Mr. Kevora
LP-Soldier
Dazu zwei Fragen junger Mann
1. Hast du schon andere Comic Verfilmungen gesehen? (Keine Sorge ich respektiere deine Meinung, aber es gibt sogar ganz objektiv so viele Filme, inklusive aller je gedrehten Superman Filme, die um Längen besser sind, als Man of Steel.)
2. Meinst du das mit Ben Affleck wirklich ernst? Ich gebe dir mit Michael Keaton ja recht, und Ben Affleck gibt sich tatsächlich Mühe, aber er bleibt wirklich während des gesamten Films schrecklich farblos. Da fand ich sogar den guten alten Val Kilmer als Bruce Wayne überzeugender.
Gut am Ende sind Geschmäcker aber auch einfach verschiedenen, und ich freue mich, das der Film auch gefallen kann, bei all der Kritik.
Und ach ja! The Walking Dead / Batman Spoiler.
Maggie und Negan sind Batmans Eltern! LOL
So, junge Dame (?), erst mal zu Punkt 1:
Ja, ich habe vermutlich alle relevanten Superheldenfilme gesehen, die es gibt (selbstverständlich sind Filme wie der Captain America der 90er hier und da ausgenommen), aber auch so wage ich zu behaupten, dass ich was Filmgeschichte und aktuelles Kino betrifft recht bewandert bin und hier definitiv kein Laie spricht, der in seinen (gerade mal) 23 Jahren nur 2 Filme gesehen hat - MIR persönlich gefällt Man of Steel nunmal so gut.
Zum 2. Punkt:
Ben Affleck ist ein toller und facettenreicher Schauspieler und ein noch besserer Regisseur - er war zweifellos DIE perfekte Wahl, auch was die Batman standalone Filme betrifft! Mag sein, dass dir sein Batman nicht gefiel, doch meiner Meinung nach liefert er genau das, was ich von dem Charakter erwarte: im Batsuit ist er ein "Badass" und als Bruce Wayne charmant, ABER es kommt deutlich zum Ausdruck, dass sein Charme nur gespielt ist (siehe die Szene in Luthors Haus: "The restrooms are upstairs."). Er ist ein Charakter, der von seiner Vergangenheit geplagt wird (siehe Robin Anzug) und dies ist der Grund für sein radikales Vorgehen. Keatons Wayne hatte denselben Charakterzug, aber sein Schauspiel wirkte auf mich immer sehr eintönig - statt grimmig, war er eher traumatisiert/abgelenkt und charmant zugleich. Auch hier ist es natürlich Geschmackssache, aber in dem Aspekt war Affleck mMn ein wenig glaubwürdiger. Die "klassische" Darstellung aufgrund ihres Alters und Kultstatus höher zu loben zeugt für mich nicht von Objektivität, sondern von Prinzipien und mit Val Kilmers hölzernem "I killed them" will ich Affleck schonmal garnicht vergleichen...
Burtons '89er Batman mag in vielerlei Hinsicht ein besserer Film sein als BvS (immerhin machen Editing und Pacing dort Sinn), aber dieser qualitative Vorteil ist mMn nicht gleichbedeutend mit schauspielerischer Qualität. Beide Darstellungen und Charakterisierungen sind Produkte ihrer Zeit und somit so verdammt unterschiedlich, sodass daraus nur eine Geschmacksfrage resultieren kann - und in diesem Fall gefällt mir Affleck deshalb besser.
Insgesamt sollten Menschen (gerade in einem DISKUSSIONSforum) dazu in der Lage sein, Meinungen Anderer zu akzeptieren, ohne dabei gleich ihre fachliche Kompetenz oder Wahrnehmung anzuzweifeln. Aus dem Grund gab es auch haufenweise Diskussionen zur Veröffentlichung von Man of Steel: die Einen lieben ihn, die Anderen hassen ihn. Ich gehöre zu Ersteren, da er diese Mythologie mMn sehr gut umsetzt und dem Ganzen mit Zods Ende einen neuen (und logischen) Twist verleiht. Etwas nicht zu mögen, nur weil es anders oder neuer ist, finde ich unangebracht. Ich bin auch mit einem Batman großgeworden, dessen einzige Regel darin bestand, niemandes Leben zu nehmen und trotzdem gefällt mir Batfleck. Zeiten ändern sich und somit auch die Filmindustrie (trotz der immergleichen Reboots/Prequels/Re-imaginings...