Belkadan

[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

All die Überlegungen und Fragen, alles wegen ihr. Vielleicht... vielleicht war es besser, wenn er sich wirklich wieder zurückziehen würde. Er hatte seinen Traum ausgelebt, gestern Nacht. Doch heute erkannte er wieder, dass sie eine Jedi und er etwas ganz anderes war. Ein Gesetzloser, ein Rebell. Und das konnte einfach nicht funktionieren.

?Lord Blade??

Dieser Traum würde wohl immer ein Traum bleibe beziehungsweise wieder ein Traum werden. Die vergangene Nacht ungeschehen machen, das konnte niemand. Es war alles so wunderschön gewesen, der Corellianer konnte sich nichts schöneres vorstellen.

?My Lord??

Ihre Bestimmung war es, eine Jedi zu sein. Seine Bestimmung hatte er noch nicht so ganz gefunden. Jedoch durfte er sie nicht davon abhalten, ihrer Bestimmung nachzugehen.
Aber wie konnte er nur... so etwas schönes wieder aus den Händen geben? Immer wieder hatte er gesucht, nach jemandem, dem er vollkommen vertrauen konnte und... die Liebe, er wusste, dass er sie bis in sein tiefstes Inneres liebte.
Doch wie es jetzt aussah, würde er schon wieder verlieren. Wie auch Kiana. Wie er immer verloren hatte, und verlieren würde.


?Lord Blade? Vice Admiral Rutherford ist nun auf dem Schirm! ?

Erst jetzt vernahm er, dass Kent ihn nun schon zum dritten Mal ansprach.
War war vollkommen in seinen Gedanken versunken. Er spürte, wie diese Kälte wieder kam und die Wärme verdrängte. Tionne hatte ihm gestern diese Wärme gegeben, ihn damit überflutet und das Verlangen auf immer erweckt, stets mehr dieser Wärme zu tanken.
Jetzt kam die Kälte zurück, die Gefühllosigkeit und der klare Verstand war geweckt. Eis.


?Lord Blade, was sollen wir mit den Feinden machen??

Das war eine andere Stimme. Sie gehörte zu Rutherford.

?Schießt sie in Stücke.?

Da war nur Wut, Zorn und Hass, vor allem auch auf sich selbst in seiner Stimme. Er senkte langsam den Kopf und zwang sich dazu, sich etwas zu beruhigen. Er wollte sich aber nicht beruhigen. Er... nein. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für solche Spielchen. Es kam momentan nicht auf ihn an, sondern auf die Forces of Hope und ihr Wohl. Das war das erste Ziel.
War blickte auf und sah das Bild mit dem Gesicht Rutherfords auf einem der oberen Bildschirme.


?Starten sie die Jäger und machen sie die Waffen startklar. Ich will zuerst wissen, was sie wollen. Falls uns das nicht gefällt, dürfen sie meinen ersten Befehl ausführen.?

War atmete einmal tief durch und wandte seinen Blick von Rutherford ab, sah Melvil an. Er konnte den besorgten Blick des Generals deutlich erkennen und wusste sofort, dass dieser sich weniger Sorgen um den bevorstehenden Angriff machte, als viel mehr um seinen Chef.

?Halten sie die Verbindung offen, General. Machen sie die Hälfte unserer Abwehrgeschütze startklar und die Schilde bereit zum aktivieren. Normalerweise sollten wir keins von beiden benötigen.?

[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
Belkadan ~ Burg ~ Tionnes Quartier

Tionne wurde langsam kalt, doch sie kümmerte sich nicht darum, blieb einfach sitzen. Die Verzweiflung verrauchte, als sie sich auf die Macht konzentrierte, wandelte sich zu Resignation. Sie dachte an Jedi-Ideale und Wertvorstellungen. Sie sah sich selbst, wie sie früher gewesen war, jung, voller Elan, und bereit für diese Ideale zu kämpfen, um jeden Preis. Wie sie alles gegeben hatte, um zu zeigen, wozu sie fähig war. Schließlich war sie so sogar in den Jedi-Rat aufgenommen worden. An sich war das schon unglaublich. Doch nun ... war alles anders. Die Jedi-Ideale, sie begann an ihnen zu zweifeln. Sie befolgte sie nicht mehr. Kümmerte sich nicht mehr um die Jedi, die ihr kein Zuhause mehr waren. Und deswegen fühlte sie sich schuldig. Sie konnte diese Schuldgefühle nicht beseitigen, sie waren einfach da, würden wahrscheinlich für immer da sein. Tionne war von jeher zu sich selbst streng gewesen, loyal und pflichtbewusst. Und auf diese Tatsache war sie immer stolz gewesen. Auf was konnte sie nun stolz sein?

Sie musste an War denken. Gestern Abend war nur die Folge dieser Entwicklung gewesen. Das Ereignis, mit dem sich alles zeigte. Und doch ? fühlte sie sich irgendwie an ihn gebunden, die Macht gab ihr ständig ein Gefühl der Richtigkeit, hier war keine Gefahr, kein Versagen. Und doch sagte ihr Verstand etwas anderes. Wahrscheinlich sehnte sie sich nur nach einem Wesen, das sie verstand, mit dem sie ihre Sorgen teilen konnte, von dem sie sich geliebt fühlen würde ... ein absolut menschliches Gefühl. Und doch durften Jedi solche Gefühle im Normalfall nicht haben. Sie durften zwar lieben ... aber nicht auf diese Weise, darüber war Tionne sich sicher. Es war zwar ihre Auslegung des Kodex, doch sie war davon überzeugt. Sie durften nicht abhängig sein. Persönliche Wünsche durften keine Priorität erhalten, es ging immer noch um das Wohl der Galaxis. Eigentlich ... sollte sie ihre Verhandlungen weiterführen. Doch das erschien ihr im Moment unmöglich. Die Dinge, für die sie gestern noch so vehement gestritten hatte, schienen nun zweifelhaft, ungenau und in weite Ferne gerückt. Schon wieder ein Fehler. Ein Jedi durfte sich nicht auf sich selbst konzentrieren. Er musste immer das große Ziel im Auge behalten. Das Wohl der anderen. Er selbst war nur ein Diener, ein Diener der Macht.
Tionne blinzelte müde. Die Tränen waren verschwunden. Es war lächerlich, über sich selbst zu weinen. Ihre Augen waren nun unangenehm trocken, doch auch das störte sie nicht. Was würde War jetzt tun? Wahrscheinlich würde er sie als Affäre ansehen. Weitermachen wie bisher, vielleicht die Verhandlungen wiederaufnehmen. So war das ja in diesen Kreisen. Doch Tionne hatte trotzdem noch die winzig kleine Hoffnung, dass er anders war ...


Belkadan ~ Burg ~ Tionnes Quartier
 
[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

Die Raumschiffe fielen aus dem Hyperraum und sahen sich sofort in einer Falle. Das Abfangfeld der Sandstorm wurde erneut aktiviert, die Schutzflotte von Belkadan schwebte auf die kleineren Schiffe zu. Es handelte sich tatsächlich um vier Corellianische Korvetten und um einen Dreadnaught. Auf die Sensoren war wohl wirklich Verlass.
Er blickte hinauf zu dem Abbild von Vice Admiral Rutherford. Die ISD II Final Justice versuchte nun, Kontakt zu den Raumschiffen aufzunehmen. War verfolgte das Gespräch.


?An die gerade ins System gesprungenen Raumschiffe: Hier spricht Vice Admiral Rutherford. Schalten sie ihre Schilde, Waffensysteme und ihren Antrieb umgehend ab und bereiten sie sich darauf vor, geentert zu werden. Sie dürfen sich als unsere Gefangene ansehen. Falls sie Interesse daran haben, sich zu wehren, werden wir sie in Einzelteilen durch die gesamte Galaxis zerstreuen. Warum sind sie hier??

