//Beitrag von neulich, hier nochmal
nach den Intro-Posts!
Ohne
A Dance With Dragons (Buch 5) zu spoilern, hier meine vorsichtige erste Meinung, nachdem ich's gestern zu Ende gelesen habe...
Es ist deutlich besser als A Feast for Crows, ist aber definitiv dessen zweite Hälfte. Als solche enthält ihr erstes Drittel vor allem Aufarbeitung von A Storm of Swords, und dann beginnt sehr viel Setup mit sehr viel steigender Spannung - bis es plötzlich aufhört.
Das, was "da" ist, ist durchweg prima, stellenweise großartig, meistens etwas sehr langsam. Mit dem Vorteil, dass einige Szenen sehr eindringlich beschrieben werden (einer der zurückgekehrten POV-Charaktere von früher hat Szenen in einer verschneiten Burg, die einfach irrsinnig gut geschrieben sind - überhaupt der Winter in diesem Buch!), hat aber auch den Nachteil, dass die Handlung sich sehr langsam bewegt. Für den jeweiligen POV. Für die gesamte Reihe bewegt sie sich sogar verdammt langsam, eben weil es inzwischen so viele POVs gibt und die Handlung so "breit" ist.
Ich glaube, A Dance With Dragons wird gut altern. Sein größtes Problem ist das des fehlenden Endes, bzw. Finales, und wenn die Generation nach uns (oder eventuell erst die Generation danach...) die Reihe in einem Stück liest, wird das weniger auffallen. Aber momentan erscheinen die Bücher sehr langsam - zwei in elf Jahren - und bewegen sich sehr langsam, und diese kombinierte Langsamkeit hat unter Amazon-Lesern schon für einigen Ärger gesorgt, obwohl das Buch völlig in Ordnung ist. Finde ich.
Die Stärken und Schwächen des Buchs, so wie ich sie wahrnehme, haben mich sehr an The Wise Man's Fear erinnert, von Patrick Rothfuss. Ebenfalls ein Mittelteil, ebenfalls stilistisch top, ebenfalls ohne Ende, ebenfalls nach langer Wartezeit erschienen, mit wenig Hoffnung auf Besserung für den nächsten Teil... Vielleicht ist es aber auch generell so eine Sache von epischer Fantasy, ich gebe zu, dass ich da nicht seeeehr belesen bin...