Ich tendiere stark zu Boba Fett. Die Mandalorianer zur Kotor Zeit sind mir gänzlich unsympatisch, weil sie plündernd über teils ungeschützte Welten herziehen und nach Macht anstelle von Ruhm und Ehre gieren. (Ein Beispiel dafür sind die Neo-Kreuzritter, die Mados heuern selber Söldner an.) Wenn überhaupt, dann könnte man hier Rohlan Dyre zur Wahl stellen, da er sich vom Eroberungskrieg distanziert, jedoch trotzdem den mandalorianischen Idealen treu bleibt.
Warum Montross überhaupt zur Wahl steht, ist bei einer derart negativ belasteten Figur nicht zu verstehen; er verstößt gegen mandalorianische Grundfesten, indem er Jaster eindeutig im Stich lässt und Jango zurücklassen will. Im würde ich sogar den Titel "Mandalorianer" aberkennen.
Jango indes ist ein tapferer Krieger mit bewegender Kindheit, der jedoch in seinem Hass auf die Jedi (=auf die Republik) die Grenze zwischen der Tätigkeit als Kopfgeldjäger und der als Auftragskiller überschreitet.
Kal Skirata ist die warmherzige Vaterfigur, die bereit ist, jeden in seine Familie aufzunehmen, jedoch auch versucht, seinen "Ade" jegliche Mando-Traditionen aufzuzwingen. (So haben ihn seine leiblichen Söhne unter anderem deshalb verstoßen, weil er sie mit 8 Jahren auf einen seiner Feldzüge mitnehmen wollte.) Sein Einsatz für die Klonkrieger-Sklaven der Republik ist dagegen rührend, dass er für sein Familienwohl durchaus bereit ist, über Leichen zu gehen, weniger.
Bleibt also noch Boba, der ähnlich seinem Vater seine Eltern früh und durch Gewalt verliert. Doch obwohl er erst auch großen Hass auf die Jedi hat, überwindet er ihn schließlich, und im fortgeschrittenen Alter wird aus dem Draufgänger manchmal ein nachdenklicher und durchaus liebenswerter Mann, der jedoch seines Amtes als Mandalore wegen immer noch einen auf Hart machen muss.