War nickte nur anerkennend über die Formulierung des Kommandanten. Genau so hatte er sich das vorgestellt.
Es dauerte eine Weile. Anscheinend hatten diese Leute kein Interesse daran, diesen Tag zu überleben. War hielt momentan nicht sonderlich viel davon, Gefangene zu machen. Diese Leute waren hier und durften nicht mehr weg, das stand fest. Und so groß waren die Kerker dieses Stützpunktes auch wieder nicht. Der Vorteil von Toten war, dass sie nichts weitererzählen konnten. Zugegeben mochte War das nicht wirklich, aber er hatte keine andere Wahl.
Schon wieder spürte er diese Kälte.
Das Gesicht des Admirals wandte sich auf dem Bildschirm wieder War zu.


?Sie haben unsere Meldung auf jeden Fall bekommen, jedoch zeigen sie noch keine Reaktion.?

?Gehen sie mit 2/3 ihrer Schiffe in Angriffsformation und nehmen sie die feindlichen Schiffe in die Zielsysteme der Turbolaser und der Raketenwerfer.?

?Aye, Sir.?

War drehte sich wieder von dem Bildschirm weg und starrte das riesige Hologramm in der Mitte des Raumes an. Die feindlichen Schiffe trieben immer noch auf ihrem ursprünglichen Kurs, jedoch wiesen die aktiven Waffensysteme und die Schilde darauf hin, dass sie sich auf einen Kampf vorbereiteten.
Er konnte nun deutlich erkennen, wie die ISD II Final Justice, die ISD II Lynx mitsamt der MC90 Alderaan und dem BAK Dreadwing aus dem Verband der Schutzflotte ausscherten, die Angriffsformation eines Keils, dessen Spitze die Justice bildete, annahmen und auf die wohl feindlichen Schiffe zusteuerten. Er schätze die Entfernung auf etwa 7 Kilometer.
War wandte sich an Kent.


?Was denken sie, General??

?Ich denke, dass es irgendwelche Piraten sind, die hier wohl eine Zeit Schutz suchen wollten und ganz und gar nicht mit uns gerechnet haben. Schmuggler haben keine Kampfschiffe sondern Transporter, und für keine andere Organisation ergäbe es Sinn, diese Schiffe hier her zu schicken. Bei Forschungsschiffen würde ich es vielleicht noch verstehen. Außerdem zeigen die Bilder der Außenhüllen keinerlei Wappen.?

?Korrekt. Und wie würden sie sich jetzt verhalten, wenn sie diese Piraten wären??

?Sie sind in einer ausweglosen Situation. Da sie damit rechnen müssen, dass sie sterben, selbst wenn sie sich ergeben, werden sie wohl bis zum bitteren Ende kämpfen. Vielleicht sogar irgendwelche Rammaktionen gegen unsere Schiffe. Verhandlungen stehen normalerweise nicht auf ihrem Speiseplan.?

?Genauso sehe ich das auch. Admiral Rutherford, haben sie zugehört??

?Jawohl, my Lord.?

?Seien sie vorsichtig.?

?Zu Befehl.?

Jetzt noch wichtige, kapitale Raumschiffe zu verlieren war das Letzte, was War wollte. Die Forces of Hope waren eh schon in einer schwierigen Situation, obwohl sie ganz sicher die stärkste aller Rebellengruppen in der gesamten Galaxis waren.

[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

?Sir, die Piraten drehen bei.?

War hatte es bereits gesehen, bevor der Offizier die Meldung gemacht hatte. Die Raumschiffe hatten einen Kurs angenommen, der sie ein wenig von den Großkampfschiffen der Forces of Hope wegbringen würde und sie gleichzeitig näher an die momentane Schattenseite Belkadans heranbringen würde.
Was konnten sie wohl vorhaben? Selbst wenn sie auf Belkadan landen konnten, würde das wohl kaum ihre Rettung sein.
War ging ein paar Schritte um das Hologramm herum, um sich einen besseren Blickwinkel zu verschaffen.


?Entfernung??

?Die Entfernung zwischen der Justice und dem nächstenfeindlichen Schiff beträgt 5 Kilometer, Sir?

Wenn die Piraten ihren jetzigen Kurs beibehalten würden, würde sie das wohl nicht in Reichweite der Bodengeschütze des Stützpunktes bringen.
Dieser Fluchtversuch würde ihnen rein gar nichts bringen. Vor allem die Sternzerstörer der Forces of Hope waren schneller und holten immer weiter auf.


?Admiral Rutherford, eröffnen sie das Feuer!?

?Aye, Sir.?

Auf diese Entfernung würden die Geschütze der Sternzerstörer die Ziele wohl größtenteils verfehlen, doch oft genügten bereits einige Warnschüsse um die Aufgabe der Feinde zu erzwingen. Wobei das bei Piraten meist nicht der Fall war.
Auf dem Hologramm sah man nun, die vorderen Turbolaser der Final Justice das Feuer eröffnete. Die ersten Schüsse gingen vorbei, doch sie arbeiteten sich immer näher an ihr Ziel heran. Zwei Korvetten scherten aus ihrer Formation aus und begannen mit einem Ausweichmanöver.
War würde es wenn möglich vermeiden, Raumjäger einzusetzen. Sie konnten sich keine Verluste meiden und wenn alles so weiterging, würden höchstens die Schilde der kapitalen Schiffe Schaden nehmen. Doch das war alles nur Energie, die man wieder aufladen konnte.
Energie, die man wieder aufladen konnte. Wenn doch bloß alles im Leben so einfach wäre. War fragte sich, was Tionne gerade machte. Sie war sicherlich schon wach. Es gab hier praktisch gar nichts, was sie tun konnte. Außer auf ihrem Quartier bleiben, oder einen Spaziergang machen ... und warten. Auf was? Wohl auf ihn. Aber sie würde sich auch viele Gedanken machen. Wobei sich die Frage stellte, zu welchem Ergebnis sie kommen würde. War hatte Angst davor, wieder zu ihrem Quartier zu gehen, ihr wieder in die Augen zu schauen.
Die Justice hatte nun weiter aufgeholt, es lagen nur noch etwa 3 Kilometer zwischen den feindlichen Parteien. War hatte schon vor einiger Zeit angeordnet, dass man möglichst sparsam mit Torpedos und Raketen umging. Wäre das nicht der Fall gewesen, so wäre die erste Korvette wohl nur noch Asche. Das Hologramm vergrößerte nun den Bereich, in dem die Schlacht stattfand. Die Turbolaser der Justice hämmerten auf die Heckschilde der kleinen Korvette ein, die das Feuer zwar erwiderte, mit ihren wenigen Waffen dem mächtigen Sternzerstörer jedoch keine Schäden zufügen konnte. Die ISD II Lynx flog von Belkdan aus gesehen über der Justice und kam nun in Feuerreichweite zu der zweiten Korvette, die sofort nach Steuerbord beidrehte und auf den weiten Raum zuhielt. Sie hatte nicht die geringste Chance.


[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

Ein großer Feuerball in der Antriebssektion der ersten Korvette riss das Schiff beinahe vollkommen auseinander. Das einzige, was nach der Explosion noch übrig bleib, war die Brücke, die in einer langsam Kreisbahn Belkadan immer näher kam. Sonst waren von dem Schiff nur noch kleine Einzelteile übrig. Die Justice durchflog die Überreste des Feuerballs, ihre Partikelschilde wehrten die Einzelteile alle ab, sodass das Schiff keine Schäden davon trug. Ihr neues Ziel war der Dreadnaught an der Spitze der feindlichen Gruppe. Es würde wohl noch etwas dauern, bis der Sternzerstörer den Kreuzer eingeholt hatte.
War blickte zu dem Abbild Rutherfords auf, welcher seiner Brückecrew gerade Befehle erteilte.


?Admiral, schicken sie eine ihrer Korvetten zu diesen Überresten der gerade eben zerstörten Corellianischen Korvette. Ich will nicht, dass dieses große Brückenteil auf die Oberfläche von Belkadan kracht ziehen sie es mit einem Traktorstrahl da weg. Suchen sie nach Überlebenden und nehmen sie sie gefangen.?

