Bastion

Bastion-System-Bastion- Sith-Tempel- MedStation- mit Savan Korr und anderen

Die Lebewesen, die die Galaxie bevölkerten, waren sonderbar und faszinierend gleichermassen. Thatawaya hatte noch nicht viele Spezies kennen gelernt, aber ihr war bereits aufgefallen,dass der Sith-Orden von Menschen dominiert wurde. Ruul war kein Mensch gewesen, ebenso wie ihr Peiniger keiner gewesen war. An dem Bankett waren auch mehrheitlich Menschen oder Nahmenschen gewesen. Offensichtlich bevorzugten sie die Gesellschaft ihresgleichen und den Blicken und Kommentaren einiger Menschen konnte man entnehmen, dass die meisten für andere Spezies nicht viel übrig hatten. Für Thatawaya galt das nicht. Sie wurde oft unterschätzt, also würde sie den Fehler bei anderen Spezies nicht machen.

Das Wesen, das neben ihrem Platz auf einer Liege lag, war kein Mensch. Die Haut war grau-grün und es hatte keine Nase, wie Menschen sie hatten. Neugierig musterte sie ihn, bis er ihren Blick erwiederte. Er schien zuvor ebenso noch nie eine Fosh gesehen zu haben und er ging bald einen Schritt weiter und sprach sie sogar an. Thatawaya legte bei seinen Worten den Kopf schief und ihr Federkamm veränderte seine Farbe von Grau- das aus ihrem übrigen Gefieder kaum hervor stach - zu einem flippigen Grün, das hingegen sofort ein Blickfang war. Frau Vogel. Das war eine lustige Anrede. Auf seine Frage wusste sie jedoch selbst keine Antwort.

"Es tut mir leid, was soll den bei den Lernräumen passiert sein?Ich war die letzten Stunden sehr beschäftigt und habe noch keine Gerüchte gehört."

Ja, sie war damit beschäftigt gewesen, die Nadel im Heuhaufen zu suchen. Suchen schien sowieso eine Hauptbeschäftigung von ihr hier zu sein. Und offensichtlich war das keines ihrer Talente, denn bisher hatte sie weder bei dem Auftrag Darth Zions, noch bei dem Auftrag von Lord Sturn Erfolg gehabt. Von den Fragen, die sie für sich selbst klären wollte mal ganz abgesehen. Hoffentlich würden Lord Nergal und Xargon sie nicht vergessen. Immerhin schien sie irgendwie in die Aktivitäten verwickelt gewesen zu sein, die Xargon und sein Meister gerade untersuchten. Die Ergebnisse hätten sie schon interessiert.

Aber vielleicht, nur vielleicht, würde sich das Blatt ja jetzt wenden. Sie musterte den Muun erneut, der - wie fast alle hier, sehr viel grösser war als sie. Aber er sprach sie mit Respekt an, was ihr gefiel. Vielleicht wäre er ja auch bereit, ihr zu helfen?

"Mein Name ist übrigens Thatawaya. Und wie heisst du?"

fragte sie aber erstmal unverfänglich. Es gab zu viele Idioten hier und Thatawaya hatte heute schon zu viele Enttäuschungen erlebt, wenn sie gedacht hatte, sie hätte einen geeigneten Kandidaten gefunden. Darum war sie erstmal vorsichtig, würde aber auch nicht zu früh von ihrer "Beute" ablassen. Sie wollte ihren neuen Meister nicht enttäuschen, was sie wiederum zu einer Frage führte: Mit was hatte er sie eigentlich so faszeniert, dass sie für ihn nun Spürhund spielte? Er kannte die Wesen in diesen Mauern sicher wesentlich besser als Thatawaya, die noch keine Woche in diesen Mauern lebte. Vielleicht war es das Gefühl, dass er viel Wissen hatte und Thatawaya war interessiert daran, an diesem Wissen Teil zu haben. Dafür konnte man schon mal Rekrutierungskommando spielen. Solang das nicht ausartet.

"Ich bin auf der Suche nach einem Diener für Lord Sturn."

brachte sie jetzt doch auf den Tisch, sagte aber nicht mehr dazu. Es war ein Köder, den sie auswarf und jetzt beobachtete sie, wie ihr Gegenüber auf diesen Köder reagierte. Ob er für diesen Posten geeignet war, könnte sie sonst später immernoch testen. Erstmal abwarten.

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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Domäne der Lernenden | MedStation | Savan Korr und Thatawaya]


Savan musste nicht lange auf eine Reaktion des Vogels warten. Thatawayas Gefiederkamm wurde auffallend grün. Das war beeindruckend. Sofort fragte er sich ob man das schon als Gestaltwandler zählen konnte. Und was bedeutete es? War grün positiv? Oder doch negativ? Fast wäre er damit zu sehr beschäftigt gewesen, um zuzuhören, was sie über seine Tat wusste. Erleichtert musste er feststellen, dass sie nichts wusste. Zugegeben, erklärte die Gefiederte, dass sie sehr beschäftigt gewesen war und für den Muun schien das auch soweit glaubhaft zu sein, daher ging er davon aus, dass sie die Wahrheit sagte und es war daher auch keine so richtige Entwarnung, dass noch niemand hinter ihm her sein würde. Was nach den Tagen, die er hier verbracht hatte auch kein Wunder sein durfte.

„Keine Ahnung, darum Frage ich ja, ich habe es nur in den Gesprächen anderer gehört…“


Das war natürlich eine Lüge, die er mit einer Gleichgültigkeit vortrug, wie sie nur wenige Spezies auszudrücken vermochten. Außerdem stellte sie sich am als Thatawaya vor. Gesundheit war sein erster Gedanke dazu. Wie sollte er sich so einen Namen merken? Und wie schrieb man das wohl? Schwierig, aber so war es häufig mit anderen Spezies, sowohl Lautmalerei als auch Orthographie unterschieden sich teils sehr gravierend von der der Menschen und selbst die Muun hatten etwas anderes klingende Namen als die der dominanten Spezies der Galaxie, wenngleich sie denen auch deutlich näher lagen.

„Puuh, schwieriger Name! Gibt es da auch eine Abkürzung? Mein Name lautet Savan Korr!“

Meinte er schüchtern. Er wollte ja nicht direkt unhöflich rüber kommen, aber lieber jetzt ehrlich sein, als ihn später vollkommen falsch auszusprechen, das kam meist nicht so gut rüber. Und trotz seiner Entwicklung der letzten Tage war Savan noch immer zu einem Teil sein früheres ängstliches, schüchternes Ich, welches lieber den Kopf einzog als aufzufallen.

Interessant war auch, dass sie einen Diener für Lord Sturn suchte. Das brachte Savans Augen sofort zum funkeln und er überlegte sich direkt, ob sie ihn gerade ernsthaft dafür in Erwägung zog. Er nahm sich hingegen einen Moment Zeit um sich seine nächsten Worte etwas genauer zu überlegen, immerhin würde er sicherlich von vorneherein beeindrucken müssen.


Zuerst rief er sich in Erinnerung, Wer Lord Sturn war. Savan wusste zwar ein wenig über ihn, aber außer dass er Inquisitor war und ein adeliger hatte er wenig parat. Er hatte sich eher auf die Alchemisten konzentriert um sich dort anzudienen, was aber bisher nicht funktioniert hatte. Aber vielleicht konnte er damit dennoch punkten.


„Sucht Lord Sturn denn nach bestimmten Eigenschaften? Ich habe bereits ein wenig Erfahrung als Laborassistent von Darth Arius und habe viel Zeit damit verbracht die mir zugänglichen Werke in der Domäne der lernenden zu studieren! Ich kann also bei der Recherche und bei Versuchen sehr behilflich sein!“


Bewusst ließ er seine negativen Eigenschaften erst einmal weg. Auffallen würden sie sowieso. Sein Körperbau war alles andere als Robust und so war es leicht zu sehen, dass er sich nicht für schwere Arbeit oder der gleichen eignete dass vermochte auch eine noch so geraffte und gute Robe nicht vollständig zu verdecken. Ansonsten war es schwer sich für ihn vorzustellen, was der Lord wohl noch so alles für Ansprüche stellte.

„Außerdem lerne ich schnell und bin motiviert!“

Zugegeben, motiviert waren hier wahrscheinlich 90 Prozent der Jünger, aber erwähnen konnte er es ja trotzdem. Außerdem war es für ihn etwas verwirrend, dass ein Sith eine seiner Schülerinnen ausschickte neue Schüler zu finden. Machte es da nicht Sinn, möglichst schwache auszusuchen, damit die Konkurrenz nicht so große war? Oder doch eher stärkere, damit man sich selbst beweisen konnte? Und Thatawaya hatte ja mit Sicherheit auch noch ihre eigenen Maßstäbe, die sie an ihn anlegen würde. Vielleicht war sie deshalb doch wegen seiner Aktion hier und testete ihne, ob es nur eine glückliche Fügung war, oder ob er das Zeug zu mehr hatte? Sollte er ihr gar erzählen, dass er dafür verantwortlich war und wirklich prahlen, dass er mit so einfachen Mitteln vier Menschen aus dem Weg schaffen konnte. Es machte beides irgendwie Sinn und irgendwie auch nicht und schon wurde Savan wieder ängstlich, da er merkte, dass er gerade für ihn allen Wissen zum trotz unbekanntes Terrain betreten hatte.




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Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn und Brianna

Es tat Brianna weh, das Häuflein Elend anzusehen, das einmal Eowyn gewesen war. Anfangs hatte die Echani gedacht, sie selbst bräuchte den Trost ebenso sehr wie die Gefangene, desillusioniert was Janus anging und weggestoßen, aber da hatte sie die Rechnung ohne die Sith gemacht. Brianna hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung gehabt, wie sehr diese der Frau zusetzen konnten, die auf sie einst so freundlich, offenherzig und stark gewirkt hatte. Nein, sie kannte Eowyn längst nicht so gut, wie sie im Tempel immer wieder behauptet hatte. Die beiden waren zusammen auf Mission gewesen, damals auf Denon, und Brianna hatte sie sehr gern gehabt, aber mehr eben auch nicht. Sie konnte nicht wirklich einschätzen, wie viel Eowyn aushalten konnte, aber nicht wenig, davon ging die Silberhaarige aus. Trotzdem lag die blonde Menschenfrau vor ihr, am Boden zerstört, ohne Hoffnung und Selbstachtung. Brianna sah das kleine Tränchen über die Wange der Meisterin oder Rätin kullern, was auch immer sie nun offiziell war und war selbst den Tränen nah. Im Falle der Echani waren es allerdings Tränen der Wut. Wut auf diejenigen, die Eowyn so zugesetzt hatten, aber auch ein wenig auf jene, die zugelassen hatten, dass sie in eine solche Situation geriet. Der Rat hätte doch wissen müssen, dass so etwas passieren konnte, und hatte es zugelassen? Brianna spürte die Gegenwart der dunklen Seite, wie sie in ihre Glieder, ihren Körper kroch und unterbrach ihre Gedankengänge. Sie musste stark sein, wenn Eowyn es nicht mehr konnte, und verdrängte alle Gedanken aus ihrem Geist, als würde sie eine Art Knuddel-Meditation betreiben.

Der Echani war nicht klar, ob Eowyn sie plötzlich siezte oder vielmehr in der Mehrzahl sprach, bis sie mittendrin das ‚Du‘ betonte. Sie sollten sie hier zurücklassen und sich ganz auf ihre Mission konzentrieren. Nein. Briannas Mission war, dafür zu sorgen, dass sie alle wieder heil aus dem Sith-Tempel herauskamen. Das Außenteam würde sie anschließend vom Planeten herunterschleusen. Ahna… was würde Ahna sagen, wenn sie ohne Eowyn ankamen? Ian würde das ursprüngliche C-Virus mit sich führen, auf das sie so dringend angewiesen waren und Brianna sollte sagen, dass sie Eowyn… verloren hatten? Nein. Ian hatte mit dem Virus genug zu tun, wohingegen sie selbst noch recht wenig von ihrer eigentlichen Aufgabe erfüllt hatte. Natürlich, Janus hatte sie nun ebenfalls auf das Virus angesetzt, aber sie war verdammtnochmal eine Jedi, also gab hier immer noch Ahna die Befehle. Außerdem ließen Jedi niemand zurück, um in einem Kerker zu verrecken.


„Ich kann nicht lange hierbleiben, aber die Zeit, die ich habe, verbringe ich mit dir. Sei stark, Eowyn. Gib' dich nicht auf,“

Flüsterte die Silberhaarige in Eowyns Ohr. Tirahnn? Wer war Tirahnn? Brianna hatte keine Ahnung, worauf die Blonde sich bezog. Der Imperator… hatte man ihr das eingeredet? Eine Gehirnwäsche vielleicht? Wie könnte Eowyn denn direkt mit Allegious zu tun gehabt haben? Nach allem was Brianna mitbekommen hatte, schien der Noghri langsam vor sich hin zu rosten, aber besonders stark schien er ihr, dem Eindruck den sie bekommen hatte zufolge, nicht mehr zu sein. Er erschien ihr sogar so wenig stark, dass sie das Gefühl hatte, wenn sie drei irgendwie an seinen Gardisten vorkämen, sie mit ihm kurzen Prozess machen, ihn für seine Greueltaten bezahlen lassen und ein für allemal unschädlich machen könnten. Zum zweiten Mal seit sie auf Bastion war schaltete Brianna die Geräuschunterdrückung an ihrem Jed-i-Kom an. Sie nahm nicht an, dass die sicherlich vorhandenen Überwachungssysteme erfassten, was sie der anderen Frau ins Ohr flüsterte, aber sicher war sicher. Janus sei dank kam ihr die Mission machbarer vor als je zuvor und Eowyn musste davon erfahren. Irgendwie musste sie der blonden Jedi Mut machen, und obwohl sie wohl nicht ungeschehen machen konnte, was Folter und Gehirnwäsche in ihr zerstört haben mochten, konnte sie ihr doch wenigstens so viel Kraft und Hoffnung verleihen, dass sie durchhielt, bis sie alle zusammen von diesem elenden Planeten verschwinden konnten.

„Der Imperator ist nicht stark. Ein Virusanschlag auf eine Welt voller Zivilisten, hältst du das für stark? Ich glaube, Allegious' Stellung ist schwach, keine Ahnung, welchen Einfluss er überhaupt noch hat. Als ein Darth Zion eine Ehrung erhalten sollte, erwartete ich, dem Imperator zu sehen, aber nein. Ich muss anderen glauben, dass er wirklich irgendwann dem Mann diesen Orden angeheftet hat. Er ist scheu, zeigt sich nicht mehr. Ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber anfangs hab ich es für leeres Gerede gehalten, wenn Jan… ich meine Sturn vom Ende seiner Regentschaft gesprochen hat. Aber jetzt will er das Geheimnis des C-Viruses für sich haben. Er fordert den Imperator heraus! Verstehst du?“

Brianna löste sich ein wenig von Eowyn, sah ihr in die Augen, lächelte sie an und hoffte, dass die Botschaft ihr ein wenig Mut machen würde, dass ein wenig von ihrem neu gefundenen Optimismus auf die Jedi-Gefangene abfärbte. Anschließend drückte sie sie wieder und flüsterte weiter. Die Überwachung würde wahrscheinlich nicht einmal mitbekommen, dass sie tuschelten.

