Bilbringi

[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]

Zwar waren Serenetys Worte ausgesprochen worden, jedoch veränderte dies nichts an der Route. Mehr als ihre Gedanken hatte sie nicht aussprechen wollen und letztlich hatte man sich für einen Weg entscheiden müssen. Demnach war es vielleicht auch gut, nicht weiter darauf einzugehen, sondern einfach weiter zu machen. Toral erhielt weitere Anweisungen, wobei Toji zu hoffen schien, dass es zu keiner Überlastung der Piloten kommen würde. Auch in diesem Punkt bat er den Captain darum mit Bedacht zu handeln und Serenety konnte sich nicht vorstellen, dass dieser etwas anderes tun würde. Die kurze Abhandlung zwischen Toji und Mile war schnell vom Tisch, als der Commenorer auch schon zum nächsten Punkt kam, nämlich der Sprungverzögerung. Die von Toji vorgeschlagenen fünf bis zehn Minuten waren nicht schlecht angesetzt und dürften zu schaffen sein, wenn es auch ein wenig eng kalkuliert war. Calvyn schien kein Problem mit der Gewählten Zeit zu haben, sondern war sogar der Ansicht, dass sowohl die „Darksword“ als auch die beiden Vigil agile Schiffe waren und das ganze innerhalb von fünf Minuten schaffen könnten. Mit der Voraussetzung, dass der führende Kommandant der Vorhut wusste was er tat. Serenety fragte sich wer dies sein würde. Mehr noch jedoch fragte sie sich, wo sie in diesem ganzen Unterfangen war. Die „Darkmoon“ war nicht einmal erwähnt worden noch war sie irgendwo aufgetaucht.

Sie wusste, dass ihr Vater einen Weg finden würde sie auf irgendeine Art zu schützen, allerdings war ihr bisher noch nicht klar was genau sein Plan war. Damit blieb sie vorerst im Ungewissen und dies nagte an ihr. Wenn sie etwas nicht mochte, dann war es im Unklaren gelassen zu werden. Devorn schien etwas nervös, da er sich auf die Unterlippe biss und davon sprach, dass der Nachhut ganze zehn Minuten bleiben würden um samt „Abyss“ einzutreffen. Sie konnte nachvollziehen, dass er sich nicht darüber im Klaren war, ob seine Frachterkapitäne bei einer solchen Differenz ein gutes Gefühl haben würden. Diesen Punkt jedoch würde er beiseiteschieben müssen. Zwei Minuten waren pro Konvoiabschnitt knapp bemessen, sollten aber Serenetys Ansicht nach genügen. Innerlich hoffte sie, dass alles gut gehen würde. Sollten sie auf Probleme stoße würde ihr gesamter Fahrplan aus den Fugen geraten. Blieb also zu hoffen, dass nichts wirklich schief lief und falls doch, dass sie die Chance erhielten zu reagieren. Gleich ob die Republik Schiffe einsetzen würde oder nicht - sie würde darum beten das nicht schief lief.

Einfach war die Gruppe an diesem Tisch nicht. Wo ein Problem gelöst wurde tauchte ein neues auf und Toji hatte es nicht leicht das Ganze in die richtige Richtung zu manövrieren. Sie beobachtete ihn genau und konnte sehen, dass er grübelte. Seine Hand rieb über sein lädiertes Kinn und seine Gedankengänge vollführten wahrscheinlich Sprünge. Sein Blick glitt zwischen der Fondorianerin und dem bärtigen Menschen hin und her. Serenety wünschte sich sie könnte etwas sagen um das Ganze zu entspannen. Doch wusste sie auch, dass dies nicht möglich war und dass es die Aufgabe des Commodore war eine Lösung zu finden. Toji diente schon lange genug um mit allem fertig zu werden. Ihr Vertrauen in ihn war grenzenlos. Sie konnte sehen, wie sich seine Körperhaltung straffte, ehe er sich an den Line Captain wandte. Der Wortaustausch zwischen dem Frachterkommandanten und Toji fand nicht sofort ein Ende. Devron machte klar, dass ab Alland man auf alle Fälle mit irgendwelchen yevethanischen Plünderern rechnen konnte und sie gab innerlich dem Line Captain Recht. Allerdings würden sie alle mit unerwartetem rechnen müssen. Gleich welchen Weg sie einschlugen, die Gefahr dass irgendetwas schiefgehen konnte würde allgegenwärtig sein. Letztlich würde man es niemandem zu hundert Prozent rechtmachen können und Toji war auch nicht dazu da. Der Commodore machte deutlich, dass Devron Vertrauen in die Vorhut haben sollte, da er dies auch hatte. Und wieder fragte sich die junge Captain, wer die Vorhut führen oder besser gesagt deren Bestandteil sein würde. Eine Frage die bis Dato noch nicht geklärt war und die Serenety merkwürdigerweise ein wenig nervös machte.

Die Nervosität wurde noch ein wenig verstärkt, als Toji und der Line Captain sich scheinbar blickmäßig maßen. Die Spannung, welche in der Luft lag konnte Serenety deutlich fühlen. Sie griff nach ihr ungeachtet der Tatsache, dass sie versuchte sich dagegen zu währen. Sie merkte kaum, dass sie die Luft anhielt, dass Gefühl unterdrückend etwas zu sagen nur um diesen Augenblick zu unterbrechen. Dann endlich löste sich die Spannung und die Bastionerin atmete durch. Murata ging dann auf ihre Frage bezüglich der Kommunikationsbeschränkung ein, wobei er von ihrem Vater unterbrochen wurde, der deutlich machte, dass seine Tochter das Prozedere kannte. Sie hatte damit gerechnet, dass die Kommunikation auf ein Minimum reduziert sein würde. Private Korrespondenz war ausschließlich an den vorgeschriebenen Bojen zu übermitteln, auch dies war nichts was ungewohnt war und Serenety glaubte nicht, dass sie irgendwelche private Korrespondenz abzusetzen hatte. Die weiteren Schritte waren klar, ebenso das Toji als Kommandant der Kampfgruppe letztlich in seinem eigenen Ermessen handeln würde, sollte es zu disziplinarischen Maßnahmen kommen müssen. Dies jedoch hoffte sie nicht. Leichtes Unbehagen glitt über ihren Rücken, als der Commenorer einen kurzen Blick mit dem Line Captain austauschte. Was auch immer Toji durch den Kopf ging, es schien als ob es nicht so angenehm war. Sie wandte den Blick ab und ihrem Vater erneut zu, welcher noch nicht fertig in seinen Ausführungen war, wobei es sich nicht mehr um die Mission als solches handelte. Die Formalitäten waren abgeschlossen. Was würde nun folgen!?

Han Akaji lächelte seine Tochter an und sie wurde das Gefühl nicht los, dass gleich eine Offenbarung stattfinden würde. Eine die sie wohl überraschen würde und genau so war es auch. Man übergab ihr die Befehlsgewalt über die „Darksword“, einem Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse und sie war wahrlich überrascht. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet und gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie damit die Vorhut bildete. Han sagte noch das ein oder andere, ehe er sie beglückwünschte und ihr die Hand schüttelte. So ganz glauben konnte sie es nicht zumal sie mit der „Darkmoon“ bisher keinen wirklichen Kampf bestritten hatte. Auf der anderen Seite kannte sie ihren Vater jedoch gut genug um zu wissen, dass er für seine einzige Tochter nur das aller beste wollte.

„Vielen Dank, Rear Admiral Akaji“, dankte sie ihm und schüttelte dann sowohl die Hände von Toji als auch von Toral, welcher sich ebenfalls zu den Gratulanten einreihte, nachdem auch er eine Beförderung erhalten hatte.

„Meinen Glückwunsch, Commodore Toral“, erklärte sie und schüttelte seine Hand. Han gab den Befehl zum Aufbruch, jedoch blieb Serenety zurück. Sie hatte noch kurz mit ihrem Vater zu sprechen. Also wartete sie, bis alles außer ihrem Vater und Toji gegangen waren. Erst als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, war es an Serenety sich an ihren Vater zu wenden.

„Ich nehme an, dass du der Ansicht warst, dass die „Darkmoon“ für diesen Auftrag unzureichend ist. Jedenfalls wenn es um meine Sicherheit geht.“

Sie machte eine kurze Pause, wobei sie ihrem Vater in die Augen sah.

„Du kennst mich sehr gut kleines. Dem stimme ich somit zu. Die „Darksword“ ist ein agiles Schiff. Davon abgesehen verfügt dein Schiff über eine Staffel TIE-Defender, sowohl einer Einheit Avenger und 300 Sturmtruppen. Hinzu kommt, dass ich deine Brückenbesatzung gut ausgesucht habe und damit auf Leute bauen kannst, die ich kenne“, erklärte er kurz, kam jedoch nicht weiter, da seine Tochter die Hand hob. Also verstummte er.

„Ich weiß das ich dir wichtig bin und du alles für mich tun würdest Vater, aber und dies ist mir wichtig, ich baue auf meine Mannschaft, auf die gesamte Brückenmannschaft sowie auf beide Ärzte und meinen Staffelführer. Des Weiteren möchte ich meinen Ingenieur behalten. Du weißt so gut wie ich, dass bei einem Geschehen wie dem was im Koornacht-Cluster stattfindet ich auf eine Mannschaft bauen muss die ich kenne und der ich vertraue.“

Sie machte eine kurze Pause, wobei sie ihren Vater durchdringend ansah, ehe sie ihren Blick kurz zu ihrem Verlobten wandern ließ, der wahrscheinlich über das ganze bereits informiert worden war.

„Ich sollte dir dankbar sein, allerdings solltest du verstehen, dass es hier darauf ankommt das ich mich beweise. Ich halte nichts davon den einfachen, leichten Weg zu gehen den du mir vorgibst. Auch wenn ich weiß, dass du mich nicht verlieren willst, vor allem weil ich deine einzige Tochter bin. Bitte Dad, versteh mich nicht falsch. Für die Zukunft merke dir bitte, dass ich erwachsen bin und meinen Weg gehe.“

Sie seufzte leise und griff nach seiner Hand. Ihr Vater verstand sie sehr gut und er war unheimlich stolz auf sie.

„Davon abgesehen solltest du deinen Beschützerinstinkt weitergeben“, meinte sie diesmal schmunzelnd und griff nach Tojis Hand. Da sie allein waren, konnte sie dies ausnahmsweise tun und zudem sollte ihr Vater wissen, dass das Band zwischen ihr und Toji dem entsprach, was er sich wünschte. Han lächelte seine Tochter, stolz über ihr starkes auftreten, aber auch darüber, dass sein Zukünftiger Schwiegersohn und seine Tochter eine gemeinsame Zukunft hatten.

„Wir sehen uns, so hoffe ich bald wieder. Besonders um euer Hochzeit zu feiern“, verabschiedete sich Han von den beiden. Serenety löste ihre Hand von Tojis und verließ gemeinsam mit ihm das Büro ihres Vaters, um den Turobolift aufzusuchen.

Gemeinsam betraten sie den Lift und Serenety drückte die entsprechende Taste. Kurz nachdem er sich in Bewegung gesetzt hatte blickte sie den Mann an, für den sie ihr Leben geben würde.

„Ich hoffe, dass bei dieser Mission alles gut geht. Von den Meinungsverschiedenheiten einmal abgesehen. Line Captain Devorn scheint seinen eigenen Kopf zu haben und er sieht seine Frachter in Gefahr. Dies kann ich ihm nicht verübeln, aber er macht das ganze dadurch schwieriger. Versprich mir, dass du auf dich Acht gibst“, bat sie ihn. „Auch wenn ich mir bewusst bin, dass du mir nicht dein Wort geben kannst, versuche es. Die Yevethaner sind gnadenlos und wir können nicht sagen ob wir siegen werden oder nicht. Aber, mein Vater wäre enttäuscht sollte es zwischen uns keine Zukunft geben und er vor allem kein Großvater werden“, meinte Serenety wobei sie verschmitzt lächelte. Es war ein Versuch die Stimmung aufzuhellen. Sollte sie ihm sagen weshalb sie keine eigene Eingreiftruppe gewollt hatte?

Für einen kurzen Augenblick dachte sie darüber nach, ehe sie an ihn herantrat und ihn küsste. Sanft legten sich ihre Lippen auf die seinen, strichen ihre Finger über seinen Nacken. Für diesen kurzen Augenblick gab sie sich ihrem Gefühl hin. Dem Wunsch ihm einfach nur nahe zu sein, sich geborgen zu fühlen und in Sicherheit. Ein Kuss, denn sie nicht wieder lösen wollte und doch wusste, dass sie es musste, da der Turbolift sein Ziel fast erreicht hatte.

„Ich liebe dich Murata“, flüsterte sie und strich ihm noch einmal über die Wange. „Was auch geschieht, ich will dich nicht verlieren, denn dies hätte ich fast auf Despayer und dann bei deinem Unfall. Ich wollte keine eigene Eingreifgruppe, weil ich wusste, dass ich dadurch nicht in deiner unmittelbaren Nähe sein würde. Es mag verrückt klingen, verspotte mich dafür also nicht, aber ich möchte mir nicht vorwerfen müssen, dass es meine Schuld ist, dass ich dich verlieren könnte.“ Es klang verrückt, völlig verrückt eigentlich und dennoch machte sie sich vorwürfe. Despyre war ihre Schuld gewesen und ebenso, dass sie ihn dort fast verloren hätte. Doch dies wusste er nicht. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie sich schuldig fühlte und dies würde sie wohl auch nicht tun. Ein letztes Mal strich sie ihm über die Wange, dann öffneten sich die Türen des Turbolifts und sie trennten sich.