Rutherford nickte nur und erteilte weitere Befehle. Diese Brücke würde wohl größtenteils in der Atmosphäre verglühen, dennoch würde sie auf Belkadan sicher eine tiefe Narbe hinterlassen und das wollte War vermeiden. Vielleicht konnten sie ja dennoch dem ein oder anderen Piraten das Leben retten, jedoch rechnete der Corellianer nicht damit, dass jemand diese Explosion überlebt hatte.
Das Hologramm teilte sich nun in drei Teile. Von Wars Blickwinkel aus ganz rechts sah man die Verfolgungsjagd zwischen der Lynx und dem Piratenschiff, in der Mitte die Justice, die das Feuer auf den Dreadnaught mittlerweile eröffnet hatte und ganz links die MC90 Alderaan und die BAK Dreadwing, welche beide zwei weiteren Korvetten hinterher setzten, die immer noch in Formation bleiben. Es würde eine sehr langweiliger Kampf werden. Eher ein Abschlachten.
War drehte sich um und war etwas erstaunt darüber, dass Kent ihn ansah.


?Sir, wir haben Nachrichten von unserer Spezialeinheit auf Corellia. Vielleicht sollten sie sich das mal ansehen.?

Der Corellianer nickte kurz und setzte sich neben den General auf einen bequemen, in vollkommen in grau gehaltenen Drehstuhl. Vor ihm befand sich nun ein ungefähr 17 Zoll großer Bildschirm, der in die schräge Kontrollkonsole eingelassen war. Unterhalb des Bildschirms befand sich eine Tastatur. Wahrscheinlich wurde dieser Platz ausschließlich dafür genutzt, Comnachrichten zu schreiben und zu empfangen. War aktivierte den Bildschirm, musste kurz warten und sah dann gräuliches Bild vor sich. In der Mitte befand sich an ein Anmeldefenster. Fragend sah er Kent an.
Der alte Mann lächelte nur kurz, beugte sich zu War hinüber und gab seinen Namen, Rang, Identifikationsnummer und Passwort ein. Sofort änderte sich das Bild und zeigte einen Posteingang, wo sich Kents sämtliche Nachrichten befanden. Kent deutete mit dem Finger auf eine Nachricht, die War darauf hin aufrief.


?Als Hintergrundinformation sollten sie wissen, dass der ehemalige Kanzler der Neuen Republik Anthares Naberrie sich nach einer Holonetnachricht von Jedi-Rat Iceman selbst das Leben genommen hat. Unsere Leute haben das bestätigt, aber lesen sie selbst, was bei der Beerdigung passiert ist.?

[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

War las sich den Bericht des Spezialkommandos auf Corellia sorgfältig durch. Das war durchaus sehr interessant. Es war sicherlich nicht sehr einfach gewesen, so nah an die Beerdigung heranzukommen, dass man nicht nur sah, was da passierte, sondern auch alles verstand, was gesagt wurde. Doch diese Leute hatten nicht umsonst jahrelanges Training über sich ergehen lassen. Sie waren gut, wirklich gut. Mal abgesehen davon, dass sie keine Piloten waren, waren sie sicherlich ebenso gut wie die Hawks oder die Ravens. Doch Colonel Rewsburys Truppe hatte es vorgezogen, eine vollkommen geheime Truppe zu bleiben, die geheimdienstähnliche Aufgaben wahrnahm.
War seufzte kurz. Diese Dinge musste er an Tionne weiterleiten. Einerseits wusste er nicht, wie ernst dieser Sith seine Worte meinte oder ob er einfach nur die Klappe weit aufriss. Doch andererseits gefiel ihm der Gedanke nicht, dass jetzt wirklich jemand nach ihm, den Forces of Hope, beziehungsweise Tionne suchte. Das hieß, dass sie in Zukunft vorsichtiger sein mussten.


?Dieser Sith, ist der gleiche Typ, der sich auch in die Angelegenheiten des Chiss-Empires eingemischt und dort nun einen hohen Rang inne hat.?

?Sehr interessant. Gute Arbeit, General.?

War nickte, stand auf und loggte sich gleichzeitig aus während er den Bildschirm ausschaltete. War wusste bis jetzt nur sehr wenig über das Chiss-Empire. Da ein Sith dort akzeptiert wurde, hieß das wohl oder übel, dass das Imperium dort das Sagen hatte. Wie stark das Chiss-Empire war, wusste er nicht.

?Beschaffen sie mir bitte mehr Informationen über dieses Chiss-Empire.?

Kent nickte, während War sich bereits wieder den Hologrammen zuwandte. Es waren nur noch zwei Hologramme zu sehen, anscheinend hatte die ISD II Lynx unter dem Kommando von Commodore Yearel saubere Arbeit geleistet.
Der Dreadnaught hatte ein Wendemanöver gemacht, doch davor hatte die Justice nach Steuerbord beigedreht, um dem kleineren Schiff eine volle Breitseite zu verpassen. Die Schiffe hatten einander passiert, während der Dreadnaught alles gab, um seine Schilde aufzubauen, sah man viele kleinere Feuer, die durch Lecks und abgerissene Panzerplatten entstanden. Das Schiff schien am Ende zu sein.
Auf dem linken Hologramm sah man die Alderaan, die gerade ein Andockmanöver bei der letzten Korvette einleitete. Das kleine Schiff wurde von blauen Blitzen umzuckt, was auf eine Ionisierung hindeutete. Es gab heute also doch einige Gefangene.


?Schicken sie Kapitulationsbedingungen an den Dreadnaught. Haben sie die Namen der Schiffe oder was anderes mittlerweile rausgekriegt??

?Negativ, my Lord. Die scheinen irgendwie an ihren IDs herumgespielt zu haben, die uns weiß machen wollen, dass es sich um Frachtschiffe handelt?

?Na das glauben wir ihnen doch sofort?

War seufzte leise. Doch da sie eine Korvette übernehmen würden, würden sie darauf wohl auch einige Informationen aus den Leuten herauspressen können.

[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

Zwei direkte Turbolasertreffer zerstörten die Bugschilde des Dreadnaughts vollkommen. Mit einem letzten Aufflackern gaben sie ihren Kampf auf. Der nächste Schuss des Sternzerstörers verfehlte die Brücke nur um einige Decks, riss ein riesiges Loch in die Panzerplatten. Der nächste Schuss traf dann, mit einer weiteren, kleineren Explosion verabschiedete sich die Brücke dann wohl auch.
Das Raumschiff schien nun führerlos durch den Weltraum zu treiben doch es war nur eine Frage der Zeit, bis man die Notbrücke besetzt hatte.
Eine weitere Lasersalve mähte über das 600 Meter lange Schiff hinweg. Und dann starten die Jäger. Unmittelbar nacheinander, 12 Authoritys.


?Final Justice, starten sie sofort ihre A.Wing Staffel und eine E-Wing Staffel. Bis die Jäger gestartet sind zerlegen sie so viele feindliche Jäger wie möglich mit ihren Turbolasern.?

?Bestätigt, Sir.?

Die feindlichen Jäger formierten sich zu drei Flights und schienen nun auf die ISD II Final Justice zu zielen. Bevor War wirklich registriert hatte, was da passierte, raste eine erste Salve von 8 Protonentorpedos auf die Schilde des Kampfschiffes zu. Die Schilde der Justice waren bei 80 Prozent und sanken darauf sofort um weitere 15 Prozent.
Das rote Turbolaserfeuer wendete sich vom Dreadnaught ab und zielte auf die nun abdrehenden Jäger. Ein Raumschiff wurde am Flügel getroffen, taumelte und flog davon. Der Pilot hatte scheinbar die Kontrolle über sein Schiff verloren. Unter der grauen, 1,6 Kilometer langen, einer Speerspitze gleichendem Schiff tauchten nun 4 A-Wings auf, die sofort die Verfolgung der Jäger aufnahmen.
Der zweite Flight der Authoritys konnte seine Torpedosalve zwar abfeuern, wurde dann aber auch gleichzeitig von einer Torpedosalve der A-Wings begrüßt. Der dritte Flight sah sich noch vorm Abschuss der Torpedos in einen Raumkampf verwickelt.
Der Kampf war so gut wie vorüber, die Forces of Hope hatten ohne größere Verluste gesiegt.


?My Lord, soeben kommt noch eine Comnachricht für Sie hinein.?

?Kopieren Sie sie bitte auf eine Datacard, ebenso wie diese Nachricht über diesen Sith. Ich werde mir das auf dem Rückweg zu meinem Quartier anschauen. Wenn sie etwas aus diesen Piraten herausquetschen können, so sagen Sie mir bescheid.?

