Serenety
kleine Raubkatze
[: Bilbringi-System | Werftanlagen | Hauptmodul :||: Deck der Werftleitung | Räumlichkeiten des Rear Admiral | Besprechungsraum :||: Commodore Toji Murata, Rear Admiral Akaji, Captain Toral, Captain Akaji, Captain Calvyn, Line Captain Devron, Lieutenant Drayson und Senior Warrant Officer Pekka:]
Zwar waren Serenetys Worte ausgesprochen worden, jedoch veränderte dies nichts an der Route. Mehr als ihre Gedanken hatte sie nicht aussprechen wollen und letztlich hatte man sich für einen Weg entscheiden müssen. Demnach war es vielleicht auch gut, nicht weiter darauf einzugehen, sondern einfach weiter zu machen. Toral erhielt weitere Anweisungen, wobei Toji zu hoffen schien, dass es zu keiner Überlastung der Piloten kommen würde. Auch in diesem Punkt bat er den Captain darum mit Bedacht zu handeln und Serenety konnte sich nicht vorstellen, dass dieser etwas anderes tun würde. Die kurze Abhandlung zwischen Toji und Mile war schnell vom Tisch, als der Commenorer auch schon zum nächsten Punkt kam, nämlich der Sprungverzögerung. Die von Toji vorgeschlagenen fünf bis zehn Minuten waren nicht schlecht angesetzt und dürften zu schaffen sein, wenn es auch ein wenig eng kalkuliert war. Calvyn schien kein Problem mit der Gewählten Zeit zu haben, sondern war sogar der Ansicht, dass sowohl die „Darksword“ als auch die beiden Vigil agile Schiffe waren und das ganze innerhalb von fünf Minuten schaffen könnten. Mit der Voraussetzung, dass der führende Kommandant der Vorhut wusste was er tat. Serenety fragte sich wer dies sein würde. Mehr noch jedoch fragte sie sich, wo sie in diesem ganzen Unterfangen war. Die „Darkmoon“ war nicht einmal erwähnt worden noch war sie irgendwo aufgetaucht.
Sie wusste, dass ihr Vater einen Weg finden würde sie auf irgendeine Art zu schützen, allerdings war ihr bisher noch nicht klar was genau sein Plan war. Damit blieb sie vorerst im Ungewissen und dies nagte an ihr. Wenn sie etwas nicht mochte, dann war es im Unklaren gelassen zu werden. Devorn schien etwas nervös, da er sich auf die Unterlippe biss und davon sprach, dass der Nachhut ganze zehn Minuten bleiben würden um samt „Abyss“ einzutreffen. Sie konnte nachvollziehen, dass er sich nicht darüber im Klaren war, ob seine Frachterkapitäne bei einer solchen Differenz ein gutes Gefühl haben würden. Diesen Punkt jedoch würde er beiseiteschieben müssen. Zwei Minuten waren pro Konvoiabschnitt knapp bemessen, sollten aber Serenetys Ansicht nach genügen. Innerlich hoffte sie, dass alles gut gehen würde. Sollten sie auf Probleme stoße würde ihr gesamter Fahrplan aus den Fugen geraten. Blieb also zu hoffen, dass nichts wirklich schief lief und falls doch, dass sie die Chance erhielten zu reagieren. Gleich ob die Republik Schiffe einsetzen würde oder nicht - sie würde darum beten das nicht schief lief.
Einfach war die Gruppe an diesem Tisch nicht. Wo ein Problem gelöst wurde tauchte ein neues auf und Toji hatte es nicht leicht das Ganze in die richtige Richtung zu manövrieren. Sie beobachtete ihn genau und konnte sehen, dass er grübelte. Seine Hand rieb über sein lädiertes Kinn und seine Gedankengänge vollführten wahrscheinlich Sprünge. Sein Blick glitt zwischen der Fondorianerin und dem bärtigen Menschen hin und her. Serenety wünschte sich sie könnte etwas sagen um das Ganze zu entspannen. Doch wusste sie auch, dass dies nicht möglich war und dass es die Aufgabe des Commodore war eine Lösung zu finden. Toji diente schon lange genug um mit allem fertig zu werden. Ihr Vertrauen in ihn war grenzenlos. Sie konnte sehen, wie sich seine Körperhaltung straffte, ehe er sich an den Line Captain wandte. Der Wortaustausch zwischen dem Frachterkommandanten und Toji fand nicht sofort ein Ende. Devron machte klar, dass ab Alland man auf alle Fälle mit irgendwelchen yevethanischen Plünderern rechnen konnte und sie gab innerlich dem Line Captain Recht. Allerdings würden sie alle mit unerwartetem rechnen müssen. Gleich welchen Weg sie einschlugen, die Gefahr dass irgendetwas schiefgehen konnte würde allgegenwärtig sein. Letztlich würde man es niemandem zu hundert Prozent rechtmachen können und Toji war auch nicht dazu da. Der Commodore machte deutlich, dass Devron Vertrauen in die Vorhut haben sollte, da er dies auch hatte. Und wieder fragte sich die junge Captain, wer die Vorhut führen oder besser gesagt deren Bestandteil sein würde. Eine Frage die bis Dato noch nicht geklärt war und die Serenety merkwürdigerweise ein wenig nervös machte.
