Boz Pity

R

Rhoghs NPC-Squad

Gast
Boz Pity
_____________________________


[ Infos zum Planeten: Boz Pity (engl.), Boz Pity (dt.) ]

[ Zugehörigkeit: Neutral ]​

___________________________

Namhafte Lokalitäten

Weite Ebene – Boz Pitys nördliche Halbkugel wird seit Jahrhunderten von eine schier endlose Prärie, die teilweise von Canyons und Gebirgen unterbrochen ist, dominiert, während die südlichen Regionen vor allem von Wüsten gezeichnet sind. Sogenannte „Relikte der Vorzeite“, knöcherne Überreste riesiger Kolosse, Gargantelle genannt, sowie die steinernen Ruinen einer alten, längst vergessenen Hochkultur, machen diesen Planeten aber erst einzigartig. Verlassen ist der Planet jedoch nicht. Dies zeigt sich daran, dass die jetzigen Bewohner die Gerippe zu Grundgerüsten für ihre Gebäude umfunktioniert haben. Zudem erheben sich hier und da auch Felsendome, die deutlich jünger als die Überbleibsel der Vergangenheit sind, in die Höhe.

Kathedrale der Traditonen
Die berüchtige Kopfgeldjägergilde hat ihren offiziellen Hauptsitz zwischen die massigen Knochen eines toten Gargantelle aufgeschlagen. Lederne Häute in verschiedensten Farben, die großflächig vor dem massiven Durabeton hängen, heben das Gebäude von der bewohnten Nachbarschaft ab. Im nördlichen Trakt der „Kathedrale“ befindet sich der rustikale Thronsaal, wo der Lord Commander der Gilde regelmäßig Hof hält. Hier sind oftmals die größten Trophäen ausgestellt. Eine hochmoderne Sensor- und Computerzentrale, die sozusagen das Datenhirn der Organisation darstellt, hat man im zentralen Trakt des Gebäudes untergebracht. Die Quartiere der anwesenden Kopfgeldjäger, die nur temporär vermietet werden, sowie die Gemächer des Lord Commander, der selbstverständlich die größten Räumlichkeiten für sich beansprucht, befinden sich hingegen im südlichen Trakt.

___________________________

Besonderheiten

Der Konkurrent der Black Sun-Kopfgeldjäger, die Kopfgeldjägergilde, hat ihren offiziellen Dienstsitz auf Boz Pity, weil dessen Abgeschiedenheit sowie die allgegenwärtige Wildnis gewissermaßen ein natürlicher Schutzmechanismus sind. Hier treffen sich die Lords der einzelnen Häuser der Organisation, wenn ihr Anführer, der Lord Commander, nach ihnen ruft. Die unwirtliche, lebensfeindliche Wildnis dient der Gilde nicht nur als Trainingsgelände neuer, aufstrebender Mitglieder, sondern auch als Gelegenheit, um unliebsame Konkurrenten ohne viel Aufhebens auszuschalten.

Stand: Beitrag #10, 25.11.2017
Aiden Thiuro
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca allein | .::.​


Die Jahre des Alters forderten Tribut. Kaigen Anca, der Anführer der Kopfgeldjäger-Gilde und selbsternannter Lord Commander, seufzte schwer. Mittlerweile wog sein antiker Körperpanzer schwer. Dieses überalterte Kunstwerk defensiver Kriegsführung war übersät mit Schlachtfeldsymbolen, die mit geschicktem Säureeinsatz in den Stahl gefressen worden waren. Natürlich war es eine Art Relikt, dennoch gab es genug verborgene Gimmicks in dieser Rüstung, die schnell zum Ableben eines potenziellen Gegners führen könnten. Kaigen blickte mit müden Augen durch den hallenartigen Thronsaal. Gut und gerne fünfzig Meter maß er in der Länge. Zu beiden Seiten protzten baumdicke Säulen in langen Reihen und verliehen dem Saal einen Hauch von Geschichte. An den Wänden hingen meterlange Banner der verschiedenen Häuser der Gilde. Im Grunde schien hier alles wie aus einem Holovid zu sein und Klischees zu bedienen. Dennoch war die 'Kathedrale der Traditionen' ein Ort des Stolzes. Hier, auf der archaischen Welt Boz Pity, war der Hauptsitz der wohl mächtigsten Gilde der Galaxis - und der gefürchtesten. Ohne Zweifel hatte alle architektonische Romantik hier seinen Daseinszweck. Doch das war nicht der Grund für die Besorgnis von Anca. In der Gilde rumorte es. Irgendetwas lief falsch. Was genau, das konnte der Lord Commander nicht sagen. Es war ihm schlichtweg ein Rätsel.
Auf seinem thronartigen Stuhl sitzend, welcher aus den Knochen eines längst verstorbenen Gargantelles gefertigt war, sinnierte das Oberhaupt der Gilde nach. Schon seit Stunden. Zwar schien seine Sitzgelegenheit einem perfiden Traum entsprungen zu sein, dennoch war es keineswegs frei von technischen Spielereien. Ein schneller Griff legte eine kleine Tastatur frei. Der Lord Commander betätigte eine Taste, welche ihm einen Kanal öffnete.


"Jakkar, gibt es irgendwelche Neuigkeiten? Gab es Rückmeldungen der Häuser?"

Die Frage des Oberhauptes galt Jakkar Bailon, einem fleissigen, aber wahrlich nicht rüden Zeitgenossen. Jakkar war eine Art persönlicher Assistent des Lord Commander und verantwortlich für die Administration und Organisation hier in der Kathedrale. Der Mirialaner war ein wahres Genie in seinem Aufgabenbereich. Und er war nichts weiter als der verlängerte Arm des Oberhauptes. Die Antwort des hochintelligenten, aber oftmals frechen jungen Mannes folgte auf dem Fuße.

"Negativ. Bisher gab es keine Antwort. Soll ich eine weitere Botschaft mit Dringlichkeitsnachweis senden? Oder lassen wir den Lumpen noch ein wenig Zeit?"

Zeit - es dauerte alles schon viel zu lange. Zeit war ein rar gesätes Gut. Ein Luxus, den sich Kaigen Anca heuer nicht leisten konnte. Es war zulange still geblieben. Was genau dem alten Oberhaupt Kopfschmerzen bereitete, vermochte er selbst nicht sagen, aber irgendetwas lief unrund innerhalb der Gilde. Die Kommunikation war eine Sache - schlimmer war die Tatsache, dass es kaum ausreichen Aufträge gab, die die Existenz der Gilde berechtigten. Trotz der Krisenzeiten griffen nur selten Parteien auf die Dienste der Gilde zurück. Und genau das verwirrte den alten Mann. Früher, in den guten alten Zeiten, war es fast an der Tagesordnung gewesen, Aufträge mit satter Belohnung präsentiert zu bekommen. Aber heutzutage schien niemand mehr auf das anständige Handwerk der Kopfgeldjäger zurückgreifen zu wollen. Daran müsste sich etwas ändern, beschloß der Lord Commander.

"Nein Jakkar, noch nicht. So lang' ist unsere erste Anfrage noch nicht her. Ach, Jakkar, gibt es eine Aktualisierung der Kopfgelder?"

Es war üblich, die neuesten Listen zu überprüfen und mit den eigenen abzugleichen. Und es war Tradition.

"Nein, Sir. Keine großen Änderungen. An der Spitze weiterhin das Kopfgeld auf den Sith Janem Menari in Höhe von einer Million Credits. Dahinter dieser Darth Ysim mit siebenhunderttausend. Danach diverse kleinere Summen. Die Black Sun scheint interessiert daran zu sein, ehemalige Mitglieder abzustrafen. Soll ich eine interne Ausschreibung versenden?"

Nach wie vor keine Neuerungen. Es war zum verrückt werden. Kaigen Anca schnaubte aus und ballte die Rechte zur Faust. Das aktivierte die gut unterarmlange, messerscharfe Klinge in seiner Rüstung die mit einem Fauchen hervorsprang. Die dunkle Legierung bestand aus teuerstem Phrik und war in der Lage, dem Lichtschwert eines Jedi Stand zu halten. Nur einmal war der Lord Commander in die Verlegenheit gekommen, sich gegen einen dieser Krieger zur Wehr zu setzen. Die Tatsache, dass er hier auf seinem Thron saß, dokumentierte den Wert seiner versteckten Waffe.

"Ja, schick eine weitere Botschaft. Mach den Jägern ein verlockendes Angebot. Halbiere für diese Aufträge die Gildenabgaben auf fünf Prozent. Nenn' es ... keine Ahnung ... Bonuszahlung. Dir wird schon etwas einfallen. Ach und Jakkar, ich will eine Liste aller aktiven Jäger der Häuser haben. Bis heute abend."