War blickte noch einmal auf das Hologramm und beobachtete die letzten Kampfhandlungen. Es war wirklich nur ein Abschlachten gewesen. War zog eine Grimasse. Es war nicht schön, aber es bleib ihnen keine andere Wahl.
Kent war aufgestanden und hielt ihm die Datacard entgegen. War nahm den Datenchip an, schob ihn in seine Hosentasche und nickte dankend.


?Bis dann, General. Ach... und erhöhen sie die Sicherheitsmaßnahmen. Überall. Ich will nicht eines Morgens mit einer roten Lichtschwertklinge vor meiner Nase aufwachen.?

[ / Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]
 
Belkadan-Dorsk's Quartier

Dorsk wollte gerade Clyde kontaktieren, als er plötzlich von Donnern unterbrochen wurde. Er schaqute aus dem Fenster, sah aber keine Wolke, er sah etwas viel schlimmeres: eine Raumschlacht. Er versuchte den General zu erreichen

General Kent. Was ist hier los? warum wird im Welatall geschossen?

Dorsk wartete nervös auf eine antwort.

Belakadan-Dorsk's Quartier
 
[ Belkadan ? Unterirdische Station ? Kommandozentrum ]

War verließ das Kontrollzentrum und machte sich wieder auf den Weg zur Burg. Seine Schritte waren nun deutlich langsamer, als noch vor etwa einer halben Stunde, als er sich zum Kontrollzentrum begeben hatte.
Er hatte es auch nicht wirklich eilig. In seiner rechten Hand spielte er mit der Datacard, die er von einem zum anderen Finger hin und her wandern ließ. Nein, er hatte es nicht eilig. Er wusste nämlich ganz und gar nicht, was er sagen sollte, wenn er wieder vor ihr stand. Dass er diese Nachricht für sie hatte war zumindest schon mal etwas entlastend. Nur wie sollte er sie begrüßen? ?Hallo Schatz? klang für ihn nicht so gut. Nicht im Moment. War musste sich erst langsam nach vorne tasten, um herauszufinden, wie ihre Meinung zu ihrer ?Beziehung? war. Bis dahin sollte er sich vielleicht einfach ganz normal verhalten. Wobei sich hier wieder die Frage stellte, was ?normal? überhaupt war.
Der Corellianer hatte bereits erkannt, dass sie eine Jedi war und es nicht richtig war, wenn er sich jetzt irgendwie in ihr Leben drängte und es ihr wohl nur noch umso schwerer machte. Vor allem, weil er ein Gesetzloser war und sie sich eigentlich für die Republik einsetzen musste. Aber... wenn er wieder diese Augen sah würde ihm sofort wieder klar werden, dass er sie liebte.
Kurz gesagt kam es darauf an, wie sie sich verhielt und ob sein Verstand oder sein Herz stärker war, was sich natürlich alle paar Minuten wieder ändern konnte. War bemerkte, dass er bei diesem ganzen hin und her Kopfweh bekam.
Es halb alles nichts, früher oder später musste er offen mit ihr darüber sprechen, egal wie viel Mut ihn das kosten würde.
Kurz bevor er den Turbolift erreichte, schob er den Chip in sein Datapad. Der Turbolift hielt kurz darauf wieder an, er verließ ihn und ging einige Schritte vorwärts, reichlich orientierungslos da sein Blick auf das Datapad geheftet war. Dann blieb er plötzlich stehen. Theran Noven. Wie lange hatte er diesen Namen schon nicht mehr gehört.
Damals war er noch Schmuggler gewesen. Dann hatte er das große Geld gemacht. Wirklich ... War hatte von dieser Aktion gehört. Er hatte eine ganze Raumschiffladung Durindfeuerkristalle geschmuggelt. Nur hatte er die Fracht nie abgeliefert, sondern selbst behalten. Etliche Kopfgeldjäger waren hinter ihm her gewesen, doch keiner hatte ihn jemals gefunden.
Und jetzt hatte er War eine Nachricht geschickt. Alle Credits der Galaxis hatten Noven nichts genützt, nach seinen eigenen Angaben würde er trotzdem bald sterben. Und er wollte War einen großen Teil seiner Credits geben, weil er der Meinung war, dass man die Forces of Hope unterstützen sollte.
Das klang ziemlich weit hergeholt. Andererseits... Noven hatte immer eine sehr politische Einstellung gehabt und man konnte es ihm durchaus zutrauen. War wusste nicht, wie viel Theran ausgegeben hatte, doch selbst wenn nur noch ein Drittel dieser Kristalle da war, konnte man sich damit sicher ein recht großes Raumschiff leisten. Obwohl es eine Falle sein konnte, musste er dieser Sache unbedingt auf den Grund gehen.


[ / Belkadan ? Burg ]
 
[ Belkadan ? Burg ]

Er würde wohl auf jeglichen Schutz verzichten müssen und nur mit der Darkness fliegen. Schließlich wollte er kein zu großes Aufsehen erregen. Aber was sollte er in dieser Zeit mit Tionne machen?
Das einfachste war es wohl, wenn er sie einfach fragte, ob sie mitkommen wollte.
War ging weiter, blickte kurz vom Datapad auf, um sich zu orientieren. Die zweite Tür links, dass würde ihr Quartier sein. Er spürte ganz deutlich, wie sein herz scheinbar immer schneller schlug. Ja, er war aufgeregt. Aber er hatte ja auch keine Ahnung, ob sie ihm gleich eine deftige Ohrfeige verpassen würde oder ihm um den Hals fallen würde, um ihn zu küssen.
Jedoch rechnete er eher mit einem Zwischending. Sie würde wohl gar nichts tun. Stillschweigen. Vielleicht würde sie einfach gar nicht mehr mit ihm reden und darauf bestehen, dass er sie von Belkadan wegbrachte. Er würde es einfach nur schrecklich finden. War hatte sich so lange gewünscht, in ihrer Nähe sein zu können. Doch andererseits musste er es akzeptieren, wenn sie es so wünschte. Er würde es verstehen. Sie war eine Jedi und hatte ihr Pflichten, da gab es keinen Weg drum herum.
Er seufzte und hielt wieder kurz inne. Die nächste Tür...
Warum war bloß alles so schwer. Wenn er ein... ?einfacherer? Mann wäre und sie eine ?einfache? Frau... aber es war nicht so. Das hier war die Realität, gestern Nacht hatten sie versucht, dem zu entkommen. Doch jeder von ihnen beiden hatte seine Bestimmung. Und diese Bestimmung schien sie momentan auf getrennten Wegen wieder voneinander fort zu führen.
War hielt das Datapad nun in der linken Hand, hob die rechte um an die Tür zu klopfen. Seine Hand zitterte leicht. Schließlich klopfte er zweimal, eher leise.
Es kam keine Antwort. Doch er hatte auch nicht damit gerechnet. Sollte er einfach eintreten oder sich umdrehen und gehen? Nein, er durfte sich hier einfach nicht abwenden, das wäre zu einfach. Und er hatte in seinem gesamten Leben noch nie den einfachsten Weg gewählt.
Er wollte klären, was zwischen ihnen beiden los war. Und wenn da nichts war, dann wollte er trotzdem wie ein Freund für sie sein. Sie hatte sich von ihrem Mann getrennt und nach allem was er wusste schien es bei den Jedi auch nicht mehr so ganz rund zu laufen. Wenn sie Hilfe brauchte, dann würde War alles für sie tun, was er tun konnte, ohne an sich zu denken.
Der Ex-Großadmiral drückte den altmodischen Türgriff langsam hinunter, trat einige Schritte ein und ließ seinen Blick durch das Wohnzimmer gleiten. Er sah sie nirgendwo. Doch er wusste, dass sie wach war. Doch, dann...eine Couch hatte ihm die Sicht versperrt. Sie saß nicht weit entfernt von dem Balkonfenster.
Der Balkon, auf dem sie gestern gestanden hatten. Sich das erste Mal geküsst hatten.
Langsam ging er vorwärts, um sie herum. Sie hatte die Augen geschlossen, doch sie wusste ganz genau, dass er es war.