**

Minuten später stand sie auf der Brücke ihres neuen Schiffes, versuchte ein Gefühl dafür zu bekommen. Auch hier klang der Boden nicht so viel anders wie auf der „Darkmoon“ und dennoch konnte sie feine Unterschiede hören. Innerhalb kürzester Zeit hatte der Wechsel der Mannschaft stattgefunden. Ihr Vater schien den Befehl dafür gegeben zu haben und Serenety hatte den Rest auf dem Weg zu ihrem neuen Schiff erledigt. Ab sofort war sie die Kommandantin der „Darksword“, einem Enforcer. Ein weitaus gewaltigeres Schiff als ihre kleinere Marauder, an die sie sich erst vor eine Weile gewöhnt hatte.

Fest wie ein Fels stand sie auf der Brücke, so als ob es nie anders gewesen wär. Ihre Zeit war begrenzt, ehe die „Abyss“ den Befehl geben würde Bilbringi und seine Werft zu verlassen um nach Fresia zu fliegen. Ihr Flug dorthin konnte voller Gefahren sein. Was auch immer geschehen würde, sie hoffte, dass alles glatt verlaufen und dass sie einen Sieg in Bezug auf die Yevethaner erringen würden. Sollten sie scheitern, würde in gewisser Weise das Imperium scheitern. Innerlich versuchte sie sich zu wappnen für das was kam. Gleichzeitig versuchte sie jedoch auch mit allem anderen zu rechnen. Eine Kalkulation die nicht einfach war und die zu viele Ungewisse besaß. Dennoch kalkulierte sie stets. Mathematik war mit ihr Hauptfach gewesen und sie war darin sehr gut.

Während ihre Gedanken sich in alle Richtungen erstreckten, füllte sich langsam die Brücke. Ihr XO trat an ihre Seite und räusperte sich leicht. „Captain, ich teile ihnen mit, dass die Mannschaft vollzählig ist. Es wird noch eine Stunde dauern bis der Rest verladen ist, die Brückenmannschaft steht ihnen jedoch zur Verfügung“, erklärte Con mit einem zackigen Salut.

„Sehr gut Lt. Commander Ashoc’on’nerod. Wir haben Befehl uns der Kampfgruppe unter Commodore Murata anzuschließen. Unser Ziel ist Fresia und die örtlichen Truppen im Kampf gegen die Yevethaner zu unterstützen“, gab Serenety an und blickte dem Chiss in die Augen.

„Ich verstehe, Ma’am. Weitere Anweisungen?“, hakte er nach. Serenety nickte kurz.

„Die Kommunikation wird auf ein Minimum reduziert. Private Korrespondenz ist ausschließlich an dafür vorgesehene Bojen zu übermitteln. Hinweise auf Ziel, Kurs und die Konvoizusammensetzung sind zu zensieren. Ich erwarte, dass private Korrespondenzen bis auf weiteres eingestellt wissen. Die einzige Ausnahme bilden dringende oder sehr wichtige Angelegenheiten und dich möchte darüber informiert werden. Commodore Toral kümmert sich um die Berechnung des Kurses und wird diese an die „Abyss“ übermitteln. Lt. Commander, wir bilden die Vorhut des gesamten Konvois. Rear Admiral Akaji hat unserem Schiff zwei Einheiten an Staffeln unterstellt. Avengers und Defender. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass wir beide Einheiten brauchen.“

Sie machte eine kurze Pause, wobei ihr XO nickte.

„Sorgen sie dafür, dass die Brückenoffiziere sich mit ihren Stationen vertraut machen und melden sie mir, sollte es Schwierigkeiten geben.“

Mit einem Salut drehte sich Con um, kam seinen Anweisungen nach und ließ Serenety auf dem Mittelsteg allein, welche sich langsam zum Panoramafenster aufmachte um hinaus auf die Werft von Bilbringi zu sehen. Die Zeit tickte und sie würde unermüdlich ticken.

[: Bilbringi-System | Dock | ESD "Darksword" :||: Brücke | Captain Serenety Akaji und Mannschaft :]
 
[: Bilbringi-System | nahe der Werftanlagen :||: Konvoi „Besh-Isk Forn-Resh Sieben-Zwo-Null“ | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata und die Erste Wache :]

Um die Vorgänge in den beiden voll besetzten Brückengräben am besten im Auge zu haben, musste man im hinteren Brücke stehen. Toji, der seit seiner Rückkehr auf die Abyss keine ruhige Minute gehabt zu haben schien, hatte zum Schluss genau an dieser Stelle – nahe dem taktischen Holotisch – Position bezogen und ließ seinen wachsamen Blick über die Stationen gleiten. Gerüchte, wohin die Reise als nächstes ging, waren schon seit Tagen im Umlauf. Insbesondere an den zum Teil plumpen, zum Teil subtilen Nachfragen jener Offiziere, die er als Gesellschaft zum Frühstück in seinen Salon geladen hatte, hatte der kriegsversehrte Commodore mit der Zeit den Stand der Dinge langsam ganz gut abmessen können. Die Besatzung des grauen Imperial-Sternzerstörers war grundsätzlich auf der richtigen Spur. Bloß der genaue Bestimmungsort, Fresia, schien noch zu fehlen. Ausschließlich die ranghohen Imperialen, die wenige Stunden zuvor zusammen mit Rear Admiral Han Akaji in einem Besprechungsraum gesessen hatten, wussten in diesem Punkt mehr als die normale Mannschaft.

Durch das monotone Brummen der aktivierten Gerätschaften drangen die Unterhaltungen, die man in den Gräben zwischen dem Erteilen von Anweisungen und dem Abliefern von Meldungen führte, meist bloß in losen Fetzen bis zu ihm vor. Weil das riesige Kriegsschiff – samt einer stattlichen Zahl an Begleitschiffen – vorerst nur einen Frachterkonvoi zu begleiten hatte, war die Stimmung an Bord ausgesprochen locker. Kein einziger Angehöriger der einfachen Mannschafts-, Unteroffiziers- sowie Offiziersgrade auf der Abyss wusste von den unterschwelligen Spannungen, die während der auf Bastion Stattion stattgefundenen Einsatzbesprechung bestanden hatten. Man glaubte alles im Lot – und Toji war über diese Einstellung froh. Immerhin war das Gros der Besatzung, welches die letzten Jahre seinen Dienst für das Galaktische Imperium beinah ausschließlich in den barbarischen Weiten der Unbekannten Regionen verbracht hatte, gewohnt, dass die Kampfgruppe ohne Fehl und Tadel funktionierte.

Denn dort draußen, zwischen räuberischen Spezies, gefährlichen Systemen und noch vielen anderen Mysterien, war man jederzeit auf seine Kameraden angewiesen. Das Vertrauen in deren Fähigkeiten stellte gemeinhin die eigene Lebensversicherung dar. Toji, der letztendlich nur ein paar Monate im sicheren Chiss-Raum verbracht hatte, hatte in dieser Beziehung bloß eine ziemlich vage Vorstellung – hauptsächlich durch Erzählungen seiner führenden Offiziere – bekommen. Aber was unterschied denn die aktuelle Situation im Koornacht-Cluster von dieser wilden Region abseits der zivilisierten Galaxie? Sein grübelndes Bewusstsein nahm allmählich an Fahrt auf. Gedanken, manche fast schon zum Greifen nah, andere noch ganz diffus, wirbelten durch seinen Kopf, während sein Blick weiter vollkommen automatisiert die einzelnen Stationen der Hauptbrücke abgingen. Handelte es sich bei den Yevethanern nicht um eine kriegerische Spezies? Glaubte man jenen Berichten, die außerhalb des rebellierenden Sternenhaufens zur Zeit im Umlauf war, musste es sich ausnahmslos um äußerst blutrünstige Scheusale handeln. Man würde also zwangsläufig aufeinander angewiesen sein, sollten sich diese Berichte schlussendlich bewahrheiten.

Räuspernd trat Midshipman de Celanon, den man nach der Rückkehr des Commodore kurzerhand von seiner bisherigen Position in der Bugartillerie abkommandiert und stattdessen sofort als dessen direkt unterstellten Unteroffizier zugeteilt hatte, an den grübelnden Commenorer heran und meldete pflichtbewusst:
„Sir, der Signalgast lässt über den Empfang 'Bereit zum Auslaufen' aller Mitglieder des Geleitschutzes sowie der Frachter des Konvois informieren.“

„Sehr gut, sehr gut“, brummte Toji und schob die ablenkenden Gedanken träge zur Seite. Langsam griff er nach dem im Stand by-Modus ruhenden Datapad, das er nach dem Betreten der Brücke auf dem ausgeschalteten Holotisch abgelegt hatte. Sein Blick sprang kurz zu dem Midshipman. „Zum Verlesen der erhaltenen Befehle möchte ich auf allen Schiffen in allen Decks durchgestellt werden.“

Der Unteroffizier, dessen erste Fahrt auf einem imperialen Kriegsschiff schon Jahrzehnte zurücklag, nickte und machte anschließend sofort Meldung Captain Vema Calvyn, der neuen, fastmenschlichen Kommandantin der Abyss. Weil ihr bislang noch nicht besonders viel Zeit zum Eingewöhnen geblieben war, mochte sie auf dem ersten Blick ein wenig unbeholfen wirken. Aber Toji, der so eine Situation selbst schon das eine oder andere Mal erlebt hatte, konnte schon allein anhand ihrer ersten Reaktionen erkennen, dass sie sich dem gewöhnlichen Schiffsbetrieb schnell anpassen würde. Und höchstwahrscheinlich war es danach bloß eine Frage der Zeit bis sie jene Abläufe, die sie einst auf Han Akajis Interdictor „Dragon“ erfolgreich hatte etablieren können, auch auf diesem Sternzerstörer der robusten Imperial-Klasse anwenden würde. Ein leichter Anflug von mit Erwartungen gespickter Spannung machte sich auf einmal in seiner Magengegend breit – und das, obwohl er gar nicht direkt in diese Prozesse eingebunden sein würde. Denn er, der Kommandant der Kampfgruppe, würde mit der Zeit vermutlich bloß deren Auswirkungen zu spüren bekommen.

„Konvoi 'Besh-Isk Forn-Resh Sieben-Zwo-Null', hier spricht Commodore Toji Murata, begann der Invalide mit Sprechen, nachdem ihm Kommunikationsstation, Kommandantin und Unteroffizier das Zeichen dafür gegeben hatten. „Ich verlese nun in Anwesenheit aller beteiligter Besatzungsmitglieder den erhaltenen Befehl der Admiralität: Im Namen Seiner Majestät, Imperator Allegious I., werden die Führungsschiffe 'Abyss', 'Euminis' und 'Cresh Aurek Resh Grek Osk Drei-Fünf-Neun-Neun', unter Führung von Commodore Murata, Commodore Toral und Line Captain Devron, angewiesen den oben im Betreff bezeichneten Versorgungskonvoi binnen drei Standardtagen – ohne Verluste – von Bilbringi nach Fresia zu bringen. Die Route ist frei zu wählen; Feindkontakt – sowohl mit Piraten als auch der Republik – sind zu vermeiden. Das Kommando untersteht Commodore Murata bis der Konvoi dem militärischen Kommando des Torranix-Sektors übergeben wurde.“ Eine kurze Pause, zum „Sackenlassen“ dieser Informationen, folgte. Dann fuhr er im selben Sprechtempo fort: „Danach wird der Geleitschutz – in Form von Kampfgruppe Elf ('Abyss') und Zwölf ('Euminis') – in die vor Ort stationierte Neunte Gefechtsflotte integriert und unter die Befehlsgewalt von Rear Admiral Leander gestellt. Im Auftrag von Admiral Goran … et cetera, et cetera.“ Noch eine Pause. Toji schluckte. „Der Befehl wurde in Gänze verlesen. Hiermit fordere ich die Kommandanten der einzelnen Schiffe auf, entsprechend dem Protokoll das Verlesen im Logbuch zu verzeichnen. Anschließend ist auf weitere Weisungen zu warten.“

Um den ausgegebenen Befehl des Flottenkommandos selber zu bestätigen, musste der Commenorer erst Chiffren von seinem Kodezylinder einspeisen und dann – als auf dem Display des Datapad ein zusätzliches Feld erschien – den Abdruck seines rechten Daumen einscannen lassen. Danach ließ er per Knopfdruck eine mit diesen Daten versehene Nachricht, die natürlich verschlüsselt war, sofort zur Bilbringi Station senden. Letztendlich eine Sache von wenigen Minuten. Jedoch reichte die Zeit tatsächlich aus, damit ein Begleitschiff nach dem anderen der Abyss das geforderte Eintragen ins Logbuch meldete. Damit waren die Formalitäten geklärt. Toral, der zusammen mit der Navigation auf der Euminis den endgültigen Kurs ausgearbeitet und berechnet hatte, würde die Koordinaten, die für die Sprünge erforderlich waren, nun an den ganzen Konvoi übermittelten. Und dann konnte man endlich Fahrt aufnehmen und das gewaltige Asteroidenfeld, in dem sich die Großwerft befand, in Richtung ersten Sprungvektor verlassen.

Toji warf einen prüfenden Blick auf sein Taschenchrono. Dank großzügiger Puffer lagen sie gerade gut in der Zeit. Ein Zeichen dafür wie effizient auf der Station gearbeitet wurde. Musste er sich also vielleicht doch keine Sorgen machen? Derweil in den Brückengräben mehr und mehr das regsame Treiben Einzug hielt, das er von der Brückenmannschaft – egal ob Erste, Zweite oder Dritte Wache – her kannte, humpelte er langsam zu seinem Kommandosessel, ließ sich nieder und aktivierte per Drücken diverser Knöpfe auf der Armkonsole kleinere Bildschirme. Gleichzeitig gesellte sich der ihm direkt unterstellte Unteroffizier, Midshipman Val de Celanon, zu ihm, um dem Commodore bei Bedarf auf der Stelle zur Verfügung zu stehen. Beide behielten sie von ihrer erhobenen Position aus die Hauptbrücke samt der auf dem Mittelsteg flanierenden Captain im Auge. Und als die Meldung kam, dass das Leitsystem bereit sei, schlug sein Herz mit einem Mal lauter.


