauso ihre Klinge. Kurz wanderte ihr Blick zu dem Schwert runter, dann zu dem metallischen Zylinder welches ihr Lichtschwert war. Alleine diese beiden Dinge konnten sie für einige in Verbindung mit ihrer Kleidung wie eine Barbarin wirken lassen. Ein Monster, welches nur daran interessiert war zu zerfleischen und die eigene Waffe in Blut zu tränken. Auf der einen Seite eine relativ zutreffende Beschreibung von Niphiras Charakter. Auf der anderen Seite konnte man kaum weiter entfernt von der Realität sein. Niphira war eine Kriegerin. Wusste, dass nicht jede Schlacht geschlagen werden musste indem man seine Klinge einem Gegner in die Brust rammte. Sowas wäre alles andere als vernünftig gewesen. Langsam wanderte ihr Blick zu Lilya, die zwischen den anderen beiden Jüngern regelrecht hilflos wirkte. Sie schaute immer wieder nervös zwischen allen Anwesenden hin und her. Am Ende hatte sie wohl Angst davor getötet zu werden. Zumindest schienen ihre Ängste genau diese Form gerade anzunehmen. Sobald das hier gelaufen wäre würde sich die Schülerin in Ruhe ihrer annehmen und zeigen, welche Chance die Lethan gerade hatte. Aber jetzt? Nun… Diese Erfahrung würde Niphira aufzeigen, wo sie mit Lilyas Training und Ausbildung würde beginnen müssen.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Draconis Audienzraum . Niphira, Darth Draconis, Marishka, Lyra, Lilya(NSC)]
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Darth Draconis Domizil :|: Niphira mit Marishka & Lilya

Da sie nicht erwartet hatte jemand anderen in der Gegenwart von Draconis anzutreffen, blieb Marishkas Blick unweigerlich an der fremden Frau(Lyra) hängen. Sie wirkte jung und zierlich. Von der Statur her bestanden definitiv Ähnlichkeiten zu ihr selbst. Doch etwas an ihr wirkte.... wilder? Ungezähmter? Sie konnte den Finger nicht genau darauf legen und sich auch zugegebener Maßen auch nur so lange auf die Frau konzentrieren, bevor ihr Blick vom Meister und größten Machtzentrum in diesen Räumlichkeiten angezogen wurde. Um dem Protokoll genüge zu tun und unter Beweis zu stellen, dass sie definitiv lernfähig war, verneigte sich Marishka zusammen mit der Schülerin des Executors und ließ sich nicht lumpen es auf die gleiche Weise zu tun wie diese. Keine Abgrenzung weil sie sich nicht ähnlich tief verneigte, oder dergleichen.

Die Macht die Draconis ausstrahlte, war ein körperliches Phänomen. Spürbar umso näher man ihm kam. Und nicht nur auf einen Sinn beschränkt. Da war ein Schauer der ihr den Rücken herunter lief. Ihr Körper wollte so tun als würde es tatsächlich kälter, was allerdings in ihren Gedanken definitiv zu einer Blockade führte. Das konnte doch einfach nicht sein, oder? Andererseits hatte sie bis vor kurzem auch noch gedacht das die telekinetischen Fähigkeiten zu denen die Macht einen befähigte, nichts weiter als Geschichten waren. Allzu lebhaft flackerte das Bild von Niphira und den um sie schwebenden Kugeln durch ihren Kopf. Zusammen mit dem Rest des Raumes, wanderte auch Marishkas Blick zu der Twi'lek, die noch immer so aussah, als wäre sie lieber überall sonst, nur nicht hier. Und nun enthüllte man auch den Grund ihrer Anwesenheit. Medizinische Unterstützung? Die Frage ob der Kompetenz der Twi'lek war Marishkas Blick definitiv anzusehen. Nicht weil sie der jungen Frau nichts zutraute, sondern einfach weil sie noch unsicherer und eingeschüchterter wirkte als sie es gewesen war.


Wobei sich Marishka fast sicher war, das sie zwar definitiv unsicher gewesen war, aber nicht derartig eingeschüchtert aufgetreten war. Ihre Ungewissheit war zudem anderen Dingen entsprungen. Die Twi'lek wirkte gerade so, als hätte man sie auf die Nerfschlachtbank geführt und ihr offenbart, das es nun mit ihr zu Ende gehen würde. Etwas war Marishka selbst über die heftige Natur ihrer Gedanken überrascht. Und wenn sie in sich selbst horchte, kam es ihr so vor als wäre da ein neuer ungewohnter Antrieb. Etwas das sie zu diesem Gedanken getrieben hatte. Fast wirkte es als hinge es irgendwie mit der Anwesenheit von Darth Draconis zusammen. Fragend ruhten ihre Augen einen Moment auf dem Executor. Konnte sie dank seiner Anwesenheit feinere Sinne ihr eigen nennen? Unwahrscheinlich. Viel eher war er als fortgeschrittener Sith eher ein Fokus der Macht, sodass die Nähe zu ihm, diese Wahrnehmungen begünstigte. Und während ihres letzten Treffens hatte Marishka einfach ob all ihrer Gedanken den Rest nicht wahrnehmen können. Zumindest schien das eine ziemlich plausible Erklärung für das Phänomen zu sein.


Die Fremde(Lyra) schien auch die Aufmerksamkeit von Niphira geweckt zu haben, denn deren Blick war auch immer wieder dabei beobachten, wie er jene Fremde taxierte. Sie blieb jedoch nicht mehr lange eine Fremde, sondern wurde von Draconis allen Anwesenden vorgestellt. Lyra Ginn. Kein Name den Marishka schon einmal gehört hatte. Aber was bedeutete das innerhalb des Ordens schon? Draconis würde kaum der Name sein mit dem der Sith auf die Welt gekommen war. Und Darth klang mehr nach einem Titel, als das es sich wie ein Name anhörte. Marishka nickte der nun nicht-mehr-fremden Lyra zu. Oder hätte sie Eifersucht empfinden sollen, da es sich um eine weitere Jüngerin in der Gefolgschaft des Sith handelte? Die Frage nach dem wie sie hierher gekommen war, stellte sich ihr schon. Zwar hatte Niphira ihr erklärt, dass die Sith sich nicht um eine Vorgeschichte ihrer Anwärter kümmerten, aber genau diese konnte ja auch einen besseren Einblick in einen potenziellen Schüler verschaffen.


Die Frage die dann an Marishka gerichtet wurde, kam nicht ganz aus dem unbekannten heraus. Leise hatte sie durchaus geahnt, das das Ganze auch als eine Form von Test für sie fungieren könnte. Allerdings hatte sie diesen Gedanken nur kurz gehabt und war daraufhin wieder von ihren anderen wüst durcheinander kreischenden Emotionen gefangen genommen worden, als auch den interessanten Einsichten in die Abläufe des Ordens. Überraschend für Marishka selbst, musste sie nicht lange überlegen, wo sie mit ihrer Antwort ansetzen sollte.


„Das... es egal ist wer ich war. Das die Erwartung man würde auf mich warten, eine Gefahr für das eigene Leben bedeuten kann und die Sith erwarten, das man sein eigenes Schicksal in die Hand nimmt. Meister geben zwar ihr Wissen weiter, sind aber nicht dafür da um uns an der Hand zu führen, damit garantiert ist, dass wir erfolgreich sind. Erfolg... Dominanz... muss durch uns.... von mir selbst... errungen werden. Und das es alles andere als einfach werden wird. Das Leben und eine Ausbildung als Sith.“

Das eigene Schicksal schmieden, während man von jenen lernte, die mächtiger als man selbst waren. Sich entgegen der Ambitionen die andere besaßen durchsetzen. Nicht denken das andere Nachsicht walten lassen würden. Auch das andere Jünger nach ihrem Platz trachteten und versuchen würden ihn zu erringen, war deutliches Zeugnis dafür, dass sie nicht sicher war in ihrer Stellung. Die Anwesenheit von Lyra könnte ebenfalls eine Gefahr darstellen. Obschon sich die Frage stellte, wie dies einherging mit den Bestrebungen von Darth Draconis, über Marishka zu wachen, so wie deren Mutter es sich erhoffte? Andererseits ließ sich genau diese Rivalität die in der Schwebe und nicht klar definiert war vielleicht auch genau dafür benutzen? Eine unklarer Gefahr, oder die unklare Androhung das nur eine von beiden der Lektionen würdig war? Wissen wurde nicht bereitwillig zur Verfügung gestellt und niemand würde ihr etwas schenken.

Andererseits aber sollte sie dem Sith dienen und auch Lyra war als eine weitere Jüngerin 'in seinen Diensten' vorgestellt worden. Mit leicht zerfurchter Stirn blickte Marishka zu Lyra. Mussten sie Feinde sein? Man könnte es so auffassen.... aber sie könnten auch Verbündete sein. Unter einem Banner, die sich zudem zusammen gegen die anderen Jünger 'dort draußen' zusammen schlossen. Immerhin war, den Ausführungen Niphiras zufolge, auch Lyra zu einem potenziellen Ziel für andere aufstrebende und gierige Jünger geworden. Das wäre ein guter Punkt um sich gegenseitig den Rücken frei zu halten. Wenn man davon ausging, das sich mit Lyra reden ließ. Marishka würde abwarten müssen wie die zwei zueinander standen. Für den Augenblick waren da nur die Eindrücke die sie beide voneinander hatten und die waren gewiss keine solide Basis für allzu ausufernde Gedankenspiele.


„Außerdem hat sie mir einige Hinweise zu körperlichem Training und den Möglichkeiten der Macht in dieser Hinsicht gegeben, Herr.“

Fügte die von ihrem Mord entlastete, oder besser gesagt, einfach aus dem normalen System des Imperiums gerissene Mörderin noch mit einer abschließenden Verbeugung hinzu. Nicht das es hieß, sie habe irgendetwas verschwiegen. Marishka konnte nur erahnen, in wie weit Niphira ihren Meister über das was sie besprochen hatten informieren würde. Oder ob sie direkt und hier ein Urteil fällen würde.

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Draconis Domizil - Audienzsaal :|: Darth Draconis, Niphira, Lyra, Marishka & Lilya[NPC]
 
Bastion -Center - Orden der Sith - Draconis Domizil - Audienzsaal :- Lyra Ginn- Darth Draconis-Niphira- Marishka -Lilya[NPC]

Lyra hatte es getan, sie hatte tatsächlich geschworen diesem Hexer ihr Leben zu geben.


Es war geschehen und sie konnte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn sie diesen Eid brechen müsste.
Sie atmete tief durch und nahm zögerlich seine Hand und erhob sich, auch wenn ihr gesamter Körper schmerzte, sie verharrte einen Moment, bis sie eine weitere Stimme vernahm.
Wenn sie es wirklich schaffen würde zu fliehen, dann dürfte sie nie wieder nach Bastion zurückkehren. Sie müsste weit weg, am besten ins Outer Rim, wo sie sich verstecken konnte, bis seine Wut vielleicht irgendwann verraucht war. Aus dem Augenwinkel musterte sie sein Profil und ihr wurde klar, dass seine Wut vermutlich niemals verrauchen würde.
Hätte ein Einfaches akzeptieren seiner Bedienungen gereicht. Hätte sie einfach zustimmend sollen? Doch so wie sie, nach all dem was Draconis gesagt hatte, die Lehre der Sith verstand, gab es nur Entsagung oder vollkommene Hingabe. Auch wenn sie es nicht laut ausgesprochen hätte, würde ihr Leben so oder so an seinem Wohlwollen hängen. Diese Vorstellung bereitete ihre Übelkeit.
Jetzt, da es kein Zurück mehr gab, rasten weitere Fragen in ihren Gedanken umher deren sie vorher keine Beachtung geschenkt hatte. Lyra spürte seinen Blick auf ihr Ruhen und fragte sich, was er womöglich in ihr sah? Hatte sie tatsächlich eine Macht in sich, von der sie noch nie etwas Gespürte hatte. War ihr Dasein von nun an dazu verpflichtet etwas zu leisten, was sie womöglich gar nicht konnte. Lyra konnte sich nicht annährend vorstellen, ihren Verstand so zu konzentrieren, dass sie damit Dinge bewegen konnte und Panik stieg in ihr auf, nicht nur dass sie geschworen hatte, sie hatte sich auch dazu verpflichtet lernen zu wollen. Was wäre, wenn sie dazu gar keine Begabung hatte, wie lange würde Draconis Geduld anhalten, bis er ihrer überdrüssig wurde. Lyra wusste zwar, dass dieser Schwur ihre einzige Chance auf ein verlängertes Leben war, doch über die Konsequenzen ihrer Entscheidung konnte sie zu dem Zeitpunkt kaum nachgrübeln.


Draconis hatte also eine Schülerin und diese würde sie nun zum ersten Mal sehen, es interessierte Lyra ungemein zu erfahren,was jemand sein musste, um von Draconis als Schülerin akzeptiert zu werden. Draconis nannte sie Niphira und als sie und zwei weitere Personen den Raum betraten wusste sie sofort, wenn er meinte. Die Gestalt mit ihrer außergewöhnlichen Frisur und Lederkluft sah von weiten schon aus als wäre sie dazu geboren, um Leben auszulöschen. Nachdem Lyra nur wiederwillig ihren vollwertigen Namen preisgegeben hatte rüstete sie sich innerlich. Solche Banalitäten schienen auf einmal völlig unwichtig. Draconis konnte auch ohne vollwertigen Namen, ihr Leben in Dunkelheit stürzen, soviel war nun klar.
Sie versuchte jeden Funken der Angst zu unterdrücken und nicht nach außen sickern zu lassen. Der kurze, aber prägnante Moment der Schwäche, als sie und Draconis allein waren, war vorbei und Lyra durfte diesen drei niemals ihre Schwäche offenbaren. Wenn man Draconis Worten glauben schenken durfte, waren sie alle nur auf ihr Vorankommen bedacht und würden jeden Moment nutzten, Lyra das Leben zu erschweren. Sie wollte sich nicht ausmalen, welche Grausamkeiten auf sie warteten, wenn sie in Draconis Augen versagte. Sie hörte bereits seine arrogante Stimme in ihrem Kopf flüstern. Als Niphira sich so deutlich zu Draconis gestellt hatte, dämmerte ihr ein anderer Gedanke. Auch wenn sie Draconis ihre Treue geschworen hat, war sich Lyra nun nicht mehr sicher ob dies auch bedeutete, dass sie den Launen seiner Anhänger frei ausgesetzt war und diesen gehorchen musste. Während sie die Twi`lek und die andere junge Frau, Marishka, musterte fragte sie sich, wie sie sich verhalten sollte. Lyra hatte bis dato nicht daran gedacht, wie seine Gefolgschaft aussehen könnte, geschweige den wie sie sich ihr gegenüber verhalten würden. Sie war die Neue, sie würden vermutlich alles daran setzten Informationen zu bekommen, um zu verstehen welche Bedrohung Lyra für sie war. Lyras Ziel war zu fliehen. Sie hatte kein Interesse an ihren stupiden Machtkämpfen und Auseinandersetzungen, jedoch durfte sie dies nicht offen zeigen. Draconis hatte deutlich gemacht, dass der Platz an seiner Seite begehrt war und dass sie sich beweisen musste, sonst….


Ja, sonst was? Fauchte sie innerlich. Und biss sich auf die Unterlippe.
Die Twi`lek zeigte ihre Angst zu offensichtlich und Lyra gab sich dem naiven Gedanken hin, dass von ihr womöglich die Geringste Gefahr ausging. Niphira, offensichtlich provikativ, schien zwar gefährlich zu sein aber viel weniger subtil als Marishka. Mariskas Kraft war vielleicht anderer Natur und sie schien undurchschaubar für Lyra. Lyra beschloss erstmal abzuwarten, sie hatte kein Interesse daran in jemandes Fadenkreuz zu geraten, während sie fliehen wollte. Je weniger Augen sie beobachteten, umso besser war es für sie. Angestrengt hörte sie den Gesprächen zu und zog ihre Schlüsse. Es schien wohl so, dass das Wissen immer vom nächst höchsten weitergegeben wurde. Lyra sah erneut zu Niphira und schauderte bei dem Gedanken, sie als Lehrerin zu wissen. Sie würde gnadenlos gegen sie vorgehen und alles fordern, was Lyra liefern konnte. Auch wenn Lyra keine Ausbildung im Kampf genossen hatte, wusste sie das sie schnell war, so schnell und flink, dass sie vielleicht auch Niphira auf Abstand halten konnte.
Sie fragte sich wie fortan ihr Leben hier aussehen würde. Würde sie stetig unter seiner Beobachtung stehen, weil er ihr nicht über den Weg traute, oder würde sie sich frei bewegen können. Würde sie ebenfalls solche Kleidung tragen müssen, die sie behindern würde. Sie schaute Marishkas lange Kutte an. Aber das waren nur Formalitäten. Sie beobachte das Geschehen und wartete ab ohne ihre Miene zu verziehen oder etwas von sich zu offenbaren.


Dies war gefährliches Terrain und sie musste so lange es geht abwarten, bis sie wusste, wem sie vertrauen konnte, falls es in diesem Höllenloch sowas überhaupt gab.


Bastion -Center - Orden der Sith - Draconis Domizil - Audienzsaal :- Lyra Ginn- Darth Draconis-Niphira- Marishka -Lilya[NPC]
 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Lernenden :: Sanitätsstation / Agatosh :: Sera :: Darth Incubus (NPC) :: Zion :: ]



Die Augen des Sith-Executors folgen gebannt dem blassen Mann mit fettigem Haar. Diese Person sprach viele Sprachen, einige konnte man leicht wahrnehmen andere waren schwieriger zu erkennen. Für Zion war die lauteste Sprache die des Säuslers, der nur redet, um zu reden. Eine wahrlich nervige Angewohnheit einiger Lebewesen. Eine weitere Sprache die dieser Öllappen sprach war die des Mimimies. Er musste sich beschweren, weil es ihm so schlecht ging und die ganze Welt daran schuld war, dass er nichts im Orden der Sith geworden war. Und vor allem war Menari daran schuld. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre ich schon eine höhere Made. Es war nur erbärmlich was einige Sith dachten, nie waren sie selbst an etwas schuld, nie hatten sie einen Fehler begangen. Jedoch sprach dieser… Zion kannte diesen Sith nicht, er hatte sich nicht vorgestellt, wahrscheinlich trug er einen Darth Titel, ohne ihn wahrlich verdient zu haben. Jedenfalls sprach dieser Sith noch zwei weitere Sprachen, weitaus gefährlichere. Zum einen war es die Sprache der Verzweiflung. Dieses Individuum wollte Rache an jemanden der mächtiger war als es selbst je sein würde und zusätzlich befand sich Menari auch nicht mehr in Reichweite seiner Rache. Daher wollte dieser Öllappen seine Rache auf Zion projizieren. Womit man direkt bei der letzten Sprache wäre. Die Sprache des Angriffs. Der ganze Körper des blassen Menschen sprach sie, jeder Muskel, jede Sehne, jedes Haar und am klarsten sprachen es seine Augen.