?Obwohl die Jedi scheinbar noch nicht nach dir suchen, scheinen die Sith durchaus großes Interesse an dir zu haben.?

War ging vor ihr in die Hocke und legte das Datapad vor ihr auf den Boden. Die Nachricht über die Sith und Anthares Tod war aufgerufen.

?Außerdem werde ich möglichst bald in Richtung Korporationssektor aufbrechen. Die Infos dazu findest du in der zweiten Nachricht.
Ich...?

Das einzige, was plötzlich überall in seinem Kopf herumschwebte waren Gedanken, Gedanken, die nur mit ihr zu tun hatten. Doch die Worte, wie er sich zurecht gelegt hatte, waren plötzlich alle weg.
War schloss langsam die Augen, schweig, ließ sich nach hinten kippen und sackte dann an der Glaswand der Balkontür, gegen die er mit einem deutlich hörbaren, dumpfen Knall stieß, hinab. Dann vergrub er sein Gesicht in seinen Händen.


[ / Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]
 
Belkadan ♥ Burg ♥ Tionnes Quartier ♥ Balkon

Tionnes geschärfte Jedi-Sinne hörten das Klopfen laut und deutlich, doch sie reagierte nicht darauf. Sie wusste, dass War vor der Tür stand, sie konnte es fühlen. Er trat ein, blieb stehen. Dann näherte er sich ihr. Tionne hatte ein wenig Angst vor dem, was nun kommen würde. Was würde er ihr sagen? Wenn er fragte, ob er sie nach Hause bringen solle würde sie zusammenbrechen. ?Bitte bitte lass ihn nicht so was sagen?, flehte sie stumm. Er ging um sie herum. Ließ sich vor ihr nieder. Sie konnte ihn durch ihre geschlossenen Lider fast sehen. Dann redete er irgendetwas von Sith.
Keine Begrüßung. Kein liebes Wort. Nichts.
Tionnes äußerliche starre Miene blieb unverändert, obwohl es in ihrem Inneren brodelte. Im Gefühle verbergen war sie Meisterin. War merkte nichts. Er sprach weiter. Der Inhalt interessierte Tionne nicht. Sie lauschte auf Zwischentöne, die sie erkennen ließen, wie es um seine Gefühle bestellt war. Doch er machte es ihr nicht einfach. Seine Stimme war neutral, und mit der Macht wollte sie nicht in seine Gefühlswelt eindringen. Das verbot die Ehre und der Respekt, den sie vor ihm hatte.

Plötzlich hörte sie ein dumpfes Geräusch. Langsam öffnete sie ein Auge. War saß vor ihr, gegen das Geländer des Balkons gelehnt, das Gesicht in den Händen. Der Anblick ließ sie erschrecken. Was war mit ihm los? Hatte er am Ende ähnliche Zweifel wie sie? Nein ... bitte keine Zweifel. Davon hatte sie doch selbst schon genug. Vielleicht sollten sie miteinander reden, um die Zweifel auszuräumen? Doch einer musste den Anfang machen. Tionne fühlte sich nicht in der Lage dazu. Sie schloss die Augen wieder, seufzte leicht und ließ ihren Kopf sinken. Ihre hochaufgerichtete Meditationsposition änderte sich allerdings nicht. Äußerlich sah man ihr immer noch die Jedi an. Doch innerlich ... sie hatte kein Verbrechen begangen, nein, das nicht. Doch sie fühlte sich nicht mehr würdig, und das eigene Gewissen war oft der strengste Richter. Es blieb einige weitere Sekunden still.
Tionne versuchte, über das nachzudenken, was War gesagt hatte. Es verursachte ihr Kopfzerbrechen. Sith? Warum Sith? Was wussten sie von ihr, was wollten sie? Dass War irgendwohin aufbrechen wollte, war nichts Ungewöhnliches. Sie hatte sowieso mit so etwas gerechnet, in ihren schlimmsten Befürchtungen sogar damit, dass er ohne sie aufbrechen würde. Doch dann war immer wieder eine Stimme in ihrem Kopf aufgeklungen, die gesagt hatte, dass das Unsinn war. Sie wusste, dass War sie liebte. Sie hatte es gefühlt, gestern Nacht und schon lange davor ... es war so deutlich gewesen. Und sie liebte ihn. Aus vollem Herzen. So sehr, dass es sie blind machte für Vernunft ...

War rührte sich immer noch nicht. Langsam öffnete sie die Augen, betrachtete ihn von oben bis unten. Seine Haare, die zerzaust vom Kopf abstanden. Dass er sich so aus dem Zimmer getraut hatte ... die Uniform, die nicht gerade ordentlich saß. Er machte einen bedauernswerten Eindruck. Tionne musste leicht lächeln. Irgendwie machte ihn das sympathisch.


Ich werde bei dir bleiben, wenn ich darf. Ich habe sowieso keinen anderen Ort mehr, an den ich gehen könnte.

Diese Unterbrechung der Stille kam plötzlich. War hob überrascht den Kopf. Tionne war mit Absicht nicht auf seine Themen eingegangen, sondern auf die unausgesprochene Frage, die schon die ganze Zeit in der Luft hing. Jetzt sah sie ihm gerade in die Augen und hoffte, dass er genauso fühlte wie sie ...

Belkadan ♥ Burg ♥ Tionnes Quartier ♥ Balkon
 
[ Belkadan ? Burg ] General Melvil Kent

Der General sah eine weitere Nachricht und erkannte auch sofort, dass sie von Senator Dorsk stammte. Der Senator hatte also bemerkt, dass da bei Belkadan eine Schlacht stattgefunden hatte. Der Kampf war mittlerweile schon vorbei. Lediglich zwei feindliche Jäger waren noch nicht unter Kontrolle, doch die A-Wings waren hinter ihnen her und würden sie wohl auch bald einholen.
Eigentlich ging es Dorsk ja gar nichts an, doch Kent beschloss sich trotzdem, so nett zu sein.
Er hatte im Moment sehr viel zu tun, doch dennoch reichte seine Zeit, um eine kurze Nachricht an den Senator zu schicken:


?Sehr geehrter Senator,
Ein paar Piraten haben sich hier her verirrt und da wir nicht zulassen können, dass sie unser Versteck hier verraten, haben wir sie dazu aufgefordert, sich zu ergeben.
Dieser Aufforderung wurde keine Folge geleistet, worauf wir uns gezwungen sahen, die Schiffe unter unsere Kontrolle zu bringen beziehungsweise kampfunfähig zu machen.
Es besteht kein Grund zur Sorge.

General Kent?

[ / Belkadan ? unterirdische Station - Kommandozentrale] General Melvil Kent



[ Helska 5 ? Orbit ? CorKo Soldier ? Brücke ] Commander Fred Doran

?Überaus beeindruckend?

Fred nickte leicht und zollte den Architekten und Ingenieuren der Forces of Hope damit seine Aufmerksamkeit. Helska 5 war ein Planet, dessen gesamte Oberfläche nur mit Wasser bedeckt war. Und nun hatte man unter der Wasseroberfläche damit begonnen, Fertigungsanlagen und Werften zu bauen. Außer den Energiewerten auf den Sensoren sah man praktisch überhaupt nichts, was auf solche Werften hinwies.
Das hieß, dass die Werften auch vollkommen unentdeckt bleiben konnten, wenn man alle Systeme abschaltete, solange sich andere Schiffe in diesem System aufhielten. Sehr schlau.
Die größeren Raumschiffe selbst wurden in jeweils in einer Art Luftblase gebaut. Diese Technik stammte von Naboo. Sobald die Raumschiffe fertig gestellt waren, wurden sie durch ihre Repulsoren in den Weltraum befördert.
Fred selbst hatte nur einige wenige Bilder gesehen, die man zur Soldier hinaufgeschickt hatte. Als Dank für die Waren aus dem ausgebeuteten Lagerhaus.
Ihm war aufgefallen, dass man momentan soweit war, auch schon kapitale Schiffe zu bauen. Anscheinend baute man gerade ein etwa zwischen 700 und 1500 Kilometer langes Schiff, dessen Bautyp er noch nicht kannte. Damit waren die Werften aber auch vollkommen ausgelastet, weitere Schiffe konnten dort zur Zeit nicht gebaut werden. Die Kapazität war noch sehr begrenzt.
Der junge Offizier drehte sich von den Bildern weg und seufzte leise.


