Hm, ich weiß gar nicht mehr so genau, ob ich diese Theorie wirklich mir zu eigen machen kann. Eigentlich erschien sie mir schon total logisch, als ich Ep.I damals im Kino gesehen hatte (andere schimpften, daß TPM ein scheiß Kinderfilm ist, ich diskutierte immer dagegegen, und führte die perfiden Pläne von Palpatine an, der in Ep.I seinen ersten großen Schritt auf der Karriereleiter macht). Diskussionen darüber hier im PSW unterstrichen diese Theorie. Und im Roman "Cloak of Deception" wird glaub ich dasselbe angedeutet. Ist schon 'ne Weile her, daß ich den gelesen habe. Auf jeden Fall weiß ich mit Bestimmtheit, daß aus diesem Roman hervorgeht, daß hinter den Kulissen Palpatine Valorum dazu überredete, die Handelsrouten zu besteuern.
Dieser Romans ist übrigens so genial, und vervollständigt die Handlung von TPM auf so großartige Weise, daß selbst Filmpuristen ihn empfehlen.
Also, dann nochmal die Gesamte Planung von Palpatine mit diesen zusätzlichen Punkten:
Palpatine ist unter der Hand verantwortlich für die Besteuerung der Handelsrouten, aber offiziell hält Valorum dafür den Kopf hin. Der Handelsföderation gefällt das ganz und gar nicht.
In seiner Rolle als Sidious setzt sich Palpatine mit Nute Gunray in Verbindung, überzeugt ihm vom Nutzen eines Bündnisses, und überredet ihn, Naboo zu unterwerfen, um damit die Republik zu nötigen, die Handelsbeschränkungen wieder zu lockern. Nute Gunray (Kapitalist wie er ist) läßt sich darauf ein.
Valorums Macht, die sowieso schon bröckelte (jetzt ratet mal, wer die in Ep.I erwähnten Koruptionsvorwürfe gestreut hat? Ja, es war Palpatine), verliert seinen Thron, Palpatine hat durch geschicktes taktieren viele Sympatisanten im Senat, die Lage von Naboo verschafft ihm weitere Stimmen, und schon ist er Kanzler.
Nute Gunray kommt nach dem Scheitern der Blockade vor Gericht, Sidious läßt ihn fallen, da er nun erstmal für ihn scheinbar nicht mehr wichtig ist. Sehr wichtig: Gunray weiß nicht, daß Palpatine Sidious ist.
Nach diversen Gerichtsverfahren schließt sich Gunray dem ehemaligen Jedi Count Dooku an, der gerade eine Separatistenbewegung gegründet hat. Gunray fühlt sich von der Republik betrogen, und von den Sith betrogen. Ein für Unabhängigkeit eintretender Ex-Jedi scheint also genau der Freund zu sein, mit dem er gemeinsame Feinde hat. Was Nute Gunray auch nicht weiß: Dooku ist ein Sith.
Denn Dooku ist inzwischen in die Lehre von Sidious/Palpatine gegangen, und hat mit ihm den Plan ausgeheckt, die Republik in einen verheerenden Krieg zu treiben, der ihr korruptes, scheindemokratisches System hinwegfegen und durch eine neue Ordnung unter der Führung der Sith ersetzen soll. Die Handelsföderation ist dabei ein wichtiger Partner, um eine große Koalition gegen die Republik auf die Beine zu stellen, und weitere Verbindungen (wie den Bankenclan) von den Vorteilen eines politischen Systems außerhalb der Handelsbeschränkungen der Republik zu überzeugen.
Es werden also zwei Armeen in Auftrag gegeben: eine Klonarmee für die Republik, und eine Droidenarmee für die Separatisten. Die Separatisten sollen dabei den ersten Schlag führen, was den Senat in Panik versetzen soll, so daß dieser Palpatine das Kriegrecht ausrufen läßt. Daß das nicht so passiert, hängt mal wieder mit der Einmischung der Jedi zusammen. Denn Obi-Wan kommt dahinter, und seine Gefangennahme durch die Separatisten löst die Eröffnungsschlacht der Klonkriege aus.
Nunja, dadurch hat halt die Republik den ersten Schlag geführt; was soll's, es herrscht Krieg. Dere Senat hat keinen Erstschlag durch die Separatisten gebraucht, um seine Macht an einen starken Führer abzutreten, sondern die Drohkulisse, die durch Obi-Wans Erkenntnisse hervorgetreten ist, hat schon ausgereicht.
Wieder zeigt sich, daß das Palpatines Pläne trotz Einmischung der Jedi astrein funktionieren.
Und im Moment balancieren Dooku und Palpatine einen Krieg aus, der die Galaxis von einer blutigen Schlacht in die nächste führt, wobei sie peinlich genau darauf achten, daß keine der beiden Parteien so schnell die Oberhand gewinnt. Wenn die Separatisten eine Schlacht gewinnen, wird genau koordinirt, daß sie die nächste Schlacht wieder verlieren. Palpatine und Dooku lassen die Galaxis so lange ausbluten, bis sie zu schwach ist, um der offenen Herrschaft der Sith etwas entgegensetzen zu können, und diese Herrschaft nach dieser Tragödie sogar noch als Rettung und langerhofftes stabiles System ansehen wird.
Tja, das ist die Geshichte der Prequels (bis jetzt). Da soll nochmal einer behaupten, das wären Kinderfilme...
Das ist ein verdammter Polit-Thriller!!!