„Mister de Celanon, lassen Sie an die von der 'Darksword' geführte Vorhut das Signal 'Auslaufen' geben“, befahl Toji im ruhigen Tonfall. „Erlauben Sie dem Jagdkreuzer darüber hinaus, dass er zum Abschied Salut an den Rear Admiral schießen darf.“
[: Bilbringi-System | nahe der Werftanlagen :||: Konvoi „Besh-Isk Forn-Resh Sieben-Zwo-Null“ | ISD „Abyss“ | Deck Drei | Brücke :||: Commodore Toji Murata und die Erste Wache :]
 
[: Bilbringi-System | Dock | ESD "Darksword" :||: Brücke | Captain Serenety Akaji und Mannschaft :]

Sie vernahm die leisen Stimmen ihre Offiziere, die ihre Stationen checkten und dies an ihren XO weitergaben, welcher sich bei ihr melden sollte, falls irgendetwas nicht in Ordnung war. Ihr Blick war weiter auf die Werft gerichtet, in dessen Dockverankerung sich die „Darksword“ noch befand. In kürze würde sie sich lösen und zum ersten Mal hinaus in die Weite der Galaxis entschwinden um ihren Dienst zu tun. Doch im Gegensatz zur „Darkmoon“ würde sie direkt in ein Kriegsgebiet entsandt werden. Für Serenety selbst würde es zur ersten Auseinandersetzung mit einem Feind kommen, bei dem sie ihr eigenes Kommando führte. Eigentlich hatte sie damit viel früher gerechnet und nun wurde in ein Fass gestoßen, welches voller entzündlichem Pulver war, darauf wartend hochzugehen. Sie hatte davor keine Angst, aber dennoch Respekt. Bisher hatte sie solche Einsätze nur als XO erlebt und nun würde sie selbst darüber entschieden wie sie handeln würde. Der Gedanke für unzählige Lebewesen verantwortlich zu sein konnte durchaus erschrecken. Eine gewisse Ehrfurcht erfasst sie demnach. Auch wenn sie auf dies hingearbeitet hatte, so war es letztlich doch etwas völlig anderes, wenn man sein Ziel erreicht hatte – aus dem Schatten des ersten Offiziers heraustrat und sein eigenes Kommando führte. Sie war froh, dass sie ihrem Vater die Stirn geboten hatte, indem sie ihm unmissverständlich klar gemacht hatte, dass sie keine neue Besatzung wollte. Die Offiziere der „Darkmoon“ waren ihr vertraut und auch wenn sie gemeinsam noch keinen wirklichen Einsatz bestritten hatten, so wusste sie doch, dass sie sich auf sie verlassen konnte und genau dies war ihr wichtig. Sich auf eine völlig neue Mannschaft einzustellen – gleich ob ihr Vater seine Finger dabei im Spiel hatte oder nicht – erschwerte ein Kampfeinsatz und sie wollte sich keinerlei Gedanken darüber machen müssen ob ihre Crew funktionierte oder nicht.

Hinzu kam, dass die Offiziere der „Darkmoon“ sie kannten und auch wenn es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und ihrem ersten Offizier gab, so wusste sie dennoch woran sie bei ihm war. Ihr Vater musste verstehen und vor allem akzeptieren, dass sie kein kleines Mädchen mehr war. Das sie auf eigenen Füßen stand und das es darum ging sich selbst zu behaupten. Sie wollte dass er stolz auf sie war. Sie wollte diejenige sein über die man vielleicht sagen würde, dass sie ihr Ziel nur durch ihren Vater erreicht hatte. In ihrer Ausbildung war sie die beste ihres Jahrgangs gewesen und sie wusste, dass sie ein Schiff wie dieses führen konnte. Dazu war sie mehr als imstande und genau dies würde sie beweisen. Es gab ohnehin so wenige Frauen in der Marine, welches Licht würde es also auf jene Minderheit werfen, wenn Serenety von ihrem Vater, Rear Admiral Akaji Hilfe bekommen würde!? Vielleicht hatte er darüber nicht nachgedacht, doch sie tat es jedes Mal und es war ein quälender Gedanke. Es gab Sekunden in denen sie Fluchte eine Frau zu sein, besonders dann wenn sie vor Augen geführt bekam, wie einzelne Mitglieder der Marine noch immer die Ansicht vertraten, dass Frauen nichts in ihren Reihen zu suchen hatten.

Die junge Captain löste sich aus diesen Gedanken, wandte sich vom Panoramafenster ab und glitt über den Mittelsteg. Dabei warf sie einen Blick jeder einzelne Station zu und dem dazugehörigen Gesicht in Form des führenden Offiziers. Ein vertrauter Anblick auf einem sonst nicht vertrauten Schiff. Festen Schritts glitt sie zu ihrem Kommandosessel, blieb jedoch dort stehen und verschränkte die Hände hinter ihrem Rücken. Ein vertrautes Gefühl stellte sich bei ihr ein. Auch wenn es nicht die „Darkmoon“ war, so konnte sie dennoch sagen sich irgendwie zu Hause zu fühlen. Sie lauschte, lauschte in das Schiff hinein. Vernahm dessen Antrieb, welcher ruhig und gleichmäßig arbeitete, darauf wartend die Werft zu verlassen. Noch lag die „Darksword“ einem Schlaf gleichend da, ruhig, ausgeglichen, darauf wartend in Aktion zu treten. Noch einmal ging sie Gedanklich die Route durch, welche Toji nutzen wollte. Auch wenn sie sich nach wie vor damit nicht anfreunden konnte, war diese Form der Dreistigkeit vielleicht nicht so schlecht. Ein gewisses Wagnis war es jedenfalls.

„Ma’am, die Verladungen sind abgeschlossen, die „Darksword“ ist einsatzbereit. Alle Systeme laufen einwandfrei“, informierte Con sie und Serenety nickte.

Damit waren sie bereit, darauf wartend den nötigen Befehl zu bekommen und dann in Hyperraum zu springen – Torals Berechnungen folgend – gen Fresia.

„Ma’am, soeben bekommen wir eine Nachricht von der „Abyss“. Commodore Murata spricht zu allen“,
teilte ihr Kommunikationsoffizier mit und stellte das ganze durch. Murata verlass unter anderem die Anwesenheit aller beteiligten Schiff und den Befehl. Nun wusste ihre gesamte Brücke worum es ging und wohin sie fliegen würden. Dies führte zu einem Murmeln in den Reihen der einzelnen Offiziere, welche sich natürlich Gedanken um diesen Einsatz machten. Ihnen allen war klar, dass es nicht einfach werden würde und man ihnen zudem viel abverlangte. Doch jeder von ihnen schien gefasst zu sein. Zwar konnte Serenety fühlen, dass ihre Mannschaft ein wenig mit Sorge behaftete war, doch den Umständen entsprechend hielt sich dies in Maßen. Sie alle hatten von der Brutalität der Yevethaner gehört und so konnte Serenety ihnen ihre Sorge nicht verdenken. Ihr selbst ging es nicht so viel anders. Serenety tätigte den entsprechenden Eintrag in ihr Logbuch, dann wandte sie sich wieder ihren Offizieren zu. Es fehlten nur noch die Übermittlung des Kurses und der Befehl zu starten.

„Ma’am, wir erhalten gerade die Koordinaten für den Kurs“, teilte ihr erster Offizier mit und trat dann an ihre Seite. „Mit Verlaub Captain, aber diese Route bringt uns fast bis zu den Toren Coruscants. In Anbetracht der Umstände könnte sie Heikel sein, um nicht sogar zu sagen als dreist erscheinen“, meint der Chiss und Serenety nickte.

„Manchmal, Ashoc’on’nerod, sind es genau solche Dreistigkeiten die von Erfolg gekrönt sind.“

Interessanterweise kamen diese Worte über ihre Lippen ohne dass sie darüber nachdenken musste und gleichzeitig erkannte sie auch, dass diese Aussagen ein gutes Quäntchen Wahrheit besaß. Umso mehr vertraute sie also darauf.

Kurz darauf erhielt sie von der entsprechenden Station die Nachricht, dass man ihnen das Signal zum Auslaufen gegeben hatte und man ihnen zudem gestattete zum Abschied einen Salut an den Rear Admiral zu schießen. Dies ließ das Herz der jungen Frau wenig höher schlagen.

Lt. Baster, bringen sie die „Darksword“ in Bewegung. Sobald wir die Werft verlassen haben Lt. Maywater, möchte ich, dreizehn Salutschüsse für Rear Admiral Akaji abschießen.“, befahl Serenety, welche Bestätigung erhielt und sich dann in ihren Kommandosessel setzte.

Langsam nahm die „Darksword“ fahrt auf, nachdem sie den Befehl bestätigt hatte. Der Jagdkreuzer bewegte sich noch ein wenig träge, dennoch wusste Serenety, dass er sehr agil war. Während ihr neues Schiff das Dock verließ schickte sie ihre Gedanken kurz zu Toji, der an Bord der „Abyss“ war. Sie hatte ihm ein recht merkwürdiges Geständnis gemacht und war froh, dass er darauf nichts erwidert hatte. Sie wusste, dass sie nicht schuld an seinem Unfall war und dennoch fühlte sie sich irgendwie schuldig. Innerlich durchatmend schob sie diesen Gedanken beiseite, konzentrierte sich auf das hier und jetzt. Ihr Jagdkreuzer verließ just in diesem Augenblick die Werftanlage. Als sie die angegebene Position erreicht hatte, feuerte man die dreizehn Salutschüsse ab und für einen kurzen Moment dachte sie an ihren Vater.

Lt. Xantini, teilen sie der „Abyss“ mit, dass die Sprungkoordinaten eingegeben sind und wir bereit sind in den Hyperraum zu springen.“

Die Kommunikationsstation kam ihrem Befehl nach. „Captain, wir erhalten soeben den Befehl für den Sprung“, erklärte Xantini.

Lt. Baster, bringen sie die „Darksword“ in den Hyperraum.“


Mit diesem Befehl setzte sich die Vorhut, bestehend aus dem Jagkreuzer und zwei Vigil-Kreuzern in Bewegung. Nun also ging es los und Serenety konnte deutlich fühlen, dass nun doch so etwas wie „Aufregung“ in ihr aufkam. Das erste Gefecht rückte damit näher. Sie atmete tief durch, während die Vorhut die Sprungkoordinaten erreichte und kurz darauf in den Hyperraum sprang, sich die Sterne in Sternenlinien verwandelten und das gewohnte Rucken durch das Schiff glitt.

[: Hyperraum | Vorhut :||: Konvoi „Besh-Isk Forn-Resh Sieben-Zwo-Null“ | ESD „Darksword“ | Deck Drei | Brücke :||: Captain Serenety Akaji und Brückenoffiziere :]

OP: Damit würde ich sagen, ab in den Weltraum Thread.
 
|| Bilbringi || Imperiale Flottenbasis || Kantina || Commander Thumhel Koltem ||
[Fassunglos starrte Thumhel Koltem auf den Flimsiplast-Streifen in seinen Händen, während der frisch abgestellte Caf langsam erkaltete. Unglauben bemächtigtet sich seiner, als er die Sätze seiner neuerlichen Versetzung las. Wieder und wieder überflogen seine stahlgrauen Augen die neuesten Befehle. Wieder einmal hatte man sich dazu entschlossen, ihm neue Anweisungen nur auf schriftlichem Wege mitzuteilen. Einerseits bewahrte ihn das vor einer anstrengenden, wie möglicherweise auch hochnotpeinlichen sozialen Interaktion mit den Vorgesetzten, andererseits offenbarte sich so die kalte Vorgehensweise des Galaktischen Imperiums. Das persönliche Einzelschicksal zählte nicht das Geringste. Von echter Bedeutung war lediglich das große Ganze, der Ruhm des Imperiums, des Imperators, der Sache eben. Thumhel überflog die Befehle ein drittes Mal. Doch an dem Inhalt änderte sich weiterhin nichts. Er wurde kurzerhand abgezogen, musste Bilbringi verlassen. Doch als eben im dritten Anlauf die Signatur des Streifens las, begann sein Herz schneller zu schlagen, hatte er doch zuvor offenbar nicht realisiert, wer die Order gegeben hatte. Kein gewöhnlicher Offizier oder eine Verwaltungsabteilung hatten sein neues Kommando bestimmt, sondern ein Moff. Und genau da wurde Koltem skeptisch. Bisher hatte er nur wenig direkten Kontakt zu politischen Ämtern gehabt und hatte somit vermieden, sich in irgendeiner Weise unbeliebt zu machen. Doch nun hatte Moff Callron ihn dazu auserkoren einen Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse zu kommandieren. Und mehr noch, er sollte fortan Dienst im Abridon-System versehen. Selbiges war dem Mann von Thyferra gänzlich unbekannt. Und mangelnde Information waren für jeden Militär eine furchtbare Sache. Noch einmal las der Commander, der seit mehr als vier Monaten kein aktives Kommando mehr hatte, die Befehle auf dem Flimsiplast-Streifen. Natürlich ohne neue Erkenntnisse. Dann erst widmete er sich seinem Caf. Der war mittlerweile nur noch lauwarm und hatte damit sein einziges qualitatives Merkmal - die Hitze - verloren. Mit einem resignierenden Schnaufen leerte Thumhel den Becher, warf ihn nach zwei raschen Schritten schnell in den dafür vorgesehenen Abfallcontainer und machte sich auf zur nächstgelegenen Computer-Station. Hier sollte er die nötigen Basis-Auskünfte über das Abridon-System einholen können.