?Na dann hoffen wir mal, dass die Friend of Peace bald wieder hier ist.?

Warten fand er ziemlich langweilig und hielt es außerdem auch für vergeudete Lebenszeit. Jedoch musste er auf der Brücke bleiben, da Commodore Sibworras Schiffe jederzeit hier ankommen konnten und sie dann wohl aufbrechen würden.

[ / Helska 5 ? Orbit ? CorKo Soldier ? Brücke ] Commander Fred Doran
 
[ Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]

Er hatte einfach keine Ahnung mehr, was er sagen sollte. In seinem Kopf schien sich alles zu drehen, es war zu viel. Immer wieder wurde er hin und her gerissen zwischen den Gedanken, dass er sie ganz sicher liebte, aber dass sie halt eine Jedi war.
Er hielt die Hände weiterhin vor seinem Gesicht und konzentrierte sich darauf, langsamer zu atmen, ruhiger zu werden. Oh, so etwas war ihm noch nie passiert. Schwäche zeigen, und das vor anderen. Doch andererseits war das nur ein Zeichen dafür, dass er ihr vollkommen vertraute.
Nach einigen Sekunden des Schweigens brach sie die Stille. War war dankbar dafür, und noch dankbarer für das, was sie sagte.
Bleiben, natürlich durfte sie das. Das war ja wohl klar. Aber wieso konnte sie nicht zurück zu den Jedi? War das seine Schuld?
War sah sie an, war deutlich überrascht darüber, dass sie ihm so direkt in die Augen sah. Dieser Blick, er musste schon wieder dagegen ankämpfen, sich darin zu verlieren. Doch er spürte, wie seine Kraft und seine Sicherheit scheinbar langsam wieder zurückkehrte.


?Ich muss zum Korporationssektor, einen alten Freund besuchen der mir ein paar Credits schenken will. Könnte auch eine Falle sein, aber das Angebot ist einfach zu verlockend.
Es würde mich freuen, wenn du mitkommst.?

Zu jedem anderen hätte er vielleicht noch ?kriegst auch einen Teil der Beute? oder was ähnliches gesagt, doch das hätte hier überhaupt nicht gepasst.
Er wollte ihr nur kurz erläutern, worum es ging, da sie sein Datapad scheinbar gar nicht registriert hatte. Doch irgendwie war das, was er gesagt hatte, nur leere Worte die der kühle Wind mit sich trug und davon wehte. Nicht, dass er es zu leise gesagt hätte, sie hatte es auf jeden Fall verstanden.
Nein, viel eher musste er noch etwas anderes sagen, ein ganz anderes Thema.
War senkte wieder den Kopf und blickte auf die rotbraunen Bodenfliesen. Er hielt ihrem Blick nicht stand.
Irgendwann musste es raus, besser früher als später. Er war gerade dabei, seinen Mut zu sammeln. War öffnete den Mund, überlegte sich eine Worte im letzten Moment aber doch wieder etwas anders und verzögerte deshalb ein wenig.


?Ich? gestern Abend... warte. Also ich... wollte dir nur sagen, dass mir schon seit unserer ersten Begegnung aufgefallen ist, was für eine besondere Frau du doch bist. Deine Tapferkeit und ... das alles in deinem bitteren Kampf gegen den Tod und dann auch der Verlust deines Mannes und dann noch deine Schönheit, und deine wunderschönen braunen Augen in denen ich mich jedes Mal wieder verlieren könnte... Ich muss sagen, dass ich dich einfach nur bewundert habe und dann auch angefangen habe, einen Traum zu träumen.
Und dann... gestern Abend schien dieser Traum plötzlich Wirklichkeit zu werden. Ich hatte nie damit gerechnet, dass dies je passieren würde. Ich hab sicher auch schon andere Frauen kennen gelernt, aber das hier war nicht einfach so nur eine heiße Liebesnacht.
Ich weiß jetzt ganz sicher, dass ich dich liebe. Doch ich frage mich die ganze Zeit, ob aus dieser Wirklichkeit nicht wieder ein Traum werden wird.
Du? bist eine Jedi. Ich ein Gesetzloser, ein Schmuggler, ein Pirat, ein Verbrecher. Und nicht nur das, wir spielen in diesem großen Spiel um die Galaxis zudem noch beide eine wichtige Rolle.
Ich hab darüber nachgedacht, und erkannt, in welcher Situation du momentan wohl bist. Die Jedi, Gil...du kamst als eine Freundin hier her und ich hab deine Situation ausgenutzt. So etwas ist das schlimmste, was ich tun konnte. Dein Vertrauen ausgenutzt. Ich habe wohl zu sehr an mich gedacht, mir den Verstand vernebeln lassen und mich nicht mehr unter Kontrolle gehabt. Meine Gefühle haben mein Handeln beherrscht und dafür gesorgt, dass ich mein eigentliches Ziel, nämlich dir als Freund zu helfen, vollkommen verfehlt habe.
Ich weiß nicht, was du davon hältst, du musst auch nichts sagen.
Ich möchte nur, dass du weißt, dass ich dich liebe, aber da ich dich in deiner Bestimmung und Aufgabe sowie Entscheidungen weder beeinflussen kann noch will, zumindest ein Freund für dich sein will, auf den du dich verlassen kannst.?

Jetzt war wieder Schweigen angesagt. Und gleichzeitig musste er auf ihre Reaktion achten. War hatte jetzt sämtliche Karten offen vor sich hingelegt, er hatte ihr alles gesagt und er spürte sogleich, wie es sich um einiges besser fühlte, jetzt wo alles raus war. Er hatte ihr seine Liebe gestanden, aber gleichzeitig auch gesagt, dass er auch nur ihr Freund sein konnte und hatte jetzt wohl die Entscheidung in ihre Hand gelegt. Zumindest war sie in der Lage, nun eine Entscheidung treffen zu können.
War starrte immer noch auf den Boden. Doch egal was sie sagte, er wollte vorher zumindest noch einmal, auch wenn es vielleicht auch das letzte Mal war, ihre Nähe spüren und ihr Parfum riechen.
Der Corellianer blickte auf, dieses Mal dazu in der Lage, ihrem Blick stand zu halten.


?Bevor du... etwas sagst oder etwas tust wollte ich dich fragen, ob ich dich noch einmal umarmen darf??

[ / Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]
 
Belkadan ◦ Burg ◦ Tionnes Quartier

Tionnes erster Impuls war, War zu unterbrechen, doch sie blieb stumm. Er wollte reden, also sollte er auch die Gelegenheit dazu bekommen. Sie war froh, dass das Schweigen endlich zuende war. Seine Worte rührten sie. Er wollte sie nicht beeinflussen. Sie seufzte leicht. Dachte er denn wirklich, dass er dazu in der Lage wäre? Na ja gut. Vielleicht ein wenig. Sie musste wieder lächeln.

Hör auf solchen Unsinn zu reden, sagte sie fest. Ich habe gesagt, dass ich bei dir bleibe. Und das meinte ich auch so.
Du musst dir keine Vorwürfe machen, keiner von uns muss das. Es ist so gekommen, weil wir es beide wollten, und es ist wohl richtig so. Für mich ist die Zeit gekommen, eine neue Richtung einzuschlagen. Ich weiß nicht welche das sein wird, aber bis es so weit ist, gehe ich einfach, wo die Macht mich hinträgt ... vielleicht bin ich auch schon am Ziel.

Tionne lächelte leicht. Der Gedanke war schön. Ihre Stimme wurde sanfter.

Ich liebe dich auch, War. Und du darfst mich umarmen, so oft wie du willst ...

Jetzt war es raus. Wie lange hatte sie das nicht mehr gesagt ... zu lange. Sie fühlte sich mit einem Mal viel befreiter, die Karten waren nun aufgedeckt, die Verhältnisse klar. Sie fühlte sich, als hätte sie soeben den entscheidenden Schritt in eine neue Zukunft gemacht. Eine Zukunft, die ihr noch unbekannt war, doch auf die sie sich freute. Eine Zukunft, die alles für sie bereithielt.