„Ein einfacher Mann, der, wie es aussieht, keine Ahnung hat, was im Orden vorgeht. Ihr habt so viel Ahnung, dass ihr nicht mal mitbekommen habt, dass meine Schüler Eure…vernichtet haben. Wenn hier jemand schwach ist, dann nur Ihr und Eure Brut.“

Durch Zions Körper drang ein instinktives Signal der Warnung und dieser machte sich auf den unvermeidlichen Angriff bereit. Und genau in diesem Moment geschah es. Ein Schwall bläulicher Blitze schoss auf Zion zu.

Mit flinken Reflexen zog Zion sein Lichtschwert und aktivierte es. Die blauen Blitze trafen auf das blutrote Lichtschwert und gaben ein lautes Zischen von sich. Die Blitze gingen so schnell wie sie kamen, doch nun hatte sich der ölige Sith in Bewegung gesetzt, in einer fast schon unmenschlichen Geschwindigkeit sprang er auf Zion zu und katapultierte sich von oben nach unten. Zion wurde direkt in die Defensive gedrängt. Jedem einzelnen Schlag wich er aus, jeden Hieb parierte er mit seinem Lichtschwert. Die Klinge seines Angreifers versuchte verzweifelt, eine Lücke in dem Verteidigungsbollwerk Zions zu finden, jedoch ohne Erfolg. Der Grund dafür war allein Zions taktisches Vorgehen, er ließ diesen unbekannten Sith seine Aggressionen ausleben. So konnte Zion jede einzelne Bewegung studieren und auswerten. Sein Kontrahent hatte eine wilde Offensive, sie sah ungehalten und willkürlich aus. Doch das geschulte Auge des Sith Extinktors erkannte jede einzelne Bewegung und die dazugehörigen Sequenzen. Es waren nur eine Handvoll, welche perfekt einstudiert worden waren aber keine Würze aufweisen konnten. Die Gesichtszüge seines Gegenübers verrieten Zion, wie sehr er sich ärgerte und es ihn aufregte, keinen Treffer zu landen. Eine Situation, die der Hüne ausnutzen musste, bevor sie sich ändern würde. Zion musste jedoch eingestehen, dass dieser Öllappen eine Sache an sich hatte, die wirklich einzigartig für Zion bisher war, und zwar dessen Lichtschwert. Es hatte was Instabiles an sich und war trotzdem perfekt gebaut und ausgewogen.

Für einen Moment wich Zion zwei, drei Schritte zurück, womit er seinen Gegner kurz aus dem Gleichgewicht brachte. Als hätte sich ein Schalter umgelegt, veränderte sich Zions Körperhaltung drastisch. Jegliche defensive Haltung verschwand und wurde durch eine Offensive ersetzt. Die Ausgangslage hat sich nun geändert, mit jedem Hieb und Schlag, den Zion vollzog, geriet der unbekannte Sith ins Straucheln. In jeden einzelnen Schlag gab der Sith-Executor nicht nur seine ganze übernatürliche Kraft hinein, sondern auch eine Grazie, die ihres gleichen suchte. Jahrelanges Training im Schwertkampf und in der Ausführung von Sequenzen und Bewegungen hatten Zion zu dem gemacht was er derzeit war, eine Instanz im Zirkel der Extinktoren. Jede Bewegung, die er vollführte machte Zion, ohne zu überlegen und darüber nachzudenken. Nun war er in seinem Element, sein Kopf schaltete ab und sein Körper übernahm dieses Schlachtfeld.

Schwer atmend und mit verschwitzem Gesicht schaute Zion auf den leblosen Körper des Sith, der seine Schüler angegriffen hatte. Noch immer wurde der Raum von dem roten Flimmern von Zions Lichtschwert getränkt, welches er deaktivierte, als er zu seinen Schülern schaute. Sera lag noch zusammengesunken in der Ecke und Agatosh hatte sich bereits wieder etwas aufgebaut. Zion ging zu Sera und sah nach, wie es ihr ging. Ihr Puls war schwach, aber ihre Atmung war normal.

„Agatosh, komm her und kümmere dich um Sera!“

Der Sith-Executor hoffte, dass sein blauer Schüler alles verstanden hatte und nahm sich vor, etwas Cheunh zu lernen. Zion ging zurück zu dem Leichnam. Er bückte sich und durchsuchte ihn nach relevanten Gegenständen. Der Geschlagene hatte nichts außer einem Datapad und einem merkwürdig verzierten Ring bei sich. Zion entschloss sich, die beiden Sachen und das Lichtschwert fürs Erste an sich zu nehmen. Nun musste er sich darum kümmern, dass dieser Vorfall keine Konsequenzen für irgendeinen hatte. Schnell schrieb Zion Lisha eine Nachricht, dass sie die nötigen Hebel in Bewegung setzten sollte, um dies zu erreichen.

Als er alles geschrieben hatte, erhob sich Zion wieder und schaute zu den beiden Schülern.

„Erzähl mir was passiert ist, danach gehen wir in die Domäne der Oberen, damit ihr euch behandeln lassen könnt.“

Seine glühenden, orangenen Augen waren auf Agatosh fokussiert und warteten auf eine Antwort.



[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domöne der Lernenden :: Sanitätsstation / Agatosh :: Sera :: Darth Incubus (NPC) :: Zion :: ]
 
Insignia.png

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis‘ Domizil :: Darth Draconis, Lyra Ginn und Bedienstete

Ein Sith war zur Herrschaft bestimmt. Das begann zunächst mit der Herrschaft über das eigene Tun, die eigenen Gedanken und wie man auf die Außenwelt reagierte. Im nächsten Schritt suchte man sich einen Schüler, ein Instrument des eigenen Willens. Nach und nach baute man eine Dienerschaft auf, ein Heer an Individuen, dass sich gänzlich den Dogmen des Herren und Meisters hingaben, zu Fingern seiner Hand wurden. Umringt von seiner Heerschar an eigenes Dienern und Gefolgsleuten, flankiert von seiner Schülerin realisierte Darth Draconis den vollen Umfang dieser Worte, die er schon so oft gelesen hatte. Geduldig hörte der Sith den Ausführungen der Dunkelhaarigen zu. Sie antwortete flott, ihre Worte waren von einer Verve gezeichnet, dass ihm verriet, dass sie sich noch nicht ganz einen Reim aus dem gemacht hatte, was sie gehört hatte. Doch auch das würde sich ändern. Manche Sith verloren die Geduld mit ihren Herrschaftssubjekten, wurden jähzornig und quälten ihre Jünger und Schüler. Auch Darth Draconis hätte diesen Weg gehen können, wenn er ein Narr gewesen wäre. Stattdessen lag es ihm an seinem verdorbenen Herzen seinem Sendungsbewusstsein zu frönen und alle unter ihm dienenden Kreaturen mit dem Wissen der Sith zu erleuchten. Sie alle waren potenzielle Sith, Verbündete in seiner Mission die schwarze Flamme auflodern zu lassen. Sie hatten alle den Samen der dunklen Seite in ihrem Herzen, er musste nur wie ein Gärtner ihnen die nötige Bewässerung in Form von Wissen und Training angedeihen lassen, um sie wachsen zu sehen, bis sie zu einer Flora wurden, die der Bantha verschlingenden Flora Felucias Konkurrenz machte.

„Sehr gut, Marishka. Es ist egal wer wir waren. Wir geben uns eine eigene Existenz. Die alten Sith nannten diesen Vorgang „xeper“. Man wird zwar geboren, doch das wahre Ich entwerfen wir.“

Eine Erklärung, die für alle drei anwesenden Pfadwandler der dunklen Seite wichtig war. Manche von ihnen wie Niphira waren bereits fortgeschritten, andere wie Marishka und Lyra befanden sich gerade mal am Anfang ihrer Reise in den Abgrund, der lichtlosen Ebene der Macht. Im Großen und Ganzen war er zufrieden mit der Antwort der Bastionerin. Sie würde noch viel mehr lernen und lernen müssen, doch wollte Darth Draconis ihr auch den Freiraum dazu geben. Sie musste erst selbst ein wenig Erfahrung sammeln, bevor er sie weiter formen würde. Ein Zug nach dem anderen, wie beim Dejarik. Der nächste Zug würde es sein sie und Lyra miteinander agieren zu lassen. Wie würde sich das entwickeln? Würden sie sich verbünden oder ob ihrer sozialen Stellung gegeneinander agieren? Was schweißte zusammen, was trennte? Eine Prüfung für beide Individuen.


„Du wirst Lyra nun zeigen, wo die Jünger der Sith schlafen, essen und lernen können. Zeig ihr außerdem, wo sie eine Kuft erhalten wird, die dem Rang eines Jüngers würdig ist. Wenn ihr beiden nicht wisst, wo etwas ist, sucht es.“ Der Sith schnippste, sodass ein Diener zu ihm herantrat, er ihm etwas ins Ohr flüsterte und er für einige Augenblicke dem Raum entschwand. Nach wenigen Augenblicken kehrte der Diener zurück und reichte sowohl Lyra als auch Marishka ein Comlink. „Mit diesem Gerät werdet ihr mich kontaktieren können. Nutzt es nur, wenn es wichtig ist. Ich werde euch rufen, sobald ich euch sehen will.“

Sobald er die Worte ausgesprochen hatte, verrieten den beiden Sith Jüngerinnen seine Augen, die von der Aufforderung nun sich zu entfernen geschwängert waren, dass sie nun den Raum verlassen sollten. Sein Blick hing für einen Moment dem Rücken der beiden Jüngerinnen nach, bevor er sich wieder mit den Personen in diesem Raum befasste. Nachdem sie sich entsprechend von ihrem Herrn und Meister verabschiedet hatten, wandte sich Darth Draconis an die Twi’lek. Sie war ein bedauerliches Exempel für die eigentlich stolze Spezies. Für ihre Lekku und Beweglichkeit berühmt, waren es gerade die weiblichen Vertreter dieser Art, die in der Galaxis hohes Ansehen und höhere Begehrlichkeiten auslösten.

„Du wirst also meiner Schülerin dienen?“

„Ja… Herr.“ antwortete sie zaghaft und vermied es dem Sith in die Augen zu blicken.

„Wie heißt du, mein Kind?“

„Lilya.“

„Lilya…?“ reflektierte Draconis ihre Antwort mit einem fragenden Unterton

Sie wimmerte kurz, zuckte mit den Schultern bevor sie antworten wollte, doch legte ihr der Sith den Zeigefinger auf den Mund, bevor sie ihn mit ihrem Gestammel beleidigen würde. Er verstand. Manche Spezies wurden in der Galaxis ausgebeutet, zu Sklaven herabgestuft und drangsaliert. Ein Leben im Orden der Sith konnte entbehrungsreich sein, doch gab es immerhin die Hoffnung den Moloch zu verlassen und die eigenen Ketten zu sprengen. Das Leben als Sklave war trister: Man arbeitete sich zu Tode, es war ein Mord auf Lebenszeit.


„Du wirst die medizinische Leiterin unserer nächsten Unternehmung. Kümmere dich um alles, was für den kommenden Kampf von Bedeutung sein könnte: Bacta, Stims, Verbandszeug. Du kennst dich damit besser aus. Wir werden eine größere Gruppe sein, daher müssen wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Erfülle meinen Befehl, Lilya.“ Die Twi’lek schien noch zu verarbeiten, was der Pfähler gesagt hatte, zu überlegen wo sie was holen würde, bewegte sich aber nicht. Sie brauchte wohl eine kleine Erinnerung. „Los.“

Erneut wartete der Sith, bis sich auch diese Person aus dem Raum entfernt hatte. Nun waren nur noch er und Niphira im Raum vertreten. Erwartungsvoll sah ihn diese Spenderin der ewigen Nacht an, die Schneiderin der Lebensfäden. Er hatte sich nicht umsonst sie zuletzt aufgehoben, denn sie war bei allen Spielereien mit seinen Dienern ihr wahrer Fokus. Mit der Macht riss er das Lichtschwert seiner Schülerin von ihrem Gürtel, direkt in seine Hand. Sie hatte ihr Schwert bereits griffbereit, realisierte jedoch, dass Draconis mit einer Handbewegung abwinkte, ihr signalisierte, dass die Plasmaklinge sein Interesse war, keine Prüfung ihrer Schnelligkeit. Sie hatte sich gesteigert, hatte verinnerlicht, dass die Sith jederzeit zu einem Angriff bereit sein konnten.

„Eine effektive Waffe, meine Schülerin.“ sagte der Sith, als er das Lichtschwert näher betrachtet hatte und die Klinge mit ihrem aggressiven Surren kreisen lies, bevor er die hungrige Plasmaklinge löschte.

Es war ein einfaches Design. Simpel und ohne Schnörkel. Ein Werkzeug, dass wie eins auszusehen hatte. Ob seine Schülerin jemals mehr Zeit in einen Griff investieren würde, wagte Draconis nicht zu wetten. Doch schlussendlich war es nicht relevant. Was zählte war, wie man diese Klinge führte. Er reichte ihr das Lichtschwert zurück, diesmal händisch, sodass sie, als sie den Zylinder ergriff, beide eine Verbindung hatten. Ein Blick auf ihre Klinge, gefolgt von einem auffordernden Blick an Niphira und diese zog ihr Schwert, hielt es auf ihren Handtellern dem Sith und Meister hin. Draconis packte es am Heft und streckte den Arm aus, beobachtete den Verlauf der Klinge und wog das Instrument des Todes in seinen Händen, ließ es ein, zwei Mal kreisen, bevor er es seiner Schülerin wieder zurückgab.

„Mögen dir diese Klingen treue Dienste leisten.“

Der Meister wartete bis seine Schülerin das andere Instrument des Todes wieder entsprechend befestigt hatte, bevor er ihr mit einer einladenden Handbewegung zu verstehen gab, dass sie ihm folgen sollte.

„Wir werden woanders trainieren. Meine Räumlichkeiten bieten nicht den… Schutz für das, was ich dir beibringen will.“

Vielsagend schwieg sich Darth Draconis aus, was genau er ihr noch beibringen würde. Der Kampf, der vor ihr stand, würde nur in Sieg oder Tod enden können. Letzteres würde der Sith Executor nicht tolerieren, sodass er ihr jeden Vorteil verschaffen wollte, den er ihr bieten konnte. Sie verließen sein Domizil, gingen dabei an seinen Leibwachen vorbei, die ihm und seiner Schülerin die entsprechende Ehrerbietung zur Schau stellten und befanden sich nun außerhalb der eigenen Mauern. Für Darth Draconis immer ein Moment der Anspannung. Man wusste nie, welcher Sith sich in den Kopf setzte in der Gunst des Erzfeindes zu steigen. Er hatte Darth Malevolos nicht vergessen, um diesen verhassten Nichtmensch würde er sich zeitnah noch kümmern. Doch zuerst würde er Niphira unterrichten müssen. Sie hatte viel gelernt, doch wie jeder auf dem Pfad der dunklen Seite hatte sie noch mehr zu lernen. Das Meister-Schüler Gespann betrat einen der Trainingsräume der Domäne der Oberen. Es war ein mittelgroßer Raum, der zu diesem Zeitpunkt leer war. Darth Draconis ließ ihn verschließen. Die Trainingsräume dieser Ebene waren schallisoliert, gut gedämmt und vor allem lichtschwertresistent. Holografische Anzeigen teilten verschiedene Werte mit, an Aussparungen waren in roten Bannern das imperiale Symbol erkenntlich in schwarzer Farbe aufgetragen worden. Anhand der Struktur des Bodens wurde klar, dass es sich um einen Raum handelte, der über den typisch imperialen Modularbau verfügte und somit verschiedene Ebenen auf Wunsch generieren konnte. Der sonst in dunklem imperialem Grau gehaltene Raum wurde von roter Beleuchtung in ein sinisteres Licht getaucht.

„Bevor wir uns aber diesem Punkt widmen, musst du noch etwas anderes lernen.“

Mit diesen Worten ließ sich Darth Draconis in den Schneidersitz fallen, strich seine Soutane glatt und lud seine Schülerin dazu ein auf dem Sitzkissen ihm gegenüber Platz zu nehmen. Als Niphira sich gesetzt hatte, ruhte sein Blick einen Augenblick länger auf ihr, als intentioniert. Wer weiß wie oft sie sich in dieser Position wiederfinden würden? Meister und Schülerin, Wissensspender und Wissensdurstige. Bald schon würde sie nach Monaten der Lehre unter seiner Ägide ihre Flügel spreizen und selber als Sith vielleicht einen Schüler nehmen. Es erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz, dass er das Erbe der Sith fortführen würde und schlussendlich auch Niphira Minora diesen Weg bestreiten und dieses Erbe vergrößern würde. Doch er wollte nicht voreilig sein. Erst wenn das eine Herz aufgeschlagen hatte zu schlagen, würde Niphira in den Kreis der erhabenen Machtnutzer des Imperiums aufgenommen werden, eine der dunklen Akolythen Bogans werden.


„Wenn wir nach Cathar reisen, begeben wir uns in republikanisches Gebiet. Auch wenn der Frieden von Umbara uns formell schützt, muss nicht jedes Lebewesen wissen, dass wir Sith sind.“

An diesem Punkt verschwieg Draconis seiner Schülerin auch, dass es gut sein konnte, dass er unter Umständen von der Neuen Republik als Kriegsverbrecher gesucht werden konnte. Seine Taten auf Coruscant wurden vom imperialen Recht gedeckt, schließlich waren es alles Verurteilte gewesen, doch mochte die Justiz des ehemaligen Feindes und zukünftigen Opfers des Galaktischen Imperiums durchaus zu hehren Emotionen wie Rache hinreißen lassen, um sie im Deckmantel der „Gerechtigkeit“ zu vollziehen.