Die Nervosität wurde noch ein wenig verstärkt, als Toji und der Line Captain sich scheinbar blickmäßig maßen. Die Spannung, welche in der Luft lag konnte Serenety deutlich fühlen. Sie griff nach ihr ungeachtet der Tatsache, dass sie versuchte sich dagegen zu währen. Sie merkte kaum, dass sie die Luft anhielt, dass Gefühl unterdrückend etwas zu sagen nur um diesen Augenblick zu unterbrechen. Dann endlich löste sich die Spannung und die Bastionerin atmete durch. Murata ging dann auf ihre Frage bezüglich der Kommunikationsbeschränkung ein, wobei er von ihrem Vater unterbrochen wurde, der deutlich machte, dass seine Tochter das Prozedere kannte. Sie hatte damit gerechnet, dass die Kommunikation auf ein Minimum reduziert sein würde. Private Korrespondenz war ausschließlich an den vorgeschriebenen Bojen zu übermitteln, auch dies war nichts was ungewohnt war und Serenety glaubte nicht, dass sie irgendwelche private Korrespondenz abzusetzen hatte. Die weiteren Schritte waren klar, ebenso das Toji als Kommandant der Kampfgruppe letztlich in seinem eigenen Ermessen handeln würde, sollte es zu disziplinarischen Maßnahmen kommen müssen. Dies jedoch hoffte sie nicht. Leichtes Unbehagen glitt über ihren Rücken, als der Commenorer einen kurzen Blick mit dem Line Captain austauschte. Was auch immer Toji durch den Kopf ging, es schien als ob es nicht so angenehm war. Sie wandte den Blick ab und ihrem Vater erneut zu, welcher noch nicht fertig in seinen Ausführungen war, wobei es sich nicht mehr um die Mission als solches handelte. Die Formalitäten waren abgeschlossen. Was würde nun folgen!?
Han Akaji lächelte seine Tochter an und sie wurde das Gefühl nicht los, dass gleich eine Offenbarung stattfinden würde. Eine die sie wohl überraschen würde und genau so war es auch. Man übergab ihr die Befehlsgewalt über die „Darksword“, einem Jagdkreuzer der Enforcer-Klasse und sie war wahrlich überrascht. Damit hatte sie nicht wirklich gerechnet und gleichzeitig wurde ihr klar, dass sie damit die Vorhut bildete. Han sagte noch das ein oder andere, ehe er sie beglückwünschte und ihr die Hand schüttelte. So ganz glauben konnte sie es nicht zumal sie mit der „Darkmoon“ bisher keinen wirklichen Kampf bestritten hatte. Auf der anderen Seite kannte sie ihren Vater jedoch gut genug um zu wissen, dass er für seine einzige Tochter nur das aller beste wollte.
„Vielen Dank, Rear Admiral Akaji“, dankte sie ihm und schüttelte dann sowohl die Hände von Toji als auch von Toral, welcher sich ebenfalls zu den Gratulanten einreihte, nachdem auch er eine Beförderung erhalten hatte.
„Meinen Glückwunsch, Commodore Toral“, erklärte sie und schüttelte seine Hand. Han gab den Befehl zum Aufbruch, jedoch blieb Serenety zurück. Sie hatte noch kurz mit ihrem Vater zu sprechen. Also wartete sie, bis alles außer ihrem Vater und Toji gegangen waren. Erst als die Tür sich hinter ihnen geschlossen hatte, war es an Serenety sich an ihren Vater zu wenden.
„Ich nehme an, dass du der Ansicht warst, dass die „Darkmoon“ für diesen Auftrag unzureichend ist. Jedenfalls wenn es um meine Sicherheit geht.“
Sie machte eine kurze Pause, wobei sie ihrem Vater in die Augen sah.
„Du kennst mich sehr gut kleines. Dem stimme ich somit zu. Die „Darksword“ ist ein agiles Schiff. Davon abgesehen verfügt dein Schiff über eine Staffel TIE-Defender, sowohl einer Einheit Avenger und 300 Sturmtruppen. Hinzu kommt, dass ich deine Brückenbesatzung gut ausgesucht habe und damit auf Leute bauen kannst, die ich kenne“, erklärte er kurz, kam jedoch nicht weiter, da seine Tochter die Hand hob. Also verstummte er.