Der Commander passierte zwei Posten der hiesigen Sicherheitskräfte, die ihn kaum eines Blickes würdigten. Hier auf Bilbringi hatte man derzeit nichts zu befürchten, weshalb die allgemeine Einsatzbereitschaft und damit verbundene Motivation eher als bieder zu bezeichnen waren. Davon ungeachtet erreichte Koltem das Computer-Terminal und aktivierte die Station mithilfe seines Kodezylinders, um auf detailliertere Informationen und aktuelles Zeitgeschehen zugreifen zu können.
Die Anlage erwachte zu Leben und nach kurzer Initiationsphase konnte der Commander die ersten Informationen abrufen. Offenbar war das Imperium trotz der derzeitigen Friedenssituation nicht untätig gewesen: Das neutrale Abridon hatte sich der richtigen Seite in diesem endlos wirkenden Kriegsszenario angeschlossen. Und Moff Callron hatte jüngst eine neue Verwaltung bestellt. Das ließ den Thyferrianer aufhorchen. Möglicherweise hatte man seine Befähigung nun endlich auch in höheren Ebenen erkannt. Bisher hatte er von dem Moff nichts gehört, hatte ihn nicht getroffen und sich ihm gegenüber weder auszeichnen noch verfehlen können. Meinte es das Schicksal wirklich gut mit Thumhel? Es schien ganz so. Andererseits jedoch hatte man ihm das Kommando über einen Patrouillenkreuzer gegeben - kaum ein Platz um Ruhm und Ehre im Namen des Imperiums zu erlangen. Thumhel Koltem korrigierte den Sitz seiner Kopfbedeckung und schnaubte durch. Dann widmete er sich den restlichen Informationen zum Abridon-System. Und die waren durchweg ernüchternd, lebten doch kaum zehn Millionen Personen auf dem Hauptplaneten des Systems. Allein dadurch konnte es im galaktischen Vergleich nicht zu den beachteten Systemen zählen. Natürlich hatte der riesige Verwaltungkomplex des Imperiums Interesse an jeder Welt, bedeutete es doch einen Zugewinn an Einnahmen und Ressourcen, doch für jemanden, der in den Hierarchien der gewaltigen Militärmaschinerie noch aufsteigen wollte, war ein Abkommandieren in derartige Gefilde schon ein arger Rückschlag. Thumhel schüttelte innerlich den Kopf - er hatte jetzt eine klare Mission. Zu lamentieren und sich zu beschweren, das stand nur den Anhängern der Neuen Republik gut zu Gesicht. Ein wahrer Imperialer verrichtete seinen Dienst ohne Murren, ohne geringschätziges Hinterfragen. Das Hier und Jetzt war von Bedeutung. Und nur das. Zuversicht bemächtigte sich seiner. Eine wohlige Wärme breitete sich in ihm aus. Immerhin, ein eigenes Kommando. Ein Kriegsschiff der glorreichen Imperial Navy. Für ihn ganz allein. Ein Leichter Kreuzer möglicherweise, aber dennoch ein wichtiger Bestandteil der Flotte. Mit einem klaren Einsatzprofil. Ein Tartan-Klasse-Kreuzer war für die Abwehr von Raumjägern konzipiert. Dem Lieblings-Vehikel der verdammten Rebellen. Das Metall gewordene Werkzeug ihrer terroristischen Angriffe. Bis JETZT. Denn ab sofort würde sein Tartan-Kreuzer den Machenschaften der Rebellion im Wege stehen. Er würde zukünftig der Schutzwall des Imperiums werden, um die treuen Bürger vor dem Unbill der Terroristen zu bewahren.

Da sich das Schiff im Bilbringi-System befand, war es also möglich, den Befehlen möglichst schnell nachzukommen. Thumhel bemühte noch einmal das Terminal, rief sich die verfügbaren Daten der Tartan-Klasse auf und studierte die Angaben. Die Befehle des Moff waren recht oberflächlich gewesen, weshalb nicht klar war, ob seinem neuen Schiff ein Wechsel des Kommandanten widerfahren war oder ob der bisherige CO nun zum XO gemacht worden war.

Rasch stellte er fest, dass die Kreuzer der Tartan-Klasse keinen eigenen Hangar besaßen, was die Anreise durchaus komplizierte. Der Abfangkreuzer musste also zu einer der Sicherungsstationen im Orbit von Bilbringi .. oder zur Werftanlage kommen. Beides war machbar. Der Kontakt mit dem Schiff hatte absolute Priorität.

Thumhel kam es zu Gute, dass er die letzten vier Monate in der Flottenbasis verbracht hatte. Er wusste, welche Wege er zu gehen hatte, wen er zu kontaktieren hatte. Es war ein Kinderspiel. Zudem war er jetzt wieder ein Commander mit eigenem Kommando. Und damit um ein vielfaches angesehener als noch zuvor. Der Thyferrianer deaktivierte das Terminal, verstaute seinen Kodezylinder und machte sich raschen Fußes auf. Sein Kreuzer wartete auf ihn. Genauso wie das Abridon-System. Es ging wieder aufwärts.



|| Bilbringi || Imperiale Flottenbasis || Kantina || Commander Thumhel Koltem ||
 
|| Bilbringi || Imperiale Flottenbasis || Raumhafen || Commander Thumhel Koltem ||


Nach einer längeren Unterhaltung mit einigen Verwaltungsoffizieren, dem mehrmaligen Vorzeigen seiner schriftlichen Versetzungsbefehle und dem nimmermüden Einsatz von rezitierten Dienst-Paragraphen hatte es Commander Thumhel Koltem, neuer erster Offizier eines Tartan-Klasse Patrouillenkreuzers, endlich bis in den Raumhafen der Flottenbasis auf Bilbringi geschafft. Man hatte ihn überdies darüber aufgeklärt, dass sein neues Raumschiff bereits auf dem Weg zur Sicherungsstation in unmittelbarer Nähe zur Werft befand. Damit näherte sich sein neues Kommando. Der Thyferrianer kam nicht umhin, eine gewisse Genugtuung zu verspüren. Thumhel straffte sich, korrigierte den Sitz seiner Uniform und passierte just in diesem Moment eine Wache. Kurz darauf glitt das letzte Panzerschott vor ihm auf - die Landebucht befand sich direkt vor ihm. Zwei rasche Schritte und er konnte den Blick auf das bereitstehende Orbital-Shuttle werfen, welches bereits auf ihn warte. Der Commander wurde vom Deckoffizier um seine Kodezylinder gebeten. Wenige Momente später erfolgte dann die Freigabe vom Terminal. Nun konnte es beginnen.

Thumhel Koltem betrat das Shuttle über die ausgefahrene Rampe. Ein kurzes Nicken in Richtung des Pilots erfolgte, dann nahm der Flottenoffizier Platz in einem der Hartschalensitze. Er legte die Sicherungsgurte an, straffte sich und ging im Kopf noch einmal die Informationen durch, die er über sein neues Kommando erhalten hatte. Aufgrund der Spontanität der Anweisung durch Moff Callron, hatte man ihm kein Pamphlet in die Hand gedrückt. Das wiederum führte zu einem beklagenswerten Mangel an Informationen. Nicht einmal die Namen seiner Brückenbesatzung kannte er. Der Empfang würde sicherlich in Erinnerung bleiben.

Mit etwas Glück wusste der Shuttle-Pilot etwas über das Schiff oder sogar die Besatzung. Andererseits war das ziemlich unwahrscheinlich. Doch bisweilen musste man das Schicksal einfach herausfordern.

"Pilot, wissen Sie etwas zu dem Tartan-Kreuzer, der gerade auf dem Weg zur orbitalen Defensivstation ist?", fragte der Commander nach. Der direkte Weg war oftmals der eleganteste.

Einige Augenblicke verstrichen, ehe der Führer des Raumgefährts, der sich erst vor wenigen Augenblicke in seinen Pilotensitz hatte fallen lassen, eine Antwort präsentierte. "Nur, dass sich soeben ein Schiff mit der Kennung 'Cato Neimoidia' der zweiten Raumstation nähert. Und das ist auch unser Flugziel, Commander. Sonst ist mir leider nichts bekannt.".

Enttäuschend. Aber immerhin der Name seines neuen Schiffes, denn auch der hatte in den schriftlichen Befehlen gefehlt. Die 'Cato Neimoidia' also. Eine interessante Namenswahl. Bislang hatte der Commander angenommen, das Gros der Schiffe im Imperium würde Bezeichnungen mit archaischem Charakter verwenden. Ein Patrouillenschiff nach einem Sternensystem zu benennen, war sicherlich nicht alltäglich. Das wiederum erfreute den Mann von Thyferra. Zwar pochte er selten auf einen Sonderstatus, aber er kam nicht umhin, eine gewisse Freude über diesen Umstand zu empfinden.
Cato Neimoidia indes brachte im ersten Moment keine bedeutsame Geistesblitze bei Thumhel hervor. Hatte es bedeutende Schlachten auf oder um den Hauptplaneten gegeben? Der Commander konnte sich an keine Lehrstunden während seiner Akademiezeit erinnern. Gut, dort lebten diese nasenlosen, schleimigen Kreaturen, aber größere Ruhmestaten wollten ihm nicht einfallen. Das wiederum, so beschloss er, konnte dazu genutzt werden, dem Schiff durch den treuen Dienst für das Imperium zu Ruhm und Ansehen zu verhelfen. Um wieviel erstrebenswerter das doch war. Der Einsatz in dem just wieder imperial gewordenen Abridon-System, die Befriedung der näheren Umgebung, Zoll- und Patrouillenfahrten und die Möglichkeit auf Prisen entzückten den Thyferrianer. Das Schicksal meinte es wieder gut mit ihm. Käme noch ein klein wenig Fortüne dazu, schon stand einer brillanten Karriere nichts mehr im Wege.

Der Commander wurden aus seinen Überlegungen gerissen, als das Shuttle die Motoren startete. Ein sattes Brummen ertönte sogleich, kaum dass die Triebwerke mit Energie versorgt wurden. Wummernd hob das Raumgefährt ab, machte eine Halbkreiskehre und beschleunigte. Der Offizier wurde in die Sitze gedrückt, als der Pilot den Schub erhöhte und man mühelos in Nähe der Schallgeschwindigkeit gelangte. Die Stabilisatordüsen korrigierten alle durch Auf- und Abwinde erzeugten Unregelmäßigkeiten. Die große Atmosphärengeschwindigkeit ließ das Shuttle schnell an Höhe gewinnen - hin in dünnere Luftschichten.

Augenblicke verstrichen. Thumhel Koltem schloss die Augen, atmete gleichmäßig ein und aus. Wieder und wieder. Dann durchbrach der Raumer die letzten Schichten der Atmosphäre. Sofort wurde es dunkel im Fluggerät. Automatische Beleuchtung sprang an, tauchte das innere von Cockpit und Passagierbereich gleichermaßen in ein moderates Rot. Der Pilot nahm Kurs auf die gewaltigen Fertigungsanlagen unweit vom Planeten. Monströse, stählerne Verstrebungen, Fertigungshallen von titanischen Ausmaßen, Treibstoffdepots und patrouillierende Kriegsschiffe. Ein Sammelsurium an interstellarer Technologie. Das Shuttle beschleunigte einmal mehr, katapultierte sich förmlich in Richtung der Raumstation.
Der Commander kniff die Augen zusammen, versuchte sein zukünftiges Schiff schon auszumachen - doch vergeblich. Der Tartan-Kreuzer war zu klein und die Entfernung zum Ziel noch zu groß. Doch die Vorfreude stieg. Bald schon würde er wieder aktiv Dienst schieben und dabei seinen Teil zur Wahrung von Ordnung und Sicherheit leisten.



|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Shuttle || Commander Thumhel Koltem ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Defensiv-Raumstation 'Aurek-Besh' || Commander Thumhel Koltem ||

Das Orbital-Shuttle nach einem mehrminütigen Flug mit einem sanften Ruckeln auf dem Deck der defensiven Raumstation unweit der riesigen Werftanlagen über Bilbringi auf. Thumhel musste sich kurz an der Armlehne abstützen, um keine schlechte Figur zu machen. Ein Naserümpfen war das gewählte Stilmittel sich selbst über die mangelnde Vorbereitung und damit verbundene körperliche Spannung zu strafen. Solche Stümperhaftigkeiten musste er in Zukunft auf ein erträgliches Minimum reduzieren.

Der Commander erhob sich aus seiner Sitzschale, kaum dass die Triebwerke an Lautstärke verloren. Dem Piloten des Shuttles dankte er mit einem kurzen Nicken, dann verließ er das Raumgefährt über die sich soeben senkende Rampe.

Auf dem Landefeld der Raumstation wurde er von einem jungen Deckoffizier empfangen. Ein kurzer, absolut unbedeutender Austausch erfolgte, ehe Koltem mit einem leichten Transportschweber zu den oberen Andockstationen transportiert wurde. Unterwegs ging der Thyferrianer noch einmal alle greifbaren Informationen über sein neues Kommando durch. Die Armut an Details machte es ihm jedoch nicht einfacher. Einige Augenblicke verstrichen, ehe das repulsorliftbetriebene Vehikel zum Stehen kam. Der Commander richtete sich auf, strich seine Uniform glatt und schritt über den dunkelgrauen, hochglänzenden Stahlboden. Ein Schott glitt zischend auseinander, dann betrat er die letzte Schleuse. Nur noch wenige Meter trennten ihn von seinem neuen Kommando. Durch die karoförmigen Transparistahlfenster konnte er einen ersten Blick auf den Patrouillenkreuzer werfen. Wohlige Wärme breitete sich in jäher Vorfreude aus. Endlich wieder ein eigenes Schiff. Endlich wieder die Möglichkeit, in diesen unsicheren Zeiten eines bröckelnden Friedens für Sicherheit, Ordnung und Ruhe zu sorgen. Das Raumschiff mochte kein beeindruckendes Werkzeug der Zerstörung sein, aber es war ein Sinnbild für Regulierung und Rechtschaffenheit. Es verkörperte imperiale Tugenden. Und damit war es wie geschaffen für das Vorhaben des Commanders. Und seine neuen Aufgaben im Abridon-System.