Sein Gesprächspartner schwieg. Kaigen wusste um den Umfang seines Wunsches. Die Zahl der Kopfgeldjäger innerhalb der Gilde war enorm. In guten Zeiten hatte ein einziges Haus schon über eintausend Bountyhunter. Und zur Zeit gab es elf registrierte Häuser innerhalb der Gilde. Ein zwölftes war vor kurzem aufgrund eines Traditionsbruches aufgelöst worden - sehr zum Entsetzen vieler junger Jäger. Doch Kaigen Anca trat für die Traditionen der Gilde ein. Er lebte sie. Er inhalierte sie mit jedem Atemzug. Der Kodex musste gewahrt werden, sonst würde die ganze Profession des Kopfgeldjägertums zu etwas garstigem, ekelhaftem und grenzenlosen verkommen.

"Mache ich, Chef."

Kaigen war sich im klaren darüber, das Jakkar erst dann zu ihm kommen würde, wenn er alle notwendigen Daten gesammelt hatte. Beiden Männern stand eine lange Nacht bevor. Doch die Belange der Gilde standen auf dem Spiel. Und der Standardtag auf Boz Pity ging 55 Stunden. Mit einem Seufzen schloß der Lord Commander die Augen, um einstweilen den Schmerz zu vergessen.


.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca allein | .::.​
 
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | zentraler Holoraum | Kaigen Anca & Jakkar Bailon| .::.​


Das bärbeißige Oberhaupt der Kopfgeldjägergilde, Kaigen Anca, bildete in seiner antiken Körperpanzerungen einen heldenhaften, ja fast epischen Anblick. Einstmals gefürchteter Jäger, führte er heute die Gilde mit streng-traditioneller Hand. Seine Augen waren auf eine Vielzahl Filmsiplast-Streifen gerichtet, auf denen die Namen aller bekannten und registrierten Kopfjäger vermerkt waren. Sein Assistent, der Mirialaner Jakkar Bailon, reichte ihm just in diesem Moment eine weitere an. Um das Duo herum bot der zentrale Holoraum den Anblick einer hochmodernen Sensor- und Computerzentrale. Überall gab es Langstreckentransceiver, Kommunikationseinrichtungen und Terminals - beinahe so, als befände man sich an Bord eines riesigen Sternenschiffes. Doch dieser Hort der Technik war das zentrale Datenhirn der Gilde - hier wurde alles verarbeitet und registriert, gespeichert und archiviert, was für den Verbund der Kopfgeldjäger von Belang war. Wieder und wieder gab es neue Informationen, Nachrichten und Rückmeldungen. Das hier momentan nur zwei Personen ansässig waren, hatte einen speziellen Grund - Kaigen Anca hatte alle Administratoren und alles technische Personal für die Dauer seiner Recherche verbannt. Zu groß war die Möglichkeit, hier Spitzel oder Spione ansässig zu haben. Jetzt, da es dergestalt kriselte in der Gilde, waren Verrat und Intrigen probate Mittel, um die Machtverhältnisse zu zerrütten.

"Sind das nun alle Jäger, Jakkar?"

Die Frage des Mannes, der sich selbst 'Lord Commander' nannte, war simpel wie eindringlich. Man konnte dem barschen Gildenoberhaupt die kräftezehrende Situation durchaus ansehen - wenn man seine Körpersprache kannte. Genau das tat der junge Mirialaner. Jakkar Brailon war vierundzwanzig Standardjahre alt, hatte dunkles Haar, dass er bis über die Ohren trug und die typischen Hautzeichnungen seiner Rasse. Er trug, wie so oft, lässige Kleidung, wenngleich sein Oberteil mit feinen Adaptivplatten zusätzlichen Schutz gegen Projektile bot. In einem Hüftholster ruhte ein Blaster. Ihm war es als persönlichem Assistenten des Oberhauptes erlaubt, in den technischen Abteilungen eine Waffe zu tragen. Prinzipiell war dies jedoch - bei Strafe - verboten. Zu wertvoll waren die Daten und Fakten auf den vielen Rechenapperaten. Mit einem Kopfschütteln antwortete er dem Lord Commander.

"Jepp. Das war soeben der letzte Streifen mit Namen. Übrigens ..."

Mit diesen Worten schwenkte er auf seinem frei drehbaren Stuhl herum und langte zu einem anderen Stapel Ausdrucken - farblich different.

"... habe ich bisher einhundertsechsunddreißig Bestätigungen und Rückmeldungen bezüglich unserer Sendung bekommen. Anscheinend sind diese Jäger alle scharf auf die großen Kopfgelder ... von Menari und Ysim."

Das Gildenoberhaupt blickte auf. Natürlich regten sich nur wenige Züge im Gesicht des harten Kriegers, doch eine gewisse freudige Überraschung konnte er nicht verbergen. Die stahlgrauen Augen überflogen die Aufzeichnungen, ehe er jedoch ein abfälliges Schnaufen nicht verhindern konnte.

"Das kann nicht deren Ernst sein, Jakkar. Keiner von denen ist in der Lage, einen Sith zu erlegen. Schon gar nicht einen Sith wie Janem Menari. Schicke eine Botschaft an diese Jäger. Sie sollen sich personell verstärken, sonst können sie jetzt schon ihre Angehörigen informieren. Und ... ganz gleich ob es sie kränkt ... sie sollen auf Blaster verzichten. Oder auf irgendwelche Ehrenkodizes."

Diese Aussage wunderte den jungen Mirialaner, denn Kaigen Anca war ein radikaler Traditionalist. Er lebte die Regeln und Gesetzmäßigkeiten der Gilde mit jedem Atemzug. Eine Frage war angebracht.

"Sollen sie auch die Gildenregeln ignorieren?"

Sofort verengten sich die Augen des Lord Commander zu Schlitzen. Eine derartige Frage hatte diesselbe Auswirkung wie eine Ohrfeige. Langsam, fast wie in Zeitlupe, schüttelte er den Kopf.

"Nein, die Regeln der Jagd und der Gilde werden beibehalten. Aber sie sollen sich nicht zu schade sein, einen dieser lichtschwertschwingenden Berserker von hinten niederzuschiessen. Dennoch bekämpft sich kein Kopfgeldjäger mit einem Gildenbruder, wenn er nicht den Zorn der Gilde auf sich ziehen will. Die Tradition bleibt gewahrt."

Jakkar nickte. Diese Antwort brachte seine Sicht der Dinge von Kaigen wieder ins rechte Lot. Alles andere hätte ihn auch schwer geschockt. Janem Menari war jedem in der Gilde ein Begriff. Sogar jedem halbwegs Gebildetem in der Galaxis. Etwas weniger bekannt war Darth Ysim. Darin begründet waren auch die enormen Kopfgelder, die seitens der Black Sun ausgelobt worden waren. Ob sich noch andere Zahlungswillige finden lassen würden, blieb abzuwarten. Vielleicht würde eine kurze Recherche lohnend sein.

"Weitere Neuerungen? Falls nicht, sendest Du eine Botschaft an namhafte Jäger aller Familien. Rückmeldungsforderungen binnen drei Standardtagen. Ich will wissen, wer in letzter Zeit gesonderte Angebote bekommen hat. Wenn es wirklich ein wucherndes Geschwür in der Gilde gibt, müssen wir es finden. Mit Hilfe der Jäger. Wir müssen heraus bekommen, was hier vor sich geht."

Da Jakkar nur den Kopf schüttelte und sich wieder seiner Arbeit widmete, verfiel auch der Lord Commander in einen Grübelstatus. Nachdenklich und besonnen durchforstete er die Namenslisten der Kopfgeldjägergilde. Ihn wurmte es, nicht zu wissen, was mit seiner geliebten Gilde geschah.