„Wir können unsere Kleidung ändern, jedoch nicht das, was in unserem Herzen existiert. Zumindest nicht einfach so.“

Gerade der letzte Teil seiner Worte sollte sie aufmerksam machen. Es war in der Tat für viele Sith ein Problem, dass sie in der Fremde leicht von Erwachten aufgespürt werden konnten, wenn sie unbedacht vorgingen. Wer mit gezücktem Lichtschwert einfach losrannte, um seine Gegner niederzustrecken mochte diesen Kampf gewonnen haben, würde jedoch einer Signalrakete gleich die nähere und weitere Umgebung alarmieren. Wer also wie ein kluger Jäger vorgehen wollte, musste lernen aus der Dunkelheit heraus zu operieren und seine Tarnung, seiner Kleidung entsprechend, anzupassen.

„Daher werde ich dich nun lehren, wie du deine Aura verschleiern kannst. Zumindest so weit, dass sie kleiner erscheint, als sie ist. Erst wenn du später eine Meisterin der Macht sein wirst, wirst du dich vollständig verbergen können.“

Der Sith schloss seine Augen und öffnete seinen Geist der Macht. Demonstrativ hob er alle mentalen Barrieren auf. Seine Aura war weithin spürbar, ein Leuchtfeuer der schwarzen Flamme. Wie eine zornige schwarze Sonne versengte seine Aura die nähere Umgebung. Doch einer Sonnenfinsternis gleich, schob sich etwas vor seine Aura. Ihre Corona wurde kleiner, verschwand, bis eine völlige Leere zurückblieb. Der Sith wurde eins mit seiner Umgebung, tarnte sich und seine Gedanken, machte sich zu einem mikroskopisch kleinen Wesen in der Macht, dass nicht vorhanden war. Ein Gegenüber könnte ihn als Illusion missverstehen, da er unsichtbar in der Macht wurde, während die Augen ihn offenbarten. Er saß noch immer im Schneidersitz seiner Schülerin gegenüber und hob, um die Stimmung aufzuhellen, eine Augenbraue als er ihre Reaktion auf seine angewandte Technik sah.


„Diese Technik nennt man Quey’tek. Du verschwimmst mit dem Universum, nutzt die Macht als deine Tarnung.“

Es war eine Transferleistung, schließlich beherrschte Niphira Minora bereits grundlegende Kenntnisse in der Verschleierung ihrer Gedanken. Eine brüchige Hülle, porös und einem richtigen Angriff nicht standhaltend, doch war das in diesem Moment irrelevant. Sie würde auf Cathar ihre Aura nicht gänzlich löschen können, doch so konnte ihre Mutter oder Jedi sie nicht spüren oder waren von anderen Dingen soweit abgelenkt, dass sie nicht wahrnahmen, wer sich da ihrer Position nähern würde. Sie musste jeden Vorteil für sich nutzen, den sie haben konnte. Vielleicht würde es Niphira auch dazu animieren bedachter vorzugehen, aus dem Schatten heraus ihrer Beute aufzulauern. Einem Vornskr gleich zu pirschen und nicht, wie er es einige Male beobachten konnte, einem Wirbelsturm gleich loszuziehen. Es gab verschiedene Nuancen, die je nach Auftrag eher geeignet waren. Sie waren der Feinschliff, den sie benötigte, nachdem sie sich als fähige Kämpferin der Sith bewiesen hatte. Im Vergleich zu einem Vollstrecker der Sith waren viele Sith schwächer, doch nur wer begierig weiter an seinen Fähigkeiten arbeitete, sich darum bemühte die Früchte der dunklen Seite zu ernten, konnte besser werden. Ermutigend hob der Sith die Hand, um seiner Schülerin zu signalisieren, dass sie an der Reihe war.


„Versuche dich und deine Gedanken in der Macht aufzulösen. Mache dich in ihr klein, trete in den Hintergrund.“

Um ihre Anstrengungen zu fühlen, ließ Darth Draconis seine Machtfühler ausfahren und ließ sie, einer Qualle gleich, im kosmischen Meer der Macht treiben um eine Veränderung in der Aura seiner Schülerin zu spüren.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis‘ Domizil :: Darth Draconis, Lyra Ginn und Bedienstete
Insignia.png
 
[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Krankenstation - Sera, Agatosh, NPC, Leiche, Darth Incubus]

Das war schnell gegangen. Aus dem Nichts war er aufgetaucht. Sera hatte kaum einen klaren Gedanken fassen können, da hoben ihre Beine vom Boden ab. Röchelnd und gurgelnd, da eine unsichtbare Macht ihren Hals zuschnürte, verzweifelte sie hilflos in dem Versuch, mit ihren Fingern nach der Hand zu greifen, die ihren Hals fesselte und sie empor hob, doch da war nichts. Aus den vor Schreck aufgerissenen Mandelaugen quollen Tränen des Schmerzes hervor. Von irgendwoher tönte der drängende Klang einer hasserfüllten Stimme, die ihnen den nahenden Tod verkündete. Chancenlos versuchte sie diesen Todeskampf zu gewinnen, doch so sehr sie auch mit den Füßen in der Luft strampelte, oder an der unsichtbaren Macht an ihrem Hals herumfingerte, es half natürlich nichts. Sie waren erledigt. Eine recht kurze Karriere im Orden der Sith. Ob Darth Zion jemals ihre knöchernen Überreste finden würde? Ob es ihn überhaupt interessierte, wenn er herausfand, wie elendig sie sich angestellt hatten? Schließlich hatten sie es nicht einen einzigen Tag im Tempel überlebt. Armselig.

Hinter dem nebligen Schleier, der sich um ihren Verstand bildete, meinte sie zu erkennen, dass ihr Körper sich in der Luft herumdrehte und so die Quelle ihrer Pain in die Augen schauen ließ. Schmerzen, in einem Ausmaß, wie sie sie noch nie gespürt hatte, drängten sie an den Rand der Bewusstlosigkeit. Nur war es so, dass sie unheimlich gerne diesen Ausweg gewählt hätte. Einfach einzuschlafen oder zu sterben, das wären die wünschenswerten Optionen gewesen. Doch irgendetwas hielt sie davon ab. Ihr Schlächter wollte sie nicht so einfach davonkommen lassen. Qualen. Das war was er sehen wollte. Und wie er die zu sehen bekam! Auf Seras Gesicht, die keinerlei Kontrolle mehr über ihren eigenen Verstand hatte, zeichnete sich eine Fratze des Schmerzes nach der anderen ab, entstellten ihr ansehnliches Antlitz ein weiteres Mal an diesem Tag. Nicht einmal durch Schreie oder Stöhnen konnte sie ihrem Schmerz Abhilfe verschaffen. Das Leid in ihrem Innern ließ nichts dergleichen zu, auch wenn ein jeder andere ihre markerschütternden Schreie vermutlich meilenweit hören musste.

Wenngleich sie keine der Umgebungstöne mehr wahrnahm, weder das Piepen der medizinischen Gerätschaften, noch das Surren des aktivierten Lichtschwerts, konnte sie klar eine dunkle, bösartige Stimme vernehmen. Sie war in ihrem Kopf. Direkt innerhalb ihres Verstandes. Sie schmerzte mehr als alles, was ihr körperlich widerfuhr. Sera wollte nur noch, dass es aufhörte. Warum konnte ihr Kopf nicht einfach platzen, sodass schluss mit ihrer elenden Existenz war? All das, was er sagte, spürte sie. Und noch mehr. Es war, als würde sich ihre innere Existenz auflösen. Als würde sich die Haut langsam von ihrem Körper lösen und dabei alles darunter liegende verbrennen. Sie wollte nur noch sterben.

Durch ihre unkontrolliert herum rollenden Augen konnte sie schemenhaft das Lichtschwert ausmachen, das sich ihr näherte und nah an ihrer Haut entlang geführt wurde.Zu nah. Der Schmerz jedoch, der durch die Hitze entstand, war ein Witz gegen das, was sie in ihrem Kopf spürte. Ihr Kerkermeister ließ sie derweil immer wieder nach Luft schnappen, um sie aus reiner Diabolik am Leben zu erhalten, sie länger den Qualen auszusetzen, ohne ihnen den erlösenden Tod zu schenken.

Dann löste sich die Kontrolle des Darth Incubus über sie. Warum, wusste sie nicht. Ihr war es auch egal. Alles, was sie wollte, war nun endlich die heilsame Dunkelheit der Bewusstlosigkeit willkommen zu heißen.

Als sie wieder zu Bewusstsein kam, lehnte Agatosh über ihr. Seltsam, dass im Tod alles genau so aussah, wie zuvor. Außerdem spürte man Schmerzen wohl immer noch gleich intensiv. Wenngleich dieser hier nur noch körperlicher Natur war. Dort an ihrem Unterarm, wo das Lichtschwert entlang geführt wurde, hatten sich große, rote Bläschen gebildet. Benommen und nach Fassung ringend versuchte sie einen klaren Gedanken zu fassen, die Situation zu realisieren und nach Agatosh zu greifen, wobei sie mehrmals daneben griff oder viel zu grobschlächtig gegen seine Brust schlug, in der Hoffnung, etwas greifen zu können, an dem sie sich hochziehen konnte. Erst langsam, ganz langsam, kehrten Verstand und Geist in ihren Körper zurück. Ein Blick durch den Raum genügte, um zu verstehen, dass Zion aufgetaucht war und sein Ding mit Incubus gemacht hatte.

Sera schlug nach dem Arm des blauen Riesen, um einen freien Weg zu bekommen und kroch auf allen Vieren, wobei sie mehrmals das Gefühl in ihren Gliedmaßen verlor, zusammenbrach und mit dem Gesicht auf den Boden prallte, auf den leblosen Körper des Sith zu, der ihr das angetan hatte. Mit letzter Kraft schob sie sich über ihn, umfasste seinen Hals mit ihren viel zu kleinen Händen und drückte zu. Ihr fehlte die Kraft. Wäre er noch am Leben, hätte er vermutlich nicht einmal etwas gespürt.

“Wie gefällt dir das, du Bastard?!”, keuchte sie wimmernd und rüttelte mit zierlichen Händen an seinem toten Hals.

“Stirb! Stirb! Stirb!” Tränen kullerten an ihren Wangen herunter, als sie sich an den endlosen Schmerz erinnerte, den er ihr zugefügt hatte. Nachdem sie ihn für ihre Empfindungen lange genug gewürgt hatte, ging sie dazu über, wahllos mit den Fäusten auf seinen Körper einzuprügeln. Wobei allein die Arme zu heben bereits so viel Kraft kostete, dass sie die Fäuste nur noch plump und kraftlos auf ihn fallen lassen konnte, anstatt wahrlich zuzuschlagen.

“Leg dich nicht mit mir an, Mann!”

Sie verfiel in einen Weinkrampf.

[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Krankenstation - Sera, Agatosh, NPC, zwei Leichen, Darth Zion]
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Draconis Audienzraum . Niphira, Darth Draconis, Marishka, Lyra, Lilya(NSC)]



Krieg… Krieg blieb immer gleich. Es war am Ende egal auf welcher Seite man sich wähnte. Auf welcher Seite man kämpfte. Krieg blieb Krieg. Egal gegen wen. Egal gegen was oder wen. Am Ende war es ein wiederkehrendes Thema. Marishka war auf einen guten Weg diese Lektion zu lernen. Das Leben als Sith war ab dem Punkt wo man eine Schülerin wurde ein einziger Krieg. Ein Krieg gegen einen selbst. Ein Krieg gegen jeden anderen. Der Kampf würde niemals aufhören und am Ende würde nur die Geschichte zeigen wer mit seinen Motiven recht behalten und siegreich aus eben jenem Krieg hervorgehen sollte. Marishka war eine gute Schülerin. Nicht so verbohrt wie es Niphira selbst gewesen war. Nicht so stur. Ein formbares Rohmaterial. Es würde sich nun zeigen ob sie weiter voranschreiten oder irgendwann fallen würde. Niphira war schon viel weiter gekommen als die beiden Jüngerin. So nickte Niphira selbst anerkennend als Marishka ihre Lektionen wieder gab. Dieses Mädchen könnte es noch weit bringen. Das war ein gutes Zeichen. Jedoch wirkte sie ein wenig unsicher. Aber das würde sich im Laufe ihrer Ausbildung wohl bald ändern. Somit stellt Niphira der Jüngerin ein positives Zeugnis aus in ihrem Geist.

“Lyra Ginn? Es ist gut wenn unsere Reihen sich zunehmend verstärken...”


Wiederholte Niphira schließlich den Namen und äußerte dabei ihre Gedanken. Niphira tastete den Geist Lyras mit ihrer Machtsicht ab. Sie war noch nicht so geschickt wie ihr Meister, spürte aber ein merkwürdiges Unbehagen. Sie bemerkte die Angst, sodass Niphiras Blick huschte daher zu ihrem Meister und sie hob fragend eine Augenbraue. Das Mädchen schien so viel in sich zu tragen. Sollte sich die Gelegenheit ergeben würde Niphira sich mit Lyra mal auseinander setzen. Gewisse Punkte ihres inneren bedurften einer Klärung. Die Schülerin würde herausfinden was in dem Kopf der Jüngerin vor sich ging. Warum sie so merkwürdige, widersprüchliche Gefühle hatte. Tatsächlich bemerkte Niphira wie Lyra zu ihr rüber schaute und erschauderte. Ein leichtes Grinsen einer Bestie gleich breitete sich auf dem Gesicht der Schülerin aus als diese den Blick erwiderte. Lyra war definitiv ein spannendes Thema. Sehr interessant.

Niphira verschränkte die Arme vor der Brust und schaute bei den Ausführungen Draconis’ die Jünger ernst an. Sie sollten es begreifen. Verinnerlichen. Verstehen. Sie alle hatten ein Geschenk bekommen. Die Frage würde nun sein, wer bereit war es anzunehmen. Der Preis war nicht gerade gering. Jedoch war der Lohn es Wert etwas zu geben. Alle drei konnten etwas gewinnen. Daher würde Niphira die Jünger im Auge behalten. Am Ende wäre ihre Prüfung bald. Sollte sie überleben und diese bestehen wäre Niphira eine Sith. Berechtigt sich eine Kriegerin in den Reihen der Sith zu nennen. Vielleicht wäre eine der beiden Frauen eine geeignete Anwärterin als ihre Schülerin. Sobald ihr Meister die beiden Jünger weg schickte schaute Niphira zu der Lethan. Lilya schien wirklich den Tränen nahe. Gerade die Panik als Darth Draconis sie ansprach war auch ohne Machtsicht spürbar. Von allen drei Jüngern die gerade noch in diesem Raum gewesen war, wäre Lilyas Weg wohl der weiteste. Niemals hätte man sie hierher bringen dürfen. Nicht in diesem Zustand. So schaute Niphira auf das Häufchen Elend hinab und seufzte. Darth Draconis erteilte ihr die nötigen Anweisungen und schickte sie los. Gerade das Zögern war ein Indikator der Panik der Rothaut. Sobald die Lethan sich aufrichtete gab Niphira mit einem knappen Nicken zu verstehen, dass sie etwas erledigen musste. Die Schülerin fing die Lethan kurz vor der Tür ab. Sie legte ihr eine Hand auf die Schulter was nur zu einem weiteren Zusammenzucken führte.


“Lilya… Du unter stehst mir. Wir reden wenn du fertig bist. Du musst keine Angst vor mir haben… Ich bringe dir bei zu überleben… Auch wenn ich nun die Schülerin eines Sith… Bald selbst eine Sith bin… Du stehst weiter unter meinem Schutz… Ich bin nicht Schatten… Denk daran!”

Niphira flüsterte es leise. Die Lethan drehte sich schnell um. Hatte Tränen in den Augen.Ihr ganzer Körper zitterte. Aber nicht nur aus Angst. ganz kurz umarmte sie Niphira und lief etwas weniger angespannt weiter. Kurz schaute Niphira der Lethan hinterher. Lilya war ihr wirklich zu wichtig um sie wegen der Angst in deren inneren abhanden zu kommen. Vertrauen aufbauen und dieses Vertrauen nutzen um sie von ihr abhängig zu machen. Ein wenig aus dem Konzept gebracht von der Umarmung kehrte Niphira zu ihrem Meister zurück. Durch die Machtsicht hatte die Schülerin eine merkwürdigen Cocktail aus Gefühlen abbekommen der irgendwie berauschend gewesen war. Mit der Macht riss Draconis das Lichtschwert von Niphiras Gürtel woraufhin diese bereits ihr Schwert bereits ergriffen und fast gezogen hatte ehe eine Bewegung ihr signalisierte, dass es nicht nötig wäre. Langsam schob die Schülerin das Schwert zurück in seine Scheide. Seine Worte sprachen das aus was das Lichtschwert sein sollte. Effektiv. Kein Kunstwerk. Kunst hing in den Museen an den Wänden. Eine Waffe hatte dort nichts zu suchen. Sie musste ihre Aufgabe erledigen. Niphira griff schließlich ihr Lichtschwert als man es ihr reichte. Der Blick Draconis war mehr als klar. mit einer fließenden Bewegung zog Niphira ihr Schwert und hielt es ihrem Meister ehrfürchtig zu. Bei seinen Worten nickte Niphira ruhig. Sobald sie beide Waffen wieder ihr Eigen nannte verbrachte sie diese an ihre Plätze. Zusammen verließen sie den Audienzraum. Niphira folgte ihrem Meister so schweigsam wie dieser gerade selbst war. Was auch immer auf Cathar kommen würde. Sie würde mit einer direkten Konfrontation nicht weit kommen. Ihre vermutlichen Gegner wären wahrscheinlich um Welten ihren eigenen Fähigkeiten voraus. Mit roher Gewalt wäre ihr Tod vorprogrammiert. Tatsächlich wollte Niphira versuchen einen stillen Zugriff auszuführen. Ihr Vibroschwert wäre dafür wie gemacht, da es eben nicht die Geräusche eines Lichtschwertes von sich gab. Geräusche, die sie bei einem Angriff aus dem Hinterhalt verraten würde. Ein vermeidbarer Fehler. Alles war in ihrem Kopf durchgegangen. Alle möglichen Varianten. Sie wusste welche Fehler sie normalerweise gemacht hätte. Nun würde sie ihre Lehren daraus ziehen. Die Ruhe vor dem Sturm. Anders konnte man die Situation gerade nicht nennen. Seine Worte ließen Niphiras Blick finsterer werden. Stimmt. Auch wenn sie selbst ein Kind der Republik gewesen war, so würde sie als Sith und damit Feindin der Jedi zurück nach Cathar kommen. Eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Tatsächlich machten Darth Draconis Worte Sinn. Was brachte kleidung wenn sie in der Macht leuchtete wie eine Signallampe. Eine der Leuchtreklamen der Städte? Jeder Jedi würde sie binnen Sekunden finden können.