„Ich weiß das ich dir wichtig bin und du alles für mich tun würdest Vater, aber und dies ist mir wichtig, ich baue auf meine Mannschaft, auf die gesamte Brückenmannschaft sowie auf beide Ärzte und meinen Staffelführer. Des Weiteren möchte ich meinen Ingenieur behalten. Du weißt so gut wie ich, dass bei einem Geschehen wie dem was im Koornacht-Cluster stattfindet ich auf eine Mannschaft bauen muss die ich kenne und der ich vertraue.“
Sie machte eine kurze Pause, wobei sie ihren Vater durchdringend ansah, ehe sie ihren Blick kurz zu ihrem Verlobten wandern ließ, der wahrscheinlich über das ganze bereits informiert worden war.
„Ich sollte dir dankbar sein, allerdings solltest du verstehen, dass es hier darauf ankommt das ich mich beweise. Ich halte nichts davon den einfachen, leichten Weg zu gehen den du mir vorgibst. Auch wenn ich weiß, dass du mich nicht verlieren willst, vor allem weil ich deine einzige Tochter bin. Bitte Dad, versteh mich nicht falsch. Für die Zukunft merke dir bitte, dass ich erwachsen bin und meinen Weg gehe.“
Sie seufzte leise und griff nach seiner Hand. Ihr Vater verstand sie sehr gut und er war unheimlich stolz auf sie.
„Davon abgesehen solltest du deinen Beschützerinstinkt weitergeben“, meinte sie diesmal schmunzelnd und griff nach Tojis Hand. Da sie allein waren, konnte sie dies ausnahmsweise tun und zudem sollte ihr Vater wissen, dass das Band zwischen ihr und Toji dem entsprach, was er sich wünschte. Han lächelte seine Tochter, stolz über ihr starkes auftreten, aber auch darüber, dass sein Zukünftiger Schwiegersohn und seine Tochter eine gemeinsame Zukunft hatten.
„Wir sehen uns, so hoffe ich bald wieder. Besonders um euer Hochzeit zu feiern“, verabschiedete sich Han von den beiden. Serenety löste ihre Hand von Tojis und verließ gemeinsam mit ihm das Büro ihres Vaters, um den Turobolift aufzusuchen.
Gemeinsam betraten sie den Lift und Serenety drückte die entsprechende Taste. Kurz nachdem er sich in Bewegung gesetzt hatte blickte sie den Mann an, für den sie ihr Leben geben würde.
„Ich hoffe, dass bei dieser Mission alles gut geht. Von den Meinungsverschiedenheiten einmal abgesehen. Line Captain Devorn scheint seinen eigenen Kopf zu haben und er sieht seine Frachter in Gefahr. Dies kann ich ihm nicht verübeln, aber er macht das ganze dadurch schwieriger. Versprich mir, dass du auf dich Acht gibst“, bat sie ihn. „Auch wenn ich mir bewusst bin, dass du mir nicht dein Wort geben kannst, versuche es. Die Yevethaner sind gnadenlos und wir können nicht sagen ob wir siegen werden oder nicht. Aber, mein Vater wäre enttäuscht sollte es zwischen uns keine Zukunft geben und er vor allem kein Großvater werden“, meinte Serenety wobei sie verschmitzt lächelte. Es war ein Versuch die Stimmung aufzuhellen. Sollte sie ihm sagen weshalb sie keine eigene Eingreiftruppe gewollt hatte?
Für einen kurzen Augenblick dachte sie darüber nach, ehe sie an ihn herantrat und ihn küsste. Sanft legten sich ihre Lippen auf die seinen, strichen ihre Finger über seinen Nacken. Für diesen kurzen Augenblick gab sie sich ihrem Gefühl hin. Dem Wunsch ihm einfach nur nahe zu sein, sich geborgen zu fühlen und in Sicherheit. Ein Kuss, denn sie nicht wieder lösen wollte und doch wusste, dass sie es musste, da der Turbolift sein Ziel fast erreicht hatte.