„Ja… äh Sturn hat mich in die Katakomben geschickt, um den Ort zu finden. Er hat mir auch Hinweise gegeben, wonach ich Ausschau halten sollte. Ist dir eigentlich klar, was das bedeutet? Ich habe die Bestätigung eines Sith, dass Ian recht hat. Was wir suchen, das Geheimnis des Viruses, existiert wirklich und ich weiß, wie wir es finden können. Es wird nicht mehr lange dauern, du musst nur noch ein bisschen länger durchhalten. Für die Jedi. Für Ian. Er braucht dich, weißt du? Es würde ihm das Herz brechen, weißt du?“

Zwar hatte die Silberhaarige wenig mehr Einblick in die Beziehung zwischen Ian und Eowyn als die Reaktion des Überläufers auf Janus' Party beobachtet zu haben, als Kira seiner Liebsten den Arm gebrochen hatte, aber bestimmt war es so. Wahrscheinlich hatte er die Verlegung der Menschenfrau hierher sogar veranlasst, um sie zu schützen. Bei Janus liefen ja doch Leute wie Kira herum, und womöglich noch Schlimmere…

Brianna drückte Eowyn noch eine Weile und teilte ihre Körperwärme mit ihr, bevor sie schließlich löste, wich ihr aber nicht von der Seite und sah ihr fest in die Augen, als sie ihren baldigen Abschied ankündigte.

„Ich muss jetzt langsam gehen, nicht dass dieser Abstecher noch auffällt. Weißt du, wo Ian steckt? Er muss unbedingt hiervon erfahren.“

Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn und Brianna
 
[Bastion - Bonetown - Bastion Beast - Hinterzimmer] Saphenus, Darth Angelus, Mirilianerin]

Sie hatte einen Fehler damit gemacht, diese Arbeit anzunehmen. Die Gäste waren ein Problem. Die Nachbarschaft ein größeres. Das Gesetz - man hatte ihr versichert, der Arm des Gesetzes reiche nicht bis an diesen Ort. Und doch sah sie sich zum zweiten Mal in einer Lage, die einem Verhör nahekam. Ihr Blick huschte vorbei an der gehörnten Gestalt, die ihr die Flasche aus den Fingern griff. Der Flaschenhals war klebrig, das Flimsietikett beinahe abgelöst. In dem Menschen erkannte sie den Mann wieder, der sie schon zuvor auszufragen versucht hatte. Er schien im kalten Licht dieses Raumes noch blasser als an der Bar. Die Gesichtszüge kantig, der Blick wölfisch. Die Mirilianerin schluckte, aber ihr Mund war trocken. Sie hoffte, dass eine der anderen Mitarbeiterinnen gesehen hatte, was ihr passiert war und sich um Hilfe kümmerte.
»I-i-ich habe es dem da doch schon gesagt! Bitte! D-d-die Maynasu Ioku stecken dahinter! Aber ich habe damit nichts zutun! Nichts!« Ihre Stimme klang in ihren eigenen Ohren schrill. »U-u-und mein Geld, das hätte ich gerne! Eine ganze Woche schuldet er mir, aber der Typ hockt nur in seinem Büro. Der, der uns b-b-bezahlt, ist Taka.«

[Bastion - Bonetown - Bastion Beast - Büro] Aruk Vagary; Nobu und zwei Untergebene der Mainasu Roku]

Taka lag mit dem Kopf auf dem Tisch. Nicht wie sonst, dachte Aruk. Nicht mit dem ungewohnt friedlichen Gesichtsausdruck eines Schlafenden, dem der Speichel aus den halbgeöffneten Lippen und das Kinn hinunterfließt, wo er sich auf dem bekritzelten, verschmierten Bürotisch in einer glänzenden Lache sammelt. Eine Gestalt, für die zu arbeiten sie sich schämte.
Dieses Mal konnte sie sein Gesicht nicht sehen. Aus dem groben Stoffsack über seinem Kopf drang nur gedämpftes Stöhnen. Wo der Stoff sich wölbte und senkte musste sich sein Mund befinden. Taka schnappte hektisch nach Luft. Aruk hatte beobachtet, wie ihr eigener Atem flach geworden war. Als versagte die untere Hälfte ihrer Lungenflügel den Dienst. Wie um nicht zu viel des kostbaren Sauerstoffes zu verbrauchen, verharrten ihre Glieder regungslos erstarrt. Hinter sich, bloß an den Kanten ihrer spitzen Schulterblätter spürte sie die Blechwand in ihrem Rücken. Das Gefühl verlieh ihr die Sicherheit, dass sie weiterhin aufrecht auf ihren Füßen stand. Nicht zum ersten Mal hatte Taka diese Männer enttäuscht. Aruk hatte beobachtet, dass sie regelmäßig eintrafen, um die Geschäftsaufzeichnungen und das Geld von Taka zu erhalten. An diesen Tagen wusste Taka sich zu benehmen. Er zog sogar sein einziges Hemd an. Dieses Mal jedoch hatte ihn die Ankündigung, dass seine Vorgesetzten das Bastion Beast aufsuchen würden, nicht erreicht.

Taka ächzte, als ihn ein weiterer Schlag traf. Mit einem Mal atmete Aruk auf. Als habe sie willentlich davon abgelassen, sich in die Lage des Mannes, ihres Bosses, zu versetzen, löste sich die Anspannung in ihrem Körper. Luft strömte tief in ihren Brustkorb. Es war leichter, nicht mit ihm zu fühlen, nicht mit ihm zu leiden.
»Du weißt nicht, was deine Leute machen, sagst du? Und die Credits hast du.. wie tief sagtest du, willst du sie dir in das Arsch gesteckt haben, damit sie niemand findet?« Der Mann stand Taka gegenüber auf der anderen Seite des Tisches. Er setzte sich und griff in seine Brusttasche. Als sei der Ablauf einstudiert, trat der dürre Mann zu seiner Linken mit einem schnellen Schritt näher. Einem Straßenkünstler gleich hielt er sogleich einen zylinderförmiges Feuerzeug in der Hand. Der Mann am Tisch nahm aus seiner Brusttasche einen fingerdicken Stängel T’bak und entzündete ihn mit dem dargebotenen Feuer.

»Taka. Guter Taka habe ich dich immer genannt, eh?« Er zog an dem Glimmstengel und stieß die rauchige Luft mit dem nächsten Worten aus.
»Und jetzt sieh dich an.«
Das, wusste Aruk, war ihre Schuld. Nicht, dass Taka betrunken war. Das war ohne Belang, denn Alkohol war neben T’bak und Nic-o-Tin die einzige Droge, die diese Männer nicht als solche anerkannten. Wie ein blinder Fleck auf einer Karte verbotener Territorien. Betrug an den Seinen war ein solches Territorium. Rauschgifte ein weiteres. Taka war lange unbemerkt in beiden gewandelt. Er lallte eine beklagenswerte Antwort, doch der Stoffsack verwusch die Worte wie saurer Regen die schmutzigen Straßen von Bonetown. Aruk dachte an die gelöschte Nachricht auf dem Datapad von Taka. Während er letzte Woche ein weiteres Mal auf dem Tisch geschlafen hatte, hatte sie die Nachricht gesehen, in der sich die Männer ankündigten. Aruk hatte sie gesehen und entfernt, bevor Taka die Gelegenheit erhalten konnte, sich an diesem Tag von Drogen, Frauen, T’bak und Alkohol fernzuhalten.

Der Mann mit dem Glimmstängel griff nach dem umgekippten Glas auf dem Tisch und bewegte es hin und her. Das Klirren der kleinen, gestanzten Tabletten darin war das einzig hörbare Geräusch. Selbst Taka schien den Atem anzuhalten, als sein Wimmern erstarb.
»Und jetzt sieh dich an!« brüllte der Mann und schleuderte das Glas zu Boden, wo es schrill in ein Meer aus Glassplittern zerbarst. Taka robbte auf dem Tisch zurück und versuchte sich aufzurichten, doch ein dritter Mann packte den Stoff seines teuren Hemdes und wuchtete seine Wangenknochen zurück auf die Tischoberfläche. Aruk wünschte sich, dass niemand bemerkt hatte, wie sie zusammengezuckt war.
‚Und jetzt sieh dich an, Boss.‘ dachte sie, aber dem Gedanken fehlte die Verachtung, die sie für Taka zu empfinden glaubte. Sie wollte seinen Platz in dieser kriminellen Organisation, aber ohne dass er dafür leiden musste. ‚Du kannst nicht beides haben.‘ sagte sie sich, doch das Mitleid verflog nicht.. Was Taka bevorstand, vermochte sie nicht zu sagen.

Der Mann am Tisch nickte mit dem Kopf in Richtung Tür. Das Bastion Beast verfügte neben einem Hinterzimmer über mehrere kleine Lagerräume und ein am Ende des Blur belegenes Büro mit Hinterausgang, in dem sie sich befanden. Das einzige, was an einen Ort erinnerte, der der Büroverwaltung verschrieben war, waren der Tisch und die Stühle in dem Raum. Das schiefe Regal an der Wand gegenüber von Aruk war ein trauriges Relikt früherer Zeiten. Allerdings schien es so etwas wie frühere Zeiten im Bastion Beast nicht zu geben. Der Verfall war zeitlos, das kleine Schwarze der Unterwelt.

Takas Peiniger packte ihn am T-Shirt, riss ihn auf die Füße und zerrte den betrunkenen, bis in die letzten Kapillaren berauschten Mann aus dem Zimmer. Niemand rührte sich. Nur der Mann am Tisch zog wieder an dem T’bak und füllte den Raum Zug um Zug mit Rauch.
»Das Beast. Der siebte Distrikt. Vor allem die Verkehrszonen. Die Verteilung des Stoffs. Ihr müsst die Aufzeichnungen finden. Und da Taka nun zurückgetreten ist, fehlt diesen Geschäftsbereichen ein Kopf. Vorschläge?«
Ein Herzschlag, ein weiterer. Panik, den Augenblick zu verpassen, hieß sie sprechen.
»Die Aufzeichnungen -« Der Mann, der das Feuerzeug gereicht hatte, wirbelte zu ihr herum, packte sie am Haar ihres Hinterkopfes und hieß sie schweigen. Doch eine Handbewegung des Älteren, der am Tisch saß, gebot ihm Einhalt und forderte sie zugleich zum Weitersprechen auf.
»Die Aufzeichnungen sind hier.« sagte sie und ärgerte sich darüber, wie brüchig ihre Stimme klang. Sie holte ein zerkratztes ‘Pad hinter ihrem Rücken hervor und hielt es vor sich in die Luft, unentschlossen, wem sie es übergeben sollte. Der Mann, der das Feuerzeug gereicht hatte, nahm es ihr ab und gab es weiter. Aruk beobachtete, wie der Blick des Anführers dieser Gruppe die Zeilen überflog.
»Die hast du geschrieben?« fragte er, ohne aufzusehen. Aruk nickte und bejahte erst, als ihr aufging, dass er die Kopfbewegung kaum wahrnehmen würde, während er las. Ihre Ankunft in Bonetown war ein harter Fall direkt in den Bodensatz der Gesellschaft gewesen. Noch immer hatte sie sich nicht vollends aufgerappelt. Dann war sie an Taka geraten. Sie hatte nützlich machen müssen, damit sie den Arbeiten entgehen konnte, die Geschöpfe wie die Mirilianerin an der Bar verrichtete, wenn ihre Schicht endete. Und so hatte sie gezählt und überwacht, Bücher geführt und gerechnet. Taka hatte ihre Fähigkeiten nützlich gefunden. Für sie würde er nur nützlich sein, wenn er seinen Platz freimachte. Sie erkannte das Potenzial des Geschäfts in den Distrikten. Taka hatte nie verstanden, wie der Handel funktionierte. Dort konnte sie für Aufschwung sorgen. Aufschwung konnte ihr den Aufstieg bringen und eines Tages würde sie den Weg heraus finden aus Bonetown.

Die Augen des Mannes am Tisch weiteten sich ein winziges Stück und Aruk glaubte, dass er verstand, was sie herausgearbeitet hatte. ‚Das ist es, was ihr mit mir erreichen könnt.‘ Ihre Bauchgegend kribbelte ihn einer Übelkeit erregenden Mischung aus Nervosität und Aufregung.
»Du bist seit ein paar Monaten hier. Ungefähr seit Taka plötzlich akribisch wurde, in seinen Aufzeichnungen und Informationspflichten.« Es war eine Feststellung, also schwieg Aruk.
»Dann kümmerst du dich ab sofort um diesen Laden. Für den Distrikt habe ich jemanden-«
Aruk tat einen Schritt vor. »Das Beast? Ich soll -? Aber die Berechnungen betreffen alle Geschäftsfelder, für die Taka zustä-«
Wieder packte der jüngere Mann in ihr Haar am Hinterkopf und Aruk war sicher, er riss einige Strähnen raus. Er wuchtete ihren Kopf an die Wand hinter ihr und dieses Mal hielt ihn niemand zurück. Schmerz durchbohrte ihren Kopf.
»Du unterbrichst Nobu nicht!« Die Worte waren direkt in ihr Ohr gesprochen. Der Atem des Mannes stank nach Kau-T’bak.
»Für den Distrikt habe ich jemanden im Sinn. Wir sind hier fertig« Nobu erhob sich und im selben Augenblick löste sich der Griff aus ihren Haaren.

[Bastion - Bonetown - Bastion Beast - Büro] Aruk Vagary; Nobu und zwei Untergebene der Mainasu Roku]
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Brianna

"Gib dich nicht auf", sagte Brianna. Aber da war doch nichts mehr, was man aufgeben konnte. Sie war nicht mehr sie. Das schien die Echani nicht zu verstehen... Wie auch. Sie hatte keine Ahnung von dem, was in den letzten Stunden und Tagen hier auf Bastion geschehen - und auch nicht davon, was schon auf Coruscant passiert war. Brianna konnte nicht ahnen, dass alle gemeinsam Eowyn Stück für Stück auseinander genommen hatten. Es war lieb von Brianna, dass sie bei ihr bleiben wollte, aber das war nicht das, was ihre Mission war. Trotzdem. Trotzdem konnte Eowyn sie nicht einfach wegschicken, nicht noch einmal. Nicht, wo sie die Wärme spürte, die von ihr ausging. Sie wusste, dass es gefährlich war, sie wusste, dass die andere Frau eigentlich nicht hier sein sollte, aber... Vielleicht wusste sie es auch nicht. Woher denn. Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Außer ihrer Mission war da... nichts.

