Bastion

[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Bastion-System | Landeanflug auf Bastion-Center | Seachange | Landerampe]Matthew, Ridley, Leibwachen (NPCs)


Die Gouverneure Truuines hatten sich herausgeputzt für die Ankunft auf Bastion. Matthew trug seine weiße Gouverneurs Uniform und den schwarzen Mantel. Neben ihm stand Ridley Solaris vollständig in Weiß und Grau. Die Aquatrooper hatten Ihre aquatischen Rüstungen gegen klassische Sturmtruppen Rüstungen getauscht und standen in Achtung. In wenigen Minuten würden Sie in Bastion Center Landen. Ein kleiner Convoy würde Sie dann zum Tempel bringen, wo sie ihren ersten Punkt auf der To-Do Liste abhaken würden. Ridley Solaris offiziell als Sith zu registrieren.

Mit einem Brummen, dass das ganze Schiff durchfuhr und einem kaum spürbaren Ruck setzte die Seachange auf dem Landepad auf. Die Rampe öffnete sich mit dem üblichen Zischen und die beiden Gouverneure taten ihre ersten Schritte auf der Imperialen Thronwelt. Der Zollbeamte, der auf sie wartete, wurde vom Capitain des Schiffes beschäftigt und so machten sich die Gäste der Seachange auf den Weg zu den wartenden Gleitern. Dort angekommen räusperte sich Sergeant Akwaake, da es nicht genügend Gleiter für die Leibgarde gab.

„Sergeant, sie und Ihre Männer können an Bord warten. In den Tempel der Sith werden Sie uns nicht begleiten.“ Die Frau wollte aufbegehren, doch Matthew unterbrach sie mit einer Geste und legte die Macht in seine nächsten Worte. „Sie und Ihre Männer haben nichts in den Hallen unseres Ordens zu suchen. Es sei denn sie wollen ihren Dienst quittieren und selbst ein Jünger des Ordens werden.“

Die Leibwache des Gouverneurs schien noch immer nicht überzeugt. „Diese Reise muss der Gouverneur alleine antreten. Ich werde ihn begleiten und im Tempel gibt es Wachen aus unseren eigenen Reihen. Er ist dort sicher vor politischen Attentaten. Sie haben ihre Befehle Sergeant, sie können ihren Dienst aufnehmen wenn wir den Tempel verlassen.“

Mit diesen Worten stieg Matthew in den wartenden Gleiter und setzte sich Ridley gegenüber. „Ihr hattet recht, es hat ihr nicht geschmeckt. Allerdings muss selbst Sergeant Akwaake einsehen, dass ihre Chancen den Tempel zu betreten gering sind. Der Sith Orden hat seine eigenen Wächter, selbst die Royal Guard zollt diesem Zirkel Respekt, etwas was ihr im Hinterkopf behalten solltet Apprentice.“

Der Gleiter fädelte sich durch den Verkehr von Bastion-Center und Matthew spürte der näher kommenden Präsenz des Tempels nach. Selbst vom Orbit aus hatte er diesen Ort der Macht problemlos fühlen können, doch nur begaben sie sich in die Arme dieser Präsenz und die Dunkelheit des Tempels lies die Macht in Matthew frohlocken.

„Spürt ihr es mein Schüler? Dies ist die Macht der dunklen Seite.“

[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Bastion-System | Bastion | Bastion-Center | Gleiter | unterwegs zum Sith-Tempel] Matthew, Ridley
 
.:: Bastion | Center | Friedhof | Mark (aka. Juro) mit Ahna, Brianna, weiter weg Marrev (NPC) ::.


Ahna verstand seine Andeutungen und fragte schließlich, ob er keine Probleme hätte, würden die beiden am Abend mit ihm ausgehen. Sie meinte natürlich nicht das Ausgehen im herkömmlichen Sinn. Sie dachte an die gemeinsame Mission und dass sie in einem Team agieren müssten. Markus nickte bestätigend. Natürlich würde das keine Probleme bereiten. Er war lange genug Jedi, lange genug Meister und Wächter des Ordens, um in schwierigen Situationen mit noch schwereren Rahmenbedingungen klar zu kommen.

Das Treffen mit Brianna verlief vorerst ohne Zwischenfälle. Sie trafen aufeinander, wechselten gemeinsam den Standort und erhielten Informationen. Dass die Echani ihm diese eindeutigen Blicke zuwarf, ihn immer wieder musterte, aber doch nichts sagte, nahm Markus zur Kenntnis, reagierte jedoch nicht darauf. Es war klar gewesen, dass sein Erscheinungsbild ihr nicht zusagen würde. Er hatte damit gerechnet und sich darauf eingestellt. Wichtig waren jetzt aber die Details, die Brianna für sie haben sollte.
"... Das hängt vom Wachwechsel ab. Was meint Ihr, Meister?" Es ging darum den passenden Zugriffszeitpunkt auszuwählen. Die Spiele sollten beginnen!

"Der Schutz der Dunkelheit ist natürlich nicht schlecht gewählt.", stimmte der Wächter zu und Brianna konnte direkt die Zeiten des Wachwechsels hinzufügen. 2200 - Markus prägte sich die Zeit ein.

Als Kae jedoch weitere Neuigkeiten mit ihnen teilte, verschränkte er die Arme und auch seine Gesichtszüge wurden ernster. Allegious solle nach einem neuen Virus forschen? Das war übel. Schon genug was der ursprüngliche Virus anrichtete. Ein neuer, vielleicht noch gefährlicherer und widerstandsfähigerer Virus würde Schlimmes bedeuten. Mittlerweile waren ihre Heiler soweit vereinzelte Fälle zu heilen, doch wenn das ganze von vorne beginnen sollte... Nicht auszudenken, was das alles anrichten konnte. Der Corellianer strich sich nachdenklich über den Mund und das bärtige Kinn. Sein Blick war zu Boden gerichtet, jedoch ohne etwas dort zu fokussieren.
Ahna teilte seine Sorge, darüber war er sich gewiss. Sie sprach es nicht aus, meinte aber, sie wolle darüber meditieren. Was genau es darüber zu meditieren gab, verstand er jedoch nicht. Markus war ein Krieger, ein Macher. Sie würden mehr Informationen darüber brauchen; mussten herausfinden wo genau dies sein sollte und das Vorhaben Allegious' zum Scheitern bringen!

Eins nach dem anderen. Vorerst mussten sich die Jedi auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Der Plan für den Abend stand. Ahna händigte Kae den Plan aus. Diese informierte sich und gab dann ihre Meinung darüber Preis. Sie wollte ihre eigene Rolle innerhalb des Plans verändern, wollte die Vorgehensweise umkrempeln und während Mark die Echani beobachtete, fiel ihm ein innerer Kampf auf. Sie kannte ihre Aufgabe, schien aber verunsichert. Sie wollte lieber für Eowyn da sein; bei ihr bleiben; sich um sie kümmern. Bevor Markus sich einschalten konnte, reagierte bereits die Rätin in der Runde. Sie forderte von der Jedi, sich zu konzentrieren, in sich hineinzuhorchen und zu erspüren, was das Richtige war. Markus ließ den Blick schweifen. Wer sonst sollte ihre Aufgabe übernehmen? Sie kannte den Weg, konnte Kontakt mit Dice aufnehmen, sich noch unbeschwert im Tempel bewegen... Niemand sonst würde diese Vorteile haben. Dennoch blieb Mark geduldig und ruhig. Er wartete, was Briannas eigenes Fazit sein würde.


.:: Bastion | Center | Friedhof | Mark (aka. Juro) mit Ahna, Brianna, weiter weg Marrev (NPC) ::.
 
Kommend von Weltraum (Imperium)
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Landeplattform ] Ridley und Matthew, sowie diverses Personal und Soldaten

Gemessenen Schrittes verließ Ridley an der Seite Severides die Seachange. Augenblicklich verwehte der staubige Wind Bastion Centers die Capes der beiden Verwalter und mit einem nostalgischen Lächeln blickte Ridley gen Himmel. Seit hen hens Studium Intergalaktischer Wirtschaft an diesem Ort abgeschlossen hatte, hatte hen die imperiale Thronwelt nicht mehr betreten.

„Imperator, wie habe ich diesem Ausblick vermisst.“

, murmelte der Gouverneur, während hens Augen einige Momente auf der Skyline der Hauptstadt verweilten, die von der Landeplattform aus gut zu sehen war. Gegen den gelben Horizont hoben sich eindrucksvoll das massive Regierungsgebäude, die Halle der Imperatoren, die Arthious-Gedächtnishalle und auch die schwarze Pyramide des Sith-Tempels deutlich ab. Es war eine Aussicht, die jedem Betrachter vor der schieren Gewalt des Imperiums erzittern lassen musste. Oder zumindest Ridley.

Während Severide sich daran machte Command Sergeant Akwaake die schlechten Neuigkeiten verringerten Geleitschutzes mitzuteilen, schritt der Gouverneur Truuines erhobenen Hauptes auf den zur Verfügung gestellten Regierungsgleiter zu. Salbungsvoll nickte hen einem:einer Offizier:in der Praetorian Legion zu, der:die sich nahe des Fahrzeugs postiert hatte. Sein:ihr Gesicht war unter dem schwarzgoldenen Helm nicht zu sehen, doch Ridley spürte den intensiven Blick der:des hochtrainierten Sturmtruppler:in auf sich. Der Wachtposten salutierte zackig und Ridley setzte sich in den Gleiter. Einen Augenblick später folgte Severide.

Bedächtig nickte Ridley auf die Zusammenfassung des Sith hin. Hens Leibgarde war also informiert, dass sie den Tempel nicht würde betreten dürfen und hatte die Nachricht notgedrungen angenommen. Insgeheim war Ridley schon äußerst gespannt auf diesen Zirkel der Wächter, vor dem selbst Royal Guards Respekt zollen sollten.


„Es leuchtet mir ein, dass der Orden innerhalb seiner eigenen vier Wände selbst für die Sicherheit zuständig sein will.“

, bemerkte Ridley und verfolgte gespannt, wie der Gleiter losfuhr und sich in den Verkehr einordnete. Hen kannte den Weg, lag doch nicht nur der Tempel selbst am Arthious-Boulevard. Hen hatte dort bereits mehr als eine Militärparade zu Gesicht bekommen. Doch heute war etwas anders, das Ridley zunächst nicht so recht einordnen konnte. Es war ein Gefühl, das mit einem leichten Ziehen in hens Hinterkopf begann und sich rasch zu einem Drücken in hens Magengegend ausweitere. Unruhig rutschte der Gouverneur auf hens Sitz hin und her, bevor Severide plötzlich die zugleich einfache und beunruhigende Erklärung gab. Ridley spürte die Dunkle Seite, die der noch immer ein gutes Stück entfernte Sith-Tempel ausstrahlte.

„War…das schon immer so?“

, fragte Ridley, darum bemüht sich zu entspannen. Noch nie zuvor hatte hen die nötigen Sinne besessen, um die schwarze Pyramide in dieser Form wahrzunehmen. Es fühlte sich an, als legte sich mit jedem Meter, den sie in ihre Richtung zurücklegten, ein dichterer Nebel um hens Geist. Als schrien an diesem Ort tausende Seelen ihr Leid in die Welt…doch verstummten nicht, wie sie es eigentlich hätten tun sollen! Flach atmete der Gouverneur ein und aus und versuchte sich auf hens Lektion des Machtmutes zu besinnen.

Schließlich hielt der Gleiter am Fuß der Pyramide an. Stark darum bemüht sich nichts anmerken zu lassen, stieg Ridley aus und blickte beinahe ehrfürchtig die massive Treppe hinauf, die zu einem mächtigen Portal führte. Zur hens Rechten und Linken ragten riesige Statuen auf, die hen unter ihren steinernen Kapuzen hervor anzustarren schienen. Ein starkes Gefühl unwillkommen zu sein breitete sich in der Magengegend des Gouverneurs auf. Doch hen durfte sich keine Blöße geben. Kurz wechselte Ridley einen Blick mit hens Meister und machte sich daran die vielen Stufen zu erklimmen.

Es war ein langer Weg nach oben und es waren viele Statuen, an denen sie vorbeikamen. Hätte Ridley die letzten Monate nicht intensiv trainiert, wäre hen sicherlich außer Puste und nassgeschwitzt oben angekommen. So machte hen jedoch nur die finstere Aura des Gebäudes und nicht die körperliche Anstrengung zu schaffen.

Schließlich war jedoch auch die Treppe überwunden und Meister und Schüler fanden sich vor dem Portal wieder. Neugierig sah Ridley sich um und bemerkte, dass der Zugang in der Tat nicht unbewacht dalag. Doch musste hen zwei Mal hinschauen, bevor hen begriff, was genau da den Tempel bewachte. Ridley Solaris war bei weitem kein Rassist, gehörte hen selbst doch einer Alienspezies an und hatte tagtäglich mit (zumeist aquatischen) Aliens aller Größen und Formen zu tun. Doch hatte hen während hens ganzer auf der imperialen Thronwelt verbrachten Zeit nicht einen einzigen offensichtlichen Nichtmenschen gesehen und angenommen hier höchstens in den tiefsten Slums welche antreffen zu können. Doch hätte jeder noch so tolerante Würdenträger des Imperiums das bunte Sammelsurium Antennen, Tentakel, Klauen und Zähne vor dem Tor bestenfalls grotesk genannt und sich schlimmstenfalls an Ort und Stelle übergeben.

Als erstes wurde Ridleys Blick von der massigen Gestalt der größten
Chevin angezogen, den hen je gesehen hatte. Der gigantische Körper des fast drei Meter messenden Aliens hatte sich in den einzigen offenen Durchgang einer Absperrung gestellt und hielt mit seinen bedrohlichen Zähnen jeden auf, den seine schwarzberobten Kollegen nicht gefilzt hatten. Diese Pflicht übernahmen eine spindeldürrer Kobok und ein rotäugiger Draedan, dessen nadelspitze Zähne im Licht der Sonne des Sartinaynian System glänzten. Eine schlanke Sluissi dirigierte eine Schlange aus teils in dunkle Roben, teils Zivilkleidung gehüllte Gestalten zu seinen Kollegen. Als sein Blick jedoch auf Ridley und Severide fiel, die sich in ihren weißen Uniformen deutlich von der Masse abhoben, machte er eine knappe Geste in Richtung des Portals.