Niphira verstand worauf die Lektion abzielen würde. So ließ auch sie die Barrieren fallen, welche sie sich angewohnt hatte dauerhaft aufrecht zu erhalten. Stets war sie da. Zum einen um diese Fähigkeit zu schulen, aber auch um sich selbst zu schützen. Eine Situation die nur Vorteile bringt so lange man in Sicherheit wäre. Es ginge nun darum ihre Aura zu verschleiern. Sobald ihr Meister seine Barriere fallen ließ tat Niphira es ihm gleich und streckte ihre Machtsinne aus. Sie sollte diese Fähigkeit auch mehr schulen. Es war erstaunlich wie nützlich diese Fähigkeit werden konnte wenn man sie immer weiter ausbildete. Vorsichtig beobachtete die Schülerin so ihren Meister. Bemerkte wie er langsam ihren Machtsinnen entglitt und scheinbar unsichtbar wurde. Wenn er nicht vor ihr sitzen würde, hätte Niphira glauben können, dass er nicht einmal mehr existieren würde. Sie schaute ihren Meister an. Legte kurz ihre Stirn in Falten. Es war eine interessante Fähigkeit. Richtig angewandt ebenso mächtig wie Blitze oder all die anderen offensiven Techniken. Niphira sollte es ihm nun gleich tun. Zumindest so weit wie es ihr möglich war.


“Ich verstehe. Es ist eine wichtige Fähigkeit. Wenn auch ein zweischneidiges Schwert ab dem Punkt wo man uns direkt sehen kann…”

Wenn man in der Macht unsichtbar, allerdings physisch sichtbar war, würde man auch verdächtig werden. Diese Fähigkeit war mächtig. Aber auch nur so lange bis man in einer direkten Konfrontation war. Dann würde es auffallen, dass man seine Aura versteckte. Nun aber war es Niphiras Aufgabe ihre Aura zu verschleiern. Langsam fokussierte sich Niphira auf das was sie tun sollte. Bisher hatte sie immer gut damit arbeiten können, dass sie ein Bildnis verwendete. Aber wie sollte man das Verschwinden visualisieren? Langsam versuchte sie ihren Geist zu kompremieren. Als würde man ihn zusammendrücken. Aber es wirkte so als wolle sie einen lupenreinen Diamanten aus Kohle pressen. Tat sich überhaupt was? Immer wenn sie versuchte es zu überprüfen verlor sie den Fokus und ihre Seele leuchtete wieder in allen Farben die ein Sith zu bieten hatte. Leicht verbittert musste Niphira sich verkneifen bei dem Gedanken zu denken, dass eine Sith nur Schwarz kannte. Es war nicht gut genug. Also versuchte die Schülerin es noch einmal. Sie versuchte ihren Geist zusammen zu ziehen. Aber funktionierte es. Keuchend schaute sie zu ihrem Meister. Versuchte zu erkennen, ob sich überhaupt etwas tat. Diese Technik war wirklich schwieriger als Niphira gedacht hätte. Die Idee war simpel, die Ausführung jedoch komplizierter. Um Welten komplizierter.


[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Trainingsraum - Niphira, Darth Draconis]
 
:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Hangar :: an Bord der 'Doashim' :: Ruul ::


Bewaffnet mit seinem Lieblings-Hydrospanner, arbeitete sich der grünhäutige Duro langsam aber sicher an die empfindlichen Innereien der Cockpit-Elektronik vor. Hinter dem Jünger türmte sich ein wahrer Haufen an Verschalungen, Sicherungsblechen und Abdeckungen - all das war ihm auf seiner ersten Analysereise durch das elektronische Gehirn des mächtigen Raumers im Weg gewesen. Er wollte sich einen perfekten Überblick darüber verschaffen, was sein Gebieter hier besaß. Je mehr er erfuhr, desto zielgerichteter konnte er dem Sith helfen. Und das sollte er ja: Hilfe leisten. Ruul sah sich in just diesem Moment als weit mehr, als nur einen profaner Schrauber zu geben. Er war ein Künstler, dessen neuestes Werk eben die 'Doashim' von Darth Draconis war. Das Raumschiff war derzeit noch formloses Material, eine lebloses Stück Lehm, welches in den Händen des Nichtmenschen zu einem wahren Kunstwerk unerreichter Schönheit werden konnte. Allerdings nur, wenn ihn niemand störte. Wenn es keine Ablenkung gab, ein Eindringen von außen, keine klagenden oder mahnenden Worte. Er benötigte nur Zeit, Ersatzteile, Inspiration und gutes Werkzeug. Letzteres besaß der Orden zum Glück und ein paar forsche Blicke aus dem großzügigen Panorama-Cockpit hatten verdeutlicht, dass hier im Hangar einige taugliche Raumschiffe standen, die nützliche Bauteile besaßen. Da der Sith-Lord ihm nicht genau gesagt hatte, woher er notwendige Baustoffe beziehen konnte, musste er eben improvisieren.

Der Duro löste in diesem Augenblick mit einigen raschen Drehungen die letzten Platten, die ihm den Zugang zur zentralen Schiffskern-Einheit verwehrten. Von hier aus konnte er, mit einem rasch erstellten Überbrückungsprogramm, Zugriff auf alle relevanten Systeme der Diplomaten-Barke erlangen. Und mit den erforderlichen Informationen war es Ruul möglich ein Konzept zu entfernen. Sein Herr und Schutzpatron wollte Effizienz - die konnte er ihm liefern.

DAS IST ES, NOCH EIN WENIG MEHR, DANN KANNST DU ENDLICH ETWAS G_R_O_S_S_E_S SCHAFFEN! DIR WIRD RUHM UND EHRE ZUTEIL FÜR DEIN TUN, RUUL. OHNE DIE MACHT, OHNE ANDEREN LEID ZUZUFÜGEN! NUR AUFGRUND DEINER FERTIGKEITEN UND DEINES GESCHICKES!, ertönte die Innere Stimme sofort wieder. Doch der eigentliche Inhaber des Verstandes, Ruul selbst, schwieg sich diesbezüglich zunächst aus. Die Stimme mochte Recht haben, aber es war töricht, sich dem Irrglauben hinzugeben, dass er hierfür Ruhm und Anerkennung ernten würde. Nicht in diesem Orden. Die pflichtgemäße Erfüllung von Befehlen war hier die grundlegende Basis, aber nichts wofür es Lohn gab. Im Gegenteil: Der kleinste Fehler konnte Bestrafung nach sich ziehen. An diesem Ort bestanden nur die Stärksten. Und Ruul wollte die Stärke nicht einmal nur auf den Geist beziffern. Die regelmäßigen physischen Bestrafungen überstand nur, wer auch eine große körperliche Widerstandskraft besaß. Ungeheuern wie Gorh, dem Houk aus den Katakomben, galt die Zukunft. Der Duro war allerdings nicht so vermessen zu glauben, dass körperliche Kraft allein ein Garant für das Überleben war. Auch hier ließ sich das Schicksal des Houk als Beispiel heranziehen: Die titanenhafte Kreatur hatte einen hohen Preis zahlen müssen. Letztlich war ihr Verbleib dem Nichtmenschen unklar.

>>Hat Dir aber geholfen, der Gorh, soviel musst Du ihm schon lassen.<<, begann der Grünhäutige vor sich hinzuschnattern. Gerade löste er die letzte Halterung des Schutzbleches, dann schon blickte er auf den nackten Speicher- und Energiekern des Cockpits. Einem offenliegenden zentralen Nervensystem gleich, bestaunte der Duro es mit wissenschaftlicher Begeisterung. In seinen rötlichen Augen reflektierten die Lichter des grellen Speichermediums. Unbemerkt leckte er sich über die trockenen Lippen. Einmal mehr vergaß er in seiner Fokussierung das Erlebte der vergangenen Tage, die permanenten Schmerzen im linken Arm, seinen Werdegang und auch - für einen bedeutend kürzeren Moment - den räudigen Verrat durch das Menschenweibchen.

Sofort zückte er einen Datenstift, versuchte einen Verbindung herzustellen, als er plötzlich zusammenzuckte. DAS SCHIFF WIRD NOCH MEHR INFORMATIONEN HABEN, ALS NUR ÜBER SICH SELBST ... BEDENKE DAS, MEIN KIND! ICH SAGE DIR, DU KANNST HIER MEHR ERFAHREN ... ÜBER DEINEN HERRN, ÜBER DIE DUNKLE SEITE! VERSCHAFFE DIR ZUGANG!, wisperte 'Der Schwarze' mit einem Mal in sein Ohr. Woher er kam, wusste Ruul nicht. Er hatte nun eine ganze Zeit lang geschwiegen, hatte sich im Verborgenen gehalten und auf seine Chance gelauert. Und nun sah er sie offenbar gekommen. Die dunklen Worte des finstersten Teils seines Unterbewusstseins waren schwer und troffen vor Verführung. Sie waren klebrig wie Honig und hallten wie ein Echo nach. Es bedurfte einiger Konzentration, um nicht versehentlich mit dem Datenstift Schaden anzurichten. Der Duro schüttelte den Kopf, wollte die beschwörenden Worte aus seinem Schädel vertreiben, doch sie blieben dort, als wären sie gefangene Fische in einem Netz.

>>Ich bin hier um einen Zweck zu erfüllen, ich habe eine Aufgabe zu erledigen.<<, sprach der Nichtmensch zu sich selbst. Doch es mangelte der Aussage an Entschlossenheit. Das waren keine grimmen Worte eines stolzen Mannes, es war die Rechtfertigung eines Schwächlings. Doch Ruul erhielt Rückendeckung.

SO IST ES! DU HAST EINEN AUFTRAG ERHALTEN UND DU ERFÜLLST IHN. WEIL MAN DIES VON DIR ERWARTET. WEIL DU TUGENDHAFT BIST UND VERLÄSSLICH., stärkte ihn die sanftere Version seines inneren Ichs. Doch sie wurde gehört und wurde ebenfalls mit einer Antwort bedacht.

WAHRE VERLÄSSLICHKEIT IST DOCH ERST DURCH VERRAT UND HINTERLIST WERTZUSCHÄTZEN! DER HERR DER SCHATTEN HAT DICH, RUUL, SICHER NICHT NUR HIERHER GESCHICKT, DAMIT DU SEIN RAUMSCHIFF WARTEST. ER PRÜFT DICH, MEIN KIND. ER WILL ERFAHREN, OB DU BEREIT BIST FÜR DIE HÖHEREN LEHREN DER SITH. SEINE SCHÜL...SCHOLARIN HÄLT ER FÜR SCHWACH UND KLEINGEISTIG .. DU JEDOCH BIST ANDERS. IN DIR SIEHT ER WAHRES POTENZIAL, MEIN KIND., erklang es kalt von der dunkleren Seite des Verstandes. Der Duro schauderte ob der Ruchlosigkeit dieser Aussage. Und noch ehe er selbst sich äußern konnte, war sein sanfteres Ich wieder zur Stelle. Ruul wurde von seinem eigenen Unterbewusstsein zum Zuschauer degradiert.

UND WAS WIRD WOHL GESCHEHEN, WENN DER DUNKLE LORD DIESEN BETRUG AUFDECKT? WIRD ER SICH GÖNNERHAFT UND GNÄDIG ZEIGEN? WOHL KAUM! MARTER, PEIN UND BESTRAFUNG FOLGEN DEN SITH WIE EIN SCHATTEN! NEIN, RUUL, BESINNE DICH AUF DAS WAS DU BIST ..., konterte ... es.

Der Duro dachte nach. Intensiv. Doch um herauszubekommen, wer genau er war, musste er sich auf eine gefährliche Reise begeben: Er musste Vergangenes noch einmal durchleben, sich erinnern und mit dem Erlebten auseinandersetzen. Und genau das fürchtete er. Es war so viel einfacher alles zu verdrängen, sich dem Unangenehmen zu verschließen und es zu verschweigen.

IM RISIKO LEBT DER LOHN, MEIN KIND ... DU WIRST ..., begann die Stimme des Verführers abermals.

>>RUHE! RUHE! SCHWEIGT! BEIDE! Ich muss nachdenken. Muss mir Gedanken machen. Ich will nichts mehr hören, bis ich einen Entschluss gefasst habe!<<, fauchte der Nichtmensch mit kaum gekannter Härte und Schärfe. Gleichzeitig fand er einen Anschluss für den Datenstift im Zentralkern. Die Arbeit würde ihm ermöglichen sich distanzierter mit sich selbst zu beschäftigen, zu befassen. Möglicherweise konnte er ohne ein ständiges Streitgespräch im Kopf erfahren, wer er eigentlich wirklich war. Oder wer er meinte sein zu müssen.

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Hangar :: an Bord der 'Doashim' :: Ruul ::
 
- Bastion - Bastion Center - Sith Temptel - Krankenstation- Agatosh, Sera, Darth Zion, Leiche des Darth Incubus-

Schwer röchelnd wälzte sich der blaue Hüne am Boden in seinem eigenen Schweiß. Die Hitze, die in ihm brannte und das Pochen in seinem Kopf raubten ihm in diesen Momenten um den Verstand und es gab nichts, was er sich sehnlicher hätte wünschen können, als in einen dieser gefrorenen Seen in Nord Dubrillion zu springen und so die Hitze aus seinem Körper zu treiben. Der Chiss war jedoch nicht in der Lage auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, so sehr loderte es in ihm in einer Symbiose aus Hass und purer Angst. Demnach wusste er selbst nicht, was er sich jetzt am Innigsten wünschte. Noch im Würgegriff des Darth Incubus hatte er vor wenigen Minuten das Bewusstsein verloren, was jedoch keineswegs eine Erlösung vor dem Leid war, dass diese dunkle Kreatur über ihn gebracht hatte. Wie es seinem Herrn Darth Zion gelungen war, Sera und ihn zu befreien und dieses Monster zu töten, war ihm schleierhaft.

"Ch'itrt'seco ravri'ihah... CH'ITRT'SECO RAVRI'IHAH!" *

Eine an ihn selbst adressierter Ausdruck der totalen Wut, begleitet von einem schmerzerfüllten blutigen Husten, der knapp eine halbe Minute anhielt. Auf seinen Knien warf der blaue Berg noch immer einen gewaltigen Schatten, doch hasste er sich selbst für seine totale Hilflosigkeit im Kampf gegen diese Kreatur. Er war gebrochen, sein Gefühl der Unbesiegbarkeit dahin. Und doch fühlte er sich energetisch geladen, wie noch nie zuvor in seinem Leben, ein völlig eigenartiges Gefühl, das ihn übermannte. Ein paar Augenblicke benötigte es, bis er überhaupt erst registrierte, dass Darth Zion mit ihm sprach. Wie ein ausgelaugter Reek-Bulle schnaufte er und mehr als ein stummes Nicken brachte er nicht hervor. Wie ein Seekranker wankte er bei den ersten Schritten in Richtung Sera und ging vor ihr abermals auf die Knie, um sich über sie zu beugen. Die bezwungene Bestie von Avidich legte eine Hand auf Schulter des Mädchens, um sie wach zurütteln und die Rückkehr ihres Bewusstseins zu erzwingen. Kaum dass Sera langsam ihre Augen geöffnet hatte, begann sie wie besessen auf seinen Arm einzuprügeln. In seinem Schockzustand spürte Agatosh nichts, dennoch verlor er das Gleichgewicht und kippte zur Seite, was die Gelegenheit für die vollkommen verstörte Schülerin war, hinüber zum Leichnam der dunklen Kreatur zu robben und sich über sie herzumachen. Erst würgte sie am Hals des Kadavers, dann schlug sie auf ihn ein. Immer und immer wieder, begleitet von Aussagen, die nur ihr in diesem Moment einfallen konnten. "Leg dich nicht mit mir an" Eine Basic Redewendung, die Agatosh sehr wohl kannte. Er wusste, dass sie nicht den Hauch einer Chance gegen Darth Incubus hatten. Hätte Darth Zion ein paar Sekunden länger gebraucht, wären sie beide vermutlich tot. Eine Einsicht, die Sera fehlte, denn sie war nach wie vor komplett unfähig, aus ihren Fehlern zu lernen. Nach ein paar kraftlosen Schlägen begann sie wie am Spieß zu schreien und zu weinen. Völlig verkrampft drückte sie ihr Gesicht auf die Brust des Toten, während sich Agatosh mit letzter Kraft aufrappeln konnte und mit schweren aber mittlerweile wieder halbwegs sicheren Schritten zu ihr schritt.

Mit seiner rechten Hand packte er das
Fliegengewicht von einem Mensch am am Nacken befindlichen Kragen ihrer schwarzen Kluft und löste sie vom Kadaver. Ungefähr wie es Kath-Hunde mit ihren Welten taten, die sie am Nacken aufhoben und so zur starren Ruhe brachten. Sera jedoch war kein Kath-Welpe: ehe sie hilflos in der Luft hing, begann sie noch mehr mit allen Vieren zu strampeln und hörte nicht auf zu weinen. Agatosh trug sie in dieser Position hinüber zu Zion, wo er sie vor seinen Füßen am Boden absetzte. Die Frage des Herrn war klar an Agatosh gerichtet, der nun zum ersten Mal derjenige war, der für das Schüler-Duo sprechen musste.

"Schüler von Beint [Teufel] haben angegriffen...."

Er musste innehalten, einerseits weil ihm die Puste ausging, andererseits um seine Worte so klar wie möglich zu wählen. Sera und er hatten die Befehle des Herrn missachtet und hätte er in Zions Haut gesteckt, wären sie beide schon längst eine einzige Blutlache.