Nach drei weiteren Schritten gönnte er sich einen Blick auf die mächtige Flanke des Anti-Raumjäger-Kreuzers. Zahlreiche neue angebrachten Panzerplatten und dicke Schweißnähte sprachen eine eindeutige Sprache. Die 'Cato Neimoidia' hatte eine bewegte Geschichte und war ein kampferprobtes Schiff. Ein kurzes Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Mannes von Thyferra. Bei dieser Typklasse hatte er nicht damit gerechnet, ein jungfräuliches Raumgefährt zu bekommen. Doch dass die 'Cato Neimoidia' ein altes Eisenroß war, das bereits in der Glut der Schlacht seine Standfestigkeit unter Beweis gestellt hatte, erfreute Koltem. Nichts war süßer als der Eifer des Gefechtes. Er war gespannt auf seine Brückenbesatzung, die ihm sicher einiges über die bewegte Historie des Tartan-Kreuzers würde erzählen können.

Er musste sich selbst mit einem Räuspern in die Gegenwart zurückholen und aus seinen Gedanken reißen. Zwei Schritte folgten noch, dann stand er vor der versiegelten Luke, die ihn direkt in sein Schiff bringen würde. Er betätigte manuell den Öffner, dann glitt die Tür zur Seite. Der unverkennbare Bordgeruch schlug ihm entgegen. Sauerstoff, künstlich angereichert, dazu ein dominanter Hauch von Eisen. Menschliche Gerüche vermischten sich mit künstlichen Düften. Ein Schmelztiegel olfaktorischer Eigenarten. Es war herrlich und unvergleichlich. Und trotz dieser Erinnerung auffrischenden Tatsache, kam der Commander nicht umhin, verwundert dreinzuschauen - denn absolut niemand war hier um ihn an Bord willkommen zu heißen. Gähnenden Leere in dem metallischen Korridor vor ihm - einzig einige Kontrolltafeln und gut versiegelte Elektronikbauteile.

Selbstredend herrschte an Bord eines Tartan-Kreuzers nicht die grässliche Enge wie es auf anderen Schiffen der Fall war. Siebzig Mann Bordpersonal gab es auf zweihundertfünfzig Meter Schiff verteilt. Dazu kamen noch vierzig Bewaffnete. Im Grunde also himmlische Platzverhältnisse, sah man sich den Mangel an Raum in andere Schiffstypen an. Doch es konnte nicht sein, dass neue kommandierende Offizier nicht ordnungsgemäß empfangen und willkommen geheißen wurde. Ärger machte sich bei Thumhel breit, beschied ein derartiges Verhalten der Besatzung doch einen desolaten Moralzustand. Das musste dringend geändert werden. Kurzerhand betratt der Commander das Schiff, blickte sich um und entdeckte ein Dutzend Schritte entfernt ein Kommunikationsterminal. Diesem faulen Pack würde er es nun gleich geben - auf die thyferrianische Art. Auch wenn er selbst den Großteil seines Lebens auf Bilbringi verbracht hatte.

Kurzerhand aktivierte er das Terminal, registrierte sich durch seinen Kodezylinder und wunderte sich nicht, dass er sofort alle Freigaben hatte - war er doch nun CO dieses Schiffes. Er öffnete einen schiffsweiten Kanals. "Cato Neimoidia, hier spricht Commander Thumhel Koltem. Mit sofortiger Wirkung habe ich das Kommando über dieses Schiff. Ich erwarte den XO in drei Minuten an Einstiegsluke ..." - ein kurzer Seitenblick folgte - "Besh-Three. Koltem, Ende."

Er deaktivierte das Terminal, baute sich mit hinter dem Rücken verschränkten Armen davor auf und wartete ab. Sein Stellvertreter konnte sich direkt auf einen ersten Tadel gefasst machen - auch wenn es dem Commander auf persönlicher Ebene egal war, ob ihn jemand empfing oder nicht. Doch die Protokolle mussten einfach eingehalten werden. Sie waren der Grundpfeiler imperialer Ideologie.



|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Commander Thumhel Koltem ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Commander Thumhel Koltem ||

Der Chronometer des Commander stand bei zwei Minuten und siebenunddreißig Sekunden, als der XO des Patrouillenkreuzers um die Abzweigung des Korridors ganz in der Nähe bog. Begleitet wurde er von zwei Soldaten des Navy-Trooper-Korps. Ihre Gegenwart bereitete Thumhel direkt einen leichten Stich hinter dem linken Auge, galten sie doch von allen Truppengattungen des imperialen Militärs als die am wenigsten taugliche. Der Thyferrianer machte einen geistigen Vermerk, um das generelle Leistungsvermögen dieser Einheit zeitnah einwerten zu lassen. Doch zunächst galt seine Aufmerksamkeit seinem Stellvertreter, der es immerhin geschafft hatte, innerhalb des zeitlichen Ultimatums zu erscheinen. Ein kurzer, musternder Blick offenbarte Koltem das Nötigste: Der XO, vom Rang ein Lieutenant, entsprach optisch dem klassischen Leitbild eines imperialen Offiziers. Er war rasiert, seine Uniform saß gemäß aller parametrischen Vorschriften, das Haar war ordentlich gekürzt. Das Holster mit der Dienstwaffe hing in korrektem Abstand, Sicherungsverschluss geschlossen, Stiefel frisch gewichst. Rein äußerlich fand der Commander keinen Grund Anstoß zu nehmen.

Das Trio kam zum Halt, der Lieutenant salutierte. Hier meinte Thumhel eine kurze Unsauberkeit in der Ausführung entdeckt zu haben, konnte den konkreten Fehler aber nicht benennen. Nachdem er den Chronometer abgelesen hatte, waren die Hände wieder auf dem Rücken verschränkt worden. Nun überließ er dem Lieutenant zunächst das Wort. Die stahlgrauen Augen ruhten auf dem Executive Officer.

"Lieutenant Melvin Samtas, Sir. Ihre Versetzung wurde uns erst vor wenigen Stunden mitgeteilt, daher die Verzögerung. Ich möchte Sie herzlich an Bord meines Schiffes willkommen heißen ...", begann der stellvertretende Offizier, wurde dann jedoch durch eine zackige Handbewegung vom Commander zum Schweigen gebracht. Sofort weiteten sich die Augen von Samtas. Koltem wartete einige Augenblicke, in denen er auf das mächtige Stilmittel des Schweigens vertraute. Viele andere Offiziere neigten zu herrischem, ja beinahe cholerischem Verhalten und betrachteten Schreierei und Gebrüll als probates Herangehensweise. Thumhel Koltem jedoch war der Überzeugung, dass Schweigen das Gegenüber in eine ganz andere Verlegenheit brachte. Es riss Mauern ein und sähte Zweifel.

"Lieutenant, sparen Sie sich diese Floskeln bei mir. Ich habe die Versetzung auf
mein Schiff auch erst am heutigen Tage erhalten. Das mag nicht dem imperialen Standard entsprechen, aber damit reiht es sich ja offenbar gut ein ...", begann der neue kommandierende Offizier und ließ seinen Blick über das Trio, wie auch den Korridor schweifen. Er hoffte inständig, dass sein neuer XO die Botschaft zwischen den Zeilen verstand. Sicher sein konnte er sich jedoch nicht.

"Mir ist gleich, wann und warum mein Vorgänger hier nicht mehr Dienst tun kann .. und Sie werden mich damit auch nicht behelligen. Ich erwarte von Ihnen in den nächsten Stunden nur Folgendes: Sie stellen mich der aktuellen Schicht auf der Brücke vor, zeigen mir
mein Kommando und unterrichten mich über die jüngere Vergangenheit der 'Cato Neimoidia'. Dann lassen Sie meine persönlichen Habschaften an Bord bringen und holen vom hiesigen Raumkommando die Erlaubnis zur Abreise ein.", befahl der Thyferrianer knapp. Er war sich im Klaren darüber, dass sein XO über diese Abfuhr nicht sonderlich erfreut sein würde, doch es war ihm egal. Koltem befürchtete Schlimmes. In mehreren Bereichen. Seine Crew war sicherlich schon länger mit Raum- und Wachdienst betraut, was sich zumeist negativ auf die Reaktions- und Leistungswerte niederschlug. Zudem machte der Kreuzer keinen allzu guten Zustand. Hier lag also viel Arbeit vor ihnen allen.

"Und nun schicken Sie die beiden Trooper davon, ich denke nicht, dass ich hier an Bord einen Anschlag auf mein Leben befürchten muss .. Lieutenant.", hieß die letzte Order des Kommandanten. Sein Untergebener tat rasch wie ihm geheißen, woraufhin die beiden Navy Trooper das Weite suchten. Der Commander blickte ihnen dennoch kurz nach, nur um etwaige Hinweise auf schlampiges Verhalten feststellen zu können. Doch zu seiner Überraschung gab es keinerlei Grund zur Beschwerde. Seine Aufmerksamkeit galt kurz darauf wieder XO Samtas. Der zwang sich zu einem schwachen Lächeln, nickte nur und wagte keinen Widerspruch.

Mit einer kurzen Geste bedeutete der Commander dem XO, ihm den Weg zu zeigen. Es war Zeit die 'Cato Neimoidia' kennenzulernen.



|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Commander Thumhel Koltem ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Commander Thumhel Koltem ||

Lieutenant Samtas führte den neuen Kommandeur des Patrouillenkreuzers der Tartan-Klasse durch jede Sektion des Schiffes. Der Commander nahm die ersten Eindrücke mit stoischer Ruhe zur Kenntnisse, ging auf kurze Einzelgespräche ein und befand schon nach kürzester Zeit, dass die Besatzung der 'Cato Neimoidia' ein einziger Sauhaufen war. Die desolaten Zustände in den Streitkräften des Galaktischen Imperiums waren ein Grund für den Einfluss der selbsterklärten Neuen Republik. Und gerade Garnisonseinheiten besaßen oft eine grauenvolle Grundeinstellung, wie auch eine furchtbare wie beklagenswerte Routine. Doch Thumhel Koltem war als Schmiedehammer gekommen, um die von der Esse glühend erhitzte Crew mit sich ständig wiederholenden, mächtigen Hieben zu einer scharfen Waffe zu schmieden. Dessen waren sich die Männer und Frauen in Uniform bis dato noch nicht bewusst, doch sie sollten die Bereitschaft des kommandierenden Offiziers schon bald kennen lernen.

Der XO führte seinen Vorgesetzten abschließend auf die Kommandobrücke des zweihundertfünfzig Standardmeter langen Schiffes. Hier, in der zentralen Einsatzstelle, liefen alle Strukturen zusammen. Und es herrschte eine ungewohnte Enge. Die meisten - größeren - Schiffstypen der imperialen Flotte besaßen meist ausreichend Platz für genügend Terminals, Computer, Navigationssysteme und Waffenstationen. Doch hier herrschte beinahe eine Klaustrophobie erzeugende Enge. Und das bei einer für ein Schiff dieser Größe winzigen Mannschaftsgröße. Doch offenbar war der Platz nicht ausreichend kalkuliert worden. Selbst für den Kommandeur des Kreuzers gab es kaum Raum. Noch schlimmer: Es gab keinen Holotisch für aktive Darstellungen von Raumgefechten. Koltem blickte sich skeptisch um. Das war natürlich kein zufriedenstellender Zustand. Hier musste eventuell nachgearbeitet werden. Doch alles zu seiner Zeit.

Der Executive Officer führte ihn zunächst zum Gespann von Waffenoffizier und Leitendem Ingenieur,
Sub-Lieutenant Xander Proof und Sub-Lieutenant Tibor Zenk, Kuati und Coruscanti. Beide nahmen rasch Haltung an, kaum dass der Commander in der Nähe war. Thum registrierte es mit einem inneren Wohlwollen. Scheinbar war nicht jeder an Bord komplett untauglich. Samtas stellte sich vor, nahm dann einen halben Schritt Abstand. Der CO indes ließ sich gleich erst einmal ein wenig Zeit. Wie auch beim ersten Treffen mit seinem Stellvertreter, so bediente er sich auch hier dem Stilelement des Schweigens. Während Proof damit scheinbar gut zurecht kam, wurde der Leitende Ingenieur sichtlich nervös. Möglicherweise war er jemand der empfindsamen Sorte oder er spielte ein Spielchen. Das galt es zukünftig herauszubekommen.

"Meine Herren .. der Lieutenant hat mich durch das Schiff geführt und ich habe mir einen ersten Eindruck machen können. Von Ihnen beiden erhoffe ich mir nun eingehendere Erkenntnisse als oberflächliches Bestaunen. Wie steht es um die 'Cato Neimoidia'? Ist sie dienst- und wehrtauglich? Und bitte ... keine Beschönigungen.", orderte Commander Koltem an. Jetzt wurde es langsam ernst. Der Thyferrianer bemerkte, wie sich eine leichte wie unangenehme Feuchte auf den Handflächen ausbreitete. Auch er selbst musste gegen Nervosität ankämpfen. Sollte der Kreuzer ein Wrack sein, konnte das die eigentlichen Befehle im Abridon-System empfindlich stören. Doch die Inspektion des Schiffes war unabdingbar. Die desolaten Zustände mussten bekämpft werden, sollte der Tartan-Kreuzer in Zukunft eine bedeutende Rolle im galaktischen Zwist spielen sollen. Sein Blick haftete sich auf den Waffenoffizier - auch in der Hoffnung den Leitenden Ingenieur noch etwas weiter zu verunsichern.