Unsicher, ob sie sich ebenfalls einreihen sollten, warf Ridley hens Meister einen Blick zu. Dann jedoch wurde die Frage für hen beantwortet, als im Eingang des Tempels
eine Gestalt erschien, die nicht einmal Ridley zuordnen konnte. Das monströse, vierarmige Alien sprang einfach nonchalant über die Absperrung und kam dann zielstrebig auf Severide zugestapft.


„Seid gegrüßt, Darth Baobhan. Willkommen zuhause.“

, sagte das Wesen mit einer Stimme wie aus Sandpapier, Ridley geflissentlich ignorierend.

„Mein Name ist Darth Astax vom Zirkel der Wächter und bin heute für das Portal verantwortlich.“

„Guten Tag, Lord Astax. Ich bin Ridley Solaris, Gouverneur von Truuine.“

, sagte Ridley, hem es missfiel so offensichtlich missachtet zu werden. Hens Ansprache brachte hem jedoch nicht einmal einen Seitenblick ein.


„Euer Schüler, nehme ich an. Wenn Ihr mir bitte folgen würdet, dann können wir seine Erfassung vornehmen.“

, sagte Astax stattdessen weiter an Severide gewandt und eine leise Röte schlich sich in Ridleys Wangen. Schon atmete hen ein, um hens Ärger Luft zu machen, als hen einen warnenden Blick von hens Meister auffing und sich die Bemerkung verkniff. Stattdessen folgte hen dem gepanzerten Alien zu einem von einem Barabel bewachten Seitendurchgang der Barriere und in einen kleinen Raum am Rand des Portals. Als täte er dies jeden Tag, ließ Astax sich die Papiere des Gouverneurs vorlegen, erfasste hens Fingerabdrücke und Holoabbild und nickte dann schließlich zufrieden. Ridleys stockfinsteren Blick ignorierend sagte er an Severide gewandt:

„Einen angenehmen Aufenthalt, Lord Baobhan.“

Das Alien nun ebenfalls ignorierend folgte Ridley hens Meister durch eine weitere Tür des Raumes und fand sich im nächsten Moment in der imposanten Eingangshalle des Tempels wieder. Beunruhigt blickte Ridley sich um, hatte hen doch augenblicklich das Gefühl aus allen Ecken und Winkeln heraus beobachtet zu werden. Auch hier bemerkte hen, dass von den vielleicht drei Dutzend Anwesenden, die teils standen, teils durch die Halle eilten, nur die wenigsten Menschen waren.

„Mir war nicht klar wie…ähh…divers der Sithorden ist, Vizegouverneur.“

, fragte Ridley an Severide gewandt.

„Ist dies auf allen Rangstufen so?“


[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Sith-Tempel / Eingangshalle ] Ridley und Matthew, sowie diverse Mitglieder des Ordens
 
Bastion – Center – Friedhof – weiter weg: Marrev (NPC) – in der Gruft: Markus, Ahna (NPC) und Brianna

Die Rollen zwischen Ahna und Markus waren klar verteilt. Auf der einen Seite die oberste Schatten, die Ansagen machte und auf der anderen Seite der Jedi-Wächter, der nur einmal etwas zur ganzen Angelegenheit sagte, als er direkt danach gefragt wurde, und sich ansonsten vermutlich seinen Teil dachte. Für Brianna wäre das keine geeignete Rolle, befand sie. Sie wäre viel zu schnell dabei, ihren Senf zu allem hinzuzufügen. Auch mit Markus hätte sie gerne geplaudert, von den alten Zeiten und anderen Dingen, doch dafür war es weder der richtige Ort noch der richtige Zeitpunkt und sie würde auch nicht unbedingt Ahna dabei haben wollen. Die Rätin wirkte auf die Echani nicht wie eine Person, die Andere nahe an sich heran ließ. Vielleicht war sie bei erfahreneren Jedi anders, aber auf Brianna machte sie dadurch einen eher distanzierten Eindruck. Sie schätzte die Rätin trotzdem, aber sie war nicht keine Solche, die frau zu einem Mädelsabend in einer der Tempelunterkünfte einladen würde.

Bei Markus hätte Brianna da weniger ein Problem, vorausgesetzt er ließe sich seine Tätowierungen entfernen. Sie fragte sich, wie es ihm ergangen war, wie das Leben Undercover auf Bastion generell so fand und wie er sich mit Elise verstand. Sie war seine frühere Schülerin, glaubte die Silberhaarige sich zu erinnern. Brianna war anfangs nicht mit ihrem Sinn für Humor klar gekommen, fremdelte allerdings auch ganz generell mit dem Konzept von Humor als solchem. Aber im Moment schien Markus eher die Rolle der letzten Absicherung zu übernehmen, während Ahna und Brianna sich unterhielten, nunmehr über die plötzliche Vorahnung der Echani, die sie bewog, vor einer Rückkehr in den Tempel zurückzuscheuen. Oder vielmehr, die Rätin schien darüber nachzudenken – um dann unvermittelt mit einer kleinen Unterrichtsstunde zu beginnen.

Das Konzept war Brianna inzwischen ja wohl vertraut, also schloss sie die Augen und versuchte, die Imperatoren und die Kiras, die Januse, die Ians und die Eowyns aus ihrem Kopf herauszukriegen. Sich von allen Gedanken zu befreien war schon mal leichter gewesen als an einem Tag wie diesem. Das Gefühl, das sie da hatte, nur das Gefühl wahrzunehmen und nichts anderes, war leichter gesagt als getan, und sie hatten keinen halben Tag Zeit wie bei irgendwelchen Padawanübungen im Jedi-Tempel. Wenn sie nach dem abendlichen Wachwechsel in den Katakomben zuschlagen und dafür noch Vorbereitungen treffen wollten, sollten sie sich besser beeilen.

Jetzt war Brianna nun mal eine Echani und als solche die Harmonie zwischen Körper und Geist immens wichtig. Ihrer Erfahrung nach gelang es ihr am besten, den Kopf freizubekommen, wenn sie Sport machte. Natürlich konnte sie jetzt nicht plötzlich anfangen, vor Ahna und Markus Schlagtechniken einzuüben, aber es gab Dinge, die sie tun konnte, auch auf die Gefahr hin, dass die beiden sie für verrückt hielten.

In Zeitlupentempo, bewusst so langsam wie es nur irgendwie ging, begann sie ihr Seelenleben in der Kampfkunst auszudrücken, und dann blieb sie stehen, mitten in einer Pose, wie ein ‚
es ist alles gesagt, nun brauche ich es nicht mehr‘. Dieses merkwürdige Gefühl, nicht sich selbst wahrnehmen, alles ausblenden. Ohne nachzudenken bewegte sie sich ein wenig weiter. Denken sollte sie ja nicht, sondern fühlen, also kein Spekulieren, dass Kira oder sonst wer ihr über den Weg laufen könnte. Es war aber schwierig, ihr Gefühl mit dem Abend zu assoziieren, der vor ihnen lag, vor allem, ohne dabei über selbigen nachzudenken. Sie zeichnete weitere Figuren in Zeitlupe in die Luft, die Dringlichkeit, das Pflichtgefühl, die Gefahr. Keine Emotionen – Brianna sollte herausfinden, was sie fühlte, dass die Macht ihr sagen wollte, nicht, was ihr Bauchgefühl empfand. Es fiel ihr leichter, sich von ihnen zu verabschieden, indem sie sie ausdrückte, gleichwohl keine andere Echani hier war, die sie lesen konnte.

Aber, was sagte dieses Gefühl ihr denn nun wirklich? Wann immer Brianna ein solches bemerkt hatte, nie war ihr dabei aufgefallen, dass da mehr war als ein
‚Achtung! Überlege dir deinen nächsten Schritt gut!‘ Ahna erinnerte sie mit ruhigen Worten daran, wie dieser aussehen würde; sie selbst versuchte zu erkennen, was die Macht ihr dazu zu sagen hatte. Eine vage Ahnung… eine Art goldener Faden? Er schien mitten hineinzuführen, nicht weg davon. Die Silberhaarige blieb stehen und schlug die Augen auf.

„Ich glaube, dass die ganze Aktion heute Nacht nicht funktionieren kann, wenn ich mich nicht an meinem Platz befinde,“

Erklärte Brianna bestimmt, aber das war nicht, was sie gefühlt hatte, sondern:

„Die Macht drängt mich, ein Teil davon zu sein. Es ist leise und schwach und kaum wahrzunehmen., aber die Richtung ist klar. Mein Pfad muss mich in das Labor führen.”

Sie atmete nochmals tief durch.

„Also gut. Wir haben einen Plan, eine Uhrzeit und einen Treffpunkt, genau… die Frage war, was wir sonst noch brauchen. Falls ihr ein Computerinterface besorgen könnt, bringt es bitte mit. Es könnte dort wertvolle Daten zu holen geben, die wir nicht einfach mitnehmen können. Ich bin überzeugt, je besser wie das Virus und seine Herstellung verstehen, desto schneller können wir das Heilmittel entwickeln und desto besser sind wir gegen ein mögliches neues Virus gewappnet. Außerdem medizinische Ausrüstung – Eowyn wird in einem sehr schlechten Zustand sein, und… denkt Ihr, mein eigenes Lichtschwert ist immer noch an Bord der ‚Ilum‘?“

Es wäre wohl zu viel der Hoffnung, dass jemand ihr Lichtschwert, das sie nicht auf die Planetenoberfläche von Alderaan hatte mitnehmen können, nach Bastion mitgebracht hätte? Da war zwar noch die Sith-Waffe, aber sollten sie auf der Flucht in Schwierigkeiten kommen, wäre Brianna ihre eigene, ihr vertraute Klinge sehr viel lieber. Zum Abschluss meinte sie:

„Wenn das alles ist, kehre ich zum Tempel zurück, bevor mich noch jemand vermisst.“

Die folgenden Worte kamen Brianna nicht beiläufig über die Lippen – sie verwendete sie sonst nie.

„Möge die Macht mit uns allen sein.“

Zu guter Letzt wandte sie sich an Markus – und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Das war ihre eigene Form von Humor, der Mann würde sich bestimmt erinnern.

„Wir sehen uns, mein Großer.“

Sagte es und grinste ihn an. Danach verließ sie den Friedhof und machte sich auf dem Rückweg. Den Inhalt den Flimsis lernte sie auswendig und verbrannte ihn mit dem Sith-Lichtschwert. Sie wollte jede Möglichkeit ausschließen, dass dessen Inhalt irgendwem in die Hände fiel. Anschließend machte sie sich Gedanken, wie sie am wenigsten Risiko einginge. Sie würde ihre luxuriöse Unterkunft in Janus' Gemächern nicht mehr wiedersehen. Wenn ihr jemand auflauerte, dann auf dem Weg dorthin. Direkt zu Ian, das wäre am besten. Als der Tempel der Sith in Sichtweite kam, gab sie sich besondere Mühe, ihre Präsenz zu verschleiern. Kira war keine Hexerin, sondern eine Kämpferin und wenn sie sie nicht auf Distanz bemerken konnte, würden sie sich hoffentlich gar nicht mehr über den Weg laufen.

Zielstrebig begab sie sich zu Ians Quartier und klopfte.


Bastion – Sith-Tempel – Pyramide der Hexerinnen, vor Darth Keebos Quartier – Brianna, allein
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn

Wie ein ungeduldiges Raubtier umkreiste er sein Opfer und griff bei ihren nichtigen Worten schließlich grob ihre Beine, löste die Verbindungskette zu ihren Fußschellen und verband ihre Fußschellen mit dem Boden. So, dass ihre Beine gezwungen waren, sich leicht zu spreizen. Danach ließ er die Kette, die mit ihren Handgelenken verbunden war, etwas höher fahren, so dass sie unangenehm gestreckt war und nun keine Möglichkeit mehr hatte ihre Füße aufzusetzen. Ihr Gewicht hing nun komplett an ihren Handgelenken.

“Ganz wie du willst!”

Fauchte er und umkreiste sie wieder ungeduldig und zündete schließlich sein Lichtschwert und ließ die heiße Klinge nur knapp über ihren Körper wandern.

“Wie wäre es, wenn ich dir einfach etwas abschneide? Vielleicht redest du ja dann?!”

Dies konnte er leider nicht tun. Dies konnte er erst frühstens morgen in die Tat umsetzen, wenn diese Frau von diesem
Keebo als völlig wertlos abgestempelt worden war. Bis dahin musste er sich zusammenreißen, doch im Moment schmerzten dabei seine Weichteile noch viel zu sehr und weckten das Tier in ihm. Er hatte zwar seinem Zorn etwas freien Lauf gelassen, doch es hatte ihm nicht so viel Befriedigung verschafft wie erhofft. Tief atmete Thanatos durch und deaktivierte denn wieder sein Schwert und hielt ihr das Heft unter ihr Kinn, während er ihre Wangen mit seiner anderen Hand zusammendrückte und sie zwang ihn anzuschauen.

“Du willst also nicht reden. Gut, dann bekomme ich meine Informationen eben anders!”

Meinte der Sith und kam ihrem Gesicht unangenehm nahe, fast so, als wollte er sie küssen, doch stattdessen griff er dann mit seiner Hand, die zunächst ihre Wangen umklammert hatte, an ihren Hinterkopf.

“Du hast es nicht anders gewollt! Ich kriege was ich will und ich werde von dir alles bekommen. Deinen Körper, deine Seele, dein Wissen. Einfach alles, denn du gehörst mir!”

Seine Worte wurden zum Ende des Satzes immer lauter und kräftiger, so dass er es schließlich in ihr Ohr schrie.
Natürlich bestand die Gefahr sie nun geistig zu beschädigen, doch er war ihr Schweigen leid und er war gierig auf ihre Informationen. Er war sich zumindest sicher, dass er vorsichtig genug sein konnte, wenn er nicht zu grob vorging. Vielleicht hatte sie jedoch aufgrund seiner Warnungen Angst, er könnte sie sofort irreversibel beschädigen und sie würde dann doch freiwillig reden oder sich nicht trauen sich gegen sein Eindringen in ihren Kopf zu widersetzen, so dass er doch leichter als gedacht an die Informationen heran käme. Er würde vorsichtig sein, denn die Worte von
Darth Keebo saßen ihm im Nacken, auch wenn er im Moment so wütend und borniert war, unbedingt die Informationen zu erhalten.

Er schloss für den Moment die Augen und versuchte in ihren Geist einzudringen, während er so dicht stand, so als könnte er sie umarmen. Für Außenstehende, musste seine Nähe und wie er ihren Hinterkopf hielt, so wirken, als wären sie ein Liebespaar, wenn da nicht der Lichtschwertgriff am Kinn und die Ketten gewesen wären.
Doch der Mann stieß nur auf Leere. Nichts war zu sehen, zu hören oder sonst wie zu spüren und zu erkennen in ihrem Geist. Nach einigen Momenten zog er sich wieder aus ihr zurück und funkelte sie wütend an und schlug ihr abermals heftig ins Gesicht, jedoch diesmal mit der flachen Hand.