"...haben beleidigt Dich Herr, dann versucht zu töten. Haben sie getötet...dann kam Beint, dann Du"

Die im monotonen rot leuchtenden Augen des Chiss sahen in die orangen flimmernden seines Herrn. Was nun?


- Bastion - Bastion Center - Sith Temptel - Krankenstation- Agatosh, Sera, Darth Zion, Leiche des Darth Incubus-
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion – Rettungskapsel – nahe Bonetown | Craton Minara,​


Dunkelheit, schwere und unsäglich Schmerzen, das war die kleine Welt in der sich der Mirialaner befand. Doch er war nicht alleine, sein dunkleres ich war bei ihm, es betrachtete ihn.

“Pean woha jeejee jahna? Saptkhe, uba bancaie cha gee baueha bai mee cuane caieu. Caiot uba wepta da? Mo woy Jee gee bai woy da?“ („Was haben wir gelernt? Richtig, du hast noch immer keinen Zugang zu deinem vollen Potential. Bringst du das in Ordnung? Oder muss ich das tun?“)

Rasselnd ging der Atem von Craton seine Rippen schmerzten, in seiner Hand pochte es und sein linkes Bein brannte wie feuer. Er wollte den Kopf schütteln, zeigen das er alles erreichen konnte, das… er wollte. Doch waren die schmerzen beim versuch den Kopf zu bewegen zu stark.

Als sich dann langsam die Dunkelheit um ihn lichtete und Craton sich zwang die Augen zu öffnen ging es nicht. War er erblindet? Oder hatte man ihn geschnappt und ihm die Augen zugeklebt? Als er sich über das Gesicht wischen wollte, bewegte sich sein rechter Arm nur ein wenig bevor er auf Widerstand traf und durch den linken jagten wellen aus Schmerz bei dem Versuch sich zu bewegen. Panbocn (Verflucht) was ging hier vor? Wieder zwang er sich die Augen zu öffnen, wobei nur eines seinem Befehle folgte und er wie durch einen roten Schleier das Innere der Rettungskapsel sehen konnte. Der Zugang war offen und über ihm, als er den Kopf wandte rollte eine Welle der Übelkeit über ihn hinweg. Das hatte er sich anders vorgestellt, er musste hier weg, die Sicherheitskräfte mussten sicher schon auf dem Weg sein. Wie lange war er bewusstlos gewesen? Der Mirialaner versuchte sich in eine aufrechter Position zu bringen, was erneut Schmerzen durch seinen Gesamten Körper sandte. Schweiß stand ihm auf der Stirn und sein Atem ging stoßweise.

Er entwirrte mühsam den Gurt, in dem sich sein rechter Arm verfangen hatte. Dann stemmte er sich auf die Knie hoch, doch als er sich mit dem linken Arm in eine stehende Postion ziehen wollte, schrie er vor schmerzen erneut auf. Links war wohl zu seiner Schwachstelle geworden, aber er musste aufstehen, er musste hier weg. Der Renegat versuchte den Schmerz weg zu atmen so das er nur noch ein dumpfes pochen im Hintergrund wurde, doch irgendwie schien dies nicht zu klappen. Doch er musste sich irgendwie aus dieser Kapsel ziehen oder vielleicht doch nicht? Craton warf sich gegen die Wände der Kapsel, bei jeder Welle aus Schmerzen mehr und mehr grollend denn schreiend. Er musste hier raus, er musste hier weg. Doch wie? Schwer atmend warf er sich erneut gegen die Wandung der Kapsel und endlich bewegte sie sich, sie schaukelte zunächst und rollte dann so weit das er aus der Öffnung kriechen konnte.

Während er von der Rettungskapsel weg humpelte, zog er den Verschluss seines Overalls ein Stück auf. Und verfrachtete seinen linken Arm hinein um ihn ein wenig zu stabilisieren. Er warf noch einen schnellen Blick über die Schulter und sah dann das Ausmaß der Zerstörung das die Rettungskapsel bei ihrem Einschlag angerichtet hatte. Ein Halbrundes Loch war im oberen Teil eines Gebäudes zu sehen, eine Wand war bei dem daneben stehenden eingedrückt und bei dem ersten konnte man in die unterste Etage sehen, da die Kapsel nun nicht mehr komplett verbeult in der Außenwand steckte.

Craton versuchte so gut es ging seine Schritte zu beschleunigen. Dabei wischte er sich über das Gesicht, wobei rotbraune krümel herabrieselten. Doch letztendlich konnte er so seine beiden Augen wieder zur Gänze öffnen. Als er in seine Tasche griff um sein Comlink hervorzukramen, ertasteten seine Finger jedoch nur Elektroschrott. Echuta (Scheiße), zumindest war davon nichts in seinen Körper gedrungen. Also musste der Mirialaner ein öffentliches Kommunikations terminal auftreiben. Und was dann? Sich beim Tempel melden und darum bitten abgeholt zu werden? Lächerlich. Darth Draconis behelligen, das er einen Gleiter bräuchte? Nun zumindest konnte er so gleich Vollzug melden. Doch das wäre sicherlich verfrüht, denn der Tempel war sicherlich zum Teil in Alarm versetzt worden. Mister Tarrd? Craton wusste ja noch nicht einmal ob dem Executor sein Vorschlag gefallen hatte und er die Zahlung angewiesen hatte. Angelus! Das war es, bei ihm würde er sich melden…

Der Mirialaner humpelte um die nächste Ecke, einen weiteren Block herunter und sah dann seine Rettung. Wie in einem Strahl hellen Lichtes der vom Himmel kam gehüllt stand es da, in Wirklichkeit war es einfach nur eine Laterne die in der beginnenden Nacht das öffentliche Terminal beleuchtete. Der Renegat beschleunigte noch einmal seine Schritte und tippte die Nummer aus dem Kopf ein, sofort nachdem die Leitung frei war begann er schnell und leise zu sprechen:


“Ma Lorda, ich brauche eine Mitfahrgelegenheit. Ich befinde mich nahe des Niriz Plaza, 123te Straße. Eure sorge ist nicht mehr.“

Nachdem er das Gespräch beendet hatte, zog sich der angeschlagene Mirialaner in den Schatten zweier Häuser zurück und wartete.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion – nahe Bonetown – nahe Niriz Plaza, 123te Straße | Craton Minara,​
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Draconis Domizil - Audienzsaal :|: Darth Draconis, Niphira, Lyra, Marishka & Lilya[NPC]

Das wahre Ich entwerfen wir. Wäre nicht all das was noch dazu kam, laut den Erzählungen, die sie gerade von Niphira erhalten hatte, der Orden der Sith könnte regelrecht als Selbstverwirklichungslehrgang betrachtet werden. Ein Lehrgang in dem jeder andere ein Feind war, der einem genau diese, notfalls mit Gewalt, stehlen wollte. Und derjenige welche auch immer als letztes dann noch stand, der würde eben der glückliche Sieger sein, dem das Ziel, vergönnt war. Obschon Marishka durchaus zu verstehen glaubte, dass gerade eine solche Selbstverwirklichung nur bedingt durch einen Meister bewirkt werden konnte. Ganz im Zuge des Entwerfens eines eigenen Ichs, brauchte es dazu den eigenen Input. Die persönliche Note. Was würde sie mit ihrem Leben anfangen? Wer wollte sie sein? Wie würde sie sein? Sicherlich brauchte es einen Sith der als Meister agierte, aber konnte er letzten Endes auch nur die Mittel und verschiedenen Wege zu jenem Ziel aufzeigen und beschreiben. Sie einsetzen und beschreiten, das oblag dem Schüler.

Xeper. Rollte Marishka das Wort in Gedanken hin und her. Die alten Sith. Wieso die alten Sith? Zu gerne hätte sie ihm die Frage gestellt wieso er das so explizit hervor gehoben hatte. War das ein Bezug auf den Bruderkrieg der Sith gewesen? Jene Ereignisse die vor Jahren das Imperium erschüttert und zum aktuellen Friedensvertrag der beiden Großmächte geführt hatte? Doch dazu war keine Gelegenheit, denn die beiden jüngsten Angehörigen des Ordens der Sith wurden in gewisser Weise des Raumes verwiesen. Der Blick des Sith Executors war eindeutig, so eindeutig, das Marishka nicht einmal der Gedanke kam irgendetwas anderes zu tun, als seinen Worten folge zu leisten.

Erst als sie sich, zusammen mit der anderen Jüngerinn, die sich als Lyra Ginn vorgestellt hatte, in Bewegung gesetzt hatte, zog in Marishka der Gedanke auf, wie beeitwillig sie den Worten des Sith gefolgt war. Ihre Eltern wären regelrecht außer sich über eine sich derartig verhaltende Tochter. Andererseits hatte sich ihr Vater womöglich nie wirklich für sie erwärmt. Schnell schob Marishka jene Gedanken wieder von sich, während sie die Zähne aufeinander biss. Nicht das sie glaubte jemals wirklich frei von diesem Thema zu sein, aber man konnte ja immerhin den Versuch unternehmen, oder? Allem voran wenn man mit Eltern zu kämpfen hatte, die sich nur wenig für die eigene Tochter interessierten. Obschon sie damit die letzten Taten ihrer Mutter bewusst ignorierte. Allerdings waren die kein Anzeichen dafür, nicht wirklich. Marishka bekam jedenfalls nicht das Gefühl sie sorgte sich um sie. Die Kontaktaufnahme zu dem Sith war einfach zu... kalkuliert.


Draußen, vor dem Quartier von Draconis, wies Marishka den Gang herunter, ehe sie sich dann auch in Bewegung setzte. Die übertragene Aufgabe war nicht sonderlich schwer, als das Marishka lange überlegen musste, sondern steuerte einfach als erstes die Quartiere an. Von da aus würde sich dann de Rest planen lassen. Erst als die beiden jungen Frauen ein Stück weit gekommen waren und die Wachen die das Quartier von Draconis flankierten, nicht mehr zu sehen waren, Marishka hatte immer wieder einen Blick über die Schulter geworfen, wanderte ihr Blick immer wieder einmal zu Lyra, ehe sie der Fremden eine Hand zur Begrüßung hinhielt.


„Hey. Ich bin Marishka.“ Das kurze Zucken mit den Schultern und ihr Blick waren ein verkürzter Ersatz dafür, dass sie nicht vergessen hatte das sie einander eigentlich schon vorgestellt worden waren. Das hier aber dennoch nicht verkehrt war. Ihrer Meinung nach.

„Ich bin auch erst seit... praktisch erst ein paar Stunden hier. Wenn seine Schülerin recht hat, dann haben wir wohl ziemliches Glück gehabt. Die Aufmerksamkeit eines Sith wie Draconis zu erlangen schaffen nur wenige, so schnell.“ Kurz hatte sie, zumindest für den ersten Teil und die erneute Begrüßung, angehalten. Doch als das erledigt war. Ob durch Weigerung oder nicht, hatte sie sich wieder in Bewegung gesetzt. Es dauerte einen Moment die Quartiere der Jünger zu erreichen, gerade auch weil man die Domänen wechseln musste. Was Marishka zwar unterschwellig bekannt war, da definitiv ein Unterschied in der Umgebung zu erkennen war, es aber noch nicht als das benennen konnte.

„Allerdings sorgt das in der Regel für mehr Neider und die glücklichen sind ausschließlich wir. Solange wir am Leben bleiben. Ich weiß nicht wie du hierher gekommen bist, aber allein das sie mich einfach so aus einer Arrestzelle geholt haben und seither niemand mehr auch nur danach gefragt hat...“ Ein kurzes Kopfschütteln, ein kurzes abwenden ihres Blickes. Einen oder zwei Herzschläge lang nur. Nur für einen Moment. Langsam legte sich das Chaos und sie arrangierte sich mit dem was ihr dargeboten wurde.... aber... Bestimmt schob sie diese Gedanken von sich. Das war nicht der richtige Moment dafür. „Unsere Position ist augenscheinlich begehrt und solange andere Jünger nicht auf frischer Tat ertappt werden, liegt es an uns, dass es unsere Position... unser Glück... bleibt...

Worauf ich hinaus will ist...“
Sie hatten die Quartiere fast erreicht, Marishka blieb jedoch noch einmal stehen und fasste Lyra genau ins Auge. Sie würde den Versuch einfach wagen. Was hatte sie zu verlieren? „Ich schlage vor das wir zusammen arbeiten. Wenn alle anderen das haben was wir wollen... was wir beide schon haben... macht das die zum Feind. Nicht dich zu meinem und ich nicht zu deinem.“

Für einen Moment hingen die Worte in der Luft und die aufziehende Stille breitete sich um die beiden Jüngerinnen herum, in dem dunklen Gang weiter und weiter aus. Die Möglichkeit das sie beide noch einmal gegeneinander ausgespielt würden bestand durchaus, doch da sie beide ohne weiteres, augenscheinlich zumindest und laut der Worte von Draconis in dessen Diensten standen, war eine Art Bündnis oder Abkommen, Marishkas Augen, zwischen ihnen ertragreicher als wenn sie sich voneinander abschotten würden.

„Was meinst du?“


:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden - Gänge :|: Lyra und Marishka
 

Bastion - Center -Orden der Sith - Draconis Domizil - Audienzsaal - Darth Draconis, Niphira, Lyra, Marishka & Lilya[NPC]


Als Lyra, in Begleitung von Marishka, den Raum verließ, ausgestattet mit Comlinks und einem Auftrag, spürte sie hinter sich, immer noch die glühende Präsenz von Draconis. Sie war froh, dem für eine Zeit entfliehen zu können und beschleunigte leicht ihre Schritte, auch wenn es sie einige Kraft kostete, sich nicht nochmal umzudrehen. Endlich hatte sie einen Augenblick zum Durchatmen, seine Gegenwart war wie eine unerträgliche, glühende Sonne nur das in seiner Umgebung alles gefror.


Neugierig schaute sich Lyra um und beobachtete Marishka aus dem Augenwinkel. Die interessante, junge Frau schien sichtlich kühl, dennoch war es ihr um einiges lieber, hier mit ihr zu sein, als sich womöglich weiteren Prüfungen unterziehen zu müssen.
Lyra spürte, dass etwas unter Marishkas Fassade zu brodeln schien und sie wusste nicht, wie gefährlich es sein würde. Ihre ruhige Art bedeutete nicht, dass Lyra das Recht hatte, sie zu unterschätzten. Sie kannte sich schon um einiges besser aus und Lyra musste darauf hoffen, dass sie ihr nicht sofort versuchen würde, den Boden unter den Füßen weg zu reißen. Zu gerne hätte Lyra ihr versichert, dass sie keine Gefahr sei und dass sie einfach einen Waffenstilstand vereinbaren sollten, bis Lyra endlich fliehen konnte. Wie sie nun wusste, war der Platz neben Draconis begehrt und Lyra wusste nicht, was Marishka getan haben musste, um sich den Platz als Jüngerin zu verdienen. Umso tragischer kam es ihr vor, dass manche dafür viel aufs Spiel gesetzt haben mussten, während Lyra dieser Platz so unverfroren dargeboten wurde. Es war schon seltsam, warum ausgerechnet sie diese Rolle eingenommen hatte. Lyra konnte weder verstehen wieso noch welchen nutzen sie für diesen übermächtigen Hexer haben würde. Die Perfidität dieser Strafe war ihr Unwillen und dies war so monströs, dass es beinah absurd war. Wieder versuchte sie ihren Geist ruhig zu halten. In diesem luxuriösen Kerker waren überall Ohren und Augen und sie stellte sich einen Momentlang vor, das die Gestalten hier, nicht nur ihr gesagtes Wort hören könnten, sondern eventuell in ihren Geist eindringen konnten, wie Draconis es konnte. Sie vertrieb den Nebel in ihrem Geist und widmete sich Mariskha. Sie wusste nicht so recht wie sich verhalten sollte, welche Gepflogenheiten herrschten und wie man sich grundsätzlich untereinander zu benehmen hatte, in diesem Orden.


Auch wenn diese fragwürdige Organisation des Dämonentums bösartig wirkte, hoffte Lyra, dass zumindest ein wenig Menschlichkeit angebracht wäre. Auch wenn sie niemanden von ihrem Plan erzählen wollte, beschloss Lyra zuerst alle Grenzen abzustecken. Indem sie Marishka freundlich begegnete, gab für Lyra drei potenzielle Möglichkeiten, wie Marishka ihre Worte aufnehmen würde. Zum ersten, wenn Lyra sich höflich und nett gab, würde Marishka eventuell annehmen, dass sie ein ahnungsloses Gossenkind war, dass ihr nicht gefährlich werden könnte. Zwar hätte Marishkia damit nicht unrecht, jedoch wusste Lyra wie man auf sich Acht gab und sie würde sicher Mittel und Wege finden, sich dennoch den gefährlichen Situationen zu entziehen. Zum zweiten, Mariskha sehnte sich vielleicht auch nach jemanden dem sie sich anvertrauen konnte und nahm dies als willkommene Geste der Waffenruhe. Auch wenn Lyra auf eine dieser Varianten hoffte, gab es immer noch Nummer drei. In der Marishka ihr wohlwollen als Scharrade einstufte. Lyras angebliches Laientheater würde dann dazu führen, dass Marishka annahm, dass von Lyra eine echte Gefahr ausging. Da Marishka und sicher auch viele weitere Jünger, sich den Platz im Orden erkämpft hatten, würde sich Marishka sicherlich zwangsweise fragen, wie Lyra hierhergekommen war und vermuten, dass sie ebenfalls durch bitteren Kampf geschafft hatte siegreich den Platz als Jünger zu verdienen. Das alles, die Scharade und ihre Befürchtungen, müssten zwangsweise dazu führen, dass die andere Jüngerin sie mit Vorsicht behandeln würde, oder gar schlimmeres. Lyra schluckte unmerklich, je weiter sie die Gedanken zu ende dachte, umso klarer wurde ihr, wie hoch die Chance war, dass Marishka ihr nicht trauen würde. Plötzlich hörte sie Mariskas Stimme und sie stellte sich erneut vor.

Lyra ergriff ihre Hand und drückte sie leicht. “Lyra“ sagte sie.