„Ich liebe dich Murata“, flüsterte sie und strich ihm noch einmal über die Wange. „Was auch geschieht, ich will dich nicht verlieren, denn dies hätte ich fast auf Despayer und dann bei deinem Unfall. Ich wollte keine eigene Eingreifgruppe, weil ich wusste, dass ich dadurch nicht in deiner unmittelbaren Nähe sein würde. Es mag verrückt klingen, verspotte mich dafür also nicht, aber ich möchte mir nicht vorwerfen müssen, dass es meine Schuld ist, dass ich dich verlieren könnte.“ Es klang verrückt, völlig verrückt eigentlich und dennoch machte sie sich vorwürfe. Despyre war ihre Schuld gewesen und ebenso, dass sie ihn dort fast verloren hätte. Doch dies wusste er nicht. Sie hatte ihm nicht gesagt, dass sie sich schuldig fühlte und dies würde sie wohl auch nicht tun. Ein letztes Mal strich sie ihm über die Wange, dann öffneten sich die Türen des Turbolifts und sie trennten sich.
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Minuten später stand sie auf der Brücke ihres neuen Schiffes, versuchte ein Gefühl dafür zu bekommen. Auch hier klang der Boden nicht so viel anders wie auf der „Darkmoon“ und dennoch konnte sie feine Unterschiede hören. Innerhalb kürzester Zeit hatte der Wechsel der Mannschaft stattgefunden. Ihr Vater schien den Befehl dafür gegeben zu haben und Serenety hatte den Rest auf dem Weg zu ihrem neuen Schiff erledigt. Ab sofort war sie die Kommandantin der „Darksword“, einem Enforcer. Ein weitaus gewaltigeres Schiff als ihre kleinere Marauder, an die sie sich erst vor eine Weile gewöhnt hatte.
Fest wie ein Fels stand sie auf der Brücke, so als ob es nie anders gewesen wär. Ihre Zeit war begrenzt, ehe die „Abyss“ den Befehl geben würde Bilbringi und seine Werft zu verlassen um nach Fresia zu fliegen. Ihr Flug dorthin konnte voller Gefahren sein. Was auch immer geschehen würde, sie hoffte, dass alles glatt verlaufen und dass sie einen Sieg in Bezug auf die Yevethaner erringen würden. Sollten sie scheitern, würde in gewisser Weise das Imperium scheitern. Innerlich versuchte sie sich zu wappnen für das was kam. Gleichzeitig versuchte sie jedoch auch mit allem anderen zu rechnen. Eine Kalkulation die nicht einfach war und die zu viele Ungewisse besaß. Dennoch kalkulierte sie stets. Mathematik war mit ihr Hauptfach gewesen und sie war darin sehr gut.
Während ihre Gedanken sich in alle Richtungen erstreckten, füllte sich langsam die Brücke. Ihr XO trat an ihre Seite und räusperte sich leicht. „Captain, ich teile ihnen mit, dass die Mannschaft vollzählig ist. Es wird noch eine Stunde dauern bis der Rest verladen ist, die Brückenmannschaft steht ihnen jedoch zur Verfügung“, erklärte Con mit einem zackigen Salut.
„Sehr gut Lt. Commander Ashoc’on’nerod. Wir haben Befehl uns der Kampfgruppe unter Commodore Murata anzuschließen. Unser Ziel ist Fresia und die örtlichen Truppen im Kampf gegen die Yevethaner zu unterstützen“, gab Serenety an und blickte dem Chiss in die Augen.
„Ich verstehe, Ma’am. Weitere Anweisungen?“, hakte er nach. Serenety nickte kurz.
„Die Kommunikation wird auf ein Minimum reduziert. Private Korrespondenz ist ausschließlich an dafür vorgesehene Bojen zu übermitteln. Hinweise auf Ziel, Kurs und die Konvoizusammensetzung sind zu zensieren. Ich erwarte, dass private Korrespondenzen bis auf weiteres eingestellt wissen. Die einzige Ausnahme bilden dringende oder sehr wichtige Angelegenheiten und dich möchte darüber informiert werden. Commodore Toral kümmert sich um die Berechnung des Kurses und wird diese an die „Abyss“ übermitteln. Lt. Commander, wir bilden die Vorhut des gesamten Konvois. Rear Admiral Akaji hat unserem Schiff zwei Einheiten an Staffeln unterstellt. Avengers und Defender. Es liegt im Bereich des Möglichen, dass wir beide Einheiten brauchen.“
Sie machte eine kurze Pause, wobei ihr XO nickte.
„Sorgen sie dafür, dass die Brückenoffiziere sich mit ihren Stationen vertraut machen und melden sie mir, sollte es Schwierigkeiten geben.“
Mit einem Salut drehte sich Con um, kam seinen Anweisungen nach und ließ Serenety auf dem Mittelsteg allein, welche sich langsam zum Panoramafenster aufmachte um hinaus auf die Werft von Bilbringi zu sehen. Die Zeit tickte und sie würde unermüdlich ticken.
[: Bilbringi-System | Dock | ESD "Darksword" :||: Brücke | Captain Serenety Akaji und Mannschaft :]