.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | zentraler Holoraum | Kaigen Anca & Jakkar Bailon| .::.​
 
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | private Gemächer des Lord Commander | Kaigen Anca .::.​


Mit einem leichten Zischen öffnete sich der elektronische Verschluß der rechten Armpanzerung des Lord Commander. Zwar wirkte der schwere Körperschutz antik und veraltete, doch barg er enorme technische Spielereien. Das alternde Oberhaupt der Kopfgeldjäger-Gilde legte den Armprotektor an seinem Rüstungsständer ab. Das sonst eher eisenharte Gesicht des Kriegers zierte kurz darauf ein fast sentimentales Lächeln. Wieviele Kämpfe hatte er wohl in all den Jahren in diesem Panzer ausgetragen? Diese Frage stellte er sich selbst, ohne sie beantworten zu können. Die Zahl der Schlachten und Auseinandersetzungen war Legion - und noch heute erwischte er sich oft dabei, dass er den einen oder anderen Kampf vergaß. Der kriegsmüde Traditionalist öffnete die Verschlüße seines Torsopanzers und verführ ähnlich. Auch diese Teile der Rüstung fanden ihren angestammten Platz. Binnen weniger Minuten hatte er sich vom Körperschutz befreit und stand nun da, in seiner Kampfweste, die mit dem Stickereien des Hauses Anca versehen war. Um in herum, in seinen Privatgemächern, wirkte alles, wie aus einem vergangenen Jahrhundert entsprungen - alte gußeiserne Kerzenständer, schwere Holzmöbel und Interieur von verspielter Romantik. Kaigen Anca lebte keinesfalls in der Vergangenheit, aber er hatte eine persönliche Vorliebe für Antiquitäten und Raritäten. Auch deshalb, weil er in dieser schnelllebigen Zeit selbst ein Stück Geschichte zu werden schien. Ihm lag viel am Erhalt von Traditionen, von Ritualen und von Wertschätzungen diverser Facetten, wie zum Beispiel Ehre und Pflichtgefühl. Illoyalität hingegen verachtete er und genau das war der Grund, warum er sich so um die Kopfgeldjäger-Gilde sorgte. Etwas schlimmes stand bevor. Es drohte eine innere Unruhe, eine interne Bedrohung, dass spürte der alte Lord Commander. Doch um diesen Problemen Herr werden zu können, musste sie erst ans Tageslicht gefördert werden. Nun, darum bemühten er und Jakkar Bailon sich. Die existenzbedrohende Frage, die sich dabei stellte war: Suchten sie schnell genug? Wenn sich wirklich eine Art Krankheit in der Gilde ausbreitete, musste man den befallenen Bereich herausschneiden, ehe er weiter ausuferte. Wenn jedoch zuviel parasität befallen war ... Kaigen Anca mochte den Gedanken nicht zu Ende führen.

Kurzerhand ging der alte Kopfgeldjäger zu seinem feisten Schreibtisch. Das externe Computerterminal ausser Acht lassend, griff der fast weißhaarige Lord Commander nach einer Weinkaraffe. Ihm war nicht klar, woher der gute Tropfen stampfte, wusste aber, dass vor zwei Monaten eine Lieferung alderaanischen Weines angekommen war. Möglicherweise war dies hier ein Restbestand. Kurzerhand goß er sich einen Becher voll roten Goldes ein und setzte ihn an die Lippen. Das kräftige Aroma des Getränks stieg ihm in die Nase, umgarnte seine Sinne und bezirzte seinen Gaumen. Kaigen war kein klassischer Weinliebhaber. Er mochte den Geschmack, liebte die Schwere, die Wein produzierte. Keineswegs versuchte er aus Wein eine Weisheit zu schöpfen oder ihm Charakterzüge anzudichten. Wein war Wein. Deshalb leerte er den Becher in einem Zug und schloß die Augen. Dann piepte sein Com schrill auf.


"Lord Commander, ich habe Bestätigung der ersten Jagd-Gruppe. Ich habe hier Vyruz Taim, Leniisha Fehrem, Oklay und TZ-Sieben als autorisierte Jäger. Sie haben die Spur von Janem Menari aufgenommen und beanspruchen die Beute für sich."

Gemäß des Kodex der Kopfgeldjäger dürfte kein anderer Jäger diesem Team Schwierigkeiten bei der Jagd bereiten. Niemand dürfte ihnen Schaden zufügen. Keiner ihnen Steine in den Weg legen. So hieß es in dem Kodex, an den sich alle ehrbaren Kopfgeldjäger gebunden fühlten. Natürlich gab es noch jene, die kein Teil der Gilde waren. Jene, die ehrlos agierten und frei von Ruhm waren. Selbige waren Kaigen Anca zutiefst zuwider. Er verabscheute sie.

"Bestätige dem Team den Schutz der Gilde gemäß des Kodex. Ihnen gebührt die Prämie, wenn sie das Ziel fangen. Noch etwas, Jakkar?"

Der Lord Commander hatte ein Gespür dafür, wenn sein Assistent noch weitere Informationen parat hatte. Seine über Jahrzehnte erworbene Menschenkenntnis verhalf ihm in mancher Lage zu einer besseren Übersicht und Einschätzung. Und da Jakkar Bailon eine Art Protegé des Gildenoberhauptes war, fiel es ihm beim jungen Mirialaner besonders leicht. Kaigen stellte den messingfarbenen Becher ab und lauschte aufmerksam. Möglicherweise hatten sich neuer Erkenntnisse ergeben. Vielleicht positiver als zuletzt.

"Wir haben Rückmeldungen der Familien bekommen, Sir. Die meisten höflich und respektsvoll wie immer. Allerdings haben sich das Skine Kopfgeldjäger-College, das Slaver Syndikat und das Haus Tresario besonders viel Zeit gelassen. Haus Tresario ergänzte obendrein, dass es unpassend sei, in solch krisengeschüttelten Zeiten solch unwichtige Anfragen zu senden. Sol ich etwas antworten, Lord Commander?"

Über seinem Tisch aufragend, verengte der alte Krieger die Augen zu Schlitzen. Er war nicht wirklich erzürnt über die dreiste Antwort, eher etwas enttäuscht. Es war nicht unbedingt schicklich, den Häusern etwas abzuverlangen, andererseits war es auch nicht unüblich. Die Gildenführung mit ihm als Oberhaupt hatte ein Recht darauf, von allen Interaktionen und Transaktionen zu wissen. Alles lief über die Verwaltung hier auf Boz Pity. Nicht von ungefähr war die Kopfgeldjäger-Gilde die mächtigsten Institution der Galaxis, wenn es um die Er- oder Aufgreifung von unbequemen Personen ging. Jeder richtete seine Wünsche und Gelder an die Gilde, um gewisser Querulanten habhaft zu werden. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, es war üblich so .. es war Tradition. Der hünenhafte Krieger ballte seine Hände zu Fäusten und formulierte eine Antwort aus.

"Nein, wir gehen darauf nicht ein. Aber kündige eine baldige Gildensitzung an. Ich erwarte die Anwesenheit aller Familienoberhäupter, aller Häuserväter und Syndikatsbosse. Und kontaktiere die Jäger. All jene, die nicht an der Jagd von Menari und Ysim teilnehmen. Ich will die zehn Besten allein sprechen. Egal was es kostet, egal wie schwierig es wird."

Das würde eine wirklich komplizierte Arbeit werden. Zunächst einmal galt es zu bestimmen, welche Jäger die besten in der Galaxis waren. Diese Betitelung beanspruchte grundsätzlich fast jedes Mitglied der Gilde sich, denn sie alle waren egozentrische, profilierungsgeile Psychopathen. Aber nur mit derart ausgestattetem Selbstbewußtsein konnte man erfolgreich sein. Nur auf diese Art und Weise überlebte man diese Tätigkeit. Die Krise innerhalb der Gilde würde ohne Frage Opfer fordern. Unbeteiligte, Unschuldige und Fremde. Aber für den Erhalt seiner geliebten, traditionsreichen Institution war Kaigen Anca gewillt, diese Opfer zu bringen.


.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | private Gemächer des Lord Commander | Kaigen Anca .::.​
 
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca .::.

Dem Aufruf nach den Besten der Besten waren anfänglich weniger Kopfgeldjäger nachgekommen, als der Lord Commander gehofft hatte. Sehr viel weniger. Natürlich war nicht jeder direkt zur Stelle, immerhin war Boz Pity allein durch seine lebensbedrohliche und unwirtliche Beschaffenheit kein Ort, den man allzu gern ansteuerte. Aber dennoch hatte sich das Oberhaupt der Kopfgeldjägergilde gewünscht, eine größere Resonanz zu bekommen. Zur Zeit befand sich nur ein Jäger von entsprechender Reputation in der Hauptzentrale der Gilde. Mittlerweile herrschte hier, in der 'Kathedrale der Traditionen' mit ihren zahlreichen Bannern und Wimpeln, mit der veralteten Architektur und Beschaffenheit, wieder mehr Betrieb. In den technischen Räumen werkelten die üblichen Spezialisten, während am Ende des Thronsaals und an jeder der mächtigen Säulen Bewaffnete Wache hielten. Im Grunde war es keine Bedrohlichkeit, die auf diese Weise vermittelt werden sollte - es war mehr eine Art Eignungstest für neue Freiwillige. Junge Jäger, die sich beim Lord Commander selbst beweisen wollten, um Teil der Gildenfamilien zu werden, mussten gewisse Dienste zum Wohle der Dienste leisten. Und je nach Befähigung war dies alltägliche Arbeit oder eben Wachdienst. Die Wachen trugen braunrote Uniformen, die verschiedene Zustände von menschlichem Blut farblich symbolisierten. Halbrunde, nach hinten abgeflachte Helme und schwere Handschuhe komplettierten den Aufzug. Dazu trugen sie einfache Blasterpistolen in seitlichen Holstern, sowie lange Spieße. Selbige waren Relikte von Boz Pity selbst - archaische Waffen, die mehr dramaturgischen Effekt erzielen sollten, denn wirklichen Nutzen. Aber dieser Ort war eine Ausgeburt an Traditionen. Traditionen, wie Kaigen Anca sie schätzte. Und er hatte sich geschworen sie aufrecht zu erhalten. Wie immer saß der Lord Commander in seinem thronähnlichen Sessel, der aus den Knochen eines humanoiden Gargantelles gefertigt war - jenen ausgestorbenen Ureinwohnern Boz Pitys, deren Überreste man bisweilen noch fand. Der Blick des alternden Oberhauptes der Gilde ruhte auf einer kleinen Holo-Karte der umliegenden Gebiete. Hier, in der unwirtlichen Wildnis, trainierten oft wahrhaftig begabte Kopfgeldjäger ihre Fähigkeiten, indem sie sich freiwillig den Gefahren des Planeten aussetzten. Aber nur die Besten der Besten überlebten diese Übungen mit Verzicht auf allzu viele technische Hilfsmittel. Dann schrillte das integrierte Com in der antik wirkenden Rüstung auf.