Lyra betrachtete die kühle Schönheit und wisperte leise. „Danke, dass du mich zu den Unterkünften bringst.“

Sie waren nicht weit gekommen, als Lyra eines von Wachen bewachtes Gemach sah. Den Flur hinab, waren wohl die besagten Unterkünfte der Jünger. Lyra wollte gerade über Marishkas Worte nachgrübeln, als sie erneut das Wort an sie richtete, was sie sagte überraschte Lyra. Natürlich hatte sie nun begriffen, was es scheinbar bedeutete, hier zu sein und welche begerhte Postion man damit inne hatte. Sie machte sich innnerlich drauf gefasst, dass Marishka ihr erklären würde, dass sie Feinde waren, doch das Gegenteil trat ein.
Unergründlich musterten die beiden Frauen sich. Konnte sie ihr trauen, hatte sie womöglich vor, sich durch diese Ansparche ihr Vertrauen zu erschleichen und sie dann in einem schwachen Moment zu erwischen? Wieder hatte Lyra das Gefühl keine Wahl zu haben. Wie gerne würde sie glauben, dass Marishka es ernst meinte, doch das konnte nur die Zeit zeigen.


„Ich will dich nicht als Feindin." sagte Lyra eine Spur zu aufrichtig, als dass sie es beabsichtigt hatte.

„Ich weiß zwar nicht, was hier vor sich geht und zu was die Anderen fähig sind, aber es ist vermutlich nicht so anders, als da wo ich her komme. Daher werde ich nicht zulassen, dass sich jemand unsere Plätze streitig macht. Ich weiß, es ist schwer, aber wir müssen uns wohl vorübergehend vertrauen.“

Beendete Lyra und suchte Marishkas Augen. Da waren sie wieder, Versprechen, die in Bonetown als Währung zählten.
Das was sie zu Marishka sagte, war nicht einmal gelogen. Sie wollte nicht weiter absteigen. Damit würden ihren Privilegen sinken und somit ihre Chance auf eine Flucht immer geringer, trotz all dieser widrigen Umstände, war sie noch nicht fertig. Sie wollte Draconis Wissen.


Sie lächelte Mariskha zuversichtlich an und ging langsam weiter. Durch Ruuls Ungeschicktheit, pochte ihr Kopf immer noch und das Blut war bereits in ihren Haaren getrocknet, sie erhoffte sich einfach nur noch ein Bad.


- Bastion -Center -Orden der Sith - Domäne der Lernenden - Gänge -Lyra und Marishka
 
Insignia.png

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Trainingsraum Cresh :: Darth Draconis und Niphira Minora

Die Macht war ein Energiefeld, dass alles umgab. Seien es die roten Flaggen, welche mit dem imperialen Siegel bestückt waren und sich leicht in der gefilterten Luft der Belüftungsanlagen bewegten, seien es die Lampen der Beleuchtungseinheiten, die in ihrem weiß und karmesinrot für ein diffuses Licht sorgten, dass dennoch nicht in einem bloßen Meer aus rubinfarbenem Licht den Raum ertränkte oder die zahlreichen Waffen, die zu Trainingszwecken an den Wänden des Trainingsraumes hinter einer Transparistahlschicht dem direkten Zugriff verborgen waren. Die Macht durchdrang alles. Auch den Sith Meister, der seiner Schülerin gegenübersaß. Beide verharrten im Schneidersitz, die Augen geschlossen und doch auf eine andere Art und Weise sehend. Die Macht durchdrang nicht nur alles, sie war auch ein Denunziant für jene, die ihre Ohren ihren Einflüsterungen gegenüber öffnen konnten.

In seinem peripheren Aufmerksamkeitsfeld hatte Darth Draconis seine Schülerin grob im Blick. Sie war mit sich und ihrer Übung beschäftigt. Während sie sich ihren Gedanken widmete, verschloss sich der Sith Executor in seiner mentalen Festung, zog sprichwörtlich die Zugbrücke hoch und verharrte der Dinge. Er versuchte in diesem stillen Moment zu ergründen, wieso er Ruuls Strafe für sein neustes Findelkind so leichtfertig nachgegeben hatte. War es die Neugierde, wie es Lyra auffassen würde? Oder war es einfach schamloser Voyeurismus, ob sie grandios scheitern würde? Die Jünger des Ordens würden ihre eigene Haut abschälen und daraus ein Lederarmband für den Pfähler anfertigen lassen, nur um in seinen Diensten eine Chance zu erhalten, Teil der Entourage des Schlächters von Dathomir zu sein. Die Eltern von Marishka, genauer gesagt ihre Mutter, entlohnten ihn zumindest für diese Aufgabe. Sie würde die erste von den Hochwohlgeborenen sein, die für die Sicherheit ihrer Schützlinge im Tempel aufkommen mussten. Doch sie? Sie war ein niemand. Etwas, dass er nicht genau definieren konnte, machte ihn bei der kleinen Wompratte aus BoneTown neugierig. Sei es ihre infame Ablehnung allen Dunklen gegenüber, obwohl sie selbst ein Hort der Abwesenheit des Lichts war, oder war es ihre Durchtriebenheit, wie sie Ruul gelinkt hatte und es anschließend mit ihm versucht hatte? Verrat war der Weg der Sith und es war ein Weg, der für viele Existenzen schneller den Fixpunkt brachte, als sie es sich hätten vorstellen können.


Doch während die einen gerade erst versuchten auf den Pfaden der ewigen Nacht ihre Orientierung zu finden, waren andere bereits dabei zu einem Schatten dieses Weges zu werden, in ihm einzutauchen und zu Schall und Rauch zu werden. Niphira strengte sich an und versuchte scheinbar, noch erfolglos, ihre eigene Aura zu löschen. Man konnte es mit einer Kerze dem inneren Auge schmackhaft machen. Die Flamme erzitterte, wurde für einen Moment kleiner, nur um danach wieder zu wachsen. Die Hitze, die sie ausstrahlte, blieb erhalten und loderte in einem Furor, der mittlerweile zu einem „Geschmack“ ihrer selbst geworden war. Niphira hatte sich soweit in der Macht vereinigt, soweit einen eigenen Pfad durch das Dickicht geschlagen, dass Darth Draconis sie genau in einer Masse von Lebewesen heraus spüren können würde. Sie war seine Schülerin und als solche hatten sie ein Band gepflegt, dass für ein Meister-Schüler Gespann geradezu unausweichlich war. So gerne sich die Sith rühmten in Isolation und Egoismus zu erblühen, sie waren auch nur Wesen im Malstrom der Macht die schlussendlich, bei aller Dominanz über dieses Energiefeld, nicht den Firnis des Kosmos neu zusammensetzen konnten. Noch.


„Der Anfang ist gemacht. Doch es ist noch ein weiter Weg.“

Es war wie so oft der erste Schritt, der getan werden musste, die Basis für alles, was noch kommen würde. Niphiras Auffassungsgabe war gut, sie lernte schnell was Darth Draconis von ihr verlangte. Dass die Ausführung dessen dauerte, war gerade bei einer solchen Technik nicht verkehrt. Sie war eben, wie alle Sith, auf einem stetigen Weg des Lernens. Selbst er, als Sith Executor, befand sich immer noch in einem Lernprozess, der wahrscheinlich niemals aufhören würde. Insgeheim würde auch Darth Allegious, in seinen arkanen, von den dunkelsten Geheimnissen der Galaxis umgebenen Thronraum, nach mehr Wissen streben, geradezu danach lechzen. Doch Niphira benötigte offensichtlich einen Stupser, einen kleinen Schubs in die richtige Richtung. Er war ihr Meister und damit ihr Begleiter auf dem Pfad der dunklen Seite, jedoch keine dominante Hand. Er musste sie anleiten, wie ein Vater es bei seinem Kind tat, wenn es lernte mit diversen Fortbewegungsmitteln sich zu bewegen. Man halt, man bot Halt, man unterstützte. Dafür war Draconis als Meister da. Die Aktion an sich, die Transferleistung, das war die Aufgabe der Schülerin. Prinzipiell verfolgte die Schülerin keinen schlechten Pfad. Der Sog, der das eigene Abbild in der astralen Ebene zusammenzog, war eine Visualisierung, die sich nicht weit von dem bewegte, was man tatsächlich in der Macht tat. Es war nicht der Auswurf in dieses Energiefeld hinein, dass die Sith mächtig machte, sondern der Sog, in das Vakuum, in die Veränderung, in das Nichts. Bogan war überall und so konnte man zu einem weiteren Nachtmahr in seinen schwarzen Wogen werden, um sich vor den gierigen Augen der Häscher zu verbergen.


„Die Macht durchdringt dich, umgibt dich. Lass dich von ihr treiben, lass dich in sie fallen.“

Er bestärkte seine Worte indem er mit den Händen eine fließende Bewegung darstellte, die einzelnen Finger bewegen ließ, als rinne Wasser zwischen ihnen und würde sich von diesem unsichtbaren Meer treiben lassen. Man wurde zu einem Teil der Macht, verlor seinen… Geschmack in dieser. Man wurde gewöhnlich. Wie vor der Erweckung. Die Bestie lauerte jedoch im Detail, sobald man die Macht wieder nutzte, war es als würde man ein Streichholz in völliger Dunkelheit entzünden.

„Man könnte es mit dem Gleiten auf einer Wasseroberfläche vergleichen. Versuchst du dagegen anzukämpfen, wirst du Wellen auslösen. Du erzeugst Bewegung auf den Wogen der Macht. Doch verharrst du, lässt dich von ihr treiben, wirst du zu einem Teil von ihr, löse dich in ihr auf.“

„… wie eine Brausetablette“ dachte der Sith noch hämisch, bewahrte jedoch nach außen hin eine stoische Ruhe. Es war von äußerster Wichtigkeit den Fokus in das Mikroskopische zu transferieren. Was im Mikrokosmos geschah, wirkte sich auf den Makrokosmos aus und umgekehrt. So wie oben, so auch unten. Die Lehrsätze der Pyramide der Hexer waren tatsächlich auf viele Bereiche der Macht anwendbar. Die Mysterien der Macht waren ein Totenacker und der Kundige nur ein Totengräber, der sich nach den Knochen der Vergangenheit umsah, das Feld umpflügte und dabei keinen Stein auf dem anderen ließ. Die Ruhe der Toten zu stören und die damit verbundenen Konsequenzen waren im Endeffekt der Preis, den man für dieses arkane, ja geradezu okkulte Wissen bezahle. Es war der Preis, den absolute Macht verlangte, denn nichts wurde ohne ein Opfer geschenkt. Die dunkle Seite war gönnerhaft, doch konnte sie grausam sein, grausam und raffgierig alles entreißen, was sie als ihr immanent zugehörig betrachtete.

„Versuch es erneut.“

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Trainingsraum Cresh :: Darth Draconis und Niphira Minora

Insignia.png
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden - Gänge :|: Lyra und Marishka

Den von Lyra ausgesprochenen Dank wiegelte Marishka mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. Legte aber genug Emotionen in ihre Mimik, das ersichtlich wurde, dass sie das keines Falls negativ meinte. Zwar tat sie nur wie ihr geheißen, aber allein die Tatsache das sie ihre Hand ergriffen und sich ebenfalls noch einmal vorgestellt hatte, deutete Marishka als gutes Zeichen. Es musste nicht nur Feindschaften geben. Immerhin musste die Bindung zwischen Meister und Schüler ja auch auf mehr fußen, als nur dem puren Verlangen nach Wissen. Oder? Marishka nahm genau das zumindest an, allerdings... bedachte man was sie bisher zu hören und sehen bekommen hatte... Nicht genauer darüber nachdenken wollend, schob sie diese Gedanken von sich. Brachte sie in die äußere Peripherie in der auch jedwede Gedanken zu ihrer Familie momentan ihr Dasein fristeten. Für einen Moment überlegte sie womit sie den Platz würde füllen können, doch die Unterhaltung die sie zwischen Lyra und sich angestoßen hatte, begann nicht nur positiv, sondern setzte sich auch genau so fort.

Und gerade weil Marishka selbst noch so frisch in all dem war, kamen ihr die Worte die auf Lyras anfängliche Verkündung nicht ihr Feind sein zu wollen, folgten sehr viel bekannter vor, als die andere junge Frau das womöglich annehmen konnte. Immerhin wussten sie abgesehen vom Namen des anderen auch nur, dass sie augenscheinlich dem selben Sith-Executor in die Hände gefallen waren. Und dann hörte es damit auch schon auf. Unversehens sah Marishka sich zu Lyras Worten nicken.


„Gut. Ich dich auch nicht.“ Meinte sie mit einem leichten zucken ihrer Mundwinkel, das etwas aufmunterndes an sich hatte und verdächtig nach einem leichten Grinsen aussah. Natürlich war es noch immer möglich, dass sie geradewegs in eine Falle oder einen Test stolperte. Aber das Lyra ähnlich zu denken schien, ließ ihre Zweifel zumindest leiser werden.

Auch sie selbst durchschaute noch nicht alles was die Sith anbelangte, doch gerade die Worte Niphiras waren bei ihr hängen geblieben. Allen voran ein paar der krasseren Formulierungen. Speziell der Willkommen in deiner persönlichen Hölle Gruß. Obschon Marishka gestehen musste, dass die offene zur Schaustellung ihrer Kräfte, sie sehr viel mehr fasziniert hatte, als das sie jene Worte abgeschreckt hatten. Es stellte sich nicht jeden Tag heraus das solche Kräfte wahr waren.


„So wie es aussieht, ich denke nicht das Seine Schülerin dabei übertrieben hat, ist die Regel das Jünger sich gegenseitig nichts antun dürfen allgemein wohl eher so etwas wie eine Richtlinie.“ Kam es, gefolgt von einem Kopfschütteln, das ihrem Unglauben entsprang, über die vollen Lippen der auf Bastion geborenen Marishka. „Aber jetzt wo ich auch wirklich gesehen habe, das die ganzen Geschichten über die Sith theoretisch wahr sein könnten, weil es die Macht wirklich gibt... Und wir können sie nutzen, sonst würden sie ihre Zeit gar nicht erst mit uns verschwenden.“ Wieder ein dieses Mal jedoch sehr offensichtlich ungläubiges Kopfschütteln. „Kommt mir noch immer etwas unwirklich vor.“

Von den Räumlichkeiten die Darth Draconis sein eigen nannte bis zu den Quartieren der Jünger war es ein gutes Stück des Weges, oder zumindest machte es diesen Anschein, da sie auch mehrere Ebenen nach unten hinter sich brachten, aber Marishka erinnerte sich noch an das meiste davon und konnte, wusste sie doch einmal nicht weiter, zur Not das Datapad zu Rate ziehen, das sie noch immer für genau diesen Zweck überreicht bekommen hatte. Schlussendlich aber erreichten sie ihr Ziel und hatten fanden einen Droiden, den sie nach einem noch freien Quartier für eine neue Jüngerin befragten. Die Antwort wirkte ein wenig zu emotionsgeladen, was aber mehr am Droidenmodell, als an irgendetwas anderem zu liegen schien. Der Protokolldroide lieferte auch gleich eine recht simple Wegbeschreibung mit, da sie nur die nächste Biegung nach links nehmen mussten und dann auch schon vor der nächsten Tür halt machten konnten. Nicht aber ohne vorher noch einen kurzen Zwischenstopp einzulegen. Am Eingang des Quartierbereiches befand sich auch die unscheinbare Ausgabe, an der Lyra sich neue, vom Orden ausgegebene Kleidung besorgen konnte.

„Falls du irgendetwas verstauen willst, es müsste mindestens ein Spind für dich da sein. Kleidung...“ Zwar hatte Marishka kein Problem mit den Roben, fand sie eventuell sogar etwas... schick. Oder... mochte zumindest den mysteriösen Charakter und gefiel sich in ihrer eigenen Vorstellung als dadurch etwas dominanter wirkend. Zumindest war das der Eindruck den sie auf sich selbst machte, wenn sie sich ihr jetziges Abbild darzustellen versuchte. „...kannst du hier mitnehmen.“

Zwar folgte sie Lyra bis vor das ihr zugewiesene Quartier, nicht allzu weit von jenem entfernt, auf das man sie zugeteilt hatte, blieb aber vor der Tür stehen, sollte sich die Frau umziehen wollen und zumindest für einen Augenblick einmal durchatmen wollen. Ihr selbst hatten nach all dem neuen die Momente in denen sie in Stille durch die weitläufigen Gänge des Ordens gewandert war, doch recht gut gefallen. Während sie auf dem Gang stehend die Rückkehr Lyras abwartete, offenbarte sich Marishka ein Gedanke. Denn zwar hatte sie die Macht mittlerweile fernab und nicht durch einen Schleier von Alkohol und nicht wirklich bei der Sache sein, miterlebt, allerdings gab es da noch eine Sache, die Jedi und Sith immer und immer wieder mit sich führen zu schienen und mit dem sie sich wohl auch bekämpften. Lichtklingen. Oder Schwerter? Lichtschwerter? Ob sie solch eine Waffe ebenfalls erhalten würden? Oder sie an irgendetwas spezielles geknüpft war? Eine besondere Prüfung die man bestehen musste? Nicht das sie auch nur irgendeinen Schimmer davon hatte, welche Art von Prüfungen letzten Endes wirklich auf sie zukommen würden.

Als Lyra wieder zu ihr stieß, hatte Marishka sich derweil entschieden die Worte von Draconis, ihr zu zeigen wo Jünger lernen konnten, für einen Besuch im Archiv zu benutzen. Auch aus persönlichem Interesse. Gerade den Kodex der Sith, der jetzt schon ein paar Mal hier und da erwähnt worden war, interessierte Marishka doch sehr.


„Als nächstes würde ich vorschlagen, wir haken die Orte des Lernens ab. Und weil ich selbst noch nicht da war, könnten wir ins Archiv gehen. Dort lagert wohl das Wissen der Sith. Und es gibt noch einen Bereich mit Trainingsräumen. Körperliches Training ist scheinbar ebenfalls sehr wichtig. Achso... falls... falls du irgendwelche Fragen hast? Ich weiß zwar auch nicht so viel, aber vielleicht ein wenig das dir helfen könnte.“

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden - Gänge :|: Lyra und Marishka
 
Bastion - Center - Orden der Sith -Domäne der Lernenden - Gänge -Lyra und Marishka

„Und wir können sie nutzen, sonst würden sie ihre Zeit gar nicht erst mit uns verschwenden.“ Hallte es in Lyras Gedanken nach.