War Brianna sich so sicher, dass man sie nicht abhörte, dass sie so offen sprach? Eowyn hätte sie gerügt, sie gefragt, ob sie noch ganz dicht wäre, ein solches Risiko einzugehen, sie aufgefordert, sich an die Arbeit zu machen, aber Eowyn war nicht hier. Die Echani war völlig überzeugt davon, dass der Stern des Imperators am Sinken war, und dennoch... dennoch hatte er die Macht, ihr das hier anzutun. Aber vielleicht war auch
sie nicht so stark, wie sie geglaubt hatte. Vielleicht war es ganz einfach gewesen, sie auszulöschen. Brianna war davon überzeugt, und das war doch etwas, immerhin. Das würde es vielleicht einfacher machen, für die Echani und vor allem für Ian. Sturn wollte also das Virus für sich? Um es noch gefährlicher zu machen?
Brianna löste sich ein wenig von ihr, und zum ersten Mal öffnete Eowyn instinktiv die Augen, um die Jedi mit fahlem Blick anzusehen. Diese lächelte... Ja. Wenn es so war, wie sie behauptete, wenn Sturn es nicht noch schlimmer machen würde, dann war das ein gutes Zeichen.
Das ist gut, wisperte sie und schloss die Augen wieder, als Brianna wieder in die vorherige Position zurückkehrte. Das war gut. Ja. Der Imperator versteckte sich. Dann hatte Ian es einfacher. Einfacher...

Die Wärme tat gut, besser, als es sein sollte. Denn es würde nicht lange anhalten, und dann... dann war sie wieder alleine, nur wartend auf die nächste Überraschung, die die Sith sich einfallen ließen. Deshalb war die Frage, ob Brianna verstanden hatte, auch präsent in ihrem Kopf. Sie hatte nichts dazu gesagt... sie musste verstehen. Sie musste es Ahna sagen. Sie mussten... es lassen.


Aber die andere Jedi hatte noch mehr zu erzählen. Jetzt sollte sie also den gleichen Auftrag erfüllen wie Ian? Wie praktisch... Das würde ihn freuen. Dann war er nicht mehr so alleine. Brianna war ja richtig aus dem Häuschen, dass das Virus existierte, dass Ian Recht gehabt hatte, was Eowyn allerdings kein bisschen überraschte. Wieso auch. Nur deshalb war sie doch hier und hatte ihr Leben weggeworfen... weil sie sich sicher gewesen war. Ich hab's immer gewusst, flüsterte Eowyn. Zwar nicht, wo es steckte; es war in der Tat eine gute Neuigkeit, dass es neue Hinweise gab. Sie wusste, wo sie es finden konnte? Das ist gut, wiederholte sie erneut. Aber durchhalten? Nein. Was sollte denn noch durchhalten? Eowyn war fort. Sie war nicht mehr sie selbst. Und selbst wenn nicht... für die Jedi? Ausgerechnet? Die nie verstanden hatten, wer sie gewesen war, was sie wollte? Ian. Ja, er würde leiden, aber es war zu spät. Er selbst hatte die Mission über sie gestellt, genau, wie sie es von ihm gefordert hatte, genau, wie sie es nun von Brianna erwartete. Er würde es verstehen. Er würde. Er musste. Er schafft das, hauchte sie, versuchte zu verdrängen, dass Brianna Recht haben könnte. Ian würde weitermachen müssen, auch ohne sie. Da war nicht der Hauch einer Möglichkeit, dass er es nicht können würde, weil es nicht sein durfte. Er würde es schaffen. Er würde...

Eine zeitlang lagen sie so da, Eowyn geschützt durch die Echani, und sie versuchte, jeden Moment einfach in sich aufzunehmen und nicht an Ian zu denken. Doch dann löste sich die andere Jedi wieder, und Eowyn öffnete erneut langsam ihre Augen. Aha... Brianna war also ohne Erlaubnis hier? Dann würde das vielleicht auf lange Zeit der letzte Besuch bleiben. Vermutlich besser so, denn sie hatte eine Mission zu erledigen. Aber wo Ian steckte? Die Katakomben, vermutlich, murmelte sie dann. Wo auch sonst? Genau genommen hatte Eowyn keine Ahnung, aber das war doch seine Aufgabe. Zumindest, wenn es Tag war. Ist es Tag?, fragte sie, obwohl es eigentlich keine Rolle spielte. Brianna war nicht dumm, es war ja wohl logisch, dass er nachts wohl eher in seinem Zimmer war. Und wo das war, würde sie sicher herausfinden können.

Doch wenn das hier vielleicht der letzte Besuch für lange Zeit, vielleicht für immer sein würde... Eowyn beschloss, dass es an der Zeit war, sich zu bewegen, und suchte fahrig mit ihrer Hand nach der Briannas
. Die andere Jedi musste begreifen... Geht, sagte sie dann erneut sogar mit etwas Stimme, als sie diese gefunden hatte und gab ihr ihren Blick zurück. Bitte. Es ist zu spät. Die letzten Worte kamen wieder als Flüstern, aber Eowyn gab sich Mühe, durch ihre Augen klarzumachen, wie wichtig es war, dass Brianna verstand. Sie würden es ja doch nicht schaffen, sie hier herauszuholen, und am Ende würden noch mehr Leute sterben. Es war sinnlos. So sinnlos. Aber für Brianna war es noch nicht zu spät. Konnte sie es wagen, offen zu sprechen? Doch Brianna tat es ja auch. Warum auch immer. Du bist stark, flüsterte sie also. Denk daran. Die Jedi durfte ihre Aufgabe nicht vergessen, sie durfte sich nicht im Orden der Sith verlieren. Das musste ihr klar sein. Und wenn das hier wirklich vielleicht der letzte Besuch war, die vielleicht letzte Chance...

Sag Aketos und Wes, dass es mir Leid tut. Sie hatte versprochen, die Kamino auszubilden, und nun hatte sie sie nur angelogen wegen dieser Mission und ließ sie dann doch im Stich. Und Wes? Ambivalent war es... sie war enttäuscht von ihm, noch immer, fast mehr als vom Rat und vielleicht hätte sich ihre Freundschaft nie erholt, selbst, wenn sie entkommen wäre. Dennoch... dennoch... sie hatte nicht so von ihm gehen wollen. Nicht so. Und vielleicht würde er verstehen, dass sie ihm damit auch sagen wollte, dass es in Ordnung war. Dass sie das Risiko gekannt hatte und es eingegangen war. Dass es ihre Entscheidung gewesen war.
Und Ian...
An Ian dufte sie einfach nicht denken. Was nicht schwer war. Denn ihr Geist war... müde und leer...


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Brianna
 
Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Hinterzimmer - Darth Angelus, Saphenus

Zum ersten Mal seit ihrem Aufeinandertreffen beschlich Darth Angelus nun kurzzeitig das Gefühl, dass Saphenus und er vollkommen aneinander vorbei redeten. Wo der Krieger bei seinen eigenen despektierlichen Äußerungen über die gestrigen Feierlichkeiten im NoiTec-Tower vor allem auf vorlaute (Pseudo)Mitglieder ihres Ordens abgezielt hatte, darunter auch den Extinktor Kal'Lesu, der aus irgendwelchen schleierhaften Gründen der Annahme war, sich den Ritter Darth Angelus in gewissermaßen "einverleiben" und ihn kontrollieren zu können und das auch noch auf eine besonders widerwärtige verlogen-freundlich und im nächsten Moment wieder herrische Art und Weise, ging es Saphenus wohl um den dort vertretenen Adel. Er schien diesen aus tiefster Seele zu verachten und Angelus wusste aus eigener Erfahrung, dass diverse gute Gründe durchaus für diese Verachtung sprachen, wohl vor allem aus der Sicht eines Zabrak. Der Sith nickte auf die Worte seines Gegenübers hin bloß unscheinbar und grinste diabolisch. Der Vollstrecker musste ja noch nicht erfahren, dass es sich bei Angelus ebenfalls um eine Person aus adeligen Familienverhältnissen handelte, solange sie sich noch im Anfangsstadium ihrer gemeinsamen Kooperation befanden. Irgendwann vielleicht.
Mehr und mehr gewöhnte sich der recht feine Geruchssinn des adeligen Kriegers an die verdreckte Atmosphäre des Hinterzimmers, was jedoch auch mit der Art und Weise zusammenhing, wie die beiden dunklen Gestalten auf Anhieb miteinander harmonierten. Wo sich Darth Angelus vorhin noch verfolgt und durch
Saphenus beobachtet gefühlt hatte, schien er nun einen nützlichen und in einigen Ansätzen gleichgesinnten Ordensbruder kennengelernt zu haben, was eine willkommene Abwechslung darstellte. Wo ihr gemeinsamer Weg sie hinführen und wie lange dieser andauern würde, stand zwar in den Sternen, jedoch wuchs in Angelus ein vorsichtiger Optimismus heran.


Sein Gegenüber stellte seinen Scharfsinn einmal mehr unter Beweis, als er auf Angelus' Äußerungen über Darth Zion, den NoiTec-Tower und das darin befindliche Ungeziefer zu sprechen kam, wobei er sofort begriff, dass Angelus hierbei auf Verräter in ihrem Reihen anspielte. Er fügte an, dass ein gemeinsames Kräftemessen in Puncto Verhörtechniken durchaus interessant wäre. Angelus verband solche Belange eher mit den Inquisitoren des Ordens, die alle möglichen Techniken und Feingriffe beherrschten, um Verhöre zu führen und Verräter aufzudecken. Und Saphenus wirkte eher wie ein solcher, als wie ein kriegerischer Extinktor. Der Krieger war also überzeugt davon, dass Saphenus ein solches Kräftemessen in Wahrheit für nicht allzu interessant und spannend hielt, genauso wenig wie er selbst. Der Ausgang würde wohl eindeutig zu Gunsten des Vollstreckers ausfallen, so zumindest sein Eindruck. Dann fuhr Saphenus fort: Strahlende Helden existierten seiner Ansicht nach nicht und die bloße Existenz der Senkgrube namens Bonetown reichte ihm als Beweis hierfür. Er ging fest davon aus, dass die Sith von der hier grassierenden kriminellen Unterwelt profitierten, ansonsten würden sie diese niemals tolerieren.

"Alleine die Tatsache, dass ich ausgerechnet am gestrigen Abend diesen Auftrag erhalten habe, spricht dafür."

Der Krieger selbst lachte kurz verächtlich auf, ehe er wieder die Füße vom Tisch nahm und sich ihre Unterredung fortsetzte. Saphenus schien tatsächlich nichts von der Mainasu-Roku zu wissen und die Organisation in gewisser Weise zu unterschätzen, indem er sie mit gewöhnlichen Kriminellen verglich.

"Meines Wissens nach erstreckt sich ihr Netzwerk über ganz Bastion Center: Verwaltung und Polizei lassen sie gewähren und kooperieren mit ihnen, sodass im Untergrund die Ordnung gewahrt wird. Denn besser sie als andere ehrlose kriminelle Syndikate, die vor nichts und niemandem Halt machen und die Ordnung gefährden. Dazu kommt, dass es sich bei den Köpfen der Mainasu Roku um wohlhabende Geschäftsleute handelt, die fest mit der Geschäftswelt Bastions verknüpft sind. Das wiederum schafft Anreize, sich mit ihnen zu verbrüdern und in die eigene Tasche zu wirtschaften. Sie sitzen fest im Sattel und können es deshalb nicht dulden, wenn einer ihrer Vorsitzenden aus der Reihe tanzt und meint, einen Krieg auf den Straßen anzetteln zu müssen und ihren mächtigen Verbündeten zu schaden."

Woher Angelus dieses Wissen nahm, zog er vor außen vor zu lassen. Es waren Überreste eines Lebens, mit dem er unlängst abgeschlossen hatte, um sich einem weitaus größeren und bedeutsameren Schicksal zuzuwenden. Jedoch kannte er die Geschäftswelt Bastion Centers mit Sicherheit besser als die meisten seiner Ordensbrüder. Und vielleicht war auch dies der Grund, weshalb man ausgerechnet ihn auserwählt hatte. Im weiteren Verlauf ihrer Unterredung gab Saphenus zu, selbst keinen Schüler zu besitzen. Darth Angelus winkte verständnisvoll ab:

"Alles zu seiner Zeit"

Insgeheim war er ganz froh darüber, dass sie für ihre gemeinsame Mission keine unnötige Ballast mitschleppen mussten. Besser kein Schüler als ein nutzloser Schüler. Saphenus sah sich in dem Kabuff um sich und meinte, dass auch dieser Club einen bestimmten Zweck verfolgen musste. Der Zabrak sprach aus, was Angelus schon die gesamte Zeit über auf der Zunge lag und weshalb er an erster Stelle auch diesen Club aufgesucht hatte: Wenn Kurogais Clan Bonetown kontrollierte, dann mit Sicherheit auch einen prall gefüllten Schuppen wie diesen. Der Governor schien daraufhin einem Gedankenblitz zu folgen, als er sich mit einer blitzschnellen Bewegung erhob und sich für einen Moment entschuldigte. Angelus sah seinem Ordensbruder noch für ein paar Augenblicke nach. Als die Tür hinter diesem zufiel, erhob er sich schließlich, um sich ein wenig umzusehen.

Der Krieger tigerte durch den Raum und kramte daraufhin in den Schubladen des Schreibtisch herum. Er fand ein paar Datensticks und vergilbte Unterlagen, die er schnell überflog. Lieferantennachrichten, Rechnungen, Mahnbescheide, Mieten. Alles mögliche, jedoch nichts, was auf irgendeine Form von Verbindung zu Akuma Kurogai und dessen Schergen hinwies. Schließlich waren es die schief an der Wand hängenden Riesenposter, die unbekleidete Tänzerinnen verschiedenster Spezies darstellten, denen er seine Aufmerksamkeit schenkte. Als Saphenus nach der kurzen Zeit zurückkehrte, schien der Krieger geradezu versessen auf eines der Poster zu schauen, dass eine Chiss abbildete, die halbnackt an einer Polstange tanzte. Dazwischen hatte er eine Nachricht in sein Comlink getippt, die an seine Schülerin Odile adressiert war:

>>>Bastion Beast. Bonetown<<<


Die Kommunikation auf den verdammten Handapparaten so überschaubar und sicher wie möglich haltend, war die Nachricht in fünf Sekunden versandt. Der junge Sith ließ sein Comlink in der Innentasche seines Sakkos verschwinden, dessen er sich im selben Zug entledigte und es über den morschen Stuhl hing. Ohne die Mirilianerin eines Blickes zu würdigen, die Saphenus anschleppte, nahm er wieder Platz und die Flasche entgegen. Darth Angelus erwiderte das Grinsen des Vollstreckers und strich sich die Haare glatt, um anschließend einen Schluck des bitterlich-süßen Schampus zu nehmen. Er wies der Frau, mit der er vorhin bereits gesprochen hatte, an, auf einem der freien Stühle Platz zu nehmen. Er streifte sich die klebrige Konsistenz des Flaschenhalses von den Händen und sah die junge Frau nun direkt mit seinen grünen Augen an. Wieder, genauso wie vorhin schon, begann sie wahllos darauf los zu schwafeln. Doch zwischen dem wirren Gerede fing Angelus ein paar interessante Informationsfetzen auf. Die "Maynasu Ioku" stecke dahinter und ihr Boss sei ein gewisser Taka.

"Sehe ich so aus, als würde es mich interessieren, ob dein Boss dich bezahlt?"

Angelus legte den Kopf schief und musterte sie.

"Also. Wohinter steckt die Mainasu Roku?"