"Lord Commander, Jäger Xuivarc'h ist soeben eingetroffen. Er wird zum Thronsaal geführt."

Jakkar Bailon, die rechte Hand des Oberhauptes, meldete sich in bester Assistenten-Manier zu Wort. Stumm nickte der grimmig dreinblickende Vorsteher der Gilde und wartete auf den ersten 'Gast'. Schnell tippte er mit gespitzten Fingern einen raschen Befehl in seine Armlehnenkonsole. Er wollte sich noch eine kurze Vorbereitungsmöglichkeit einräumen. Das gildeninterne Informationsnetz war umfangreich und dokumentierte fast alle Aktivitäten der Kopfgeldjäger - so sie Teil der Gilde waren. Grell blitzten die Informationen über Xuivarc'h auf. Dem Bericht zufolge war er Teil einer reptilischen Spezies, groß gewachsen, rücksichtslos, brutal und anmaßend. Diese Daten trugen eine gewisse Enttäuschung mit sich. Kaigen Anca hatte gehofft, zunächst einmal einige gesittere Zeitgenossen zum Gespräch bitten zu können. Von Aggressionshormonen geleitete Psychopathen gab es leider viel zu viele in Reihen der Jäger. Jeder hielt sich für den Größten, den Besten und den Tollsten. Leider trafen die beeindruckenden Jagdquoten auf Letzteres bei Xuivarc'h beinahe zu. Der Lord Commander kam nicht umhin, ein wenig beeindruckt zu sein. Und das war ein Zustand, dem er nicht allzu oft anheim fiel. Gerade als er sich die letzten Jagdberichte anschauen wollte, flog die mit feinsten Schnitzarbeiten verzierte doppelflüglige Tür zum Thronsaal auf. Mit diesem Elan stapfte Xuivarc'h herein. Und dieses reptilischen Ungetüm bot einen wirklich beeindruckenden Eindruck. Über zwei Meter groß, mit immens breiten Schultern, geschützt aus einem Panzer, der zu gleichen Teilen aus Schuppen, Stahl und Chitin zu bestehen schien und von einer Aura, die schnell klar machte, dass Xuivarc'h sich bei der Wahl zwischen 'tot' oder 'lebend' stets für die erste Möglichkeit entschied. Die schweren, eisenbeschlagenen Stiefel krachten hart auf den nachtschwarzen Boden des Thronsaals und dokumentierten das immense Gewicht des Jägers. Die schwere Blasterpistole im Achselholster schlug immer wieder gegen die Rüstung und an seinem breiten, ledernen Gürtel trug er etwas, das wie eine Art Schwert wirkte. Und so wie der Lord Commander diesen Unhold einschätzte, bediente er sich so ziemlich jeden schmutzigen Tricks der Galaxis. Letztlich war es auch sein gutes Recht. Mit einem letzten Knall bezog der Hüne Stellung am Fuße der Treppen zum Thron. Und dann, zur Verblüffung des Oberhauptes, sank der Riese auf sein linkes Knie - als Zeichen der Ehrerbietung.

"Erhebe Dich, Jäger Xuivarc'h. Du bist Gast in der Kathedrale der Traditionen und ich danke Dir, dass Du dem Ruf des Lord Commander gefolgt bist. Es ehrt Dich."

Im Grunde waren all dies Floskeln der Höflichkeit und der förmlichen Etikette - doch auch darauf legte Kaigen Anca Wert. Es war Teil seiner Philosophie innerhalb der Gilde. Als er gerade noch weitere blumige Worte an den Reptiloiden wenden wollte, polterte dieser mit einer düsteren, akzentreichen Stimme los.

"Ihrr ehrrt mich, Lorrd Commanderr. Mit dieserr Einladung sehe ich meine Arrbeit als gut und erfolgrreich an. Daherr ist es mirr Pflicht und Verrgnügen, diesem Ruf zu folgen. Welche Aufgabe habt Ihrr fürr mich, die ein so eiliges Errscheinen errforrderrt?"

Der Hüne mochte zwar grobschlächtig aussehen, doch schien er keineswegs auf den Kopf gefallen zu sein. Selbiges hätte den Lord Commander auch verwundert, immerhin bestach Xuivarc'h laut den Berichten schon seit einigen Jahren durch permanten gute Ergebnisse und Jagden. Nur mit roher Gewalt konnte man dies nicht erreichen - wenngleich sie bisweilen hilfreich war. Mit kalkulierendem Blick betrachtete das Oberhaupt der Kopfgeldjägergilde den reptilischen Fleischberg, der nach wie vor regungslos ausharrte - auch wenn er mittlerweile nicht mehr kniete.

"Xuivarc'h, ich habe Dich rufen lassen, weil es in der Gilde Unstimmigkeiten gibt. Es scheint, als würde mehr und mehr mit den Traditionen gebrochen und jemand würde versuchen, das Bündnis und den Zusammenhalt der Familien zu unterminieren. Und deshalb habe ich angeordnet, die besten Jäger der Galaxis ..."

Die grollende Stimme des Reptiloiden unterbrach den Vortrag des Mannes in der antik wirkenden Rüstung rüde. Mit einem spitzen Zucken der linken Augenbraue ließ es Kaigen Anca fast unkommentiert.

"Ich BIN der beste Jäger der Galaxis!"

"... natürlich bist Du das. Und deshalb habe ich Dich rufen lassen. Es ist an der Zeit, gegen diese Verschwörung etwas zu unternehmen. Und genau dabei brauche ich Dich. Denn bisher wissen wir nicht, wer oder was gegen uns vorgeht. Was wir brauchen, sind Beweise. Konkrete Fakten. Du verstehst?"

Nun würde sich zeigen, wie nützlich dieser muskulöse Schlächter war. Inbrünstig hoffte der Lord Commander, doch wirklich vorstellen konnte er sich eine feinfühlige Vorgehensweise bei diesem Unhold nicht. Dennoch wurde auch jemand mit einer feinen Menschenkenntnis wie Kaigen Anca bisweilen noch überrascht und eines besseren belehrt. Doch ein leiser Zweifel blieb bestehen.

"Lorrd Commanderr, wenn Ihrr jemanden sucht, um Knochen zu brrechen, bin ich derr Rrichtige! Aberr die Suche nach einem Geist ... das scheint mirr schwierrig zu werrden. Natürrlich werrde ich Euch nicht enttäuschen .. doch was geschieht in derr Zwischenzeit mit den Jagden? Ich habe Kosten ..."

Natürlich hatte er die. Aber dafür würde gesorgt werden. Kurzerhand hob Kaigen in einer gebieterischen Geste die linke Hand.

"Dafür wird gesorgt werden, Xuivarc'h. Wenn der Lord Commander und die Gilde um Hilfe bittet, wird dies nicht zu Lasten der Jäger geschehen. Und Du wirst auch nicht allein suchen. Bis die weiteren Jäger eintreffen, bist Du Gast in meinem Haus. Dir wird ein Zimmer zugewiesen werden."

Abermals ging der Hüne auf die Knie - er hatte verstanden, dass er nun Teil einer aktiven Gruppe war, die sich gegen die Verschwörer zur Wehr setzen würden. Und zur neuerlichen Überraschung des Oberhauptes gab es keine weiteren Einwände. Vielleicht war es nun möglich, endlich wieder für Ruhe in der Gilde zu sorgen.


.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca & Xuivarc'h .::.
 