Fluchend entfernte er sich wieder von ihr und aktivierte schließlich eine Elektropeitsche und sah sie fordernd an.


“Wo sind die Jünglinge?! Was sind die Spezialisierungen der Räte und deren Schwächen? Wo halten sie sich auf? Von welchen Planeten bezieht ihr eure Lichtschwertkristalle?! Antworte mir oder von dir wird bald nur noch ein klumpen Fleisch übrig bleiben! Meine Geduld ist zu Ende!”

Wenn dies auch nicht half, würde er bald keine Rücksicht mehr auf sie nehmen und ihren Geist. Dann würde er mit mehr Gewalt eindringen und sich die Informationen holen, die er brauchte. Die er verlangte, die man von ihm verlangte! Er wollte seinem Ruf gerecht werden und diese Frau sollte ihm nicht länger ein Hindernis sein. Er würde sich nehmen was ihm zustand!

Als Warnung und Vorgeschmack, holte Thanatos mit halber Kraft aus und traf die Frau am Rücken, als er sie umkreiste. Dies sollte als Warnung am Anfang reichen, um ihr zu demonstrieren, was sie erwartete. Schließlich umkreiste er sie noch ein paar Mal, ehe er sich wieder vor sie stellte und das Gerät spielerisch in seiner Hand wog.


“Rede!”

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn
 
.:Bastion - Treffpunkt N - Ahna, Elise, Riuen, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.

Es ging los. Es würde sich nun zeigen ob die vielen losen Fäden jetzt zu dem Machtgeflecht zusammen laufen würden. So oder so ein Wechsel war im Gange, dies fühlte der Jedi-Ritter ganz deutlich.
Die Rätin schickte sie in die Kanalisation um eine Fluchtroute offen zu halten, alles hing davon ab diesen Korridor zu sichern.
Sein Blick fiel auf die Gruppe. Die Togruta, seine Schülerin, anmutig wie immer. Er braucht nicht die Macht um zu sehen wie sehr sie sich für die kommende Aufgabe wappnete. Ein Hauch von Unsicherheit lag in ihren Zügen. Der Kel'Dor konnte sich gut vorstellen wie sehr diese Bürde auf ihren Schultern lasten muss. Sie war bereit, sie würde der Faden sein um den ihr Muster gewebt werden würde.
Elises harte Gesichtszüge sprachen für sich, sie wollte Handeln, jetzt. Ihr Charakter war ein brodelndes Unwetter bereit sich über ihre Feinden zu entladen und der Jedi war froh sie im Team zu haben. Die Vergangenheit der beiden war turbulent, in vielerlei Hinsicht. Die Macht war manchmal wahrlich ein Schalk wenn es um Gefühle ging. Auch wenn der Orden viel toleranter geworden war, viele hielten an den alten Prinzipien fest und für emotionale Bindungen war kein Platz. Ihren Padawan Amar’iue’nahrdi konnte er nicht einschätzen, sie hatten einen Recht holprigen Start miteinander. Der Ritter musste aber zugeben das die letzten Aussagen des Chiss sich mit seinen Einschätzungen deckten. Vielleicht hatten die beiden Männer mehr gemeinsam als sie einander zugestehen wollten. Wie dem auch sei, er vertraute Elise mit seinem Leben und damit auch ihrem Padawan. Wenn sie ihn nur halb so gut unterwiesen hat wie er vermutet war er bereit sich den kommenden Herausforderungen zu stellen.
Die Rätin addressierte ihn persönlich sie auf dem Laufenden zu halten welches er mit einem leichten nicken und...

"Wie ihr wünscht!"

...quittierte. Mit diesen Worten zog sie sich in den Schatten zurück und von einem auf den anderen Augenblick war der Fleck an dem sie gestanden hatte verweist als wäre dort nie wer gestanden.
Pico summte, die Daten waren analysiert. Sie standen so abseits das sich mit hoher Wahrscheinlichkeit niemand in diese Ecke verirren würde.


"Pico gib uns eine Übersicht der Pläne."

Die Gruppe versammelte sich um die aufflimmernde Holoprojektion. Die Daten waren detailreich aber aus dem großen Kontext gerissen unbrauchbar. Jemand aus der Gruppe gab den Hinweis die Tempeldaten mit den öffentlichen Karten der Stadt und und der Kanalistation zu legen. Als die verschiedenen Lagen miteinander verschmolzen gab der Droide ein ziemlich selbstgefälliges langgezogenes dudeln von sich.

"Dort..." wisperte er "wenn die Karte korrekt ist gibt es in diesem Quadranten ein Bassin für die Frischwasserversorgung. Mit ein wenig Glück können wir uns von dort in die Kanalisation stehlen. Möglicherweise können deine Fähigkeiten uns dort schon neue Informationen bringen Gaya. Mein Vorschlag, wir trennen uns auf und treffen uns in zwei Stunden an diesem..." er markierte einen Punkt nahe dem Wasserzufluss auf dem Holo "...Punkt. Dann finden wir einen Weg durch das Becken. Fragen? Anmerkungen?"

Es gab keine. Er umfasste nacheiander die Handgelenke der Ritterin und ihres Padawan.

"Bis gleich, möge die Macht mit euch sein!"

Er nickte Gaya zu.

"Bereit? Los gehts!"

Und mit einem Hauch war das Lagerhaus verlassen. Es sah so langweilig und leer aus wie bevor sie sich getroffen haben.
Der Ritter und die Padwan schoben sich durch die Stadt, sie wurden zu Schatten welche mit immer länger werdenden Schatten der einfallenden Nacht verschmolzen. Trotz des geschäftigen Abends gelang es den beiden Jedi den ausgemachten Treffpunkt ohne Aufsehen zu erreichen.


.:Bastion - Treffpunkt nahe des Wasserbassins - Elise, Riuen, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Jeder Atemzug, den Eowyn jetzt tat, war wertvoll. Atmen war etwas so wunderbares, einzigartiges. Atmen hielt sie am Leben, aber atmen konnte auch mühsam und anstrengend sein. Und das war es, definitiv. Ihre Lunge brannte noch immer ein wenig, und jeder Atemzug brachte Bewegung in ihren Körper, dem Bewegung doch so gar nicht guttat aktuell. Trotzdem. Sie atmete - und dafür war sie dankbar. Immerhin.

Denn - wie lange noch? Wie lange noch, bis dieser Fehler sie alles kosten würde?

Ihre Augen waren geschlossen, der Kopf hing hinab, und da war nicht das kleinste bisschen Aufbegehren, das Eowyn unterdrücken hätte müssen, als Thanatos ihre Fußfesseln veränderte. Wie einfach wäre es gewesen, sich an den Ketten oben festzuhalten, ihn zu treten, während er da unten beschäftigt war, aber nein. Zu absurd, um auch nur daran zu denken. Der Moment war ohnehin bald vorbei, und der nächste brachte eine erneute Veränderung. Sie spürte das Ziehen an ihren Handgelenken, an ihren Schultern, als ihre Füße den Kontakt zum Boden völlig verloren. Das letzte bisschen Kontrolle war somit dahin. Noch konnte sie mit ein wenig Muskelkraft verhindern, dass ihre Bänder und Knochen Schaden nahmen, doch das würde wie lange halten - ein paar Sekunden? Wenige Minuten? Höchstens. Und dann?
Thanatos verstand sie nicht. Es lag nicht am
Wollen, es lag am Können, aber dieser Unterschied war... zu unwichtig. Eowyn hörte seine Schritte, spürte seine Gegenwart, während ihr Körper unter der Belastung zu zittern begann. Das Geräusch eines Lichtschwertes ließ sie dann angstvoll zusammenzucken, und sie öffnete furchtsam ihre Augen. Die Klinge war nah, viel zu nah, und dem Belastungszittern gesellte sich nun noch ein zweites hinzu - das Zittern vor Angst. Sie presste ihre Augen wieder zusammen, ebenso die Lippen, und versuchte, sich zusammenzureißen; so sehr, denn Ian durfte das alles hier nicht spüren. Lichtschwertwunden waren... ungefährlich, redete sie sich ein. Sauber. Es gab mittlerweile so gute Prothesen, dass es keinen großen Unterschied machen würde. Es war... nicht so schlimm. Nicht so schlimm. Atmen. Atmen. ATMEN... Das Summen erlosch. Erleichterung strömte durch Eowyn hindurch, doch im nächsten Moment spürte sie das Heft des Schwertes an ihrer Klinge und Thanatos' Hand an ihren Wangen. Schmerzhaft drückte er sie zusammen, ihre linke Seite nahm es ihm besonders übel, und Eowyn war klar, dass er wollte, dass sie ihn ansah. Mit dem nächsten zitternden Atemzug öffnete sie ihre Augen und starrte in die seinen gelben, kämpfte den Drang, sie sofort wieder zu schließen, nieder.
Ihre Arme schmerzten mittlerweile höllisch, aber selbst dieser Schmerz rückte in den Hintergrund, als Thanatos' Gesicht ihr immer näher kam. Er würde... Was wenn... Atmen. Sie musste nur atmen. Es war okay. Alles war okay. Sie atmete... Sie atmete... Doch dann verschwand die Hand an ihren Wangen, fixierte ihren Kopf, und die nächste Erleichterung überrollte sie, direkt gefolgt von einer Ahnung. Nein. NEIN. Nicht jetzt. Nicht heute. NEIN! Für eine Sekunde dachte Eowyn an die Kapsel in ihrem Zahn, wog ab, wie die Chancen standen, dass sie sich ihm widersetzen konnte. Sie
durfte die Mission nicht in Gefahr bringen. Er durfte nichts sehen, nicht einmal etwas ahnen - doch wenn sie den Notausgang wählte... die Reaktion Ians war nicht abzusehen. Beides konnte die Mission gefährden, aber vielleicht war ihre Vermutung auch falsch, und immerhin ging es hier um ihr Leben...
Eowyn konnte nicht mehr anders; sie musste ihre Augen schließen, als Thanatos ihr klarmachte, was ihr drohte und sie anschrie. Sie presste sie zusammen, so fest sie konnte und versuchte, ihre Angst in den Griff zu bekommen. Sie durfte keine Panik bekommen, und selbst ihre Angst, es war zu viel, zu stark, sie musste ruhig bleiben... Atmen. Den Geist leeren. Sie musste. Sie MUSSTE.
Ruhe.
Frieden.
Hülle.
Leer.
Niemand.
Niemand.

Absolut Niemand.
Sie spürte, wie jemand ungefragt in sie drang, unangenehm, schmerzend, aber sie wusste nicht wer, sie wusste nicht warum. Sie wusste rein gar nichts - denn sie war Niemand. Nichts und Niemand. Es dauerte nur kurz, und als es vorbei war, fühlte sich Niemand noch leerer als zuvor, und außerdem nackt, schutzlos und...
Neue Schmerzen brachten Eowyn zurück in die Realität. Ihr Kopf ruckte zur Seite, ihr Körper zwischen den Ketten schwankte bedrohlich. Es hatte doch alles keinen Sinn mehr. Er würde nicht aufhören. Und es tat weh, so
weh, wenn Ian nicht wäre, wenn vor allem seine Mission nicht wäre... Thanatos hatte so Recht. Er würde alles bekommen - er hatte schon so vieles. Noch nicht ihr Wissen, doch ihre Seele schon längst, und bei ihrem Körper würde bald das letzte bisschen folgen, sie machte sich nichts mehr vor. Sie gehörte ihm, sie hatte keine Wahl. Doch gleichzeitig gehörte sie auch irgendwie den Jedi, noch immer, und sie wünschte, sie täte es nicht, denn dann wären ihre Entscheidungen so viel einfacher... Der Abend war so unglaublich fern, auch, wenn mittlerweile einige Zeit vergangen sein musste. Aber bis dahin überleben? Es erschien so unmöglich. Und Eowyn wusste absolut nicht, ob er das alles wert war...
Sie hörte etwas summen, doch es klang nicht genau wie ein Lichtschwert. Die Augen zu öffnen hatte sie keine Kraft mehr. Erneut diese Fragen... Erneut diese Forderungen. Erneut musste sie schweigen. Was erneut Strafen nach sich ziehen würde. Warum verkürzte er es nicht einfach, machte es für sie beide einfacher? Beendete alles? Sie
konnte nicht reden. Auch sie hatte es nun begriffen; sie hatte solche Sorge gehabt, dass sie reden würde, doch letzten Endes... Letzten Endes bedauerte sie nun auch, dass sie es nicht konnte.
Sie wollte ihn anflehen, alles zu beenden, aber das hätte bedeutet, Worte zu formen, verständliche Worte, und falls er sich darauf eingelassen hätte... das konnte sie nicht. Sie konnte nicht darum bitten, sie konnte nichts aktiv dafür tun. Sie konnte nur warten und atmen...
Neue, plötzliche und schmerzhafte Qualen durchzuckten von ihrem Rücken aus ihren ganzen Körper, der stark in Schwingung geriet - und dann explodierten die Schmerzen in Eowyns noch geschwächtem rechten Handgelenk. Luxation, vermutlich, begriff der kleine, noch rational denkende Teil in ihr, während sie den Mund öffnete und schrie; obwohl die Schreie heiser klangen und den Qualen nicht einmal ein klitzekleines bisschen ein Ende bereiteten. Unbemerkt von ihr liefen ihr zum ersten Mal heute Tränen über das Gesicht. Es war ausweglos. Sie konnte nicht vor, nicht zurück. Sie konnte nicht reden, sie konnte nicht schweigen. Sie konnte nicht leben, sie konnte nicht sterben. Sie war... jetzt schon nur noch ein Klumpen Fleisch. Sie konnte nicht mehr, und sie wünschte langsam wirklich, heute wäre nicht der Tag der Tage. Da war kaum ein Körperteil, das nicht wehtat, und sie wusste genau, dass es hier nicht enden würde. Nein, Thanatos begann gerade erst. Es musste enden. Es musste einfach enden.

Und vielleicht
würde es enden, wenn er begriff, dass sie wirklich nicht reden konnte. Vielleicht verlor er dann die Kontrolle. Nein, sie durfte das nicht wünschen, sie durfte es nicht provozieren, sie... Das durfte sie nicht. Aber... sie konnte ihn gewähren lassen. Es brachte Zeit. Zum überleben. Zum atmen. Und was spielte es schon für eine Rolle. Alles, was sie brauchten, war eben diese Zeit und Ian, der seine Aufgabe erfüllen konnte.