Belkadan ◦ Burg ◦ Tionnes Quartier
 
[ Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]

Er hörte ihr einfach nur zu, wie sie es bei ihm getan hatte. Tionne schien sich ihre Worte sorgfältig überlegt zu haben und der erste Gedanke, der dem Corellianer dazu kam war, dass sie einfach nur Recht hatte.
War hatte zum Teil Unsinn geredet, das stimmt schon. Schließlich wäre das ja gestern nacht nicht passiert, wenn sie es nicht auch gewollt hätte. Gut, vielleicht hatte der Alkohol da auch eine gewisse Rolle gespielt. Doch da sie eine Jedi war, war sie sicherlich auch dazu in der Lage gewesen, dem Alkohol zu trotzen.
Was er aber nicht so ganz verstand war, warum sie eine neue Richtung einschlagen musste. Aber es hing auf jeden Fall auch mit den Jedi zusammen und war sicher auch ein Grund, warum sie hier blieb. Als sie dann dieses ?...vielleicht bin ich auch schon am Ziel? sagte, blickte War zunächst etwas unverständlich, bis er es verstand. Ihre nächsten Worte nach einer kurzen Pause machten alles noch deutlicher.
Diese Worte, sie klingelten sozusagen in seinen Ohren. Wie viele Gedanken hatte er sich bloß gemacht, welch schlimme Befürchtungen hatte er gehabt. Er hatte gedacht, er sei wieder ganz am Anfang, hätte die Frau die er liebte verloren. Doch? dem war nicht so. Sie hatte ihm gerade gesagt, dass sie ihn liebte. Und War konnte es noch gar nicht glauben. Er musste sich einfach verhört haben. Wo ihm eben aus Verzweiflung zum heulen zu Mute gewesen war, wollte er jetzt einfach aufstehen und ein paar Freudensprünge machen.
War stieß sich von der Wand des Balkons ab und landete dann auf seinen Knien. Er rutschte näher an sie heran.
Wie das wohl aussehen mochte. Er, ein großer Heerführer, sie eine hohe Jedi und beide saßen beziehungsweise knieten sich auf einem Balkonboden gegenüber.
In diesem Moment erkannte War, dass es ihm ganz egal war, wie das wohl für andere aussehen mochte. Das einzige, was ihn interessierte, war sie. Und die gesamte Galaxis um ihn herum war nicht wichtig, solange er sie in seinen Armen halten konnte.
War umarmte sie, so gut das im knienden Zustand irgendwie möglich war. Sofort spürte er wieder ihre Wärme und .. sie roch so wunderbar. Er vergrub sein Gesicht in ihrer Schulter und in ihren Haare, drückte sie einfach immer fester an sich heran.
Dann löste er sich wieder von ihr, blieb aber in ihrer Nähe, sodass seine Augen nicht mehr als 20 Zentimeter von ihren Augen entfernt waren. Sein Kopf wanderte langsam immer weiter nach vorne, bis ihre Lippen aufeinander trafen. Sie küssten sich, wieder. Wie gestern Abend. Nein, es war noch schöner. Denn jetzt wusste War, dass dies nicht nur ein Traum war, der am nächsten Tag wohl vorbei sein würde.
Seine echte Hand, auf die er sich aufgestützt hatte, wanderte nach oben, ruhte kurz auf ihrer Schulter und strich dann sanft durch ihre Haare. Diese Wärme, die er sich so sehr gewünscht hatte, sie war wieder da. Und er wollte sie nie mehr los lassen.


[ / Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]
 
Belkadan ◦ Burg ◦ Tionnes Quartier

Tionne genoss Wars Nähe, freute sich, dass sie ihn offensichtlich mit ihrer Offenbarung glücklich gemacht hatte. Zum ersten Mal seit Wochen, nein, Monaten, fühlte sie sich wieder glücklich und befreit. So als wäre sie wirklich sie selbst und nicht nur eine leere Hülle, die versuchte, einen Anschein der Lebendigkeit zu erwecken. Dafür empfand sie eine unendliche Dankbarkeit für War. Er war eine Art Retter für sie ... in jeder Hinsicht.
Sie küssten sich, Tionne schloss die Augen und ließ sich fallen. Ließ alle Sorgen verschwinden und genoss einfach den Kuss, die Sonne auf ihrem Gesicht und das wunderbare Gefühl, einen Menschen gefunden zu haben, der zu ihr gehörte.
Der Kuss endete, und sie sah War ins Gesicht. Seine Augen waren nicht länger traurig oder verwirrt, trugen keinen undurchschaubaren Ausdruck wie zuvor, nein, sie schienen Tionne fast wie ein Tor zu seiner Seele. Auch auf ihrem Gesicht stand ein glückliches Lächeln. Man müsste diesen unbeschreiblichen Moment festhalten können. Zwei Fremde waren zwei Vertraute geworden, zwei Komplizen, zwei Liebende ... ein ganzes Glück.
Tionne wunderte sich selbst über ihre Gedanken, normal war sie nie so überschwänglich.
Doch nun hatte sie keine Angst mehr vor dem, was kommen könnte. Sie hatte jetzt jemanden, der bei ihr war, ihr helfen würde, auf den sie sich nach seinen eigenen Worten verlassen konnte. Und sie vertraute ihm. Wie lange war es her, dass sie Menschen um sich gehabt hatte, denen sie voll und ganz vertrauen konnte. Seit Aayla weg war, hatte es keinen Menschen mehr gegeben. Alle hatten sie nach und nach verlassen. Doch Tionne beschloss, diese dunklen Gedanken zu verdrängen. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.
Sie drückte War fest an sich, so fest wie es ging, genoss seine Wärme und seine Nähe. Kein Gefühl des Universums konnte dieses hier übertreffen. Sie küsste ihn wieder, zärtlich und doch voller Intensität.


Ich würde mit dir überall hingehen, flüsterte sie, während sie ihn anblickte. So lange habe ich mir das hier gewünscht. Die Dummheit, dich auch nur zwei Minuten aus den Augen zu verlieren, werde ich bestimmt nicht begehen.

Belkadan ◦ Burg ◦ Tionnes Quartier
 
[ Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]

War lächelte die hübsche Jedi überaus glücklich an und küsste sie abermals nach ihren letzten Satz. Endlich hatte er jemanden gefunden, dem er vertrauen konnte. Und das Vertrauen eines ehemaligen Schmugglers erlangte man nur schwer. Aber dass er ihr vertraute, hatte er eben schon bemerkt, als er ihr seine Gefühle gezeigt hatte. Das war sehr untypisch für ihn.
War musterte sie, schon beinahe mit dem Strahlen eines Kindes im Gesicht.
Dann wurden seine Gedanken jedoch plötzlich unterbrochen, als das in seinem Datapad eingelassene Com piepste. Immer gerade am falschen Zeitpunkt. Doch War musste die Nachricht gar nicht erst lesen, um zu wissen, wer sie geschrieben hatte. Sie konnte nur von seiner R2 Einheit kommen.
War seufzte leise.


?Das ist Freddi. Ich hab ihm gesagt, dass er sich mit den Startvorbereitungen beeilen soll und schon Starterlaubnis einholen soll. Wir müssen uns etwas beeilen, denn solange wir Starterlaubnis haben sind sowohl die Schilde und auch das Abfangfeld für die Station deaktiviert und seit diesem kleinen Kampf eben muss man wohl immer damit rechnen, dass sie sich Leute hier her verirren.?

Bei dem Kampf machte er ein wenig Erstaunen in ihren Gesichtszügen aus. Hatte sie seine Comnachricht noch nicht einmal gelesen? Er beschloss, ihr möglichst schnell eine Antwort auf diese ungestellte Frage zu geben.

?Es waren nur Piraten. Es gab keine Schwierigkeiten, doch leider dürfen wir den Überlebenden momentan noch nicht erlauben, von hier wegzukommen.?

Seine rechte Hand ruhte immer noch auf ihrer Schulter, lag auf der Jedi-Robe die sich gegenüber dem Kleid gestern Abend richtig rau anfühlte. Sie hatte zwar wunderbar darin ausgesehen, doch dass sie heute wieder eine Jedi-Robe und nicht ein anderes Kleidungsstück aus dem Schrank eingepackt hatte, sagte ihm, dass sie sich darin wohler fühlte.