[Boz Pity-Kathedrale der Traditionen-Thronsaal] Tosh mit Kaigan,NPCS

Viel geschah nicht was groß Toshs Aufmerksamkeit erregen sollte. Der Alte Anca in seiner Rüstung saß auf seinem Thron während eine Echse in den Raum kam, vor dem Leiter der Kopfgeldjäger auf den Boden kroch und eine Aufgabe von Anca bekam. Oder eher wurde er vertröstet bis die anderen Jäger da waren. Jetzt hielt Tosh endlich seine zeit gekommen. Mit einer Fingerbewegung schaltete der Mann die Energiekontrolle seines P-Faser Anzuges ab und kam aus einem Schatten zu Ancas linkem.
Du hast gerufen Kaigen altes Haus und ich bin hier. Und ich bitte das wir die Traditionsmasche diesmal weglassen und sofort zum Geschäftlichem kommen. Opferzahl,Dauer des Auftrags und Bezahlung wenn ich bitten dürfte sprach der Mann und schnippte mit seiner Rechten Hand um seine Worte zu unterstreichen. Seine Zeit war Kostbar, jede Sekunde die man ihn sah war eine zuviel. Eine Zuviel die das Netz aus Lügen, geschichten und Gerüchten auflöste. Tosh hatte mit viel Zeit, unbezahlten Morden und einiges an Kosten sich selbst zu einer Geisterperson werden lassen. Sämtliche Akten die über ihn exestieren sind gelöscht, jede Person die zuviel über ihm weis ist tot. Jedes Bild zerstört. Kurz, Tosh war nur wenigen bekannt und somit der Perfekte Attentäter.
Ich warte.... sprach der Mann und lies die Endung wie eine Drohung klingen. Anca wusste zu was Tosh fähig ist und wenn nicht würde er ihm dies schmerzhaft in Erinnerung rufen, wenn nicht an ihm dann an seinen Dienern


[Boz Pity-Kathedrale der Traditionen-Thronsaal] Tosh mit Kaigan,NPCS
 
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca, Xuivarc'h & Tosh .::.​


Kaum das der Lord Commander das Gespräch mit dem reptilischen Muskelpaket hinter sich gebracht hatte, stürmte ein wild aussehender Mensch heran und gab sich in bester Rüpelmanier. Die Anmaßung und die Respektslosigkeit spotteten jeder Beschreibung. Sein unflätiges Benehmen beschmutzte das Ansehen der Gilde und seine rüde Dreistigkeit war ein Schlag ins Gesicht. Niemals zuvor hatte sich ein Jäger selbst derart schnell ins Abseits manövriert, wie die Person, die es nicht einmal für nötig hielt, seinen Namen zu nennen. Kaigen Anca blickte kurz zu Xuivarc'h, der im Grunde nur darauf wartete, tätig werden zu dürfen. Die Tatsache, dass Tosh, dessen Name dem Oberhaupt der Kopfgeldjägergilde nicht im Traum einfallen würde, hier einen Schritt zu weit gewagt hatte, würde sein jähes Ende bedeuten. Mit den Traditionen der Gilde zu brechen war eine Sache - den Vorsteher der ehrenhaften Organisation der Kopfgeldjäger offen zu einem Machtkampf herauszufordern, eine andere. Natürlich blieb der alternde Lord Commander ruhig und besonnen - er war Spiegelbild der Gilde und allein seine Unerschütterlichkeit hielt den losen Verband der verschiedenen Familien zusammen. Doch große Männer standen nicht in der Pflicht, selbst aktiv zu werden. Sie hatten ihre Mittel und Wege. Meistens in Form von Getreuen und Pflichtbesessenen. Während der düster wirkende Mensch noch einmal nachlegte und den Hochmeister aufforderte, aktiv zu werden, erhob sich der bullig gebaute Echsenkrieger langsam. Xuivarc'h der Jäger, stand an der Spitze der Gilde - war einer der absolut erfolgreichsten Aktiven in den Reihen der Organisation. Es wäre für ihn sicherlich ein Kinderspiel, diesen nichtsahnenden Trottel von einem Aufrührer zu töten. Doch daran war Kaigen Anca nicht gelegen. So hätte sein Tod keinerlei abschreckende Wirkung. Fast ließ der Lord Commander ein Grinsen zu, dass seine boshaften Absichten möglicherweise verraten hätte. Doch soweit war es noch nicht. Im Gegenteil.

"Ist das so? Ich habe Dich rufen lassen? Nun, wenn ich das getan habe, dann solltest Du wissen, dass es geraume Zeit dauern wird, bis alle Jäger versammelt sind. Und bis dahin ..."

Vorerst ließ der Lord Commander den Satz unbeendet, denn just in diesem Moment ertönte erneut die Stimme von Jakkar Bailon, der rechten Hand des Oberhauptes. Anscheinend gab es weitere Neuigkeiten. Und Neuigkeiten waren stets interessant. Sehr interessant bisweilen.

"Lord Commander, weitere Jäger sind angekommen. Ausserdem gibt es nun vermehrt Rückmeldungen auf unsere Anfragen. Soll ich Sie herumleiten?"

"Nein danke, Jakkar. Ich sehe sie mir später an."

Positive Neuigkeiten waren es sogar. Natürlich blieb dieses Ärgernis mit dem düsteren Gesellen vor sich. Andererseits wäre es möglicherweise eine nette Abwechslung, jemanden wieder wirklich leiden zu sehen. Zu lange war seine eigene letzte Jagd her, befand Kaigen. Vor seinem geistigen Auge entstand das Bild, wie er dem Düsterling die phrikbeschichtete Klinge zur Gänze in den muskelbepackten Leib trieb.
Kurzerhand schüttelte der beherrschte Vorsteher der Gilde den Kopf und vertrieb diesen verlockenden Gedanken. Nein, hier war nicht der rechte Ort für eine persönliche Vendetta. Und kaum das er den Gedanken verworfen hatte, öffneten sich die gewaltigen Türen am Ende des Thronsaals. Zwei zweitere Jäger stapften herbei. Wieder waren sie in die typischen Aufzüge von kriegerischen Hetzern gekleidet. Schnell betätigte der Lord Commander einige Knöpfe an der Armlehne seines Throns. Sofort wurden ihm verschiedene Informationen übermittelt. D'jah'dim und Grauschatten, ein Kopfgeldjäger-Tandem. Beide wiesen ebenfalls beachtliche Jagdquoten auf, hatten sich obendrein noch auf die Jagd nach besonders gefährlichen Dissidenten spezialisiert. Der menschliche Dunkelschatten war ein hervorragender Scharfschütze und ein Genie darin, Spuren zu erkennen. Sein fragwürdiger Name, wie auch sein Hang zu schäbiger Kleidung täuschten oft über das Können und die Veranlagung hinweg. Dessen Partner, D'jah'dim, war ein Alien vom Äusseren Rand. Der Computer konnte keine klare Rassenspezifikation ausmachen. Aber es war im Grunde auch irrelevant. Er war ein heißblütiger Kämpfer und Raufbold, dessen besonderes Talent eindeutig im Bereich von nonlethaler Transportmachung der Gefangenen lag. Scheinbar konnte D'jah'dim aus so ziemlich jedem Material der Galaxis ein betäubungsfähiges Mittel machen. Beeindruckend, wirklich. Die zwei Schritten schnellen Schrittes bis an die Stufen des Throns und verharrten dort.


"Wir grüßen Dich, großer Kaigen Anca, Lord Commander der Kopfgeldjägergilde."

Sein scheinbar sprachfauler Partner verneigte sich nur, woraufhin das schwere Scharfschützengewehr gegen seinen Rücken schlug. Beide waren offenbar ebenfalls Traditionalisten, wie Kaigen mit einem süffisanten Seitenblick zu Tosh feststellte. Scheinbar war nicht jeder anmaßend und derart dumm, hier seinen Ruf vorschnell zu beenden.

"Ich heiße euch willkommen, Jäger, und empfange euch als meine Gäste. Sowie die letzten Jäger eingetroffen sind, werde ich euch ... ALLEN ... erläutern worum es geht."

Gerade die übermäßige Betonung war eine unterschwellige Drohgebärde in Richtung des Dreadlock tragenden Tosh. Eine letzte Warnung als Zeichen des Großmuts. Jeder weitere Fehltritt würde logischerweise Konsequenzen tragen. Der Lord Commander hatte nicht vor, sein Gesicht zu verlieren. Nicht, um einem einzelnen die persönlichen Komplexe zu lindern.