Wieder artete die Antwort der Mirilianerin in ein wahlloses Gestammel aus, wonach der Krieger nun deutlich seine Stimme erhob und blitzschnell aus seiner Sitzhaltung fuhr:

"Sprich gefälligst, wenn ich dich frage!"

Er beugte sich über den Tisch und sah sie mit funkelnden Augen an. Seine Geduld war knapp bemessen und garantiert würde er sich nicht von dieser Schnepfe und ihrer mitleidigen Tour für dumm verkaufen lassen.

"Dein Boss - wo steckt er? Na los, spuck schon aus! Wir haben keine Zeit für diesen Nonsens."


Bastion - Bastion Center - Bonetown - Bastion Beast - Hinterzimmer - Darth Angelus, Saphenus, Mirilianerin










 
Bastion-System-Bastion- Sith-Tempel- MedStation- mit Savan Korr und anderen

Das Wesen vor ihr war seltsam, aber immerhin verriet er ihr, dass sie mehr auf die Gerüchteküche in diesen Mauern achten sollte. Ihre Gedanken huschten kurz zu jenem Diener Lord Sturns, der tot in ihrem Quartier lag- wenn er noch dort lag. Ob man ihn vermissen würde und ob es deswegen Getuschel gab? Naja. Selbst wenn dem so war: Bald war von dem Klotz nicht mehr genug übrig, um zu verraten, wer er gewesen war.

"Ich werde die Ohren offen halten nach den Geschehnissen in den Lernräumen und dir bescheid sagen, wenn ich etwas Interessantes aufschnappe."

Bot sie dem Wesen darum an, welches wohl mit ihrem Namen so seine Mühe hatte. Er selbst hatte einen kürzeren Namen, der in Thatawayas Ohren irgendwie.. harsch klang.

"Angenehm dich kennen zu lernen, Savan Korr. Und nein, es gibt keine Abkürzung für meinen Namen. Vielleicht findest du ja eine und wenn du Glück hast, gefällt mir die Abkürzung auch. Dann darfst du sie nutzen."

Schlug sie vor. Dabei kam ihr ihr Name nicht sonderlich lang oder kompliziert vor. Eigentlich waren beide Namen sogar fast gleich lang. Nur das seiner zweigeteilt war und ihrer nicht. Während sie noch darüber nachdachte, ging das Wesen auf ihre Verlockung ein und schien recht begeistert von der Idee, Lord Sturn zu dienen. Er fragte sofort nach den gewünschen Eigenschaften und zählte seine eigenen Fähigkeiten auf. Thatawaya legte den Kopf schief und musterte Savan Korr.

"Mein Meister hat keine speziellen Eigenschaften genannt und mir damit die Auswahl des richtigen Kandidaten überlassen. Was ich aber sagen kann: Diener mit viel Muskeln und wenig Hirn hat er genug."

Erneut wanderte der Blick der Fosh über den Jünger vor sich.

"Verstehe ich richtig, dass du Interesse an diesem Posten hättest? Wenn ja, würde ich dich gern auf eine kleine Probe stellen, bevor ich dich zu meinem Meister führe."

Zugegeben, Thatawaya wusste nicht, ob die Probe wirklich "klein" war. Aber wenn er wirklich so motiviert war, wie er behauptete, würde er ihr helfen.

"Was weisst du über die Katakomben unter diesem Tempel?"

fragte sie neugierig und legte den Kopf schief. Langsam wurde es Zeit, Ergebnisse zu bekommen. Sie war noch keinen Schritt weiter an dieser ominösen Tür dran, die sie finden sollte. Vielleicht war Savan Korr die Schatzkarte, die sie hinführen würde. Dann würde sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und wenn sie zusammen tatsächlich Erfolg hatten, dann war er es wirklich wert, vor Lord Sturn treten zu dürfen.

Bastion-System-Bastion- Sith-Tempel- MedStation- mit Savan Korr und anderen
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Haylem-House | Arbeitszimmer ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada

So sehr Aren auch das Gegenteil erhofft hatte, Agustin schien wohl ebenfalls ihre Machtlosigkeit in dieser Situation als Tatsache zu sehen. Das eine Zustimmung so schwer in der Luft liegen konnte. Eine ganze Zeit lang trübten die vier, gerade ausgesprochenen Worte seines Freundes die Atmosphäre des Arbeitszimmer nochmals düsterer ein. Still saßen die beiden Verwalter da, sich nur zu gut der Tragweite bewusst, welche diese Entwicklung haben konnte, auf sie, auf das Imperium auf alle. Doch waren sich die beiden Verwalter in diesem Moment nicht nur diesen erschreckenden Umstände bewusst, sondern auch der Tatsache, dass die Zukunft nun nochmals mehr als zuvor in ihren Händen liegen würden. Sie beide waren viel zu sehr patriotisch geprägt, viel zu sehr Männer ihres Faches, um teilnahmslos sich ihrem Schicksal zu ergeben. Wenn man so wollte waren sie wie Hunde, bereit ihre Beute noch erbarmungsloser zu jagen und zu erlegen, wenn diese sich ihnen entwinden wollte. Und nichts anderes passierte hier gerade; ihre wohlverdiente Beute, ihr Triumph drohte ihnen entrissen zu werden, doch da meldete sich der Jagdinstinkt der beiden Politiker, nicht einfach loszulassen.
Und als Aren schließlich nachdenklich hinter seinem Schreibtisch saß und Agustin aus einem Schrank einen Whiskey mit zwei kristallenen Gläsern hervorzauberte sowie eine Zigarrenschatulle brach dies förmlich die bedrückende Atmosphäre, die sich breit gemacht hatte. Sie beide waren schon für sich alleine Experten ihres Fachbereichs, ihre Kräfte gebündelt hatten das Potential, welches diese Situation benötigte um gelöst zu werden.
Von neuem, beinahe fanatischen Eifer gepackt begann Aren zu sprechen, dass sie eben nicht tatenlos bleiben würden. Als er geendet hatte war die Situation keineswegs weniger bedrohlich geworden, noch hatten sie die Lösung für die Zukunft parat. Doch der Kampfesgeist, welcher vor wenigen Momenten noch gedroht hatte zu schwinden, war Aren nun erneut ins Gesicht geschrieben. Er hatte sich gegen Terroristen zur Wehr gesetzt, welche das Herz seines Machtbereichs und ihn ganz direkt drohten zu zerstören. Er hatte auf den Schlachtfeldern des Imperiums seinen Dienst getan, hatte Feinde des Imperiums niedergestreckt, sei es mit dem Blaster in der Hand oder in der Uniform eines imperialen Verwalters. Er war dabei, Serenno vor den schändlichen Fängen der Republik zu schützen, ein Imperium umzugestalten. Männer wie er wussten was zu tun war, wenn scheinbar kein Ausweg mehr zu finden war, das hatte er schon oft genug unter Beweis gestellt und würde es in Zukunft auch noch oft genug tun. In einem Zug leerte er das Whiskeyglass, welches Agustin vor ihm abgestellt hatte und ließ es auf den Tisch donnern.
Ein gieriges Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht, als Agustin bestärkend nun auch zum Wort griff und das was Aren gerade dachte nochmals auf den Punkt brachte.

,,Du sagst es!"

Aren schenkte sich ein wenig Whiskey nach und trank einen Schluck, nun jedoch deutlich beherrschter als noch zuvor. Dieser Moment, in einem Arbeitszimmer auf Bastion, in irgendeinem schicken Häuschen, er würde über das Schicksal von Abermilliarden entscheiden. Sie beide waren es, welche in Zukunft die Zügel des Supersektors rund um die imperiale Thronwelt halten würden und somit steuerten, welchen Weg er nehmen würde, ob er eine Katastrophe wie der, die sich nun anbahnte, ahnungslos entgegen schlitterte, oder ob er gestärkt und abgesichert in den Kampf eintreten würde.
Agustin fuhr fort und Aren lauschte ihm eindringlich. Das die Sicherheitskonferenz sich nun als eine absolute Glückssituation entpuppte war schon fast ein goldener Lichtschimmer in einem sich abzeichnenden Sturm. Und Agustin hatte vollkommen recht damit, wenn er sagte, dass dies die Möglichkeit dafür bieten würde, ihre Pläne noch weiter voranzutreiben, als ehemals angedacht, die anderen mächtigen Spieler des Imperiums noch mehr an sich zu binden und für ihre Zwecke ... vorzubereiten. Seine ehemaligen Ämter und sein jetziger Dienstsitz entpuppten sich noch dazu als großer Segen. Nicht nur, dass er ehemals Gouverneur der Welt gewesen war, die den Hauptsitz des Imperialen Geheimdienstes beheimatete, auch mit Yaga-Minor, Sitz des militärischen Nachrichtendienstes und einem militärisch weit über die Grenzen des Supersektors bedeutenden Ort befand sich ein Planet in seinem Amtsbereich, welcher enorm nützlich sein würde. Gerade zum Geheimdienst besaß er selbst einige Kontakte und zu den auf Yaga-Minor und dem restlichen Sektor beheimateten
Institutionen hatte er loyale Partner, welche enge Kontakte zu diesen pflegten. Im Kopf merkte er sich bereits Albert de Fressco, den Gouverneur Yaga-Minors und einen seiner deutlich engeren Partner in seiner neuen Position noch enger und loyaler auf ihn einzuschwören und so dessen Kontakte nutzen zu können.

Doch dann kam Agustin zu einer kurzen Pause, die Aren aufhorchen ließ. Agustin bat darum, die Fourb-Gruppe zu involvieren, wobei wohl involvieren für den Extremfall ein noch zu schwaches Wort war. Kurz schwieg Aren und schluckte. Bisher war es um ihn persönlich gegangen, sein Leben, seine Zukunft. Doch dies würde seine Familie noch viel unmittelbarer betreffen. Zehn Generationen hatten den Aufstieg dieser Dynastie vorbereitet, ein Aufstieg, welchen Aren nun zerschlagen könnte. Aren schluckte erneut, bevor er das Wort ergriff.

,,Ich bin ehrlich zu dir, die Entscheidung kommt mir nicht leicht über die Lippen, doch es kann wohl keine andere geben. Meine Urahnen und Vorfahren steckten ihr Leben in dieses Unternehmen und wenn etwas unser familiäres Vermächtnis darstellt, dann dieses Konstrukt. Doch ich werde alles für unsere Pläne geben und dazu gehören auch die Ressourcen der Fourb-Gruppe, selbst wenn ich damit ein Jahrhunderte währendes Vermächtnis aufs Spiel setze. Meine persönliche Zukunft ist wohl im schlimmsten Fall ohnehin zu eng mit der Fourb-Gruppe verknüpft, als das sie unbeschadet aus der Geschichte herausgehen könnte."

Aren nippte erneut an seinem Whiskey und strich sich durch den Bart.

,,Aber ich glaube fest an uns, an unsere Fähigkeiten, unsere Zukunft. Wir gehören zu den fähigsten Männern des Imperiums auf unseren Fachgebieten, was man wohl ohne Übertreibung oder zu großes Selbstlob anmerken kann. Wenn jemand das Imperium und unsere Zukunft nicht nur retten, sondern auch sichern kann, dann sind es wir beide. Und ich würde wohl eher einem Sith-Lord auf die Schuhe spuken, als dass ich auch nur einen Bruchteil weniger gebe, als das, was absolut möglich wäre. Die Fourb-Gruppe wird unsere Pläne unterstützen. Ich werde auf Yaga-Minor mich sofort mit meinem Großvater auseinandersetzen und ich will verdammt sein, wenn ich nicht seine absolute Unterstützung unterhalte."

War Aren am Anfang seiner Worte noch etwas zweifelnd, ja geradezu unsicher gewesen, so hatte sich dies mehr und mehr gelegt. Wie Agustin da vor ihm saß, die Zigarre in der Hand, dieses eigentlich so unbedeutende Bild, irgendwie schöpfte Aren zusehends neben neuem Kampfeswillen auch neuen Mut und Optimismus. Ein Unternehmer musste Risiken eingehen und ein Politiker erst recht, Gedanken an Zweifel konnte man sich nicht erlauben und so schob Aren nun auch seine zur Seite. Er saß hier die Zukunft seines Familienvermächtnisses definitiv nicht leichtfertig aufs Spiel, auch wenn die Entscheidung schnell getroffen gewesen war.

,,Was weitere Kontakte angeht ... ich denke der Gouverneur von Yaga-Minor dürfte eine große Unterstützung in unseren Plänen darstellen. Er ist bereits ein guter und verlässlicher Partner meinerseits, doch dürfte es aufgrund der letzten Entwicklungen wohl notwendig sein, ihn noch enger an mich zu binden. Auch werde ich mich eventuell mit meinem Vater zusammensetzen und schauen, ob er irgendwelchen nützlichen militärischen Einfluss in unseren Gebieten besitzt. Außerdem habe ich in der Person des ehemaligen Botschafters auf Uyters einen guten Kontakt zum Außenministerium, vielleicht kann er noch weitere Informationen über die grundsätzliche Lage außerhalb unserer Grenzen beisteuern, einfach, damit wir nicht blind uns auf die Zukunft vorbereiten."

Mehr fiel Aren im Moment zwar nicht ein, doch für den Anfang sollte dies eine mehr als genügende Basis darstellen, gerade, wenn Agustins Kontakte noch ins Spiel kamen.

[Bastion-System | Bastion | Center | Haylem-House | Arbeitszimmer ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada
 
Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn und Brianna

Es war schwer, zu Eowyn durchzudringen. Sie sprach wenig und Brianna war sich nicht sicher, ob die blonde Menschenfrau ihre Worte noch vollumfänglich aufnahm, so apathisch und mitgenommen sah sie aus. Die Echani war nicht drauf vorbereitet, sie in einem solchen Zustand vorzufinden, und schämte sich dafür, nicht öfter nach ihr gesehen zu haben. Während sie die Sith-Schülerin und Geliebte von Janus gewesen war (es konnte ja keine Rede davon sein, nur eine Rolle gespielt zu haben), hatten die Sith die mutige Eowyn, bereit als Faustpfand in die Höhle des Nexu zu gehen, Stück für Stück auseinandergenommen. Dass ihr Graf sich als undankbarer, gefühlloser Egomane und Soziopath herausgestellt hatte, machte es nur noch schlimmer. Briannas Aufgabe war, das Team zusammenzuhalten, und sie hatte versagt.

Für Wiedergutmachung war es zu spät, aber Schadensbegrenzung war noch möglich. Noch war Eowyn nicht komplett verloren, sie war nicht ganz entzwei. Sie selbst mochte keine Hoffnung mehr haben, aber Brianna hatte sie schon. Sie hatte die Gefangenschaft auf Korriban überstanden und war fast daran zerbrochen. Es hatte lange Zeit und vor allem Kestrel viel Zeit und Mühe gekostet, sie wieder aus diesem Loch herauszuhalten, doch sie war stärker daraus hervorgegangen – viel stärker.

Brianna war nicht in der Lage, für Eowyn die Rolle einer Meisterin auszufüllen, doch dass die einige Jahre ältere Frau endlich die Augen öffnete, war ein erster Schritt. Doch was die Silberhaarige dabei sah, ließ sie erschrecken: selbst im trüben Lichtschein der Gefängsniszelle konnte frau sehen, dass ihre Augen trübe und fahl geworden waren, ja farblos. Doch die Botschaft, dass Janus sozusagen den Imperator herausforderte, schien sie aufzumuntern – ein Glück, dass die Echani sich nicht noch mehr Zeit gelassen und die ‚unverbindliche Handlungsempfehlung‘ ihres Meisters ignoriert hatte.