Nehmt mich ab, brachte Eowyn unter Mühen und Schmerzen hervor, als das Schreien abgenommen hatte, bevor sie begriff, was sie da tat. Bevor sie es sich anders überlegte, denn es gab keine Alternative, außer den Tod. Sie hatte nur ihren Notausgang, und den durfte sie nicht wählen, nicht heute. Wehre mich nicht. Nein, sie würde nur atmen. Atmen, zulassen. Niemand sein. Weg sein. Nichts sein. Sie wimmerte auf, als erneute Schmerzen ihr Handgelenk durchzuckten, weil sie sich leicht bewegt hatte. Tut es. Darum auch noch zu bitten oder betteln, das brachte sie nicht über sich. Das musste reichen. Und sie... sie würde einfach schon einmal verschwinden. Zur Hülle werden, zur Dienerin. Vielleicht bemerkte sie es nicht einmal, und wenn sie es nicht bemerkte, dann auch nicht Ian.

Also atmete sie weiter. Zog sich zurück. Atmete... und atmete.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Treppe zum Eingangstor] Matthew, Ridley


Sie verließen den Gleiter am Fuß der Treppe. Matthew blickte seinen Schüler an, noch immer schien ihm die dunkle Seite ein Gefühl von Unbehagen zu bereiten, wo Matthew sich eher willkommen und zuhause fühlte.

Der Tempel hat diese Aura schon immer gehabt, doch die meisten unausgebildeten Wesen sind nicht dazu in der Lage diese Aura der Macht wahrzunehmen. Doch ist es ähnlich wie mit dem Praxeum, einen gewissen Einfluss hat die Macht an diesem Ort auf jeden der sich ihr nähert.“

Sie stiegen die Stufen hinauf und Matthew war froh das sein Schüler als er oben ankam nicht völlig außer Atem geraten war, es gab nichts lächerlicheres als Imperiale Würdenträger, die den Weg hier herauf zurück legten, nur um am oberen Ende wie die verweichlichten Wesen, die sie waren nach Luft zu schnappen und eine Pause einzulegen. Vor dem Portal hatte sich eine Reihe Wesen eingefunden, die soeben von den Wächtern gefilzt wurden, bevor sie den Tempel betreten durften. Eine Sluissi, die die Reihen an Wesen dirigierte bemerkte Sie und deutete jemandem am Tor, kurz darauf kam ein Krieger der Wächter über die Absperrung gesprungen und näherte sich ihnen mit einem Willkommensgruß auf den Lippen.

„Darth Astax, vielen Dank für die freundliche Begrüßung. Ja dies ist mein Schüler, Ridley Solaris wie er sich bereits ungefragt vorgestellt hat.“, Matthew warf dem Gouverneur einen scharfen Seitenblick zu, er konnte spüren, dass dem Arkanier bereits eine scharfe Erwiderung ob der unzulänglichen Respektsbekundung auf der Zunge lag. Der Tarc arbeitete effizient und erfasste Ridley nun auf offiziell als seinen Schüler und kurz darauf standen Sie im Eingangsbereich des Tempels. Überall huschten Wesen hin und her, mit der einen oder anderen Aufgabe betraut. Die wenigsten von Ihnen waren Sith von Rang, die meisten bloße Jünger, die mit gesenktem Kopf von hier nach dort eilten.

„Die Macht unterscheidet nicht in Rasse, sondern lediglich in Potenzial, darum tut es der Sith Orden ihr gleich. Wenn wir nur unter Menschen oder Fast-Menschen rekrutieren würden, wäre der Orden bloß ein schwächliches Abbild von dem, was er heute ist. Die Zirkelmeister sind bis auf den Meister der Alchimisten alles Nicht-Menschen, dass der Imperator selbst ein Nogri ist, sollte aber selbst euch bewusst sein Apprentice.“

Matthew bewegte sich durch die Halle, im Gegensatz zu den meisten jedoch senkte er nicht den Blick und da er und der Gouverneur an seiner Seite Aufsehen erregend gekleidet waren starrte er auf seinem Weg die neugierigsten unter den Jüngern nieder. Es war lange her, dass er seine Aura nicht verschleiert hatte, doch hier an diesem Ort verschaffte Ihm genau seine Aura den Respekt der Jünger, sodass sie ohne Unterbrechungen zu den Aufzügen gelangen konnten.

„Wir werden uns als erstes auf den Weg in die Bibliothek machen, um das lästige Wasserproblem mit unseren Lichtschwertern ein für alle Mal zu lösen. Doch zunächst will ich meinem Quartier einen Besuch abstatten, seitdem ich zum Krieger aufgestiegen bin, war ich noch nicht im Tempel, daher werden meine Sachen, die ich nicht habe nach Truuine schicken lassen noch immer in den Kisten lagern, in die man sie geräumt hat. Außerdem will ich dafür sorgen, dass die Wächter am Zugang zur Domäne der Wissenden wissen, wer Ihr seid, damit ihr ungehinderten Zugang zu meinem Quartier erhaltet.“

Sie betraten den Aufzug und begaben sich auf die 9te Ebene des Tempels, hier standen wenigstens genauso viele Wachen wie am Eingang des Tempels, jedoch waren hier deutlich mehr Krieger am Wachdienst beteiligt, schließlich sollten vorwitzige Jünger davon abgehalten werden sich auf diese Ebene zu schleichen. Matthew zeigte seine Papiere bei einem Zabrak vor und ließ sich den Weg und die Zugangsdaten zu seinen Quartieren geben. Bisher war die Unterkunft bis zu seiner Rückkehr versiegelt gewesen. Außerdem teilte man ihm mit, dass ihm nun, wo er wieder hier war, Diener zur Verfügung gestellt wurden, wenn er sie benötigte. Da sie jedoch nur einen relativ kurzen Aufenthalt auf Bastion geplant hatten verzichtete er darauf und ließ sich lieber zwei Protokolldroiden als Bedienstete zu seinem Quartier schicken.

Der kurze Weg zu Ihrer neuen Unterkunft verlief ohne Zwischenfälle, Matthew tauschte sein schwarzes Cape gegen einen schwarzen Umhang, den er noch aus dem Bestand von seinem Meister hatte, der Stoff war von exzellenter Qualität und mit goldenen Fäden verziert. Dann machten Sie sich wieder auf den Weg in die Domäne der Lernenden. Es wurde Zeit die Technik der wasserfesten Lichtschwerter in den riesigen Bibliotheken des Ordens zu suchen.


[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | vor der Bibliothek] Matthew, Ridley
 
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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Sith-Tempel / Domäne der Lernenden / Eingangshalle ] Ridley und Matthew, sowie diverse Jünger

Nachdenklich schaute Ridley sich ein weiteres Mal in der geräumigen Eingangshalle um. Dass Seine Majestät, Darth Allegious I., ein Noghri war, was hen bekannt gewesen. Doch hatte hen es bislang immer als seltsame, anachronistische Fügung des Schicksals betrachtet, dass ein Alien in dieses höchste Amt aufgestiegen war. Jetzt, wo hen die absolut schreiende Diversität des Ordens mit eigenen Augen sah, wunderte es hen plötzlich gar nicht mehr so sehr. Es war natürlich eine rationale Entscheidung Personalmangel durch breitere Rekrutierung auszugleichen – war es doch auch hens eigene Philosophie auf Truuine. Doch dass es im Imperium ganze Institutionen und nicht nur Sonderlinge wie hen selbst gab, imponierte hem.

„Eine überraschend rationale Entscheidung, für einen Orden, der auf irrationalen Hass setzt, um seine übernatürlichen Fähigkeiten zu befeuern.“

, bemerkte Ridley auf die Erklärung von hens Meister hin und folgte ihm tiefer in den Tempel hinein. Gänzlich ungewohnt hatte Severide damit begonnen, dunkel in der Macht zu strahlen. Es war ein Umstand, der auch unter den anwesenden, schwarzgewandeten Gestalten seine Wirkung nicht zu verfehlen schien. Während die im Kontrast weiß gleißend Gouverneure durch die spärlich erleuchteten Gänge schritten, teilte sich die Masse durch die Korridore huschender Wesen wie das Meer Truuines vor einem Schiff. Es war eine seltsame Erfahrung, spürte Ridley doch die ganze Zeit über unfreundliche Blicke auf sich, die klarmachten, dass während die Anwesenden hens Meister Respekt zollten, sie ihn selbst am liebsten angegangen wären. Ein mulmiges Gefühl machte sich in den Eingeweiden des Gouverneurs breit, das ihm die unangenehme Wahrheit zuflüsterte, das hens Rang an diesem Ort nicht viel wert war.

Während Severide ihre nächsten Schritte erklärte, führte ihr Weg sie zu einer Reihe Fahrstühle. Nach einer kurzen Kontrolle unten konnten sie hochfahren, wo sie noch einmal eingehender von einer weiteren äußerst diversen Gruppe Aliens in Augenschein genommen wurden. Die Rolle, die zuletzt Darth Astax eingenommen hatte, übernahm hier ein massiger Zabrak. Das Alien war sogar ohne seine imposanten Hörner so groß wie Ridley, wies aber nichts von der Schlaksigkeit des Gouverneurs auf, sondern dekorierte seine massive Gestalt mit spielenden Muskeln, die selbst unter dem schwarzen Stoff seiner Robe gut zu sehen waren. Mit plötzlich trockenem Mund schaute Ridley etwas peinlich berührt in eine andere Richtung.

Severides Quartier war für den finsteren Tempel überraschend bequem eingerichtet und hatte sogar einen Nebenraum von der Größe einer Besenkammer, die ein Schild an der Tür als ‚Schülerquartier‘ auswies. Zugleich belustigt und verärgert warf Ridley hens Meister einen schiefen Seitenblick zu.


„Schüler gelten an diesem Ort nicht viel, nicht wahr? Nicht einmal wenn ihnen anderswo ganze Planeten unterstehen.“

, kommentierte hen lakonisch und wartete geduldig, bis hens Meister sein schwarzes Cape gegen einen Umhang der gleichen Farbe eingetauscht hatte. Wohl fiel Ridley die ausgezeichnete Qualität des Stoffes auf, der allem Anschein nach von Goldfäden durchwirkt war. Einen Herzschlag lang überlegte der Gouverneur ob hen nach dem Ursprung des Stoffes fragen sollte, verkniff es sich dann jedoch. Wenn Severide nicht grade selbst über die Mittel dafür verfügte, war jede Frage danach ein gezielter Tritt nach einem Fettnapf.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zurück nach unten, wo sie nach einem weiteren Fußmarsch durch finstere Gänge und unfreundliche Blicke in einem Raum ankamen, der die Bibliothek des Ordens sein musste. Einige Sekunden zu spät fiel es Ridley ein, wie unschicklich es war mit offenem Mund dazustehen. Rasch korrigierte hen hens Reaktion, musste jedoch trotzdem eingestehen, welchen Eindruck der Raum auf hen machte. Regale um Regale mit staubigen Folianten, ledrigen Schriftrollen und sanft glühenden Datadisketten zogen sich über gleich mehrere Stockwerke hinauf. Auch hier huschten beflissene Jünger hierhin und dorthin, während sie Stapel von gebündeltem Wissen vorsichtig von einem Ort zum anderen schleppten.

Meister und Schüler begaben sich zu einem breiten Lesetisch, wo Severide sich setzte und die Beine hochlegte. Mit süffisantem Grinsen erteilte er Ridley den Auftrag sich auf die Suche nach dem Wissen über wasserfeste Lichtschwerter zu machen, während er selbst warten würde. Es war natürlich eine weitere Lektion, doch keine die den Gouverneur störte. Ganz im Gegenteil! Innerlich leckte hen sich bereits die Finger sich ein paar Stunden Zeit zu nehmen, um ein paar finstere Bände auf der Suche nach neuem Wissen zu sezieren. Daher nickte Ridley auch sichtlich begeistert und fuhr auf dem Absatz herum, um sich auf die Suche nach einem Suchterminal zu machen.

Wenig später war der Bibliothekstisch mit Werken übersäht. Auch Ridleys Uniform zeugte von hens Bemühungen, war sie doch grau wo sie schwarz sein sollte und bräunlich wo hen einen Stapel Schriftrollen an hens Brust gedrückt hatte. Nachdem der Gouverneur einige vielversprechende Werke mitgebracht hatte, hatte auch Severide begonnen zu helfen und gemeinsam hatten Meister und Schüler sicherlich eine gute Stunde damit verbracht Inhaltsverzeichnisse zu überfliegen und spezifische Passagen eingehender zu studieren.

Das bisher vielversprechendste Stichwort war ein sogenannter ‚
Verzweigender zyklischer Zündimpuls‘, der ein Lichtschwert mittels gleich zweier Kristalle ermächtigen sollte unter Wasser zu funktionieren. Zu ihrem Pech erklärte der Foliant, in dem die Technik erwähnt wurde, jedoch nicht genau wie man sie verbaute. Aus diesem Grund waren Ridley und Severide nun auch dazu übergegangen waren, die Datenbank nach spezifischen Werken zu diesem Thema zu durchsuchen.


