? Bastion ? Center ? Hotel "Thron" ? Icebär ? Janem ?
Noch ehe Roar sich zu der Aussage seines Mentors äußern konnte, öffnete sich die Tür und Janem stürmte bei bester Laune in den Konferenzraum. Durchaus etwas irritiert, da er seinen Halb-Bruder selten so "glücklich" gesehen hatte, folgte er ihm mehr oder weniger verwundert durch dessen Ausführungen hindurch. Der Todesstern war also beschlossene Sache und Janem würde den Bau höchstpersönlich leiten. Soweit so gut, diese Entwicklung war durchaus absehbar gewesen, nachdem er seinen Segen gegeben hatte.
Aber die danach folgenden Worte von dem Chiss Overlord zogen sein Herz fast bis zum Erbrechen zusammen. Janem, dieser Wahnsinnige, hatte also herausgefunden, dass Mara mit ihrem Schüler auf Bastion war und hatte dem Imperator natürlich sofort gepetzt, anstatt Phollow zuerst darauf anzusprechen! Dieser Narr!
Und nun sollte die Jedi hingerichtet werden, öffentlich über Holonet, auf Befehl seines Meisters. Kurze Zeit regierte die Panik den jungen Sith Executer, der nicht fassen konnte, was sein Halb-Bruder angerichtet hatte. Er würde niemals zulassen das Mara starb, und er würde es schon garnicht selber tun! Der Chiss wusste sicherlich, dass er sie liebte, und genau deshalb hatte er diese Maßnahmen bei Arthious erzwungen.
Purer Hass, nie dagewesener Hass baute sich systematisch in dem jungen Menschen auf. Eine gewaltige Welle durchströmte ihn, erfasste jeden Gegenstand in dem Raum und lies ihn erzittern. Wie ein plötzliches Erdbeben vibrierte alles und einige Dinge flogen ohne Ziel durch den Raum und zerstörten sich selbst bei dem Auftreffen auf die Wände des Konferenzraumes. Ein Fokus zur Macht, zur dunklen Seite, nahm immer mehr Gestalt an und formierte sich in einem kreisförmigen Gebilde rund um Phollow, dass wie ein verwundetes Tier ruckartig ausschlug, unkontrolliert, in jede Richtung. Wieder und wieder krachten Stühle und Tische unter den unkontrollierten Zuckungen des Hasses zusammen, zerbarsten unter der vernichtenden Kraft der dunklen Seite der Macht. Er war fast betäubt von den Gefühlen die ihn nun heimsuchten, voller Enttäuschung wie er auch nur annähernd an Janem glauben konnte. Alle seine Erinnerungen an die schönen Tage von damals, die die beiden Jugendlichen miteinander verbracht hatte, die Gedanken an seine Adoption in die Familie Hal'Oun'Tian, einfach alles was ihn bei Janem gehalten hatte, war in diesem Moment für immer vernichtet worden. Er hasste Janem, mehr als alles andere, mehr als sich selbst. Der Tag würde kommen an dem er seinen lästigen, falschen Bruder töten würde! Und es würde der erste Mord sein, den er begehen würde, bei dem er ein Lächeln auf den Lippen tragen würde...
Aber nun war keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen. Er musste etwas aufhalten, was sich schon in Bewegung gesetzt hatte, und das so schnell er nur konnte. Rasend schnell arbeitete der Geist des jungen Sith und nach nur wenigen Sekunden hatte er schon eine Lösung für alle Probleme parat, mit der er seinen voreiligen, schon nervig gewordenen Halb-Bruder erneut in seine Schranken weisen konnte.
Mit schnellen Schritten und einem so grimmigen Gesichtsausdruck, wie er ihn noch nie zuvor getragen hatte, die Macht um ihn herum tobend, eilte er auf den Ausgang des Konferezraumes zu, riss die Tür mit der Macht auf und trat heraus. Zackig drehte er sich noch kurz um und sah in das verständnislose Gesicht des Wesens, dem er am meisten den Tod wünschte. Mit einer tiefen, für ihn untypisch aggressiven Stimme sprach er:
Wage es nie wieder, dich in meine Angelegenheiten einzumischen, Sith Warrior! Du würdest es nicht überleben, wenn du mich nur noch einmal versuchst zu übergehen. Besonders dann, wenn du nicht annähernd weisst, welche Pläne ich geschmiedet habe!
Narr!
Mit einem mächtigen Schlag knallte die Türe zum Konferenzraum zu und der junge Sith bahnte sich den Weg zu Arthious Aufenthaltsort in dem Hotel. Niemand, absolut niemand versuchte ihm auch nur in die Nähe zu kommen.
Ohne zu klopfen und ohne sich anmelden zu lassen, flog die Tür zu Arthious Zimmer auf und Phollow betrat den eleganten, provisorischen Thronsaal seines Meisters. Es war für den Imperator ein leichtes die Wut und den grenzenlosen Hass zu spüren, die Aggression, die seinen Schüler im Moment völlig beherrschte. Selbst sein Blick zu Arthious gewand war in dieser Sekunde noch alles andere als respektvoll oder unterwürfig. Erst als sich die Gedanken und Gefühle des jungen Mannes etwas legten, fiel er auf die Knie und senkte schuldbewusst sein Haupt. Er schwieg, lange Zeit, um seine Reue zu zeigen.