Für Brianna war die Bestätigung, dass Ian recht hatte und der Ursprung des Viruses sich wirklich in den Katakomben des Tempels befand, eine tolle Neuigkeit, ein Game Changer gewesen, doch Eowyn war nicht überrascht. Vermutlich nahm man kein solches Risiko auf sich, wenn man kein absolutes Vertrauen in die Richtigkeit des eigenen Tuns hatte. Es hatte nicht den Anschein, dass die 28jährige viel mehr machen konnte als sie darin zu bestätigen: ‚ja, du hast richtig gehandelt‘.


„Natürlich hast du das. Ian wird Erfolg haben, mit meiner Hilfe und der unfreiwilligen von Sturn. Es wird das alles hier wert gewesen sein.«

Die muskulöse Frau zwang sich zu einem Lächeln, welches Eowyn durch die Berührung ihrer Wangen zweifellos spüren würde. Anschließlich ließ sie die Gefangene los, wich zurück zur Ausgangsposition, immer noch sehr nahe an ihrer Gegenüber, Hoffnung verdünnt durch Mitleid.

„Es ist Abend. Vielleicht ist er noch dort, letzten Endes bleibt mir ohnehin keine andere Wahl. Wenn er dort ist, werde ich ihn finden,“

Erklärte Brianna mit vorgetäuschter Zuversicht. Im Grunde war sie schon froh, die Katakomben zu finden und wie sie erfahren hatte, konnte man dort unten so alles mögliche verstecken. Nicht von ungefähr suchte Ian schon so lange nach dem Labor. Genauso gut konnte sie noch einen Augenblick hier bleiben, gleichwohl Eowyn sie bereits zu gehen drängte. Es fiel ihr nicht leicht, die vermeintliche Jedi-Rätin alleine zu lassen, wenn alle ihre Sinne ihr sagten, dass sie dringend Gesellschaft und Beistand brauchte.

„Ich lasse nicht zu, dass all dieses Leid umsonst gewesen ist!“

Damit versuchte die Silberhaarige der Menschenfrau zu verstehen zu geben, dass sie sehr wohl wusste, was sie durch den Besuch hier riskierte. ‚Aber wenn es den Unterschied macht zwischen einer Rückkehr ohne und mit Eowyn, dann ist es das wert,‘ dachte sie.

„Du bist auch stark. Du hast es nur vergessen!“

Ermunterte sie die Frau, die den Eindruck machte, mit dem Leben abgeschlossen zu haben. Brianna war aber noch nicht bereit, sie aufzugeben. Sie kannte sowohl Aketos als auch Wes, war sich aber nicht sicher, wofür Eowyn sich entschuldigen wollte. Weil sie ihre Padawan im Stich gelassen hatte, um auf eine selbstmörderische Mission zu geben wahrscheinlich. Was war mit Wes? Aber spielte es jetzt überhaupt noch eine Rolle?

„Ich hoffe, du kannst es ihnen selbst sagen, aber wenn nicht, kannst du dich auf mich verlassen.“

Damit war der Zeitpunkt gekommen, Abschied zu nehmen. Ein letztes Mal drückte sie die schwach und hilflos geworden wirkende Frau an sich, um ihr Zuneigung und Wärme zu spenden. Falls Eowyn recht hatte und sie unrecht, brauchten sie beide diesen Moment.

„Mit dir gemeinsam in einem schrecklichen Kerker auf Bastion zu sitzen war bei weitem nicht der schlechteste Geburtstag, den ich je hatte,“

Bekundete Brianna und behielt die pessimistische Ergänzung für sich, dass es auch das beste war, was sich an diesem Tag ihres Lebens ereignet hatte. Naja, jedenfalls was sie selbst betraf, schränkte sie wieder ein. Einige Augenblicke lang konzentrierte sie sich ganz auf Eowyn, ließ ein wenig heilendes Qi in ihren geschundenen Körper fließen, und verabschiedete sich. Auf dem Weg zur Türe schaltete sie die Geräuschunterdrückung ihres aufgemotzten iKoms wieder aus.

Bastion, Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren, Kerker – Eowyns Zelle – Eowyn und Brianna
 
Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth

Elise schnippte mit Daumen und Zeigefinger und zeigte auf Riuen.

"Sehr gute Frage."
Dass der erfahrene Ex-Imperiale grundsätzlich keine Einwände gegen ihren Plan hatte, bestärkte sie in der Idee. "Corvinus ist ein sehr vertrauensseliger Kollege. Durch und durch imperialer Schaffensgeist selbstverständlich. Ich habe ihm gegenüber angedeutet, dass ich in einem Gespräch mit einem Bedürftigen erfahren haben will, dass sich in den Gängen der Kanalisation eine Familie vor dem langen Arm des Gesetztes verborgen halten könnte." sie räusperte sich. "Dann hat er die Bezirkswachen alarmiert und wir sind mit einem Stoß Wachtruppen reingegangen. Aufmerksam habe ich sie auf einen weit entfernten Ort gemacht, an dem ich zuvor durch einen Öffnungsschacht einen Sack mit Creditchips und Kleidung habe fallen lassen." sie lächelte ihn direkt an. "Und mit einer Fährte, die sie einmal ans andere Ende der Stadt führt. An dem von mir anvisierten Ort" sie fuhr mit dem Finger von den Fake-Koordinaten zurück zu ihrem geplanten Trainingsort. "sollten sich Imperiale höchstens hin verlaufen."

Sie zuckte mit den Schultern. "Könnte funktionieren, meinst du nicht?"

Dann kam sie auf den Einwurf ihres Schülers zurück. "Einen Scanner, aye. Irgendwelche Ideen?"

Die Nacht schritt voran und sie verbrachten damit, ihre nächsten Schritte zu besprechen. Es war wie eine Art Planspiel, sie diskutierten, planten, puzzelten auf den Stadtkarten, die ihnen zur Verfügung stand. Sogar ihre täglichen Routinen steckten sie aufeinander ab. Vorbereitung. Eine gute Vorbereitung würde wahrlich den Unterschied machen können.

Jetzt hieß es gemeinsam zu wachsen. "Eine Sache noch." sie tippte auf den ihr bekannten Treffpunkt für das Teammeeting.

"Wir müssen unsere Schritte noch mit Rätin Ahna synchronisieren." Elise kopierte die Absprachen und Aufzeichnungen auf einen Mikrochip und verschloss diesen in ihrem Komm. Ein toter Datenträger, den man mit einer speziellen Frequenz decodieren musste. Uralte Technik. "Morgen" sie blickt sich kurz zum Chrono um. "Heute Abend ist erstmal eine Standpauke angesagt." zwinkerte sie dann.

Danach beendete Elise die Holo Funktion ihres Komms und verstaute alles in ihrem Nachtschränkchen.

"Wird Zeit, dass wir uns eine Mütze Schlaf holen." sie schaute erneut auf die Uhr. "Nur gut, dass morgen Dienstfrei ist. Sonst würde das ein anstrengender Tag werden."

Das hieß sie konnten einigermaßen ausschlafen und dann trotzdem noch den ganzen Tag zum trainieren nutzen.

Bastion - Center - Appartementkomplex - Iras, Olesia en-Geth
 
Bastion, Sith-Tempel – obere Ebenen, Janus' Domizil – vor Eowyns altem Quartier

Geduld. Eine Tugend, die Kayn der Macht sei Dank vorweisen konnte. Es konnte nützlich sein, abzuwarten. Den Dingen ihren Lauf zu lassen konnte zielführend sein denn oftmals, vor allem wenn man ein gewisses Händchen für eine gut geschätzte Prognose hatte, regelten sich gewisse Angelegenheiten von selbst. Nicht aber jene, die hinter dieser verschlossenen Tür ihren Lauf nahm. Kayn wartete mit verschränkten Armen an seinem Fleck neben dem Türsummer und im Grunde hielten die Wachen nur von ihm ab, weil er der neue Schüler von Kira Guldur war. Unter normalen Umständen hätten sie einen ranglosen an diesem Ort nicht so ohne weiteres vor den Gemächern von Graf Sturn herumlümmeln lassen.

Bemüht darum seine sensitiven, ungeschliffenen Fühler auszustrecken konnte sie nur hin und wieder den Zwist spüren, der zwischen seiner Meisterin und dieser Brianna zu einer unschönen Konfrontation führen musste. Eine ganze Weile ging das Spielchen, bis der Schüler am Ende des Ganges den Grafen höchstselbst erblicken konnte. In einer angemessenen, ehererbietenden Verbeugung bat er dem hochrangigen Sith seine Hochachtung an. Dieser schien ihn nicht mal zu bemerken, denn er schritt ungehindert in das Quartier in dem die beiden Damen stritten. Ein unheilvoller Schauer zog über seinen Rücken, der dem blonden Borosk ins Mark zog. Bemerkenswert.

Erneut vergingen gefühlt Stunden und irgendwann verließ die Hellhäutige das Quartier. Missgünstig beäugte er die Fremde und bedachte sie mit einem boshaften Grinsen. Ein kleines Weilchen später trat dann auch seine Meisterin aus der Tür, vor der er sich standesgemäß verbeugte.

"Herrin."

Kira fegte wie ein auferstandener Phoenix an ihm vorbei und bedeutet ihm zu folgen, was der Schüler natürlich tat. Er würde später Zeit haben, sie über ihre Konversation auszufragen. Sein Wissensdurst brannte förmlich auf seiner Zunge.

Die Sith-Lady sprach die Pläne nur kurz an. Ihrer Laune zu urteilen, war das Gespräch mit Janus im Ausgang ein weit aus besseres, als das mit der Überläuferin. Bemerkenswert. Welchen Deal war sie wohl eingegangen? Der Borosk ging davon aus, dass es sich für sie lohnen würde und konnte nicht umher an eine Finte des Grafen zu denken.

"Ich bin bereit weit über meine Grenzen hinauszugehen, Meisterin."

Auch wenn das bedeutete, dass er die ein oder andere Nahtoderfahrung haben würde. Der einzige Weg, den es gab war der schmerzhafte, so viel war ihm von Anfang an klar. Als sie schneller als gedacht an einem Trainingsraum ankamen und der Schüler von seiner Meisterin harsch hineinbefördert wurde, war ihm klar, dass sein Training wirklich unmittelbar beginnen würde. So viel musste man ihr lassen, Kira Guldur war niemand, die lange fackelte. Das gefiel ihm.

Eine kurze, rudimentäre Erklärung folgte, die im Grunde für sich selbst sprach. Ehe er es sich versah, hielt der unerfahrene Machnutzer ein Übungslichtschwert mit roter Klinge in der Hand. Immerhin würden sie nicht sofort im tödlichen Modus trainieren und der Neuling hatte die Chance, seine Fähigkeiten zu verbessern. Er begutachtete das Lichtschwer eingehend. Eine irgendwie befreiende Erfahrung, als er es zündete.

"Danke Herrin. Es liegt wohl erstmal an meiner Kreativität, eurem Können zu begegnen." entgegnete er nervös. "Mir Dinge abschauen kann ich aber ziemlich gut."

Es gab keine Alternative als ihrer sich schon im Ansatz ankündigenden Brutalität mit großer Entschlossenheit zu begegnen. Die größte Aufgabe würde sein, sich der Macht hinzugeben, um überhaupt so etwas wie einen Kampf aufkommen zu lassen. Kayn erwartete keine Gnade oder Zurückhaltung. Für einen kurzen Moment sah er sich schon in einem Bactatank.

"Bereit!"

Und mit diesen Worten schoss die Klinge bei einer Drehbewegung gekonnt hoch und flog direkt seiner Meisterin mit einem hoch ausgeführten, vertikalen Hieb entgegen. Diese hatte ihn gerade noch umkreist wie ein hungriges Tier. Ein hoher Schlag, dem man sich auf gleichem Niveau nur abwehrend widersetzen konnte, bevor man selber zuschlagen konnte. Den winzigen Moment der Überraschung nutzte der Borosk, um mit seiner Stärke nachzutreten und einen weiteren Hieb, diesmal horizontal folgen zu lassen. Ein paar Sachen hatte er sich bereits auf den unteren Ebene abgeschaut. Von übenden Schülern. Sogar einem Todeskampf konnte er schon beiwohnen. Er erinnerte sich an den Moment und wurde daran erinnert, wie labend der Augenblick des letzten Augenzwinkern bei dem armen Schlucker war. Euphorisierend. Und seine Hiebe wurden ein wenig kräftiger, seine Geschwindigkeit ein wenig erhöht.

Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn
 
- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Arbeitszimmer - Agustin, Aren

Das Aren einiges am Unternehmen seiner Familie liegen musste, stand absolut außerhalb jedweder Frage. Agustin wusste, das sein Verbündeter einen enormen Stolz über das Vermächtnis seiner Familie in sich trug und dieses war ohne jeden Zweifel fest mit der Fourb-Gruppe verwoben. Doch was nun nach den beiden Verwaltern rief, war eine höhere Angelegenheit, nämlich der potentielle Kampf um das Überleben - nicht nur von ihren beiden irdischen Leben an sich, sondern auch ihres Vermächtnisses, an dem beide so akribisch arbeiteten. Wenn sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiten sollten, dann waren es noch maximal Wochen, die sie von einem Staatszerfall, einem existenzbedrohendem Krieg oder einer der weiteren Optionen trennten, die allesamt wie ein Damoklesschwert über ihren Häuptern hingen. In jeden dieser Fälle war auch die Fourb-Gruppe in ernsthafter Gefahr, folglich war Aren im Zugzwang, die nötigen Schritte in Erwägung zu ziehen. Seine gesamte Karriere wirkte wie ein Balanceakt zwischen seinem angepeilten Aufstieg als Verwalter und der Sicherung des Vermächtnisses seiner Familie, in dessen Folge er nebst seinem Amt noch die Verantwortung der inoffiziellen Leitung über die Fourb-Gruppe auf sich lastete. Bei Agustin war es bis vor Kurzem ähnlich mit seinen beiden Tätigkeitsfeldern Verwaltung und Geschäften in der Unterwelt. Die politischen und geschäftlichen Bereiche der beiden Verwalter waren bis zu einem gewissen Punkt stark vernetzt und ebendiese Vernetzung fester Bestandteil ihrer Pläne. Das Wegbrechen auch von einer dieser zwei Komponenten war für Agustin ein ebenso potentieller Beinbruch, wie es es bei Aren jetzt in diesem Augenblick aussah. Und auch Agustin selbst hatte ja bereits zugesagt, Myto-Industries in ihre Planungen zu beziehen. Es würde schwierig genug sein, seinen Vorgesetzten von diesem Vorhaben zu überzeugen. Doch auch hier bot sich ein gewisses Potential, den Moff in eine Falle zu locken. Eine Angelegenheit, über die er sich noch früh genug den Kopf zerbrechen würde.