[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Sith-Tempel / Domäne der Lernenden / Bibliothek ] Ridley und Matthew, sowie diverse Jünger
 
.:Bastion - irgendwo im nirgendwo - Elise und ein Chiss, der aussieht wie ein Mensch

Nachdem das Treffen mit Ahna stattgefunden hatte, zerstreuten die Teams sich wieder in kleinere Gruppen. Zuvor hatten Elise und die Blauhaut die Pläne der Katakomben von Marrev abgeholt und JK hatte versucht, diese Pläne mit Plänen der Kanalisation zu verbinden. Woher sein Droide diese Pläne hatte, wusste der Chiss nicht, aber Computer und Hacken waren auch nicht seine Stärke und am Ende spielte es kaum eine Rolle. Sie hatten einen Plan. Wenn Pico die richtigen Daten ausgespuckt hatte, sah das, was sie da auf dem Holo vor sich sahen, gut aus. Zwar waren Elise und Riuen bereits in der Kanalisation gewesen, aber sie hatten nicht nach einem Zugang zum Tempel gesucht, sondern bloß trainiert. Doch ihr Weg war gut und auf diesem hatten sie keine Fallen entdeckt. Stattdessen gab es für sie die Möglichkeit, den Spieß umzudrehen. Eine Idee, die der Chiss im Hinterkopf behielt. Immerhin benötigten sie nicht nur einen Weg in den Tempel, sondern am besten zwei Wege hinaus. ‚Gehe nie einen Weg zweimal‘, war nicht der dümmste Spruch. Unauffällig bewegte man sich, indem man einen Eingang nicht zweimal benutzte…
Nachdem sie den Plan gesehen und sich Notizen gemacht hatten, gab es nichts hinzuzufügen, denn einen dummen Spruch wollte der Chiss sich sparen, nachdem ihm weitere Binsenweisheiten eingefallen waren. Mit dem Standard Jedi Spruch im Nacken trennten sich die Wege vorerst und Elise und Riuen gingen zu ihren Ausgangspunkten zurück, um von dort eine Verbindung zu dem Punkt zu finden, den JK markiert hatte. Tatsächlich gab es keinen. Damit hatten sie zwar drei Wege nach unten. Gefunden, den ersten, den Elise und er für das Training genutzt hatten und den zweiten, den sie mit Brianna genutzt hatten. Aber weder der eine, noch der andere führten zu dem Punkt, den JK auf der Karte markiert hatte und auf dem Weg gab es nichts, aber auch rein gar nichts, was darauf hindeutete, dass da eine Verbindung zu den verfluchten Katakomben war.
Frustration machte sich in dem Chiss breit und Hoffnung darauf, dass sich das Wasserbassin als nützlich erweisen würde.

Als Elise und er auf 'oberirdischem' Wege dort ankamen, waren JK und Gaya bereits da.
"
Die Luft ist rein", begrüßte Riuen die Gruppe, die nun wieder ein Quartett war, nachdem sichergestellt war, dass sie keine Lauscher oder Schaulustige hatten. Tatsächlich lag der Zugang in einer Sackgasse, die niemanden zu interessieren schien. Vielleicht weil es noch nicht allzuspät war. Für den Fall war der Chiss außerdem vorbereitet. Er hatte sich eine gute Geschichte über den Namen der Straße zurechtgelegt. Immerhin, ein Professor für Geschichte hatte schließlich Ahnung und sollte doch noch jemand auftauchen, bevor sie abtauchten, würde er ein klein wenig zu laut etwas über einen gewissen verblödeten Imperialen sagen...
Aber sie hatten Glück. Kein Lauscher an der Wand. Kein Schaulustiger. Nur ein seltsames Quartett.

Nur wenige Minuten später waren sie alle in der Kanalisation. Das dritte mal, manche von ihnen.

"Fallen und Zugänge. Bisher haben Elise und ich, bei unseren ersten beiden Erkundungstouren weder das eine, noch das andere entdeckt. Leider gibt es von unseren beiden Zugängen mit großer Wahrscheinlichkeit auch keinen Zugang zu diesem Gang." Auf der Karte hatten sie nichts ausmachen können, allerdings war alles auch nur vage gewesen, da sie keinen genauen Plan von allem hatten.
"
Eigentlich brauchen wir drei Dinge. Den Weg zu den Katakomben, die Sicherheit, dass es keine Fallen gibt und einen Notausgang, falls jemand unseren neuen Zugang versperrt oder auf uns wartet. Ein unterirdischer Weg direkt zum Raumhafen wäre ideal, aber zugegeben, zu utopisch. Trotzdem denke ich, wir sollten unbedingt Ausschau nach einem weiteren Ausgang halten. Hier zumindest sind die Pläne von Ian und in Verbindung mit denen von Pico, liegt die Lösung vielleicht mehr als nahe," Womit er erwartungsvoll in die Runde sah und den Chip mit den Plänen in die Höhe hielt. "Übereinander gelegt, sollten wir etwas finden."

.:Bastion - Treffpunkt unterhalb des Wasserbassins in der Kanalisation - Elise, Riuen, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.
 
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Bastion - Center - Friedhof - Ahna, Markus, Brianna, weiter weg Marrev (NPC)

Kae tat, was Ahna ihr riet, und ließ sich gut auf die spontan angesetzte Übungseinheit ein, allerdings auf etwas unkonventionellere Art und Weise, als die Rätin es angedacht hatte. Aber wenn es der Echani half, ihre für Ahna unverständlichen Posen auszuführen, dann sollte es ihr nur Recht sein - hauptsache, es funktionierte.
Dann öffnete die Ritterin ihre Augen. Ahna war sich sicher, dass sie selbst richtig lag, doch ob Kae zum gleichen Schluss gekommen war? Es würde zumindest einiges vereinfachen, denn gegen ihren Willen wollte sie die Echani nicht wirklich zurück in den Sith-Tempel schicken. Das konnte beinahe nur schief gehen.

Aber diese Sorge konnte sie anscheinend ad acta legen, und die Pau'anerin zeigte eine grimmige Variante eines ihrer seltenen Lächeln.


"Gut gemacht. Das war der erste Schritt zu dieser Technik. Wenn wir zurück auf Coruscant sind, werden wir daran weiterarbeiten."

Lösungsorientiert kehrte die Ritterin dann wieder zum eigentlichen Thema ihres Hierseins zurück und Ahna nickte. Ein Interface würde problemlos zu besorgen sein, medizinische Ausrüstung hingegen stand schon längst bereit, auch wenn sie nicht genau wussten, womit sie zu rechnen hatten. Dann aber sprach Kae etwas an, das nicht sonderlich überraschend war - selbstverständlich. Viele gerade kampfbegabte Jedi hatten eine besondere Bindung zu ihrer Waffe, und Ahna hatte schon sehr stark vermutet, dass es ihrer Gegenüber nicht anders gehen würde. Sie lächelte erneut minimal, dieses Mal beinahe amüsiert.

"Ich denke nicht nur, dass es das vermutlich nicht mehr ist, sondern ich weiß es. Ich habe mich darum gekümmert, dass es nach Coruscant gebracht wird, und es kam gerade noch rechtzeitig an, damit wir es mitnehmen konnten. Du bekommst es zurück, sobald die Zeit reif ist - zum jetzigen Zeitpunkt wäre es noch viel zu riskant, wenn es jemand bei dir auffindet.
Eines noch",


schritt Ahna ein, bevor die Echani sich verabschiedete.

"Dice soll darauf achten, den Zeitraum zwischen Befreiung und Wachwechsel so kurz wie möglich zu halten, um keinen Veracht zu erregen. Ich hätte etwa eine halbe Stunde vorgeschlagen, aber ich überlasse es euch, den passenden Punkt zu wählen. Es wird jemand rechtzeitig vor Ort sein."

Kae schloss mit den traditionellen Worten, und Ahna befiel kurz ein merkwürdiges Gefühl, als sie sie hörte, welches sie aber sofort wieder abschüttelte und stattdessen nickte.

"Möge sie es in der Tat", gab sie der anderen Jedi zurück und sah ihr dann kurz hinterher.

"Nun, das war aufschlussreich", meinte sie nachdenklich und wandte sich dann wieder an Finn.

"Danke für Eure Begleitung. Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann würde ich mich direkt von Euch verabschieden, denn die neuen Informationen lassen mir nicht mehr viel Zeit, wie Ihr Euch denken könnt. Habt Ihr noch Fragen?"

Sie fürchtete schon, wo all das hinführen würde, dennoch würde sie mit Gonay darüber reden müssen - und vielleicht mit Jemiss, damit er sich um den Standort von Kaes Vision kümmerte. Denn wenn sie richtig lag... dann war es heute Abend nicht vorbei für sie alle.
Doch sie würde nichts überstürzen. Erst einmal mussten die Pläne übergeben werden, und dann hatte sie bis heute Abend wirklich noch genug zu tun...


Bastion - Center - Friedhof - Ahna, Markus, Brianna, weiter weg Marrev (NPC)
 
[Bastion - Bonetown]Darth Angelus, Hadar

Ja, Hadar hatte sich entschieden.
"Von nun an wird meine Treue Euch gehören, Darth Angelus. Und ich werde nicht wie eure erste Schülerin scheitern.", Hadars Stimme war klar und frei von Zweifeln, als sie dem Mann antwortete, der sie besiegt hatte - und der ihr versprach, sie auszubilden. Dadurch Stärke und Macht zu erlangen, von der die Kriegerin bisher nur geträumt hatte. Als er vom Versagen seiner ersten Schülerin berichtete, schürzte sie nur verächtlich ihre Lippen. Das Galaxis war ein gefährlicher Ort. Tödlich und voller Dinge, die einen fressen würden, wenn man nicht schneller und stärker war. Es war kurzsichtig und dumm von dieser Frau, die Gelegenheit - das Geschenk - die Macht dazu zu erlangen, zurückzuweisen. "Ich weiß um mein Können und auch um meine Grenzen. Ihr habt sie mir gezeigt. Aber ich will wachsen und nie mehr schwach sein." Raveen hatte sie zu einer Waffe geschmiedet, die Darth Angelus zu tödlicher Schärfe schleifen würde.

Noch im Dreck von Bonetown kniend, nahm die Jägerin ihren ersten Auftrag von ihrem neuen Herrn entgegen und neigte respektvoll den Kopf.
"Ihr werdet die gewünschten Informationen schon bald erhalten." Die kahlköpfige Frau wartete, bis sich der Sith abgewandt und entfernt hatte, bevor sie sich erhob und wieder wie ein Schatten mit der Nacht verschmolz. Es war Hadars zweite Mission in Bonetown und bereits für die erste hatte sie sich gründlich vorbereitet, so war es ein leichtes für sie, einen Unterschlupf zu finden und die Daten auf dem erhaltenen Stick zu sichten. Ihre Zielperson hieß Akuma Kurogai und war als Patriarch einer der in Bonetown aktiven Unterwelt-Familien kein so einfaches Ziel, wie die Hehlerin, die sie früher am Abend getötet hatte. Aber in ihrem Kopf begann sich bereits ein Plan heraus zubilden. Aber dazu mußte sie zuerst etwas mobiler werden - der Bezirk war zu groß, um zu Fuß unterwegs zu sein.

Es hatte wieder angefangen zu regnen, langsam und stetig. Hadar schob sich die Kapuze über den kahlrasierten Kopf und klappte den Mantelkragen nach oben. Ein paar Straßen weiter fand sie, was sie gesucht hatte: Vor einem Club abgestellte Speederbikes, einige davon ganz offensichtlich stark modifiziert, grell lackiert und mit archaischen Accessoires geschmückt, die nicht so ganz in die Urbanität dieses Viertels von Bastion passen wollten. Fell, Federn, Zähne... Hadar schüttelte schmunzelnd den Kopf, blieb aber vorerst noch im Schatten eines nahen Hauseingangs verborgen und ließ ihren Blick suchend über den Eingangsbereich streichen. Solche sorgfältig gepflegten Schätzchen würde man nicht ohne Bewachung lassen. Die kaputte Holo-Werbung flackerte in unregelmäßigen Abständen und tauchte dann alles vor ihr in grellbuntes Licht und scharf begrenzte, tiefe Schatten. Es dauerte einen Moment bis sich ihre Augen in die unstete Beleuchtung gewöhnt hatten, aber dann sah sie in der Dunkelheit einen winzigen roten Punkt aufglimmen und wieder dunkel werden. Dort stand ihr Mann. Ein raubtierhaftes Grinsen teilte Hadars Lippen, als sie, die Hände tief in den Taschen ihres schweren Mantels, ihren Beobachtungsposten verließ und gut sichtbar auf die Straße trat und auf den Club zusteuerte.


"Was für'n Mistwetter..."

Kurz bevor sie die Wache erreichte, die rauchend und offensichtlich gelangweilt an der grauen Permabetonwand lehnte. Männlicher Mensch, pseudoprimitive Symbole, eine Jacke aus Lederimitat und irgendwo darunter mindestens ein schwerer Blaster. Er schaute auf und musterte sie mit abschätzendem Blick. Was er sah, konnte die Jägerin in seinen Augen lesen: Ihr kahler Kopf, das robuste Auftreten in ihrem inzwischen etwas mitgenommenem schweren Mantel, der von ihrem Projektilwerfer und einem Blaster auf der anderen Seite ausgebeult wurde - als Frau uninteressant, aber durchaus jemand, der in Bonetown zurecht kam. Jemand, der ihm gefährlich werden konnte. Der Mann stieß sich von der Wand ab und stand gerader und wachsamer, wirkte aber noch nicht feindselig. Gut.

"Ist ein bisschen spät für nen Spaziergang. Was willst du hier?" Seine Hand war in der Nähe des Blasters, aber Hadar roch den Alkohol in seinem Atem und war sich ziemlich sicher, dass sie schneller wäre. Sie zuckte mit den Schultern und lächelte jovial - gab sich so harmlos, wie sie konnte. Hielt zunächst einen Abstand, der nicht bedrohlich wirkte. "Das sind nette Maschinen. Gehört eine davon dir?" Als sein Blick zu den Speedern zuckte, vermied es die Sithschülerin, den Kopf zu drehen. Aber sie registrierte mit Zufriedenheit die Richtung, in die das Gangmitglied schaute.

Es war nicht auf die vollständige Ablenkung der Wache, auf die sie aus war. Die sekundenlange Verwirrung, der Herzschlag, den der Mann brauchte, um zu entscheiden, ob Hadar eine Bedrohung war, genügte ihr. Mit dem nächsten Schritt stand Hadar Brust an Brust vor ihm, drückte mit der einen Hand das Kinn nach oben und zog mit dem Messer in der anderen einmal quer über seinen Hals. Von Ohr zu Ohr. Hadar hatte schon früh gelernt, dass das keine Redensart war. Es war eine Notwendigkeit. Der lange Schnitt, der sowohl Schlagader und Luftröhre durchtrennte, ersparte dem Opfer längeres Leiden. Und vor allem starb es leise. Nachdem der Mann aufgehört hatte zu zucken, zog sie den Körper noch etwas tiefer in die Schatten neben dem heruntergekommenen Gebäude und klopfte seine Kleidung ab. Glimmstängel und Feuerzeug wanderten in ihre Taschen, ein paar Credits, der Schlüssel für sein Speederbike. Mit seinen Waffen konnte sie nichts anfangen, aber einer Eingebung folgend, beschloss sie, seine bepatchte Lederjacke mitzunehmen. Mit einiger Anstrengung wuchtete sie sich den Körper über die Schulter und verfrachtete ihn in einen der übelriechenden Container, die in der Gasse neben Club standen. Auf dem Rückweg stellte die Jägerin fest, dass der Regen schon dabei war, die Blutlache wegzuspülen.