"Commander, was soll'n ich groß sag'n? Die Kiste ist'n rostiger Haufen Rancor-Dung .. bei all'm Respekt. Wir hab'n regelmäßige Ausfälle der Waff'nsysteme, die Zielcomputer spinnen imm'r wied'r und ohne die neu'n PG-Fünfer hätten die Zielsysteme eine Effizienz von unt'r dreißig Prozent.", erklärte der Mann von Kuat mit einer abstoßenden Form der Artikulation. Sub-Lieutenant Proof verschluckte andauernd Buchstaben. Ein hässlicher Dialekt war das. Doch viel schlimmer als die fehlende Sprachbildung war die gelieferte Information. Der Commander zuckte innerlich bei diesen Zahlen zusammen. Ein Schiff, dessen einziger Konstruktionsgrund die Abwehr feindlicher Raumjäger war, musste eine weit höhere Trefferquote mit seinen Schnellfeuerlaserwaffen erzielen um überhaupt einen Nutzen zu haben. Koltem konnte nicht anders, als laut Luft aus seinen Lungen zu entlassen. Das war eine erschütternde Nachricht. Einzig die Verwendung von PG-5 Ziel-Droiden ließ den Offizier von Thyferra aufhorchen, gehörten sie doch seines Wissens nach nicht zur standardisierten Bordausrüstung. Hatten Teile der Crew besondere Kontakte zur Logistischen Abteilung? Oder handelte es sich um ein Pionier-Projekt? Es gab an Bord dieses Schiffes noch zu viele unbekannte Faktoren, empfand der Commander.

"Das ist eine ungeheuerliche Mitteilung, Proof! Seit wann gibt es derartige Fehlfunktionen? Wann wurden die Mängel letztmalig gemeldet? Wir sind hier inmitten eines Systems voller Werftanlagen, guter Mann ... solch desolate Materialzustände DARF es einfach nicht geben.", polterte Thumhel Koltem, auch wenn er wusste, dass der Waffenoffizier sicher der letzte in einer langen Reihe von Verantwortlichen war. Auch wurden Schiffe der Systemverteidigung selten bevorzugt behandelt. Es gab einfach zu viel Bedarf an Kriegsmaterial. Die langjährigen Auseinandersetzungen mit der Neuen Republik ermatteten alle Ressourcen, überall in der Galaxie.

Allerdings musste der Commanding Officer hier und jetzt eine durastahlharte Seite zeigen, um erst gar keinen Zweifel an seiner Autorität aufkommen zu lassen. Dafür bedurfte es einiger lautstarker Zurechtweisungen, ob nun im Detail berechtigt oder nicht.

"Na aber ich bin's ja nich' gewes'n, Commander. Hab' den Eimer ja auch so übernomm'n und dann versucht das Beste draus zu mach'n. Ich kann Ihn'n gern die Reparatur-Protokolle zeig'n, Commander.", rechtfertigte sich der Sub-Lieutenant, ohne dabei allerdings an Haltung zu verlieren. Xander Proof buckelte nicht vor dem Commander. Er erklärte sich vielleicht etwas ungeschickt, aber er war bereit seine Arbeit bis aufs Blut zu verteidigen. Das wiederum gefiel dem neuen Kommandeur des Schiffes. Er hatte etwas übrig für Leute mit Panache und Rückgrat. Damit konnte der Thyferrianer arbeiten. Und um dem Waffenoffizier das zu zeigen, nickte der Commander anerkennend und legte ihm die linke Hand auf die Schulter.

"Nun dann, Sub-Lieutenant, wissen wir ja bald, wer genau nur mittelmäßig gearbeitet hat. Und in der Zwischenzeit kümmern Sie sich um die alte Dame hier, damit die Effizienz unserer Kanonen einen annehmbaren Wert erreichen. Ich halte Sie für einen guten Mann, Proof, deswegen verlasse ich mich jetzt auf Sie. Wir werden möglicherweise in Kürze Gebrauch von unseren Laserbatterien machen müssen - dann MUSS alles reibungslos verlaufen. Diese Waffen sind unsere Lebensversicherung ... und mehr noch ... sie sind unser Werkzeug, mit dem wir diese technische Störung namens Neue Republik beheben können. Das ist unser aller Verpflichtung, Proof.", sprach der Commander auf den Leiter der Waffentechnik ein. Dessen Gesicht erhellte sich freudig ob des Zuspruchs des neuen Kommandeurs. Ja, mit Proof konnte Koltem arbeiten. So viel stand bereits jetzt fest. Zeit also, sich eingehender mit dem Leitenden Ingenieur zu befassen. Tibor Zenk verlagerte sein Gewicht ungeduldig von einem aufs andere Bein und erwartete das Gerassel des Commanders. Doch der wechselte erst einige Blicke mit dem Executive Officer Samtas. Schweigen war eben ein probates Mittel.



|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Commander Thumhel Koltem ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem, Lieutenant Samtas, Sub-Lieutenant Proof, Sub-Lieutenant Zenk ||

"So, Zenk, Sie werden mir nun mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein gänzlich anderes Lied singen können, oder?", durchbrach der Commander die Stille auf eine gezielt flapsige Art und Weise. Er musste dem Leitenden Ingenieur erst einmal ein wenig Fahrtwind mit auf den Weg geben, ehe selbiger hier vor Nervosität noch ein unrühmliches Ende fand. Zwar verzichtete Koltem zunächst auf physische Kontaktaufnahme und hielt sich in Sachen Körperspannung höchst distanziert, aber er durfte bei seiner Premiere im Umgang mit der hiesigen Besatzung auch keinen allzu despotischen Eindruck vermitteln. Er wusste, dass er sie würde schleifen müssen, um eine halbwegs akzeptable und vorzeigbare Gesamtleistung der Crew generieren zu können, aber ein harter Drill war nicht gleichzusetzen mit sinnfreier Schinderei.
Einige Momente der Ruhe setzten ein, dieses Mal nicht vom kommandierenden Offizier initiiert, dann erst regte sich Leben in Tibor Zenk. Der untersetzte Coruscanter - die Uniform erfuhr eine unschöne, wie unangebrachte Wölbung beachtlichen Ausmaßes über dem Gürtel - räusperte, wischte die schweißgebadeten Handflächen an seiner Hose ab und gab dann eine Meldung ab.
"Nu' ja, Commander .. das Schiff hat sicher schon bessere Tage gesehen. Hie' und da jibt's 'n bissl Flickwerk, aber es ist nicht janz so schlimm wie bei der Waffensektion. Ick hab' 'ne janze Reihe von Droiden orjanisiert, die helfen mir hie' und da. Ick würd' sajen, der olle Tartan-Kreuzer ist durchaus einsatzbereit. Weeß' ja och nich' wohin es gehen soll, wah?!", stammelte der LI dialektschwer. "Was war das nur für eine Mannschaft?", fragte sich der CO. Waffenoffizier wie Leitender Ingenieur bestachen in erster Linie durch eine richtlinienferne Aussprache, ganz so als wären es ungebildete Raumfahrer. Doch noch ernüchternder als die furchtbare Form der Artikulation war die gelieferte Information. Der Patrouillenkreuzer war gewissermaßen ein Wrack, auch wenn der LI es beschönigte.

"Unsere genauen Missionsparameter lassen Sie schön meine Sorge sein, LI. Ich will genau wissen, wie gut es um die 'Cato Neimoidia' bestellt ist. Von Ihnen beiden. Ich habe dieses weibische Gewäsch in schlimmsten Raumer-Slang satt. Ich gebe Ihnen zwei Standardstunden Zeit mir einen umfangreichen schriftlichen Bericht über den genauen Zustands dieses Schiffes einzureichen. Wir befinden uns immerhin auf einem Kriegsschiff Seiner Majestät, dem Imperator von Bastion! Und wenn es schon zu viel verlangt ist, einfachste Befehle auf eine ordnungsgemäße Weise vorzutragen, dann - und hier dürfen Sie sich meiner Ernsthaftigkeit versichert sein - sorge ich dafür, dass Sie beide auf einen Schrottplaneten der Kategorie D versetzt werden, damit Sie bis ans Ende Ihrer Dienstzeit Droidenreste recyclen!
Und nun, SUB-LIEUTENANT Zenk, gehen Sie mir aus den Augen. Für Sie, Proof, gilt dasselbe."
, bellte der Thyferrianer harsch. Bis zu einem gewissen Grad duldete er Fahrlässigkeit, fehlende körperliche Fitness und - seinetwegen - auch lapidare Ausdrucksweise. Aber die Kombination von einem fast dienstuntauglichen Schiff mit diesem schlampigen, unprofessionellen Gehabe schlug dem Fass den Boden aus. Verhalten wie dieses war der Grund, weshalb der Rebell galaxieweit zu vielen Erfolgen gekommen war. Denon, Corellia, all die anderen, weniger bedeutenden Systeme am Corellian Run .. die imperialen Niederlagen gingen einher mit den fehlerlastigen Vorgehensweisen imperialer Offiziere. Derartiges musste im Keim erstickt werden.

Die beiden Sub-Lieutenants schlichen wie geprügelte Kath-Hunde davon und Koltem war sich sicher, dass sie ihm gerade die Pest an den Hals wünschten. Ohne ein weiteres Wort in ihre Richtung zu verlieren, verlagerte er seine Aufmerksamkeit zum Second-in-command, Lieutenant Melvin Samtas.

"Irgendeine Anmerkung, XO?", fragte er seinen Stellvertreter offenherzig. Selbiger trat einen Schritt vor, ehe er eine Antwort präsentierte. Möglicherweise auch, damit nicht jeder auf der kleinen Brücke des Raumers hörte, was genau er zu sagen hatte. "Sir, ich glaube Sie tun den beiden Unrecht. Ohne Zweifel hat sich der LI etwas gehen lassen, aber seine Bio-Daten sind noch innerhalb der nötigen Skala ... sagt unser Doc! Und seien Sie versichert, Sir, ich handle stets nach dem Flotten-Protokoll. Wir haben mit Lieferverzögerung für Ersatz- und Reparaturteile zu kämpfen. Der LI beklagt auch stets den Mangel an schwerem Schweißgerät, aber unsere Anfragen bei der
Logistik bleiben meist unbeantwortet. Vielleicht haben wir mehr Erfolg, wenn SIE die Anfrage noch einmal persönlich einleiten?", kam es vom stellvertretenden Offizier. Sein Vorgesetzter wog die Worte kurz ab, nickte dann zustimmend.

"Einverstanden, Samtas. Legen Sie mir Ihre bisherigen Anfragen aufs Terminal des Kommandierenden, ich werde dann versuchen meine Kontakte zu nutzen. Samtas ...", erklärte der CO, legte dann eine Pause ein, wartete, bis der XO ihn direkt anblickte. "Ich denke, dass Sie bisher einen guten Job gemacht haben. Ich will auch nicht die gesamte Mannschaft verrückt machen .. aber ich erwarte gewisse Standards, die ich dann auch umgesetzt wissen will. Ein diensttaugliches Schiff gehört ebenso dazu, wie eine Crew, die meine Wertschätzung und mein Vertrauen verdient. Jeder beginnt bei der ominösen Null, Lieutenant. Proof und Zenk nach
DEN Vorträgen möglicherweise bei Minus Zehn. Aber ich bin kein Unmensch ..", gestand Thum. Ein abschließendes Lächeln verkniff er sich allerdings. Zu menschlich wollte er dann doch nicht erscheinen. Eine gewisse Distanz zu den Untergebenen war im Militär einfach notwendig. Das wusste der Second-in-command natürlich auch.

"Gut, wir sind noch nicht fertig. Stellen Sie mir den Rest der Brückenbesatzung vor, XO.", orderte der Offizier von Thyferra an. Viel schlimmer konnte es ja nun auch nicht mehr werden. Und möglicherweise hielt die Vorstellung ja noch eine Überraschung bereit.


|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem, Lieutenant Samtas, Sub-Lieutenant Proof, Sub-Lieutenant Zenk ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem ||

Der abschließende Rest der Introduktion der primären Brückenbesatzung verlief ohne weitere Zwischenfälle. Koltem hatte durch Zufall die ernsteren Problemfälle der Crew direkt zu Beginn im Gespräch gehabt - wenn es nicht sogar ein perfider Schachzug vom Second-in-command, Melvin Samtas, war. Der neue Kommandant des Schiffes erfuhr so die negativsten Be- und Zustände direkt zu Beginn der Inspektion und stellte sich selbst ins rechte Licht. Der Thyferrianer wog ab, ob sein XO derart tiefsinnig und weitplanend war .. oder eben nicht. Nur ein intensiver Blick in die Dienstakte konnte hier wirklich Aufschluss geben. Dafür war auf der kommenden Reise zum Zielort noch Zeit.

Der Commander ließ sich von Samtas von Station zu Station führen, führte kurze Fachgespräche mit den jeweiligen Sektionsoffizieren und ging dann weiter. Die Brücke seines kleinen Kreuzers der Tartan-Klasse war mehr als überschaubar und Platz war kaum geboten, weshalb sein Rundgang sehr kurz ausfiel. Da es keine weiteren beklagenswerten Mängelbekundungen mehr gab, machte sich der CO seine geistigen Vermerke und baute sich abschließend zentral in dem Rondell der Brücke auf. Sein Blick glitt von einem Untergebenen zum nächsten, stets darum bemüht jedem die nötige Aufmerksamkeit zu schenken. Sicherlich wurde in den Streitkräften des Galaktischen Imperiums wert auf ein straffes Regiment gelegt, doch Thumhel Koltem hielt es für falsch, dass der jeweilige Kapitän des Schiffes auch stets der nächstbeste Despot sein musste. Eine akzeptable Effizienz ließ sich nur durch ein der gesamten Besatzung innewohnendes Gemeinschaftsgefühl erzielen, ohne dabei jedoch die nötige respektbasierte Distanz zu wahren. Man war hier nicht beim Rebell, der sich kumpelhaft in den Armen lag und trunken von Schlacht zu Schlacht johlte. Disziplin, Ordnung, eine klare Befehlsstruktur - das waren Aspekte imperialer Tugend. Sie galten an Bord jedes Kriegsschiffes der glorreichen Imperialen Flotte. Und sie waren für Koltem ein heiliges Credo. Der Thyferrianer verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, räusperte sich und wendete sich an die Crew.