Agustin nahm einen Zug der Zigarre und verfolgte die kämpferischen Worte seines
Partners, der gar von der Rettung des Imperiums sprach. Es waren große Worte und Agustin war sich noch nicht allzu sicher, ob dies in ihren Händen lag. Doch wenn das Imperium zu schützen bedeutete, ihren Supersektor zu sichern und für das schlimmste denkbare Szenario vorzubereiten, dann lag er verdammt nochmal goldrichtig.

"Selbiges gilt für Myto-Industries. Ich werde meinen Vorgesetzten überzeugen, die nötigen Schritte in die Wege zu leiten. Ihn fertigmachen kann ich später immer noch."

...und vielleicht würde ihm dies dann sogar umso leichter fallen. Aren ging es wohl nicht anders, da auch er ähnliche Ziele verfolgte und beide Männer schließlich gemeinsam darauf hinarbeiteten, die Positionen der Moffs von Prefsbelt und Myto zu besetzen. Pläne, die bis zuletzt perfekt liefen und in die sie alles hineininvestiert hatten - und die nun von einer fremden Bedrohung gefährdet waren. Wieder schüttelte Agustin unmerklich den Kopf: das würde er nicht zulassen. Eher würde er mit wehenden Fahnen untergehen, als dabei zuzusehen, wie die Rebellen und ihr Jedi-Orden das an sich reißen, was ihm zustand. Aren nannte einige weitere Kontakte, neben den Nachrichendiensten und dem Militär, auf die er zugreifen wollte. Agustin nickte bekräftigend. Auch mit Frank Clanton, dem amtierenden Governor Dubrillions und seinem Partner seit Jugendzeiten, sowie Walder Fondham würde er noch einige ernste Worte wechseln müssen, dachte er. Und just in diesem Augenblick ging ihm eine Idee auf: er würde Fransesco darum bitten, die Lage dem Moff zu erläutern. Dies würde Agustin den nötigen Freiraum gewähren, alles vorzubereiten.

"Ich schlage vor, dass wir schnellstmöglich unsere Heimreisen antreten. Den Umweg nach Dubrillion werde ich Dir in dieser prekären Situation jedenfalls nicht zumuten, sondern mein Büro damit betrauen, mir stante pede ein Shuttle zu chartern."

Der Verwalter nahm konträr zu seinen Worten noch einen gemütlichen Schluck des Whiskeys. Es bedeutete schließlich nicht, dass sie nun wie besessen aufspringen und mit eingezogenen Köpfen zurück in ihre Bezirke kehren mussten. Jedoch warf Agustin einen Blick auf seinen kostbaren Chronographen:

"Noch vor Einbruch der Nacht Bastioner Zeit werde ich von der Thronwelt verschwinden. Zur finalen Vorbereitung der Sicherheitskonferenz werde ich uns für die Dauer der Reise eine Leitung einrichten, damit bereits nach unseren Ankünften möglich alles abgeklärt oder delegiert ist. Dann haben wir die nötige Ruhe und Zeit, unsere Kontakte an Bord zu holen."

Es waren einige schlaflose Nächte voll Arbeit, die auf ihn warteten. Gut, dass er zumindest die heutige Nacht nach dem Bankett im NoiTec-Tower hatte nutzen können, um etwas zur Ruhe zu kommen. Der Bastioner zog wieder an der Zigarre und lehnte sich etwas zurück. Nun lag also alles an Aren und ihm...


- Bastion - Rande von Bastion Center - Haylem House - Arbeitszimmer - Agustin, Aren


 
Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn

Kayn verhielt sich ihr gegenüber loyal und unterwürfig. Er wusste, wo sein Platz war und das gefiel ihr an ihm. Genauso ergab er sich ohne zu Murren seinem Schicksal und war gewillt im Training etwas zu lernen.

“Genau, lass deinem Zorn, deinem Hass und deiner Kreativität freien Lauf. So erkenne ich schnell deine Stärken, aber auch Schwächen. Lass dich von der Macht leiten, mein Schüler.”

Wenn er im Kampf auch von ihr etwas lernen und verinnerlichen konnte, um es später selbst anwenden zu können, umso besser.

“Ich mag Schüler, die gewillt sind schnell zu lernen, denn ich wiederhole mich ungerne.”

Meinte die Sith-Exekutorin kalt und ihr Schüler griff sie schließlich als erstes an, während sie ihn noch umkreiste. Kira stoppte und blockte mühelos seine Angriffe und achtete dabei auf seine Bewegungen. Sie waren plump und ungeschult, doch das hatte sie bereits erwartet. Er begegnete ihr jedoch mit Mut und einer gesunden Portion Selbstsicherheit. Manche seiner Manöver überraschten sie sogar, auch wenn es für sie keine Herausforderung war sie abzuwenden. Die Sith blieb passiv und ließ ihn angreifen. Er nutzte bereits intuitiv die Macht, um seine Schläge zu verstärken und seine Geschwindigkeit zu erhöhen. Damit konnte man arbeiten. Doch jetzt war sie an der Reihe.

“Deine Abwehr lässt besonders im unteren Teil stark zu wünschen übrig.”

Meinte sie nun Lichtschwert schwingend, während sie ihn leicht am Oberschenkel mit der Klinge traf und ihm dann mit einer schnellen Bewegung hart die Beine wegzog, so dass er auf seinem Rücken landete. Ihre rote Klinge hielt sie ihm vor seine Kehle.

“Wir haben viel zu tun. Deine Bewegungen sind pump und sehr vorhersehbar. Deine körperlichen Tritte hingegen sind ganz passabel und die Kraft und die Geschwindigkeit deiner Kampfbewegungen sind durchaus ausbaufähig. Du scheinst bereits ein Gefühl dafür zu haben, wie man die Macht für sich nutzen kann.”

Erklärte sie und ging zwei Schritte zurück und erwartete von ihm, dass er trotz Verletzungen wieder auf die Beine kam.

“Es gibt 7 bekannte Lichtschwertformen. Gute Kämpfer beherrschen mehr als eine Lichtschwertform und können sie mischen und zwischen ihnen hin und her springen. Ich bevorzuge Djem So, die fünfte Lichtschwertform und die letzte Form Vaapad. Wir beginnen jedoch vorerst mit der ersten Form Shii-Cho. Sie ist die älteste Technik und die grundlegendste Form, denn alle anderen Lichtschwertstile bauen darauf auf. Welcher Stil letztendlich zu dir passen wird, wird sich im Laufe deiner Trainingszeit zeigen.”

Erläuterte sie ihm und rotierte dabei ihr Lichtschwert gekonnt und fast schon spielerisch in der Hand, während sie vor ihm auf und ab ging wie eine Raubtier.

“Wie du es bereits auch versucht hast, so ist ein Kampf nicht ausschließlich auf das Können mit dem Lichtschwert beschränkt. Dein Gegner wird dich nicht nur körperlich angreifen, sondern auch mit der Macht, sobald er eine Lücke findet. Das können Machtstöße sein, Machtblitze, levitierte Steine… . Die Liste ist lang. Wichtig dafür ist dein eigener Schutz durch die Macht vor solch Attacken und deine Kenntnis wie man solche Angriffe abwehrt und selbst im Kampf ausführt. All dies benötigt außerordentliche Konzentration. Die dunkle Seite der Macht verleiht dir dafür Stärke, Weitblick und Schnelligkeit, um genau diese Dinge zu bewerkstelligen.”

Erklärte die talentierte Lichtschwertkämpferin und blieb schließlich vor ihm stehen.

“Du siehst, wir haben viel zu tun. Enttäusche mich nicht.”

Drohte sie ihm, denn sie verlangte absolute Disziplin und Gehorsam.Sie hatte keine Zeit für Versager.

“Ich werde dir nun die Schlagabfolgen und die Abwehrhaltungen von Form eins zeigen. Sieh genau hin, denn ich werde es kein weiteres Mal tun.”

In nun langsamen Tempo ging sie mit ihm zuerst die Angriffposen durch, in dem sie eher in Zeitlupe auf seine Klinge traf. Danach sollte er diese Schläge ebenso wiederholen und Kira zeigte ihm die Abwehrhaltungen.

“Ich verlange von dir, dass du diese Haltungen auch alleine übst, auch wenn wir nicht im Training sind. Sie eignen sich auch als Schattenkämpfe oder suche dir eine der Trainingskampfdroiden aus. Diese Bewegungen müssen in Fleisch und Blut übergehen. Das Lichtschwert muss mit dir eine Einheit bilden. Du musst es fühlen, ohne darüber nachdenken zu müssen.”

Führte sie ihre Erklärungen fort und sah ihn herausfordernd an.

“Und nun, greife mich erneut an. Zeige mir, dass du lernfähig bist!”

Meinte sie unheilvoll grinsend und griff ihn nun zuerst an und vor allem in einem zügigen Tempo. Es war nicht ihr gewöhnliches Tempo, doch für einen Schüler sicherlich sehr fordernd. Sie trieb den Mann vor sich her, so dass er gezwungen war vor allem abzuwehren.

“Befreie dich aus der Abwehrhaltung! Na los! Greife mich an! Nutze deinen Zorn! Deinen Hass! Zeige mir, dass du mehr Wert bist als die Akolythen im unteren Teil des Tempels! Oder bist du doch nur ein armseliger Wurm?”

Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn
 
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Gaya schmunzelte bei den Worten ihres Mentors da eben jene Worte einfach zu gut zu dem Kel’Dor passten. Irgendwie den richtigen und wahrhaften Weg nehmen, aber ein paar unorthodoxe Abzweigungen einschlagen war genau das was JK sehr gut konnte und kannte. Das war zwar charmant aber ebenso unnötig in Gaya’s Augen. Natürlich würde sie ihren Meister nicht in Frage stellen, dies galt allerdings seiner Person und seinen Gefühlen nicht seinen Wegen und Taktiken. Denn man konnte sagen, auch wenn Gaya in die Schule des Kel’Dors ging so war sie das komplette Gegenstück zu ihm. Sie war eher bedacht und tastfreudig bevor sie sich in eine Situation hineinstürzte. Außerdem konnte man merken dass sie für ihr Alter genug Erfahrung und Weisheit besaß um mit gewissen Situationen besser mitzuhalten als so manch überstürzter und hitziger Jedi. Vielleicht mochte sie dadurch träge oder langsam wirken für Geister die keine Kenntnis in der Lesung von Individuen haben, aber sie war einfach nur bedacht und besonnen. Und während sie so in Gedanken schwelgte was sie eigentlich von ihrem Meister unterschied merkte sie wie sich jemand zu den dem Jedi-Duo gesellte. Die Aura war nervös und tickend. Und diese begann dann auch noch zu sprechen. Sie schaute nicht rüber, es ist bei solchen Leuten meist besser man schenkt ihnen keine Aufmerksamkeit denn dann schenken einem selbst die Probleme die solche Leute anziehen keine Aufmerksamkeit. Allerdings entschied sich der Kel’Dor dazu dieser jungen Frau seine Aufmerksamkeit zu geben – was Gaya dazu veranlasste sich seiner Taktik anzuschließen und rüber zu schauen. Das Angebot war ein illegales und dann sogar ein anzügliches. Wenig ansprechend wie das Angebot war, war es auch die Verkäuferin. Rissige Lippen, Augenringe und sichtliche Spuren von Substanz-Missbrauch. Nach den Kleidungen ging die Togruta nicht denn das Motto „Kleider machen Leute“ ist ihrer Ansicht nach fehlerhaft.

JK versuchte sich und seine Schülerin gut und dennoch vorsichtig aus diesen Fängen zu navigieren, leider ohne Erfolg denn die Hehlerin wollte nicht locker lassen und zischte die beiden an. Dabei kamen ein paar Spucktröpfchen in die Richtung der Padawan welche diese kurzer Hand auf ihren Wangen spürte, sie zog allerdings nicht ihre Hand um sich abzuwischen. Wer weiß welche Waffen diese Kriminelle mit sich führte und wie gut sie im Einsetzen dieser war. Das Funkeln von Gayas Augen? Eine Reaktion von der Seite der Togruta kam nicht, sie blieb still und monoton. Rührte sich auch keinen Zentimeter. Ja sie mochten vielleicht auch gut riechen aber ansonsten merkte Gaya keinen Unterschied zwischen sich und den anderen Passagieren. Den sollte sie aber schnell merken denn keine zehn Sekunden nachdem die Hehlerin ihren letzten Satz beendet hat klackte die Tür zum Wagon auf und vier Gestalten traten ein. Dann schloss sich die Türe zum Wagon wieder und sie merkte dass JK’s Puls einen Sprung nach oben machte da sie ja seine Hand nach wie vor hielt. Sie selbst jedoch blieb ruhig wie ein Stein. zwei Gamorreaner und zwei Sullustaner bildeten das Quartett, und sprachen die Hehlerin auch gleich mal an. Diese wurde noch kränklicher als sie vorhin schon aussah, nun war es also soweit. Irgedendwas würde passieren und dazwischen saßen JK und Gaya. Und der Fakt dass Gaya im Raum gerade diejenige war die am wenigsten Emotion versprühte unterstrich dass diese Lizzi recht behalten würde. Man merkt das Duo ist nicht von hier. Die Passagiere versprühten Angst, das Quartett Überlegenheit und Lizzi Panik. Handelsfreigabe für Drogen? Wäre es nicht die Realität dann wäre dies ein Satz aus einem schlechten Bühnenstück, dieser Gedanke verflüchtigte sich als sich der Macker des Quartettes an die beiden Undercover Jedi richtete. Eine Gebühr? Wie viel würde das sein und vor allem in welcher Währung? Gaya dachte bereits über einen logistischen Weg nach um aus dieser Situation zu kommen, während der Redner fortfuhr und offensichtlich Gaya objektifisiert hat spürte sie in JK eine gewisses Knurren schon bevor er es überhaupt ausgelassen hat. Dann schmunzelte sie und drückte sanft die Hand des Kel’Dors um ihm zu versichern dass er sich keine Sorgen machen braucht. Dann erhob sie Gaya und mit ihr erhob sich ihre Stimme welche in diesem ganzen knurren, grunzen und raunen fast engelsgleich wirkte.

„Ich danke euch meine Herren dass ihr uns diese Gebühr gleich vorschlagt um uns Sicherheit zu gewähren, da stellt sich mir allerdings die Frage um welchen Betrag es sich handelt und in welcher Währung ihr die gerne annehmen wollt? Mein Mann und ich sind mehr als gewählt für euren Service zu zahlen.“

Beim zweiten Teil ihrer Antwort wurde sie etwas ruhiger und spielte mit ihrer Stimme, aber auch mit ihren Augen indem sie ein zwinkern die Richtung der vier Herren sendete. Sie musste nun abwarten wie die vier reagieren würden und was sie für ein Angebot machen würden.


.::. Bastion .:. Bahn nach Bonetown .:. Jo’Dan und Pico (JK), Neela (Gaya) und „Besorgtes Sicherheitspersonal“ aka Schlägertruppe .::.
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith Tempel, Domäne der Lernenden | MedStation | Savan Korr und Thatawaya]


Savan war noch immer nicht ganz sicher, was die Absichten Thatawayas angingen. Dies änderte sich mit der Floskel, dass sie die Ohren aufhalten würde was bei den Lernsälen passiert war, auch nicht weiter. Ganz sicher war er sich nicht, ob sie wirklich nichts darüber wusste oder nur spielte. Aber wenn sie ein falsches Spiel spielte, dann war sie gut darin, dass musste er ihr zugestehen.