Bonetowns Farben wechselten langsam von Schwarz zu Grau, als die Jägerin mit dem erbeuteten Speederbike in der Nähe des Stardust-Nachtclubs ankam. Der prunkvolle und bei Dunkelheit wohl sicher kitschig ausgeleuchtete Haupteingang war zu dieser frühen Stunde so verlassen und trostlos wie alles andere hier. Neben- und Lieferanteneingänge fand sie in einer Hintergasse. Zügig verschaffte sie sich Zugang zum gegenüberliegenden Gebäude und suchte sich einen einigermaßen bequemen Beobachtungsposten auf dessen Dach. Wenn irgendetwas Interessantes in der Nähe des Clubs passierte, würde ihr das von hier oben nicht entgehen.

[Bastion - Bonetown - Stardust-Nachtclub]Hadar
 
[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Bibliothek] Matthew, Ridley, sowie diverse Jünger

Die Erkenntnis des Gouverneurs, dass Schüler an diesem Ort nicht viel galten hatte Matthew mit einem schwachen Lächeln erwiedert.

„Der Größte Teil des Tempels, das Unterste Ende der Pyramide ist den Jüngern zugedacht. Es gibt hier so viele Jünger, dass ein einzelner davon keinen Wert im Orden hat. Schüler sind diesem Rangsystem zu Folge nur so viel Wert wie ein Meister es ihnen zusteht. Da ich nur ein Krieger bin seid ihr unter den Schülern am unteren Ende der Nahrungskette. Niemand wird euch dafür Respekt zollen und für die meisten anderen Mitglieder seid ihr ein leicht ersetzbares Gut. Dass ihr ein Gouverneur seid bringt euch im Orden ebenfalls keinen Respekt ein, die Macht die ihr durch euren Rang in der Verwaltung ausübt ist hier viel zu weit weg. Wenn Ihr Respekt wollt müsst ihr ihn euch verdienen, dabei solltet Ihr jedoch im Hinterkopf behalten das Ranghöhere Sith euch überlegen sind und euch so viel Respekt zeugen wie die meisten Wesen einer Ameise Respekt zeugen, wenn ihr nicht essenziell für ihre Pläne seid.“

Auf den ernüchterten Blick seines Schülers sagte Matthe bloß: „Strengt euch an lernt und trainiert, so könnt ihr zumindest bei Mitgliedern eures Ranges Respekt erlangen und verlangen. Hier im Tempel seid ihr ein unbeschriebenes Blatt, ihr habt keinen Jüngerdienst geleistet und seit gerade erst in den Orden aufgenommen worden. Die meisten werden euch unterschätzen und davon ausgehen dass eure Ausbildung jetzt erst beginnt.“

In der Bibliothek angekommen schickte Matthew den Gouverneur aus nach dem gesuchten Wissen zu suchen. Während er es sich am Lesetisch bequem machte. Erst als Ridley die ersten Hinweise gefunden hatte begann er mit zu helfen und bald waren sie beide bis über beide Ohren in Büchern Rollen und Pergamenten vergraben. Die eigentliche Technik hatten sie gefunden, es hatte irgendetwas mit der Verwendung von 2 Kristallen zu tun aber einen genauen Bauplan suchten sie auch nach 2 Stunden noch.

Die Studienerfahrung des Gouverneurs machte dann jedoch den Ausschlag. Matthew war sich sicher er hätte noch Stunden gebraucht um der gleichen Kette an Querverweisen, Zitaten und Quellenangaben zu folgen. Schließlich hatte Ridley jedoch das korrekte Werk gefunden und sie kopierten sich alle benötigten Daten auf ein einfaches Holocron, damit konnten sie die Informationen sicher verwahrt mit zurück Krach Truuine nehmen falls sie nochmal benötigt wurden.

Nicht weit von der Bibliothek gab es Werkstätten und so machten sie sich dort als nächstes auf den Weg hin um Ihre Lichtschwerter entsprechend zu modifizieren.

„Wenn wir mit dem Schwert fertig sind werden wir einen Trainingsraum aufsuchen und an euren Schwerttechniken Pfeilen. Ich will sehen wie sich euer Makashi entwickelt und ob es in einem Kampf hält.“

Mit Freude spürte Matthew, das der Gouverneur nicht zögerlich ob des anstehenden Kampftrainings war sondern eher eine sanft brodelnde Ungeduld und Kampfbereitschaft ausstrahlte.

[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Werkstatt ] Matthew, Ridley, sowie diverse Jünger
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn

Das unheilvolle Grinsen des Sith wurde breiter, als die Frau anfing zu schreien und erste Tränen über ihre Wangen liefen. Ohne jegliches Mitleid betrachtete er die Frau und genoss ihr Leiden, zog daraus Kraft und das Gefühl seiner Macht über sie.
Er betrachtete sie eher wie ein Objekt, denn ein menschliches Wesen. Sein Blick war kühl, jedoch interessiert und sein Kopf neigte sich ein wenig, so als ob er sich ein Kunstwerk ansehen würde. In seinen Augen war sie nichts Wert. Nur ihre Informationen machten sie zu etwas brauchbarem, doch sonst war sie zum Tode verurteilt, wenn er oder
Darth Keebo alles aus ihr herausgepresst hatten. Er hatte im Gefühl, dass sie bald brechen würde, weil sie nicht mehr konnte, da ihre Kräfte sie verließen.

Die ersten Anzeichen zeigten sich bereits anhand ihrer Haltung und schließlich an ihren Worten und es dauerte einen Moment, bis Darth Thanatos wirklich begriff, was sie von ihm verlangte. Es war so unerwartet, dass er den Inhalt ihrer Worte nicht sofort erfassen konnte.
Ungläubig und schließlich höchst amüsiert sah er die Jedi an und begann zuerst leise in sich hinein zu lachen, bis sein Lachen sich steigerte und unangenehm an den kahlen Wänden widerhallte. Sie wählte einen überaus interessanten Weg, um ihren Schmerzen ein Ende zu bereiten. Zumindest vorerst zu beenden.

Langsam und genüsslich umkreiste der Mann sie und ließ sie noch ein wenig weiter so hängen. Er spürte ihre Schmerzen, die nicht nur durch die Elektropeitsche ausgelöst worden war, sondern insbesondere auch durch die Art ihrer gefesselten Stellung.


“Höchst amüsant, Jedi. Dies zeigt tatsächlich wie verzweifelt du mittlerweile bist!”


Spottete der Sith und blieb schließlich vor ihr stehen und griff an ihren verletzten Arm und zog mit Absicht nochmal daran und lächelte diabolisch.

“Ich hätte gedacht, dass du zäher wärst, Jedi. Aber ihr seid alle verweichlicht in eurem Orden.”

Meinte er und ließ sie wieder los und setzte dann ein gespielt mitleidiges Gesicht auf und strich ihr mit dem Daumen die Tränen aus dem Gesicht.

“Aber…ich bin ja kein Unmensch. Ich werde dir deinen Wunsch erfüllen, wenn du schon so danach bettelst.”

Seine gelben Augen leuchteten vor Vorfreude und sein Grinsen wurde immer breiter. Er überlegte ihr ihren Wunsch an Ort und Stelle zu erfüllen, entschied sich dann jedoch dagegen, da er es selbst genießen wollte und ebenfalls eine entspannte Position einnehmen wollte. Daher befreite er ruckartig ihre Handschellen von der von der Decke hängenden Kette, so dass die Frau hart zu Boden fiel. Ihre Ketten an den Füßen löste er schließlich vom Boden und packte die Jedi dann am Nacken und zwang sie mit dem Rücken erneut auf den Metalltisch und stieg auf allen Vieren über sie und betrachtete sein Opfer hungrig wie ein Raubtier seine Beute. Seine Erregung war ihm deutlich anzusehen.

“Jetzt gehörst du mir, Jedi. Mit Leib und Seele! Gebrandmarkt bis in alle Ewigkeit.”

Kündigte er an, während er sich Zeit ließ und sein Opfer betrachtete. Diesmal vorbereitet, falls sie sich doch wehren sollte. Den Genuss einer Jedi würde er nicht so bald wieder bekommen.

“Keine Sorge, ich werde mir Zeit lassen, Jedi.”

Kündigte er an, während er noch bekleidet über ihr kniete und sein Gesicht ihrem immer näher kam, um sie zu demütigen und suchte mit seinen Lippen ihre, während seine rechte Hand einen Weg suchte, um sie erniedrigend anzufassen.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Eowyn wusste nicht, wie viel Zeit sie hatte. Sie konzentrierte sich schon jetzt ganz auf sich, auf ihre Mitte, auf alles, das sie nicht bemerkten lassen würde, was außerhalb vor sich ging. Dennoch konnte sie nicht umhin, Thanatos' Lachen zu bemerken, das immer lauter wurde und so... amüsiert klang. Als er wieder schwieg, gab Eowyn sich allergrößte Mühe, sich weiter hinabsenken zu lassen. Sie ging stark davon aus, dass er nicht widerstehen können würde, und sie musste bereit sein, zu verschwinden. Atmen. Kleiner werden. Atmen. Sich auflösen. Atmen. Ein Nichts... Es passte ihr gut, dass der Sith anscheinend etwas Zeit brauchte, um über ihren Vorschlag nachzudenken. Sie wurde ruhiger, atmete die Schmerzen fort, ignorierte sie, genau wie das, was sie gesagt hatte.
Es gelang ihr auch noch zu ignorieren, was
er sagte, doch seine folgende Tat riss sie wieder zum Teil aus ihrer halben Meditation. Thanatos' grober Griff nach ihrem Arm schickte erneut scharfe Schmerzspitzen durch sie hindurch, und Eowyn gab sich keine Mühe, ihren Schrei oder besser, ihre Schreie, zurückzuhalten - herauslassen, alles herauslassen, denn je mehr sie herausließ, desto weniger würde Ian spüren. Thanatos' Worten hörte sie erneut kaum zu, es war nicht relevant, womit er sie erneut demütigen wollte, so lange es nur simple Worte waren, die nichts aussagten. Schließlich ließ er sie los, und sobald die Schmerzen ein wenig nachließen, konzentrierte sie sich erneut auf ihre Atmung. Sie hatte all das gelernt. Sie hatte all das trainiert. Sie war in der Lage dazu. Sie musste sich zusammenreißen.

Was ihr auch in gewisser Hinsicht gelang. Eowyn zuckte nicht zusammen, als etwas beinahe sanft ihr Gesicht berührte. Ein Finger, der ihre unbemerkten Tränen fortwischte... Diese Geste erinnerte sie an Ian, oder besser daran, wer sie beide vor diesem Planeten hier gewesen waren, und gerade deshalb verabscheute sie umso mehr, was Thanatos da tat - und er wusste, da war sie sich sicher, wie sehr eine solch "liebevolle" Geste sie verstören würde. Es war seine pure Absicht, und gerade deshalb bemühte Eowyn sich, einfach nur weiterzuatmen. Dass ihr Körper sich leicht anspannte konnte sie hingegen nicht verhindern - wie auch. Sie hatte schon längst die größte Kontrolle über ihren Körper verloren, was ihr blieb, war noch ihr Geist. Und diesen musste sie irgendwie schützen - und weiteratmen. Kleiner werden... Noch kleiner...

Noch immer hielt Eowyn die Augen geschlossen. Die Worte und Berührungen reichten ihr vollkommen aus, doch so wurde sie davon überrascht, dass ihre Arme plötzlich frei waren und sie selbst zu Boden fiel wie ein schwerer Sack. Es war reines Glück, dass sie sich dabei nicht an den Füßen verletzte. Lange konnte sie jedoch nicht darüber nachdenken. Sie konnte Thanatos' Vorfreude, seinen Genuss, seinen Machthunger durch die Macht spüren, als er sie ohne Umstände auf den Tisch bugsierte, und wie sie gesagt hatte, wehrte Eowyn sich kein bisschen, als sie darauf landete. Sie hatte gelernt - es brachte kein bisschen etwas, im Gegenteil. Es würde alles nur noch viel schlimmer machen. Dafür gab sie sich Mühe, all die Rückschläge in ihren Bemühungen, sich zurückzuziehen, die durch Thanatos' Aktionen aufkamen, zu ignorieren und einfach weiterzumachen. Sie nahm seine Stimme nur noch von weitem wahr, während sie weiterhin ihre Augen zusammenkniff. Sie musste ihn ignorieren, durfte ihn nicht sehen - sonst würde sein Gesicht für lange, lange Zeit in ihrem Gedächtnis bleiben... Es reichte, seine Nähe zu spüren, es reichte vollkommen aus - Kleiner werden. Kleiner. Zu einem Nichts. Niemand. Atmen. Atmen... Sie durfte nichts mitbekommen, damit Ian nichts mitbekam. Sie durfte nichts bemerken. Sie war weit fort von hier, an einem stillen, kleinen Ort, denn sie selbst war ebenfalls klein, sehr klein, ein winziges kleines Ding...
Dennoch spürte Eowyn seinen Atem nah an dem ihren, kurz bevor sie seine Lippen auf den ihren spürte. Seine Hand berührte sie ebenfalls, aber das war nicht halb so wild wie das, was seine Lippen da taten. Sie hatte ihm erlaubt... aber doch nicht... Das war... falsch... Eowyn presste unbewusst ihre Lippen zusammen, während sie sich weiterhin bemühte, alles zu ignorieren. Sie wünschte innig, ihre Meditation würde besser funktionieren, doch ohne die Macht war es einfach beinahe unmöglich, alles um sie herum zu ignorieren. Sie musste weiterhin atmen, atmen, sich verkleinern, verschwinden... doch ohne die Macht... Aber die Macht hatte sie verlassen. Ließ sich zurückhalten von kleinen technologischen Geräten, ließ sie im Stich wegen diesen Dingern...

Plötzliche, tiefe Erleichterung durchströmte Eowyn, als sie eine schlagartige Erkenntnis hatte. Wieso hatte sie es nicht früher begriffen, wieso hatte sie diesen Notausgang nicht früher gewählt?! Es war so einfach. So leicht... so effektiv. Sie würde nichts mehr spüren. Sie würde nicht bemerken, was Thanatos da tat, und damit auch Ian nicht. Und weil der Sith über ihr sie gerade so
innig berührte, würde er zumindest auch nicht ohne Schaden davonkommen. Es würde wehtun, ja, aber was machte das schon. Ein kurzer Moment... eventuell auch zwei oder drei... Vielleicht hatte ihr Plan sonst noch irgendwelche Macken, irgendwelche Haken oder Fehler, aber für langes Nachdenken hatte sie weder Kraft noch Zeit. Sie musste es tun, bevor hier Dinge geschahen, an die sie sich nicht würde erinnern wollen...