"Meine Damen, meine Herren .. obschon ich einige erschreckende Erkenntnisse zum Zustand diese Kreuzers gewinnen musste und mein Anspruch in gewissen Bereichen personeller Leistung nicht erreicht worden ist, möchte ich Ihnen ALLEN sagen, dass ich unserer gemeinsamen Zusammenarbeit positiv gegenüberstehe. Ich werde Änderung einführen, die nicht jedem gefallen werden. Ich werde Ihnen allen die Notwendigkeit von Simulationen ans Herz legen und Sie alle werden in den kommenden Wochen viel Arbeit von mir aufgebürdet bekommen. Wir alle, Sie wie auch ich, haben gegenüber dem Imperium und seiner Teilstreitkräfte eine Verpflichtung, derer wir uns würdig erweisen müssen. Ein heiliges Band, das dafür sorgt, dass wir einvernehmlich .. GEMEINSAM .. durch die Geschichte wandeln. Uns ist die Ehre zuteil geworden, unseren Beitrag zur Wahrung von Recht und Ordnung in der Galaxie zu leisten. Und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Dieser Kampf besteht in den kommenden Tagen und Wochen aus unnachgiebigem Drill, aus eiserner Disziplin und aus nimmermüder Tugendhaftigkeit. Die 'Cato Neimoidia' wird ein Aushängeschild der Flotte sein, ein Leitbild an Fleiß, Tapferkeit und Effizienz. Ich baue auf Ihrer aller Mitarbeit und ich ERWARTE totale Hingabe.", erklärte der Commander blumig, bildreich und pathetisch. Bisweilen brauchte es derartige Reden für eine Mannschaft. Vor großen Schlachten waren motivierende Worte unerlässlich. Und jetzt, mit dem Antritt in dieses Kommando, brauchte die Besatzung solche Leitmotive, um den rechten Pfad einzuschlagen. Denn sonst war die gesamte Mission und die Zukunft des Schiffes verloren. Thumhel Koltem wartete einige Augenblicke, ließ den Worten Zeit um zu wirken, blickte hier und da in ein Gesicht, um seiner Aussage weiter Nachdruck zu verleihen. Was er erntete war Zustimmung. Zaghaft noch, aber er wusste, dass er diese Männer und Frauen erreichte.

"Wir werden in Kürze unseren Flug ins Abridon-System beginnen. Sie alle werden zuvor Zeit bekommen, sich mit den Zielkoordinaten, den dortigen Gegebenheiten und den Reisebedingungen vertraut zu machen. Ich erwarte einen reibungslosen Ablauf, einen fehlerfreien Eintritt ins Zielsystem und eine standesgemäße Kommunikation mit der Flugleitung vor Ort. XO, Sie werden alles notwendige dafür einleiten. Ablauf gemäß Protokoll, imperialer Standard. Ich werde als Beobachter fungieren und mache mir ein Bild Ihrer aller Leistungen. Nach Ankunft in Abridon werde ich etwaige Fehler, Problematiken oder Missverhalten mit den jeweiligen Personen im Vieraugengespräch erörtern.", erklärte der CO weiter. Keine Zeit für weitere, schmalzige Worte. Die klare, brühwarme Wahrheit. Keine Zeit sich von Angehörigen oder Familie zu verabschieden. Ein Befehl, ein klares Ziel, eine Abfolge von Handlungen. Der Commander, eben noch Zentrum von Anerkennung und Zuspruch, vernahm Gemurmel und Schock auf der Brücke. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte er auf dem Absatz kehrt und Bezog Stellung an seinem Terminal. Selbiges verband er mit Datapad und Kodezylinder, transferierte die Befehlskoordinaten von dort direkt zum Executive Officer. Sein Stellvertreter war nun verantwortlich für die akkurate Umsetzung der Order.
Mit einem zufriedenen Grinsen beobachtete Thumhel Koltem wie das Leben auf der Brücke seines Schiffes neu erwachte. Langsam glich das hier der Arbeit auf einem Kriegsschiff.


|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem ||
 
|| Bilbringi || orbitnaher Weltraum || Patrouillenkreuzer der Tartan-Klasse 'Cato Neimoidia' || Brücke || Commander Koltem ||

Es herrschte ein reges Treiben, ja geradezu Hektik. Dennoch liefen die Vorbereitungen in einer angenehmen Ordnung ab. Terminals wurden aufeinander abgestimmt, Brückensektionen miteinander synchronisiert. Es glich einem hypermodernen Räderwerk. Thumhel Koltem betrachtete das Geschehen aus der Entfernung und genoss die monotone Gleichheit des Handelns. Die vorschriftsmäßigen Abläufe sorgten für einen furchtbar protokollgerechten Eindruck. Hier und da entdeckte der kritische Commander kleine Ungenauigkeiten, über die man derzeit noch hinweg sehen konnte. Seine Zufriedenheit erreichte neue Spitzenwerte. Dann jedoch schlug ihm ein widerlicher Geruch in die Nase. Seine periphere Wahrnehmung ließ ihn ein unförmiges Wesen in weißer Uniform erkennen. Langsam drehte sich sein Kopf zur Seite. Dann schon war "das Untier" zur Stelle.

"Commander Koltem, nehme ich an.", ertönte die im perfekten Einklang mit dem abstoßenden Geruch stehende grelle Stimme der üppigen Frau. Sie, Agent Durillia DiLargo, vom Imperialen Sicherheitsbüro war eine Sonderheit an Bord des Schiffes. Der Thyferrianer hatte mit einiger Verwunderung die Existenz eines Agents an Bord eines Schiffes der Imperial Navy mit solch geringer Mannschaftsgröße entdeckt, als er die weiterführenden Details seines XO zur Besatzung erhalten hatte. Eigentlich auf die Berichte des LI und des Waffensoffiziers wartend, hatte die Eintragung des Agents seine Aufmerksamkeit erregt. Und ganz bewusst hatte er sich dazu entschlossen, Agent DiLargo nicht selbst aufzusuchen. Sollte der Berg ruhig einmal zum Propheten kommen.


"Ganz offensichtlich, Agent.", antwortete er süffisant. Das konnte eine nette Abwechslung zur Observierung der Arbeit seiner Brückencrew werden. Innerlich freute er sich über den forsche Art der ISB-Agentin. Äußerlich gab er sich pflichtbewusst und steif.


"Commander, ich muss gestehen, dass Ihre spontane Versetzung auf die 'Cato Neimoidia' mich einigermaßen überrascht hat. Mich und auch das Büro für Interne Angelegenheiten.", gab sie zu Protokoll und verdeutlichte durch die Nennung ihrer Abteilung den Wert, den sie sich selbst beimaß. Dabei verspielte sie jedoch den Trumpf, den Commander im Unklaren über ihre genaue Funktion an Bord zu lassen. Ein strategisches Missgeschick, wie Thum stumm entschied. Derart schnell mit offenen Karten zu spielen war untypisch für einen ISB-Agenten. Der Kommandant des Tartan-Kreuzers legte sich seine Antwort etwas länger als sonst zurecht.


"Mich ebenfalls, Agent. Aber Moff Callron hielt es offenbar für notwendig. Sollten Sie bereits jetzt meldepflichtiges Fehlverhalten zu erkennen glauben, so können Sie sich beim Moff sicherlich rückversichern. Andernfalls wäre mir sehr gelegen daran, mich über Ihre genauen Befehle in Kenntnis zu setzen, Agent. Wie Sie vielleicht sehen befinden wir uns in den Vorbereitungen zu einer längeren Hyperraumreise.", erklärte der Commander. Wenn die Agentin der Meinung war auf plumbe Weise Namen zu nennen, dann konnte es der Commanding Officer sicherlich auch. Bei der Nennung des Ranges 'Moff' schien DiLargo kurz zu krampfen. Das wiederum verbuchte Thum als kleinen Sieg für sich. Es war selbstverständlich ein Vabanquespiel, sich derart spitzfindig mit einem Agenten des Sicherheitsbüros zu duellieren.


"Seien Sie versichert, Commander, dass wir unsere Aufgabe mit viel Gewissenhaftigkeit nachkommen.", lautete ihre Reaktion. Das wiederum bedeutete, dass der ISB Nachforschungen zu Versetzung und Verbindungen zwischen ihm und dem Moff prüften. "Ich selbst bin aber aus anderen Gründen abkommandiert worden.", ergänzte sie spitz. Was nichts anderes bedeutete, als dass er keine Sicherheitsfreigabe für die Befehle von Agent Durillia DiLargo hatte. Eine ärgerliche bürokratische Hürde. Koltem missfiel das, aber er konnte an Ort und Stelle nichts daran ändern. Eine offene Konfrontation mit dem Imperial Security Bureau konnte er nicht wagen, aber vielleicht bestand die Möglichkeit dem System-Verwalter des Zielortes die Dringlichkeit der Situation zu erläutern. Imperiale Politiker besaßen häufig ein ganz spezielles Netzwerk an Kontakten und forderten gelegentlich Gefallen ein, deren Auswirkungen niemand erahnte. Der Commander empfand dies als möglichen Trumpf im Spiel.


"Dessen bin ich mir sicher, Agent. Sie werden einschätzen können, ob Sie Ihre Befehle mit mir teilen können oder nicht. Ich leiste diesbezüglich einen Vertrauensvorschuss in Ihre Fähigkeiten.", schwadronierte der Schiffskommandant. Gleichzeitig entzog er der Agentin damit indirekt die Handlungshoheit. Er war jetzt der Agierende. Wieder ein Teilsieg. "Wenn Sie mich nun entschuldigen würden, ich habe ein Kriegsschiff zu kommandieren.", erklärte er und betonte dabei bewusst das Wort 'Kriegsschiff'. Sollte diese feist-fette Agentin sich ruhig vor Augen führen, dass sie durch ihr Gehabe womöglich aktiv die Leistungsfähigkeit eines Militärvehikels beeinflusste. Zudem konnte er das Gespräch auf geschickte Art und Weise vorzeitig beenden, ohne das Gesicht zu verlieren. Er nickte der Agentin zu, woraufhin ihr nichts anderes blieb, als ihm ebenfalls zuzunicken. Und dann ging der Commander kurzerhand zur Navigationsstation von Sub-Lieutenant Yndira Voors. Die junge Corellianerin blickte auf, wollte dienstbeflissen wie sie war, direkt hochschnellen um zu salutieren, sah dann jedoch die verneinende Geste des Kommandanten. Der war mehr als froh endlich aus dem wortwörtlichen Dunstkreis der ISB-Agentin entkommen zu sein und verzichtete auf übermäßiges Militärgehabe. Die Abteilung für Interne Angelegenheit war die Inquisition des Imperiums. Mit etwas fehlendem Glück konnte Denunziation zu einer Plage an Bord des Schiffes werden, ohne das viele Aktive dabei überhaupt wussten, welche Konsequenzen ein derartiges 'anschwärzen' hatte.


"Na Voors, wie weit sind wir?", wollte Koltem wissen, auch um sich vom Thema des ISB abzulenken. Die Navigationsoffizierin gab schnell einige Befehle in ihr Terminal ein, schenkte sich dann selbst ein Lächeln und antwortete rasch. "Berechnungen sind durchgeführt, Sir. Maschinenraum hat soeben volle Leistungsbereitschaft mitgeteilt. Ich schätze ... ", erklärte der Sub-Lieutenant, korrigierte sich dann allerdings sofort, als sie das Gesicht ihres Vorgesetzten sah. "... Sprungbereitschaft in Tminus-vier-Minuten, Sir."


Das war zufriedenstellend. Der Commander winkte seinen XO heran, der ihm kurz darauf erklärte alle persönliche Habe des Kommandanten an Bord gebracht zu haben. Der kleine Kreuzer der Tartan-Klasse war bereit für seine Reise ins Abridon-System. Alle Vorbereitungen waren planmäßig abgeschlossen. Die letzten Kleinigkeiten wurden soeben erledigt. Es konnte losgehen.

"Nummer Zwei, Hyperraumsprung mit den berechneten Koordinaten gemäß Missionsparameter initiieren.", befahl Commander Thumhel Koltem. Die Mission begann.


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[Bilbringi-System - Werftanlagen - Sternenzerstörer-Raumdock - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Quartier des Kommandanten] - Jade

Als wäre sie in Trance versunken, folgte ihr Finger der hässlichen Narbe, die sich von ihrem Rücken kommend, über Schulter und Schlüsselbein nach vorne schlängelte. Dick, fast schon wulstig und leicht rosig, aber eben doch nicht vom selben Ton wie der Rest ihrer Haut, hob sich das einstmals zerstörte Gewebe hervor. Und war doch nur eine von vielen. Seit dem Verlust ihres letzten Schiffs sogar um weitere ergänzt, nachdem die, deren Verlauf sie folgte, schon Jahre alt war. Unweigerlich kehrten die Gedanken an ihre Akademiezeit zurück. Jahre die sie zu einem guten Teil lieber vergessen wollte. Erinnerungen die sie aber schon seit einiger Zeit nicht mehr kategorisch wegsperrte. Emotionen konnten nützlich sein. Konnten Kraft und Klarheit bringen. Solange man wusste wie. Und dank der Lektionen ihrer ehemaligen Mentorin, war Jade eine der wenigen die über dieses Wissen verfügte. Zwar hatte sie es sich niemals vorstellen können etwas anderes zu sein als eine Offizierin der Flotte, doch die zusätzlichen Fähigkeiten der Macht über die sie verfügte waren definitiv willkommen. Auch wenn sie zugegeben noch ein großes Stück Weg vor sich hatte. Sie war weit genug, das das Grauen ihrer Ausbildung, besser gesagt das Leid das man ihr dereinst zugefügt hatte, heute keine Macht mehr über sie hatte.