„Ich wage es lieber nicht, mir eine Verkürzung auszudenken!“

Gab er mit einem eher gleichgültigen aber auch ängstlichen Schulterzucken zu. Warum sollte er sich so in Misskredit bringen? Vor allem wenn es stimmte, dass sie Wirklich für Lord Sturn Diener suchte. Stattdessen ging Savan noch einmal in sich und versuchte sich genau an den Namen des Vogels zu erinnern. Thatawaya, Tha. Ta. Wa. Ya. Thata. Waya. Thataaaa. Wayaaaa. Ein paar Mal malte er sich im Geiste den Namen laut vor, dann war er sich einigermaßen sicher, ihn richtig auszusprechen und behalten zu können. So eine richtige Abkürzung wollte ihm auch nicht einfallen. Thata vielleicht noch, aber einfach den ersten Teil des Wortes zu nehmen war doch auch sehr unkreativ…

Es war wirklich gut, dass Lord Sturn keine Eigenschaften bevorzugte. Aber es konnte genauso gut auch schlicht eine Finte sein. Nein, der Muun war sich sicher, dass es eine Finte war. Auch das mit Muskeln und die Anspielung auf seine Statur und das er dann wenigstens Intelligenz haben musste verstand er in diese Richtung. Mit Sicherheit würde Lord Sturn ihn, sollte er Potential haben, einer genauen Prüfung unterziehen. Kein Sith wollte schwache Schüler in die Ausbildung nehmen. Das war verlorenes Potential und es sorgte auch eher für Spott bei anderen. Doch er würde es drauf ankommen lassen müssen. So gut es eben ging. Wirklich mehr vorbereiten würde er sich sicher nicht können.

Als der Vogel ihm anbot, ihn bei Interesse direkt auf die Probe stellen zu können, bekam Savan kurz aufgeregte Gänsehaut. Dann kamen aber auch direkt die Zweifel und Ängste wieder. War er gesund genug dafür? Was wenn er nicht bestehen würde? Das es in die Katakomben gehen sollte dämpfte seine Angst nicht gerade. Über die Katakomben hatte er nur schlechtes Gehört. Zugegeben das meiste waren Schauermärchen und Gerüchte, aber das war schon genug, dass er es für den Moment und solange er noch so schwach war nicht weiter verfolgen wollte. Also zögerte er eine ganze Weile nachdenklich.


„Naja, dürfen Jünger da überhaupt einfach so runter? Und ich bin ja noch immer nicht so ganz bei Kräften…“


Savan begann er ausweichend und fast schon abwehrend. Nein! Er musste diese Chance jetzt nutzen, sonst würde vielleicht nie wieder eine kommen! Er schluckte laut und versuchte sich sein erblasstes Gesicht nicht ganz so leicht anmerken zu lassen.


„Ja, ich würde diese Probe gerne eingehen. Wenn es sich dabei wirklich um eine knifflige geistige Aufgabe handelt, bin ich dafür deutlich geeigneter als für alles körperliche. Außerdem wurde ich ja gerade mehr oder minder entlassen. Mit der Narbe werde ich leben müssen. Und sie wird nie zuwachsen, dank der Sith-Alchemie, die dort eingedrungen ist…“


Sofort unterbrach Savan seine Erzählung. Wie dumm war er bitte, just in dem Moment zu versuchen, damit anzugeben, wenn Thatawaya mehr wusste als sie zugeben wollte, würde sie leicht 1 und 1 zusammen zählen können und sich den Rest zusammenreimen und schon wäre er verdächtig oder gar auf der Stelle exekutiert. Die Wächter des Tempels fackelten da nicht lange, das war bekannt. Er räusperte sich noch einmal.


„Wie dem auch sei, was interessieren die Schülerin von Lord Sturn schon meine persönlichen Dummheiten und Anekdoten, oder?“, meinte er und lachte sehr gezwungen. „Also werde ich etwas tiefer in diese Probe eingeweiht oder brauchen wir noch Hilfsmittel unterwegs?“

Während er das sagte, wanderte sein Blick schon durch den Behandlungsraum. Hatte der Droide nicht angemerkt, dass hier irgendwo eine Kiste mit seiner so geschätzten Robe und seinen anderen Wertsachen bereit stand? Zumindest diese Dinge wollte er sich wieder holen und anziehen, wobei er nicht davon ausging, den verbleibenden Gaszylinder oder die Gasmaske noch darin vorzufinden. Auch wollte er Thatawaya nicht vor den Kopf stoßen und einfach aufspringen und sich jetzt und hier umziehen. Das konnte er gleich immer noch in Ruhe machen und dafür würde er das Gespräch nicht unterbrechen müssen.




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Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn

Der erste Übungskampf war nun im vollen Gange. Es ging direkt zur Sache. Kayn gestand sich ein, dass es die einzig effektive Methode war, jemandem etwas beizubringen. Studien und Theorien waren nichts im Vergleich mit dem, was der blonde Borosk hier auf die harte Tour beigebracht bekam. Seine normalen Angriffe wurden von Kira mühelos pariert und ins Leere geschickt. Er bemühte sich den Angriffsalgorithmus möglichst oft zu verändern, unvorhersehbar zu agieren. Seine Angriffe bremsten abrupt, gewöhnliche Schrittfolgen führte er bewusst anders aus, um seine Meisterin zu irritieren, um wieder ein Momentum zu erzeugen. Vom Zorn milde angestoßen war er in der Lage diese Finten schneller aufzubauen. Das ganze ließ sich Kira nur wenige Schlagabtausche gefallen, bevor sie die ungeschulten Hiebe mit einem tiefen Schnitzer beendete.

Der Schüler ging schmerzerfüllt gen Boden und knirschte mit den Zähnen. Der Schmerz zog wie eine Dosis Hyperadrenalin durch seinen Körper und motivierte ihn aufzustehen, was die Sith mit ihrem Lichtschwert drohend verhinderte. Seine Augen funkelten heißblütig. Als sie ihn freigab brachte er sich mit Schwung wieder auf die Beine, was er kurz bereute, da die Verletzung nicht spurlos an ihm vorbeiging. Nach einem kurzen schmerzverzerrten Lächeln, war er bereit für die eigentliche Lektion. Den Hauch eines Lobes nahm er dankend an und verneigte seinen Kopf leicht.

"Ich spüre, wie mich die Macht durchdringt, doch ich kann noch nicht immer beeinflussen, wann sie mir gehorcht." Kayn lauschte aufmerksam, als Kira dann über die Lichtschwertformen sprach.

"Ich verstehe. Es leuchtet mir ein die Grundform zu meistern, und die darauf aufbauenden Formen zu erlernen, sobald ich mir im Klaren darüber bin, welcher Angriffsstil am Besten zu mir passt. Wieso genau bevorzugt ihr diese Formen und wann war euch klar, dass diese gut zu eurem Kampfstil passen?"

Wollte er dann wissen, bevor die Sith-Lady weiter erklärte. Er nickte quittierend.

"Lehrt mich, wie ich mir die Macht zu Nutzen mache, dann werde ich euch nicht enttäuschen." Ihre Drohung erwiderte er mit einem Versprechen. Sein Temperament stieg in ihm. Er empfand tief empfundene Ehrfurcht seiner Meisterin gegenüber, doch Arroganz und Hochmut waren ihm nicht fremd, brachten ihn dahin, wo er heute war. Er wusste, dass dieses Potenzial in ihm steckte. Und Lady Guldur hatte etwas von diesem Potenzial erkannt.

Und schon zeigte sie ihm, wie Kayn mit Form Eins zumindest überleben konnte. Wie er sich wehrte, aus Schlagabfolgen befreite. Er war sich nicht zu schade den Lehrstoff direkt noch einmal einwandfrei zu wiederholen und suggerierte damit seinen Lernwillen.

"Verlasst euch darauf, Herrin. Beim nächsten Mal werdet ihr meinen Fortschritt bemerken."

Eine tatsächliche Demonstration seiner Lernfähigkeit folgte. Sich an seine Verletzung erinnernd zog er den Zornhauch in sich hoch und griff diesmal von Anfang an mit einem Schubbs im Rücken an. Doch was ein Angriff sein sollte, mündete darin sich gegen die Hiebe seiner Meisterin zur Wehr zu setzen. Denn diese kam ihm zuvor und forderte ihn auf, die abwehrenden Muster anzuwenden, was er tat, ohne dass er diesmal eine Schnittverletzung davon trug. Kayn konzentrierte sich und musste bei jedem Hieb voll fokussiert sein, um die Angriffe parieren zu können. Das gelang ihm einmal besser, einmal schlechter. Und als Kira den Stil nutzte, um ihn weiter seine Kraft zu kosten forderte sie ihn auf, in den Angriff überzugehen. Es ratterte in ihm. Sie war unglaublich erfahren und kampferprobt. Auf der Suche nach einem erneuten Momentum, stachelte Kira ihn weiter an. Verbissenheit und Wut zeichnete sein Gesicht. Erneut pochte der Schmerz aus der Wunde in ihm hoch.

Ein kurzer Schrei folgte, eine Art Ventil, dass sich durch hohen Druck öffnete. Diese Geschwindigkeit war er nicht gewohnt, doch sie pushte in weiter. Die Klinge fest in der Hand schlug er das Schwert seiner Meisterin nach oben, duckte sich unter ihrem Folgeangriff durch und griff präzise nach einem größeren Schritt direkt an, mit dem Ziel Kira aus dem Gleichgewicht zu bringen. Das Tempo der beiden erhöhte sich weiter. Kayn verfiel in eine Art Rage, ließ ein Hieb nach dem anderen folgen. Instinktiv ließ er die Schläge auf seine Meisterin niederprasseln. Einer nach dem anderen. Stakkatoartig arbeitete er sich an ihrer Klinge ab, immer im Versuch einen Körpertreffer zu erzielen, darauf bedacht, ihre Angriffe mit der entsprechenden Abwehr zu erwidern.

Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn
 
Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn

Ein zufriedenes Lächeln zeichnete sich auf dem Gesicht der Sith-Exekutorin ab, als sie spürte wie der Zorn in ihm wuchs und er keine Spur von Zurückhaltung zeigte, jene Gefühle nicht zu nutzen. Die dunkle Seite durchströmte den Mann und verlieh ihm Kraft und Geschwindigkeit. Mühelos wehrte sie seine Angriffe ab und er hatte es tatsächlich geschafft sich aus seiner misslichen Lage zu befreien.

“Sehr gut! Nutze deinen Hass, deinen Zorn und deinen Schmerz. Spüre, wie die dunkle Seite dich durchdringt und dir unvorstellbare Macht verleiht. Lass deinen Gefühlen freien lauf. Lass die dunkle Seite in dir zu. Halte dich nicht zurück, mein Schüler. Kämpfe, als ginge es um dein Leben! Nur so wirst du zum wahren Meister der dunklen Seite und kannst sie nach deinem Willen gebrauchen!”

Forderte sie ihn auf, denn für sie war der Mann trotz allem noch lange keine Bedrohung, doch sie wollte, dass er sich tiefer mit der dunklen Seite verband, um ihn mehr in die Dunkelheit zu ziehen.

Immer wieder krachten die Klingen aufeinander und sprühten Funken. Kira griff ihn hin und wieder an, so dass er sich immer wieder neu aus der Defensive kämpfen musste.


“Djem So ist ein sehr starker Stil. Sie vereint Muskelkraft mit der energetischen Droge der Wut, sodass du deine Schläge mit so viel Wucht ausführen kannst, dass du fast alles mit deiner Klinge durchtrennen kannst. Ausgenommen Beskar. Zur Verteidigung schlägt das Djem So eine Attacke auf den Angreifer zurück. Wehrt man die Klinge im kritischen Winkel ab, dann ist dein Gegner dir nah genug, um ihm den Bauch aufzuschlitzen oder-”

Kira wechselte von Form I in Djem So und parierte halb drehend einen seiner Angriffe und kam ihm dabei extrem nah und schlug ihm mit Wucht den Ellenbogen ins Gesicht.

“-du kannst deinem Gegner die Nase brechen. Die Auswahl an Möglichkeiten ist groß.”

Kommentierte sie ihren Angriff und sah ihn mitleidlos an und sah es als selbstverständlich an, dass er von selbst schnell wieder auf die Beine kam und dass es seinen Zorn nur noch mehr antrieb, um ihn noch mehr in die Schatten zu ziehen.

“Djem So vereinfacht auch das Abwehren von Blasterschüssen während eines Kampfes mit einem anderen Lichtschwert, da man die Schüsse mit Leichtigkeit zurückwerfen kann, um den Angreifer mit seinem eigenen Angriff auszuschalten. Auch dies werde ich dich noch lehren.”

Erklärte sie ihm und griff ihn erneut mit ihrem Lichtschwert an, ob er nun bereit dafür war oder nicht. Sie kämpfte im Djem So Stil weiter und hoffte, dass er trotzdem so klug war, in seiner Form I zu bleiben und nicht wieder zu versuchen eigene Manöver zu verwenden, um ihre Angriffe zu blocken. Ihr war durchaus bewusst, dass sie den Schwierigkeitsgrad damit extrem erhöhte und ihrem Schüler einiges abverlangte, denn sie erhöhte auch die Kraft ihrer Schläge mit der Macht, so dass sie den Mann fast in die Knie zwang, obwohl sie sich noch stark zurückhielt.

“Nutze deinen Zorn, um dich meinen Schlägen entgegenstellen zu können!”

Forderte sie ihn auf, während sie ihn gnadenlos vor sich her trieb.

“Ein weiterer Vorteil von Djem So ist, dass man leicht Dum Möch einsetzen kann. Hierbei bedient man sich des Spotts und anderer verbaler Attacken, um den Willen deines Feindes zu schwächen. Nur wenige Worte sind oftmals nötig, um fehlendes Selbstvertrauen zu offenbaren und schon erliegt dein Feind der Wucht deiner Schläge. Dies funktioniert meistens jedoch eher bei den Jedi. Sith heizen solche Worte eher an, so wie ich es mit dir momentan tue, nicht wahr mein armseliger Akolyth?”

Kira grinste Kayn überheblich an wirbelte dann mit ihrer Klinge herum.

“Vaapad ist ein sehr komplizierter Stil und nennt sich zum Teil auch Juyo. Die Jedi verbieten diesen Stil törichterweise. Bei diesem Stil gibt man sich gänzlich der dunklen Seite hin. Er ist gefährlich, da Kontrollverlust ein Mangel dieser Form ist. Gänzliche Kontrolle über die dunkle Seite ist dafür erforderlich. Fußarbeit, Tempo, Präzision und Akrobatik und Taktik gehen ineinander über und verschmelzen mit der dunklen Seite der Macht. Vaapad basiert auf schnellen Schlägen und Überraschungsangriffen, doch um den Stil voll zu verinnerlichen, müssen deine Emotionen die Sinne entfachen und deine Fähigkeiten steigern. Wenn man sich durch den Tunnel des Zorns kämpft und sein Ziel ins Auge fasst, dann wird man immer Überlegenheit erfahren und ist ein unschlagbares Wesen. Vaapad ist die Ausübung von Kontrolle, nicht deren Verlust.”