Dann, mit starker und voller Stimme, sprach er zu dem Imperator.
Meister, es tut mir leid, euch so unangemeldet zu stören. Ich weis, dass mein Verhalten respektlos euch gegenüber war und ich bereue so unbeherrscht gewesen zu sein. Allerdings ist mein Anliegen von höchster Wichtigkeit und ich muss eure Zeit deshalb ohne zu Fragen in Anspruch nehmen. Bitte hört mich vollständig an, und richtet dann über mich.
Phol schwieg und wartete, ob sein Meister jetzt schon Einwände vorbringen würde. Aber dem war nicht so, und deshalb fuhr er nun fort:
Meister, es geht um die Jedi und ihren Schüler, die momentan hier auf Bastion als meine Gefangenen sind. Und es geht auch um den Bau dieses Todessterns.
Es tut mir leid, dass ich versäumte euch mitzuteilen, wie meine Pläne bezüglich der Jedi, und nun auch dem Todesstern waren. Ich werde es nun nachholen, Meister.
Der junge Sith räusperte sich, ehe er seine eigentliche Rede begann:
Ursprünglich sah ich dich Chance, die Jedi und ihren Schüler auf unsere Seite zu ziehen. Beide verfügen über eine den Jedi unübliche Einstellung und Auffassung. Sie leben nicht streng nach dem Kodex und sind sehr von ihren Emotionen geleitet. Außerdem empfindet die Jedi Gefühle für mich, die ich hervorragend nutzen kann, um sie zu unserer Anhängerin zu machen. Es fehlt nicht mehr viel dann wird sie eine Sith sein und uns dienlich sein, Meister.
Des Weiteren vermute ich, dass diese Jedi für uns wichtige Informationen haben könnte. Wenn ich mit meiner Arbeit weiter machen könnte, würden diese Informationen bald für unsere Ziele bereit liegen und nutzbar sein, vertraut mir!
Erneut schwieg Phollow kurz. Er wusste, die genannten Gründe waren gute Gründe, allerdings brauchte er noch etwas anderes, dass die ganze Sache perfekt machte.
Aber das Wichtigste, mein Meister, wird ihre Rolle bei dem Bau des Todessterns sein!
Der junge Mann hob seinen Kopf und zog seine Kapuze nach hinten. Seine blauen Augen funkelten voller Entzücken, ehe er fortfuhr.
Wie ihr selbst wisst, besitzt unsere Innere Sicherheit gefährliche Lücken! Zu viele Jedi, Geheimdienstler und anderes republikanisches Gesocks hat es in letzter Zeit unbemerkt auf unsere Planeten geschafft und Informationen entwendet. Die Republik ist uns momentan überlegen, was die zahlreichen Ereignisse beweisen. Zweifellos lag das am Versagen meines Vorgängers oder einiger anderer inkompetenter Leiter des Geheimdienstes und der Sicherheitskräfte. Und obwohl wir das nun wissen ist die Chance gering, diese Fehler auf die schnelle wieder auszubügeln. Es wird Zeit dauern, und die haben wir nicht bei dem Bau des Todessterns.
Zufrieden atmete er lange aus, als ihm die Einleitung zu seinem genialen Plan famos gelungen war.
Wir können also mit Sicherheit davon ausgehen, mein Meister, dass die Republik und die Jedi frühzeitig die Informationen über den Bau des Todessterns bekommen würden! Wir können es nicht verhindern! Aber was wäre, wenn wir selbst gekonnt steuern, welche Informationen sie erhalten?!? Was wäre wenn wir auch noch im selben Schachzug erfahren, wie sie dagegen vorgehen wollen?
Erneut schwieg er still und ein diabolisches Lächeln lag auf seine vollen Lippen.
Mein Plan ist es, der Jedi bewusst diese Informationen durch mich zufließen zu lassen und ihr die Möglichkeit zu geben, diese auch weiterzuleiten. Sie wird im Glauben sein, dass sie diese Informationen rein zufällig aufgeschnappt hat und natürlich versuchen sie weiterzugeben. Wir verfolgen und überwachen jeden Kontakt, den sie herstellt und erhalten so ausführliche Hinweise über das geplante Verhalten der Jedi und der Republik bezüglich unseres Todessterns. Wir werden genau wissen, wie, wann und wo sie zuschlagen und können uns optimal auf sie vorbereiten oder gar in eine Falle locken und für den Krieg wichtige Geiseln machen.
Aus diesen Gründen brauchen wir die Jedi lebend. Sie sind der Schlüssel zu unserem endgültigen Triumph um die Herrschaft in dieser Galaxie.
Das Funkeln seiner Augen schien annähernd auf das von Arthious überzuspringen, zumindest hoffte er das. Abschließend sprach er:
Ich weiss, dass dieser Plan riskant ist, aber ich garantiere euch, dass er Früchte tragen wird. Ich habe alle Vorkehrungen getroffen und werde mich persönlich um das Gelingen kümmern. Vertraut mir, Meister...
Phollow senkte seinen Kopf. Nun würde er sehen, wie überzeugend er war. Zweifellos war sein Plan genial, aber diese Tatsache zu erkennen war nicht jedermanns Stärke... [
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? Bastion ? Center ? Hotel "Thron" ? Arthious ?