.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | Thronsaal | Kaigen Anca, Xuivarc'h, Tosh, D'jah'dim & Dunkelschatten .::.​
 
.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | zentraler Holoraum | Kaigen Anca & Jakkar Bailon| .::.​


Die Ankunft der verschiedenen Kopfgeldjäger mit bisweilen überragender Reputation hatten den üblichen Tagesablauf in der Hauptzentrale der Kopfgeldjägergilde ordentlich durcheinander gebracht. Doch nachdem diverse Anfragen, Botschaften und Nachrichten verschickt worden waren, gab es entsprechende Rückmeldungen von vielen Jägern. Selbiges befand Kaigen Anca, der grimmige Lord Commander, für durchaus positiv. Zwar gab es aufrührerische, respektlose Zeitgenossen wie diesen Tosh, doch Männer wie dieser, waren rar gesät. Und das kam der Gilde zu gute. Mit einem von konzentrierter Anstrengung ermüdetem Gemüt las der Lord Commander just in diesem Moment die neueste Antwort eines Kopfgeldjägers, die ihm ein Mitarbeiter der Datenverarbeitung soeben überreicht hatte. Ein Barabel-Jäger namens Drethdal bat um Aufschub, da er sich in einem bezahlten Auftrag befand. Kaigen respektierte diese Art von Pathos und nickte es ab, bevor er den Flimsiplast-Streifen weiterreichte.

"Bestätigen Sie dem Kopfjäger sein Gesuch."

Derartige Einstellungen taten der Gilde gut. Vielleicht ließ sich mit derlei Jägerschlag etwas anfangen. Jakkar Bailon, seine rechte Hand, stand unweit des Lord Commander und studierte eingehend diverseste Nachrichten und Übertragungen von Gildenmitgliedern und Angehörigen der Jägerfamilien. Der junge Mirialaner warf seine Stirn in Falten und schien alles andere als glücklich. Die Arbeit im Holoraum, die Auswertung von Daten und Fakten, war keinesfalls frei von Stress und Belastung. Doch sie musste getan werden. Und Jakkar erledigte selbige mit fast schon erschreckender Hingabe.
Kaigen räusperte sich kurz und gab daraufhin einigen anderen Mitarbeitern diverse Anweisungen. Noch immer war er darum bemüht, den internen Querelen und rumorenden Problemen Herr zu werden. Doch das faulenden Stück im Fleisch der Gilde konnte er nicht ausmachen. Egal wie sehr sich der Lord Commander anstrengte.


"Jakkar, gibt es Neuigkeiten von der Jägergruppe, die Janem Menari verfolgen will? Und wie ist es um die Zusammenkunft mit den Familien-Oberhäuptern bestellt?"

Die Gruppe, bestehend aus dem Rodianer Vyruz Taim, dem Weequay Oklay, der Rattataki Leniisha Fehrem und dem Droiden TZ-Sieben, hatte sich als erste für den düsteren Sith gemeldet und sich angeblich auch schon an dessen Fersen geheftet. Das Kopfgeld in Höhe von einer Million Credits, welches die Black Sun ausgesetzt hatte, war schlichtweg zu verlockend. Für eine Vielzahl gieriger Jäger. Das Imperium hingegen würde das sicherlich anders sehen. Doch offiziell - oder weniger offiziell - ausgesprochene Kopfgelder waren nun einmal das Hauptgeschäftsfeld der Gilde. Ein ernüchternes Resultat erwartend blickte das alternde Oberhaupt der Kopfgeldjäger auf.

"Nein Lord Commander, bisher noch keine Nachricht. Soll ich einen Statusbericht anfordern?"

"Nein Jakkar, nicht nötig. Sind unsere Gäste alle versorgt?"

Das Interesse war weniger väterliche Besorgnis, als mehr die Befürchtung einer möglichen Eskalation. Kopfgeldjäger waren im Allgemeinen nicht gerade für ihre Feinfühligkeit oder gar herzerwärmende Nähe bekannt. Hier war Vorsicht die bessere Alternative - wollte man nicht irgendwann ein Unglück in der Hauptzentrale erleben.

"Ja. Bisher gab es keine Klagen oder Beschwerden. Rechnen Sie mit weiteren Jägern, Sir?"

Eine gute Frage im Grunde. Der Lord Commander atmete tief ein und entspannte seine schmerzenden Schulternmuskeln. Selbst hier, in der Bedeutungslosigkeit des Holoraums ließ er es sich nicht nehmen, seine antik wirkende Rüstung zu tragen. Und die Last des Körperpanzers wog mit den Jahren immer mehr. Doch Kaigen Anca war mehr als ein alternder Krieger. Er war eine Institution, ein Vorbild, ja Sinnbild. Er musste zu jeder Zeit mit erhobenem Haupte und bestem Beispiel voran gehen. Die Galaxis hatte zuviel Blut vergossen in den vergangenen Jahren - und die internen Strittigkeiten der Gilde erinnerten das Oberhaupt mehr und mehr an den Bruderkrieg der Sith.

"Ja, denn wir werden weiter nach ihnen rufen. Auf allen Frequenzen. Sollen Republik und Imperium ruhig erfahren, dass wir die Jäger versammeln. Vielleicht werden sie dann aufmerksam und finden größeres Interesse an unserem Handwerk. Es wird Zeit, dass die ehrenwerte Gilde der Kopfgeldjäger eine klarere Stellung bezieht."

Im Grunde war es nur logisch, dass sich die eigentlich neutrale Gilde im Kampf der Großen irgendwann für eine Seite entscheiden würde müssen. Die Black Sun schloß der alternde Krieger kategorisch aus. Einfach weil sie sich zu behäbig, zu unkonstant verhielt. Zudem war der Lord Commander kein großer Anhänger von Verbrecher-Organisationen. Er vertrat eine ehrbare Zunft, die nach klaren Richtlinien agierte. Er log nicht. Er betrog nicht. Und genau diese Einstellung erhoffte er sich auch von seinen Jägern. Die Black Sun hatte zuviele schurkische Elemente in ihren Reihen.
Die Neue Republik hingegen verzichtete komplett auf die Dienste der Gilde. Ja Kaigen Anca wollte nicht ein Beispiel für ein republikanisches Kopfgeld einfallen. Bedauerlich, vertrat der Senat doch bisweilen einige nützliche oder realistische Ansichten.
Damit blieb das Imperium. Selbiges setzte vor allem in letzter Zeit immer mehr auf die Macht der Gilde - und die Fähigkeiten ihrer Jäger. Eine eisige Gewißheit breitete sich im Oberhaupt aus. Er ahnte, dass die Entscheidung im Grunde schon gefallen war.



.::. | Boz Pity | 'Kathedrale der Traditionen' | zentraler Holoraum | Kaigen Anca & Jakkar Bailon| .::.​
 
[Boz Pity|Orbit|Fire Wall|Cockpit] Dan Oslik' & DAI, Waas Agato

Es war kein langer Flug gewesen von Saleucami nach Boz Pity, trotzdem fühlte er Waas starren Blick immer noch in seinem Nacken. Als wollte er reden aber hat sich nicht getraut oder als würde irgend eine Barriere zwischen Ihnen gewesen sein. Die Koordinaten hatte er DAI gleich durchgegeben gehabt, mit ihr hatte er sich ja auch prächtig verstanden. Er fühlte sich immer mehr wie ein normaler, popliger Taxifahrer den man nicht beachten müsse, wenn sich die Leute unterhielten.

„Da...da sind sie. Gott sei Dank ihnen geht es gut. Sind wir doch rechtzeitig angekommen, wären wir 1-2 Minuten später los, würde es wahrscheinlich anders aussehen.“
„Ja...denn könnten sie 2Zentimeter neben ihrer jetzigen Postion stehen. Stimmt ist schlimm, hoffentlich bleiben sie da nicht stehen.“
Die „Fire Wall“ drehte sich einmal um seine eigene Achse um dann auf den Boden aufzusetzen. Dan ging nach hinten, öffnete die Luke und sah hinaus... dieser Planet würde nicht im Ranking der schönsten 10 Planeten auftauchen, das schien schon mal klar.
Waas sprintete nach draußen und umarmte die anderen Wroonianer die sich halb auf ihn drauf schmissen – wie rührend. Da rettet man Sie und sie haben nur eins im Sinn, wie kann ich mein Gegenüber tot quetschen, das nenne Nettigkeit.

„Dan? Einer fehlt noch, sie haben ihn aus den Augen verloren. Lass uns suchen gehen – DAI kann ja aufpassen, das sie nicht wegfliegen.“
Taxifahrer & Sucher zu gleich. Ja man konnte sagen er war genervt, langsam schien alles was Waas sagte als halbe Drohung bei ihm durchzugehen. Er fühlte sich angestachelt von einigen Anmerkungen und sein Fass war nah am überkochen dran.

Sie waren jetzt über Berge gestolpert und stampften jetzt auf einen etwas länglichen Pfad, entlang einer Wüste und Niemand war zu sehen. Wer auch immer hier vermisst wurde, der war sicherlich entbehrlich. Er hasste längere Fußmärsche und toten Stille, schien er auch nicht grade zu mögen. Wollte Waas jetzt ausprobieren wer länger schweigen kann oder was sollte dieser ganze Affenzirkus.