Eowyn griff nach der Macht, die sie um sie herum spürte, die die ganze Zeit da war und gleichzeitig doch nicht, und wappnete sich innerlich gegen den Schmerz, den der folgende starke elektronische Impuls ihr zufügte. Er tat weh, ja, aber sie hatte damit gerechnet, und es war nichts im Vergleich zu dem, was später folgen würde. Sie schrie auf, doch sobald sie halbwegs denken konnte, wiederholte sie es, und wiederholte es erneut - und irgendwann, beim vierten, fünften, wievielten Mal auch immer, war es das letzte Mal.

Eowyns Geist gab auf und sie fiel endlich in die Arme der so ersehnten, dunklen, tiefen und vor allem stillen und schmerzfreien Ohnmacht.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos
 
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[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste

Na bitte. Es ging also doch mit dem guten Benehmen. Auch wenn Valeria dafür ihre geschätzte Anonymität aufgeben mußte und sie wußte, dass Daemons plötzlicher Sinneswandel nicht dem Respekt vor ihr als Person, sondern ihrem Namen und dem Einfluß ihres Bruders geschuldet war. So wie immer, wenn sie in der Öffentlichkeit stand - und Dank dieses Fastmenschen tat sie es nun - schluckte die Tochter von Thyrus Muraenus den Ärger darüber und setzte ein feines, höfliches Lächeln auf. Hinter Namen und Amt verschwand alles, was ihre Persönlichkeit ausmachte. Gräfin Muraenus von Dubrillion - sie war nur die letzte in einer langen, langen Reihe von Trägern dieses Titels und einzig ihm war sie verpflichtet. Also nahm sie sich zurück. Vergaß Valeria und alles, was sie ausmachte, zum Wohle der Dynastie und ihres Hauses. Trotz ihres bequemen, gepolsterten Stuhles saß sie so aufrecht, dass ihr Rücken nicht die Lehne berührte und blickte Daemon offen und aufmerksam an.
Haus Muraenus gewährte ihm eine Audienz.


"Ich verzeihe Euch, Daemon Galdore Mitracha. In Unkenntnis habt Ihr Euch zu unhöflichem Verhalten hinreißen lassen, ich bin sicher, das wird nicht wieder vorkommen."

Er sah gar nicht so übel aus, wenn er so ein klein wenig verunsichert lächelte. Ganz akzeptabel für einen Fastmenschen. Aber dann sagte er etwas, das Valeria dazu brachte, beide Augenbrauen in einer Geste völliger Überraschung zu heben. Sie sollte über die gleiche Gabe verfügen, wie ihr Bruder? Daemon mußte sich irren. Sabar hätte sie sicher nicht in Unkenntnis darüber gelassen... Oder?
Metin rettete sie aus ihrer vorrübergehenden Verlegenheit und servierte persönlich das Frühstück. Sie dankte dem Inhaber des traditionsreichen
Café Kaveri leise und freundlich. Danach widmete die Aristokratin sich dem sorgfältigen Auffalten ihrer Stoffserviette - eine willkommene Unterbrechung des Gesprächs, die die junge Frau nutzte, um zumindest für den Moment ihre Verletzbarkeit zu überspielen und ihre Fassung wiederzuerlangen. Inzwischen hatte sie Übung darin. Das hier war nicht schlimmer, als die öffentlichen Auftritte nach der Vernichtung ihrer Familie durch einen feigen Terroranschlag. Valeria legte ihre Bestürzung beiseite wie ihre Serviette, und nach einem Augenblick der Schwäche lächelte sie wieder gefasst und formulierte eine ausweichend-nichtssagende Antwort.

"Ich habe höchsten Respekt vor dem Orden, leider halten mich meine Pflichten gegenüber der Familie im Moment davon ab." Die Dynastie hatte Vorrang. Hatte immer Vorrang.

Die zierliche Frau ignorierte die Komplimente, aber es gelang ihr nicht, den Hauch von Skepsis in ihrer Stimme zu unterdrücken, als ihr Gegenüber davon sprach, dass es die Macht gewesen sei, die ihn an ihren Tisch geführt hätte.

"Die Macht." Valerias Antwort war so trocken wie der Fels von Eisensang. "Vielleicht hat sie das."

Sie häufelte ein Löffelchen Konvitüre auf ihr Croissant und nahm einen kleinen Bissen, tupfte sich den Mund mit der Serviette und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Daemons blaue Augen. Abgelenkt nahm sie noch einen Schluck Caf und beschloss einen zweiten Versuch: Valeria Muraenus richtete ihre Aufmerksamkeit auf Daemons Frage.

"Mein Bruder ist Herzog von Nordsang und steht dem Haus Muraenus vor. Ich übernehme die Aufgaben, die er mir überträgt. Darth Angelus wird wissen, wann es an der Zeit ist, mit meiner Ausbildung zu beginnen."

Manchmal war es gar nicht so übel, sich hinter Rollen und Regeln verstecken zu können.

"Ich habe bisher weder Cantonica noch Niamos besuchen können, hörte aber davon, wie schön es dort sein soll. Sind Sie und ihr Vater dann Hoteliers? Oder sind die Lokalitäten, die Sie leiten... anderer Art?"

Valeria verzog keine Miene, als sie die Frage stellte. Sie wußte, dass auch Sabar und sein Freund Moxley - seit kurzer Zeit ihr persönlicher Assistent, Bodyguard und Ratgeber - nicht eben zimperlich in der Wahl ihrer Geschäftsbeziehungen waren.

[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste
 
Bastion – Sith-Tempel – Pyramide der Hexerinnen, in Darth Keebos Quartier – Ian

Die Uhr tickte, seit Ian die elende Zelle Eowyns verlassen hatten. Endlich gab es ein Zeitfenster, einen Countdown, etwas, das dazu in der Lage war, Hoffnung und den Drang noch einen Moment länger durchzuhalten, beeinflussen konnte. Eowyn war informiert darüber, dass sie nun wussten, wo das Labor war. Jetzt brauchten sie das Virus und einen Weg, Eowyn hier herauszubekommen. Mit diesen – und nur mit diesen – begab Ian sich zurück in sein Quartier und suchte fieberhaft im Holo, einen geschützten Kanal nutzend, nach Informationen über die Kanalisation und Informationen über das Tempelgebäude. Noch hatte er nichts vom Außenteam gehört und Ian konnte die Füße nicht stillhalten. Einfach nur warten? Unmöglich.

Zuerst suchte Ian nach einfach zugänglichen Informationen. Von Häusern und deren Abwassersysemen hatte der Dunkelhaarige keine Ahnung, doch er las, dass in einigen Fällen der Keller, den er hier synonym mit den Katakomben wähnte, direkt an die Kanalisation angeschlossen war. Dann wiederum gab es auch Keller, in denen es einen Abwasserschaft gab, in den das Wasser geleitet wurde – und dieser Schacht war mit der Kanalisation verbunden.

Die Karten der Kanalisation vor sich ausgebreitet, legte Ian schließlich die Karten, des Tempels darüber, um eine Ahnung davon zu bekommen, wo genau etwaige Rohe verlaufen konnten.
Doch in den Katakomben selbst hatte Ian keine Wasserleitungen gesehen. Keine sanitären Räume, keine Wasserhähne oder Brunnen. Nichts, was darauf schließen ließ, wo und an welcher Stelle Rohrsysteme sein konnten. Allerdings hatten weder Brianna noch er, explizit nach Hinweisen gesucht. Die Katakomben waren ein System – eines, das auch von geheimen Bruderschaften genutzt wurde und Ian konnte sich kaum vorstellen, dass sie alle die Kanalisation nicht ebenfalls nutzen. Bei einem normalen Haus würde es sehr wahrscheinlich keine Zugänge geben. Aber hier, im Tempel, in dem es notwendig war, Geheimnisse zu verbergen und Fluchtwege offenzuhalten?
Es gab Gerätschaften, die dabei behilflich sein konnten, Leitungen zu finden und natürlich gab es noch die Macht. Die Nacht brach herein, bis Ian entschied, es für jetzt auf sich beruhen zu lassen. So wenig er jetzt schlafen gehen wollte – es war notwendig, um morgen erholt zu sein. Denn morgen war der wichtigste Tag.

Am nächsten Morgen stand Ian dennoch früh auf, und begab sich zurück in die Katakomben, um selbst auf die Suche zu gehen. Dort unten tastete er die Wände ab, spürte, griff nach der Macht, wollte den Wänden ihre Geheimnisse entlocken, etwas Hilfreiches finden. Eine Prozedur, die Ian so lange wie möglich versuchte, bis er es nicht mehr dort unten aushielt, bis sein Geist ihn eindringlich warnte, sich in Sicherheit zu begeben.
Mit den neuen Informationen zog Ian sich abermals in sein Quartier zurück und versuchte weiter, mit einer verbissenen Konzentration nur an die Pläne zu denken.
Dabei spürte er leise im Hintergrund etwas, das ihn schon gestern zutiefst verängstigt und besorgt hatte. Wenn es auch heute nur schwach da war – er spürte Eowyn. Und er wusste, dass Thanatos wieder bei ihr war. Da war ein leises Echo, ein dumpfes Gefühl. Beides war längst nicht so intensiv, wie gestern, doch eindringlich war.
Halte noch ein bisschen durch. Sie musste noch ein kleines bisschen durchhalten, ein paar Stunden. Zur Not… So sehr ihn dieser Gedanke auch schmerzte, er musste ihn zu Ende denken, denn das war er Eowyn schuldig. Falls sie es nicht aushielt, würde er ihr verzeihen. Was auch immer sie erdulden musste, er würde ihr verzeihen, falls sie es nicht aushielt.

Schließlich wollte Ian ein zweites Mal in die Katakomben, doch als er die Türe seines Quartieres gerade öffnen wollte, ertönte ein leises Klopfen und obwohl Ian nicht spüren konnte, wer da war, hatte er mehr, als nur eine vage Ahnung. Brianna.
Ian öffnete hastig und tat, was ihrer Tarnung am besten half. In einer schnellen Geste zog er die Frau an sich, so nahe, dass es für einen Beobachtenden aussehen musste, als würde er sie küssen. Und damit zog er sie in sein Quartier, um sie gleich wieder loszulassen.

Bastion – Sith-Tempel – Pyramide der Hexerinnen, in Darth Keebos Quartier – Brianna, Ian
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Sith-Tempel / Domäne der Lernenden / Bibliothek ] Ridley und Matthew, sowie diverse Jünger

Während Meister und Schüler bis über beide Ohren in staubigen Büchern und rissigen Schriftrollen steckten, gingen Ridley Severides Worte über hens Status im Orden nicht aus dem Kopf. Der Tempel schien ein hartes Pflaster zu sein, wo Respekt nicht einfach über klangvolle Titel ausgeteilt wurde. Selbst ein Gouverneur Seiner Majestät wurde wie Luft behandelt, wenn neben ihm ein voll ausgebildeter Sith stand. Es war eine Einstellung der Ridley etwas abgewinnen konnte – auch wenn hen natürlich genervt war, dass hens durchaus beträchtliche bisherigen Leistungen nicht in Betracht gezogen wurden. Nach jahrelangem, hartem Studium imperialer Politik und einer noch härteren Aufgabe einen ganzen Planeten umzubürsten, galt hen hier in etwa so viel wie ein Jünger, der über denselben Zeitraum hier die Latrinen geputzt hatte. Vermutlich sogar eher weniger. Doch hatte der Gouverneur schon ganz anderen Gestalten bewiesen, dass hen hens Position durch Kompetenz und nicht durch ein paar glückliche Zufälle erworben hatte. Der Tempel würde gewiss nicht anders sein, auch wenn hen für den Moment von einer tieferen Position aus agieren musste, als es hen schmeckte.

Nach vielleicht zwei Stunden konzentrierten Suchens kam dann der Durchbruch. Nachdem Ridley sie über eine komplizierte Schnitzeljagt Literaturverzeichnisse, Fußnoten und obskuren Zitiermethoden geführt hatte, fanden sie den gesuchten Bauplan schließlich. Zum seufzenden Kopfschütteln des Gouverneurs befand die Anleitung sich in einem schmalen Band über waffenlosen Nahkampf! Dort waren einige Seiten eines mehrere Jahrhunderte alten Tagebuches abgedruckt, die beschrieben, wie ein Sithlord einen Feldzug gegen eine Gruppe
Seyugi Derwische auf Recopia angeführt hatte. Wasserfeste Lichtschwerter waren, so der nicht näher benannte Sith, dazu eingesetzt worden den waffenlos kämpfenden Derwischen in den schwefelhaltigen Meeren des Planeten zu Leibe zu rücken.

Mit dieser Erkenntnis in der Tasche machten Ridley und Severide sich schließlich auf den Weg in die Werkstätten, um das gelesene Wissen in die Tat umzusetzen. Der Umbau war komplizierter als gedacht, waren die Baupläne doch nicht auf einen gebogenen Griff ausgelegt, doch mit einem guten Rat von hens Meister war der Gouverneur dann doch in der Lage den zweiten Kristall so unterzubringen, dass das Schwert wieder korrekt zusammengebaut werden konnte. Der letzte Test war dann ein Probelauf in einem flachen Wasserbecken, das sich in Kontakt mit Ridleys roter Klinge beinahe sofort in Dampf verwandelte. Was die Operation jedoch überlebte war das Lichtschwert, das ohne zu Stocken weiter funktionierte. Mit einem triumphierenden Grinsen warf Ridley Severide einen Blick zu, der seine eigene Klinge nun ebenfalls erfolgreich testete.

„Das sieht gut aus. Wollen wir dann unser Glück im Trainingsraum versuchen?“

, fragte der Gouverneur, der bereits auf das Kommende brannte. Bisher hatte hen in erster Linie alleine trainiert, oder war unter Severides wachsamem Auge einzelne Lektionen durchgegangen. Ein wirkliches Duell mit einem unbekannten Gegner hatte hen sich bisher noch nicht geliefert. Bisher war es in erster Linie darum gegangen die Grundlagen zu meistern, wofür ein Sparring eher kontraproduktiv war. Zu leicht war es sich im freien Kampf schlechte Gewohnheiten anzueignen. Doch nun war das anders und Ridley freute sich schon sehr auszuprobieren, was hen von vornherein am Lichtschwertkampf gereizt hatte.