Aller Gegenwehr zum Trotz, hatte sie sich durchgesetzt und selbst dann triumphiert, als man sie auf einem vermeintlichen Abstellgleis einfach abgeladen hatte. Doch wer hätte auch ahnen können, das der interne Konflikt der Sith, das Imperium derart zerreißen und spalten würde? So sehr, das es gleich zwei fulminante Schlachten um die Hauptwelt des Imperiums gegeben hatte. Eine Schmach der imperialen Marine, das sich weite Teile wirklich dazu hatten hinreißen lassen. Aber letzten Endes waren die meisten von ihnen nur Befehlen gefolgt. Der ehemalige Imperator, vor Darth Allegious, hatte das Imperium hinter sich gelassen und die Nachfolge war nicht geklärt gewesen. Der Anspruch Menaris und Allegious war lange Zeit von beiden Seiten aus sowohl gerechtfertigt als auch nicht mehr als ein Gerücht. Doch dieser Schrecken, der sich für sie als positive Entwicklung herausgestellt hatte, war mittlerweile Jahre her. Moresby. Kratas. Männer an die sie geglaubt hatte. Die sie aktiv unterstützt hatte. Direkt unter ihnen gedient zu haben war ein Privileg gewesen. Wahrhaftig. Aber auch ebenso lehrreich. Hatten beide doch deutlich mehr Erfahrung besessen als sie.

Und diesen Gedanken nachhängend, riss sie sich von ihrem eigenen Spiegelbild los. Gönnte sich nur noch einen letzten kurzen prüfenden Blick, ehe Jade zu Unterwäsche und Uniform griff und sich binnen weniger Augenblicke vor ihrem bekleideten Spiegelbild wiederfand. Keine Strähne ihres Nachtschwarzen Haares war fehl am Platz, als sie ihren Code-Zylinder in die Brusttasche führte und zum Abschluss die Uniform-Mütze aufsetzte. Was für die Sturmtruppen die allseits bekannte weiße Rüstung war, war für Offiziere wie Jade deren Uniform. Ging damit einher doch die Weisungsbefugnis über Macht und Stärke in einer ganz anderen Dimension. Vor allem jetzt, im Rang vorangeschritten und das Kommando über einen voll gefechtstauglichen Sternenzerstörer der Imperial-II Klasse führend. Planeten mussten sie fürchten, denn es gab Befehlsprotokolle die einen solchen als verwüstete und radioaktive Kugel, von allem Leben befreit, zurücklassen würden.

Allerdings kam das Base-Delta-Zero Protokoll nur in seltenen Fällen zum Einsatz. Wenn überhaupt wurden strategische Bombardements oder solche zur Unterstützung der Bodenstreitkräfte gewählt. Doch das Hauptaugenmerk des Sternenzerstörers der Imperial Klasse, lag in seinem offensiven Potenzial gegen andere Raumschiffe. Denn auf diesem Feld war er eine unangefochtene Größe. Zwar hatte die Republik indessen mit eigenen Variationen und anderen Stärken in ihren Reihen der Mon Calamari Kreuzer nachgezogen, doch wirklich vom Thron stoßen, würde das den Sternenzerstörer, denn es gab nur den einen wahren Inhaber dieses Titels, auf keinen Fall.

Jade, die seit langem das Kommando über ein Schiff dieser Klasse führte, das Kommando über die
Conqueror aber erst kürzlich übernommen hatte, hatte definitiv eine gewisse Zuneigung zu ihm entwickelt. Wenn es nach ihr ginge, würde sie dieses Schiff nur äußerst ungern gegen ein anderes eintauschen.

Die imperiale Offizierin hatte ihr Quartier indessen hinter sich gelassen und befand sich auf dem Weg zur Kommandobrücke. Ein nicht sonderlich weiter Weg, für den sie dennoch einen Turbolift hätte rufen können. Doch in den meisten Fällen verzichtete sie darauf. Nebst den Übungen die sie regelmäßig zur Stärkung und vor allem Schulung ihrer Fähigkeiten der Macht unternahm, war sie stets darauf bedacht sich auch in körperlicher Hinsicht fit zu halten. Und wenn es also nur ein kleiner Gang war, dann bevorzugte sie meist genau diesen. Außer es lagen zeitkritische Umstände vor. Mit einem Blick auf da Armband-Chrono aber hatte sie festgestellt, das noch genügend Zeit war, bevor man von der CONQUEROR erwartete das Dock zu verlassen.

Letzte Energiefluktuationen in den Leitungen einiger der primären Waffenbatterien hatten sie nach den gestrigen, eigentlich abschließenden Tests, noch einmal zurück ins Dock geführt. Mit Beginn des aktuellen Tages, die Schiffszeit belief sich in etwa auf 1100 oder 1200 Stunden, hatten dann erneute Test stattgefunden. Keine Schwankungen. Nichts außerhalb der Toleranz und Normbereiche. Damit hatte die
Conqueror ihre Wiederinstandsetzung offiziell abgeschlossen und ein Auslaufen für 1315 Schiffszeit war angesetzt. Auf dem Weg zur Brücke begegnete ihr immer wieder Personal des Schiffs, doch nur manche der Gesichter waren ihr auch wirklich bekannt. Zwar war es durchaus ein gutes Zeichen für den jeweiligen Kommandanten die Crew seines Schiffs zu kennen. Doch bei etwas über 37.000 Besatzungsmitgliedern, beschränkte sich das Wissen von Jade auf die absolut essentiellen Offiziere und Mannschaftsvorsteher. Sie musste nicht wissen wie jeder einzelne Techniker an Bord hieß, aber die Namen und Dienstgrade der jeweiligen Schichtvorsteher und des zuständigen Offiziers über diesen Teilbereich. Gut möglich das es Personen an Bord gab, die mit ihrem Namen ebenfalls nur vage oder kaum vertraut waren. Obgleich der Wechsel eines Kommandanten immer mit zumindest einer Schiffsweiten Ansprache oder Vorstellung einherging.

Nichtsdestotrotz war das etwas, das Jade nicht sonderlich störte. Die einzelnen Mannschafter mussten ihren Namen nicht kennen, solange sie die Rangabzeichen ihrer Uniform erkannten und den Befehlen folge leisteten. Loyalität und Pflichtbewusstsein. Umfangreiches Wissen war zwar durchaus bewundernswert, doch lieber einen Experten auf seinem eigenen Gebiet, als jemanden der mit allem ein wenig, aber mit nichts so richtig vertraut war.

Mit diesen Gedanken, öffneten sich die Türen zum Brückenbereich, zischend, vor der jungen Kommandantin. Das wachhabende Paar Sturmtruppen zu beiden Seiten der Tür stand für einen Augenblick strammer da und salutierte. Jade erwiderte zackig und korrekt, ehe sie sich dem Hauptbereich der Kommandobrücke zuwandte, auf welcher mit lautstarker Stimme ihre Ankunft verkündet wurde. Für einen Moment hielt die Besatzung, soweit es ihr möglich war inne und salutierte.


„Weitermachen.“ Hielt sie die Mannschaft kurz und knapp dazu an, mit den letzten Vorbereitungen nicht zu lange inne zu halten. Immerhin waren sie alle begierig darauf die Conqueror in aktiven Dienst zu versetzen und Bilbringi zu verlassen.

Die
Conqueror. Der neue Name, der mit diesem neuen Schiff einherging, fühlte sich noch immer etwas fremd an. Doch allein das Motto das vom ersten Captain des Schiffs geprägt worden war und noch immer auf einer Plakette über der Brücke prangte, hatte dafür gesorgt das Jade sich schneller mit dem Schiff anfreundete. Auch die Crew-Mitglieder die neu waren hatten sich bis jetzt als effizient und tauglich erwiesen. Zwar hätte sie ihre ehemalige Brückencrew in Gänze präferiert, doch das Ableben mancher, gestaltete eine volle Übertragung verständlicher Weise schwer. Gerade der Wechsel ihres XO hatte Jade mehr getroffen als gedacht. Doch die Überraschung das sie nunmehr eine ebenfalls weibliche XO an ihrer Seite hatte, war eine Willkommene. Obgleich ihre Leistungen definitiv schwerer wogen, konnte sich Jade einer gewissen Grundsympathie nicht verwehren.


„Commander.“ Nickte sie der neuen Offizierin zu.

„Captain.“ Erwiderte Dya Visenya die Begrüßung mit einem ebenfalls knappen Nicken, gefolgt von einem schnellen Salut.

Jade nickte die Ehrenbezeigung, gepaart mit einem schnellen, aber nicht unbedingt auf absolute Korrektheit ausgelegten Salut ihrerseits ab. Sodass die beiden Frauen sich einem kurzen Informationsaustausch widmen konnten, an dessen Ende Jade das Zentrum der Brücke erreicht hatte und ihren Blick über die anwesenden Offiziere und den Mannschaftsgraben schweifen ließ. Ein letztes Mal atmete sie noch durch, dann erhob die neue Kommandantin der Conqueror die Stimme.


„Meine Damen. Meine Herren. Die Instandsetzung und finale Wartung der Conqueror ist abgeschlossen und wir haben grünes Licht für unser Auslaufen bekommen. Da ich bereits eine Ansprache an sie gehalten habe, werde ich mich hier und jetzt kurz fassen. Sobald wir das Dock verlassen haben, sollen wir uns bereit halten und werden, mit größter Wahrscheinlichkeit unseren ersten Marschbefehl erhalten.“ Eine kurze Pause im Wortfluss, gab der Brückencrew die Gelegenheit mit einem kurzen Applaus kund zu tun wie sehr auch sie darauf aus waren wieder nach 'dort' draußen zu kommen. Denn... Friede hin oder her, die Grenzen des Imperiums mussten gesichert bleiben. Und nur weil man die Neue Republik aktuell nicht als aktiven Feind verbuchte, bedeutete das bei weitem nicht das gerade wirklich Frieden herrschte. Man musste seinen Blick nur in Richtung des Galaktischen Kerns, beziehungsweise des Koornacht Clusters richten. „Halten sie sich für alle Eventualitäten bereit. Geben sie ihr bestes, nichts geringeres wird von ihnen erwartet. Und jetzt... Steuermann. Bringen sie uns aus dem Dock.“

Gut abgestimmt war während ihrer kleinen Ansprache der Timer abgelaufen und die Conqueror durfte nun endlich Fahrt aufnehmen. Langsam und träge zunächst, setzte sich der Koloss aus Durastahl und tödlichen Waffenbatterien in Bewegung. Vorsichtig die Aufbauten des Docks navigierend, hatte der Sternenzerstörer diese nach mehreren Minuten hinter sich gelassen und sobald die Triebwerke nicht mehr auf das Dock ausgerichtet waren, wurde voller Schub eingestellt und die Conqueror bewegte sich auf einen der Sprungpunkte zu. Außerhalb des Ringes der Systemverteidiger. Weit genug weg von allen Schwerkraftquellen des Systems. Die Conqueror hatte noch über die Hälfte des Weges vor sich, da kündigte man aus dem Bereich der Kommunikationsoffiziere eine eingehende Verbindung mit Prioritätssignal an.

„Stellen sie die Verbindung her und legen sie auf meinen Projektor.“

Wies Jade den Befehl an, der an ihre neue Kommunikations-Offizierin Lieutenant Rinna Voskathi weiter gegeben wurde. Und kaum hatte Jade sich vor dem Holoprojektor eingefunden, erwachte dieser zum Leben und zeigte Oberkörper und Kopf eines alternden, aber noch vital wirkenden Offiziers, der mindestens im Rang eines Admirals stehen musste.

„Ah. Captain Dalmascae. Sie finden sich gut ein auf der Conqueror, ja? Gut gut. Wir haben hier auch schon ihre ersten Befehle.“

„Sir. Bestens. Meine Crew und ich sind bereit zu dienen, Sir.“

Die ganze Sache war schneller abgehandelt als gedacht. Marschbefehle. Unterstützung von bereits vor Ort befindlicher Imperialer Streitkräfte die, gut und gerne in aktive Kampfhandlungen verwickelt waren. Zwar schien die Lage nicht zu ernst zu sein, doch augenscheinlich wollte man einen Sieg nicht dem Zufall überlassen. War das Gespräch mit dem ranghöheren Offizier noch schnell erledigt, erwies sich das übermittelte Datenpaket das mit den Befehlen eintraf, als äußerst umfangreich. Zwar stellte sich heraus das man alle weiterführenden und ergänzenden Informationen zusätzlich mit entsandt hatte, da man nicht über die Aktualität und den Umfang der schiffsinternen Datenbanken informiert war. Viel interessanter als das war jedoch das Ziel, das man ihnen gegeben hatte: Cal-Seti. Das Tor zum Koornacht Cluster.

„Also gut meine Damen und Herren. Machen sie uns Sprung bereit und bereiten sie sich auf einen heißen Systemeintritt vor. Sorgen sie dafür das unsere Jagdstaffeln beim Wiedereintritt bereit zum ausrücken sind und versetzen sie das Schiff T-Minus 20 vor Wiedereintritt in Gefechtsbereitschaft. Bis dahin herrscht Alarmbereitschaft.“

Es dauerte. Nicht lange, doch Minuten vergingen, in denen die Conqueror scheinbar im All zu hingen schien. Nicht wissend ob vor oder zurück. Doch dann erwachten die Triebwerke, im All jedoch ungehört, zu brüllendem Leben. Begannen die Conqueror wieder vorwärts zu schieben, bis sie genügend Geschwindigkeit aufgebaut hatte und mit einem letzten nach vorne schnellen, den Sprung durch die Lichtmauer schaffte und im Hyperraum verschwand...

[Bilbringi-System - System verlassend->Hyperraum - Conqueror(ISD II) - Superstruktur - Kommandobrücke] - Jade & Crew
 
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