Waas blieb stehen und Dan ditschte an dessen Rücken. Als er nach oben sah merkte er das Waas anscheinend den Vermissten gefunden hatte – er war tot.

„Ich denke das heißt wir können zurück gehen. Toll, der Weg war vollkommen sinnlos.“
Stille.
„Können wir? Oder willst du hier stehen bleiben? Nja ich gehe.“
Er sah nur Waas Rücken und hatte keine Ahnung was in ihm vor ginge. Als er immer noch keine Antwort erhielt oder irgend eine Reaktion, drehte er sich um und ging. Nach 3 Schritten drehte er sich wieder um und sah wie Waas auf den Boden kniete. Diese Situation war ihm nicht bekannt und er hatte keine Ahnung was er jetzt machen sollte. Auf ihn zu gehen? Stehen bleiben und seinen Rücken anstarren? Ein tröstendes Wort oder Zwei? Aber was, was sollte man jetzt sagen? Er ist sicherlich schnell gestorben? Er hatte keine Schmerzen als er starb? Er hat keine Ahnung ob er Schmerzen hatte oder ob er qualvoll starb oder nicht.

„Alles Gut, bei dir? Wir müssen denn langsam mal zum Schiff.“
„Wieso er? Wären wir gleich losgeflogen und hätte ich dir es nicht noch ewig erklären müssen, dann hätten wir es wahrscheinlich geschafft ihn davor zu bewahren.“
Macht er ihm grade Vorwürfe? Schuldzuweisungen? Schuld? Er hatte keine Schuld, er ist los geflogen, gelandet – mehr brauchte er nicht machen, für mehr war er nicht eingeteilt wurden.

„Anscheinend hab ich vollkommen Recht, du widersprichst diesmal gar nicht. Ich kannte ihn schon so lange, wir sind zusammen aufgewachsen und wieso er? Ich hab ihm immer wieder gesagt, repariere dein Schiff – irgendwann wird es nicht mehr halten. Aber er meinte immer „Es ist zwar alt aber es ist gut, das hält noch ein paar Jahre durch“ ja sieht man ja, wie es durchgehalten hat. Er war immer wie ein Bruder für mich, und nun ist er fort.“

Waas sah Dan eindringlich an. Dan spürte den Schweiß von seiner Stirn rinnen, es fühlte sich nicht richtig an, überhaupt nichts dazu zusagen. Und doch wusste er nicht wie es jetzt weitergehen sollte, er hatte Wörter im Kopf und doch dauerte es eine Ewigkeit bevor er ein ganzen Satz bilden konnte. Aber auch als er einen passenden zusammen hatte wusste er nicht ob das richtig wäre, ob er ihn nicht vor den Kopf damit stoßen würde. Er fühlte sich elendig.

„Wenn er dir so viel bedeutet hat. Dann lass uns ihn begraben.“
Er schluckte schwer und wartete auf Waas Antwort, die bekam er mit einem Nicken. Und gemeinsam machten sie sich daran ein großes Loch zu buddeln, mit bloßen Händen. Es ging zwar schleppend vor ran aber als sie es endlich geschafft hatten merkte man Waas Erleichterung. Dan's Hände taten weh und er bräuchte auch wohl 2 Neue... . >Nie wieder buddele ich mit bloßen Händen ein Loch, wieso nimmt man bei einer Such- & Rettungsmission keine Schaufel mit?< Sie legten den Wroonianer in das Loch und scharrten die Erde vom Rand ins Grab. Waas blieb ein paar Minuten regungslos stehen und kam danach auf Dan zu.
„Lass uns gehen, die Anderen warten sicherlich schon auf uns.“

Mit den Worten gingen Beide den ganzen Weg zurück, schnaufend kamen Sie wieder am Schiff an. Was Gott sei Dank noch als ganzes Stück vorhanden war. Alle Wroonianer waren bereits im hinteren Abteil des Schiffes und ruhten, als die Luke sich hinter den letzten Beiden schloss...schauten einige verwirrt nach oben und nickten Waas zu.

Dan und Waas gingen durch den schmalen Korridor der sich zwischen den Laderaum und dem Cockpit schlängelte. Als sie das Cockpit erreichten setzen sie sich jeweils im Piloten- bzw. Co-Piloten Sitz.

„DAI, wir können los. Wir haben Alle, außer Einer der bleibt hier, seine Reise hat begonnen.“
Waas lächelte Dan an und nickte, fast so als wäre diese Aussage zufriedenstellend für ihn.
„Jawohl, Triebwerke sind bereit. Welches Ziel soll ich jetzt anfliegen?“
Zurück nach Saleucami, ich denke Einige würden gerne wieder dorthin.“
„Wir werden gleich springen können. 5 Sekunden noch. ...Sprung.“

Die „Fire Wall“ tauchte ab ins weite Weltall, nur der eine Wroonianer blieb allein zurück und mit ihm ein Stück Waas Vergangenheit.

[Mittlerer Rand|Von Boz Pity nach Saleucami|Fire Wall|Cockpit] Dan Oslik' & DAI, Waas Agato – Laderaum: andere Wroonianer
 
: Boz Pity :: Orbit :: Roso :

Mit einem leichten Ruck trat Roso's Schiff in den Realraum ein.
Laut der Datenbank seines Schiffes befand er sich im Orbit von Boz Pity, einm Planeten im Mittleren Raum.
Laut seinem Chip befand sich die Person in der Nähe der Hauptstadt. Er erreichte die Oberfläche ohne Zwischenfall.
Die Person zu finden sollte kein Problem sein. Falls er wusste, dass man ihn verfolgte, was Roso bezweiflete, würde er sicher keine Probleme wollen. Die Black Sun war nicht für ihre Geduld bekannt.
Auf dem Raumhafen von Boz Pity's Hauptstadt befanden sich nur wenige Menschen.
Roso pilgerte ein wenig durch die Strassen um sich einen Überblick zu verschaffen. Es war ein trüber Tag und es befanden sich nur wenige Menschen auf der Strasse.
In der Hoffnung auf einige Informationen bertrat er ein Lokal. Als er dem Wirt ein Bild des Gesuchten zeigte und ihm einige Credits zugesteckt hatte, verriet dieser ihm, dass der von ihm gesuchte regelmässig in diesem Lokal einkehrte und er nur wenige Strassen weiter weg wohnte. Zufrieden machte Roso sich auf den Weg.
Als er Ombondu Moxu's Wohnung erreichte, öffnete ihm ein Mann mittleren Alters. Es handelte sich eindeutig um Obondu Woxu. Als er ihn mit der Anklage konfrontierte, erklärte dieser sich ohne Widerstand bereit ihn zu begleiten. Es war wie er gedacht hatte: niemand wollte Ärger mit der Black Sun.
Nun hies es, so schnell wie möglich zurück nach Ruusan zu kommen



:Boz Pity :: Hyperraum Richtung Ruusan :: Roso und Obondu Woxu:
 
Zuletzt bearbeitet:
[Boz Pity-System - Hyperraum - ESD Aristoteles - Brücke] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Brückencrew (NPCs)

Als die hellblaue Spirale sich vor der ESD Aristoteles zurückzog und zuerst zu hunderten grellweißen Strichen wurde, bevor diese ganz verschwommen und zu tausenden Punkten hinter einem gigantischen Raumkörper wurden, betrat das Raumschiff von Commander Michael Trevors wieder den Normalraum. Der Flug von Kuat hatte länger gedauert, als wenn sie direkt durch Gebiet der Neuen Republik geflogen wären, doch der Friedensvertrag hatte sie gezwungen, über Umbara und von Cygnus B nordwärts zu fliegen. Auf dem Weg hatten sie über Umbara neue Ausrüstung und Uniformen aufgenommen, mit der sie sich schnell als Handelsfrachter der Hutten ausgeben konnten. Die Jäger und Bodentruppen waren von Bord gebracht worden, um wiederum den Hangar zum Frachttransport umzugestalten. Nun waren sie im Orbit von Boz Pity und ein paar Kreuzer positionierten sich vor ihnen. Neben ihm wackelte James Perelly unruhig von einem Fuß auf den anderen. Einer der Brückenoffiziere schaute zu ihm herauf und gab seinen Report.

„Sir, sie verlangen einen Autorisationscode.“

Sein erster Offizier verzog das Gesicht. Damit hatten sie nicht gerechnet. Der Captain achtete gar nicht darauf, er dachte fieberhaft nach, welchen Autorisationscode sie meinen könnten.

„Mist! Sie haben die Vorgehensweise verändert! Bereiten sie den Sprung in...“

Trevors unterbrach seinen Freund abrupt, sprang aus dem Kommandostuhl und gab seinen Befehl.