Gemeinsam machten sie sich also auf den Weg und fanden sich bald in einem der öffentlichen Trainingsräume wieder. Der Boden war mit weichen, hexagonalen Matten ausgelegt, die sich beinahe nahtlos von einem Ende des Raumes zum anderen streckten. Eine Handvoll trainierender Jünger war anwesend, die die beiden Neuankömmlinge jedoch nicht weiter beachteten und sich in Paaren, alleine, oder mit einem Trainingsdroiden ihren eigenen Übungen widmeten. Nun doch etwas nervös fiel Ridleys Blick auf einen dunklen Fleck, der verdächtig nach frisch getrocknetem Blut aussah und schaute dann erwartungsvoll zu hens Meister hinüber.


[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Bastion Center / Sith-Tempel / Domäne der Lernenden / Trainingsraum ] Ridley und Matthew, sowie diverse Jünger
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, Darth Thanatos, Eowyn

Im Rausch seiner Überlegenheit und Macht betrachtete er die Jedi und genoss den Moment. Noch nie hatte er solch eine Gelegenheit gehabt. Die meisten seiner Opfer brachen relativ schnell und starben dann entweder durch seine Hand oder verrotteten in einer der unteren Verliese des Ordens. Das die Jedi sich so widerstandsfähig zeigte, war zwar ärgerlich, dennoch auch auf eine interessante Art und Weise reizvoll. Es spornte ihn an, gab ihm eine Aufgabe, die nicht binnen von wenigen Minuten oder Stunden vorbei war. Es war wie ein gutes Rätsel, welches man mit Ruhe genoss und schließlich mit Geduld und Kreativität knackte. Diese Jedi galt es nicht nur zu knacken, sondern zu brechen und er spürte, dass die Jedi diesem Zustand immer näher kam.

Die Lippen des Mannes berührten die der anscheinend hilflosen Frau und er spürte ihren innerlichen Widerstand und die aufeinandergepressten, harten Lippen seines Opfers. Abgelenkt durch seine Überlegenheit in dieser Situation, bemerkte er viel zu spät, welchen Plan die Frau verfolgte und so schaffte es die Jedi, dass ein heftiger Schmerz ihn durchzuckte. Seine Lippen lösten sich von ihr und es dauerte eine Weile, bis er begriff, woher dieser Schmerz kam- was schon den nächsten Schlag zur Folge hatte. Schnaufend, zuckend und wütend grollend, lag er halb auf ihr und kniete sich dann über sie, um vor dem nächsten Elektroschock vom Tisch zu springen. Wütend und fassungslos, sah er die Frau an und wusste im ersten Moment nicht so recht, was er tun sollte, um sie zu unterbrechen. Er durchschaute ihren Plan recht schnell, doch dann war es schon vorbei und sie entging durch selbst erzwungene Ohnmacht seiner Übergriffigkeit.


Erstaunt und gleichzeitig erzürnt sah er zu der leblos wirkenden Jedi und war über ihren Plan und wie sie es durchgezogen hatte, doch etwas erstaunt und perplex. Seine Lust war dahin. Ohnmächtig brachte ihm das Ganze überhaupt nichts und er versuchte sie irgendwie zu wecken, in dem er ihr ein paar Mal mit der flachen Hand ins Gesicht schlug, doch ohne Erfolg. So konnte er vorerst nicht weiter machen und wie viel hatte er bisher heute aus ihr heraus gepresst? Wenig. Nicht einmal ihren Körper hatte er richtig genießen können. Allumfassend ein ernüchterndes Ergebnis. Unzufrieden über sich selbst, lief er kurz in der Verhörzelle auf und ab und riss die Jedi schließlich vom Tisch und zerrte sie zu Boden, wo er beide Fußfesseln wieder an ihr befestigte, die an Ösen und Kettengliedern am Boden angebracht waren. Dort ließ er die Frau mit Handschellen auf dem kalten, harten Boden liegen und überlegte noch, sie mit kontinuierlichen Elektroschocks zu quälen, ließ es jedoch bleiben, da er die Hoffnung hatte, dass die Frau noch rechtzeitig wieder wach wurde, ehe Darth Keebo sie beanspruchen würde. Außerdem wollte der andere Sith sie auch noch brauchbar zum Verhör. Es war für sie beide zu hoffen, dass die Frau rechtzeitig wieder erwachte und vor allem hatten ihre Fesseln, die dazu dienten ihre Macht zu unterdrücken, einen ziemlichen Nachteil, den es in Zukunft zu unterbinden galt.

Genervt sah er auf die bewusstlose Frau hinab. So war sie für den Moment unbrauchbar und nutzlos. Verdammte Jedi! Er würde dafür sorgen, dass sie diesen Notausstieg morgen nicht mehr nutzen konnte.
Ruckartig drehte sich der Mann um, während sein Mantel schwungvoll wehte und verließ die Verhörzelle und ließ sie verschließen und von Wachen bewachen. Er würde später noch einmal nach ihr sehen, bzw. sehen lassen und falls sie wieder erwachte, würde er vielleicht doch noch seinen Spaß mit ihr haben können.

Bis dahin… musste er seinen aufgestauten Frust loswerden. Er war ein geübter Kämpfer und doch blieb man nicht ohne Training in Form und Training war immer ein gutes Mittel zum Zweck, um nicht die Fassung und die Kontrolle über sich und die dunkle Seite zu verlieren und die Jedi schlussendlich in Rage zu töten, ehe sie die wichtigen Informationen ausgeplaudert hatte.
Mit wehenden Umhang, schnellen Schritten, welche durch die schweren Stiefel klangvoll begleitet wurden, marschierte der Sith durch die Gänge und suchte eine der größeren Trainingsanlagen auf, in der Domäne der Lernenden. Um diese Uhrzeit war mehr los als befürchtet und er fand dadurch keinen einzigen leeren Trainingsraum für sich. Genervt suchte er schließlich einen auf, der nur von wenigen Sith (
Ridley und Matthew) und Jüngern besucht war. Ohne großartig Kenntnis von den Anderen zu nehmen, lief der Sith Exekutor quer durch den Raum und seine Miene war wie versteinert und auf einen an der Wand stehenden Trainingsdroiden fokussiert.

Zum Aufwärmen ging er die Grundform mit seinem Lichtschwert durch, sowie einige Basisschlag-und Trittkombinationen, bis er sich schließlich einen Kampf aus Trainingsdroide und Kampftelematen lieferte, die er mit Form V bekämpfte, um eine Balance zwischen Soresu- und Makashitechniken zu finden. Völlig in seinem Element wirbelte er mit seiner einfachen, roten Klinge herum und nahm nur wenig Notiz von den Anderen.
Während des Kampfes kreisten seine Gedanken noch lange Zeit um die gefangene
Eowyn und wie er sich für ihre Dreistigkeit rächen würde. Sie würde seinen Zorn definitiv zu spüren bekommen und wenn sie Pech hatte, dann vielleicht noch heute.

Darth Thanatos erhöhte schließlich die Schwierigkeit und versuchte seinen Geist von störenden Gedanken zu befreien und seinen Körper voll und ganz auszulasten, um seinem Zorn ein passendes Ventil zu geben.


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Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, alleine

Das erste, das Eowyn spürte, als sie langsam wieder zu Bewusstsein kam, war ihr Handgelenk. Schon ohne, dass sie es bewegte, strahlte es intensive Schmerzen aus, und Eowyn biss ihre Zähne zusammen, um alles leichter zu veratmen. Sie wagte es nicht, ihre Augen zu öffnen - einerseits, weil sie nicht wusste, ob sie alleine war, und andererseits, weil sie sich vor dem fürchtete, was sie sehen könnte. Da war keine andere Präsenz im Raum, die sie passiv wahrnehmen konnte, aber das bedeutete nichts. Was, wenn Thanatos schlicht darauf wartete, dass sie wieder aufwachte, um was auch immer zu tun? Andererseits würde es vermutlich nicht helfen, die Augen geschlossen zu halten, drang langsam die Logik zu ihr durch, denn sie war schlicht nicht abgeschirmt. Er würde wissen, dass sie wach war - so oder so... Am liebsten hätte Eowyn sich klein gemacht, sich irgendwie versteckt, doch sie musste nachsehen, sie musste wissen, woran sie war...

Sie blinzelte vor allem mit dem rechten Auge in das helle Licht und erkannte einige Sekunden später, dass sie in der Tat anscheinend alleine war - zumindest in diesem Raum. Sie lag auf dem Boden, so viel hatte sie begriffen, und dann fielen ihr die Augen schon wieder zu, bevor sie aus Versehen einen Blick auf sich selbst werfen würde.
Sie hatte also ein paar Minuten Ruhe. Ihr Plan hatte funktioniert, ihr Peiniger war fort - aber ob er sein Werk vollendet hatte oder nicht... Sie wollte nicht darüber nachdenken, sie wollte nicht in sich hineinspüren aus Angst, zu erkennen, dass Ian... Aber sie musste. Sie wusste, dass sie musste, denn sollte sie es hier irgendwie herausschaffen, wovon sie definitiv noch nicht überzeugt war, dann würde sie es wissen müssen, sonst würde es sie bis ans Ende verfolgen.
Momentan war ihr Körper so voller Schmerz, dass es ein leichtes war, keinen einzelnen bewusst zu lokalisieren, von ihrem Handgelenk einmal abgesehen, doch wenn sie sich konzentrierte, wenn sie sich anstrengte... Bestandsaufnahme. Sie musste ohnehin wissen, verstehen, was alles geschehen war, auch, wenn sie am liebsten einfach nur hier liegen würde, die Augen geschlossen, ohne Gedanken, ohne Erinnerung, ohne... Aber falls Ian sie holte... Er würde vermutlich fragen, sie brauchte... Antworten... Damit er weitermachen konnte. Damit er sich nicht sorgte. Damit das Virus hier irgendwie herauskam. Damit alles einen Sinn hatte. Sie durfte doch nicht jetzt erneut versagen.

Ihr Kopf. Ihr linkes Auge war etwas zugeschwollen, sie hatte kaum sehen können; und er tat weh, als wäre sie damit gegen eine Betonwand gelaufen, mehrfach... Sie hatte vorhin immer wieder doppelt gesehen, was kein Wunder war nach den erneuten Blitzen. Was ihre Muskeln und ihr Skelett abbekommen hatte würde sich erst später zeigen, aber das war egal, davon konnte Ian ohnehin nichts wissen. Ihr Hals fühlte sich noch immer an wie rauer Stein, selbst das Atmen tat beinahe weh, und sie fragte sich, ob sie jemals wieder würde schmerzfrei sprechen können, aber vermutlich waren das rein übertriebene Gedanken, die sie sofort beiseite schob, beiseite schieben
musste.
Das Handgelenk. Natürlich. Ihr Bauch... ein dunkler, tiefer Schmerz, aber sie wusste nicht, was dort nicht stimmte, konnte es nicht sagen. Ihr Rücken - vielleicht war auch ihr Oberteil durch diesen einen Hieb zerstört, er würde es sehen können, keine Chance, etwas vorzumachen. Ihr Körper im allgemeinen, ihre Nerven, ihre Muskeln... Dumpf, stetig. Und zuletzt... zuletzt...

Sie konnte nichts spüren. Das... war ein gutes Zeichen, oder? Doch es wollte sich noch keine Erleichterung einstellen. Es konnte sein, dass sie sich irrte, oder?
Eowyn atmete tief ein und wieder aus, bevor sie erneut mühsam die Augen öffnete und langsam an sich heruntersah. Ihre Handgelenke waren wieder gefesselt, was die starken Schmerzen in ihrem rechten Gelenk erklärte. Ihre Füße waren mit dem Boden verbunden. Ansonsten... sah sie so aus wie zuvor. Da waren keine Risse, da war nichts sonderlich verrutscht oder nur teilweise vorhanden, und das in Kombination damit, dass nichts wehtat, sie nichts spürte...
Eowyn schloss wieder ihre Augen und drängte alle Gedanken beiseite. Sie hatte getan, was sie konnte, mit dem Ergebnis würde sie sich auseinandersetzen, falls es notwendig werden würde. Der Drang, sich wieder in die hinterste Ecke des Raumes zu flüchten, stieg erneut enorm an, aber nun, da sie wusste, dass ihre Füße sie hier festhielten, war es keine Option. Doch sie tat, was möglich war; rollte sich ein, so gut sie konnte, machte sich klein, unsichtbar. Sie würde nicht daran denken was geschehen würde, falls Ian sie nicht rechtzeitig hier herausholen würde, denn es war klar, dass Thanatos nun absolut keine Gnade mehr walten lassen würde, ganz im Gegenteil. Sie wusste zwar nicht, wie er das Problem mit ihren machtunterdrückenden Handschellen umgehen wollte, aber sie war sich sicher, dass er eine Lösung finden würde, vermutlich war er schon dabei - ganz im Gegensatz zu ihr, die sie doch kaum mehr denken konnte. Nein, sie würde nicht daran denken. Sie würde
überhaupt nicht denken. Woran auch, worüber auch. Da war nichts, woran sie denken konnte oder gar wollte. Sie war ausgeliefert; entweder dem Sith, der sie für all das heute leiden lassen würde und bei dessen vermutlichem Zorn ihre jetzigen Schmerzen wahrscheinlich ein Witz waren, oder aber Ian, der der einzige war, der jetzt noch irgendetwas für sie würde tun können, wenn er es denn rechtzeitig tat. Sie war der Meinung, seine geistige Berührung irgendwann vorhin vielleicht gespürt zu haben, aber vermutlich war es nur eine Illusion gewesen, ein Wunschgedanke. Sie hatte sich solche Mühe gegeben, dass er möglichst wenig von all dem mitbekam, und falls er nun wirklich nicht rechtzeitig kam, falls Thanatos zuerst hier auftauchte...

Dieser Weg war falsch. Sie war kurz darauf, in Panik zu verfallen, erkannte Eowyn und spannte ihren Körper unwillkürlich an. Sie musste atmen. Atmen. Nicht denken. Weshalb auch. Wenn sie etwas wusste, dann, dass sie nur ein Spielball war, eine Dejarikfigur, ein Niemand, niemande dachten nicht... und jetzt hatte sie Zeit. Sie hatte Zeit genug, um endlich zu tun, was sie heute schon so oft versucht hatte, woran sie immer wieder gehindert worden war. Sie atmete, atmete, atmete weiter und tat nur das, während sie sich langsam immer mehr in sich selbst zurückzog und erneut richtigerweise zu einem Nichts und einem Niemand wurde, das unwichtig war, für das niemand sich interessierte und das nur existierte, um die Mission zu beenden. Sonst... nichts.


Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, alleine
 
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