Schien es also tatsächlich etwas zu geben, dass ihr innewohnte und vom gekonnten Auge gesehen wurde. Obwohl es absurd klang, sah Lyra etwas in Marishka, dass ihre Erscheinung etwas besonderes hatte, glühte vor Energie. Ihre Aura war voller Gier nach Wissen und voller Tatendrang. Wenn es diese Macht wirklich gab, dann hatte Marsihka sie definitiv inne. Unaufflällig, schüttelte Lyra den Kopf und zweifelte für einen Moment an ihrer geisten Verfassung. Vielleicht spielte ihre auch die Überanstrengung einen Streich. All die Personen, die sie bis heute angetroffen hatte, wirkten anders. Frei von menschichen Schwächen wie Hunger, Erschöpfung und Durst. Lyra konnte sich nicht im entferntesn vorstellen, jemals so zu sein. Ihr Körper war stark und wendig, aber menschlich während sie alle beihnah wirkten, als wären sie keine richtigen Menschen mehr. Sie dachte an ihre schmerzeneden Musekln und ihren blutenden Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Als sie nach einigen Minuten beim Quartier ankamen, ausgestattet mit neuer Kleidung, ließ Marshska sie für einen Moment allein. Dankbar, trat Lyra in einen halb dunklen Raum ein. Sie schien allein. Mehrere Betten waren darin zu finden, hier und da leuetete ein kühles, abweisendes Licht. Nachdem die Tür automatisch geschlossen war, trat sie zu einem der Betten und setzte sie einen Moment und schloss die Augen. Sie hatten ein wenig ähnlichkeit mit ihrer Pritsche von Zuhause.
Sie versuchte ihre Atmung gleichmässig zu halten und ihren Gedanken keine Möglichkeit zu bieten abzudriften. Langsam began es ihrem Geist zu dämmern, in welcher Lage sie nun steckte. Sie legte die Kleidung auf das Bett und trat in den Sanitärbereich. Sie betrachtete für einen Moment ihr jämmerliches Spiegelbild und betastete die Wunde an ihrem Kopf, die schlimm aussah. Nachdem sie sich wenigsten die Hände und das Gesicht gewachsen hatte, denn für mehr blieb keine Zeit, versuchte sie mühsam das Blut zu entfernen, was von ihrem Kopf ihren Hals entlang gelaufen war. Mechanisch und mit einem leeren Geist, versuchte sie sich nur auf ihre Tätigkeit zu konzentrieren. Sie wusste, dass nun keine Zeit für Schwäche war.


Lyra hatte hielt die schwarze Kleidung in den Händen. Nein, sie hatte nichts zu verstauen. Alles was sie am Körper trug, war ein Zeugniss ihrer Vergangenheit, dreckig und Blutbeschmiert. Warum sollte sie daran fest halten. Auch wenn Lyra vorerst keine Zeit blieb, sich um sich selbst zu kümmern, legte sie sie dreckige Kleidung ab und zog die bereit gelegte Robe an. Alles, von der Untekleidung bis zu den Schuhen, war fremd, aber um einiges hochwertiger und vorallem sauberer als ihre jetztige Kluft. Sie legte die alte Kleidung beiseite und entnahm ihr das kleine Relikt, was sie behalten wollte. Den Edelstein. Unauffällig, ließ sie ihn in die Tasche ihrer Robe gleiten und trat wieder hinaus zu Marishka.

Marishka erwähnte ein Archiv, in dem scheinbar das Wissen der Sith dokumentiert wurde. Umso schneller Lyra verstand, in welcher Art von Kerker sie eingesperrt war, umso besser für sie. Das körperliches Training ebenfalls dazu gehörte, konnte Lrya sich gut vorstellen. Das ein williger Geist und ein schwacher Körper nicht harmonierten, wunderte sie nicht. Zwar bescherrschte sie keine Sith Techniken, aber sie wusste wie wichtig es war,beides in Einklang zu bringen. Innerlich hoffte sie, dass das ihr Trumpf sein sollte, falls es wirklich dazu kommen sollte, dass Lyra sich dumm anstellte, würde sie vielleicht mit ihren körperlichen Fähigkeiten überzeugen können.

„Gern.“ Antwortete Lyra knapp und setzte sich in Bewegung und folgte Marishka.
Da die andere Jüngerin ihr so offen begenete, wagte auch Lyra sich vorsichtig heran zu tasten. Lyra war eine Gefangene, auch wenn das niemand laut augesprochen hatte, viel mehr interessierte es sie daher, wieso sich jemand freiwillig in die Fänge von Draconis begeben würde. Sie musterte die kühle, junge Frau. Lyra vermutete, dass sie sicher viele andere Qualitäten hatte und es nicht nötig hatte, sich Draconis unter zu ordnen.


„Verzeih mir die Frage, aber wieso nimmst du diese Ausbildung auf dich?“ Lyras Neugier flammte auf und sie wollte mehr lernen, über diese befremdliche Welt, die eigentlich direkt neben ihrer gelegen hatte aber völlig anders war. langsam schritten die beiden Jünger durch die Gänge.


Bastion - Center - Orden der Sith -Domäne der Lernenden - Gänge -Lyra und Marishka
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Domäne der Lernenden | Gänge | Savan Korr]


Er fühlte sich gut. Zum ersten Mal seit er denken oder sich zumindest erinnern konnte, war da nicht nur Angst und Schwäche, nein er hatte etwas geleistet, er war Stolz auf sich. Sein Herr hatte ihm gute Arbeit bescheinigt, so war er vorher noch nie gelobt worden. Und Savan wusste, dass er mehr davon wollte. Diese Anerkennung, dass er zu etwas zu gebrauchen war, die war unglaublich guttuend. Balsam für seine Seele. So konnte er Stärke erlangen.

Es ging sogar soweit, dass er nicht wie üblich gebückt und ängstlich durch die Gänge huschte, sondern aufrecht und Stolz, mit schnellem, geschäftigem Schritt, aber nicht in Eile, wieder in Sicherheit zu sein. Seit dem Angriff an der Treppe hatte er nichts mehr von Thrando und seinen Mitstreitern gehört oder gesehen und gerade ließ ihn seine Stimmung glauben, dass sie vielleicht abgeschreckt oder anders beschäftigt waren. Die Robe seines Herrn zu tragen machte ihn dabei noch sicherer. Sie würden sich kaum Ärger mit einem Sith einhandeln wollen. Oder wussten sie, dass Darth Arius vielleicht gar nichts unternehmen würde. Wieso sollte er einen schwachen Schüler schützen?


Savan ging so gedankenverloren durch die Gänge des Tempels, dass er irgendwann gar nicht mehr wusste, wie er vor der Tür seiner Unterkunft gelandet war. Zufrieden öffnete er die Tür und ging nach drinnen. Zu seiner Überraschung hatte ein Droiden bereits einige Aufzeichnungen über die Grundlagen der Sith-Lehren zu ihm gebracht, die er kurz nach seinem Abschied aus dem Labor von Darth Arius bestellt hatte. Das war auch so etwas, auf das er jetzt als Diener eines Herren Zugang hatte. Oder hatte man das auch vorher? Savan hatte es nie versucht gehabt, also hatte er absolut keine Ahnung davon. Jedenfalls hatte er jetzt auf alle Fälle Zugang, was er als Erfolg verbuchte.

Zuerst jedoch wollte er sich duschen. Aus Respekt vor der Robe und dem Zeichen seines Meister hängte er sie vorher fein säuberlich auf, statt sie einfach irgendwo hin zu werfen, bevor er das kleine Bad betrat. Er betrachtete seinen geschunden Körper jedoch vorneweg ausgiebig im Spiegel. Jetzt sah er seiner Meinung nach noch schlimmer aus als die letzten Tage, denn die blauen Flecken begannen zu heilen und so war seine schalgrüne Haut nicht nur von blauen Flecken übersät, sondern es mischten sich Lila, braun, Rot, Gelb und Grün in verschiedensten Schattierungen dazu. Zwar ließen die Schmerzen allmählich nach, wenn er sich bewegte, aber selbst die leichte Berührung von Stoff auf den Stellen konnte ihn noch dazu veranlassen scharf die Luft einzusaugen.

Das Wasser war wie auch schon am Tag zuvor ein absoluter Segen. Er kostete die zugeteilte Menge an heißem Wasser bis zuletzt aus. Um sogar mehr davon zu haben, stellte er es zwischendurch kalt und wieder heiß, was zwar nicht so angenehm war, aber ihn erstaunlich wach machte. Sein Herr hatte ihm für den Rest des Tages nichts weiter aufgetragen und so musste er sich auch keineswegs beeilen. In aller Ruhe beendete er seine Dusche und machte sich dann, diesmal nur in einfache graue, aber bequeme Untergewänder gehüllt, an seine Recherchearbeiten über die Lehren der Sith. Zumindest über das, was frei zugänglich für ihn war. Zugegeben es war nicht viel, aber bisher hatte er sich noch gar nicht damit beschäftigen können, zu viel anderes hatte seiner Aufmerksamkeit und Zeit bedurfte. Da waren die ganzen niederen Aufgaben gewesen, das Verstecken vor seinen Peinigern und die allgemeine Einfindung in das Leben hier.

Sein Leben im Tempel begann jetzt erst, so fühlte es sich an, als er die ersten Zeilen las. Vorher hatte er hier nur existiert, doch jetzt, jetzt lebte er. Jetzt begann seine Zeit des Lernens und des stärker Werdens, das spürte er einfach tief in ihm. Da war noch immer diese Stimme, die er seit dem Zwischenfall mit den vier anderen Schülern hörte. Sie war noch immer schwach dabei aber auch konstant und sie gewann immer weiter an Stärke. Dies war seine Stärke. Und sie sagte ihm, dass seine Zeit gerade begann.

Es vergingen lange Stunden, in denen er sich mit der Geschichte des Sith-Ordens, seinen Höhen und Tiefen und einigen einfach Theorien und Grundlagen der Lehre auseinandersetzte. Zum ersten Mal las er den Kodex der Sith.


„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft.“

Savan dachte ausgiebig über diesen ersten Absatz nach. Er selbst hatte Zeit seines Lebens keinen Frieden gekannt. Für ihn gab es nur den leidenschaftlichen Hass seiner Peiniger und vieler andere auf ihn und seine eigene Leidenschaft, sich an ihnen alle zu rächen und irgendwann nur seiner eigenen Machtmehrung zu diensten zu sein.

„Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.“

Dieser Satz bracht den angehenden Sith mehr zum Nachdenken. Wie konnte er aus seinem leidenschaftlichen Hass Stärke erlangen? Seine Gegner schienen Stärke ihm gegenüber zu erlangen, ja, aber er selbst er war schwach, ihm half sein Drang nach Rache und eigener Stärke nichts, denn er besaß sie nicht physisch oder psychisch und würde dies wohl auch nie tun. Wie war dieser Satz des Kodex nun also zu verstehen? Meinte er vielleicht die Leidenschaft, zu lernen? Das machte durchaus Sinn, immerhin musste man sich mit all seiner Kraft den Lehren der Sith hingeben…

Irgendwann fielen ihm über seinen tiefen Gedanken die Augen zu und der Muun fiel in einen unruhigen, traumvollen Schlaf...



[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Domäne der Lernenden | Savans Quartier | Savan Korr]
 

[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Trainingsraum - Niphira, Darth Draconis]




Es war zu erwarten gewesen. Das Gefühl zu versagen machte sich in Niphira breit. Zunehmend wurde sie wütender. Verlor sich in der Wut darüber wieder nicht schnell genug zu reagieren. Nicht gut genug zu lernen. Umso wütender Niphira wurde, desto schwieriger fiel es ihr sich zu konzentrieren. Tatsächlich machte sie mit jedem Schritt nach vorne auch zwei wieder zurück. Nach und nach. Schritt für Schritt. Schließlich atmete die Schülerin durch. Legte eine kurze Pause ein und schaute auf den Boden vor sich. Sie musste sich ein wenig beruhigen. Umso mehr sie sich aufregte desto mehr versagte sie. So schaute Niphira zu ihrem Meister. Atmete langsam wieder ruhiger. Wieder einmal kam die Schülerin nicht darum herum, dass er ein Bollwerk war. Vielleicht nicht vom Körperbau her. Tatsächlich wirkte dieser eher unscheinbar. Und doch war Darth Draconis ein Bollwerk der dunklen Seite. Ein Felsen inmitten einer stürmischen See. In der Tat. Dies war ein Mann, der alles das darstellte was Niphira gerne wäre. Am Ende allerdings war auch er noch nicht am Ende seiner Reise angekommen. Auch dieser Mann war im Begriff voran zu schreiten. Niphira durfte nicht hinter ihm zurückbleiben. Nicht wenn sie ihn irgendwann übertrumpfen wollte. Jedoch war sie ein Kiesel, der einen Berg betrachtete. Ein Kiesel am Wegesrand. Nein… Eher ein Felsen. Niphira war nicht mehr das wehrlose Gizka von damals. Sie war stärker geworden. Mental sowie körperlich. Von der Macht ganz zu schweigen. Schritt für Schritt wollte sie wachsen. Meter um Meter an die anderen heran kommen. Und nun? Würde sie wegen dieser lächerlichen Übung aufgeben? Nein! Niemals! Entschlossen starrte sie den Boden an. Wenn der aktuelle Blickwinkel nichts bringt, dann musste man diesen halt ändern
.

Der Weg war in der Tat noch weit. Es war wie ihr Meister sagte. Es gab keine Garantie für einen Erfolg. Keine Sicherheit dafür ohne Schwierigkeiten alles zu erlernen. Ame Ende war es notwendig. Sie würde diese Technik brauchen um ihre Mutter hinters Licht zu führen. Einen direkten Angriff würde Niphira nicht überstehen. Ihre Gegnerin war älter und hatte nie aufgehört zu lernen. Sie musste versuchen diese Technik zu erlernen. Selbst wenn sie nicht komplett in der Lage wäre ihre Existenz in der Macht verschwinden zu lassen… sie musste ihrer Geschichte entsprechend auftreten. Sie würde, sollte Niphira alleine gegen ihre Mutter vorgehen müssen, versuchen vor zu spielen, dass sie von den Sith geflohen wäre. Nur um im richtigen Moment zuzuschlagen. Jedoch gab es bei alledem noch einen anderen Faktor. Ihren Vater. Sie wusste nichts über diesen Mann. Wer er war. Wie groß seine Macht wirklich wäre. Sie würden einander dort treffen, wo alles angefangen hätte. Es schränkte die Möglichkeiten auf zwei Orte ein. Einmal Cathar. Jener Planet, auf dem sie aufgewachsen war und wo er sie in die Arme der Sith getrieben worden war. Aber da war noch ein anderer Ort. Lianna. Der Ort wo sie geboren worden war. Auf dem Frachter ihres Vaters. Darth Draconis hatte nicht mehr über die Katakomben geredet. Wahrscheinlich wollte er Niphira für ihre Prüfung vorbereiten und den Fokus darauf legen. Genau das sollte sie auch besser tun. Langsam schloss sie wieder ihre Augen. Lauschte den Geräuschen im Raum. Alles war eine homogene Masse. Die Worte ihres Meisters wirkten unpassend. Sie verbrachten die Luft in dem Raum in Schwingungen. Sie wirkten wie eine Störung des Konstruktes. Seine Stimme brachte ihr Umfeld in Schwingungen. Schwingungen, welche sich ausbreiteten und schließlich an ihr Ohr traten. Langsam nickte Niphira. Sie überdachte den Inhalt dessen was der Sith soeben gesagt hatte. Was die Worte sie lehrten. Unweigerlich musste sie an die Kinder denken welche von einem Baum in den See im nahegelegenen Wald gesprungen waren als sie auf Cathar gelebt hatte. Damals war sie alleine gewesen. Galt als Freak. Damals war sie schon eine Mörderin gewesen. Es war nur wenige Tage danach gewesen. Sie hatte auf der anderen Seite des Sees in einem Gebüsch dabei zugeschaut wie die anderen immer wieder in das Wasser sprangen. Mal erzeugten die Springer hohe Fontänen. bei anderen blieb der See fast ruhig. Sie selbst war wahrscheinlich wie jene, die in den See sprangen und dabei unglaublich viele Wellen machten. Langsam nickte Niphira abermals ohne das etwas gesagt worden war. Mit diesem Ansatz setzte Niphira ihre Übung fort. Sie selbst zog sich aus der Macht zurück nachdem sie ihre Machtsinne zurückgezogen hatte. Auch wenn es Niphira nicht gefiel blind zu sein gemessen an dem was sie zuvor gesehen hatte. Aber sie wollte ihre Angriffsfläche innerhalb der Macht verringern. Ruhig konzentrierte sich Niphira auf ihr sein. Sie fand sich wieder in dem See wieder in dem Niphira immer trieb, wenn sie das bewusstsein verloren hatte. Inzwischen war sich die Schülerin sehr sicher, dass es die Darstellung ihres Verstandes von der Macht war. Gerade erzeugte sie Wellen. Das erste mal war sie bei Bewusstsein in diesem See gelandet. jede Bewegung erzeugte Wellen. Vorsichtig versuchte sie ihre Machtsinne zu nutzen was zu größeren Wellen führte.



