<font color=#3366ff>Drev'starn, im Wald, mit Shiara</font>
<i>Sie kamen recht gut voran, bis <font color=aqua>Shiara</font> ihn ansprach und schließlich stehenblieb. Die leisen Worte waren es, die seine künstlich aufgebaute Mauer zu durchdringen vermochten. Eigentlich war jetzt auch diee denkbar ungünstigste Zeit für ein persönliches Gespräch, aber Tomm fiel dieses Zitat eines berühmten Jedi ein, welches er einmal irgendwo gelesen hatte: "Manchmal kann ein Jedi sich so in Dinge von galaktischer Bedeutung vertiefen, daß er ein einzelnes Schicksal ganz vergißt." Tomm atmete einmal tief seufzend ein und aus, und mit diesem Atemzug ließ er auch die Mauer fallen. Zumindest für einige Minuten. Er setzte sich auf den weichen Waldboden und bat <font color=aqua>Shia</font>, sich neben ihn zu setzen. Seiner Flugmontur konnte ein wenig Schmutz nichts anhaben und seine Jedirobe hatte er glücklicherweise im Schiff gelassen.</i>
Ich wollte dich und auch die anderen nicht mit meinen Sorgen und Gedanken belasten. Aber ich habe befürchtet, daß ich dir nichts vormachen kann. Du wußtest vom ersten Augenblick unseres Wiedersehens, daß etwas nicht stimmte.
<i>Fast wollte ein Lächeln Besitz von seinem Gesicht ergreifen, doch als er die Tränen sah, die über die Wangen seiner Freundin kullerten, verging es ihm.</i>
Nachdem ich von Toprawa abreiste, führte mich mein Weg irgendwann nach Chiss'Aria'Prime, dem Hauptplaneten des Chiss Empires, wo sich <font color=aqua>Phol</font> aufhielt. Die Xell-Games fanden dort statt, ein Turnier, welches die Sith unter sich austragen in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen. <font color=aqua>Aylè</font> und ich sind wohl die ersten Jedi, die diesem Spektakel beiwohnen durften. Kurioserweise saßen wir sogar mit dem Imperator persönlich in einer Loge. Nicht, daß es uns möglich gewesen wär, irgendetwas gegen die Sith auszurichten, nicht bei dieser Überzahl. Es war mehr so, daß wir unter der Beobachtung des Imperators standen, wenn <font color=aqua>Phol</font> grad mal nicht bei uns war. Ich hätte gewünscht, daß du dort gewesen wärst.
Eigentlich war es mein Ziel, <font color=aqua>Phol</font> von der dunklen Seite abzubringen. Deshalb habe ich ihn auch die gesamte Zeit begleitet. Er wollte mir die Vorzüge der dunklen Seite zeigen und ich ihm genau diese widerlegen. Es lief sogar ganz gut, auch wenn der Imperator sich immer genau dann eingemischt hat, wenn <font color=aqua>Phol</font> nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Trotzdem glaube ich, ernsthaft an seiner Überzeugung gekratzt zu haben. Dann jedoch geschah das für mich Unfaßbare. Die Republik griff den Planeten an - einfach so, ein Erstschlag. Allen voran die Jedi. <font color=aqua>Aylé</font> hatte ich gleich zu Beginn in Sicherheit gebracht.
Ich versuchte, mit dem Führer der Republiktruppen zu reden und ihn von diesem Irrsinn abzubringen. Doch ich kam nicht an ihn heran und wurde fast selbst abgeschossen. Also kehrte ich zum Planeten zurück. Auf dem Schlachtfeld geriet ich natürlich zwischen die Fronten. Ich konnte die Jedi nicht unterstützen, die so gewaltsam und skrupellos gegen Unschuldige vorgingen, die Sith konnte ich natürlich auch nicht unterstützen. Es war das Grausamste, was ich je in meinem Leben gesehen habe. Und ich schämte mich wirklich, ein Jedi zu sein.
<i>Tomm beobachtete ein Blatt, welches vom Wind von seinen Füßen fortgeweht wurde und durch die Luft tanzte.</i>
<font color=aqua>Aylé</font> hat irgendwo ein Schiff aufgetrieben und kam mich abholen. Außerdem nahm ich noch den verletzten <font color=aqua>Phol</font> mit, sowie <font color=aqua>Mara</font> und <font color=aqua>Quen</font>. <font color=aqua>Mara</font> hatte gegen <font color=aqua>Phol</fonT> gekämpft und wäre wohl auch tot, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Wir flogen schließlich nach Tatooine, auf neutralen Boden für die zwei, wo sie ihre Verletzungen auskurieren konnten.
Es hat mich zutiefst erschrocken und nachdenklich gemacht, was für Bestien Jedi sein können. Sie waren keinen Deut besser als jeder Sith. Seit diesem Tag auf Chiss'Aria'Prime denke ich fast pausenlos darüber nach, ob der Kodex, dem wir eigentlich doch folgen und ehren sollen nicht nur eine Farce ist. <font color=aqua>Sarid</font> gehörte auch zu den Jedi auf Chiss'Aria'Prime. Ich muß mir sehr viel Mühe geben, mich zusammenzureißen. Es wäre alles andere als förderlich, wenn wir uns hier vor Bothans und den Padawanen streiten würden. Deshalb verschließe ich mich so. Ich brauche einfach den Schutz in der Einsamkeit meines Geistes.
<i>Tomm suchte <font color=aqua>Shias</font> Augen. Würde sie verstehen, was er meinte? Er hoffte es, schließlich hatte er sich auf dem Schlachtfeld gewünscht, sie würde bei ihm sein, damit es wenigstens noch einen einzigen Menschen gab, der genauso dachte wie er selbst.</i>
Du siehst also, daß es wirklich nichts mit dir zu tun hat. Meine Gefühle haben sich nicht geändert. Ich brauche nur Zeit, um das, was passiert ist zu verarbeiten.
<i>Einige Sekunden lang schwiegen sie sich an. Tomm war derjenige, der die Stille unterbrach.</i>
Wir haben wenig Zeit. Ich denke, wir sollten weitergehen.
<i>Er stand auf, streckte <font color=aqua>Shia</font> die Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen und lächelte sie liebevoll an, bevor er schließlich wieder den Weg Richtung Raumhafen einschlug.
Nach dem Gespräch fühlte er sich gleich besser, obwohl <font color=aqua>Shia</font> noch immer nichts gesagt hatte. Es kam ihm vor, als wäre ein Teil der Last, die er auf sich liegen fühlte, verschwunden.</i>
<font color=#3366ff>Drev'starn, im Wald, mit Shiara</font>