?Pack bitte ein paar Dinge ein, der Flug sollte nicht allzu lange dauern. Wenn alles glatt geht sind wir in drei Tagen wieder hier. Übrigens haben entweder Aayla oder du letztes Mal ein paar Jedi-Roben in der Darkness vergessen.?

War musste nichts mehr einpacken, alles was er benötigte befand sich bereits auf der Darkness. Sobald sie im Hyperraum waren würde er wohl erst mal duschen, denn er sah heute morgen ganz schön durcheinander aus, und würde dann wohl in Alltagskleidung schlüpfen. War konnte diese Uniformen nicht immer so ab haben. Außerdem musste er noch an sein Comgerät denken, wo auch immer das gerade rumflog.
Er gab ihr einen raschen Kuss auf die Stirn, stand dann auf und half ihr auf die Beine.


[ / Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]
 
Zuletzt bearbeitet:
Belkadan-Dorsk's Quartier

Als sich die Lage draussen einigermassen beruhigt hatte beschloss Dorsk aufzubrechen, er würde zu den Hawks gehen, aber vorher noch Corellia besuchen. Er schaltete das Kom ein:

Sehr geehrter General Kent,
ich werde jetzt zu den Night Hawks aufbrechen, mich aber vorher noch auf Corellia blicken lassen. Ich hoffe Sie sind von meiner Loyalität überzeugt, ansonsten dürfen sie mich nach meiner Rückkehr in gewahrsam nehmen.

Mit freundlichen Grüssen

Dorsk

Als er die Nachricht aufgesetzt hatte packte er ein paar Sachen und ging in den Hangar

Belkadan-Hangar-Dorsk

Dorsk setzte sich an die Steuerkonsole seines Raumers und startete ohne Mühe, anscheinden war es OK dass er ging.

Belkadan-Hangar-Dorsk
 
Belkadan ◦ Burg ◦ Tionnes Quartier

Tionne fühlte sich irgendwie wie in einem Traum. Es ging alles so schnell, am einen Tag hatte sie noch gedacht, ihr Traum würde sich niemals erfüllen und am nächsten saß sie hier, mit War zusammen, der sie genauso liebte wie sie ihn. Irgendwie hatte sie es zwar schon immer gewusst, aber ... dass es sich dann wirklich realisieren sollte, war einfach unglaublich. Eigentlich hätte sie hüpfen und springen müssen vor Glück. Doch sehr viel Zeit, das verliebte Paar zu spielen, blieb ihnen nicht. War hatte wohl nie Ferien, genau wie sie selbst. Als Jedi war man sozusagen immer im Dienst. Jeden Moment konnte eine neue Gefahr auftauchen, eine Mission oder eine Aufgabe. Man konnte nie sicher sein, dass man nicht im nächsten Moment zu irgendeinem fremden Planeten aufbrechen musste.
Und bei War war es genauso. Man sah ihm an, dass er in Gedanken schon bei dem bevorstehenden Unternehmen war. Sie verstand zwar nicht ganz worum es ging, aber sie würde es schon beizeiten erfahren. Ihre Gedanken waren im Moment ganz woanders, und War hätte sie in diesem Moment überall hin entführen können, ohne dass sie sich dagegen gewehrt hätte. Sie wollte nur bei ihm bleiben, dass war ihr einziges Anliegen ... ihn nie wieder aus den Augen verlieren, den Menschen, der ihr ein Zuhause versprach, dass sie im Grunde schon lange verloren hatte.

Was sollte sie nun einpacken ... eine Jedi-Robe würde wohl zu wenig sein. Außerdem konnte es ja immer mal sein, dass man sich verkleiden musste. Tionne öffnete den Kleiderschrank des Quartiers, und sah sich darin um. Die unendliche Vielfalt der Modewelt lag vor ihr. Etwas bedauernd verzog sie die Mundwinkel. Im Grunde hatte sie überhaupt keine Ahnung von Mode. Dies gehörte normalerweise nicht zu den Studienfächern der Jedi. Sie entschied sich schließlich für ein wenig Unterwäsche, zwei verschiedene, recht unauffällige Kombinationen in schwarz und blau. Auch ein Abendkleid packte sie mit in die ihr zur Verfügung gestellte Reisetasche. Man konnte ja nie wissen. Dabei dachte sie an War und musste schmunzeln. Es war dasselbe Kleid, dass sie gestern Abend getragen hatte.


Ich bin fertig, sagte sie und drehte sich zu War um, der immer noch wartend an der Tür stand. Wir können los.

Mit einem Lächeln hakte sie sich bei ihm ein und sie verließen gemeinsam die Suite.

Belkadan ◦ Burg ◦ Gänge
 
[ Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]

War lehnte sich gegen den Türrahmen und beobachtete sie, während sie den Inhalt des Schrankes begutachtete. Mit Absicht setzte er ein etwas gelangweiltes Gesicht auf, doch kurz darauf drang sein glückliches Grinsen dann doch durch.
Als ihm wieder einfiel, dass er sein Com noch einpacken musste, ging er schnell zum Bett hinüber. Er konnte es nirgendwo entdecken. War schob die Decke bei Seite, immer noch nichts. Sehr seltsam. Sie hatte es ganz bestimmt nicht versteckt und in diesem Zimmer war auch garantiert niemand anderes drin gewesen. Er hob das Kissen an und da lag es.
War nahm das kompakte, schwarze Gerät und hakte es an seinen Gürtel. Tionne war mittlerweile fertig mit packen. In dem Schrank befand sich sicherlich eine große Auswahl an Klamotten, doch War hatte bemerkt, dass sie sich in ihrer Jedi-Kutte wohl wirklich wohler fühlte. Er konnte es verstehen. War selbst fühlte sich in seiner Uniform auch oft wohl, doch in seiner typischen, Zivil- also Schmugglerkleidung fühlte er sich noch wohler. Jedoch nur auf der Darkness. Auf einem Kampfschiff seiner Forces of Hope war die Uniform einfach das Beste.
War nahm ihre kleine Tasche und bot ihr gleichzeitig ihren Arm an, wo sie sich dann auch einhakte. Er war einfach nur glücklich. Es war wirklich verwunderlich, nachdem er sich noch vor wenigen Minuten so viele Sorgen gemacht hatte. Der heutige Tag war ein wichtiger Schritt in seinem Leben, das wurde ihm soeben klar. Wo er seine Gedanken sonst immer so gerne in Bildern festhielt, fiel ihm gerade kein passendes ein.
Sie verließen das Quartier und gingen auf den Turbolift zu. Es war ihm vollkommen egal, was die Wachleute sagen mochten, wenn sie ihren Chef Arm in Arm mit einer Jedi sahen. Es gab sowieso schon so viele Erzählungen um seine Person, da würde dies nur etwas weiteres sein, was die meisten sowieso nicht glauben würden.
Sie betraten den Turbolift und War gab den Befehl, sie auf die Hangarebene zu bringen. Er stellte die Tasche ab und lehnte sich gegen die Wand, musterte die hübsche Dame ihm gegenüber. War dachte nicht lange nach, seine Hand wanderte zum ?Nothalt?-Knopf an den Kontrollen des Turbolifts.
Er fing ihren Blick aus, ging langsam die zwei Schritte nach vorne, die sie voneinander trennten. Der Corellianer schlang seine Arme um ihre Taille und zog sie an sich heran. Er konnte einfach nicht wiederstehen, wollte wieder diese Wärme spüren. War küsste sie und genoss den Kuss, während seine Hände über ihren Rücken strichen.
Nach dem Kuss legte er seinen Kopf noch einen Moment auf ihre linke Schulter, fuhr sich mit der Zunge kurz über die Lippen und blickte dann zu ihr auf.


?Tut mir Leid, aber das hab ich einfach gebraucht.?

Er grinste sie an und drückte dann wieder auf den Schalter für den Turbolift, worauf sie sich wieder in Bewegung setzten. War ließ sie nicht aus den Augen.

[ / Belkadan ? Burg ? Tionnes Quartier ]
 
Zurück
Oben