„Nehmen sie Code Braun. Den haben sowohl die Hutten als auch die Kopfgeldjägergilde geklaut.“

Der Fähnrich gab den Befehl sofort ein. Das stille Warten war schrecklich unangenehm, vor allem, da bei einem falschen Code ihr Schiff sicherlich zerstört werden würde.

„Der Autorisationscode wurde angenommen.“

Jeder auf der Brücke atmete erleichtert auf.

„Dann machen sie weiter. Landungsanflug beginnen.“

Die Schiffe vor ihnen verstreuten sich wieder und die Aristoteles näherte sich einer der Stationen im Orbit. Ein Ruckeln, als sie Andockten. Jetzt fängt der eigentliche Spaß an.

[Boz Pity-System - Raumdock - ESD Aristoteles - Brücke] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Brückencrew (NPCs)
 
[Boz Pity-System - Raumdock - Ebene 2 - Kontrollraum] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Sicherheitsteam (NPCs)

Nachdem einige "Zollbeamte" gefülltere Taschen als vorher hatten, hatte die kleine Gruppe um Michael Trevors ziemlich freien Zugang zum Raumdock über Boz Pity. Während der Planet selbst in der Hand der Kopfgeldjägergilde und Black Sun, hatten im Orbit die Hutten und Black Hand ihren Einfluss gestärkt. Es war leicht, den Weg zur zweiten Ebene und dort zum Kontrollraum zu finden. Die beiden Wachen und weitere zwei Arbeiter waren für das Sicherheitsteam, das ihn begleitete, kein Problem. Obwohl das Imperium immer vorgab, genau zu wissen, wie es in der ganzen Galaxie vor sich ging, waren ihre Informationen oft veraltet oder unzuverlässig, was auch auf die weitaus stärkeren Sicherheitsmaßnahmen als angenommen zutraf. Wäre es nicht für Trevors überraschende, logische Schlussfolgerung gewesen, die er aus aufgeschnapten Geheimdienstinformationen zusammengepuzzelt hatte, wären sie alle sicherlich tod. Nun tippte sein erster Offizier James Perelly fieberhaft auf der Kontrolltafel, um die benötigten Daten für den ISB zu sichern. Er fluchte.

„Mist! Die Daten sind nicht im System. Sie müssen sie auf einem ihrer Schiffe haben.“


Das lief nicht so wie geplant. Wieder fiel die Richtigkeit der Geheimdienstinformation miserabel aus.

„Dann müssen wir irgendwie auf ihr Kommandoschiff kommen.“

Perelly lächelte.

„Denkst du, Piraten haben überhaupt so etwas wie ein Kommandoschiff?“

Ein weiteres Lächeln war die einzige Antwort, die er bekam. Dann riss ein Knacken die Männer aus der Atmosphäre, als ein Sturm aus Blasterfeuer über die Sicherheitmänner herfiel. Anscheinend hatten die Wachen stillen Alarm geschlagen, als sie angegriffen wurden. Der Befehlshaber der Männer sprang in Deckung zu seinen Vorgesetzten, doch wurde noch im Sprung in der Brust getroffen. Seine letzten Worte gab er seinem Captain, den er kaum kannte, um dessen Leben zu bewahren.

„Sir, ergeben sie sich.“

Trevors ließ den leblosen Körper los und hob seine Hände. Er wusste, was er tun musste. Perelly nahm ein kleines Interkomm aus der Tasche und gab darüber das Signal, dass sie gefasst worden waren und die Aristoteles von der Station abdocken und auf ihre Flucht warten sollte. Nun waren sie die einzigen Überlebenden über Boz Pity.

„Wir ergeben uns! Wir ergeben uns!“

Als der Beschuss geendet hatte, begann er zu erklären.

„Sir, bitte tun sie uns nichts! Wir wussten nicht, worauf wir uns einlassen, als der Captain gesagt hat, wir sollten die Daten beschaffen.“

Der Kommandant der Truppe schaute sie geneu an und bellte dann seinen Befehl.

„Festnehmen!“

Den Männern wurden Handfesseln angelegt, Modelle, die seit Ewigkeiten im Imperium nicht mehr genutzt wurden, und sie wurden in der Mitte der Gruppe abgeführt. Noch im Gehen flüsterten die beiden Männer miteinander, doch das interessierte ihre Wachen sonderlich wenig.

„Du wolltest doch unbedingt auf das Kommandoschiff kommen.“

Der Commander wusste nicht, ob er schnippisch oder sarkastisch antworten sollte und entschied sich dann für so ziemlich die Mitte davon.

„Ist nicht gerade der beste Weg hier raus.“

Er schaute zurück zu den Leichen der Sicherheitsleute hinter ihm.

„Aber sicherlich nicht der schlimmste.“

[Boz Pity-System - Raumdock - Ebene 2 - Kontrollraum] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Truppe der Black Hand (NPCs)
 
[Boz Pity-System - Raumdock - Kreuzer Treasure Keeper - Gefängniszelle] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC)

Die Gefängniszelle, in die man Michael Trevors und James Perelly, die einzigen Überlebenden des Infiltrationsteams, gesteckt hatte, war zwar nicht sehr geräumig, doch groß genug, um gut einem halben Dutzend Mann Platz zu bieten. Die beiden Männer hatten es sich auf der kleinen Bank im hinteren Teil der Zelle so gemütlich gemacht wie irgend möglich und waren in ihre eigenen Gedanken versunken. Worte wechselten sie nur wenige, und wenn überhaupt, dann nur verschlüsselte Nachrichten über den möglichen Verbleib der Aristoteles; sie konnten nicht riskieren, abgehört zu werden. Trevors dachte über die letzten Tage nach, die ersten Tage seines Kommandos und vielleicht auch die letzten. Neben ihm ruckelte Perelly ungemütlich.

„Was ist los?“

Einen Moment der Stille wartete sein Freund, bevor er antwortete.

„Weißt du, wie lange wir schon hier drinnen sind? Fühlt sich wie Jahre an.“

Ein weiterer stiller Moment folgte.

„Fast genau 16 Standardstunden und 10 Minuten“

Einige weitere Minuten vergingen.

„Wie lange habe ich nichts mehr gegessen?“

Trevors brauchte einen Moment, um die Frage zu verstehen.

„Woher soll ich das wissen, du Idiot?!“

Beide Männer begannen zu lachen, doch verstummten sofort darauf. Draußen vor der Tür war ein Geräusch. Jemand war kurz davor, reinzukommen. Mit einem schnellen Wink seiner Hand gab der Commander Perelly den Befehl, sich links von der Tür aufzustellen. Die Tür öffnete sich und zwei Personen kamen herein. Der erste trug eine normale Lederjacke und einen Blasterhalfter am Gürtel um die olivgrüne Hose. Die zweite hatte eine Ganzkörperrüstung, die auf den ersten Blick für Trevors mandalorianisch aussah. Die Positionierung der Panzerplatten ließ schließen, dass es eine Frau war. Er griff nach ihr und drückte sie zu Boden und presste sein Knie auf ihren Brustkorb, während Perelly den Mann nahm. Während der kurzerhand von seinem ersten Offizier erwürgt wurde, wollte der Commander Infos über das Schiff und riss der Frau den Helm vom Kopf. Ihre Haara waren dunkelblond bis schon fast hellorange und reichten ohne Helm bis über ihre Schultern. Ihre grellgrünen Augen strahlten eine Trevors merkwürdigerweise nur zu bekannte Aura aus und...

„Kate?“

[Boz Pity-System - Raumdock - Kreuzer Treasure Keeper - Gefängniszelle] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Kate Terence (NPC)
 
[Boz Pity-System - Weltraum - Kreuzer Treasure Keeper - Gefängniszelle] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC)

Es hatte länger gedauert als Michael Trevors gedacht hatte, um ihre Flucht zu inszenieren. Obwohl Kate Terence die Sicherheitschefin auf dem Piratenkreuzer war, konnte auch sie nur mit äußerster Vorsicht ihre bereits vorbereitete Fluchtidee nur langsam ausbauen. Doch was auch immer passieren sollte, er wusste, er würde nicht ohne sie gehen. Selbst wenn das bedeuten sollte, dass er die Daten zurücklassen musste. Ein Quietschen riss ihn aus seinen Gedanken, als die Zellentür geöffnet wurde.

„Ich habe die Daten ausfindig gemacht. Wir können loslegen.“

Trevors atmete tief ein und aus, dann weckte er James Perelly, der neben ihm lag.

„Na dann, an die Arbeit.“

[Boz Pity-System - Weltraum - Kreuzer Treasure Keeper - Gefängniszelle] Commander Michael Trevors; Lt.Commander James Perelly (NPC); Kate Terence (NPC)
 
Zurück
Oben