“Interessant…”


Flüsterte Niphira leise. Sich treiben lassen. Ruhig schaute Niphira den Wellen zu welche nach und nach ruhiger wurden. Sie wollten nicht verschwinden. Aber das war nicht das Ziel. Noch nicht. Da musste mehr gehen. Langsam stellte Niphira ihre Bewegungen ein und glaubte langsam immer tiefer gezogen zu werden. Aus Panik zu ertrinken bewegte sie sich wieder und erzeugte neue Wellen. Verdammt! Wie sollte das gehen? Was sollte das werden?! Wieder eine Erinnerung. Ihr Schwimmunterricht nachdem sie einem Flüchtigen nicht folgen konnte, da Niphira nicht schwimmen konnte. Man hatte sie einfach in das Wasser geworfen. Aus Panik zu ertrinken hatte das damalige Mädchen gestrampelt und sich selbst damit immer nur weiter in die Tiefe gezogen. Bis sie merkte, dass sie, wenn sie ganz ruhig blieb eher nach oben getrieben worden war. Sie hatte gerade Rechtzeitig verstanden, was sie zu tun hatte. Dass die Bewegung ihrer Beine sie voranbringen konnte. Langsam hörte die Schülerin auf in ihrem mentalen See mit den Armen zu rudern und strampelte nur mit ihren Beinen. Die Wellen welche ihr inneres Ich verursachten wurden weniger. Langsam reduzierte sie die Frequenz der Beinschläge sowie ihre Atmung. Zumindest in dieser Version ihres Daseins schien es zu funktionieren. Aber wie wäre es in der Realität? Nach einer gewissen Zeit in diesem Zustand öffnete Niphira ihre Augen und schaute zu ihrem Meister hoch. Sie versuchte zu erkennen ob es funktioniert hatte. Wenn ja, dann könnte sie langsam voranschreiten. Wenn sie erfolgreich gewesen war, dann konnte sie darauf aufbauen und so versuchen diese Technik so zu perfektionieren, dass dieser Zustand auch dann weiter bestand hatte, wenn sie eben nicht mit geschlossenen Augen in einem sicheren Raum kniete. Aber funktionierte der Ansatz? Das wäre der wichtigste Punkt an dem Ganzen.



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Draconis Domizil - Trainingsraum - Niphira, Darth Draconis]
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden - Gänge :|: Lyra und Marishka

Unergründlich war der Blick, der auf Lyra ruhte, als die wieder aus ihrem neuen Quartier trat. Zwar hatten die beiden Frauen sich darauf verständigt einander den Rücken frei zu halten, nicht als Feinde zueinander zu stehen. Aber sie nach ihrem bisherigen Leben zu fragen wirkte doch immer noch wie ein zu weites und tiefes vordringen. Auch gerade weil sie sich noch an die Worte der Schülerin von Draconis erinnerte, die ihr ebenfalls, so wie er vor wenigen Minuten, noch einmal bestätigt hatte, das woher man kam keine Bedeutung hatte. Die Vergangenheit und wer man gewesen war, war nicht von Bedeutung, wiederholte sie in ihren Gedanken. Doch sie hielt in diesen Überlegungen jäh inne. Das die Vergangenheit nicht von Bedeutung war, hieß allerdings nicht, dass sie überflüssig, oder gar unwichtig war, oder? Ohne einen Ausgangspunkt war ein weiterentwickeln des eigenen selbst schließlich nicht möglich. Um von dem, was sie in diesem Moment war, zu etwas neuem, besserem und vor allem stärker als zuvor zu werden, brauchte sie den Bezug zum Start ihrer Entwicklung. Und in ihrem Fall war das ein Leben das bis hierher nur von wenigen Sorgen geplagt worden war.

Zumindest keine existentiellen Probleme. Wenn überhaupt hatte sie mit psychischem Unbill leben müssen. Sie wollte keines Falles die Behauptung aufstellen das ihr Leben eine schwere gekannt hatte, die andere nicht nachvollziehen konnten, aber mit einem Vater zu leben, der zunehmend kälter, abweisender und auch brutaler geworden war, war gewiss nicht einfach. Mit einem Blick auf Lyra, zwar konnte Marishka nur Vermutungen anstellen, aber sie hatte auch irgendetwas durchgemacht, unmittelbar bevor sie in den Fängen von Draconis gelandet war. Da war Blut gewesen. Nicht unbedingt wenig, auch nicht lebensbedrohlich viel, aber... es war da gewesen. Doch was hätte sie schon sagen können? Niphira hatte recht deutlich gemacht wie man sich verhalten sollte. Was einer der Gründe war, wieso Marishka jetzt mit diesem Gedanken rang. Es anzusprechen. Die erste Frage zu stellen. Das Eis brechen. War sie vorher auch so vorsichtig und latent paranoid gewesen, was die Interaktion mit anderen anging? Bestimmt nicht. Erst die Erzählungen was hier im Orden auf sie wartete, hatten diese konstanten Fragen aufkommen lassen.


Lyra kam der ehemals so unschuldigen und völlig normalen Frau aber zuvor. Mit einer Frage, die Marishka dann doch wieder überraschte. Hatte sie denn eine Wahl? Würde man die ihr überhaupt lassen? Konnte man den Orden einfach so verlassen, wenn man das wollte? Nicht das sie da wollte. Allzu bereitwillig kamen ihr wieder die Gedanken und Erinnerungen an das was sie getan hatte. Kurz hatte sie Lyra angesehen und schon an einer Antwort überlegt, aber da sie nicht so recht wusste wo sie anfangen sollte, dauerte es einen Moment. Und Marishka wurde etwas langsamer in ihren Schritten. Ein nachdenklicher Ausdruck legte sich bei ihren ersten Worten über ihr Gesicht.


„Mir bleibt im Grunde nichts anderes übrig.“ Für einen Herzschlag oder zwei,hatte es den Anschein als wäre das alles was sie dazu sagen würde. Doch Marishka hatte die linke Hand, auf die sie eben noch einen Blick geworfen hatte, indessen fest zur Faust geballt. So fest, das die Knöchel begannen langsam weiß hervor zu treten und da wo eben noch Unsicherheit auf ihrem Gesicht gestanden hatte, keimte Entschlossenheit.

„Das ist alles nicht so einfach. Der Sith, der mich in den Orden brachte, hat mich aus einer Zelle geholt, weil ich jemanden umgebracht habe. Aber es war... nicht wirklich Absicht. Ein Typ, aus der Gruppe mit der wir Abends unterwegs waren, hat mich immer wieder angegraben. Eigentlich wollte ich ihm nur einen Stoß geben und eine klare Ansage machen das er endlich aufhören soll. Aber als ich ihn angefasst habe, war das kein kleiner Stoß. Irgendwie ist die Macht in mir... erwacht? Plötzlich dagewesen. Ich selbst hab' es nicht wirklich gemerkt... und er flog vor den nächsten Speeder und war sofort tot.“ Den Blick auf ihre Faust gerichtet, schüttelte sie langsam den Kopf, ehe Marishka den Kopf kurz in den Nacken legte und langgezogen ausatmete. „Ganz zu schweigen davon, das mein Vater die Sith überhaupt erst informiert hat. Zwar war er schon immer ein Tyrann aber...“ Sie stoppte sich und sah zu Lyra. „Aber ich glaube nicht das du meine Familiengeschichte hören willst.“ Meinte sie mit einem verschmitzt entschuldigenden Lächeln, das jedoch bald wieder ob eines ernsteren, entschlosseneren Ausdrucks verschwand.

„Also habe ich mich entschieden diese Chance wahrzunehmen. Ich habe zwar noch nicht viel gesehen... aber die Macht existiert tatsächlich. Ich dachte immer das sei nur irgendwelches Gerede von religiösen Fanatikern. Und... wenn ich hier verschwinde, werde ich dort draußen wohl sehr schnell wieder in einer Zelle landen. Aber die Aussicht die Macht zu trainieren und zu nutzen? Die lasse ich nicht an mir vorübergehen.“ Der eine oder andere würde in dem leichten Schmunzeln das ihre Mundwinkel umspielte eine düstere Andeutung herauslesen. Marishkka selbst war sich nicht wirklich bewusst, das sie diese Miene zur Schau stellte. Als sie Lyra aber wieder mit klarem Blick ansah, legte sich ein offener und ehrlich interessierter Ausdruck auf ihr Gesicht.

„Wie bist du denn hier gelandet? Du sahst vorhin ja etwas mitgenommen aus... Verkrifft! Ich hätte vermutlich früher fragen sollen, ob du überhaupt fit genug bist? Aber... du scheinst dich ja ganz gut zu halten. Zur Not kann ich dir aber auch nachher noch die Medi-Station zeigen. Für den Fall der Fälle.“ Sie erinnerte sich noch allzu gut an das Blut das sie an Lyra gesehen hatte. Und zugegeben, da war für einen Moment definitiv ein schlechtes Gewissen. Aber bei all dem neuen. All dem Input, der zudem dafür gesorgt hatte, das man allen anderen denen man begegnete zunächst einmal die schlimmsten Intentionen unterstellte... Kurz hatte sie auf ihre Lippe gebissen. Doch bevor diese Gedanken und Emotionen sie zu sehr in Anspruch nehmen konnten, schob Marishka sie wieder von sich. Lyra wirkte aufrecht und fit genug, wäre alles schlimmer gewesen, hätte sie schon etwas gesagt. Und außerdem... kündigte sich in einigen Metern Entfernung der Eingang zum Archiv des Orden an...

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden - Gänge vor dem Archiv :|: Lyra und Marishka
 
Insignia.png

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis‘ Domizil :: Darth Draconis, Lyra Ginn und Bedienstete

Ebbe und Flut. Die Gezeiten strömten ein und aus, zogen sich zurück und flossen wieder über sie hinweg. Ein Sog, der sich in Ablehnung wieder entlud. Anziehung und Abstoßung. Galaktische Maßstäbe, die sich nicht nur in den Gewässern der Planeten wiederfanden, sondern auch in der Macht. Die Wogen, die Gischt, sie alle ließen sich auf dieses unsichtbare Energiefeld übertragen, dass jedes Lebewesen umgab. Niphira und Draconis paddelten auf diesen Wogen die Ertrinkende. Während Draconis sich den unnachgiebigen Wellen hingab, in einen Rachen voller Zähne starrend, die das Licht verschlangen, versuchte Niphira an der Oberfläche zu schwimmen, sich von den mörderischen Wellen nicht unterdrücken zu lassen. Er spürte, wie ihre Wogen nachließen, das Gewässer der Macht um sie herum sich beruhigte. Sie wühlte es immer noch auf, doch schien sie begriffen zu haben, was sie tun sollte. Ihre Aura wurde für ihn, in Ermangelung anderer Wörter, durchsichtiger. Fadenscheiniger. Er konnte sie noch immer deutlich spüren, doch war sie im Begriff hinter den Vorhang zu treten. Der Sith war zufrieden.


„Gut gemacht, Niphira.“ lobte der Sith seine Schülerin und nickte dabei langsam anerkennend.

Ihre Aura zappelte und zauderte, doch verglich man es mit der Flamme einer Kerze, wurde diese kleiner und kleiner. Es waren kleine Schritte, doch mehr konnte man zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht verlangen. Zwang brachte in diesem Kontext nichts außer Missmut. Einige Sith Meister trieben ihre Schüler an, immer höher und weiter, doch waren sie kaum in der Lage Schritt zu halten und machten Fehler. Fehler die das Leben kosten würden. Ein Training war jedoch genau das. Draußen, in der realen Welt, würden genügend Wesen versuchen ihren Skalp zu nehmen. Hier, mit ihm, konnte sie noch üben und diese Zeit sollte ein Meister dem Schützling auch gewähren. Er war zufrieden mit ihr, doch drängte die Zeit. Es war der Moment gekommen mit ihr das zu behandeln, was er ihr eigentlich beibringen wollte.

„Du hast zwar noch einen langen Weg vor dir, bis du in der Macht unsichtbar wirst, doch wirst du den weiteren Weg allein bestreiten müssen. Übe diese Technik regelmäßig.“

Repetition, Fleiß, Ausdauer. Diese drei Faktoren hatte auch er durchleben müssen. Wie oft er die Schritte seines eigenen Lichtschwertstils damals geübt hatte. Wieder und wieder, stundenlang. Damals, als er noch das Lichtschwert und die Macht gleichermaßen bevorzugte. Bevor er erkannte, welches Potenzial im Mysterium der Macht liegt. Bevor ihn der Weise von Ziost in den arkanen Lehren der Sith Magie unterwiesen hatte. Auch Niphira würde sich eingehend mit der Wiederholung all ihrer Techniken befassen müssen. Notwendigerweise. Wollte sie ihr eigen Fleisch und Blut, ihre Erzeuger stellen, so würde sie nicht unvorbereitet in diese Sache hineingehen dürfen. Nicht wenn sie überleben wollte. Bei dem Gedanken verdüsterte sich kurz seine Miene. Der Totenflüsterer. Er gehörte ihm. Er musste ihn vernichten, damit die Pyramide der Hexer ihn als einen der ihren vollständig anerkennen würde.

„Wir beide werden uns nun mit etwas anderem beschäftigen.“

Mit einer fließenden Bewegung erhob sich der Sith, wartete bis auch Niphira vom Boden aufgestanden war. Der Pfähler blickte sie an, die Schülerin, die bald selbst den Mantel der Sith tragen würde. Es würde nicht mehr lange dauern. Einen weiten Weg hatte sie hinter sich. Damals, als er sie in der Bibliothek der Sith aufgegriffen hatte. Als sie sein Schiff vor Eindringlingen verteidigt hatte. Heute würde sie ihre wahre Belohnung für diesen Akt der Loyalität erhalten.

„Als ich dich damals im Frachtraum der Doashim fand, hattest du zwei Jünger, die Darth Malevolos dienten mit der Macht ausgeschaltet. Blut floss aus ihren Ohren, ihre Trommelfelle waren geplatzt.“

Sie würde sich dran erinnern. Es musste ein Schlüsselmoment in ihrem Leben gewesen sein. Zugleich war es ein Vorgeschmack auf das, was Draconis zu tun imstande war. Er hatte den überlebenden Jünger, als dieser seine Geheimnisse für sich behalten wollte, mit der Kraft der Macht zermalmt. Nicht nur sprichwörtlich. Das Brechen seiner Knochen war eine Symphonie gewesen, die erst ihren Höhenpunkt fanden, als seine Rippenbögen die Lunge perforierten und der Nahmensch seinen letzten Lufthauch, samt seiner Essenz, ausgehaucht hatte.

„Du hattest impulsiv, ohne es zu wissen, einen Machtschrei benutzt. Damals hast du mich gefragt, ob du es lernen könntest.“

Ein schwaches Bündel Mensch, zusammengekauert, blutüberströmt, verletzt. Dass sie überlebt hatte, verdankte sie nur seinem schnellen Eingreifen und den legendären Wirkungskräften des Bacta. Es war ein Kampf gegen die Zeit gewesen, doch wo andere gestorben wären, hatte Niphira überlebt. Sie wurde dadurch neu geboren. Das Sakrament des Blutes hatte sie in eine Existenz gebracht, die sie selbst bestimmen würde. Xepera, xeper xeperu. In die Existenz kommen, erscheinen, kreiert werden. Die alten Sith hatten diesen Vorgang der Selbstdeifikation gepriesen. Alles im Namen des linkshändischen Gottes Typhojem. Die selbe Emanation, die ihm erschienen war.

„Heute ist der Tag.“

Er breitete die Arme aus, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen und deutete dann mit der linken Hand auf den Platz neben ihm. Sie würden sich für diese Übung nicht gegenüberstehen, es ging darum die entsprechende Atemtechnik zu üben. Außerdem wollte der Sith bei einer Demonstration sie nicht verletzen. Es war eine volatile, gefährliche Technik. Nicht so zielgenau wie ein Blasterschuss, eher wie eine Schrotflinte.

„Der Machtschrei ist eine Fähigkeit, die aus den Kräften der dunklen Seite ihre Energie bezieht. Hass, Frustration, Trauer oder Wut sind die Katalysatoren, die diese Technik antreiben.“

Und davon dürfte Niphira genug im Inneren ihrer verdorbenen Hülle besitzen. Darth Draconis griff in die Macht, spürte ihre Emotionen im Vorbeiziehen, die Gefühle die sie versuchte in ihrem Inneren zu versiegeln wollten raus. Sie brauchte ein Ventil. Eine Möglichkeit diese für sich nutzbar zu machen und ihren Hass als eine Waffe zu benutzen.

„Manche Sith schaffen es sogar damit ganze Schallwellen auszulösen, die ihre Gegner hinfort fegen.“

Eine gefährliche Waffe, die in den Händen einer Sith umso gefährlicher werden konnte. Sie war das Instrument des Terrors, dass Niphiras Kampfstil vervollständigen würde. Zumindest soweit der Sith darüber noch Einfluss ausüben konnte. Sie war kein Instrument des Schattens, sie war das gleißende Licht, das blendete, bevor man die kauterisierte Wunde spüren würde. Die leisen Schritte waren noch nicht ihr Gebiet, doch das musste es auch nicht sein. Auch Draconis hatte erst später die… dezenteren Wege der Macht kennengelernt. Gewalt war, wie er es Ruul schon erklärt hatte, ein wirkungsvolles Instrument, dass nur jenen bestimmt war, die es verdienten. Und davon gab es nach Meinung des Sith genügend in der Galaxie.

„Im Grunde ist es vergleichbar mit dem Verstellen der eigenen Stimme. Mal kann sie kratzig klingensagte der Sith mit verstellter Stimme „oder entsprechend laut“ intonierte er dabei und setzte auf tiefe Oktaven, die er mit der Macht verstärkte, sodass sie basslastig, geradezu unmenschlich klangen. „oder auch mal ganz leise.“ Schloss der Sith seine Erklärung mit einem Flüstern, dass wie die sündigen Nichtigkeiten klang, die in den Katakomben ihre Geister geplagt hatten.

„Konzentriere dich auf die Macht, öffne dich den Wogen, die in dir aufbrausen. Lass dich in die Macht fallen und entfessle das, was da in dir tobt. Schrei es hinaus. Nicht über den Hals, das lässt dich nur heiser werden. Versuche dabei deine Bauchmuskeln anzuspannen.“ Er machte es nach um ihr zu zeigen wie es aussehen würde, doch war es nicht einfach dieses Gefühl zu übertragen, es würde Niphira nur übrig bleiben ihn genau zu beobachten und zu versuchen das, was sie sah, zu kopieren. „Wenn du so willst… aus dem Bauch heraus.“

Von der Seite sah er sie an, zwinkerte ihr einmal schelmisch zu, bevor sein Gesicht wieder zu der harten, unnachgiebigen Maske verformte, die er tagtäglich als Sith im Tempel trug. Ein Ausbruch, ein Bruchpunkt. Die Sympathie, die er für seine Schülerin empfand, manifestiert. Die Neugierde auf ihre Versuche sich in diesem Bereich der Macht zu beweisen war entflammt.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Draconis‘ Domizil :: Darth Draconis, Lyra Ginn und Bedienstete

Insignia.png
 
Zurück
Oben