Erklärte die Sith-Exekutorin ihm ihre beiden Kampfstile.

“Djem So ist schneller erlernbar als Vaapad. Vaapad ist so gesehen die Krönung des Ganzen und erlernt man nicht als Schüler, Kayn.”

Führte sie fort und griff ihn wieder an und zeigte mit Absicht deutlich ihren Stilwechsel und griff ihn mit Vaapad an und landete durch ihre enorme Geschwindigkeit schon im Bruchteil einer Sekunde einen schmerzhaften Treffer an seiner linken Hüfte mit ihrer blutroten Klinge. Mit einem Machtstoß, der ihn nicht zu sehr verletzen würde, warf sie ihn gegen die nächste Wand.

Hoffentlich lernte er durch die Demonstration schneller, um ihre Erklärungen besser zu verinnerlichen.

“Im Kampf spielt jedoch nicht nur das Lichtschwert eine Rolle, sondern auch die Machtkünste an sich.Wer gut mit ihnen umgehen kann und sie auch blocken kann, hat meistens recht gute Sabacc-Karten. Viele von ihnen erfordern nur wenig Anstrengung und können jederzeit leicht eingesetzt werden. Stelle dir einen Lichtschwertangriff vor, der einen in der Hinterhand gehaltenen Dolch, in Form der Macht, zum Todesstoß beinhaltet.”

Erklärte sie weiter und sah zu ihrem geschundenen Schüler hinab.

“Welche Machttechniken kennst du bereits vom Hören, Lesen oder Beobachten der Schüler hier im Tempel? Hast du die Macht schon einmal so bewusst angewendet, um zum Beispiel etwas zu levitieren? Wenn ja, beweise es mir.”

Prüfte Kira ihn nach seinem Wissensstand und seinen bisherigen Fähigkeiten. Hatte er überhaupt schon einmal so bewusst die Macht benutzt oder musste sie tatsächlich von vorne beginnen? Kira war es im Grunde egal, doch sie wollte nicht unnötig im Urschleim beginnen. Für den Moment deaktivierte die Sith ihr Lichtschwert und verschränkte vor ihm ihre Arme vor der Brust und wartete auf eine Demonstration seiner bisherigen Fähigkeiten oder seiner Niederlage. Ihre tiefschwarzen Augen fixierten ihn dabei kritisch.

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.:Bastion – im äußeren Bezirk - Bahn nach Bonetown – Jo'Dan und Pico (JK), Neela (Gaya) und "besorgtes Sicherheitspersonal" aka Schlägertruppe:.

Seine Hand wurde Gedrückt und die Togruta übernahm das Kommando.

*Wollen wir?!* Ging es dem Jedi durch den Kopf.
Eigentlich war er nicht so erpicht darauf diesen halbstarken Gangstern ihre Credits zu geben aber dies war Gayas Szene und er würde sie dabei nicht unterbrechen. Sie spielte ihre Rolle gut, der Sullustaner hing an den Lippen der Togruta, seine Augen wanderten über den Körper der jungen Frau und der Kel'Dor wollte sich nicht ausmalen was in dessen Kopf vorging. Tatsächlich empfand er etwas wie Eifersucht und er war gewillt sich zu erheben als er die Aura der Togruta spürte. Selbstvertrauen durchfloss sie und diese Selbstsicherheit wirkte betörend auf ihn, nicht nur auf ihn. Der Sullustaner sabberte fast genau so stark wie die Gamorreaner und plötzlich als würde er aus einer Trance erwachen kniff er die Augen zusammen.


'200 Credits...jetzt, keine Spielchen'

Der Gamorreaner der auf den Namen Kato hörte grunzte etwas und das grinsen des Gesprächsführers wurde breiter und boshafter.

'Ich stimme dir da voll und ganz zu, wer so bereitwillig einlenkt hat das Konto bestimmt voll.'

Er vollführte eine Geste die wohl so etwas wie demut darstellen sollte, Heuchler.

'Pro Nase! Du komisches Wesen besitzt doch eine Nase unter dem Ding oder nicht?'

Er blickte an Gaya vorbei und sah ihm mitten ins Gesicht. Bei manchen Wesen dieser Galaxis fragte er sich wie diese überhaupt das Stadium einer gemeinsamen Sprache überwunden hatten. Auch wenn der ganze Haufen eine gehörige Lektion verdient hätten funktioniert die 'guter Cop, böser Cop' Taktik leider nicht so. Im Augenblick war noch der gute Cop an der Reihe und JK wartete Geduldig darauf seinen Part spielen zu dürfen. Pico vibrierte an seinem Gürtel um ihm zu signalisieren das sie in kürze Bonetown erreichen würden. Lizzi war inzwischen zur Tür des Abteils gezerrt worden und ihre Bemühungen sich gegen den kräftigen Gamorreaner zu wehren indem sie sich an Sitzen festklammerte oder ihm gegen die muskulösen Beine trat waren kläglich gescheitert. Es blieb nicht mehr viel Zeit um zu handeln.

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Der Schlagabtausch mit seiner Meisterin zehrte an seinen Kräften. Immer wieder kämpfte er sich an der undurchdringbaren Abwehr der Sith-Exekutorin ab. Er spürte, wie die dunkle Seite ihn umgab, wie sie seine Hand berührte, als er die von Kira erlernten Angriffsbewegungen ausführte. Sich leiten lassen, fallen lassen. Die Kraft die ihn umgab wirkte endlos, schadhaft, unkontrollierbar. Kayn wusste nicht, was passieren würde, wenn er sich in die unheilvollen Seile fallen ließ.

Kayn nickte. Auf die Aufforderung seiner Meisterin dann, ließ er sich schließlich fallen.

Überaus entschlossen und mit absoluter Stringenz antwortete er seiner Meisterin mit Taten. Er umfasste umschlossen sein Schwert und analysierte die Kampfhaltung von Kira. Seine Augen glühten, unbremsbares Temparament brannte in ihm und mit roher Gewalt begab er sich auf die Ebene, auf den Kira ihn trieb. Der Schlagabtausch wurde heftiger, schneller und viel aggressiver.

Die Exekutorin war so geübt im Umgang mit dem Lichtschwert, dass sie nebenbei ihr Wissen weitergab. Von Djem So erzählte, darauf einging, welche Möglichkeiten sie damit hatte. Und im nächsten Moment, als er nicht einmal unvorsichtig war, sondern die Sith einfach die Gelegenheit für eine direkte Demonstration nutzte, flog ihr Ellenbogen mit brachialer Gewalt direkt in sein Gesicht, was ihn zurücktaumeln ließ und schließlich auf den Boden beförderte. "Vapaad also." Sein Brustkorb hebte und senkte sich wutentbrannt. Bisher hatte keine seiner Vorstöße funktioniert, egal wie sehr er sich Gedanken über die Durchführung gemacht hatte. Sie setzte den Kampf ohne Unterlass fort und Kayn entgegnete ihr, als er gerade am Aufstehen war. Er konzentrierte sich auf die Standards, annehmen, abwehren, zuschlagen.

Gefühlt waren sie auf einem weiteren Level angekommen. Das Dröhnen in seinem Gesicht zog durch seinen gesamten Schädel, in ihm rasten die Emotionen, stützen seine Vitalität und betäubten ihn, um sich gegen die ununterbrochene Abfolge von Schlägen zur Wehr zu setzen. In unterbauter Stellung schaute er direkt in Kiras Augen und erhöhte dann seinerseits die Geschwindigkeit mit den gleichen Schlagabfolgen, die er die stakkatoartig immer wieder anwandte.

"Armselig!"

Wenn er etwas nicht leiden konnte in Verbindung mit seiner Person, war es Herabsetzung. Wieder musste er weiter in der Abwehr kämpfen, wieder konnte er nur in ganz wenigen Momenten aus seiner Abwehr in den direkten Angriff übergehen. Für ein oder zwei Schläge, bevor er wieder zurückgedrängt wurde. Während Kira weiter erklärte, wechselte sie dann den Schwertkampfstil erneut, was zur Folge hatte, dass sie ihn erneut zeichnete. Diesmal an der Hüfte. Wieder stieg der Hass. Noch weiter überwältigte ihn das Gefühl purer Gewalttat und in hohem Bogen flog er gegen die gegenüberliegende Wand. Die dunkle Seite der Macht war nun in ihm angekommen und er in ihr. Er hatte selten gekannte Schmerzen über die auch sein dunkler Schleier ihn nicht komplett hinwegtrug. Der Moment, in dem Kira ihr Lichtschwert wegsteckte war auch der Moment, in dem sie das Thema wechselten. Eine weitere Probe sollte folgen. Nachdem er kurz in seinen Schmerz hineingeatmet hatte, stand er zuerst wieder auf, um sein Durchhaltevermögen erneut zu unterstreichen.

Die Wut in seinem Antlitz schlug sich nicht auf seinen Ton nieder. "Ich habe bereits von anderen Schülern gelernt, wie man den Geist eines Minderwertigen beeinflusst. Bei Übungskämpfen war es immer gut, auf einen gut getimten Machtsprung zugreifen zu können und dass es Techniken gibt, die weit darüber hinausgingen, ist mir bewusst." er warf sein Lichtschwert an Kira vorbei, um es dann mit der anderen Hand zu stoppen. Es strengte ihn an. Er konzentrierte sich, doch dank der Aufstachelung, der tiefen Verbundenheit mit der dunklen Seite, gelang es ihm besser, als sonst. Das Schwert landete langsam wieder in seiner Hand. "Ich weiß auch, dass es Sith gibt, die in der Lage sind die Macht in puren blitzartigen Energieexplosionen zu entladen." Seine Augen funkelten begierig. Dann experimentierte er ein wenig. Entschlossen, dass es ihm gelang, stieß er das Übungslichtschwert erneut an Kira vorbei, sprang mit einem hohen Satz über sie und zog die Übungswaffe dann in der Luft wieder an sich heran.

Durch die Anstrengung landete er eher wackelig auf den Füßen, doch er hatte den kleinen Mini-Parcour durchaus erfolgreich beendet.

"Ich bin bereit für mehr als das, Meisterin."

Bastion - obere Ebenen - Trainingsraum T-55 - Kira und Kayn
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Brianna

Es würde das alles wert gewesen sein. Ja. Ein, zwei, ein paar Leben für... für hunderttausende, Millionen. Ian und Brianna würden etwas finden - und wenn ihr Körper dann ihrer Seele folgte, dann würde Eowyn wissen, dass es richtig gewesen war. Das bedeutete, dass sie in der Tat noch durchhalten musste. Länger. Immer länger. Jeden Tag ein bisschen länger. Und diesen hier, den hatte sie schon geschafft. Abend war es also. Wenn sie recht bedachte war es nicht so verwunderlich, schließlich war mindestens... zwei Mal? jemand mit etwas zu Essen gekommen. Glaubte sie. Sie hatte es nicht gesehen, wozu auch, aber ihre Nase tat ihre Arbeit weiterhin, ohne, dass Eowyn sich darum scherte.
Die Katakomben allerdings waren groß. Brianna war überzeugt, Ian zu finden... vielleicht schirmte er sich nicht ab. Gut möglich. Schwer zu beurteilen für Eowyn, die die Macht aktiv schon so lange nicht mehr spüren konnte. Ob sie sie jemals wieder spüren würde, bevor es vorbei war? Jemals wieder richtig
atmen konnte? Sie war nie jemand gewesen, der sich voll und ganz auf die Macht gestützt hatte, dennoch war sie eine Hilfe, mehr noch, ein Teil ihrer selbst. Als hätte man ihr etwas herausgeschnitten...
Eowyn nickte also leicht. Brianna würde Ian finden, ja. Das war schließlich die Aufgabe, und Ian würde es ihr einfach machen. Er würde es schon machen. Irgendwie.


Sie musste sich erinnern, wie man lächelte, und bemühte sich, ihre Mundwinkel ein wenig nach oben zu ziehen, als Brianna ihr gut zureden wollte. Sie war auch stark? Ja, Eowyn war stark gewesen. Immerhin hatte sie mehr als ein paar Tage durchgehalten. Brianna aber hatte nicht verstanden, wie die Situation war. Eowyn... war nicht mehr, sie hatte nicht vergessen. Sie war einfach weg. Es war nett von der Echani, ihr Mut zureden zu wollen, aber es war verlorene Luft. Dennoch... vermutlich half es Brianna. Vielleicht gab es ihr Hoffnung.

Dann aber... machte die andere Jedi deutlich, dass sie nicht verstanden hatte, sie sollte es ihnen selber sagen? Eowyn erhöhte den leichten Druck auf ihre Hand. Es Aketos und Wes selbst sagen? Nein. Nein. Nein, sagte sie so entschieden wie sie konnte. Brianna musste verstehen. Sie musste einfach. Eowyn würde hier nicht mehr herauskommen. Es war zu spät, vorbei. Sag ihr Nein. Ahna. Brianna musste Ahna mitteilen, dass sie sich um das Virus kümmern sollten, und zwar nur um das. Es war von Anfang an eine Schnapsidee gewesen, sie hier retten zu wollen. Es. ist. zu. spät. Sie brachte allen Willen auf, den sie hatte, um Brianna klarzumachen, was sie zu tun hatte, bevor sie die Augen wieder schloss und Briannas Hand losließ.

Sie spürte, wie die Echani sie noch ein letztes Mal an sich drückte, hörte, wie Brianna ihr die Besonderheit des Tages offenbarte. Oh Brianna... sie rührte irgendein Fünkchen in Eowyn, das tatsächlich noch da war, irgendetwas, das sie nicht benennen konnte. Denn da war ja nichts, was man irgendwie bennenen können sollte. Wofür auch? Es würde nur dazu führen, dass sie erneut begann, sich zu wehren, dass erneut der IT kam, Ian sie erneut davor schützen würde... Und am Ende für nichts. Denn sie war in der Pyramide der Extinktoren, auf die Ian keinen Zugriff hatte. Es war besser, wenn sie nichts benannte. Wenn sie nur weiter... existierte. Tut mir Leid, flüsterte sie der Echani zu. Geburtstag in den Händen der Sith... nichts erstrebendwertes. Aber vielleicht, vielleicht hatte Brianna ja Erfolg und würde den nächsten wieder anders begehen können. Zu wünschen wäre es ihr. Vielleicht ein Geburtstagswunsch, nein, der Geburtstagswunsch, den Eowyn zwar nicht nach tirahnner Tradition fortschicken konnte, aber immerhin in abgeschwächter, mentaler Form. Tirahnn mochte tot sein... aber vielleicht würden ja wenigstens ein, zwei Dinge überleben. Vielleicht.

Brianna stand kurz reglos bei ihr, bevor sie sich abwandte und zur Tür ging. Ein wenig verspätet spürte Eowyn, was die Jedi getan hatte; vor allem das Atmen fiel plötzlich wieder leichter. Danke, wisperte Eowyn noch, bevor die Echani die Zelle verließ.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Eowyns Zelle, mit Brianna
 
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